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Stand der Technik
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Die Erfindung geht aus von einem Verfahren zum Betrieb einer Sensoranordnung nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
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Solche Verfahren sind allgemein bekannt. Beispielsweise ist aus der Druckschrift
DE 195 19 488 A1 ein Drehratensensor mit einer ersten und einer zweiten Schwingmasse bekannt, wobei die erste und die zweite Schwingmasse mittels Anregungsmitteln jeweils zu einer Arbeitsschwingung angeregt werden. Liegt nun eine Drehrate senkrecht zu den Arbeitsschwingungen an, so wirken auf die erste und die zweite Schwingmasse Corioliskräfte, durch welche die erste und zweite Schwingmasse jeweils senkrecht zu den Arbeitsschwingungen und senkrecht zur Drehrate ausgelenkt werden. Diese Coriolisauslenkungen der ersten und zweiten Schwingmasse werden jeweils mittels Auswertungsmitteln kapazitiv erfasst und zur Drehratenbestimmung entsprechend differentiell ausgewertet. Die Erzeugung eines Interrupt-Signals zur Steuerung externer Komponenten ist nicht vorgesehen.
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Offenbarung der Erfindung
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Das erfindungsgemäße Verfahren zum Betrieb einer Sensoranordnung und die erfindungsgemäße Sensoranordnung gemäß den nebengeordneten Ansprüchen haben gegenüber dem Stand der Technik den Vorteil, dass in Abhängigkeit der vom Drehratensensor gemessenen Drehrate ein Interrupt-Signal erzeugt wird, welches zur unmittelbaren Steuerung der mit dem Drehratensensor gekoppelten elektronischen Komponente genutzt wird. In vorteilhafter Weise wird somit beispielsweise das Vorliegen einer bestimmten Mindest- oder Maximaldrehrate, das Verschwenken um einen bestimmten Mindest- oder Maximaldrehwinkel und/oder das Vorliegen einer in einem bestimmten Intervall zwischen zwei Schwellwerten liegenden konstanten Drehrate detektiert und die externe Komponente in Abhängigkeit dieser Informationen gesteuert. Das Interrupt-Signal umfasst hierbei vorzugsweise ein digitales Signal, so dass vorteilhafterweise die Erzeugung des Interrupt-Signals im Bereich des Drehratensensors, sowie die Auswertung des Interrupt-Signals im Bereich der externen Komponente mit vergleichsweise einfachen, kostengünstigen und bauraumkompakten elektrischen und/oder elektronischen Schaltungen ermöglicht wird. Insbesondere ist hierdurch eine analoge oder digitale Übermittlung des Sensorsignals bzw. der tatsächlich gemessenen Drehratensignale an die externe Komponente nicht notwendig, da in vielen Anwendungsbereichen für die externe Komponente allein die Information ausreichend ist, ob beispielsweise eine konstante Drehrate, eine bestimmte Drehrate und/oder ein bestimmter Drehwinkel vorliegt. In vorteilhafter Weise wird somit für die Verbindung zwischen dem Drehratensensor und der externen Komponente ferner keine große Daten-Bandbreite benötigt. Der Drehratensensor umfasst vorzugsweise einen mikromechanischen Drehratensensor, welcher besonders bevorzugt eine Silizium-Substrat und ein gegenüber dem Silizium-Substrat beweglich aufgehängte seismische Masse aufweist. Die seismische Masse fungiert dabei als Coriolis-Element und wird mittels Antriebselementen zu einer Arbeitsschwingung relativ zum Substrat angeregt, so dass beim Vorliegen einer zur Arbeitsschwingung senkrechten Drehrate eine Auslenkung der seismischen Masse relativ zum Substrat, sowie senkrecht zur Arbeitsschwingung und senkrecht zur Drehrate aufgrund von Corioliskräften erzeugt wird. Diese Auslenkung wird insbesondere kapazitiv vermessen und ist ein Maß für die Größe der Drehrate.
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Vorteilhafte Ausgestaltungen und Weiterbildungen der Erfindung sind den Unteransprüchen, sowie der Beschreibung unter Bezugnahme auf die Zeichnungen entnehmbar.
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Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform ist vorgesehen, dass im zweiten Verfahrensschritt das Sensorsignal mit einem zweiten Schwellwert verglichen wird und wobei im dritten Verfahrensschritt das Interrupt-Signal in Abhängigkeit des Vergleichs zwischen dem Sensorsignal und dem ersten Schwellwert, sowie in Abhängigkeit des Vergleichs zwischen dem Sensorsignal und dem zweiten Schwellwert ausgegeben wird. In vorteilhafter Weise ist mittels des Vergleichs des Sensorsignals sowohl mit dem ersten, als auch mit dem zweiten Schwellwert eine konstante Drehrate detektierbar. Beispielsweise wird hierbei detektiert, ob das Sensorsignal, insbesondere über ein bestimmtes Zeitintervall, zwischen dem ersten und dem zweiten Schwellwert liegt.
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Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform ist vorgesehen, dass im ersten Verfahrensschritt ein Sensorsignal in Form eines der Drehrate proportionalen Drehratensignal erzeugt wird oder dass im ersten Verfahrensschritt ein Sensorsignal in Form eines Winkelsignals erzeugt wird, welches insbesondere durch eine zeitliche Integration über das Drehratensignal ermittelt wird. Auf vorteilhafte Weise sind somit je nach gewünschtem Anwendungsbereich sowohl die Größe und die zeitliche Veränderung der Drehrate, als auch die Größe und die zeitliche Veränderung des Drehwinkels heranziehbar.
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Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform ist vorgesehen, dass im dritten Verfahrensschritt das Interrupt-Signal ausgegeben wird, wenn im zweiten Verfahrensschritt detektiert wird, dass das Drehratensignal und/oder der Betrag des Drehratensignals zwischen dem ersten und dem zweiten Schwellwert liegt. Auf diese Weise wird der elektronischen Komponente das Vorliegen einer im Wesentlichen konstanten Drehrate signalisiert, so dass Anwendungen der elektronischen Komponente, welche nur bei einer im Wesentlichen konstanten Drehrate durchführbar sind, in Abhängigkeit des Interrupt-Signals bzw. nur beim Anliegen des Interrupt-Signals ausgeführt werden. Die maximal zulässigen Abweichungen von der konstanten Drehrate sind dabei durch eine geeignete Wahl des ersten und zweiten Schwellwerts bzw. durch die Wahl des Abstands zwischen dem ersten und zweiten Schwellwert einstellbar.
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Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform ist vorgesehen, dass im dritten Verfahrensschritt das Interrupt-Signal ausgegeben wird, wenn im zweiten Verfahrensschritt detektiert wird, dass das Winkelsignal und/oder der Betrag des Winkelsignals den ersten Schwellwert überschreitet, wobei der erste Schwellwert bevorzugt zwischen 80 Grad und 100 Grad, besonders bevorzugt zwischen 85 Grad und 95 Grad und ganz besonders bevorzugt im Wesentlichen 90 Grad umfasst. Auf diese Weise wird der elektronischen Komponente signalisiert, dass die Sensoranordnung um einen bestimmten Winkel gedreht wurde, so dass Anwendungen der elektronischen Komponente, welche nur bei einer derartigen Drehung durchführbar sind bzw. durchgeführt werden sollen, in Abhängigkeit des Interrupt-Signals bzw. nur beim Anliegen des Interrupt-Signals ausgeführt werden.
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Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform ist vorgesehen, dass in einem vierten Verfahrensschritt vom Drehratensensor wenigstens ein weiteres Sensorsignal in Abhängigkeit einer um eine weitere Drehachse gemessenen weitere Drehrate erzeugt wird, wobei in einem fünften Verfahrensschritt das wenigstens eine weitere Sensorsignal mit wenigstens einem weiteren ersten Schwellwert verglichen wird und wobei in einem sechsten Verfahrensschritt in Abhängigkeit des Vergleichs zwischen dem wenigstens einen weiteren Sensorsignal und dem wenigstens einen weiteren ersten Schwellwert wenigstens ein weiteres Interrupt-Signal ausgegeben wird, wobei vorzugsweise im fünften Verfahrensschritt das wenigstens eine weitere Sensorsignal mit wenigstens einem weiteren zweiten Schwellwert verglichen wird und wobei vorzugsweise im sechsten Verfahrensschritt das wenigstens eine weitere Interrupt-Signal in Abhängigkeit des Vergleichs zwischen dem wenigstens einen weiteren Sensorsignal und dem wenigstens einen weiteren ersten Schwellwert, sowie in Abhängigkeit des Vergleichs zwischen dem wenigstens einen weiteren Sensorsignal und dem wenigstens einen weiteren zweiten Schwellwert ausgegeben wird. In vorteilhafter Weise werden somit Drehraten um zusätzliche Drehachse berücksichtigt. So wird eine Anwendung der elektronischen Komponente beispielsweise nur dann ausgeführt, wenn eine konstante Drehung der Sensoranordnung um eine erste Achse feststellbar ist und gleichzeitig ausgeschlossen wird, dass die Sensoranordnung zusätzliche Drehungen um eine von der ersten Achse unabhängige zweite und dritte Achse durchführt.
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Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform ist vorgesehen, dass in einem siebten Verfahrensschritt das Interrupt-Signal zur Steuerung einer Aufnahmefunktion einer als Kamera ausgebildeten elektronischen Komponente derart verwendet wird, dass die Aufnahmefunktion mittels des Interrupt-Signals gestartet wird, wenn im zweiten Verfahrensschritt detektiert wird, dass das Drehratensignal und/oder der Betrag des Drehratensignals innerhalb eines Intervalls zwischen dem ersten und dem zweiten Schwellwert liegt, und dass die Aufnahmefunktion mittels des Interrupt-Signals gestoppt wird, wenn im zweiten Verfahrensschritt detektiert wird, dass das Drehratensignal und/oder der Betrag des Drehratensignals außerhalb des Intervalls zwischen dem ersten und dem zweiten Schwellwert liegt, wobei vorzugsweise die Aufnahmefunktion ferner in Abhängigkeit des wenigstens einen weiteren Interrupt-Signals gesteuert wird. Auf diese Weise wird beispielsweise die Aufnahme eines Panoramabildes mit der Kamera ermöglicht: Das Interrupt-Signal startet die Aufnahmefunktion der Kamera, wenn um eine erste Drehachse eine konstante Drehrate (konstante Schwenkbewegung der Kamera durch einen Benutzer) gemessen wird und vorzugsweise keine Drehraten bezüglich anderer Drehraten messbar sind. Die Kamera nimmt anschließend in gleichmäßigen zeitlichen Abständen eine Mehrzahl von Bildern auf, welche anschließend entlang der Schwenkbewegung automatisch zu einem größeren Panoramabild zusammengefügt werden. Die Kamera umfasst vorzugsweise eine digitale Kamera, vorzugsweise eine digitale Fotokamera. Darüberhinaus ist denkbar, das Verfahren in Verbindung mit einer insbesondere digitalen Filmkamera zu verwenden, bei welcher mittels des Interrupt-Signals nur dann die Aufnahme funktion durchführbar ist, wenn eine konstante Drehrate und/oder nur geringe Drehbeschleunigungen vorliegen. Auf diese Weise sind beispielsweise verzerrte und/oder unscharfe Aufnahmen infolge zu schneller Schwenkbewegungen der Kamera in einfacher Weise zu verhindern.
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Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform ist vorgesehen, dass in einem neunten Verfahrensschritt das Interrupt-Signal zur Steuerung einer Bilddrehfunktion einer als portables Anzeigegerät ausgebildeten elektronischen Komponente derart verwendet wird, dass die Bilddrehfunktion mittels des Interrupt-Signals ausgelöst wird, wenn im zweiten Verfahrensschritt detektiert wird, dass das Winkelsignal und/oder der Betrag des Winkelsignals den ersten Schwellwert überschreitet. Auf diese Weise ist es beispielsweise möglich, eine Verschwenken des portablen Anzeigegerätes um im Wesentlichen 90 Grad zu detektierten und in diesem Fall mittels des Interrupt-Signals die Bilddrehfunktion auszulösen, damit die Anzeige des portablen Anzeigegerätes entsprechend mitgedreht wird und ein benutzerfreundlichen Ablesen der Anzeige bei jeder beliebigen Position des portablen Anzeigegerätes sicherzustellen (auch als „Portrait-Landscape-Umschaltungen” bezeichnet). Das portable Anzeigegeräte umfasst vorzugsweise ein Mobiltelefon, einen PDA (Personal Digital Assistant), ein digitales Notebook bzw. Laptop, ein digitales Musikwiedergabegerät (bspw. ein MP3-Player), eine Digitalkamera, ein E-Book (elektronisches Buch), ein Tablet-PC oder dergleichen.
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Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform ist vorgesehen, dass in einem zehnten Verfahrensschritt das Interrupt-Signal zur Kalibrierung eines als Sensor ausgebildeten elektronischen Komponente verwendet wird, wobei eine Drehung des Sensors mittels des Interrupt-Signals signalisiert wird und der Sensor anhand einer Vermessung der signalisierten Drehung kalibriert wird. In vorteilhafter Weise ist mittels einer bekannten Bewegung ein anderer Sensor kalibrierbar, indem die von dem zu kalibrierenden Sensor gemessene Bewegung mit der bekannten Bewegung verglichen wird. Das Vorliegen der bekannten Bewegung wird hierbei mittels des Interrupt-Signals angezeigt. Der zu kalibrierende Sensor umfasst vorzugsweise einen Lagesensor und besonders bevorzugt einen Kompass.
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Ein weiterer Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist eine Sensoranordnung umfassend einen Drehratensensor und eine mit dem Drehratensensor gekoppelte elektronische Komponenten, wobei der Drehratensensor zur Erzeugung eines Sensorsignals in Abhängigkeit einer um eine Drehachse gemessenen Drehrate kalibriert ist, wobei der Drehratensensor ferner dazu kalibriert ist, das Sensorsignal mit wenigstens einem ersten Schwellwert zu vergleichen und ein Interrupt-Signal an die elektronische Komponente in Abhängigkeit des Vergleichs zwischen dem Sensorsignal und dem wenigstens einen ersten Schwellwert auszugeben. Auf vorteilhafte Weise ist somit eine Steuerung der elektronischen Komponente bzw. bestimmter Anwendungen der elektronischen Komponente in Abhängigkeit der vom Drehratensensor gemessenen Sensorsignal möglich, wobei zwischen der elektronischen Komponente und dem Drehratensensor lediglich das Interrupt-Signal übertragen werden muss und insbesondere keinerlei physikalischen Sensorsignale. Die nötige Bandbreite der Verbindung zwischen der elektronischen Komponente und dem Drehratensensor ist somit vergleichsweise niedrig. Ferner sind keine aufwändigen Auswerteschaltungen notwendig. Die Sensoranordnung ist insbesondere dazu konfiguriert, das erfindungsgemäße Verfahren zum Betrieb der Sensoranordnung durchzuführen, um die oben genannten Vorteile zu erzielen.
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Ausführungsbeispiele der vorliegenden Erfindung sind in den Zeichnungen dargestellt und in der nachfolgenden Beschreibung näher erläutert.
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Kurze Beschreibung der Zeichnungen
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Es zeigen
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1 eine schematische Aufsicht einer Sensoranordnung und eine schematische Darstellung eines Verfahrens gemäß einer ersten Ausführungsform der vorliegenden Erfindung,
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2a und 2b schematische Darstellungen eines Verfahrens gemäß einer zweiten Ausführungsform der vorliegenden Erfindung und
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3a, 3b und 3c schematische Darstellungen eines Verfahrens gemäß einer dritten Ausführungsform der vorliegenden Erfindung.
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Ausführungsformen der Erfindung
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In den verschiedenen Figuren sind gleiche Teile stets mit den gleichen Bezugszeichen versehen und werden daher in der Regel auch jeweils nur einmal benannt bzw. erwähnt.
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In 1 ist eine schematische Ansicht einer Sensoranordnung 1 und eine schematische Darstellung eines Verfahrens gemäß einer ersten Ausführungsform der vorliegenden Erfindung dargestellt. Die Sensoranordnung 1 umfasst einen lediglich schematisch und beispielhaft ausgebildeten mikromechanischen Drehratensensor 2, sowie eine elektronische Komponente 3. Der Drehratensensor 2 umfasst ein Substrat 20 und eine gegenüber dem Substrat 20 beweglich aufgehängte seismische Masse 21 (häufig auch als Coriolis- oder Sensor-Element bezeichnet). Die seismische Masse 21 wird mittels kapazitiver Antriebseinheiten 22 zu einer Arbeitsschwingung 23 angeregt, welche im vorliegenden Beispiel parallel zu einer Haupterstreckungsebene 100 des Substrats 20 ausgerichtet ist. Die Antriebseinheiten 22 umfassen dazu substratfeste Fingerelektrodenstrukturen 22', zwischen welche als Fingerelektroden ausgebildete Gegenelektroden 22'' der seismischen Masse 21 eingreifen. Eine auf jeder Seite der seismischen Masse 21 jeweils zwischen den Fingerelektrodenstrukturen 22' und den Gegenelektroden 22'' angelegte Wechselspannung erzeugt aufgrund von elektrostatischer Wechselwirkung zwischen den Fingerelektrodenstrukturen 22' und den Gegenelektroden 22'' eine Antriebskraft auf die seismische Masse 21, wodurch die Arbeitsschwingung 23 induziert wird. Liegt nun eine Drehrate 5 an, welche senkrecht zur Arbeitsschwingung 23 und parallel zur Haupterstreckungsebene 100 ausgerichtet ist, wirkt auf die seismische Masse 21 eine Corioliskraft senkrecht zur Haupterstreckungsebene 100, wodurch eine Coriolisauslenkung der seismischen Masse 21 senkrecht zur Haupterstreckungsebene 100 verursacht wird. Die Coriolisauslenkung ist ein Maß für die zu messende Drehrate 5 und wird mittels Flächenelektrodenelementen 24, welche beispielsweise zwischen der seismischen Masse 21 und dem Substrat 20 angeordnet sind, kapazitiv vermessen. In einem ersten Verfahrensschritt wird ein Sensorsignal 4 erzeugt, welches von der Coriolisauslenkung abhängig ist, und an eine Verarbeitungseinheit 25 übermittelt. Die Verarbeitungseinheit 25 vergleicht das Sensorsignal 4 in einem zweiten Verfahrensschritt jeweils mit einem ersten Schwellwert 6 und mit einem zweiten Schwellwert 8. Dabei wird überprüft, ob das Sensorsignal 4 bzw. die Drehrate 5 in einem Intervall 12 zwischen dem ersten und dem zweiten Schwellwert 6, 8 liegt. Wenn diese Bedingung erfüllt ist, wird in einem dritten Verfahrensschritt ein Interrupt-Signal 7 an die elektronische Komponente 3 übermittelt. Sobald das Sensorsignal 4 bzw. die Drehrate 5 wieder außerhalb des Intervalls 12 ist, wird auch das Interrupt-Signal 7 wieder unterbrochen. Es ist denkbar, dass der Drehratensensor 2 auch grundsätzlich anders als der in 1 beispielhaft illustrierte Drehratensensor 2 ausgebildet ist. Beispielsweise ist eine Realisierung mit einem differentiell arbeitenden Drehratensensor 2 mit zwei seismischen Massen 21 und/oder mit einem mehrkanaligen Drehratensensor 2, welcher zur Vermessung einer weiteren Drehrate senkrecht zur Haupterstreckungsebene 100 und/oder senkrecht zur Arbeitsschwingung 23 vorgesehen ist, denkbar. Ferner ist eine Realisierung von Antriebseinheiten 22 in Form von Plattenkondensatorantrieben und dergleichen denkbar.
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In 2a und 2b sind schematische Darstellungen eines Verfahrens gemäß einer zweiten Ausführungsform der vorliegenden Erfindung, wobei die zweite Ausführungsform im Wesentlichen der anhand 1 beschriebenen ersten Ausführungsform gleicht, wobei die zweite Ausführungsform eine konkrete Anwendung des erfindungsgemäßen Verfahrens zum Betrieb einer Sensoranordnung 1 im Zusammenhang mit einer als Kamera ausgebildeten elektronischen Komponente 3 beschreibt. In 2a sind zwei Graphen dargestellt, wobei einerseits das Sensorsignal 4 im zeitlichen Verlauf darstellt wird und andererseits der Signalverlauf 7' des Interrupt-Signals 7 im zeitlichen Verlauf gezeigt wird. Das Sensorsignal 4 umfasst ein Drehratensignal 9, welches unmittelbar der gemessenen Drehrate 5 proportional ist. Im Diagramm zum zeitlichen Verlauf des Sensorsignals 4 sind ferner der zeitlich konstante erste und zweite Schwellwert 6, 8 illustriert. Es ist zu sehen, dass das Interrupt-Signal 7 eingeschaltet wird, sobald das Sensorsignal 4 innerhalb des Intervalls 12 zwischen dem ersten und dem zweiten Schwellwert 6, 8 verläuft, und dass das Interrupt-Signal 7 ausgeschaltet wird, sobald das Sensorsignal 4 außerhalb des Intervalls 12 zwischen dem ersten und dem zweiten Schwellwert 6, 8 verläuft. Das Interrupt-Signal 7 ist somit ein Maß bzw. ein Indikator dafür, ob eine im Wesentlichen konstante Drehrate 5 vorliegt, wobei die noch tolerierten Abweichungen von der konstanten Drehrate 5 durch eine geeignete Wahl der ersten und zweiten Schwellwerte 6, 8 einstellbar sind. Es ist denkbar, dass anstelle des Drehratensignals 9 lediglich der Betrag des Drehratensignals 9 Berücksichtigung findet. Das Interrupt-Signal 7 wird anschließend an die elektronische Komponente 3 in Form der Kamera übermittelt, wobei in einem siebten Verfahrensschritt eine Aufnahmefunktion 11 der Kamera in Abhängigkeit des Interrupt-Signals 7 gesteuert wird. Hierbei wird die Bild-Aufnahmefunktion 11 der Kamera gestartet, sobald das Interrupt-Signal 7 anliegt, und gestoppt, sobald das Interrupt-Signal 7 nicht anliegt. Auf diese Weise wird sichergestellt, dass die Bild-Aufnahmefunktion 11 ausschließlich beim Vorliegen einer im Wesentlichen konstanten Drehrate 5 eingeschaltet ist. Die Aufnahmefunktion 11 wird anhand 2b nun näher beschrieben. In 2b ist eine Mehrzahl von Einzelbildern 26', 26'', 26''' vor dem Hintergrund eines Landschaftspanoramas 27 schematisch illustriert. Das Interrupt-Signal 7 während des horizontalen Verschwenkens 28 der Kamera eingeschaltet, da gleichzeitig im Rahmen des zweiten Verfahrensschrittes eine konstante Drehrate 5 beim horizontalen Verschwenken 28 detektiert wird Daraufhin wird im siebten Verfahrensschritt die Aufnahmefunktion 11 gestartet und es werden die Einzelbilder 26', 26'', 26''' in zeitlich konstanten Abständen von der Kamera aufgenommen. Diese drei Einzelbilder 26', 26'', 26''' werden später zu einem großen Panoramabild zusammengefügt. Optional wird während des horizontalen Verschwenkens 28 in einem vierten und fünften Verfahrensschritt verifiziert, dass sich die Sensoranordnung 1 nicht um weitere Drehachsen bewegt. Insbesondere wird hierbei überprüft, dass weitere Sensorsignale, welche von weiteren Drehraten um die weiteren Drehachsen abhängig sind, unterhalb eines weiteren ersten Schwellwertes liegen. In dieser optionalen Ausführungsvariante würde das Interrupt-Signal 7 vorzugsweise nicht nur ausgeschaltet werden, wenn das Sensorsignal 4 außerhalb des Intervalls 12 liegt, sondern auch dann, wenn weitere Sensorsignale oberhalb der weiteren ersten Schwellwerte liegen. Nach der Aufnahme des dritten Einzelbildes 26''' wird der Sucher der Kamera nicht weiter horizontal verschwenkt, sondern es wird stattdessen eine vertikale Schwenkbewegung 29 durchgeführt. Da die horizontale Schwenkbewegung 28 gestoppt wird, verlässt das Sensorsignal 4 nun das Intervall 12 und das Interrupt-Signal 7 wird ausgeschaltet, so dass auch die Bild-Aufnahmefunkton 11 gestoppt wird. In einem neunten Verfahrensschritt wird nun ein weiteres Sensorsignal mit einem weiteren ersten Schwellwert verglichen. Das weitere Sensorsignal ist dabei von einer weiteren Drehrate um eine horizontale weitere Drehachse abhängig, wobei die weitere Drehrate daher direkt proportional zur vertikalen Schwenkbewegung 29 ist. Das weitere Sensorsignal umfasst hierbei ein Winkelsignal, welches durch eine zeitliche Integration über das weitere Drehratensignal ermittelt wird. Der weitere erste Schwellwert ist nun derart gewählt, dass wenn das Winkelsignal den weiteren ersten Schwellwert erreicht, der Sucher der Kamera soweit verschwenkt ist, dass das vierte Einzelbild 26'''' sich nahtlos an die Unterkante des dritten Einzelbildes 26''' anfügt. In dieser Position wird eine gleichmäßige horizontale Rückschwenkbewegung 30 gestartet, so dass der Interrupt-Signal 7 wieder eingeschaltet wird und die Aufnahmefunktion der Kamera erneut gestartet wird. Auf diese Weise kann ein Panoramabild mit mehreren Zeilen automatisch aus einer Mehrzahl von Einzelbildern 26', 26'', 26''', 26'''' zusammengesetzt werden. Insgesamt ist somit ein Panoramabild mit einer Kamera erzeugbar, bei welcher der Bild-Erfassungswinkel deutlich kleiner ist, als für die Aufnahme des Panoramabildes mittels einer einzigen Bildaufnahme notwendig ist. In vorteilhafter Weise sind auf diese Weise beispielsweise auch sogenannte Winkelbilder, welche sich über einen großen Winkelbereich erstrecken (bspw. 180°- oder 360°-Bilder), herstellbar.
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In 3a, 3b und 3c sind schematische Darstellungen eines Verfahrens gemäß einer dritten Ausführungsform der vorliegenden Erfindung dargestellt, wobei die dritte Ausführungsform im Wesentlichen der anhand 1 beschriebenen ersten Ausführungsform gleicht, wobei die dritte Ausführungsform eine konkrete Anwendung des erfindungsgemäßen Verfahrens zum Betrieb einer Sensoranordnung 1 im Zusammenhang mit einer als portables Anzeigegerät 14 ausgebildeten elektronischen Komponente 3 beschreibt. In 3a sind drei Graphen 31, 32, 33 dargestellt. Der erste Graph 31 zeigt ein Drehratensignal 9 im zeitlichen Verlauf, welches unmittelbar proportional zur gemessenen Drehrate 5 ist. Der zweite Graph 32 zeigt das Sensorsignal 4 in Form eines Winkelsignals 10 im zeitlichen Verlauf, wobei das Winkelsignal 10 durchintegration des im ersten Graph 31 gezeigten Drehratensignals 9 nach der Zeit ermittelt wird. Diese Winkelsignal 10 wird im zweiten Verfahrensschritt mit dem im zweiten Graph 32 illustrierten ersten Schwellwert 6 verglichen. Im dritten Graph 33 ist der Signalverlauf 7' des Interrupt-Signals 7 im zeitlichen. Verlauf gezeigt, wobei das Interrupt-Signal 7 ausgeschaltet ist, solange das im zweiten Graphen 32 illustrierte Winkelsignal 19 unterhalb des ersten Schwellwertes 6 liegt, und wobei das Interrupt-Signal 7 eingeschaltet wird, sobald das Winkelsignal 19 den ersten Schwellwert 6 überschreitet. Der erste Schwellwert 6 liegt im vorliegenden Beispiel bei ca. 90 Grad, so dass das Interrupt-Signal 7 eine Drehung der Sensoranordnung 1 um 90 Grad signalisiert. Das Interrupt-Signal 7 dient hierbei zur Steuerung einer Bilddrehfunktion 13 in einem neunten Verfahrensschritt, welcher anhand der 3b und 3c illustriert wird. In 3b ist die als portables Anzeigegerät 14 illustrierte elektronische Komponente 3 in einer ersten Ausrichtung illustriert. Das portable Anzeigegerät 14 zeigt dabei beispielhaftes ein Foto 14'. In 3c ist das gleiche portable Anzeigegerät 14 in einer im Vergleich zur 3b um 90 Grad verkippten zweiten Ausrichtung dargestellt. Die Verkippung 34 des portablen Anzeigegerätes 14 wurde dabei durch das Interrupt-Signal 7, wie oben beschrieben, signalisiert und mittels des Interrupt-Signals 7 die Bilddrehfunktion 13 gestartet, welche infolge der Verkippung 34 des Anzeigegerätes 14 die Anzeige des Anzeigegerätes 14 bzw. das Foto 14' relativ zum Anzeigegerät 14 entsprechend um 90 Grad zurückdreht. In vorteilhafter Weise bleibt somit die Orientierung der Anzeige bzw. des Fotos 14' relativ zum Schwerefeld gleich, obwohl das Anzeigegerät 14 um 90 Grad verkippt wurde. Auf diese Weise wird der Bedienkomfort des portablen Anzeigegerätes 14 gesteigert.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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