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Die
Erfindung betrifft eine Haltevorrichtung, insbesondere zum Festlegen
eines Abgasrohrs an einem Trägerteil eines Kraftwagens.
Die Haltevorrichtung umfasst ein Tragteil, an welchem unter Zwischenschaltung
eines elastischen Zwischenstücks wenigstens ein Halter
für das Abgasrohr gehalten ist. Hierbei fällt
eine Belastungsrichtung des Zwischenstücks mit dessen Achse
zusammen. Des Weiteren betrifft die Erfindung eine Anordnung eines
Abgasrohrs an einem Trägerteil eines Kraftwagens.
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Bei
einer aus dem Stand der Technik bekannten Haltevorrichtung zum Festlegen
eines Abgasrohrs ist das Tragteil L-förmig ausgebildet.
Der ebenfalls L-förmig ausgebildete Halter ist unter Zwischenschaltung
eines Gummipuffers an dem Tragteil gehalten. Der Gummipuffer liegt
hierbei auf dem kürzeren Schenkel des L-förmigen
Tragteils auf, und ein Stift ist durch den kurzen Schenkel des Tragteils,
den Gummipuffer und einen der beiden Schenkel des Halters hindurchgeführt.
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Bei
einer solchen Haltevorrichtung hat es sich als schwierig herausgestellt,
auf das Abgasrohr übertragene Schwingungen zu dämpfen.
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Des
Weiteren beschreibt die
DE
198 33 160 A1 eine Haltevorrichtung mit einem Z-förmigen
Tragteil, an welchem mittels eines Schraubbolzens ein U-förmiger
und mit einem Abgasrohr verschweißter Halter befestigt
ist. Zwischen einem Kopf des Schraubbolzens und einem Schenkel des
Z-förmigen Tragteils ist eine Schraubenfeder angeordnet,
welche um einen Schaft des Schraubbolzens herum verläuft.
Die Schraubenfeder hält den Halter an dem Schenkel des
Z-förmigen Tragteils. Der Halter ist gegenüber
dem Tragteil verdrehbar, und das Tragteil ist seinerseits an dem
Kraftfahrzeug drehbar gelagert, sodass eine Pendelbewegung des Tragteils
in Längsrichtung des Abgasrohrs ermöglicht ist.
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Aufgabe
der vorliegenden Erfindung ist es, eine Haltevorrichtung der eingangs
genannten Art bereitzustellen, welche eine verbesserte Schwingungsdämpfung
aufweist. Weiter ist es Aufgabe der Erfindung eine Anordnung eines
Abgasrohrs an einem Trägerteil eines Kraftwagens zu schaffen,
welche ein verbessertes Dämpfen von auf das Abgasrohr übertragenen
Schwingungen ermöglicht.
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Diese
Aufgaben werden durch eine Haltevorrichtung mit den Merkmalen des
Patentanspruchs 1 und durch eine Anordnung mit den Merkmalen des Patentanspruchs
8 gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen mit zweckmäßigen
Weiterbildungen der Erfindung sind in den abhängigen Patentansprüchen
angegeben.
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Die
erfindungsgemäße Haltevorrichtung, insbesondere
zum Festlegen eines Abgasrohrs eines Trägerteils eines
Kraftwagens umfasst ein Tragteil, an welchem unter Zwischenschaltung
eines elastischen Zwischenstücks wenigstens ein Halter
für das Abgasrohr oder für einen anderen Gegenstand
gehalten ist. Eine Belastungsrichtung des Zwischenstücks
fällt mit dessen Achse zusammen. Hierbei ist der wenigstens
eine Halter unter Zwischenschaltung eines zweiten elastischen Zwischenstücks
an dem Tragteil gehalten, wobei die mit der Belastungsrichtung des
zweiten Zwischenstücks zusammenfallende Achse von der Achse
des ersten Zwischenstücks beabstandet ist. Dadurch wird
die bislang auf ein Zwischenstück wirkende Belastung auf
zwei Zwischenstücke verteilt. Des Weiteren kann so ein
vergleichsweise großer Abstand des wenigstens einen Halters von
dem Tragteil realisiert werden, sodass eine sehr große
Bewegungsfreiheit des wenigstens einen Halters in Bezug auf das
Tragteil gegeben ist. Auf diese Weise lassen sich auf einen durch
den wenigstens einen Halter getragenen Gegenstand, vorzugsweise ein
Abgasrohr, übertragene Schwingungen besonders gut dämpfen,
wobei eine Dämpfungswirkung sowohl in vertikaler Richtung
als auch in Quer- und Längsrichtung gegeben ist.
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In
einer vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung ist ein Endbereich
des Tragteils im Wesentlichen V-förmig ausgebildet, wobei
jeweils ein Zwischenstück mit einem Schenkel des V-förmigen
Endbereichs in Anlage ist. Die Achsen der Zwischenstücke
schließen dann einen Winkel ein, wodurch eine besonders
günstige Kraftaufteilung auf die Zwischenstücke
erreichbar ist. Insbesondere können so nachteilige Zugkräfte
sehr weitgehend verringert werden.
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Wenn
die Achsen der Zwischenstücke hierbei einen Winkel von
80° bis 100°, insbesondere von 90°, einschließen,
ist eine besonders gleichmäßige Verteilung der
Belastung auf die beiden Zwischenstücke erreichbar.
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Eine
besonders stabile und bauraumsparende Haltevorrichtung ist realisierbar,
wenn der wenigstens eine Halter durch eine in dem Tragteil ausgebildete,
insbesondere umlaufend geschlossene, Ausnehmung hindurchtritt.
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Bei
der erfindungsgemäßen Anordnung eines Abgasrohrs
an einem Trägerteil eines Kraftwagens sind wenigstens zwei
erfindungsgemäße Haltevorrichtungen vorgesehen,
wobei ein Abstand zwischen den beiden Haltevorrichtungen 0,5 m bis
3,0 m, insbesondere 1,0 m bis 2,0 m beträgt. Bei einem solchen
Abstand der Haltevorrichtungen voneinander lassen sich schwingungsangeregte
Bewegungen des Abgasrohrs besonders weitgehend dämpfen.
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Die
vorstehend in der Beschreibung genannten Merkmale und Merkmalskombinationen
sowie die nachfolgend in der Figurenbeschreibung genannten und/oder
in den Figuren alleine gezeigten Merkmale und Merkmalskombinationen
sind nicht nur in der jeweils angegebenen Kombination, sondern auch
in anderen Kombinationen oder in Alleinstellung verwendbar, ohne
den Rahmen der Erfindung zu verlassen.
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Weitere
Vorteile, Merkmale und Einzelheiten der Erfindung ergeben sich aus
den Ansprüchen, der nachfolgenden Beschreibung bevorzugter
Ausführungsformen sowie anhand der Zeichnungen. Dabei zeigen:
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1 perspektivisch
eine Haltevorrichtung, mittels welcher ein Abgasrohr an einem Längsträger eines
Fahrzeugrahmens gehalten ist;
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2 die
Haltevorrichtung gemäß 1 ohne den
Längsträger und das Abgasrohr;
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3 eine
weitere Ausführungsform einer das Abgasrohr haltenden Haltevorrichtung;
und
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4 ein
an dem Längsträger mittels zweier Haltevorrichtungen
gehaltenes Abgasrohr.
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Ein
Abgasrohr 10 ist über eine Haltevorrichtung 12 an
einem Längsträger 14 befestigt, bei welchem
es sich beispielsweise um einen Rahmenlängsträger
eines Nutzfahrzeugs handeln kann. Die Haltevorrichtung umfasst ein
Tragteil 16, welches einen geraden Bereich und einen V-förmigen
Endbereich mit zwei schrägen Schenkeln 18, 20 aufweist. Auf
dem rechten Schenkel 18 und auf dem linken Schenkel 20 befindet
sich jeweils ein Gummipuffer 22, 24, welcher jeweils
als dämpfendes Zwischenstück zwischen dem jeweiligen
Schenkel 18, 20 und einem Halter 26, 28 ausgebildet
ist, welcher an dem Tragteil 16 gehalten ist. Die beiden
Halter sind in Form und Abmessung gleich ausgebildet und an den Gummipuffern 22, 24 abgestützt.
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Ein
Stift 30 ist durch den rechten Schenkel 18 des
Tragteils 16, den rechten Gummipuffer 22 und den
rechten Halter 26 hindurchgeführt, während
ein weiterer Stift 32 für den Zusammenhalt des
linken Schenkels 20 des Tragteils 16, des linken
Gummipuffers 24 und des linken Halters 28 sorgt.
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Die
beiden als Gleichteile ausgebildeten Halter 26, 28 sind
abgewinkelt, wobei ein jeweiliger oberer Bereich parallel zum Schenkel 18, 20 des
Tragteils 16 verläuft. In einem unteren Bereich 34 sind
die beiden Halter 26, 28 miteinander in Anlage.
In diesem Bereich 34 weisen beide Halter 26, 28 eine
jeweilige Durchtrittsöffnung auf. Durch diese Durchtrittsöffnung
kann ein (nicht gezeigter) Bolzen zum Halten einer Rohrschelle 36 hindurchgeführt
werden, über welche das Abgasrohr 10 an den Haltern 26, 28 fixierbar
ist. In analoger Weise weist das Tragteil 16 Bohrungen
auf, über welche das Tragteil 16, etwa mittels
Schrauben, an dem Längsträger 14 befestigt werden
kann.
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In 2 ist
eine erste Achse A gezeigt, welche durch den Stift 32 definiert
ist und eine zweite Achse B, welche durch den Stift 30 definiert
ist. Die beiden Achsen A, B schließen einen Winkel α ein, welcher
vorliegend 90° beträgt. Entsprechend stehen die
Schenkel 18, 20 des Tragteils 16 in einem
Winkel von 90° aufeinander.
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Beide
Schenkel 18, 20 sind in der Einbaulage im Fahrzeug
schräg ausgerichtet, wobei sie zur Fahrzeughochachse Z
eine Neigung von etwa 45° haben. In einem waagrechten Abschnitt
des Tragteils 16, welcher die beiden Schenkel 18, 20 miteinander verbindet,
weist das Tragteil 16 eine Durchtrittsöffnung 38 auf,
durch welche die sich miteinander in Anlage befindenden Teilbereiche
der Halter 26, 28 hindurchtreten.
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Die
Haltevorrichtung 12 ermöglicht eine Bewegung des
Abgasrohrs 10 relativ zu dem Längsträger 14 in
Richtung der Fahrzeughochachse Z, in die Fahrzeugquerrichtung Y
und in die Fahrzeuglängsrichtung X, welche in 2 durch
Pfeile veranschaulicht sind. Hierbei dämpfen die Gummipuffer 22, 24 die
Bewegungen in alle diese Richtungen.
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Eine
an den beiden Haltern 26, 28 angreifende, von
dem Gewicht des Abgasrohrs 10 bewirkte Kraft, welche senkrecht
nach unten gerichtet ist, wird durch die schräge Anordnung
der Gummipuffer 22, 24 in zwei Kraftkomponenten
aufgeteilt, welche sich etwa hälftig auf die beiden Gummipuffer 22, 24 verteilen.
Daraus resultiert eine vergleichsweise geringe Belastung jedes einzelnen
der beiden Gummipuffer 22, 24. Die Kraftkomponenten
sind als Druckkräfte in Bezug auf die Gummipuffer 22, 24 wirksam.
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Bei
der in 3 gezeigten Ausführungsform der Haltevorrichtung 12 ist
nur der Halter 26 durch die Durchtrittsöffnung 38 hindurchgeführt.
Der Halter 26 ist sowohl an dem rechten Gummipuffer 22 als
auch über ein V-förmig gebogenes Koppelteil 40 an
dem linken Gummipuffer 24 abgestützt. Hierbei
verlaufen die gebogenen Schenkel des Koppelteils 40 parallel zu
den Schenkeln 20, 18 des Tragteils 16.
Der rechte Stift 30 ist durch den Schenkel 18,
den Gummipuffer 22, den Halter 26 und das Koppelteil 40 hindurchgeführt,
der linke Stift 32 durch den Schenkel 20, den Gummipuffer 24 und
ebenfalls durch das Koppelteil 40. Bei dieser Ausführungsform
sind die an dem jeweiligen Gummipuffer 22, 24 abgestützten
Bauteile zwar keine Gleichteile, jedoch muss ein die Rohrschelle 36 haltender
Bolzen lediglich durch einen Halter, nämlich den Halter 26,
hindurchgeführt werden. Dies vereinfacht die Montage und
lässt die Verwendung eines kürzeren Bolzens zu.
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Es
versteht sich, die in den 1 bis 3 dargestellte
Haltevorrichtung 12 unter Beibehaltung einer vorteilhaften
Schwingungsdämpfung für die tragende Halterung
verschiedenster Gegenstände geeignet ist. Hierfür
wird beispielsweise an Stelle des Abgasrohres 10 der entsprechende
Gegenstand, gegebenenfalls unter Zwischenschaltung eines geeigneten
Adapters an den Haltern 26, 28 bzw. dem Halter 26 befestigt.
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4 zeigt
das an dem Längsträger 14 mittels zweier
Haltevorrichtungen 12 gehaltene Abgasrohr 10 in
einer Draufsicht. Hierbei ist ein Abstand d zwischen den beiden
Haltevorrichtungen 12 vergleichsweise groß und
beträgt etwa einen Meter bis zwei Meter. Insbesondere bei
einem langen Abgasrohr 10, welches beispielsweise eine
Länge von drei Metern aufweisen kann, ist es nämlich
von Vorteil, eine schwingungsangeregte Bewegung des Abgasrohrs 10 über
zwei Haltevorrichtungen 12 zu dämpfen, welche
vergleichsweise weit voneinander entfernt sind.
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In
alternativen Ausführungsformen kann das Abgasrohr 10 auf
andere Weise als mittels der vorliegend beispielhaft gezeigten Rohrschellen 36 an
dem Halter 26 (vgl. 3) bzw.
den Haltern 26, 28 (vgl. 2) befestigt
sein.
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Bezugszeichenliste
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- 10
- Abgasrohr
- 12
- Haltvorrichtung
- 14
- Längsträger
- 16
- Tragteil
- 18
- Schenkel
- 20
- Schenkel
- 22
- Gummipuffer
- 24
- Gummipuffer
- 26
- Halter
- 28
- Halter
- 30
- Stift
- 32
- Stift
- 34
- Bereich
- 36
- Rohrschelle
- 38
- Durchtrittsöffnung
- 40
- Koppelteil
- A
- Achse
- B
- Achse
- Z
- Fahrzeughochrichtung
- α
- Winkel
- d
- Abstand
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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