-
Die Erfindung betrifft eine Plakatpräsentationsvorrichtung sowie eine Werbevitrine.
-
Hintergrund der Erfindung
-
Plakatpräsentationsvorrichtungen werden genutzt, um ein oder mehrere bedruckte Plakate zu präsentieren, insbesondere im öffentlichen Raum, zum Beispiel auf Straßen oder Bahnhöfen. Zum Einsatz kommen derartige Präsentationsvorrichtungen beispielsweise in Werbevitrinen verschiedenster Art. So sind Werbevitrinen oder -säulen bekannt, in denen das Plakat auf einer ebenen Fläche präsentiert wird. Darüber hinaus sind Werbeeinrichtungen bekannt, bei denen eine gekrümmte Fläche gebildet ist, auf der ein oder mehrere Plakate präsentiert werden, beispielsweise in Litfaßsäulen.
-
Es wurden verschiedene Arten von Befestigungsvorrichtungen für Plakate in Präsentationsvorrichtungen vorgeschlagen. Bei einer bekannten Befestigungsvorrichtung werden Schnapp- oder Klappelemente genutzt, die zum Klemmen des Plakats entlang des oberen Randes und wahlweise ergänzend entlang der seitlichen Ränder dienen. Hierbei wird der Plakatrand zwischen schienenartigen Elementen geklemmt. Bei derartigen Befestigungsvorrichtungen kommt es jedoch regelmäßig zu unschönen Aufwerfungen bei dem Plakat, wenn das Papier des Plakates Feuchtigkeit aufnimmt und beim Trocknen wieder abgibt. Hierdurch entstehen gewellte Bereiche, die eine störungsfreie Plakatpräsentation behindern.
-
Für Plakatpräsentationsvorrichtungen mit einer ebenen Präsentationsfläche für das Plakat wurde vorgeschlagen, den oberen Rand des Plakates mit einer Falz zu versehen, die dann in eine Schiene der Befestigungsvorrichtung eingreift, so dass der obere Plakatrand in Horizontalrichtung klemmfrei aufgehangen ist. Auch wenn mit dieser Art der Plakatbefestigung verbesserte Ergebnisse erreicht werden, erfordert der Befestigungsmechanismus doch das zusätzliche Ausbilden eines umgeknickten oder gefalzten Randes an der Oberseite des Plakates.
-
Weiterhin wurde eine Befestigungsvorrichtung vorgeschlagen, bei der der obere Rand des Plakates mittig geklemmt wird und die oberen Eckbereiche des Plakates dann jeweils mit einer elastischen Zugvorrichtung verbunden werden, die einer automatischen Plakatstraffung dient. Zum Ausbilden der Zugvorrichtung wurde vorgeschlagen, federnd befestigte Klemm- oder Schnappelemente zu nutzen. Diese Art der Befestigungsvorrichtung ist sowohl in der Herstellung als auch in der Handhabung aufwendig und eher kompliziert.
-
Schließlich wurde vorgeschlagen, Plakate mit Hilfe von sogenanntem Klettband an dem Tragekörper zu befestigen. Hierbei wird beidseitig mit Klebstoff versehenes Klettband benutzt, welches sowohl am Tragekörper als auch auf der Rückseite des Plakates angeklebt ist. Die Befestigung mit Hilfe von Klettband entspricht hinsichtlich ihrer Wirkung betreffend eines Längenausgleichs (Straffung) des Plakates jedoch einem fixen Ankleben des Plakates. Der Unterschied besteht lediglich darin, dass eine lösbare Befestigung des Plakates auf der Präsentationsfläche erreicht ist.
-
Aus dem Dokument
DE 94 18 455 U1 ist eine Vorrichtung zur Halterung von Folien, Plakaten oder dergleichen flächigen Informationsträgern bekannt. Hierbei ist ein Plattenhalter samt Trägerplatte an einem gestellfest gehalterten Mittel um eine horizontale Achse begrenzt schwenkbar gehalten.
-
Im Dokument
CH 692 931 A5 ist ein in Schaukasten angeordneter Plakathalter beschrieben. Der Plakathalter besteht aus einer Plakathalteschiene, an der mindestens zwei Plakatklemmen angeordnet sind, von denen mindestens eine beweglich ist.
-
Eine weitere Plakathalterung ist aus dem Dokument
EP 0 764 930 A2 bekannt. Die Plakathalterung besteht aus einer Spanneinrichtung, mit der ein Plakat permanent Spannkräften ausgesetzt werden kann. Es ist vorgeschlagen, dass die Spanneinrichtung eine oder mehrere Kraftquellen aufweist, von denen Druck- und/oder Zugkräfte ausgehen.
-
Zusammenfassung der Erfindung
-
Aufgabe der Erfindung ist es, eine Plakatpräsentationsvorrichtung sowie eine Werbevitrine anzugeben, bei denen die Befestigungsvorrichtung für das Plakat einfach handhabbar ist und eine ausreichende Straffung des Plakates bei unterschiedlichen Umgebungsbedingungen gewährleistet.
-
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch eine Plakatpräsentationsvorrichtung nach dem unabhängigen Anspruch 1 sowie eine Werbevitrine nach dem unabhängigen Anspruch 10 gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen sind Gegenstand von abhängigen Unteransprüchen.
-
Die Erfindung umfasst den Gedanken einer Plakatpräsentationsvorrichtung mit einem Tragekörper und einem Plakat, welches zur Präsentation mit Hilfe einer Befestigungsvorrichtung an dem Tragekörper aufgehangen ist, derart, dass ein oberer Plakatrand in Horizontalrichtung verlaufend angeordnet ist, wobei die Befestigungsvorrichtung mit zwei Befestigungsstrukturen gebildet ist, bei denen jeweils ein Befestigungselement, welches an dem Tragkörper befestigt ist, und ein zugeordnetes Befestigungselement, welches an der Plakatrückseite befestigt ist, zusammenhaltend und entlang einer Verschiebebahn relativ zueinander verschiebbar gebildet sind, und wobei die Verschiebebahnen der zwei Befestigungsstrukturen zur Horizontalrichtung schräg und zu entgegengesetzten seitlichen Plakaträndern hin abfallend verlaufen.
-
Nach einem weiteren Aspekt der Erfindung ist eine Werbevitrine mit zumindest einer solchen Plakatpräsentationsvorrichtung geschaffen.
-
Mit Hilfe der Befestigungsvorrichtung ist ein selbst straffender Mechanismus geschaffen, welcher bei sich ändernden Umgebungsbedingungen, die zur Feuchtigkeitsaufnahme durch das Plakat und/oder dessen Trocknung führen, automatisch für ein optimales Erscheinungsbild des Plakates auf der Präsentationsfläche des Trageköpers sorgt. Die relative Verschiebbarkeit der Befestigungselemente zueinander ermöglicht einen straffenden Ausgleich, wenn das Plakatmaterial sich aufgrund von Feuchtigkeitsaufnahme ausdehnt als auch beim Trocknen des Plakatmaterials, wodurch sich dieses zusammenzieht. Der zur Horizontalrichtung schräge Verlauf der Verschiebebahnen der beiden Befestigungsstrukturen ermöglicht eine Art automatisierte Selbststraffung.
-
Darüber hinaus ist mit Hilfe der beiden Befestigungsstrukturen die Möglichkeit geschaffen, die korrekte Positionierung des Plakates, derart, dass oberer und unterer Rand horizontal sowie seitliche Ränder vertikal ausgerichtet sind, ohne weiteres möglich ist, indem zur Korrektur der Plakatausrichtung die Befestigungselemente gegebenenfalls entlang der Verschiebebahn relativ zueinander verschoben werden. Hierzu muss der Einrichter der Plakatpräsentationsvorrichtung lediglich an den beiden Seitenrändern des Plakates anfassen und mittels Zug bzw. Schieben die Plakatposition in gewünschter Art und Weise korrigieren.
-
Bei den Befestigungsstrukturen stehen das Befestigungselement sowie das zugeordnete Befestigungselement miteinander im Eingriff, derart, dass deren relative Verschiebbarkeit zueinander entlang der Verschiebebahn gegeben ist. Es kann vorgesehen sein, dass die Befestigungsvorrichtung neben den beiden Befestigungsstrukturen weitere Befestigung gleicher Art aufweist, die vorzugsweise paarweise den zwei Befestigungsstrukturen entsprechend gebildet sind.
-
Die vorgeschlagene Befestigungsvorrichtung mit den Befestigungsstrukturen ermöglicht auch eine individuelle Anpassung an verschiedene Plakatsorten, beispielsweise die sogenannte Vier-Eintel- und Acht-Eintel-Format (4× bzw. 8× DIN A1), indem der Winkel zwischen Horizontalrichtung und jeweiliger Verschiebebahn zur Ausbildung des schrägen Verlauf unterschiedlich gewählt werden kann. Mittels Wahl dieses spitzen Winkels kann das Verhältnis der in Horizontalrichtung und Vertikalrichtung wirkenden Kraftkomponenten eingestellt werden.
-
Eine bevorzugte Weiterbildung der Erfindung sieht vor, dass bei den zwei Befestigungsstrukturen jeweils das Befestigungselement und das zugeordnete Befestigungselement lösbar verbunden sind. Die lösbare Verbindung kann beispielsweise mit Hilfe einer sogenannten Clipverbindung geschaffen sein, bei der die Befestigungselemente lösbar zusammengeclipt sind.
-
Bei einer zweckmäßigen Ausgestaltung der Erfindung kann vorgesehen sein, dass die zwei Befestigungsstrukturen an dem Tragkörper und/oder an der Plakatrückseite lösbar befestigt sind. Die lösbare Befestigung ist beispielsweise mit Hilfe einer Klebe- oder Haftverbindung ausgeführt. Zu diesem Zweck sind die Befestigungsstrukturen mit einem geeigneten Haft- oder Klebemittel versehen. Beispielsweise können zum Ausbilden der Befestigungselemente lösbar miteinander verbundene Kunststoffstreifen zum Einsatz kommen, die über eine jeweilige Klebefläche verfügen. Die Klebefläche ist vor der Benutzung mit einer Schutzfolie versehen, die beim Einsatz dann abgezogen wird.
-
Eine vorteilhafte Ausführungsform der Erfindung sieht vor, dass bei den zwei Befestigungsstrukturen die Verschiebbahn jeweils mittels eines Schienenmechanismus gebildet ist. Ein solcher Schienenmechanismus kann beispielsweise in Verbindung mit zwei Kunststoffstreifen vorgesehen sein, die endseitig miteinander zum Eingriff kommen. Auch eine Doppelschienenführung kann in einer Ausführungsform vorgesehen sein.
-
Bevorzugt sieht eine Fortbildung der Erfindung vor, dass die zwei Befestigungsstrukturen wenigstens abschnittsweise aus einem lichtdurchlässigen Material bestehen. Bei dieser oder anderen Ausführungsformen kann vorgesehen sein, dass das Plakat auf einer Licht streuenden Präsentationsfläche angeordnet ist, die hinterleuchtet wird. Die wenigstens teilweise lichtdurchlässige Ausführung der Befestigungsstrukturen gewährleistet dann, dass der Hinterleuchtungseindruck in möglichst geringem Umfang oder gar nicht durch die Befestigungsvorrichtung auf der Plakatrückseite gestört wird. Insbesondere kann vorgesehen sein, dass Abschnitte der Befestigungsstrukturen außerhalb des unmittelbaren Eingriffs der Befestigungselemente miteinander lichtdurchlässig sind. Bevorzugt sind flächig auf dem Tragekörper und der Rückseite des Plakats aufliegende Abschnitte der Befestigungsstrukturen lichtdurchlässig.
-
Hierbei kann es sich beispielsweise um Klebeabschnitte handeln. Eine bevorzugte Ausgestaltung sieht vor, dass das lichtdurchlässige Material Licht streuend ist, was beispielsweise mit einem sogenannten milchigen Material erreichbar ist.
-
Bei einer vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung kann vorgesehen sein, dass jeweils eine der zwei Befestigungsstrukturen in den oberen Eckbereichen des Plakates angeordnet ist. Die Anordnung der Befestigungsstrukturen im oberen Bereich des Plakates führt dazu, dass die aufgrund des Eigengewichtes des Plakates aufgebrachten Kräfte in möglichst großem Umfang zur Selbststraffung beitragen.
-
Eine Weiterbildung der Erfindung kann vorsehen, dass das Plakat auf einer konvexen Präsentationsfläche an dem Tragekörper angeordnet ist. Derartige Präsentationsflächen finden sich beispielsweise in runden Säulenvitrinen für Werbeplakate.
-
Eine bevorzugte Weiterbildung der Erfindung sieht vor, dass bei den Befestigungsstrukturen wenigstens das zugeordnete Befestigungselement, welches an der Plakatrückseite befestigt ist, aus einem recycelbaren Material ist.
-
Bei einer zweckmäßigen Ausgestaltung der Erfindung kann vorgesehen sein, dass bei den Befestigungsstrukturen wenigstens das Befestigungselement, welches an dem Tragekörper befestigt ist, als ein mehrfach verwendbares Befestigungselement ausgeführt ist. Das an dem Tragekörper angebrachte Befestigungselement ist dann eine Art Mehrwegartikel, der auch nach dem Abnehmen eines Plakats an dem Tragekörper verbleibt, um für das Anbringen eines neuen Plakats wieder genutzt zu werden. Die am Tragekörper verbleibenden Befestigungselemente werden dann mit den zugeordneten Befestigungselementen auf der Rückseite des neuen Plakats verbunden.
-
Beschreibung bevorzugter Ausführungsbeispiele
-
Die Erfindung wird im Folgenden anhand von bevorzugten Ausführungsbeispielen unter Bezugnahme auf Figuren einer Zeichnung näher erläutert. Hierbei zeigen:
-
1 eine schematische Darstellung einer Werbevitrine,
-
2 eine schematische Darstellung einer Befestigungsstruktur mit zwei Befestigungselementen, die relativ zueinander verschiebbar sind,
-
3 die Befestigungsstruktur auf 2 in Vorderansicht und
-
4 die Befestigungsstruktur aus 3 mit geänderter äußerer Formgebung.
-
1 zeigt eine schematische Darstellung einer Werbevitrine 1, in welcher ein Plakat 2 zur Präsentation auf einer Präsentationsfläche 3 mittels Aufhängen angeordnet ist. Zum Befestigen des Plakates 2 auf der Präsentationsfläche 3 dient eine Befestigungsvorrichtung mit Befestigungsstrukturen 4, 5, die auf der Rückseite des Plakates 2 zwischen dem Plakat 2 und der Präsentationsfläche 3 angeordnet und mit der Rückseite des Plakates 2 und der Präsentationsfläche 3 verbunden sind, wahlweise jeweils lösbar, zum Beispiel mittels Kleben.
-
Gemäß 1 verläuft die Längsrichtung der Befestigungsstrukturen 4, 5 jeweils schräg nach außen abfallend zur Horizontalrichtung. Die Längsrichtung der Befestigungsstrukturen 4, 5 und die Horizontalrichtung nehmen jeweils einen spitzen Winkel ein.
-
2 zeigt eine schematische Darstellung der Befestigungsstrukturen 4, 5 im Detail. Es sind ein Befestigungselement 20 sowie ein zugeordnetes Befestigungselement 21 gebildet, die in einem mittleren Bereich 22 miteinander im Eingriff stehen, derart, dass die Befestigungselemente 20, 21 entlang der Pfeilrichtungen A, A' relativ zueinander verschiebbar sind. Diese relative Verschiebbarkeit bewirkt zusammen mit der schrägen Anordnung der Befestigungsstrukturen 4, 5 bei der Werbevitrine in 1 einen selbst straffenden Mechanismus für das Plakat 2, so dass Längenänderungen des Plakats 2 aufgrund von Feuchtigkeitsaufnahme oder -abgabe selbsttätig ausgeglichen werden. Die Schräglage der Befestigungsstrukturen 4, 5 hinsichtlich der Horizontalrichtung beeinflusst das Zusammenwirken der Kraftkomponenten, wodurch eine Einstellmöglichkeit für unterschiedliche Arten von Plakaten und Umgebungsbedingungen gegeben ist.
-
3 zeigt die im lösbaren Eingriff stehenden Befestigungselemente 20, 21 von vorn. Im mittleren Bereich ist ein Schienenmechanismus 23 gebildet, welcher die Verschiebung der Befestigungselemente 20, 21 entlang einer geradlinigen Bewegungsbahn ermöglicht. Es sind Hinterschnittbereiche gebildet, die ein Voneinanderlösen quer zur Richtung der relativen Verschiebbarkeit verhindern.
-
4 zeigt die im Eingriff stehenden Befestigungselemente 20, 21 von vorn, wobei mit Hilfe gestrichelter Linien angedeutet ist, wie die äußere Form der Befestigungselemente 20, 21 angepasst werden kann, um einen ungewünschten Aufwurf des zu befestigenden Plakates bei der Nutzung der Befestigungsstruktur zu minimieren. Zu diesem Zweck sind bei der Ausführungsform in 4 Kantenbereiche 40, 41 vermieden.
-
Die in der vorstehenden Beschreibung, den Ansprüchen und der Zeichnung offenbarten Merkmale der Erfindung können sowohl einzeln als auch in beliebiger Kombination für die Verwirklichung der Erfindung in ihren verschiedenen Ausführungsformen von Bedeutung sein.