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Die Erfindung betrifft ein Elektrofahrrad mit einem Antriebs-Elektromotor, einer Antriebs-Batterie und einer Antriebssteuervorrichtung gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
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Elektrofahrräder, auch Pedelecs (Pedal Electric Cycles) genannt, liegen in der Käufergunst enorm in Trend. Es wird hierbei die Trittkraft eines Fahrers des Elektrofahrrades durch einen Elektroantrieb unterstützt, wobei zum Beispiel ein Tretlager-, Vorderradnaben- oder Hinterradnaben-Elektromotor verwendet wird.
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Bis 250 Watt unterstützende Elektromotorleistung und bis zu 25 km/h sind die rechtlich als Fahrräder geltenden Pedelecs nicht zulassungspflichtig und führerscheinfrei, alle inner- und außerörtlichen Radwege (und für Kinder auch Gehwege) dürfen daher benutzt werden, eine Helmpflicht besteht nicht. Eine Altersbeschränkung für die Nutzung besteht ebenfalls nicht. Bei Elektrofahrrädern mit einer Anfahrunterstützung bis 6 km/h, welche sich auch ausschließlich mit Elektro-Motorkraft erreichen lässt, ist für nach dem 31.03.1965 geborene Personen eine Mofa-Prüfbescheinigung notwendig.
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Bei sogenannten Speed-Pedelecs mit einer Trittkraftunterstützung bis zu einer Höchstgeschwindigkeit von 45 km/h ist nach EU-Gesetzgebung ein Versicherungskennzeichen und vom Nutzer ebenfalls eine Mofa-Prüfbescheinigung bei Geburtsdatum nach dem 31.03.1965 erforderlich. Eine Helmpflicht für Motorradhelme besteht zurzeit nicht, das Tragen eines Fahrradhelms wird empfohlen.
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Die Motorunterstützung bei den Pedelecs ist in der Regel abschaltbar, bei Zuschaltung der Unterstützungsfunktion wird das Bewegen der Pedale durch einen in Stufen oder stufenlos wählbaren Grad der Unterstützung erleichtert.
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Technisch gibt es hierfür momentan zwei hauptverwendete Lösungen. Bei der trittkraftgesteuerten Lösung wird die Unterstützungsleistung vollautomatisch an die vom Nutzer aufgewendete Trittkraft angepasst. Hierbei sind meist mehrere Stufen der Unterstützungsstärke von einem schwachen Eco- bis zum starken Powermodus an einer Displayanzeige oder ähnlichem wählbar. Die andere Form der Regulierung der Motorunterstützung erfolgt mittels sensorgesteuertem Drehgriffs am Lenker.
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Erste Pedelecs sind bereits auf dem Markt, die rein elektrisch ohne Pedalkraft fahrbar sind, welche oft auch mit stärkeren Elektromotoren ausgerüstet bis 45 km/h erreichen.
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Hier gibt es bereits eine Überschneidung zu den Elektrorollern, den E-Bikes. E-Bikes sind zulassungs- und versicherungspflichtig und gelten gemäß Gesetz als Mofas, unter 25 km/h Höchstgeschwindigkeit genügt die Mofa-Prüfbescheinigung, bis 45 km/h Höchstgeschwindigkeit gilt die Sonderregelung für Elektrokleinkrafträder und es wird die Führerscheinklasse M benötigt, über 20 km/h besteht Helmpflicht. Innerörtliche Radwege dürfen mit E-Bikes bis 25 km/h Höchstgeschwindigkeit nur benutzt werden, wenn diese mit einem entsprechenden Zusatzschild entsprechend gekennzeichnet sind oder der Motor abgeschaltet ist, das elektrische Befahren von innerstädtischen Radwegen mit schnelleren E-Bikes ist nicht erlaubt.
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Für Radfahrer mit Bewegungseinschränkungen oder sonstigen körperlichen Einschränkungen wie beispielsweise Asthmatiker oder Personen mit Kniegelenksproblemen ist es sinnvoll, dass beim Auftreten oder Verschärfen der körperlichen Probleme als Option ohne Pedalbewegung rein elektrisch weitergefahren werden kann um so sicher nach Hause zurück zu kommen. Eine entsprechende Batterieladung oder eine entsprechende Wechselbatterie entschärfen das mentale Problem über die sichere Rückkehr.
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Haushaltsangehörige oder sonstige Personen mit Geburt nach dem 31.03.1965 ohne Führerschein dürfen mangels Fahrberechtigung eine solche Ausführung des rein elektrisch fahrbaren Pedelecs allerdings nicht benutzen.
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Für derartige Elektrofahrräder sind Vorrichtungen bekannt, mittels derer unterschiedliche Betriebsmodi einstellbar sind. Aus der
DE 698 26 187 T2 ist eine Vorrichtung bekannt, mittels derer zwischen einem Betriebsmodus mit eingeschalteter Fahrradbeleuchtung und einem Betriebsmodus mit ausgeschalteter Fahrradbeleuchtung umgeschaltet werden kann. Diese Vorrichtung weist auch ein Bedienberechtigungssystem in Form eines Schlüsselschalters auf. D. h. nur mittels eines Schlüssels kann das Elektrofahrrad mit einer elektromotorischen Unterstützung betrieben werden und kann zwischen den Betriebsmodi gewählt werden.
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Weiterhin sind Fahrzeugsysteme bekannt, bei welchen benutzerspezifische Betriebsmodi in Abhängigkeit von einem benutzerspezifischen Berechtigungsmittel automatisch einstellbar sind. Ein solches System ist zum Beispiel durch die
DE 10330980 A1 offenbart.
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Darin kann ein motorbetriebenes Kraftfahrzeug (Automobil oder Zweirad) mit unterschiedlichen Antriebsleistungen betrieben werden, z. B. einer niedrigen Antriebsleistung für Fahranfänger und einer hohen Antriebsleistung für fahrerfahrene Benutzer. Die unterschiedlichen Betriebsmodi mit den unterschiedlichen Antriebsleistungen können mittels einer benutzerspezifischen Chipkarte freigeschaltet werden.
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Bei Elektrofahrrädern, welche auch rein elektrisch, d. h. ähnlich einem Elektroroller, betrieben werden können, kann es ebenfalls sinnvoll sein, für unterschiedliche Nutzergruppen Benutzermodi zu definieren, die sich durch unterschiedliche abrufbare Antriebsleistungen unterscheiden.
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Die vorliegende Erfindung hat daher zur Aufgabe, Elektrofahrräder so zu modifizieren, dass sie durch unterschiedliche Nutzergruppen, insbesondere durch Nutzergruppen mit unterschiedlichen Arten einer Fahrerlaubnis mit jeweils unterschiedlichen Betriebsmodi betrieben werden können, wobei ein möglichst einfaches und damit kostengünstiges Einstellsystem für die Einstellung der jeweiligen Betriebsmodi geschaffen werden soll.
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Die Aufgabe wird gelöst durch ein Elektrofahrrad mit den Merkmalen des Anspruchs 1. Das Elektrofahrrad zeichnet sich aus durch einen Antriebs-Elektromotor zur Lieferung einer elektrischen Antriebsleistung, eine Antriebs-Batterie zur Lieferung der elektrischen Energie des Antriebselektromotors, eine Antriebssteuervorrichtung, mittels welcher ein Maß der elektrischen Antriebsleistung in Abhängigkeit von Parametern festgelegt wird, wobei die Antriebssteuervorrichtung mindestens zwei verschiedene Betriebsmodi aufweist und sich die mindestens zwei Betriebsmodi hinsichtlich einer Steuerung einer elektrischen Antriebsleistung und/oder einer Begrenzung einer Geschwindigkeit des Elektrofahrzeugs unterscheiden. Weiterhin weist das Elektrofahrrad eine Einstellvorrichtung für eine Einstellung eines der mindestens zwei unterschiedlichen Betriebsmodi in Abhängigkeit von einem Bedienberechtigungssystem sowie ein Betätigungsmittel für das Bedienberechtigungssystem auf.
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Erfindungsgemäß kann ohne eine Betätigung des Bedienberechtigungssystems und somit ohne das Betätigungsmittel mindestens ein Niedrigleistungs-Betriebsmodus eingestellt werden und mittels der Einstellvorrichtung mit dem Betätigungsmittel mindestens ein Hochleistungs-Betriebsmodus eingestellt werden. Bei dem Betätigungsmittel für die Einstellung des Hochleistungs-Betriebsmodus kann es sich um einen Schlüssel, ein Passwort, eine Chipkarte oder ein anderes Mittel zur Übertragung einer Berechtigungsinformation handeln.
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Durch die Kombination eines Bedienberechtigungssystems mit einem System zur Auswahl und Einstellung unterschiedlicher Betriebsmodi kann unterschiedlichen Benutzern, die mit unterschiedlichen Berechtigungsmitteln ausgestattet sind, Zugriff auf unterschiedliche Betriebsweisen des Elektrofahrzeuges gegeben werden. Dabei ist das erfindungsgemäße System besonders einfach aufgebaut, weil ein Niedrigleistungs-Betriebsmodus bereits ohne die Betätigung des Bedienberechtigungssystems und damit ohne das Betätigungsmittel eingestellt und betrieben werden kann.
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Eine vorteilhafte Ausgestaltung der Erfindung sieht vor, dass ein Niedrigleistungs-Betriebsmodus ein Fahrradbetriebsmodus mit einer Trittkraftunterstützung bis zu einer Grenzgeschwindigkeit von 25 km/h ist. Da ein derartiger Betrieb des Elektrofahrrads keines Führerscheins und keiner Fahrprüfungsbescheinigung bedarf, ist es von Vorteil, diesen Betriebsmodus bereits ohne ein Berechtigungsmittel freizugeben.
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Weiterhin ist es vorteilhaft, verschiedene Hochleistungs-Betriebsmodi oder eine Kombination aus denselben in das Elektrofahrrad zu implementieren. Solche vorteilhaften Hochleistungsbetriebsmodi sind insbesondere
- – ein Speed-Modus mit einer Trittkraftunterstützung bis zu einer Grenzgeschwindigkeit von 45 km/h,
- – ein E-Bike-20-Modus ohne Trittkraftunterstützung mit einer Grenzgeschwindigkeit von 25 km/h ist, wobei die elektrische Antriebsleistung mit Hilfe eines Lasteinstellelementes gesteuert wird, alternativ mit einer Grenzgeschwindigkeit von 20 km/h,
- – ein E-Bike-45-Modus ohne Trittkraftunterstützung mit einer Grenzgeschwindigkeit von 45 km/h, wobei die elektrische Antriebsleistung mit Hilfe des Lasteinstellelementes gesteuert wird.
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Die Benutzung dieser Hochleistungs-Modi ist an unterschiedliche gesetzliche Voraussetzungen gebunden. Es ist deshalb vorteilhaft, diese Art von Benutzung dadurch kontrollieren zu können, dass nur berechtigten Nutzern das Betätigungsmittel für die Betätigung des Bedienberechtigungssystems zur Verfügung gestellt wird.
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Besonders vorteilhaft ist es dabei, wenn das Lasteinstellelement die Form eines Drehgriffes am Lenker des Elektrofahrrads aufweist und/oder wenn das Bedienberechtigungssystem und die Einstellvorrichtung einen Schlüsselschalter aufweisen, mit welchem über unterschiedliche Schalterstellungen unterschiedliche Betriebsmodi einstellbar sind. Vorteilhafter Weise weist das Bedienberechtigungssystem einen Verriegelungsmechanismus auf, mittels welchem das Lasteinstellelement in Abhängigkeit von der Schlüsselschalterstellung verriegelt werden kann.
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Das Lasteinstellelement, insbesondere also der Drehgriff am Lenker kann somit im Fahrradmodus (max. 250 Watt, bis 25 km/h mit Trittkraftunterstützung, ohne Anfahrhilfe) durch einen Verriegelungsstift blockiert werden. Der rechtsseitig wie bei einem Motorrad montierte und blockierte Drehgriff ermöglicht ein Ziehen, beispielsweise bei Bergfahrten, am Lenkergriff ohne Drehbewegung wie bei einen normalen Fahrrad. Die Einstellung des Fahrradmodus liegt bei Nichtbetätigung der Einstellvorrichtung, d. h. bei Fahrt ohne Schlüssel, vor.
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Wird ein Schloss des Schlüsselschalters mit Hilfe eines Schlüssels entriegelt und der Schlüsselschalter in eine erste Stufe für den Speed-Modus gedreht, so wird der Verriegelungsstift des Drehgriffs nur um eine Stufe einer zweistufigen Verriegelung herausgezogen, der Drehgriff ist weiterhin blockiert. Ein Kontaktschalter wird durch die veränderte Stellung des Verriegelungsstifts beaufschlagt, was zur Folge hat, dass sich die Höchstgeschwindigkeit für die Unterstützung der Trittkraft auf 45 km/h erhöht.
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Eine weitere vorteilhafte Weiterbildung sieht ein Bedien- und Anzeigeelement vor, durch welches mindestens eine der folgenden Funktionen ausführbar ist:
- – ein Einstellen eines Maßes einer Trittkraftunterstützung,
- – eine Anzeige eines Ladezustands der Antriebsbatterie, eine Anzeige des eingestellten Betriebsmodus und/oder anderer Zustandsparameter der Antriebssteuervorrichtung,
- – ein Einstellen eines modifizierten Betriebsmodus.
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So kann beispielsweise im Speed-Modus durch Einstellen mittels des Bedien- und Anzeigeelementes eine Trittkraftunterstützung gewählt werden, die größer als 250 Watt ist. Besonders vorteilhaft kann mittels des Bedien- und Anzeigeelementes eine Aktivierung einer elektrischen Anfahrunterstützung erfolgen.
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Bei einer Weiterbildung der Erfindung erhält das Elektrofahrrad ein äußerlich sichtbares Kennzeichnungselement, welches eine Kennzeichnung des Elektrofahrrads in Abhängigkeit von dem eingestellten Betriebsmodus erlaubt.
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Grundvoraussetzung für den Speed-Modus und die anderen Hochleistungs-Modi ist die zwingende Montage eines Versicherungskennzeichens. Um diese Montage sicherzustellen, bietet sich ein Kennzeichnungselement in Form eines Schnellwechselhalters für das Versicherungskennzeichen an. Um einen Diebstahl zu verhindern, sollte dieser Kennzeichen-Halter abschließbar ausgeführt sein. Zum Auf- und Abschließen des Halters kann ein identisches Schloss wie bei dem Schlüsselschalter verwendet werden. Ist das Kennzeichen eingeschoben oder eingelegt, so wird ein entsprechender Kontaktschalter beaufschlagt, welcher mit der Antriebssteuerung und dem Bedien- und Anzeigeelement in Verbindung steht. Erst bei Vorliegen des Signals vom beaufschlagten Kontakt wird der Speed-Modus mit erhöhter Antriebsleistung und Unterstützungsgeschwindigkeit nebst Anfahrunterstützung freigegeben. Dies kann ebenfalls in dem Bedien- und Anzeigeelement optisch dargestellt werden.
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Um nach außen hin einen eingestellten Fahrradbetriebsmodus sichtbar zu machen, empfiehlt sich die Demontage des Versicherungskennzeichens, speziell bei der Benutzung von innerstädtischen Fahrradwegen. Am Schlüsselschalter kann dies neben der Bezeichnung „Fahrradmodus” mit dem Hinweis „Kennzeichen entfernen” ebenfalls für den Nutzer ersichtlich gemacht werden.
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In dem E-Bike-20-Modus wird der Verriegelungsstift durch die weitere Schlüsseldrehung ganz aus der Griffbohrung herausgezogen und der Drehgriff somit freigegeben. Der Drehgriff wird federbelastet wie bei einem Motorrad in die Endstellung ohne Motorunterstützung zurückgezogen, zum rein elektrischen Fahren muss der Griff aktiv für die gewünschte Geschwindigkeit gedreht werden.
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In dieser Schlüsselstellung ist die Trittkraftsteuerung deaktiviert, die Steuerung der elektrischen Antriebsleistung erfolgt ausschließlich über den Drehgriff. Um die Helmpflicht zu vermeiden, ist die Höchstgeschwindigkeit auf 20 km/h begrenzt. Grundvoraussetzung für diese E-Bike-Funktion ist auch hier wieder der entsprechend aktivierte Kontaktschalter des Schnellwechsel-Kennzeichenhalters. Um bei einer Funktionsstörung die Kraftzufuhr abbrechen zu können, beispielsweise wenn der Elektromotor nicht mehr auf eine Lastwegnahme reagiert und weiterhin Antriebsleistung liefert, sollte wie bei einem Motorrad ebenfalls ein „Kill-Schalter” zur kompletten Unterbrechung der Kraftzufuhr vorhanden sein.
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In einer weiteren Schalterstellung kann dann im E-Bike-45-Modus bis 45 km/h unter der Voraussetzung des Führerscheins der Klasse M und unter der Einhaltung der Motorrad-Helmpflicht hochgeschaltet werden. Sinnvoll wäre es, hierzu einen gesonderten Schlüssel, der für alle Schlüsselstellungen verwendbar ist, zu verwenden. Dies verhindert, dass Nutzer, welche die schlüsselpflichtige Speed-Pedelec-Funktion oder die vorherigen E-Bike-20-Funktion nutzen, ohne Wissen des Halters auf diese führerscheinpflichtige (Klasse M) und auch sturzhelmpflichtige Funktion schalten, sofern die Voraussetzungen nicht vorliegen.
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Je nach Ausführungsform des Fahrrads mit Elektromotor-Unterstützung bezüglich Antriebsleistung, Geschwindigkeit etc. kann auf einzelne Schlüsselstellungs-Modi verzichtet werden, beziehungsweise ist das Schlüsselstellungssystem um weitere Funktionsstellungen ergänzbar.
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Zweck der Neuerung ist es, ein universell einsetzbares Gefährt mit einer Einsatzmöglichkeit vom Fahrrad bis zum 45 km/h schnellen E-Bike für unterschiedliche Nutzergruppen entsprechend den gesetzlichen Regelungen zu ermöglichen. Für eine Nutzergruppe mit Bewegungseinschränkungen ergibt sich ebenfalls das gewünschte Einsatzspektrum.
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Die Lösung mit den durch einen Schlüssel umschaltbaren Betriebsmodi und der wechselnden Ansteuerung (Trittkraftsteuerung, Drehgriffsteuerung) kann natürlich auch an anderen Anbaustellen des Elektrofahrrads, beispielsweise direkt an der Antriebssteuervorrichtung, umgesetzt werden. Auch hier ist wieder ein Kennzeichenhalter mit Kontaktschalter hilfreich.
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Weitere Vorteile und Merkmale ergeben sich anhand der nachfolgenden Beschreibung von Ausführungsbeispielen sowie anhand der Zeichnungen, in welchen gleiche Elemente mit identischen Bezugszeichen versehen sind.
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Dabei zeigen:
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1 die Darstellung eines Lenkergriffes eines erfindungsgemäßen Elektrofahrrads mit einer Einstellvorrichtung und einem Lasteinstellelement,
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2 die Darstellung eines Verriegelungsmechanismus für einen Drehgriff eines Lasteinstellelementes,
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3 die Darstellung eines Bedien und Anzeigeelementes,
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4 die Darstellung einer Halterungsvorrichtung eines Kennzeichnungselementes in Form eines abschließbaren Kennzeichenhalters,
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5 die Darstellung eines alternativen Kennzeichenhalters.
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1 zeigt die Darstellung eines Lenkers 1 eines nicht näher dargestellten erfindungsgemäßen Elektrofahrrads mit einer Einstellvorrichtung 2 und einem Lasteinstellelement 7 in Form eines Drehgriffes. Weiterhin weist der Lenker 1 einen Bremshebel 21 und einen Kill-Schalter 3 zur Stromunterbrechung für einen Elektromotor des Elektrofahrrads auf. Die Einstellvorrichtung 2 weist einen Schlüsselschalter 6 mit einem Schlüssel 4 in einem Schloss 5 als Schlüsselaufnahmevorrichtung auf. Mittels des Schlüsselschalters 6 sind, wie auf der vergrößerten Darstellung ersichtlich, unterschiedliche Betriebsmodi für das Elektrofahrrad einstellbar, beispielsweise P für Pedelec-Betrieb (Betrieb mit einer Trittkraftunterstützung), Speed für Speed-Pedelec-Betrieb, E 20 für reine Elektrofahrt bis 20 km/h, E 45 für eine reine Elektrofahrt bis 45 km/h. In den letzten beiden genannten Modi wird der Drehgriff 7 zur Steuerung einer elektrischen Antriebsleistung durch Drehbewegung freigegeben.
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2 zeigt die Darstellung eines Verriegelungsmechanismus für den Drehgriff 7 eines Lasteinstellelementes durch einen vergrößerten Längsschnitt durch den Drehgriff 7. Der Schlüssel 4 mit dem Schloss 5 ist schematisch dargestellt. Der Verriegelungsmechanismus weist einen Verriegelungsbolzen 8 und eine Griffbohrung 9 auf. Der Verriegelungsbolzen 8 greift bei der Schlüsselstellung Pedelec in die Griffbohrung 9 des Drehgriffs 7 ein und verriegelt so den Drehgriff 7.
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3 zeigt ein Bedien- und Anzeigeelement 10 mit einem Ein-Ausschalter 11 und Einstellungstasten 12, 13 für die Einstellung einer Stärke 14 der Trittkraftunterstützung. Ein Ladezustand 15 eines Akkumulators ist ebenso ersichtlich wie eine Kennzeichenerkennung durch Aufleuchten von entsprechenden LEDs 16, 17.
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Ist die LED 16 für die Kennzeichenerkennung inaktiv, kann beispielsweise bei Speed-Pedelecs keine Leistung über 250 Watt abgerufen werden. Dies ist durch ein Blinken der entsprechenden Leistungsanzeige 18 optisch zusätzlich signalisierbar. Der oder die E-Bike-Modi 18 sind bei nicht vorliegender Kennzeichenerkennung ebenfalls nicht aktivierbar. Dies wird trotz entsprechender Schlüsselstellung beispielsweise auch durch eine blinkende Anzeige 18 signalisiert.
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4 zeigt die Darstellung einer Halterungsvorrichtung eines Kennzeichnungselementes in Form eines abschließbaren Schnellwechsel-Kennzeichenhalters 20, welcher mittels einem Schloss 21 abschließbar ausgeführt ist. Schloss 21 und Schloss 5 sind mit dem gleichen Schlüssel bedienbar. Ein Kontaktschalter 22 zur Erkennung eines eingelegten Kennzeichens ist an verschiedenen Positionen verbaubar. Ein Ausschnitt 23 in einem schwenkbaren Abdeckungsstück 24 gibt die Sicht auf das Kennzeichen frei. Der Schnellwechsel-Kennzeichenhalter 20 ist beispielsweise im Heckbereich am Elektrofahrrad befestigt.
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5 zeigt eine an einem alternativen Kennzeichenhalter 200 befestigte Platte 25 (im Gegensatz zu 4, 23 ohne Ausschnitt), die beim Umklappen ein Kennzeichen 28 verdeckt. Ein Fixieren der Platte 25 in den beiden Endstellungen kann beispielsweise mittels Magneten 26 erfolgen. In dem Pedelec-Modus ohne Schlüssel ist die Platte 25 geschlossen, ein Kontaktschalter 27 ist geschlossen, und es erscheint eine entsprechende Anzeige im Bedien- und Anzeigeelement 10. Im Pedelec-Modus wird bei Aktivieren der Tretkraftunterstützung mittels Ein-Ausschalter 11 und Einstellungstasten 12, 13 für die Einstellung einer Stärke 14 der Trittkraftunterstützung (3) diese geöffnete Platte 25 optisch durch eine leuchtende LED 17, vorzugsweise in roter Farbe, angezeigt. Der Hinweis erinnert an das Verdecken des Kennzeichens 28.
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Die Platte 25 kann zusätzlich mit der Beschriftung „Pedelec” 29 versehen werden, so dass in Verbindung mit einem nicht im Schloss 5 (am Lenker oder in der Leistungselektronik) steckendem Schlüssel der Fahrrad-Modus auch nach außen hin dokumentiert ist und alle inner- und außerörtlichen Radwege benutzt werden können.
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Bei geöffneter Platte 25 wird der Kontaktschalter 27 freigegeben, die LED 17 Speed und E-Bike der Anzeige der 3 leuchtet beispielsweise grün, wenn mit dem Schlüssel 4 auf den Modus Speed oder E-Bike gewechselt wird.
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Bei nicht freigegebenem Kontaktschalter 27 (also verdecktem Kennzeichen) werden bei dieser Ausführung des Kennzeichenhalters 200 die Betriebszustände Speed-Pedelec oder E-Bike trotz entsprechender Schlüsselstellung im Schloss 5 nicht freigegeben und ggf. durch Blinken der Anzeige angezeigt, somit ist ein Fahren in den vorgenannten Betriebszuständen nur bei sichtbarem Kennzeichen möglich.
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Die Funktion der weggeschwenkten Platte 25 wird beispielsweise in der Anzeige 3 durch ein grünes Leuchten der LED 17 angezeigt.
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Dies alles dient zur Kontrolle, dass nur bei sichtbarem Kennzeichen die versicherungspflichtigen Fahrstufen aktiviert werden können. Im Pedelec-Modus wird mit der Platte 25 das Kennzeichen verdeckt. Genauso besteht die Möglichkeit einer nicht dargestellten Endlagenüberwachung der geöffneten Platte 25.
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Eine Anpassung beziehungsweise eine Erweiterung der einzelnen Betriebsmodi an eine sich ändernde Gesetzgebung beziehungsweise eine Anpassung an nationale gesetzliche Besonderheiten ist dem Fachmann unter Beibehaltung des erfinderischen Gegenstands ohne Weiteres möglich.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 69826187 T2 [0011]
- DE 10330980 A1 [0012]