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Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Betrieb eines Sicherheitsgurtes für ein Fahrzeug, wobei ein Gurtschloss in eine ein Gurtband spannende Richtung zur Reduzierung einer Gurtlose mit einer Spannkraft in eine erste Position oder in eine das Gurtband entspannende Richtung in eine zweite Position bewegt wird.
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Die Erfindung betrifft weiterhin einen Sicherheitsgurt für ein Fahrzeug, umfassend einen Gurtaufroller zum Aufrollen eines Gurtbandes und eine Schlosszunge, durch die das Gurtband geführt ist, wobei die Schlosszunge mit einem Gurtschloss verbindbar ist, welches zur Reduzierung einer Gurtlose mittels einer Antriebseinheit in eine das Gurtband spannende Richtung mit einer Spannkraft in eine erste Position und eine das Gurtband entspannende Richtung in eine zweite Position bewegbar ist.
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Aus der
DE 103 51 754 A1 ist ein Sicherheitsgurt für einen Insassen auf einem Sitz in einem Fahrzeug bekannt. Der Sicherheitsgurt umfasst einen Gurtaufroller zum Aufrollen eines Gurtbandes. Das Gurtband ist durch eine mit einem Gurtschloss verbindbare Schlosszunge geführt. Weiterhin umfasst der Sicherheitsgurt ein Gurtstrafferaggregat, welches eine mit dem Gurtaufroller antriebsverbundene Rückholeinrichtung zur selbsttätigen Verkürzung des Gurtbandes und eine bei Überschreitung einer vorgebbaren Auszugsgeschwindigkeit des Gurtbandes durch Trägheitskräfte betätigte Auszugssperre des Gurtbandes umfasst. Weiterhin ist eine Sensorik vorgesehen, anhand welcher Gefahren und unfallgeneigte Fahrsituationen erkennbar sind. Mit der Sensorik wirkt eine mittels eines zugeordneten Aktors oder Motors betätigbare reversible Spannvorrichtung zusammen, mittels welcher das Gurtschloss in Abhängigkeit von Signalen der Sensorik in einer das Gurtband spannenden Richtung verstellbar ist. Gleichzeitig ist eine Auszugssperrung des Gurtbandes betätigbar, so dass jegliche Verlängerung des Gurtbandes durch dessen auf den Gurtaufroller aufgewickelten Teil verhindert wird.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zum Betrieb eines Sicherheitsgurtes für ein Fahrzeug und einen gegenüber dem Stand der Technik verbesserten Sicherheitsgurt für ein Fahrzeug anzugeben.
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Hinsichtlich des Verfahrens wird die Aufgabe erfindungsgemäß durch die im Anspruch 1 angegebenen Merkmale und hinsichtlich des Sicherheitsgurtes durch die im Anspruch 7 angegebenen Merkmale gelöst.
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Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind Gegenstand der Unteransprüche.
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In einem Verfahren zum Betrieb eines Sicherheitsgurtes für ein Fahrzeug wird ein Gurtschloss in eine ein Gurtband spannende Richtung zur Reduzierung einer Gurtlose mit einer Spannkraft, insbesondere in eine erste Position oder in eine das Gurtband entspannende Richtung, insbesondere in eine zweite Position bewegt.
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Erfindungsgemäß wird bei einer Straffung des Gurtbandes durch eine Verstellung des Gurtschlosses ein durch eine aktivierte Gurttragekomfortfunktion erleichterter Auszug des Gurtbandes unterdrückt.
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Vorzugsweise wird während der Verstellung des Gurtschlosses die Gurttragekomfortfunktion deaktiviert.
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Dadurch ist in besonders vorteilhafter Weise ein Abrollen des Gurtbandes von dem Gurtaufroller bei Straffung des Gurtbandes mittels der Bewegung des Gurtschlosses sicher vermieden. Somit kann mittels Verstellung des Gurtschlosses die Gurtlose des Gurtbandes reduziert und die Gurtstraffung verbessert und somit die Sicherheit von Fahrzeuginsassen erhöht werden.
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Aufgrund der Möglichkeit, dass nach Erreichen einer ersten Position des Gurtschlosses eine erste Rückzugskraft eingestellt wird, kann während des normalen Betriebs des Fahrzeugs und des Sicherheitsgurtes, das heißt im angelegten Zustand des Sicherheitsgurtes, die Rückzugskraft minimiert werden. Die Rückzugskraft kann in zweckmäßiger Weise derart verringert werden, dass ein Entstehen der Gurtlose vermieden wird und gleichzeitig für den Fahrzeuginsassen ein sehr hoher Komfort aufgrund geringer Kräfte des Gurtbandes erreicht wird.
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Ausführungsbeispiele der Erfindung werden im Folgenden anhand von Zeichnungen näher erläutert.
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Dabei zeigen:
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1 schematisch einen Fahrzeuginsassen auf einem Fahrzeugsitz und einen erfindungsgemäßen Sicherheitsgurt und
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2A bis 2F schematisch ein Gurtschloss des Sicherheitsgurtes gemäß 1 in verschiedenen Positionen.
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Einander entsprechende Teile sind in allen Figuren mit den gleichen Bezugszeichen versehen.
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In 1 ist ein Fahrzeuginsasse I auf einem Fahrzeugsitz S dargestellt, wobei der Fahrzeuginsasse I mit einem erfindungsgemäßen Sicherheitsgurt 1 angeschnallt ist. Bei dem Sicherheitsgurt 1 handelt es sich um einen so genannten Drei-Punkt-Sicherheitsgurt, welcher den Fahrzeuginsassen I an drei Punkten P1 bis P3 an eine Fahrzeugkarosserie anbindet.
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Ein erster Punkt P1 befindet sich im unteren Bereich neben dem Fahrzeugsitz S, insbesondere an einer B-Säule des Fahrzeugs. An diesem ersten Punkt P1 ist ein Gurtband 1.1 des Sicherheitsgurtes 1 an der Fahrzeugkarosserie befestigt.
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Von diesem ersten Punkt P1 aus ist das Gurtband 1.1 über einen Beckenbereich des Fahrzeuginsassen I zu einem zweiten Punkt P2 geführt, welcher durch ein an der Fahrzeugkarosserie befestigtes Gurtschloss 1.2 gebildet ist. In das Gurtschloss 1.2 greift eine so genannte Schlosszunge 1.3 ein bzw. ist an diese angebunden. Der Bereich des Gurtbandes 1.1, welcher über den Beckenbereich des Fahrzeuginsassen I geführt ist, wird im Folgenden als Beckengurtbereich BG bezeichnet und ist zu einer Rückhaltung des Beckenbereichs des Fahrzeuginsassen I vorgesehen.
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Das Gurtband 1.1 ist durch eine nicht dargestellte Aussparung in der Schlosszunge 1.3 geführt und umgelenkt. Dabei bildet die Schlosszunge 1.3 einen unteren Umlenkpunkt U1.
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Vom unteren Umlenkpunkt U1 aus ist das Gurtband 1.1 über einen Oberkörperbereich des Fahrzeuginsassen I zu einem oberen Umlenkpunkt U2 geführt, welcher den dritten Punkt P3 bildet. Der obere Umlenkpunkt U2 ist vorzugsweise höhenverstellbar an der B-Säule des Fahrzeugs angeordnet, so dass die Höhe des Sicherheitsgurtes 1 in Abhängigkeit von der Körpergröße des Fahrzeuginsassen I individuell einstellbar ist.
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Der Bereich des Gurtbandes 1.1 zwischen dem zweiten Punkt P2 und dem dritten Punkt P3 wird im Folgenden als Schultergurtbereich SG bezeichnet und ist zu einer Rückhaltung des Oberkörperbereichs des Fahrzeuginsassen I vorgesehen.
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Um eine Länge des Beckengurtbereichs BG und des Schultergurtbereichs SG individuell an die Körpergröße des Fahrzeuginsassen I anzupassen, ist das Gurtband 1.1 in der Schlosszunge 1.3 verschiebbar angeordnet.
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Vom oberen Umlenkpunkt U2 ist das Gurtband 1.1 zu einem Gurtaufroller 1.4 geführt, welcher vorzugsweise im unteren Bereich der B-Säule des Fahrzeugs befestigt ist. Der Gurtaufroller 1.4 ist zum Aufrollen des Gurtbandes 1.1 des Sicherheitsgurtes 1 bei Nichtbenutzung und zur Straffung des Gurtbandes 1.1 am Körper des Fahrzeuginsassen I bei angelegtem Sicherheitsgurt 1 vorgesehen, wobei mittels des Gurtbandes 1.1 am Körper des Fahrzeuginsassen I im Beckengurtbereich BG eine Beckengurtkraft FB und im Schultergurtbereich SG ein Schultergurtkraft FS erzeugt wird.
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Zweckmäßigerweise ist eine aktivierbare Gurttragekomfortfunktion vorgesehen. Mittels einer aktivierten Gurttragekomfortfunktion kann eine Rückzugskraft, mit welcher das Gurtband 1.1 vom Gurtaufroller 1.4 eingezogen wird, zur Steigerung des Gurttragekomforts reduziert werden.
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Erfindungsgemäß wird vorgeschlagen, dass statt einer Auszugssperrung des Gurtbandauszugs mit weniger Aufwand (kein zusätzlicher Aktor oder Motor) bei einer Straffung des Gurtbandes 1.1 durch die Verstellung des Gurtschlosses 1.2 ein durch eine aktivierte Gurttragekomfortfunktion erleichterter Gurtbandauszug unterdrückt wird. Hierzu wird vorzugsweise die vorhandene Gurttragekomfortfunktion während der Verstellung des Gurtschlosses 1.2 in eine tiefer liegende Position deaktiviert. Dadurch wird eine Straffung des Gurtbandes 1.1 verbessert.
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Der Gurtaufroller 1.4 ist derart ausgebildet, dass zwei unterschiedliche Rückzugskräfte FR1, FR2 des Gurtbandes 1.1 erzeugbar sind. In einer Gurttragekomfortfunktion ist eine erste Rückzugskraft FR1 aktiviert. Diese ist so groß, dass für den Fahrzeuginsassen I keine störenden Druckkräfte durch das Gurtband 1.1 entstehen und gleichzeitig das Entstehen einer Gurtlose vermieden wird.
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In einer Gurtspannfunktion ist eine zweite Rückzugskraft FR2 aktiviert. Die zweite Rückzugskraft FR2 ist so groß, dass nach dem Anlegen des Sicherheitsgurtes 1 durch den Fahrzeuginsassen I die Gurtlose durch Aufrollen des Gurtbandes 1.1 mittels des Gurtaufrollers 1.4 minimiert oder zumindest reduziert wird. Dabei ist die zweite Rückzugskraft FR2 größer als die erste Rückzugskraft FR1.
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Zur Erzeugung der unterschiedlichen Rückzugskräfte FR1, FR2 weist der Gurtaufroller 1.4 eine in ihrer Kraft einstellbare Rückzugsvorrichtung 1.5 auf. Zur Steuerung der Rückzugskräfte FR1, FR2 ist Rückzugsvorrichtung 1.5 mit einem Sitzsteuergerät 1.6 gekoppelt.
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Die Rückzugsvorrichtung 1.5 ist beispielsweise aus einer schaltbaren Federmechanik gebildet, welche eine so genannte Triebfeder zur Erzeugung der zweiten Rückzugskraft FR2 und eine so genannte Komfortfeder mit geringerer Federkraft zur Erzeugung der ersten Rückzugskraft FR1 umfasst. Zur Steuerung der Gurttragekomfortfunktion steuert das Sitzsteuergerät 1.6 die Rückzugsvorrichtung 1.5 derart, dass die zweite Rückzugskraft FR2 nach dem Einführen der Schlosszunge 1.3 in das Gurtschloss 1.2 erfolgt, d. h. die Gurttragekomfortfunktion deaktiviert wird, und nach der Reduzierung der Gurtlose, beispielsweise bei Aktivieren der Zündung des Fahrzeugs, die erste Rückzugskraft FR1 eingestellt wird, d. h. die Gurttragekomfortfunktion aktiviert wird.
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In einem nicht näher dargestellten Ausführungsbeispiel ist zusätzlich eine separate Aufroll-Steuereinheit vorgesehen, mittels welcher die Rückzugskraft FR1 über eine Funktion eines so genannten reversiblen Gurtstraffers gesteuert wird.
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Weiterhin ist das Sitzsteuergerät 1.6 zur Steuerung der Gurttragekomfortfunktion mit einer Gurtschloss-Steuereinheit 1.8 verbunden, so dass erfassbar ist, ob die Schlosszunge 1.3 in das Gurtschloss 1.2 eingeführt ist.
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Das Gurtschloss 1.2 ist ein aktives Gurtschloss, welches in seiner Höhe verstellbar ist. Zur Erzeugung der Bewegung bei der Höhenverstellung ist das Gurtschloss 1.2 mit einer Antriebseinheit 1.7 gekoppelt oder umfasst diese. Die Antriebseinheit 1.7 ist in nicht dargestellter Weise aus einer Antriebsspindel sowie einer Motor- und Getriebeeinheit gebildet. Zur Steuerung der Antriebseinheit 1.7 und somit der Höhenverstellung des Gurtschlosses 1.2 ist die Gurtschloss-Steuereinheit 1.8 vorgesehen. Durch die Höhenverstellbarkeit des Gurtschlosses 1.2 sind verschiedene Funktionen erzeugbar, welche in den 2A bis 2F näher dargestellt und erläutert sind.
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Eine dieser Funktionen ist eine Bring-/Anbietefunktion, bei der das Gurtschloss 1.2 in eine obere Endposition bewegt wird, wenn der Fahrzeuginsasse I in das Fahrzeug einsteigt. Somit wird eine leichtere Gurtschlosszugänglichkeit beim Anschnallen für den Fahrzeuginsassen I und somit ein höherer Komfort erzielt. Die obere Endposition ist in den 2A bis 2F als zweite Position POS2 dargestellt.
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Um dem Fahrzeuginsassen I während der Fahrt einen möglichst hohen Tragekomfort des Sicherheitsgurtes 1 zu bieten und gleichzeitig den vom Sicherheitsgurt 1 erzeugten Schutz durch Reduzierung der Gurtlose und optimale Positionierung des Gurtschlosses 1.2 zu maximieren, ist es erforderlich, dass das Gurtschloss 1.2 nach dem Einstecken der Schlosszunge 1.3 in seine so genannte Standardposition bewegt wird. Diese Standardposition ist in den 2A bis 2F als zweite Position POS2 dargestellt.
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Zur Reduzierung der Gurtlose ist es erforderlich, dass einer bei der Bewegung des Gurtschlosses 1.2 erzeugten Spannkraft FSp eine ausreichende Gegenkraft entgegenwirkt, um ein Abrollen des Gurtbandes 1.1 von dem Gurtaufroller 1.4 zu vermeiden.
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Zu diesem Zweck wird während der Bewegung des Gurtschlosses 1.2 in die das Gurtband 1.1 spannende Richtung mit der Spannkraft FSp in die erste Position POS1 der Gurtaufroller 1.4 derart gesteuert, dass die höhere zweite Rückzugskraft FR2 erzeugt wird. Das heißt, solange die Bewegung des Gurtschlosses 1.2 von der zweiten Position POS2 in Richtung der ersten Position POS1 nicht abgeschlossen ist, wird eine Aktivierung der Gurttragekomfortfunktion und der ersten Rückzugskraft FR1 verhindert. Dabei wird von der Gurtschloss-Steuereinheit 1.8 ein Bewegungssignal BS an das Sitzsteuergerät 1.6 übertragen, welches die Bewegungsrichtung des Gurtschlosses 1.2 beinhaltet. Das Bewegungssignal BS zur Unterdrückung der Gurttragekomfortfunktion wird von dem Sitzsteuergerät 1.6 ausgewertet. In Abhängigkeit dieser Auswertung wird die Rückzugsvorrichtung 1.5, welche den Aktor zur Einstellung der Gurttragekomfortfunktion bildet, mittels des Sitzsteuergeräts 1.6 entsprechend angesteuert.
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Die mittels der Bewegung des Gurtschlosses 1.2 erzeugte Spannkraft FSp und die zweite Rückzugskraft FR2 sind dabei derart gewählt, dass bei der Reduzierung der Gurtlose ein Abrollen des Gurtbandes 1.1 vom Gurtaufroller 1.4 vermieden wird und gleichzeitig keine vom Fahrzeuginsassen I als unangenehm empfundene Druckbelastung des Gurtbandes 1.1 auf den Körper des Fahrzeuginsassen I erzeugt wird.
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Nach dem Erreichen der ersten Position POS1 wird von der Gurtschloss-Steuereinheit 1.8 das Bewegungssignal BS an das Sitzsteuergerät 1.6 übertragen, welches beinhaltet, dass die Bewegung des Gurtschlosses 1.2 abgeschlossen ist. Infolgedessen wird mittels des Sitzsteuergeräts 1.6 die Rückzugsvorrichtung 1.5 angesteuert, so dass die erste Rückzugskraft FR1 zur Realisierung der Gurttragekomfortfunktion eingestellt wird.
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Da die Funktion des aktiven Gurtschlosses 1.2 sowohl bei eingeschalteter als auch bei ausgeschalteter Zündung aktiv ist und die Aktivierung der Gurtragekomfortfunktion nur bei eingeschalteter Zündung erfolgt, ergibt sich aus der gezeigten Steuerung des Gurtschlosses 1.2 und des Gurtaufrollers 1.4 insbesondere der Vorteil, dass zunächst die Gurtlose reduzierbar ist und anschließend die Gurtragekomfortfunktion aktivierbar ist.
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Insbesondere ist die Bring-/Anbietefunktion und die anschließende Straffung des Gurtbandes 1.1 auch bei bereits eingeschalteter Zündung möglich. Am folgenden Beispiel wird der besondere Vorteil der beschriebenen Steuerung näher erläutert.
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Wird ein Fahrzeuginsasse I mit dem Fahrzeug, beispielsweise durch einen Chauffeur, abgeholt und steigt in das Fahrzeug bei laufendem Motor ein, so wird beim Öffnen einer Fahrzeugtür aufgrund der Bring-/Anbietefunktion das Gurtschloss 1.2 in die zweite Position POS2 bewegt. Nach dem Einstecken der Schlosszunge 1.3 in das Gurtschloss 1.2 wird das Gurtschloss 1.2 zum Spannen des Gurtbandes 1.1 zurück in die erste Position POS1 bewegt. Ohne die beschriebene Steuerung wäre hierbei aufgrund der eingeschalteten Zündung des Fahrzeugs die Gurtragekomfortfunktion aktiviert, so dass sich das Gurtband 1.1 vom Gurtaufroller 1.4 abwickeln würde und die Gurtlose nicht reduziert werden würde. Aufgrund des erfindungsgemäßen Verfahrens, des erfindungsgemäßen Sicherheitsgurts 1 und deren Weiterbildungen wird bei der Bewegung des Gurtschlosses 1.2 in die zweite Position POS2 die höhere zweite Rückzugskraft FR2 aktiviert, so dass das Spannen des Gurtbandes 1.1 erfolgt und die Gurtlose reduziert wird.
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In den 2A bis 2F sind/ist das Gurtschloss 1.2 und die Schlosszunge 1.3 des Sicherheitsgurtes 1 in verschiedenen Positionen POS1, POS2, POS3 dargestellt.
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Das Gurtschloss 1.2 ist zur Realisierung verschiedener Funktionen in die verschiedenen Positionen POS1, POS2, POS3 bewegbar.
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2A zeigt das Gurtschloss 1.2 in einer so genannten Parkposition, welche durch eine dritte Position POS3 dargestellt ist. In der Parkposition ist die Schlosszunge 1.3 nicht in das Gurtschloss 1.2 eingeführt. Das Gurtschloss 1.2 wird dann in die Parkposition bewegt, wenn das Fahrzeug nicht benutzt wird, beispielsweise geparkt ist, oder wenn der jeweils zum Gurtschloss 1.2 gehörige Fahrzeugsitz S nicht belegt ist. Durch eine derartige Versenkung des Gurtschlosses 1.2 wird eine Erhöhung der Wertanmutung des Fahrzeugs erzielt.
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In 2B ist das Gurtschloss 1.2 in der Bring-/Anbietefunktion dargestellt, wobei das Gurtschloss 1.2 hierzu von der Parkposition in die obere Endposition, d. h. in die zweite Position POS2 bewegt wird. Hierdurch wird eine Vereinfachung für den Fahrzeuginsassen I beim Einführen der Schlosszunge 1.3 in das Gurtschloss 1.2 erzielt und somit dessen Komfort erhöht. Das Gurtschloss 1.2 wird dann von der Parkposition in die Bring-/Anbietefunktion bewegt, wenn eine zum betreffenden Fahrzeugsitz S gehörige Fahrzeugtür geöffnet wird. Alternativ erfolgt die Bewegung des Gurtschlosses 1.2 in die Bring-/Anbietefunktion dann, wenn der Fahrzeuginsasse I auf dem betreffenden Fahrzeugsitz S Platz genommen hat. Hierzu sind der Gurtschloss-Steuereinheit 1.8 in nicht dargestellter Weise Sitzbelegungssignale zuführbar.
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Um eine bessere Erkennbarkeit des Gurtschlosses 1.2 für den Fahrzeuginsassen I zu erzielen, umfasst das Gurtschloss 1.2 vorzugsweise eine nicht näher dargestellte Beleuchtungseinheit, welche in der Bring-/Anbietefunktion aktiviert ist. Zusätzlich ist die Beleuchtungseinheit auch in der dritten Position POS3 und ersten Position POS1 mit einer geringeren Lichtleistung aktiviert und somit Bestandteil einer so genannten Ambiente-Beleuchtung des Fahrzeugs.
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2C zeigt das Gurtschloss 1.2 mit eingeführter Schlosszunge 1.3 in der Standardposition, d. h. der ersten Position POS1. Die Bewegung des Gurtschlosses 1.2 von der zweiten Position POS2 in die erste Position POS1 erfolgt nach dem Einstecken der Schlosszunge 1.3 in das Gurtschloss 1.2 zur Reduzierung der Gurtlose durch Straffung des Gurtbandes 1.1. Bei dieser Bewegung des Gurtschlosses 1.2 wird die zweite Rückzugskraft FR2 am Gurtaufroller 1.4 eingestellt.
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In 2D in das Gurtschloss 1.2 nach einer Trennung der Schlosszunge 1.3 vom Gurtschloss 1.2 dargestellt. Hierbei verbleibt das Gurtschloss 1.2 in der Standardposition, d. h. der ersten Position POS1. In einer alternativen Ausführung wird das Gurtschloss 1.2 nach der Trennung von der Schlosszunge 1.3 wieder in die zweite Position POS2 bewegt, so dass der Fahrzeuginsasse I nach einem kurzzeitigen Abschnallen leicht die Schlosszunge 1.3 wieder in das Gurtschloss 1.2 einführen kann. In einer zusätzlichen Ausgestaltung wird das Gurtschloss 1.2 nach dem Verlassen des Fahrzeugsitzes S wieder in die Parkposition bewegt.
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2E zeigt das Gurtschloss 1.2 mit eingesteckter Schlosszunge 1.3 kurz vor dem Eintreten eines Sicherheitsfalls des Fahrzeugs. Bei dem Sicherheitsfall handelt es sich insbesondere um eine Kollision mit einem Hindernis, ein Schleudern des Fahrzeugs, ein Abkommen von einer Fahrbahn, einen Überschlag oder einen anderen Unfall. Kurz vor Eintreten des Sicherheitsfalls wird das Gurtschloss 1.2 von der ersten Position POS1 in die dritte POS3 bewegt, um eine Straffung des Gurtbandes 1.1 und eine optimierte Positionierung des Fahrzeuginsassen I zu erzielen. Dabei wird der Gurtaufroller 1.4 vorzugsweise blockiert, um ein Abrollen des Gurtbandes 1.1 bei der Straffung zu vermeiden. Zum frühzeitigen Erkennen von Situationen, welche zu dem Sicherheitsfall führen können, ist die Gurtschloss-Steuereinheit 1.8 mit geeigneten Sensoren oder weiteren so genannten Pre-Safe-Sicherheitsvorrichtungen des Fahrzeugs verbunden.
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In einer zusätzlichen Ausgestaltung umfasst der Gurtaufroller 1.4 einen nicht dargestellten so genannten Aufrollerstraffer, mittels welchem das Gurtband 1.1 vor oder bei Eintritt des Sicherheitsfalles zusätzlich derart straffbar ist, dass der Fahrzeuginsasse I optimal im Fahrzeugsitz S positioniert ist und eine optimierte Rückhaltung des Fahrzeuginsassen I erfolgt.
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In 2F ist das Gurtschloss 1.2 mit eingesteckter Schlosszunge 1.3 in der zweiten Position POS2, d. h. in der Bring-/Anbietefunktion, dargestellt. In die zweite Position POS2 wird das Gurtschloss 1.2 mit der eingesteckten Schlosszunge 1.3 nach einem Sicherheitsfall des Fahrzeugs bewegt. Somit ist es dem Fahrzeuginsassen I möglich, besonders einfach das Gurtschloss 1.2 zu erreichen und den Sicherheitsgurt 1 zu lösen. Zusätzlich ist vorzugsweise die Beleuchtungseinheit aktiviert.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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