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Die Erfindung betrifft eine Insassenschutzvorrichtung für ein Fahrzeug.
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In Kraftfahrzeugen wird zum Schutz der Insassen üblicherweise ein in einem Airbagmodul angeordneter Airbag hinter einer mit einer Dekorschicht versehenen Innenverkleidung des Armaturenbretts angeordnet. Im Falle einer Kollision wird dann eine ebenfalls in dem Airbagmodul angeordnete Aufblasvorrichtung aktiviert, wodurch der Airbag explosionsartig aufgeblasen wird. Durch die hiermit verbundene Volumenexpansion des Airbags wird die Innenverkleidung geöffnet.
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Die
DE 199 41 442 A1 offenbart eine entsprechende Insassensicherheitsvorrichtung zum Montieren an einem Armaturenbrett eines Fahrzeugs, wobei sich das Armaturenbrett generell rückwärtig in das Fahrzeug erstreckt von der Fahrzeugwindschutzscheibe aus und eine Einsatzöffnung definiert, wobei die Sicherheitsvorrichtung aufweist:
Eine aufblasbare Fahrzeuginsassenschutzvorrichtung, die einen unaufgeblasenen Zustand und einen aufgeblasenen Zustand besitzt; eine Aufblasvorrichtung, die wenn betätigt, die Schutzvorrichtung aufbläst; eine Tür zum Abdecken der im wesentlichen gesamten Einsatzöffnung in dem Armaturenbrett, wobei die Tür einen ersten Kantenteil, der näher an der Fahrzeugwindschutzscheibe ist, und einen zweiten Kantenteil, der sich weiter weg von der Fahrzeugwindschutzscheibe befindet, hat; und ein Scharnier, das verbunden ist mit dem zweiten Kantenteil der Tür und anliegend an dem Armaturenbrett, wobei das Scharnier die Tür in einer Schwenkbewegung um das Scharnier, relativ zu dem Armaturenbrett trägt, und zwar zwischen einem geschlossenen Zustand, in dem die gesamte Einsatzöffnung im wesentlichen abgedeckt ist, und einem offenen Zustand, in welchem der zweite Kantenteil der Tür verbunden bleibt mit dem Scharnier und anliegend ist an dem Armaturenbrett, und das erste Kantenteil der Tür mehr von dem Armaturenbrett beabstandet ist als in dem geschlossenen Zustand.
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Die
EP 1 448 411 B1 offenbart ebenso eine Insassenschutzvorrichtung für ein Fahrzeug mit einer einen Airbaghalter und einen gefalteten aufblasbaren Airbag umfassenden Airbageinheit und einem aus einem formstabilen Trägerteil und einer durch den Airbag im Auslösefall aufreißbaren Verkleidung bestehenden, insbesondere durch eine Instrumententafel gebildeten Fahrzeuginnenteil zur verdeckten Aufnahme der Airbageinheit, wobei der Airbaghalter einen eine Staukammer für den Airbag überspannenden Stützdeckel aufweist, und daß der Stützdeckel von einer Decklage des Airbags zu der Verkleidung hin überdeckt ist.
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Die
US 2003/0230873 A1 offenbart ebenfalls eine Insassenschutzvorrichtung für ein Fahrzeug, die mit einem länglichen Gehäuse ausgestaltet ist, innerhalb dessen zwei etwa nebeneinander angeordnete Kammern vorgesehen sind, wobei in der einen Kammer der gefaltete Airbag angeordnet ist und in der anderen Kammer die Aufblasvorrichtung angeordnet ist. Dabei ist der Airbag so an dem Gehäuse mit seinen Enden befestigt, dass ein Ende jeweils an der einen Seite der Kammer der Aufblasvorrichtung befestigt ist, so dass der Airbag beim Aufblasen aus seiner Kammer gezogen wird. Somit wird nur eine geringe Montagetiefe benötigt.
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Aus der
US 7,380,813 B2 bzw.
DE 10 2004 002 478 B3 ist eine flexible Airbagklappe eines Airbagmoduls, insbesondere zur Verwendung in Kraftfahrzeugen bekannt, wobei das Airbagmodul an einem mit einem Dekorträger einer Instrumententafel verbundenen Rahmen angeordnet und an dem Dekorträger, nicht jedoch an einem die Instrumententafel abstützenden Querträger, befestigt ist, die flexible Airbagklappe von dem in dem Airbagmodul angeordneten Airbag abstützbar ist, der Dekorträger einstückig mit der flexiblen Airbagklappe ausgestaltet ist und im Bereich der flexiblen Airbagklappe eine verminderte Wandstärke aufweist. In dem dargestellten Ausführungsbeispiel ist die Aufblasvorrichtung in einer oben gelochten Kammer angeordnet, um die der komprimierte Airbag herum in zwei Kammern die Aufblasvorrichtungskammer überdeckend angeordnet ist, so dass im Aufblasfall der Airbag durch den Gasaustritt aus der Aufblasvorrichtungskammer aus seinen Kammern herausgezogen wird.
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Demgegenüber besteht weiterhin Bedarf nach platzoptimierten Insassenschutzvorrichtungen mit verbesserten Aufblaseigenschaften.
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Diese Aufgabe wird durch die in Anspruch 1 wiedergegebene Insassenschutzvorrichtung gelöst.
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Die Insassenschutzvorrichtung für ein Fahrzeug besteht aus einer Anordnung aus einem Airbaggehäuse, einem aufblasbaren Airbag und einem durch den Airbag im Auslösefall zu öffnenden Deckel für das Airbaggehäuse sowie einer Aufblasvorrichtung zum Aufblasen des Airbags. Der Deckel deckt den im Airbaggehäuse ausgebildeten Stauraum für den Airbag zum Fahrzeuginneren hin ab und die Aufblasvorrichtung ist so in der Nähe des Deckels von einer Erhebung getragen in dem Airbaggehäuse angeordnet, dass zwischen dem Deckel und der Aufblasvorrichtung lediglich eine Lage des Airbags angeordnet ist. Diese umgibt die Aufblasvorrichtung derart, dass nur die eine Lage im Auslösefall von der Aufblasvorrichtung aus dem Airbaggehäuse gedrückt werden muss.
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Somit wird das Aufblasen des Airbags im Vergleich zu herkömmlichen Anordnungen vereinfacht, da nicht mehr der gesamte Airbag bzw. dessen Gewicht auf einmal von der üblicherweise hinter dem Airbag sitzenden Aufblaseinheit aus dem Gehäuse herausgedrückt/ausgestoßen werden muss.
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Zudem erlaub die Positionierung der Aufblaseinheit nahe am Deckel bzw. der Öffnung den komprimierten Airbag auf einfache Weise hinter der Aufblaseinheit zu positionieren, ohne dass das Airbaggehäuse größere Abmessungen benötigt. Dies ist insbesondere bei dem Einbau im Armaturenbrett von Vorteil.
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Bevorzugterweise sind die Aufblasvorrichtung und das Airbaggehäuse derart bemessen, dass der Querschnitt des Stauraums zwischen Aufblasvorrichtung und Airbaggehäuseinnenwandung praktisch vollständig ausgefüllt ist. Somit wird nur die eine Lage zwischen der Aufblasvorrichtung und Airbaggehäuseinnenwandung vorbei geführt, so dass sich eine Führung des Airbags beim Aufblasen ergibt.
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In Verbindung mit dem erstgenannten Merkmal ergibt sich zudem so eine vorteilhafte Anordnung des komprimierten Airbags hinter der Aufblaseinheit im hinteren Teil des Airbaggehäuses, so dass dieses eher tief als breit baut.
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Vorzugsweise weist das Airbaggehäuse eine im Schnitt längliche U-Form auf.
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Der Airbag kann einfach zwischen Aufblasvorrichtung und Erhebung befestigt werden.
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Das Airbaggehäuse kann ferner an der dem Deckel abgewandten Seite eine Öffnung aufweisen. Diese erlaubt es bei der Faltung/Komprimierung des Airbags zu dessen Einbringung in das Airbaggehäuse Vakuum zu verwenden, um den Airbag „einzusaugen”, so dass sich eine natürliche Faltung ergibt.
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In dem Fall, dass der Passagier möglicherweise mit seinem Kopf doch das Airbaggehäuse im Unfall berühren bzw. auf dieses aufschlagen könnte, ist es sinnvoll, wenn die Wandung des Airbaggehäuses Stauchzonen aufweist, d. h. Bereiche zur Energieumwandlung durch Materialverzug, z. B. Knautschen.
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Eine kontrollierte Entfaltung bzw. Aufblasen des Airbags kann zudem unterstützt werden, wenn das Airbaggehäuse eine verengte Öffnung aufweist.
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Bevorzugterweise wird der Deckel durch einen durch eine Instrumententafel gebildeten Fahrzeuginnenteil zur verdeckten Aufnahme des Airbaggehäuses ausgebildet, d. h. es handelt sich um eine „Armaturenbrett-Airbag”.
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Wenn die Erhebung sich von dem Boden des Airbaggehäuses aus in Richtung des Deckels erstreckt, kann die „erhabene” Position der Aufblasvorrichtung im Bereich des Deckels bzw. der Gehäuseöffnung einfach erreicht werden und mit einer Aufteilung des Gehäuses in zwei Kammern (auf gegenüberliegenden Seiten der Erhebung) kombiniert werden.
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Einfacherweise wird die Erhebung von einem Bolzen gebildet. Dieser kann dann auch zur Befestigung des Airbaggehäuses an der Karosserie verwendet werden. Weitere Einzelheiten, Merkmale und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung von Ausführungsbeispielen anhand der Zeichnung, in der
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1 einen Schnitt durch eine schematische Seitenansicht einer Insassenschutzvorrichtung zeigt;
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2 einen Schnitt durch eine schematische Seitenansicht einer zweiten Insassenschutzvorrichtung zeigt und
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3 einen Schnitt durch eine schematische Seitenansicht einer dritten Insassenschutzvorrichtung zeigt.
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Anhand der Ausführungsform aus 1 wird nachfolgend der grundlegende Aufbau der Insassenschutzvorrichtung 1 erläutert werden. Die weiteren Ausführungsformen der 2 und 3 weisen prinzipiell den gleichen Aufbau auf, so dass im Rahmen deren Beschreibung nur auf die Unterschiede eingegangen werden wird.
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Die Insassenschutzvorrichtung 1 für ein Fahrzeug aus 1 besteht aus einer Anordnung aus einem im Schnitt länglichen U-förmigen Airbaggehäuse 2, einem aufblasbaren Airbag 3 und einem durch den Airbag 3 im Auslösefall zu öffnenden Deckel 4 für das Airbaggehäuse 2 sowie einer Aufblasvorrichtung 5 zum Aufblasen des Airbags 3.
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Der Deckel 4 deckt den im Airbaggehäuse 2 ausgebildeten Stauraum 6 für den Airbag 3 zum Fahrzeuginneren, d. h. der wird üblicherweise als Teil der Innenverkleidung des Fahrzeugs ausgebildet werden, hin ab und die im Schnitt etwa kreisrunde Aufblasvorrichtung 5 ist so in der Nähe des Deckels 4 von einer durch einen Bolzen gebildeten Erhebung 7 getragen in dem Airbaggehäuse 2 angeordnet, dass zwischen dem Deckel 4 und der Aufblasvorrichtung 5 lediglich eine Lage 8 des Airbags 3 angeordnet ist. Diese umgibt die Aufblasvorrichtung 5 derart, dass nur die eine Lage 8 im Auslösefall von der Aufblasvorrichtung 5 aus dem Airbaggehäuse 2 im Sinne der dargestellten Pfeile gedrückt werden muss.
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Die Aufblasvorrichtung 5 und das Airbaggehäuse 2 sind derart bemessen, dass der Querschnitt des Stauraums 6 zwischen Aufblasvorrichtung 5 und Airbaggehäuseinnenwandung 9 praktisch vollständig ausgefüllt ist. Somit wird nur die eine Lage 8 zwischen der Aufblasvorrichtung 5 und Airbaggehäuseinnenwandung 9 vorbei geführt, so dass sich eine Führung des Airbags beim Aufblasen ergibt.
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Der komprimierte Airbag 3 ist also hinter der Aufblasvorrichtung 5 im hinteren Teil des Stauraums 6 des Airbaggehäuses 2 angeordnet. Er wird also beim Aufblasen durch den entstehenden Druck zwischen der Aufblasvorrichtung 5 und Airbaggehäuseinnenwandung 9 lagenweise nach vorne „gezogen”. Dabei wir der Deckel 4, wie angedeutet, geöffnet und der Airbag 3 kann sich gezielt entfalten bzw. aufblasen.
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Der Deckel 4 wird durch einen durch eine Instrumententafel gebildeten Fahrzeuginnenteil zur verdeckten Aufnahme des Airbaggehäuses ausgebildet, d. h. es handelt sich um eine „Armaturenbrett-Airbag”.
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Der Airbag 3 ist zwischen der Aufblasvorrichtung 5 und dem Bolzen 7 befestigt, so dass er sich weit oben praktisch direkt an der Öffnung am Deckel 4 entfalten kann.
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Wenn die Erhebung bzw. der Bolzen 7 sich von dem Boden des Airbaggehäuses aus in Richtung des Deckels 4 erstreckt, kann die beschriebene „erhabene” Position der Aufblasvorrichtung 5 im Bereich des Deckels 4 bzw. der Gehäuseöffnung einfach erreicht werden. Zusätzlich wird so eine Aufteilung des Gehäuses 2 in zwei Kammern A, B (auf gegenüberliegenden Seiten des Bolzens 7) erreicht.
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Im Gegensatz zu der Ausführung nach 1 ist bei der Vorrichtung 10 nach
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2 der Deckel 14 nach Art einer Schwingtür zweiteilig aufgebaut, so dass er nicht vollständig zur Seite bewegt werden muss bzw. der Öffnungsweg des Deckels 14 kleiner ist.
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Zusätzlich weist die Alternative der 2 an der dem Deckel 14 abgewandten Seite eine Öffnung 11 auf, d. h. der Boden 12 des Stauraums 16 besitzt einen Durchbruch. Diese Öffnung erlaubt es bei der Faltung/Komprimierung des Airbags 13 zu dessen Einbringung in das Airbaggehäuse 15 Vakuum zu verwenden, um den Airbag „einzusaugen” (vgl. Pfeile), so dass sich eine natürliche Faltung ergibt.
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Im Gegensatz zu der Ausführung nach 1 und 2 sind bei der Vorrichtung 20 nach 3 das Airbaggehäuse 21 bzw. deren Wandung 22 des Airbaggehäuses 21 Stauchzonen 24 vorgesehen, d. h. Bereiche zur Energieumwandlung durch Materialverzug, z. B. Knautschen.
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Zusätzlich wird eine kontrollierte Entfaltung bzw. Aufblasen des Airbags 25 dadurch unterstützt, dass das Airbaggehäuse 21 eine verengte Öffnung 26 aufweist.
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Einfacherweise wird die Erhebung von einem Bolzen gebildet. Dieser kann dann auch zur Befestigung des Airbaggehäuses an der Karosserie verwendet werden. Der Bolzen 27 dient ebenfalls zur Befestigung des Gehäuses 21 an einem Querträger 28 des Fahrzeugs.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Insassenschutzvorrichtung
- 2
- Airbaggehäuse
- 3
- Airbag
- 4
- Deckel
- 5
- Aufblasvorrichtung
- 6
- Stauraum
- 7
- Erhebung
- 8
- Lage
- 9
- Airbaggehäuseinnenwandung
- 10
- Vorrichtung
- 11
- Öffnung
- 12
- Boden
- 13
- Airbag
- 14
- Deckel
- 15
- Airbaggehäuse
- 16
- Stauraums
- 20
- Vorrichtung
- 21
- Airbaggehäuse
- 22
- Wandung
- 24
- Stauchzone
- 25
- Airbags
- 26
- Öffnung
- 27
- Bolzen
- 28
- Querträger
- A, B
- Kammer
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 19941442 A1 [0003]
- EP 1448411 B1 [0004]
- US 2003/0230873 A1 [0005]
- US 7380813 B2 [0006]
- DE 102004002478 B3 [0006]