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Die Erfindung betrifft ein Schloss für Kraftfahrzeuge oder Gebäude mit einem Schlossgehäuse, einem aus Drehfalle und Sperrklinke bestehenden Gesperre und einem aus Schlosshalterplatte und Schlossbügel bestehenden Schlosshalter, wobei der Schlossbügel über seine Schließbolzen, Parallelbolzen und Verbindungsbolzen mit der Schlosshalterplatte eine Einheit bildet und die einzelnen Bauteile Kontaktzonen miteinander haben.
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Kraftfahrzeugschlösser und Schlösser für Gebäude mit Schlosshaltern und Drehfalle sind grundsätzlich bekannt, wobei es sowohl Schlosshalter gibt, die aus zwei Bauteilen, nämlich dem Schlossbügel und der Schlosshalterplatte bestehen wie auch solche, bei denen beide eine Einheit bilden. Der Schlossbügel mit seinem Schließbolzen, Parallelbolzen und Verbindungsbolzen sind besonderen Beanspruchungen beim Öffnen und Schließen des Schlosses unterworfen. Dabei wiederum weist insbesondere der Schlossbügel Beanspruchungszonen auf, wo er mit den anderen Bauteilen beim Öffnen und Schließen des Schlosses in Berührung bzw. in Anlage kommt. Bei Kraftfahrzeugschlössern im Automobilbau wird üblicherweise ein Gesperre aus Drehfalle und Sperrklinke eingesetzt, um den karosserieseitig befestigten Schlosshalter zu arretieren. So ist das Kraftfahrzeugschloss an einer Kraftfahrzeugtür, einer Heckklappe oder einem anderen beweglichen Karosserieteil befestigt. Im geschlossenen Zustand eines solchen Schlosses greift die Drehfalle mit ihrem Tragarm an den insbesondere bügelförmig ausgeführten Schlosshalter an. Die Drehfalle zieht dann den Schlosshalter auch beispielsweise gegen die Kraft einer Türdichtung in das Schloss hinein und wird dann selbst mittels der Sperrklinke so blockiert, dass ein versehentliches Öffnen ausgeschlossen ist. Bei diesen einzelnen Vorgängen kommt der Schlossbügel mit seinem Verbindungsbolzen mit der Federlippe, mit dem Bolzen und der Drehfalle, mit dem Anschlagpuffer und dem Schließbolzen sowie insbesondere mit der Drehfalle und seinem Schließbolzen in Kontakt, wobei dabei teilweise erhebliche Kräfte aufzunehmen bzw. aufzubringen sind. Während des Betriebes des Kraftfahrzeuges können Erschütterungen und/oder Verwindungen von Karosseriebauteilen auftreten, die ggf. auch zu einer erhöhten Belastung des Beanspruchungsbereiches zwischen Drehfalle und den einzelnen Bereichen des Schlossbügels führen können. Insbesondere ist es möglich, dass zwischen Drehfalle und Schließbolzen Relativbewegungen auftreten. Dabei ist zu berücksichtigen, dass Reibkräfte und/oder Druckspannungen im Beanspruchungsbereich zwischen Drehfalle und Schließbolzen auftreten, die dann wieder zu unangenehmen Geräuschen führen, die auch als Knarzen bezeichnet werden.
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Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zu Grunde, die bei Schlössern vorhandenen Wirkzonen bzw. Beanspruchungszonen zwischen einzelnen Bauteilen gegen Überlastungen bzw. falsche Belastungen zu schützen und hohe Standzeiten dieser Bauteile zu erreichen.
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Die Aufgabe wird gemäß der Erfindung dadurch gelöst, dass mindestens der Schließbolzen eine definierte Kontaktzone zum Umgreifen der Drehfalle aufweist und/oder der Schließbolzen eine definierte Kontaktzone für einen Kontakt mit einem Schlosshalter-Anschlagpuffer aufweist und/oder der Verbindungsbolzen mind. eine definierte Kontaktzone für einen Kontakt des Schlossbügels mit einer Schlosseinlauf–Lippe im Schlosseinlaufbereich aufweist und dass die Kontaktzonen gesondert behandelt und/oder ausgerüstet sind.
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Auch dann, wenn alle Kontaktzonen der gleichen Belastung unterliegen und damit eine gleiche Behandlung erfordern, ist es vorteilhaft, diese Zonen gesondert entsprechend zu formen und/oder Oberflächen zu behandeln. Auf diese Weise ist es möglich, die jeweilige Kontaktzone des Schlossbügels doch noch wieder dem jeweiligen Beanspruchungsfall entsprechend zu behandeln oder zu formen, weil eben Beanspruchungen nicht in allen Kontaktzonen gleich sind. Wie schon erwähnt ist die Kontaktzone zwischen Drehfalle und Schließbolzen des Schlossbügels besonders zu beachten, weshalb gemäß der Erfindung eben auch die Möglichkeit gegeben ist, gerade diese Kontaktzone so zu behandeln und so auszubilden, dass die hier höheren Belastungen auch voll berücksichtigt werden können. Mit dem Merkmal, dass die Kontaktzonen gesondert behandelt oder ausgerüstet sein sollen, soll vor allem die Oberfläche dieser Zone den erwarteten Beanspruchungen gemäß ausgerüstet oder geformt sein.
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Nach eine zweckmäßigen Ausführungsform weist neben dem Schließbolzen auch der Parallelbolzen eine vorbereitete Kontaktzone zum Umgreifen der Drehfalle auf und/oder weist auch der Parallelbolzen eine vorbereitete Kontaktzone für einen Kontakt mit einem Schlosshalter-Anschlagpuffer auf und/oder der Verbindungsbolzen weist eine zweite vorbereitete Kontaktzone auf der der ersten Kontaktzone entgegengesetzten Oberfläche des Verbindungsbolzens auf und weiter sind diese Kontaktzonen gesondert behandelt und/oder ausgerüstet. Mit Hilfe dieser Merkmale ist ein so ausgeführter Schlosshalter universal anmontierbar. Der Monteur kann ihn z. B. an der linken oder rechten Kraftfahrzeugtür montieren, ohne seine Ausführung zu beachten. Er kann ihn aber auch verdreht montieren, der Schlosshalter erfüllt immer voll seine Aufgabe.
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Besonders zweckmäßig ist es, wenn die Kontaktzone von Schließbolzen und Parallelbolzen mit der Drehfalle oberflächenbehandelt und/oder von der Form her den Beanspruchungen angepasst sind. Mit diesem Merkmal steht dem Schlosshalter ein im wichtigsten Bereich verstärkter und/oder bezüglich der Oberfläche optimierter Schlossbügel zur Verfügung. Dabei ist vorgesehen, dass der Schließbolzen und der Parallelbolzen nur im Bereich der Kontaktzone entsprechend aufbereitet ist. Denkbar ist es aber auch, jeweils den ganzen Bolzen oberflächlich zu behandeln.
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Auch der Verbindungsbolzen wird nach einer Ergänzung zur Lehre des ersten Anspruches gesondert „verstärkt” werden, indem seine Kontaktzonen im Bereich der Berührung mit der Schlosseinlauf-Lippe gesondert, vorzugsweise an den Seitenkanten oberflächenbehandelt sind. Eine zu starke Beanspruchung der Kontaktzonen am Verbindungsbolzen ist damit ausgeschlossen.
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Neben der Möglichkeit, den Anschlagpuffer bezüglich der Kontaktzone am Schließbolzen oder am Parallelbolzen für diese schonend auszubilden, ist nach der vorliegenden Erfindung vorgesehen, dass die Kontaktzonen von Schließbolzen und Anschlagpuffer und/oder von Parallelbolzen und Anschlagpuffer vorzugsweise entlang der Außenkanten oberflächenzubehandeln. Sollte der Anschlagspuffer nicht mittig auftreffen oder einen verstärkten Rahmen aufweisen, bleibt der Verbindungsbolzen aufgrund seiner neuen Stabilität auch bei entsprechenden Standzeiten den Beanspruchungen gewachsen.
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Nach einer weiteren zweckmäßigen Ausführung der Erfindung ist vorgesehen, dass die Kontaktzonen am Schlossbügel und dieser damit partiell mit einer Beschichtung und/oder einer Textur und/oder einer Oberflächenbehandlung über Wärme ausgerüstet ist. Mit der Aufzählung der unterschiedlichen Möglichkeiten, die Oberflächen in den Kontaktzonen zu behandeln soll klargestellt werden, dass es so wirklich möglich ist, den jeweiligen Beanspruchungsfall genau zu berücksichtigen und die jeweilige Kontaktzone so auszubilden oder auszurüsten, dass damit auch die speziellen Beanspruchungen voll aufgenommen werden können. Damit kann ein solches Schloss hohe Standzeiten erreichen, ganz davon abgesehen, dass durch die entsprechende Ausrüstung der einzelnen Kontaktzonen sichergestellt ist, dass Knarzgeräusche und andere Belastungen nicht aufkommen können, weil eben durch die besondere Ausbildung der Oberflächen in diesen Kontaktzonen auch die kleinste Kleinigkeit bzw. Unterschiedlichkeit voll berücksichtigt werden kann und vor allem der zu Knarzgeräuschen führende Staub unschädlich gemacht wird. Darüber hinaus kann es z. B. bei der Wärmebehandlung zweckmäßig sein, die Bauteile nicht einzeln an den Kontaktzonen zu behandeln, sondern den gesamten Schlosshalter.
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Weiter sieht die Erfindung vor, die Kontaktzone Drehfalle/Schließbolzen oder alle Kontaktzonen zum Vermeiden von Knarzgeräuschen mit einer DLC-Schicht zu versehen. Eine DLC-Schicht ist eine Diamond Light Carbon-Schicht, die die Oberflächen aller Kontaktzonen, aber insbesondere der Kontaktzone Drehfalle/Schließbolzen, so abdeckt und so sichert, dass eventuell eindringende Staubkörner sich bezüglich Knarzgeräusche nicht bemerkbar machen können. Die DLC-Schicht gewährleistet darüber hinaus hohe Standzeiten, weil auch durch das Aufeinanderbewegen von Drehfalle und Schließbolzen diese Schicht partiell nicht abgerieben werden kann.
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In der Wissenschaft ist es bekannt, Lackschichten mit Strukturen zu versehen, die besondere Aufgaben erfüllen können. Gemäß einer Ausbildung der vorliegenden Erfindung ist nun vorgesehen, dass die Kontaktzone Drehfalle/Schließbolzen und/oder die Kontaktzone Parallelbolzen/Drehfalle oder alle Kontaktzonen mit einer Mikro- und/oder Nanostrukturen aufweisenden Lackschicht versehen sind. Diese Strukturen sind geeignet, eventuell eingedrungene kleine Staubpartikel so aufzunehmen, dass sie sich beim Gegeneinanderreiben von Drehfalle und Schließbolzen oder auch der anderen Bauteile nicht nachteilig, d. h. geräuschmäßig bemerkbar machen können. Die Lackschicht selber bildet dabei einen vorteilhaften Schutz für die darunter liegende Fläche bezüglich der gewünschten Standzeiten, sodass mit dieser Lackschicht ein doppelter Schutz erreicht werden kann. Vorteilhaft ist darüber hinaus, dass derartige Lackschichten ohne großen Aufwand aufgesprüht werden können, sodass dieser Vorgang auch leicht zu automatisieren ist. Eine entsprechende Lackschicht ist auch in den anderen Kontaktzonen anwendbar, wie im Anspruch gelehrt wird.
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Ebenfalls bekannt ist es, die Oberfläche auch von Metallbauteilen über Sprengprägen so zu gestalten, dass das damit bearbeitete Produkt später leicht als Markenprodukt identifizierbar ist. Gemäß der vorliegenden Erfindung ist vorgesehen, dass die Kontaktzone Drehfalle/Schließbolzen und/oder die Kontaktzone Parallelbolzen/Drehfalle oder alle Kontaktzonen mit einer über Sprengprägen gestalteten Oberfläche versehen sind. Auch über dieses Sprengprägen werden Strukturen in die Oberfläche des Schließbolzens und/oder der Drehfalle eingebracht, die geeignet sind, eventuelle Staubkörnchen aufzunehmen und zwar so aufzunehmen, dass sie sich bezüglich Knarzgeräuschen nicht bemerkbar machen können bzw. die Oberfläche so zu gestalten, dass sie hohe Standzeiten gewährleistet. Die Behandlung über das Sprengprägen führt nämlich zu einer Aushärtung der Oberflächenbereiche, die damit behandelt sind. Vergleicht man diese Oberflächengestaltung mit der vorhergehenden Ausführungsform, so kann man erkennen, dass dieses Sprengprägen für die extrem belastete Kontaktzone Drehfalle/Schließbolzen zweckmäßigerweise eingesetzt wird und die Lackschicht beispielsweise bei den anderen Kontaktzonen. Denkbar ist es aber auch, alle Kontaktzonen die am Schließbolzen bzw. am Schlossbügel vorhanden sind, gleich zu bearbeiten.
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Gelehrt worden ist weiter vorne, dass die Kontaktzonen mit einer Textur versehen sind, um durch diese besondere Ausbildung der Oberfläche ebenfalls die schon mehrfach erwähnten Knarzgeräusche und anderen Belastungen zu vermeiden oder zu minimieren. Hierzu lehrt die weitergehende Ausgestaltung, dass die Kontaktzone Drehfalle/Schließbolzen, die gegenüberliegende Kontaktzone am Parallelbolzen oder alle Kontaktzonen eine Oberflächenstruktur bzw. Textur aufweisen, deren Rillen und Stege ein Gewinde, Nullgewinde, Kreuzrändel, Diagonalrändel oder Raspeln ergebend ausgebildet sind, wobei die Raspeln natürlich in dem Sinne nur punktförmige Stege und Rillen sind. Auf jeden Fall wird so die Oberfläche im Bereich der Kontaktzonen je nach Belastung so gestaltet, dass über die Textur ganz speziell die Belastungen minimiert bzw. geschickt aufgenommen werden, die in der jeweiligen Kontaktzone vorherrschen oder überhaupt auftreten.
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Nicht nur die formmäßige Ausbildung der Oberfläche im Bereich der Kontaktzonen stellt eine Möglichkeit dar, die vorliegende Aufgabe zu lösen, sondern auch die Formgebung der Kontaktzonen selbst. Hierzu sieht die Erfindung vor, dass die Kontaktzone Drehfalle/Schließbolzen, die gegenüberliegende Kontaktzone am Parallelbolzen oder alle Kontaktzonen eine ballige, zylindrische oder eingeschnürte Form aufweisen. Dabei ist es durchaus zweckmäßig, neben der hier gelehrten besonderen Formgebung für die Kontaktzonen auch die Oberfläche in den Kontaktzonen dann noch wieder gesondert zu behandeln, um so mit mehrfacher Sicherheit die auftretenden Beanspruchungen aufnehmen bzw. ausgleichen zu können bzw. Knarzgeräusche zu vermeiden.
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Eine Beeinflussung oder besser gesagt eine Veredlung der Oberfläche im Bereich der Kontaktzonen ist eine weitere erfindungsgemäße Ausführungsform, wobei genau gelehrt ist, dass die Oberfläche der Kontaktzone Drehfalle/Schließbolzen oder die Kontaktzone Parallelbolzen/Drehfalle oder alle Kontaktzonen mit Zinn oder Edelstahl beschichtet ist. Dazu zählt auch die DLC-Beschichtung, also die Diamond Light Carbon-Beschichtung, obwohl dieser Anspruch vor allem darauf gerichtet ist, durch eine Metallbeschichtung die Oberfläche in den Kontaktzonen auf die Beanspruchungen gezielt auszurichten.
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Weiter vorne ist darauf hingewiesen worden, dass die Oberfläche im Bereich der Kontaktzonen durch besondere Texturen, also durchgehende, linienförmige Veränderungen der Oberfläche positiv beeinflusst werden können. Gemäß der vorliegenden Weiterbildung ist dann gelehrt, dass auf die oder in die Oberfläche der Kontaktzone Drehfalle/Schließbolzen oder der gegenüberliegenden Kontaktzone Parallelbolzen/Drehfalle oder alle Kontaktzonen Erhebungen in Pickelform auf- oder Vertiefungen eingebracht sind. Natürlich ist es auch möglich, beide Varianten zu wählen, doch wird es in der Regel zweckmäßig sein entweder die Pickel oder die Vertiefungen zum Einsatz zu bringen, um dadurch Zonen zu schaffen, in denen die Drehfalle und der Schließbolzen beispielsweise direkt aufeinander einwirken und solche, die eben nicht so belastet sind und daher die nachteiligen Staubpartikel aufnehmen können, ohne dass es zu den Knarzgeräuschen kommt.
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Neben der Metall-Variante für die Oberfläche ist auch eine Lösung die, bei der die Kontaktzone Drehfalle/Schließbolzen oder die gegenüberliegende Kontaktzone Parallelbolzen/Drehfalle oder alle Kontaktzonen über ein partielles Aufhärten oder Anlassen mit Wärme behandelt sind. Diese Wärmebehandlung kann entweder gleichzeitig mit dem Verformen des gesamten Schlosshalters oder in einem gesonderten Arbeitsgang vorgenommen werden, um so die Kontaktzonenoberflächen so zu behandeln, wie es gerade für den jeweiligen Einsatzfall zweckmäßig ist.
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Die Oberfläche von Golfbällen zeichnet sich dadurch aus, dass sie dem Golfball in der Luft die Möglichkeit gibt, die Luftschichten zu durchstoßen, ohne dabei abgelenkt zu werden. Diese Ausbildung der Oberfläche wird gemäß einer weiteren Ausführungsform ausgenutzt, indem die Kontaktzone Drehfalle/Schließbolzen oder die gegenüberliegende Kontaktzone Parallelbolzen/Drehfalle oder alle Kontaktzonen eine mit nach Art eines Golfballes unregelmäßig angeordneten kreisrunden oder ovalen halbkugelförmige Ausnehmungen versehene Oberfläche aufweisen. Damit ist erreicht, dass immer und überall im Bereich der Kontaktzonen Flächen zur Verfügung stehen, an denen beispielsweise Drehfalle und Schließbolzen aufeinander reiben oder sich aneinander pressen können, ohne dass es zu einer Geräuschüberlastung kommen kann, weil eben die verbleibenden Berührungsflächen nicht regelmäßig, sondern mehr oder weniger unregelmäßig über die Oberfläche verteilt sind. Die Ausnehmungen nehmen dann die Staubpartikel auf, während die Überstände für eine dichte Anlage von Bolzen und Drehfalle sorgen.
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Die verschiedensten Oberflächengestaltungsmöglichkeiten sind in den vorhergehenden Lösungsvorschlägen beschrieben, wobei die Lehre weiter vorsieht, dass die Kontaktzonen eine der Belastung entsprechende Oberfläche aufweisen, wobei eine oder mehrere der Ausgestaltungen nach den vorhergehenden Ansprüchen zum Einsatz kommen. Dies bedeutet, dass beispielsweise auch die Kontaktzone zwischen Drehfalle und Schließbolzen sowohl eine bestimmte Form, beispielsweise eine zylindrische Form aufweisen kann, wie auch eine gesondert gestaltete Oberfläche, beispielsweise mit einem Nullgewinde, wie auch eine zusätzlich aufgebrachte Beschichtung beispielsweise in Form der DLC-Beschichtung. Diese Varianten bzw. die Kombination der verschiedenen Ausführungsformen erweitert die Möglichkeit, sich mit der Gestaltung der jeweiligen Oberfläche in den Kontaktzonen auf den ganz speziellen Belastungsfall einzustellen.
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Die Erfindung zeichnet sich insbesondere dadurch aus, dass ein Schloss insbesondere für Kraftfahrzeugtüren geschaffen ist, das bezüglich der unterschiedlichen Belastungen in den Kontaktzonen genau auf den jeweiligen Einsatzfall bzw. Belastungsfall eingestellt werden kann und dies auf kleinstem Rahmen, da die meisten Belastungs- bzw. Kontaktzonen sich eng auf den Schlosshalter und dabei wieder auf den Schlossbügel beschränken. Die verschiedenen Ausführungsformen lehren Möglichkeiten, wie die Oberfläche in diesen unterschiedlichen Kontaktzonen ausgeführt werden kann und zwar sowohl in Einzelmaßnahme wie in kombinierter Form, sodass es möglich ist, sich ganz genau auf die einzelne Belastung einzustellen und die Kontaktzone so auszubilden, dass die auftretenden Beanspruchungen mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit voll aufgenommen werden und das ohne Veränderung der jeweiligen Kontaktzone, sodass hohe Standzeiten gewährleistet sind.
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Weitere Einzelheiten und Vorteile des Erfindungsgegenstandes ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung der zugehörigen Zeichnung, in der ein bevorzugtes Ausführungsbeispiel mit den dazu notwendigen Einzelheiten und Einzelteilen dargestellt ist. Es zeigen:
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1 eine in eine Kraftfahrzeugtür eingebautes Schloss in vereinfachter Darstellung,
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2 den Schlosshalter mit seinen unterschiedlichen Kontaktzonen,
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3 eine Darstellung einer Schlosshalterplatte mit der hauptsächlich belasteten Kontaktzone am Schließbolzen,
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4 einen Schließbolzen mit einem vorstehend ausgebildeten Kontaktzonenbereich,
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5 einen Schlossbügel mit muldenförmiger Gestaltung der Kontaktzone,
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6 einen Schlossbügel mit einem Nullgewinde,
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7 einen Schlossbügel mit parallel verlaufenden Stegen,
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8 einen Schlossbügel mit senkrecht verlaufenden Stegen,
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9 einen zylindrischen Schlossbügel mit waagerecht verlaufenden Stegen,
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10 einen Schlossbügel mit Kreuzrändel,
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11 einen Schlossbügel mit Diagonalrändel,
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12 einen ballig ausgeführten Schlossbügel,
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13 einen zylindrisch ausgeführten Schlossbügel,
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14 einen Schlossbügel mit parallel verlaufenden Flanken im Bereich der Einschnürung,
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15 eine Kontaktzone mit Erhebungen,
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16 eine Kontaktzone mit Vertiefungen, auch golfballähnlichen Vertiefungen,
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17 verschiedene Gestaltungsmöglichkeiten für einen Steg,
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18 die Oberfläche im Bereich der Kontaktzone ganz glattwandig,
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19 eine aufgeraute Oberfläche, vorzugsweise mit Raspeln,
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20 eine veredelte Oberfläche, hier mit einer Zinnbeschichtung,
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21 eine veredelte Oberfläche, hier mit DLC-Beschichtung und
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22 eine Edelstahlbeschichtung.
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1 zeigt ein Schloss 1, das in eine Kraftfahrzeugtür 2 eingebaut ist. Das Schlossgehäuse 3 nimmt das Gesperre 4 mit der Drehfalle 5 und der Sperrklinke 6 auf, die beim Schließen und beim Öffnen insofern zusammenarbeiten, als die Sperrklinke 6 die Drehfalle 5 nach dem Schließen des Schlosses 1 sichert. Die Drehfalle 5 arbeitet mit den Schlosshalter 7 zusammen, der aus der Schlosshalterplatte 8 und dem Schlossbügel 9 besteht. Die einzelnen Teile dieses Schlossbügels 9, nämlich der Schließbolzen 10, der Parallelbolzen 11 und dem Verbindungsbolzen 12 weisen nun unterschiedliche Kontaktzonen auf, je nachdem mit welchem Teil des Schlosses 1 sie zusammenarbeiten.
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In 2 sind diese Kontaktzonen gekennzeichnet, wobei zusätzliche Bauteile des Schlosses 1 angegeben sind, nämlich der Schlosshalter-Anschlagpuffer 14 und die Schlosseinlauf-Lippe. Beide kommen mit Bauteilen des Schlossbügels 9 in Kontakt, wenn das Schloss 1 geöffnet oder geschlossen wird.
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Die Kontaktzone 17 befindet sich auf dem Verbindungsbolzen 12 und wird beansprucht, wenn die Schlosseinlauf-Lippe beim Schließen des Schlosses 1 dafür sorgt, dass der Schlosshalter 7 gezielt mit der Drehfalle 5 des Schlosses 1 in Kontakt kommt. Eine weitere Kontaktzone 20' ist die zwischen Parallelbolzen 11 und Drehfalle 5. Die mit 19 bezeichnete Kontaktzone ist die zwischen Schlossbügel 9 und Schlosshalter-Anschlagpuffer 14. Die Hauptbeanspruchungszone ist die, bei der die Drehfalle 5 beim Schließen des Schlosses 1 sich an den Schlossbügel 9 bzw. den Schließbolzen 10 anlegt, wenn der Schließbolzen 10 in das Drehfallenmaul der Drehfalle 5 eingeführt werden soll. Hier liegt die Kontaktzone 20. Da der Schlosshalter 7 universal anmontierbar ist, gibt es am Parallelbolzen 11 die Kontaktzonen 20' und 19' sowie am Verbindungsbolzen 11 auch eine Kontaktzone 17' auf der der Kontaktzone 17 gegenüberliegenden Seite.
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Die Oberfläche der einzelnen Kontaktzonen 17, 17', 19, 19', 20, 20' kann unterschiedlich oder auch gleich behandelt sein, wobei in 3 angedeutet ist, dass insbesondere die Kontaktzone 20 zweckmäßigerweise eine Textur 24 und/oder eine Beschichtung 23 aufweisen soll. Jedenfalls werden alle Bauteile 22, d. h. der Schließbolzen 10, der Parallelbolzen 11 der Verbindungsbolzen 12, der Anschlagpuffer 14, die Drehfalle 5 und die Schlosseinlauf-Lippe genau zu beobachten sein, um die zweckmäßigste Art der Ausbildung und Gestaltung der Oberfläche 21 zum Einsatz zu bringen.
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Wie schon erwähnt ist der Schließbolzen 10 nach 3 mit einer Textur 24 in Form von Rillen 25 und Stegen 26 versehen, wobei diese Rillen 25 und Stege 26 achsparallel zum Schlossbügel 9 verlaufend auf die Oberfläche 21 aufgebracht sind oder eben die Oberfläche 21 entsprechend geformt ist.
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Die 4 bis 7 zeigen unterschiedliche Möglichkeiten, die Oberfläche 21 von der Form her zu gestalten, wobei 4 einen Überstand 32' zeigt, der entsprechende Übergänge aufweist. Die Außenwand läuft beidseitig der Übergänge parallel zueinander. Nach 5 ist eine muldenförmige Ausbildung 34' gezeigt, nach 6 ein Gewinde 27 in Form eines Nullgewindes 28 im Bereich der Kontaktzone 20 und nach 7 eine mit vorstehenden Stegen 26, sodass quasi dazwischen auch wieder eine Rille 25 entsteht. Diese Ausführung nach 7 hat eine ähnliche Auswirkung wie die nach 6, wobei eben hier die entsprechenden Belastungszonen vorstehen, die auf den Spitzen der Stege 26 liegen, während nach 6 die über das eingeschnittene Nullgewinde 28 oder die Einkerbungen des Nullgewindes 28 vorstehende Bereiche die sind, die entsprechend hoch belastet und beansprucht sind.
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Die 8 bis 11 zeigen Ausführungen, bei denen auf die Oberfläche 21 unterschiedliche Stege 26 ausgebracht sind. Nach 8 verlaufen die Stege 26 parallel zur Achse des Schließbolzens 10, nach 9 senkrecht dazu, 10 zeigt ein so genanntes Kreuzrändel 29 und 11 ein so genanntes Diagonalrändel 30, wobei hier die Endbereiche der Rändel bogenförmig auslaufen.
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Die 12 bis 14 zeigen eine bestimmte Formgebung des Schließbolzens 10 und/oder des Parallelbolzens 11, wobei 12 eine ballige Form 32 wiedergibt, 13 eine genau gehaltene zylindrische Form und 14 eine eingeschnürte Form 34, mit fließenden Übergängen 38. Entgegen der Ausführung nach 5 verlaufen hier die eigentlichen Kontaktzonen, hier die Kontaktzone 20, achsparallel, während nach 5 ein muldenförmiger Verlauf vorgesehen ist.
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15 zeigt die Oberfläche 21 beispielsweise im Bereich der Kontaktzone 20 des Schließbolzens 10 oder die Kontaktzone 20' des Parallelbolzens 11, wobei erkennbar ist, dass hier pickelförmige Erhebungen 35 die Oberfläche 21 gestalten. In gewisser Hinsicht die entgegengesetzte Formgebung ist 16 zu entnehmen, wo Vertiefungen 36 vorzugsweise in Form der Ausnehmungen 37 eines Golfballes vorgesehen sind.
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17 zeigt verschiedene Ausführungsformen für die Stege 26. Steg 26 hat eine rechteckige Spitze, 26' eine runde, 26'' eine spitze und 26''' eine nicht definierte, quasi unebene Spitze eines solchen Steges 26.
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18 zeigt eine Ausführung eines Schließbolzens 10 oder eines anderen Bauteils, bei der im Bereich der Kontaktzone 20 die Oberfläche 21 hier völlig glattwandig wiedergegeben ist. 19 dagegen zeigt eine Ausführung bei der die Oberfläche 21 bzw. des Schließbolzens 10 mit Raspeln 31 gezeigt ist. Es ist aber auch die Möglichkeit gegeben, die Oberfläche 21 einfach aufzurauen, um so die Möglichkeit zu geben, beim Aufeinanderpressen beispielsweise von Schließbolzen 10 und Drehfalle 5 die eventuell vorhandenen Staubkörner geschickt einzubinden, ohne dass sie Wirkung bezüglich der Geräuschbelastung entwickeln können.
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Die 20 bis 22 schließlich sollen verdeutlichen, dass auch eine bestimmte Beschichtung 23 die Oberfläche 21, 21', 21'', 21''' so aufrüsten kann, dass sie den erhöhten Beanspruchungen problemlos genügt. Nach 20 ist eine aus Zinn bestehende Beschichtung 23 vorgesehen, nach 21 eine DLC-Beschichtung 23' also eine Diamond Light Carbon-Schicht und nach 22 eine aus Edelstahl bestehende Beschichtung 23''.
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Alle genannten Merkmale, auch die den Zeichnungen allein zu entnehmenden, werden allein und in Kombination als erfindungswesentlich angesehen.