DE102010027375A1 - Sicherheitsgurtsystem für ein Fahrzeug - Google Patents

Sicherheitsgurtsystem für ein Fahrzeug Download PDF

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Fehring Michael De
Paurevic Marica De
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    • B60R22/18Anchoring devices
    • B60R22/195Anchoring devices with means to tension the belt in an emergency, e.g. means of the through-anchor or splitted reel type
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Abstract

Die Erfindung betrifft ein Sicherheitsgurtsystem (2) für ein Fahrzeug (1), umfassend ein Gurtband (3), einen Gurtbandaufroller (4) zum Aufwickeln des einen Ende des Gurtbandes (3), ein Gurtschloss (5) für eine lösbare Verbindung mit dem Gurtband (3) und ein Endbeschlag (6), an welchem das andere Ende des Gurtbandes (3) fest mit dem Fahrzeug (1) verbunden ist, sowie eine reversible Positionierungsmechanik (7), welche das Gurtschloss (5) oder den Endbeschlag (6) wiederholt situationsabhängig in wenigstens zwei Stellungen bewegen kann.
Die Erfindung löst die Aufgabe, ein Sicherheitsgurtsystem für ein Fahrzeug zu verbessern.
Gemäß der Erfindung ist eine Verstellgeschwindigkeit oder eine Verstellbeschleunigung der Bewegung des Gurtschlosses (5) oder des Endbeschlags (6) durch die reversible Positionierungsmechanik (7) kleiner als ein Schwellwert, bei dessen Erreichen oder Überschreiten eine Sperrvorrichtung (8) des Gurtbandaufrollers (4) ein Abwickeln des mit dem Gurtschloss (5) verbundenen Gurtbandes (3) vom Gurtbandaufroller (4) verhindert.

Description

  • Die Erfindung betrifft ein Sicherheitsgurtsystem für ein Fahrzeug mit den Merkmalen des Oberbegriffs des Anspruchs 1.
  • Aus der gattungsbildenden DE 10 2007 015 187 A1 ist bekannt, dass ein Gurtschloss in einem Fahrzeuginsassen-Rückhaltesystem von einer Positionierungsmechanik bezüglich eines fahrzeugfesten Bauteils situationsabhängig in wenigstens drei Stellungen bewegt wird.
  • Aufgabe der Erfindung ist es, ein Sicherheitsgurtsystem für ein Fahrzeug zu verbessern.
  • Diese Aufgabe wird durch die Merkmale des Anspruchs 1 erfüllt, wobei die Merkmale der Unteransprüche vorteilhafte Aus- und Weiterbildungen kennzeichnen.
  • Die erfindungsgemäße Vorrichtung weist ein Sicherheitsgurtsystem für ein Fahrzeug auf. Das Sicherheitsgurtsystem umfasst ein Gurtband, einen Gurtbandaufroller zum Aufwickeln des einen Endes des Gurtbandes, ein Gurtschloss für eine lösbare Verbindung mit dem Gurtband und ein Endbeschlag, an welchem das andere Ende des Gurtbandes fest mit dem Fahrzeug verbunden ist. Das Sicherheitsgurtsystem umfasst weiterhin eine reversible Positionierungsmechanik, welche das Gurtschloss oder den Endbeschlag wiederholt situationsabhängig in wenigstens zwei Stellungen bewegen kann. Erfindungsgemäß ist eine Verstellgeschwindigkeit oder eine Verstellbeschleunigung der Bewegung des Gurtschlosses oder des Endbeschlags durch die reversible Positionierungsmechanik kleiner als ein Schwellwert, bei dessen Erreichen oder Überschreiten eine Sperrvorrichtung des Gurtbandaufrollers ein Abwickeln des mit dem Gurtschloss verbundenen Gurtbandes vom Gurtbandaufroller verhindert.
  • Die lösbare Verbindung zwischen dem Gurtschloss und dem Gurtband wird beispielsweise mittels einer verschiebbar am Gurtband befestigten Steckzunge hergestellt, wobei zum Herstellen der Verbindung die Steckzunge in das Gurtschloss eingesteckt und darin verriegelt wird. Zum Lösen der Verbindung wird beispielsweise ein Entriegelungstaster am Gurtschloss gedrückt, wodurch die Verriegelung der Steckzunge im Gurtschloss gelöst wird, und die Steckzunge aus dem Gurtschloss herausgezogen werden kann. Der Gurtbandaufroller, das Gurtschloss und der Endbeschlag bilden Anlenkpunkte des Gurtbandes, deren Positionen den Verlauf des Gurtbandes, also einen Gurtbandverlauf, über dem Insassen beeinflussen können.
  • Die reversible Positionierungsmechanik ist mittelbar oder unmittelbar mit dem Gurtschloss oder dem Endbeschlag verbunden, so dass die Positionierungsmechanik das Gurtschloss oder den Endbeschlag situationsabhängig in wenigstens zwei Stellungen bewegen kann. Eine beispielhafte Positionierungsmechanik ist in der DE 10 2007 015 187 A1 beschrieben. In der gleichen Druckschrift sind Situationen und deren Erfassung beschrieben, von denen die Stellung des Gurtschlosses oder des Endbeschlags abhängig gemacht werden kann, beispielsweise eine Situation vor dem Anschnallen oder eine Situation vor einem Unfall.
  • Eine der Hauptvoraussetzungen für den Schutz des Insassen vor unfallbedingten Verletzungen durch das Sicherheitsgurtsystem ist, dass dessen Gurtband den Insassen im Falle eines Unfalles wirkungsvoll abstützen kann, damit unfallbedingten Verlagerungen des Insassen gezielt reduziert werden können. Zusätzlich sollte die Benutzung des Sicherheitsgurtsystems für den Insassen möglichst komfortabel sein, damit der Insasse das Sicherheitsgurtsystem verwendet und durch dieses so wenig wie möglich eingeschränkt wird. Die DE 10 2007 015 187 A1 schlägt beispielsweise vor, dass das Gurtschloss zum komfortableren Anschnallen des Insassen in eine höhere, vom Insassen leichter zu ereichende Position verstellt wird. Die gleiche Druckschrift beschreibt ebenfalls eine Verstellung des Gurtschlosses in eine tiefere Position, wie beispielsweise eine Straffstellung, vor einem drohenden Unfall. Auf einen Zusammenhang zwischen der Verstellgeschwindigkeit oder der Verstellbeschleunigung der Bewegung des Gurtschlosses und einem Aktivieren einer Sperrvorrichtung des Gurtbandaufrollers wird dabei in der Druckschrift nicht eingegangen.
  • Übliche Gurtbandaufroller sind mit einer Sperrvorrichtung ausgestattet. Wenn Gurtband vom Gurtbandaufroller mit einer Auszugsgeschwindigkeit oder einer Auszugsbeschleunigung aus dem Gurtbandaufroller ausgezogen wird, welche einen Grenzwert erreicht oder überschreitet, blockiert die Sperrvorrichtung ein weiteres Ausziehen von Gurtband vom dem Gurtbandaufroller. Bestandteil einer solchen Sperrvorrichtung ist beispielsweise ein mechanischer Fliehkraft- oder Trägheitsmassensensor oder ein elektronischer Gurtbandauszugssensor zur Erfassung der Auszugsgeschwindigkeit oder der Auszugsbeschleunigung. Weiterhin ist von der Sperrvorrichtung üblicherweise eine mit zumindest einem der obigen Sensoren in Wirkverbindung stehende Auszugssperre umfasst, welche bei einer durch den Sensor erfassten Überschreitung des Grenzwertes für die Auszugsgeschwindigkeit oder für die Auszugsbeschleunigung ein weiteres Abwickeln von Gurtband vom Gurtbandaufroller verhindert. Durch dieses Blockieren des Gurtbandauszugs vom Gurtbandaufroller wird vermieden, dass im Falle eines Unfalls oder einer anderen starken Beschleunigung das Gurtband die Unfall- oder bescheunigungsbedingte Verlagerung des Insassen nicht wirkungsvoll reduzieren kann, was der Fall wäre, wenn das Gurtband ohne nennenswerte Rückhaltekraft vom Gurtbandaufroller ausgezogen werden könnte.
  • Wenn das Gurtband mit dem Gurtschloss verbunden ist, kann die Bewegung des Gurtschlosses oder des Endbeschlags zu einem Ausziehen von Gurtband vom Gurtbandaufroller führen. Erfolgt diese Bewegung sehr schnell oder sehr ruckartig, also mit einer Verstellgeschwindigkeit oder einer Verstellbescheunigung oberhalb oder gleich eines Schwellwertes, welche durch die Vermittlung des mit dem Gurtschloss verbundenen Gurtbandes dazu führt, dass der Grenzwert der Sperrvorrichtung erreicht oder überschritten wird, so verhindert die Sperrvorrichtung des Gurtbandaufrollers ein weiteres Abwickeln des mit dem Gurtschloss verbunden Gurtbandes vom Gurtbandaufroller. Durch die Blockierung des Gurtbandauszugs kann eine weitere Bewegung des mit dem Gurtband verbundenen Gurtschlosses oder Endbeschlags so stark behindert werden, dass eine vorgesehene Endstellung des Gurtschlosses oder des Endbeschlags, welche einer der zwei Stellungen entspricht, nicht erreicht werden kann, da die Gegenkraft des Gurtbandes größer ist als die Kraft der Positionierungsmechanik zum Bewegen des Gurtschlosses oder des Endbeschlags.
  • Damit eine durch die Bewegung des Gurtschlosses oder des Endbeschlags verursachte Auslösung der Sperrvorrichtung des Gurtbandaufrollers und somit ein Blockieren des Gurtbandauszugs vom Gurtbandaufroller sicher und vorhersehbar vermieden wird, erfolgt die Bewegung des Gurtschlosses oder des Endbeschlags durch die reversible Positionierungsmechanik mit einer Verstellgeschwindigkeit oder einer Verstellbeschleunigung, welche kleiner ist als der Schwellwert. Der Schwellwert kann beispielsweise empirisch bestimmt werden.
  • In einer Ausführung erfolgt die Bewegung des Gurtschlosses oder des Endbeschlags durch die reversible Positionierungsmechanik mit einer Verstellgeschwindigkeit oder einer Verstellbeschleunigung, welche kleiner ist als der Grenzwert für die Auszugsgeschwindigkeit oder die Auszugsbeschleunigung des Gurtbandes, da der Grenzwert einfacher bestimmt werden kann als der Schwellwert.
  • In einer Ausführung bewegt die reversible Positionierungsmechanik das Gurtschloss oder den Endbeschlag bei einem drohenden Unfall, welcher durch ein Steuergerät erkannt wird, von einer Komfortstellung in eine Anti-Submarining-Stellung. In der Anti-Submarining-Stellung wird die Abstützung des knöchernen Beckens eines angegurteten Insassen am Gurtband bei einer unfallbedingten Verlagerung des Insassen im Vergleich zu der Komfortstellung verbessert.
  • Für die wirkungsvolle Abstützung des Insassen durch das Gurtband im Fall eines Unfalls zur Reduzierung von unfallbedingten Insassenbelastungen ist der Gurtbandverlauf über dem Insassen ein entscheidender Einflussfaktor. Besonders wichtig ist dabei, wie ein zwischen dem Endbeschlag und dem Gurtschloss verlaufender Beckengurtabschnitt des Gurtbandes über dem knöchernen Becken des angegurteten Insassen verläuft. Das knöcherne Becken ist der Teil des menschlichen Skeletts, an welchem die Oberschenkel und und die Wirbelsäule angebunden sind. Der Verlauf des Beckengurtabschnitts über dem knöchernen Becken kann durch die Position des Gurtschlosses und des Endbeschlags beeinflusst werden.
  • In der Anti-Submarining-Stellung befindet sich das Gurtschloss oder der Endbeschlag in einer Position, in welcher der Beckengurtabschnitt im Falle eines Unfalles zumindest mittelbar eine formschlüssige Verbindung mit dem knöchernen Becken eingehen kann, beispielsweise durch eine Art Verhaken des Gurtbandes mit Vorsprüngen oder Ausformungen des knöchernen Beckens. In der höher gelegenen Komfortstellung könnte es im Falle eines Unfalles zu einem Abrutschen des Gurtbandes am knöchernen Becken bei der Rückhaltung des Insassen kommen, was die Insassenschutzwirkung des Gurtbandes reduziert. Eine noch höher gelegene Komfortstellung kann dazu führen, dass keine Abstützung des knöchernen Beckens am Gurtband mehr möglich ist. Prinzipiell wird als Anti-Submarining-Stellung eine möglichst tiefliegende Position von Gurtschloss oder Endbeschlag in Bezug auf das knöcherne Becken angestrebt.
  • In einer Ausführung wird die Verstellgeschwindigkeit oder die Verstellbeschleunigung der Bewegung des Gurtschlosses oder Endbeschlags durch die reversible Positionierungsmechanik durch ein Steuergerät vorgegeben. Die Verstellgeschwindigkeit oder die Verstellbeschleunigung ist nur dann kleiner als der Schwellwert, wenn bis zu einem durch das Steuergerät vorausberechneten Zeitpunkt eines Unfalls oder einer unfallbedingten Verlagerung des Insassen die reversible Positionierungsmechanik das Gurtschloss oder den Endbeschlag in die Anti-Submarining-Stellung bewegen kann.
  • Das Steuergerät kann die Verstellgeschwindigkeit oder die Verstellbeschleunigung in Abhängigkeit davon verändern, ob die Positionierungsmechanik das Gurtschloss oder den Endbeschlag rechtzeitig vor dem Unfall in die Anti-Submarining-Stellung bewegen kann. Falls bis zum dem vorausberechneten Zeitpunkt des Unfalls die Positionierungsmechanik das Gurtschloss oder den Endbeschlag nicht in die Anti-Submarining-Stellung bewegen kann, wird das Steuergerät als Verstellgeschwindigkeit oder Verstellbeschleunigung einen Wert vorgeben, welcher größer als der Schwellwert ist. Durch die schnellere Bewegung des Gurtschlosses oder des Endbeschlags soll versucht werden, dass das Gurtschloss oder Endbeschlag doch noch vor dem vorausberechneten Zeitpunkt des Unfalls in die Anti-Submarining-Stellung bewegt werden kann. Dies kann beispielsweise dann der Fall sein, wenn eine Nachgiebigkeit, wie beispielsweise eine Ausweichbewegung des Oberkörpers des Insassen, trotz Aktivierung der Sperrvorrichtung des Gurtbandaufrollers den oben beschriebenen Aufbau der Gegenkraft des Gurtbandes verzögert.
  • Den Zeitpunkt des Unfalls kann das Steuergerät durch übliche Methoden, wie beispielsweise durch Auswertung einer Umfeldsensorik im Vergleich zu der Fahrzeugbewegung vorausberechen. Der Zeitbedarf für die Bewegung des Gurtschlosses oder des Endbeschlags in die Anti-Submarining-Stellung berechnet das Steuergerät beispielsweise anhand der Verstellgeschwindigkeit und des benötigten Verstellweges des Gurtschlosses oder des Endbeschlags. Selbstverständlich können für die unterschiedlichen Berechnungen auch verschiedene Steuergeräte verwendet werden.
  • In einer weiteren Ausführung wird die Verstellgeschwindigkeit oder Verstellbeschleunigung der Bewegung des Gurtschlosses oder des Endbeschlags durch die reversible Positionierungsmechanik durch ein Steuergerät vorgegeben, wobei die Verstellgeschwindigkeit oder die Verstellbeschleunigung nur dann kleiner als der Schwellwert ist, wenn die Bewegung der Positionierungsmechanik zu einem Abwickeln von Gurtband vom Gurtbandaufroller führt.
  • Die durch das Steuergerät vorgegebene Verstellgeschwindigkeit oder Verstellbeschleunigung ist in dieser Ausführung nur dann kleiner als der Schwellwert, wenn die Bewegung der Positionierungsmechanik durch das Abwickeln von Gurtband vom Gurtbandaufroller zu einer Aktivierung der Sperrvorrichtung des Gurtbandaufrollers führen kann. Wenn durch die Bewegung der Positionierungsmechanik kein Abwickeln von Gurtband vom Gurtbandaufroller erfolgt, wird als Verstellgeschwindigkeit oder Verstellbeschleunigung ein Wert durch das Steuergerät vorgegeben, welcher oberhalb des Schwellwertes liegt, damit die Positionierungsmechanik das Gurtschloss oder den Endbeschlag schneller in die Anti-Submarining-Stellung bewegen kann. Bei welcher Bewegung ein Abwickeln vom Gurtband erfolgt, kann beispielsweise im Steuergerät abgespeichert und bei der Vorgabe der Verstellgeschwindigkeit oder der Verstellbeschleunigung berücksichtigt werden. Alternativ oder ergänzend kann das Steuergerät einen Sensor auswerten, welcher ein Abwickeln vom Gurtband vom Gurtbandaufroller erfasst.
  • Eine Ausführungsform der vorliegenden Erfindung wird in exemplarischer Weise mit Bezug auf die Zeichnung beschrieben.
  • Dabei zeigen:
  • 1 eine schematische Darstellung eines Sicherheitsgurtsystems mit einem prinzipiellen Verlauf eines Gurtbandes mit einem in einer Komfortstellung befindlichen Gurtschloss;
  • 2 eine schematische Darstellung des Sicherheitsgurtsystems mit einem prinzipiellen Verlauf des Gurtbandes mit dem in einer Anti-Submarining-Stellung befindlichen Gurtschloss.
  • In der Zeichnung sind beispielhaft ein prinzipieller Verlauf eines Gurtbandes 3 und die Beeinflussung dieses Gurtbandverlaufes durch ein Verstellen eines Gurtschlosses 5 mittels einer reversiblen Positionierungsmechanik 7 dargestellt.
  • In 1 ist ein Sicherheitsgurtsystem 2 für ein Fahrzeug 1 mit den von dem Sicherheitsgurtsystem 2 umfassten Komponenten gezeigt. Die umfassten Komponenten des Sicherheitsgurtsystems 2 sind das Gurtband 3, ein Gurtbandaufroller 4 mit einer Sperrvorrichtung 8 des Gurtbandaufrollers 4, das Gurtschloss 5, ein Endbeschlag 6, die reversible Positionierungsmechanik 7 sowie eine Steckzunge 9. Der Gurtbandaufroller 4 und der Endbeschlag 6 sind mittelbar oder unmittelbar mit dem Fahrzeug 1 verbunden. Das Gurtschloss 5 ist über die Positionierungsmechanik 7 mittelbar oder unmittelbar mit dem Fahrzeug 1 verbunden. Eine mittelbare Verbindung mit dem Fahrzeug 1 kann beispielsweise über einen nicht dargestellten Fahrzeugsitz erfolgen. 1 zeigt den prinzipiellen Verlauf des Gurtbandes 3 in einem angegurteten Zustand, in welchem die verschiebbar am Gurtband 3 befestigte Steckzunge 9 im Gurtschloss 5 verriegelt, also lösbar verbunden ist. Bei dem prinzipiellen Verlauf des Gurtbandes 3 wird beispielsweise eine Krümmung des Gurtbandes 3 durch einen in der Zeichnung nicht dargestellten Insassen nicht berücksichtigt.
  • In einer stark vereinfachten Darstellung ist das knöcherne Becken 10 des angegurteten Insassen schematisch dargestellt. Die mit dem unteren Bereich des knöchernen Beckens 10 verbundenen Oberschenkel des Insassen sind in der Zeichnung zur besseren Übersicht nicht dargestellt. Die schematische Darstellung des knöchernen Beckens 10 ist darauf reduziert zu zeigen, dass das knöcherne Becken 10 einen oberen Bereich aufweist, an welchem das darüber verlaufende Gurtband 3 bei einer unfallbedingten Rückhaltung des Insassen nach oben abrutschen kann, wie dies in 1 mit dem Verlauf des Gurtbandes 3 für den Fall des in der Komfortstellung befindlichen Gurtschlosses 5 der Fall ist.
  • Zudem zeigt die stark schematisierte Darstellung des knöchernen Beckens 10, dass es einen unteren Bereich des knöchernen Beckens 10 gibt, welcher bei einem darüber verlaufenden Gurtband 3 eine formschlüssige Verbindung und somit eine gute Rückhaltung des Insassen durch das Gurtband 3 ermöglicht, wie dies prinzipiell in 2 mit dem in der Anti-Submarining-Stellung befindlichen Gurtschloss 5 gezeigt ist. Bei der Festlegung der vorgegeben Anti-Submarining-Stellung ist es vorteilhaft die Anatomie, also etwa die Gestalt, des knöchernen Beckens 10 zu berücksichtigen. Ergänzend kann es sinnvoll sein, die unfallbedingte Bewegung des restlichen Körpers zu berücksichtigen.
  • Bei der Bewegung des in 1 in der Komfortstellung befindlichen Gurtschlosses 5 durch die reversible Positionierungsmechanik 7 in die in 2 dargestellte Anti-Submarining-Stellung des Gurtschlosses 5 ist eine Verstellgeschwindigkeit oder eine Verstellbeschleunigung der Bewegung des Gurtschlosses 5 kleiner als ein Schwellwert, bei dessen Erreichen oder Überschreiten die Sperrvorrichtung 8 des Gurtbandaufrollers 4 ein Abwickeln des mit dem Gurtschloss 5 verbundenen Gurtbandes 3 vom Gurtbandaufroller 4 verhindert. Durch die Bewegung des Gurtschlosses 5 von der Komfortstellung in die Anti-Submarining-Stellung wird vom Gurtbandaufroller 4 Gurtband 3 ausgezogen.
  • In anderen Worten kann die Erfindung wie folgt dargestellt werden:
    Die Position der Gurtschlösser/Endbeschläge wird durch gesetzliche und durch komfortorientierte Anforderungen definiert. Zugunsten eines komfortablen Anschnallens wird oftmals eine etwas höhere Gurtschloss-Position gewählt. Dies beinhaltet unter Umständen eine Submarining-Gefahr, vor allem bei Fond-Passagieren, da diese im Laufe der Fahrt eine gemütlichere, eine sogenannte Lümmel-Position, einnehmen. Beim Frontal-Crash sitzt der Insasse dann nicht mehr optimal im Sitz, dadurch ist der Beckengurtverlauf nicht optimal, und somit steigt das Risiko, durch den Beckengurt hindurch zu rutschen, was einer Submarining-Gefahr entspricht.
  • Die Idee liegt darin, dass zum Zeitpunkt des Crashs der Gurtverzweigungspunkt in einer besseren, also tieferen, Position ist, was einer Crash-Position entspricht, wodurch ein verbesserter Beckengurtverlauf gewährleistet wird. Damit kann die Insassenvorverlagerung, aber auch der Submarining-Effekt, minimiert werden. Der größte Effekt besteht darin, wenn der tiefere Gurtverzweigungspunkt zu einem Zeitpunkt erreicht wird, in dem der Insasse noch nicht an der Fahrzeugverzögerung teilnimmt. Realisiert werden soll das mit einem reversibel beweglichen Gurtschloss oder einem reversibel beweglichen Endbeschlag.
  • Bei Erkennung eines unvermeidbaren Aufpralls über Umgebungssensoren, welche sich an der Front, am Heck oder an der Seite befinden, oder bei Erkennung von Gefahrensituationen, beispielsweise durch ein Stabilitätssystem für die Fahrzeugdynamik (beispielsweise ESP-System genannt), wird das Gurtschloss oder der Endbeschlag präventiv in eine tiefere Lage, also in die Crash-Position, verstellt. Durch die Verstellung des Endbeschlags oder des Gurtschlosses, beispielsweise durch das aktive Gurtschloss, wird die jeweilige Lage des Gurtverzweigungspunktes im Bereich des Endbeschlags oder des Gurtschlosses vor dem Crash optimiert. Die Zeit sollte so gewählt sein, dass zum Crash-Beginn, der Gurtverzweigungspunkt in der Crash-Position ist.
  • Eine Auslösung, also eine Verstellung des Gurtschlosses oder des Endbeschlags in eine tiefere Lage, kann mit einer Umfeldsensorik, wie beispielsweise einer vorausschauenden Radarsensorik, im Vorfeld eines Frontal-, Seiten- oder Heckaufpralls erfolgen. Eine Auslösung kann auch bei weiteren Szenarien erfolgen, welche beispielsweise über zumindest eine Information des ESP-Systemens erkannt werden können. Weitere Szenarien sind insbesondere Notbremsungen, Panikbremsungen oder kritische Querbeschleunigungen.
  • Durch die oben beschriebene Verstellung des Gurtschlosses oder des Endbeschlags können insbesondere folgende vorteilhafte Effekte erzielt werden: Durch eine Optimierung des Gurtverzweigungspunktes kann eine Reduktion der Insassenvorverlagerung und alternativ oder ergänzend eine Reduktion des Submarining-Effektes erreicht werden, wodurch bei einem Unfall geringere maximale Belastungen auf den angegurteten Insassen wirken.
  • Bezugszeichenliste
  • 1
    Fahrzeug
    2
    Sicherheitsgurtsystem
    3
    Gurtband
    4
    Gurtbandaufroller
    5
    Gurtschloss
    6
    Endbeschlag
    7
    Positionierungsmechanik
    8
    Sperrvorrichtung
    9
    Steckzunge
    10
    knöchernes Becken
  • ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
  • Diese Liste der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
  • Zitierte Patentliteratur
    • DE 102007015187 A1 [0002, 0007, 0008]

Claims (4)

  1. Sicherheitsgurtsystem (2) für ein Fahrzeug (1), umfassend ein Gurtband (3), einen Gurtbandaufroller (4) zum Aufwickeln des einen Ende des Gurtbandes (3), ein Gurtschloss (5) für eine lösbare Verbindung mit dem Gurtband (3) und ein Endbeschlag (6), an welchem das andere Ende des Gurtbandes (3) fest mit dem Fahrzeug (1) verbunden ist, sowie eine reversible Positionierungsmechanik (7), welche das Gurtschloss (5) oder den Endbeschlag (6) wiederholt situationsabhängig in wenigstens zwei Stellungen bewegen kann, dadurch gekennzeichnet, dass eine Verstellgeschwindigkeit oder eine Verstellbeschleunigung der Bewegung des Gurtschlosses (5) oder des Endbeschlags (6) durch die reversible Positionierungsmechanik (7) kleiner ist als ein Schwellwert, bei dessen Erreichen oder Überschreiten eine Sperrvorrichtung (8) des Gurtbandaufrollers (4) ein Abwickeln des mit dem Gurtschloss (5) verbundenen Gurtbandes (3) vom Gurtbandaufroller (4) verhindert.
  2. Sicherheitsgurtsystem (2) für ein Fahrzeug (1) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die reversible Positionierungsmechanik (7) das Gurtschloss (5) oder den Endbeschlag (6) bei einem drohenden Unfall, welcher durch ein Steuergerät erkannt wird, von einer Komfortstellung in eine Anti-Submarining-Stellung bewegt, wodurch die Abstützung des knöchernen Beckens (10) eines angegurteten Insassen am Gurtband (3) bei einer unfallbedingten Verlagerung des Insassen verbessert wird.
  3. Sicherheitsgurtsystem (2) für ein Fahrzeug (1) nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Verstellgeschwindigkeit oder die Verstellbeschleunigung der Bewegung des Gurtschlosses (5) oder des Endbeschlags (6) durch die reversible Positionierungsmechanik (7) durch ein Steuergerät vorgegeben wird, wobei die Verstellgeschwindigkeit oder die Verstellbeschleunigung nur dann kleiner als der Schwellwert ist, wenn bis zu einem durch das Steuergerät vorausberechneten Zeitpunkt eines Unfalls oder einer unfallbedingten Verlagerung des Insassen die reversible Positionierungsmechanik (7) das Gurtschloss (5) oder den Endbeschlag (6) in die Anti-Submarining-Stellung bewegen kann.
  4. Sicherheitsgurtsystem (2) für ein Fahrzeug (1) nach Anspruch 1, 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Verstellgeschwindigkeit oder die Verstellbeschleunigung der Bewegung des Gurtschlosses (5) oder des Endbeschlags (6) durch die reversible Positionierungsmechanik (7) durch ein Steuergerät vorgegeben wird, wobei die Verstellgeschwindigkeit oder die Verstellbeschleunigung nur dann kleiner als der Schwellwert ist, wenn die Bewegung der Positionierungsmechanik (7) zu einem Abwickeln von Gurtband (3) vom Gurtbandaufroller (4) führt.
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* Cited by examiner, † Cited by third party
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DE102007015187A1 (de) 2007-03-29 2008-10-02 Daimler Ag Fahrzeuginsassen-Rückhaltesystem

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