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Die Erfindung betrifft ein Gurtband für einen Sicherheitsgurt eines Fahrzeuges, wobei das Gurtband wenigstens einen Gurtinnenraum aufweist, in welchem eine Zuführleitung zum Beaufschlagen des Gurtinnenraumes mit einem Fluid angeordnet ist, wobei das Gurtband wenigstens in einem Abschnitt in drei gleich breite Teile unterteilt ist, welche parallel zur Längsausdehnung derart gefaltet sind, dass das Gurtband eine flachgedrückte Z-Form aufweist, wobei Gewebelagen des Gurtbandes mit einem im Wesentlichen in Kettrichtung verlaufenden Aufreißfaden miteinander verbunden sind.
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Aus der
DE 198 57 517 A1 ist ein aufblasbares Gurtband, insbesondere für einen Sicherheitsgurt, mit gewebtem zweilagigem Gewebe bekannt. Eine Bandbreite des Gewebes ist in drei etwa gleich breite Teile, ein linkes Außenteil, ein Mittelteil und ein rechtes Außenteil, unterteilt. Kettfäden der Außenteile sind wesentlich feiner als Kettfäden des Mittelteiles. In zwei jeweils zwischen dem Mittelteil und den Außenteilen liegenden schmalen Faltzonen sind die Kettfäden feiner als die Kettfäden des Mittelteiles, aber gröber als in den Außenteilen, wobei die beiden Gewebelagen im Bereich der äußeren Ränder der Außenteile fest miteinander verwebt sind. Die beiden Gewebelagen sind wenigstens im Bereich der beiden schmalen Faltzonen mit mindestens einem im Wesentlichen in Kettrichtung laufenden Aufreißfaden miteinander verbunden, wobei das eine Außenteil entlang der Faltzone auf die eine Oberfläche des Mittelteiles umgeschlagen ist. Das andere Außenteil ist entlang der anderen Faltzone auf die andere Oberfläche des Mittelteiles umgeschlagen, so dass sich in Kettrichtung gesehen, die Gestalt eines flachgedrückten Z ergibt. Das Mittelteil ist nach links umgestülpt, so dass die ehemalige eine und andere Oberfläche des Mittelteiles einander zugekehrt sind und die umgeschlagenen Außenteile zwischen sich einschließen. Der oder die in den beiden Faltzonen laufende Aufreißfaden ist bzw. Aufreißfäden sind gewebt oder genäht. Zudem ist das Gewebe außen beschichtet. Der mindestens eine Aufreißfaden reißt unter einer vorbestimmbaren Bruchlast auf, so dass sich die einzelnen Gewebelagen in vorgegebene Richtungen bewegen und sich das Gurtband mittels eingeblasenen Explosionsgases zu einem aufgeblasenen Gurtsack öffnet. Hierzu ist in dem Mittelteil des Gurtbandes zwischen die beiden Abnäher ein Liefergasschlauch einschiebbar.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein gegenüber dem Stand der Technik verbessertes, mit einem Fluid befüllbares Gurtband für einen Sicherheitsgurt eines Fahrzeuges und ein Verfahren zur Herstellung eines solchen Gurtbandes anzugeben.
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Die Aufgabe wird erfindungsgemäß hinsichtlich des Gurtbandes durch die in Anspruch 1 und hinsichtlich des Verfahrens zur Herstellung des Gurtbandes durch die in Anspruch 7 angegebenen Merkmale gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind Gegenstand der Unteransprüche.
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Ein Gurtband für einen Sicherheitsgurt eines Fahrzeuges weist wenigstens einen Gurtinnenraum auf, der zumindest in einem Abschnitt mit einem Fluid beaufschlagbar ist. Erfindungsgemäß ist wenigstens im Bereich einer Gurtbandkante zumindest abschnittsweise eine Anzahl nebeneinander liegender Aufreißnähte eingebracht, mittels derer ein Stoßimpuls beim Befüllen des Gurtinnenraumes dadurch absorbierbar ist, dass diese aufreißen.
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Mittels der Anzahl von Aufreißnähten, die auch als Opfernähte oder Absorbernähte bezeichnet werden können, werden unmittelbar angrenzende Bereiche des Gurtbandes, wie die Gurtbandkante, eine Naht oder das Gewebe selbst geschützt. Dabei sind die Aufreißfäden, die die Aufreißnaht bilden, mittels Weben oder Nähen in die Gewebelagen eingebracht. Vorzugsweise wird das Gurtband in einem so genannten One-Piece-Woven-Verfahren hergestellt.
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Der Gurtinnenraum wird insbesondere bei einer Kollision mittels des Fluids befüllt, so dass, wenn mehrere Aufreißnähte angeordnet sind, zunächst eine erste Aufreißnaht zumindest teilweise aufreißt und anschließend benachbarte Aufreißnähte nacheinander zumindest teilweise aufreißen, so dass der Stoßimpuls durch das Befüllen gedämpft wird. Dadurch wird eine Belastung beispielsweise auf die Gurtbandkante sowie auf den Fahrzeuginsassen, welcher den Sicherheitsgurt angelegt hat, dosiert und dadurch verringert. Der Gurtinnenraum füllt sich nach und nach mit dem Fluid. Das Gurtband entfaltet sich vergleichsweise sanft.
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Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird im Folgenden anhand einer Zeichnung näher erläutert.
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Dabei zeigt:
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1 schematisch einen Ausschnitt eines Gurtbandes eines Sicherheitsgurtes für ein Fahrzeug, wobei in einem Abschnitt des Gurtbandes abschnittsweise eine Anzahl von Aufreißnähten eingebracht ist.
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In 1 ist ein vergrößerter Ausschnitt eines erfindungsgemäßen Gurtbandes 1 eines Sicherheitsgurtes für ein Fahrzeug dargestellt. Das Gurtband 1 umfasst einen Abschnitt A mit einem zwischen Gewebelagen ausgebildeten nicht näher dargestellten Gurtinnenraum, der mit einem Fluid, beispielsweise Gas, beaufschlagt ist. Dieser Abschnitt A liegt an einem Beckenbereich eines Fahrzeuginsassen, der den Sicherheitsgurt angelegt hat, an.
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Alternativ oder zusätzlich können bzw. kann auch ein Brustgurtbereich und/oder ein Schultergurtbereich des Gurtbandes 1 wenigstens einen solchen mit Fluid beaufschlagbaren Abschnitt A aufweisen.
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Im unbeaufschlagten Zustand weist das Gurtband 1 in dem Abschnitt A im Querschnitt eine flachgedrückte Z-Form auf, wobei die Gewebelagen gefaltet sind.
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Zur Faltung des Gurtbandes 1 in die Z-Form ist ein erstes äußeres Teil 1.1 des Gurtbandes 1 umgeschlagen, so dass das erste äußere Teil 1.1 unterhalb eines Mittelteiles 1.2 angeordnet ist, wohingegen ein zweites äußeres Teil 1.3 nach dem Umschlagen auf dem Mittelteil 1.2 angeordnet ist. Somit sind drei Faltlagen gebildet.
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Dabei kann das Mittelteil 1.2 im Vergleich zu den äußeren Teilen 1.1, 1.3 hinsichtlich des Gewebes stärker ausgebildet sein. Auch ist es möglich, dass die äußeren Teile 1.1, 1.3 im Vergleich zu dem Mittelteil 1.2 stärker ausgebildet sind.
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Die Faltlagen, d. h. das erste und das zweite äußere Teil 1.1, 1.3 sowie das Mittelteil 1.2 sind am jeweiligen somit gebildeten Randbereich des Gurtbandes in Kettrichtung R mittels gewebter oder genähter nicht gezeigter Aufreißfäden miteinander verbunden, wodurch die Faltung fixiert ist. Das so gebildete Gurtband 1 weist eine herkömmliche Breite b auf.
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Der Gurtinnenraum ist mit dem Fluid beaufschlagbar, wobei der Gurtinnenraum hierzu mit einer nicht näher dargestellten Vorrichtung zum Beaufschlagen mit dem Fluid verbunden ist. Dabei ist der Gurtinnenraum mittels einer ebenfalls nicht näher dargestellten Zuführleitung, die an eine Vorrichtung gekoppelt ist, verbunden. Die Zuführleitung kann als eine Gaslanze ausgeführt sein. Alternativ dazu können auch mehrere Zuführleitungen innerhalb des Gurtinnenraumes angeordnet sein.
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Um eine Belastung, d. h. einen Stoßimpuls, auf das Gewebe des Gurtbandes 1, insbesondere auf dessen Gurtbandkante K, sowie auf einen Fahrzeuginsassen, welcher den Sicherheitsgurt angelegt hat, bei dem Beaufschlagen des Gurtinnenraumes mit dem Fluid zu verringern, sind erfindungsgemäß im Bereich der Gurtbandkante K des zweiten äußeren Teiles 1.3 abschnittsweise drei Aufreißnähte R1 bis R3 nebeneinander eingebracht. Die Aufreißnähte R1 bis R3 verlaufen im Wesentlichen parallel zueinander und auch parallel zu der Gurtbandkante K, die durch den Stoßimpuls der Beaufschlagung des Gurtinnenraumes weniger belastet werden soll.
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Eine erste Aufreißnaht R1 ist unmittelbar an die Gurtbandkante K angrenzend in die Gewebelagen des Gurtbandes 1 eingebracht. Eine zweite Aufreißnaht R2 ist zu der ersten Aufreißnaht R1 beabstandet, wobei eine dritte Aufreißnaht R3 zu der zweiten Aufreißnaht R2 beabstandet in die Gewebelagen eingebracht ist.
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Bei Beaufschlagen des Gurtinnenraumes des Abschnittes A mit dem Fluid reißen die Aufreißnähte R1 bis R3 nacheinander zumindest teilweise auf, wobei zuerst die dritte Aufreißnaht R3, dann die zweite Aufreißnaht R2 und anschließend die erste Aufreißnaht R1 aufreißt. Dadurch, dass die Aufreißnähte R1 bis R3 nacheinander aufreißen wird der Stoßimpuls der Beaufschlagung auf die Gurtbandkante K gedämpft. Daher können die nebeneinander liegenden Aufreißnähte R1 bis R3 auch als Opfernähte oder Absorbernähte bezeichnet werden.
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Mittels der Aufreißnähte R1 bis R3 können besonders bevorzugt den Gurtinnenraum begrenzende hinsichtlich des Stoßimpulses empfindliche Bereiche des Gurtbandes 1, beispielsweise im Gebrauch des Sicherheitsgurtes stark beanspruchte Bereiche, geschützt werden. Insbesondere kann der Stoßimpuls der Beaufschlagung in Bezug auf weitere in das Gurtband 1 nicht gezeigte eingebrachte Nähte und/oder auf das Gewebe des Gurtbandes 1 selbst gedämpft werden. Somit ist das Risiko eines Aufreißens und/oder eines Aufplatzens der Gurtbandkante K im Bereich des Abschnittes A weitestgehend ausgeschlossen. Die Gurtbandkante K, die eine besondere Schwachstelle des Gurtbandes 1 ist, weil im Gebrauch des Gurtbandes 1 die Gurtbandkante K besonders schnell verschleißt, ist dadurch vor einem ungewollten Reißen geschützt.
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Darüber hinaus ist mittels der Aufreißnähte R1 bis R3 eine Belastung, die bei Beaufschlagung des Gurtinnenraumes mit dem Fluid auf den Fahrzeuginsassen wirkt, verringert. Das Gurtband 1 entfaltet sich durch das nacheinander erfolgende Aufreißen der eingebrachten Aufreißnähte R1 bis R3 vergleichsweise sanft.
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Zur Herstellung des Gurtbandes 1 eignet sich besonders bevorzugt die so genannte One-Piece-Woven-Technologie. Hierbei ist kein separater Fertigungsschritt für das Einbringen der Aufreißnähte R1 bis R3 in das Gurtband 1 erforderlich. Bei dem Herstellungsverfahren sind mehrere vereinzelte Webverbindungen zwischen oberer und unterer Gewebelage während des Webens der Gewebelagen möglich.
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Alternativ dazu sind die Aufreißnähte R1 bis R3 auch auf herkömmliche Art und Weise, beispielsweise mittels Nähen, in die Gewebelagen einbringbar.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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