DE102010025933A1 - Irrigationsvorrichtung mit Sterilisiereinrichtung - Google Patents
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Abstract
Eine Irrigationsvorrichtung (1) zur Versorgung eines Patienten mit steriler Spülflüssigkeit über eine Ausgabeleitung (4), mit einer Sterilisiereinrichtung (8) und einer an eine Wasserversorgung (7) anschließbaren Eingabeleitung (5), ist dadurch gekennzeichnet, dass die Eingabeleitung (5), die Sterilisiereinrichtung (8) und die Abgabeleitung (4) hintereinander zu einer kontinuierlich durchgängigen Durchflussstrecke verbunden sind.
Description
- Die Erfindung betrifft eine Irrigationsvorrichtung gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
- Eine Irrigationsvorrichtung, also eine Spüleinrichtung zur Versorgung eines Patienten mit steriler Spülflüssigkeit, wird insbesondere bei Operationen in flüssigkeitsgefüllten Körperhohlräumen, wie z. B. der Blase, benötigt, um bei Beobachtung des Operationsgebietes mit einem Endoskop durch Spülung mit klarer Spülflüssigkeit für freie Sicht zu sorgen. Die Spülung wird auch postoperativ benötigt, um z. B. durch Beigabe heilender Substanzen zur Spülflüssigkeit die Operationsfolgen zu lindern.
- Die verwendete Spülflüssigkeit entsteht üblicherweise auf Basis von Wasser unter Zugabe z. B. pharmazeutischer Substanzen. Wesentliche Bestandteile der Lösung sind üblicherweise aber Substanzen, die den osmotischen Druck beeinflussen, wie insbesondere Kochsalz. Idealerweise wird die Lösung isotonisch, beziehungsweise physiologisch, eingestellt, um Zellschädigungen bei der Operation zu verhindern.
- Die heute verwendete Standard-Irrigationsvorrichtung besteht aus einem neben dem Operationsplatz aufgestellten Galgen, an dem Beutel mit fabrikmäßig hergestellter Spülflüssigkeit, die im Beutel sterilisiert ist, aufgehängt sind. Über die Aufhängungshöhe lässt sich der Spüldruck einstellen.
- Diese herkömmliche Konstruktion hat Nachteile. Ständig müssen Beutel gewechselt werden, was den Operationsverlauf stört. Außerdem sind die Beutel schwer und müssen mühsam zum Galgen hochgehoben werden.
- Eine Verbesserung dieser Arbeitssituation schafft die gattungsgemäße Irrigationsvorrichtung, wie sie in der
US 3,837,379 A beschrieben ist. Die Irrigationsvorrichtung ist hier zweiteilig ausgebildet. Der eine eigentliche Irrigatorteil mit Galgen und daran hängendem Abgabebeutel, der den Zufluss für die Operation sicherstellt, ist wie üblich neben dem Operationsgebiet aufgestellt. Er enthält jedoch noch einen zusätzlichen Transportbeutel, der den am Galgen hängenden Abgabebeutel laufend versorgt. Dieser Transportbeutel kann in einen getrennt verfahrbaren Transportteil der Irrigationsvorrichtung übergeschoben werden und in dieser durch Anschluss an eine Wasserleitung, unter Verwendung einer eingebauten Sterilisiereinrichtung mit frischer Spülflüssigkeit gefüllt werden. Dann wird der Transportteil wieder zum Irrigatorteil gefahren und es wird der Transportbeutel auf diesen übergeschoben und an den Abgabebeutel angeschlossen, um diesen erneut nachzufüllen. - Hierbei überwiegen die Nachteile der äußerst komplizierten Konstruktion und Bedienung. Ausserdem führt das ständige Trennen und Wiederankoppeln des Transportbeutels an den am Galgen hängenden Abgabebeutel offensichtlich zu Sterilitätsproblemen, weshalb die zitierte Schrift als Ausweichlösung vorschlägt, die Flüssigkeit noch einmal mit einem Sterilfilter nachzusterilisieren.
- Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht darin, eine gattungsgemäße Irrigationsvorrichtung zu schaffen, die einfacher konstruiert und einfacher bedienbar ist.
- Diese Aufgabe wird mit den Merkmalen des Kennzeichnungsteils des Anspruchs 1 gelöst.
- Erfindungsgemäß ist die Irrigationsvorrichtung zwischen Eingabeleitung und Ausgabeleitung als kontinuierlich durchlaufene Durchflussstrecke ausgebildet, die nicht getrennt wird und somit ohne interne Sterilitätsprobleme arbeitet. Sie zieht laufend und unterbrechungsfrei, z. B. von einem benachbarten Wasserhahn, Wasser ab, sterilisiert dieses kontinuierlich und unterbrechungsfrei mithilfe der in der Durchflussstrecke angeordneten Sterilisiereinrichtung und stellt es für die Operation zur Verfügung. Der mühsame Beuteltransport entfällt. Unterbrechungen der Operation entfallen. Der Operateur kann sich also ohne Ablenkungen seiner eigentlichen Arbeit widmen.
- Für bestimmte chirurgische Arbeiten kann mit reinem Wasser gearbeitet werden. Wenn das Wasser zu einer isotonischen oder sonstigen Lösung aufbereitet werden soll, so ist vorzugsweise gemäß Anspruch 2 eine Dosiereinrichtung ummittelbar angeschlossen, die z. B. Kochsalz, Traubenzucker, Medikamente oder dergleichen zugibt.
- Der Durchfluss kann unter dem Druck der Wasserleitung, aus der die Irrigationsvorrichtung versorgt wird, erfolgen. Vorzugsweise ist jedoch, gemäß Anspruch 3, in der Durchflussstrecke eine Pumpe angeordnet, mit der der den Patienten beaufschlagende Druck genau auf die erforderliche Höhe eingestellt werden kann, um z. B. bei Arbeiten in der Blase zu starke Flüssigkeitseinspülungen in das Blutsystem des Körpers, was zu dem gefürchteten TUR-Syndrom führen kann, zu vermeiden.
- Schließlich kann vorteilhaft gemäß Anspruch 4 eine Temperiereinrichtung vorgesehen sein, um je nach Anforderung oder gewählter Operationstechnik die Temperatur der Spülflüssigkeit einstellen zu können.
- In der Zeichnung ist die Erfindung beispielsweise und schematisch in einer einzigen
1 dargestellt, die eine erfindungsgemäße Irrigationsvorrichtung in stark schematisierter Darstellung zeigt. - Die dargestellte Irrigationsvorrichtung
1 dient zur Versorgung eines Endoskopes2 mit Spülflüssigkeit über dessen Spülanschluss3 , an den eine Abgabeleitung4 , die als flexibler Schlauch ausgebildet ist, angeschlossen ist. - Eingangsseitig ist die Irrigationsvorrichtung
1 über eine Eingabeleitung5 , die im Ausführungsbeispiel ebenfalls flexibel ausgebildet ist, an ein Abgabeventil6 einer Wasserleitung7 angeschlossen, aus der nicht steriles Wasser bezogen wird. Wie aus1 ersichtlich, durchströmt das Wasser zwischen der Wasserleitung7 und dem Endoskop2 mehrere als Blockschaltbild schematisch angedeutete Stationen der Irrigationsvorrichtung1 . - Zunächst kommt eine Sterilisiereinrichtung
8 . Diese kann in geeigneter Weise ausgebildet sein, z. B. als Sterilfilter oder auch in wesentlich aufwendigerer Bauweise als Vakuum-Destilationseinrichtung oder dergleichen. - Als Nächstes kommt eine Dosiereinrichtung
9 . Hier wird aus einem Vorrat10 eine Lösungssubstanz zugegeben, wie z. B. Natriumchlorid, Traubenzucker, ein Antibiotikum oder dergleichen, je nachdem, welche Lösung bei der Operation als Spülflüssigkeit erforderlich ist. - Als Nächstes kommt eine Pumpe
11 . Diese sorgt für den Durchfluss. Insbesondere vorteilhaft ist eine Ausbildung mit einer Regeleinrichtung12 , die in Form einer gestrichelt dargestellten Steuerleitung dargestellt ist, welche von einem nicht dargestellten Sensor am Ausgang zur Abgabeleitung4 her den Druck ermittelt und zur Steuerung der Pumpe11 verwendet. Auf diese Weise kann der an dem Patienten anzulegende Ausgangsdruck konstant gehalten und über nicht dargestellte Stelleinrichtungen genau eingestellt werden. - Über die Pumpe
11 kann auch der Spülstrom zum Patienten eingestellt werden. Sollte der Druck der Wasserleitung7 zu hoch sein, kann eine Einrichtung zur Druckminderung bzw. zur Drosselung erforderlich sein. - Schließlich kommt eine Temperiereinrichtung
13 , die z. B. als Wärmeaustauscher ausgebildet ist, der beheizt und gekühlt werden kann, um die dem Körper zuzuführende Spülflüssigkeit auf die vom Operateur angeforderte Temperatur zu bringen. - Die dargestellte Reihenfolge der Stationen
8 –13 ist nur beispielsweise. Sie kann auch anders gewählt werden. Bis auf die Sterilisierungseinrichtung8 können einzelne oder alle Stationen auch zur Vereinfachung weggelassen werden. - ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
- Diese Liste der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
- Zitierte Patentliteratur
-
- US 3837379 A [0006]
Claims (4)
- Irrigationsvorrichtung (
1 ) zur Versorgung eines Patienten mit steriler Spülflüssigkeit über eine Ausgabeleitung (4 ), mit einer Sterilisiereinrichtung (8 ) und einer an eine Wasserversorgung (7 ) anschließbaren Eingabeleitung (5 ), dadurch gekennzeichnet, dass die Eingabeleitung (5 ), die Sterilisiereinrichtung (8 ) und die Abgabeleitung (4 ) hintereinander zu einer kontinuierlich durchgängigen Durchflussstrecke verbunden sind. - Irrigationsvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass an die Durchflussstrecke eine Dosiereinrichtung (
9 ) für Lösungssubstanzen (10 ) angeschlossen ist. - Irrigationsvorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass in der Durchflussstrecke eine Pumpe (
11 ) angeordnet ist. - Irrigationsvorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass in der Durchflussstrecke eine Temperiereinrichtung (
13 ) angeordnet ist.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE102010025933A DE102010025933A1 (de) | 2010-07-02 | 2010-07-02 | Irrigationsvorrichtung mit Sterilisiereinrichtung |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE102010025933A DE102010025933A1 (de) | 2010-07-02 | 2010-07-02 | Irrigationsvorrichtung mit Sterilisiereinrichtung |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE102010025933A1 true DE102010025933A1 (de) | 2012-01-05 |
Family
ID=45346718
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE102010025933A Ceased DE102010025933A1 (de) | 2010-07-02 | 2010-07-02 | Irrigationsvorrichtung mit Sterilisiereinrichtung |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE102010025933A1 (de) |
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
CN107485748A (zh) * | 2017-09-19 | 2017-12-19 | 上海市第人民医院 | 一种恒温膀胱灌注装置 |
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US3837379A (en) | 1973-05-14 | 1974-09-24 | East West Med Prod | Irrigator liquid supply system |
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CH641964A5 (en) * | 1980-02-08 | 1984-03-30 | Multorgan Stiftung Fuer Geist | Device for irrigation of the bladder during surgery with low-pressure irrigation |
EP0191263B1 (de) * | 1985-02-11 | 1989-06-07 | Thierry Letartre | Chirurgische Einrichtung zur kontinuierlichen Spülung mit sterilen Lösungen |
-
2010
- 2010-07-02 DE DE102010025933A patent/DE102010025933A1/de not_active Ceased
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