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Die vorliegende Erfindung betrifft ein Haarpflegegerät mit einem Gehäuse und zumindest einer Heizeinrichtung zum Erhitzen eines Luftstroms und/oder eines mit den zu pflegenden Haaren in Kontakt stehenden Bauteils gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
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Aus der
EP 1 030 571 B1 ist ein gattungsgemäßes Haarpflegegerät in der Art eines Haarglätters bekannt, wobei die zu glättenden Haare beim Betrieb des Haarpflegegeräts zwischen den beiden Armen eingelegt werden.
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Gattungsgemäße Haarpflegeeinrichtungen, wie bspw. Haarglätter, bestehen in der Regel aus zwei Heizplatten, die in ein Gehäuse des Haarglätters eingebettet sind. Beim Glätten der Haare werden die Haarsträhnen zwischen die Heizplatten eingelegt und das Plattenpaar dann an der Haarsträhne entlang gezogen. Die Heizplatten können dabei Temperaturen von teilweise deutlich über 200°C erreichen, wobei sich das Gehäuse des Haarglätters während des Betriebs ebenfalls stark erwärmt, was von manchen Benutzern bei Berührung als schmerzhaft empfunden wird. Eine Temperaturverteilung an den Heizplatten wird üblicherweise nicht kontrolliert. Hierbei wird aufgrund einer üblicherweise bei derartigen Heizplatten eingesetzten Aluminiumlegierung davon ausgegangen, dass die von einem Heizelement ausgehende Wärme sich in einer gleichmäßigen Temperaturverteilung über die gesamte Heizplattenoberfläche niederschlägt. Eine Rückmeldung an den Benutzer hinsichtlich der Temperatur an den Heizplatten findet zumeist nur über Lichtsignale oder aber eine digitale Temperaturanzeige in einem Display statt.
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Die vorliegende Erfindung beschäftigt sich mit dem Problem, für ein Haarpflegegerät der gattungsgemäßen Art eine verbesserte Ausführungsform anzugeben, bei welcher eine Temperatur eines Gehäuses derselben und/oder eines mit den zu pflegenden Haaren in Kontakt stehenden Bauteils besonders einfach zu kontrollieren ist.
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Dieses Problem wird erfindungsgemäß durch den Gegenstand des unabhängigen Anspruchs 1 gelöst. Vorteilhafte Ausführungsformen sind Gegenstand der abhängigen Ansprüche.
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Die vorliegende Erfindung beruht auf dem allgemeinen Gedanken, ein Gehäuse einer Haarpflegeeinrichtung und/oder ein mit den zu pflegenden Haaren in Kontakt stehendes Bauteil zumindest bereichsweise aus einem thermochromen Material auszubilden und/oder mit einem derartigen thermochromen Material zu beschichten. Das erfindungsgemäße Haarpflegegerät weist dabei oben genanntes Gehäuse und zumindest eine Heizeinrichtung zum Erhitzen eines Luftstroms und/oder ein mit den zu pflegenden Haaren in Kontakt stehenden Bauteils, insbesondere eine Heizplatte, auf. Durch die Ausbildung des Gehäuses und/oder des mit den zu pflegenden Haaren in Kontakt stehenden Bauteils aus einem thermochromen Material ist es für den Benutzer visuell einfach zu kontrollieren, welche Bereiche des Gehäuses bzw. des mit den zu pflegenden Haaren in Kontakt stehenden Bauteils welche Temperatur aufweisen und insbesondere welche Bereiche der genannten Komponenten eine derart hohe Temperatur aufweisen, dass diese bei Berührung Schmerzen verursachen. Derartige thermochrome Materialien, welche üblicherweise reversibel ausgebildet sind, finden in anderen Bereichen bereits eine breite Verwendung, sind jedoch im Bereich von Haarpflegeeinrichtungen, wie bspw. im Bereich von Lockenstäben, Haarglättern oder Haartrocknern gänzlich unbekannt. Durch die Verwendung derartiger thermochromer Materialien, egal ob als Vollmaterial oder als Beschichtung, kann der Benutzer des erfindungsgemäßen Haarpflegegeräts visuell einfach und direkt erkennen, welche Bereiche des Haarpflegegeräts welche Temperatur aufweisen und insbesondere welche Bereiche so heiß sind, dass eine Berührung schmerzhaft ist. Derartige thermochrome Materialien können dabei entweder als Vollmaterial ausgebildet sein, wobei in diesem Falle entsprechende thermochrome Pigmente in ein Trägermaterial eingemischt werden, oder als Beschichtungen, bspw. in der Art von Folien- oder Lacküberzügen. Mit derartigen thermochromen Materialien kann insbesondere auch eine Temperaturverteilung an den mit den zu pflegenden Haaren in Kontakt stehenden Bauteilen, bspw. den Heizplatten, visuell einfach kontrolliert werden, wobei insbesondere auch leicht überprüft werden kann, ob bspw. bei einem Haarglätter beide Heizplatten einwandfrei funktionieren oder gar eine Heizplatte defekt ist. Der Einsatz der erfindungsgemäßen thermochromen Materialien ermöglicht es dem Benutzer somit, die generelle Einsatzbereitschaft des Haarpflegegeräts (z. Bsp. ein Erreichen einer Zieltemperatur) visuell zu kontrollieren.
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Bei einer vorteilhaften Weiterbildung der erfindungsgemäßen Lösung, weist das thermochrome Material zumindest zwei Materialkomponenten mit unterschiedlichem thermochromen Verhalten auf. Durch die Kombination unterschiedlicher thermochromer Materialien bzw. Materialkomponenten kann nicht nur ein einziger Temperaturübergang dargestellt werden, sondern mehrere derartige Temperaturübergänge. Dies kann bspw. durch ein Mehrschichtsystem erfolgen, bei dem eine Materialkomponente 1 mit einer Farbwechseltemperatur von x°C und darüber eine Materialkomponente 2 mit einer Farbwechseltemperatur von y°C bei entsprechender Transparenz der einzelnen Materialkomponenten verwendet wird. Selbstverständlich ist dabei auch eine Kombination unterschiedlicher thermochromer Materialien bzw. Beschichtungen denkbar, die nebeneinander liegen. Bei geschickter Wahl bzw. Anordnung der entsprechenden thermochromen Materialkomponenten lassen sich sogar pseudokontinuierliche Effekte erzielen, wie dies von Thermografieaufnahmen her bekannt ist. Insgesamt sind dabei in allen Anwendungsfällen auch Kombinationen unterschiedlicher thermochromer Materialien bzw. Materialkomponenten, bspw. aus thermochromen Vollmaterial und/oder thermochromen Beschichtungen und/oder thermochromen Folien denkbar. Auch andere Arten der Applizierung thermochromer Materialien, wie bspw. ein Hinterspritzen, sind denkbar. Durch den gezielten Einsatz thermochromer Materialien kann auch das lokale Überschreiten von Grenztemperaturen visuell angezeigt werden, wodurch es einem Benutzer ermöglicht wird, den Kontakt mit diesen Stellendes Haarpflegegeräts gezielt zu vermeiden. Bei herkömmlichen Haarpflegegeräten werden sehr stark erwärmte Bereiche durch den Benutzer meist nur durch die davon ausgehende Strahlungswärme oder eine Kontaktwärme identifiziert. Insbesondere der Kontakt mit stark erwärmten Stellen des Haarpflegegeräts geschieht zumeist unfreiwillig und ist nicht selten mit Schmerzen verbunden. Selbstverständlich ermöglichen die thermochromen Materialien einem Benutzer auch die visuelle Kontrolle der Abkühlung des Haarpflegegeräts, bspw. der Heizplatten desselben nach dem Abschalten des Haarpflegegeräts. Generell können die thermochromen Materialien auch als zusätzliches Sicherheitsfeature genutzt werden, in dem sie z. Bsp. am Gehäuse vor der Überhitzung von Komponenten im Gehäuseinneren warnen, wobei in diesem Fall sogar ein Einsatz von thermochromen Materialien sinnvoll erscheint, deren Farbwechsel nach dem Überschreiten einer vordefinierten Grenztemperatur irreversibel ist.
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Weitere wichtige Merkmale und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen, aus der Zeichnung und aus der zugehörigen Figurenbeschreibung anhand der Zeichnung.
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Es versteht sich, dass die vorstehend genannten und die nachstehend noch zu erläuternden Merkmale nicht nur in der jeweils angegebenen Kombination, sondern auch in anderen Kombinationen oder in Alleinstellung verwendbar sind, ohne den Rahmen der vorliegenden Erfindung zu verlassen.
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Ein bevorzugtes Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in der Zeichnung dargestellt und wird in der nachfolgenden Beschreibung näher erläutert.
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Die einzige 1 zeigt eine mögliche Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Haarpflegeeinrichtung.
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Entsprechend der 1, ist ein erfindungsgemäßes Haarpflegegerät 1 in der Art eines Haarglätters ausgebildet und besitzt demgemäß zwei relativ zueinander bewegliche Arme 2 und 3 mit jeweils daran angeordneten Heizplatten 4 und 5. Die Heizplatten 4 und 5 sind dabei in ein Gehäuse 6 des jeweiligen Arms 2, 3 eingebettet. Generell ist dabei gemäß der 1 die Erfindung an einem Haarpflegegerät 1 in der Art eines Haarglätters beschrieben, wobei selbstverständlich die Erfindung auch auf andere Haarpflegegeräte 1, wie bspw. Lockenstäbe oder Haartrockner, übertragbar ist.
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Um eine Temperatur der Heizplatten 4, 5 bzw. des Gehäuses 6 einem Anwender visuell einfach darstellen zu können, sind das Gehäuse 6 und/oder die beiden Heizplatten 4, 5 zumindest bereichsweise aus wenigstens einem thermochromen Material ausgebildet und/oder mit einem derartigen thermochromen Material beschichtet, so dass der Benutzer des Haarpflegegeräts 1 ohne einen direkten Kontakt, das heißt insbesondere ohne eine direkte Berührung mit dem Haarpflegegerät 1, bereits visuell erkennen kann, welche Temperaturen an welchen Bereichen des Haarpflegegeräts 1 vorliegen. insbesondere lässt sich dadurch eine Wärmeverteilung an den Heizplatten 4, 5 sowie generell die Temperatur derselben leicht visuell kontrollieren, ebenso wie eine Abkühlung derselben nach dem Ausschalten bzw. Ausstecken der Haarpflegeeinrichtung 1. Zugleich ist es durch den Einsatz des erfindungsgemäßen thermochromen Materials möglich, dem Benutzer des Haarpflegegeräts 1 visuell zu signalisieren, welche Bereiche des Haarpflegegeräts 1 so heiß sind, dass eine Berührung mit diesen Bereichen schmerzhaft ist. Das thermochrome Material kann dabei als Vollmaterial mit thermochromen Pigmenten ausgebildet sein oder aber in der Art einer Lackschicht oder in der Art einer Folie auf das Gehäuse 6 und/oder auf die Heizplatten 4, 5 aufgebracht ist. Denkbar ist auch, dass das thermochrome Material eine vorzugsweise homogene Verteilung von thermochromen Molekülen in einer Matrix oder einem Additiv aufweist. Die Heizplatten 4, 5 stehen dabei allgemein für zu beheizende und mit den zu pflegenden Haaren in Kontakt stehende Bauteile.
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Generell kann das thermochrome Material zumindest zwei Materialkomponenten mit unterschiedlichem thermochromen Verhalten aufweisen, wobei die unterschiedlichen Materialkomponenten in unterschiedlichen Schichten oder auch in benachbarten Bereichen angeordnet sein können. Denkbar ist auch, dass das thermochrome Material bis zu einer vordefinierten Grenztemperatur reversibel thermochrom und nach Überschreiten dieser Grenztemperatur irreversibel thermochrom ist, so dass bspw. Beschädigungen des Haarpflegegeräts 1 durch ein Überhitzen desselben bleibend angezeigt werden können.
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Mit dem Einsatz von thermochromen Materialien und/oder Beschichtungen am Gehäuse 6 oder an den mit den zu pflegenden Haaren in Kontakt stehenden Bauteilen, bspw. den Heizplatten 4, 5, kann nicht nur eine Temperaturverteilung am Haarpflegegerät 1 einfach visuell angezeigt werden, vielmehr ist auch bspw. das Erreichen einer Zieltemperatur oder einer Grenztemperatur visuell einfach zu kontrollieren. Ein weiterer Sicherheitsaspekt, neben der schon erwähnten Vermeidung der Berührung heißer Stellen am Haarpflegegerät 1, ist die visuelle Kontrolle der Abkühlung der Heizplatten 4, 5 und/oder des Gehäuses 6 nach dem Abschalten des Haarpflegegeräts 1.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Haarpflegegerät
- 2
- Arm
- 3
- Arm
- 4
- Heizplatte
- 5
- Heizplatte
- 6
- Gehäuse
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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