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Die
vorliegende Erfindung betrifft eine bedruckstoffverarbeitende Maschine
mit einem Antriebsmotor und mit einer Gebläseeinrichtung
zur Erzeugung von Arbeitsluft für die Maschine.
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Bogenrotationsdruckmaschinen
weisen eine Vielzahl von Blasluftaggregaten auf, welche einen Blasluftstrom
oder Unterdruckstrom erzeugen, um bogenförmige Bedruckstoffe
in der Maschine zu transportieren. Blaslufteinrichtungen befinden
sich vor allem in der Nähe der Transportzylinder in den Druckwerken,
während Unterdruckeinrichtungen vor allen Dingen in Anlegerbereich
und dort am Anlegertisch zu finden sind. Zum Antrieb des Saugbands
im Anlegertisch kann ein eigener Antriebsmotor vorgesehen sein.
Dieser Antriebsmotor erzeugt im Betrieb Wärme, welche abgeführt
werden muss. Zu gleich ist der Bauraum im Anlegertisch begrenzt,
so dass aufwendige Kühleinrichtungen für den Antriebsmotor des
Saugbands ausscheiden.
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Aus
der Offenlegungsschrift
DE 10 2004 024 971 A1 ist ein Direktantrieb
in einer Druckmaschine bekannt, welcher einen Plattenzylinder antreibt.
Um Überhitzung des Direktantriebs zu vermeiden, ist der Direktantrieb
mit einem Kühlkreislauf verbunden, welcher eine Temperiereinrichtung
aufweist. Des Weiteren ist der Kühlkreislauf mit einer
Temperiereinrichtung in einem Farbwerk gekoppelt, so dass das Kühlmittel
sowohl das Farbwerk durchströmt als auch den Direktantrieb
umströmt. Auf diese Art und Weise kann mit der Abwärme
des Direktantriebs das Farbwerk in kaltem Zustand aufgeheizt werden
und zugleich eine Überhitzung des Direktantriebs vermieden
werden.
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Die
Anordnung in der Offenlegungsschrift
DE 10 2004 024 971 A1 hat
den Nachteil, dass ein aufwendiger Flüssigkeitskreislauf
vorhanden sein muss, welcher entsprechend kostenaufwendig ist und
bei wenig Bauraum wie im Anleger zu Konstruktionsproblemen führt.
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Es
ist daher Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine bedruckstoffverarbeitende
Maschine mit Antriebsmotor zu schaffen, bei der ein Antriebsmotor ohne
aufwendige Flüssigkeitskreisläufe kostengünstig
gekühlt werden kann.
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Die
Aufgabe wird erfindungsgemäß durch Patentanspruch
1 gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind
den Unteransprüchen und der Zeichnung zu entnehmen. Grundsätzlich
sind Kühlgebläse wesentlich günstiger
als Flüssigkeitskühlkreisläufe. Gemäß der
vorliegenden Erfindung wird ein elektrischer Antriebsmotor in der
Druckmaschine außerdem von der Abluft einer Gebläseeinrichtung zur
Erzeugung von Arbeitsluft in der Bedruckstoff verarbeitenden Maschine
beaufschlagt, so dass kein zusätzliches Kühlgebläse
nötig ist. Diese Abluft der ohnehin in der Maschine vorhandenen
Gebläseeinrichtung kühlt dann den Antriebsmotor
und verhindert so dessen Überhitzung. Insbesondere in Druckmaschinen
sind zahlreiche Gebläseeinrichtungen zum Bedruckstofftransport
ohnehin vorhanden. Im Anleger handelt es sich dabei um eine Gebläseeinrichtung zur
Erzeugung von Unterdruck für das Saugband im Anlegertisch.
Im Bereich der bogenführenden Zylinder in den Druckwerken
sind Gebläseeinrichtungen vorhanden, welche einen Überdruck
erzeugen und so den Bogen durch Druckluft vor Kontakten mit Bogenleitblechen
schützen.
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Gemäß der
vorliegenden Erfindung sind der zu kühlende Antriebsmotor
und die Gebläseeinrichtung so angeordnet, dass die Abluft
der Gebläseeinrichtung auf den Antriebsmotor geleitet wird
und so entsprechend kühlen kann. Insbesondere im Rahmen
der fortschreitenden Automatisierung von Maschinenfunktionen in
Druckmaschinen, bei denen immer mehr Aggregate unter einer gemeinsamen
Verkleidung platziert werden, kann so die Abfuhr von Verlustleistung
in Form von Wärme verbessert werden. Auf diese Art und
Weise kann durch die Gebläseeinrichtung eine aktive Kühlung
der Aggregate unter der gemeinsamen Verkleidung durch gezieltes Leiten
der Abluft der Gebläseeinrichtung auf den Antriebsmotor
geschehen. Dies hat den großen Vorteil, dass sonst notwendige
spezielle Kühleinrichtungen eingespart werden können.
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In
einer ersten Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, dass zwischen
der Gebläseeinrichtung und dem Antriebsmotor eine Luftleiteinrichtung vorgesehen
ist.
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Mittels
dieser Luftleiteinrichtung wird die Abluft der Gebläseeinrichtung
gezielt auf den Antriebsmotor geleitet. Auf diese Art und Weise
können auch einzelne Bereiche des Antriebsmotors gezielt
durch das Gebläse angeströmt werden, insbesondere
ist dann die Anordnung von Gebläse und Antriebsmotor zueinander
flexibler, da durch die Luftleiteinrichtung die Abluft der Gebläseeinrichtung
gezielt umgeleitet werden kann. Als Luftleiteinrichtung können
Luftleitbleche vorgesehen sein oder auch ein Schlauch, welcher die
Luft zwischen Gebläseausgang und Antriebsmotor führt.
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In
einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, dass
zur Kühlung des Antriebsmotors eine weitere Kühleinrichtung
vorgesehen ist. Neben der Kühlung durch die Abluft der
Gebläseeinrichtung kann zusätzlich eine weitere
Kühleinrichtung vorgesehen sein, mit der der Antriebsmotor
zusätzlich gekühlt wird. Dies kann dann nützlich
sein, wenn der Abluftstrom der Gebläseeinrichtung nicht
ausreicht, um den Antriebsmotor ausreichend zu kühlen. Dennoch
muss die zusätzliche Kühleinrichtung nicht so
groß dimensioniert sein, wie dies bei einer alleinigen
Kühlung des Antriebsmotors durch die zusätzliche
Kühleinrichtung der Fall wäre. Durch den Einsatz der
Abluft der Gebläseeinrichtung kann auf diese Art und Weise
die normalerweise erforderliche zusätzliche Kühleinrichtung
deutlich verkleinert werden, auch kann der Einsatz der zusätzlichen
Kühleinrichtung auf Spitzenleistung des Antriebsmotors
reduziert werden, so dass nur zusätzlich gekühlt
wird, wenn der Antriebsmotor mit Volllast arbeitet. Im sonstigen
Betrieb reicht dann die Kühlung durch die Gebläseeinrichtung
aus.
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Des
Weiteren ist auch vorgesehen, dass mehrere Gebläseeinrichtungen
vorhanden sind, deren Abluft zur Kühlung des Antriebsmotors
vorgesehen ist. Wenn die Abluft eines einzelnen Gebläses nicht
ausreicht, um einen Motor ausreichend zu kühlen, so kann
auch die Abluft von mehreren Gebläseeinrichtungen in der
Bedruckstoffe verarbeitenden Maschine gebündelt und durch
Schläuche oder Leitungen gezielt zum Antriebsmotor geführt
werden. Auch der umgekehrte Fall ist möglich, bei dem die Abluft
einer entsprechend großen und starken Gebläseeinrichtung
genutzt wird, um mehrere kleinere elektrische Antriebsmotoren zu
kühlen. In diesem Fall sind ausgangs der Gebläseeinrichtung
mehrere Luftleiteinrichtungen wie z. B. Schläuche montiert, welche
die Abluft zu den verschiedenen Motoren lenken und so verschiedene
Antriebsmotoren parallel kühlen können.
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In
einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen,
dass der Antriebsmotor der Motor zum Antrieb eines Saugbands zum
Bogentransport in einer Anlegervorrichtung der bedruckstoffverarbeitenden
Maschine ist. Im Anlegerbereich ist relativ wenig Platz für
den Antriebsmotor und das Gebläse zur Erzeugung des Unterdrucks
für das Saugband zum Bogentransport. Hier wäre
eine zusätzliche Kühleinrichtung für
den Antriebsmotor besonders störend. Gemäß der
vorliegenden Erfindung wird die Abluft des Saugbandgebläses
durch einen Schlauch oder Luftleitbleche direkt auf den Antriebsmotor
des Saugbands gelenkt und so der Antriebsmotor gekühlt.
Des Weiteren sind Saugbandgebläse und Antriebsmotor räumlich
eng beieinander angeordnet, was die Luftführung vereinfacht.
Diese Anordnung hat auch den großen Vorteil, dass sich
die Kühlung des Antriebsmotors selbst regelt. Denn je stärker
der Antriebsmotor belastet wird, d. h. je schneller das Saugband
angetrieben wird, desto stärker muss auch das Saugbandgebläse
arbeiten, um die Bogen auf dem Saugband sicher transportieren zu
können. Dies hat zur Folge, dass auch entsprechend mehr
Abluft des Saugbandgebläses zur Motorkühlung des
Antriebsmotors zur Verfügung steht. Die Steuerung der Gebläseeinrichtung
und des Antriebsmotors für das Saugband sollten daher durch
eine gemeinsame Steuerungseinrichtung des Anlegers erfolgen. Diese
Steuerungseinrichtung des Anlegers ist Wiederrum mit der Maschinensteuerung mit
der bedruckstoffverarbeitenden Maschine verbunden.
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In
einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, dass
die Gebläseeinrichtung und der Antriebsmotor in einem gemeinsamen
Gehäuse angeordnet sind. In diesem Fall kann durch Bleche
und Lamellen im Gehäuseinneren ebenfalls die Abluft vom
Gebläse auf den Antriebsmotor geführt werden und
es entsteht zudem eine besonders kompakte Baueinheit.
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Die
vorliegende Erfindung wird nachfolgend anhand einer Figur näher
beschrieben und erläutert. Es zeigt:
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Figur:
den Anlegerbereich in einer Bogendruckmaschine.
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Bogendruckmaschinen 1 weisen
mehrere Druckwerke 2 auf, wobei dem ersten Druckwerk 2 bogenförmige
Bedruckstoffe 5 über den Anlegertisch 3 zugeführt
werden. Die Bogen 5 werden über eine hier nicht
gezeigte Saugvorrichtung dem Papierstapel 4 entnommen und
in Schuppenform auf dem Saugband 6 abgelegt. Die Geschwindigkeit
des Saugbands 6 muss dabei mit der Druckgeschwindigkeit
in den Druckwerken 2 korrespondieren. Bei dem Anlegertisch 3 in
der Figur erfolgt der Antrieb des Saugbands 6 über
den Antriebsmotor 8 für das Saugband. Dazu ist
der Antriebsmotor 8 über einen Riemenantrieb mit
der Saugbandantriebswalze 9 verbunden und kann so das Saugband 6 in
Bewegung setzen. Das Saugband 6 wird um die Saugkammer 10 herumgeführt,
welche permanent einen Unterdruck erzeugt und so die geschuppten
Bogen 5 auf dem gelochten Saugband 6 festhält.
Am Ende des Anlegertischs 3 in Bogentransportrichtung 12 gesehen
werden die Bogen 5 an das erste Druckwerk 2 der
Druckmaschine 1 übergeben. Zur Erzeugung des Unterdrucks
in der Saugkammer 10 ist ein Saugbandgebläse 7 vorgesehen.
Während das Saugbandgebläse 7 in der
Saugkammer 10 einen Unterdruck erzeugt, strömt
am anderen Ende des Saugbandgebläses 7 die Luft
mit Überdruck heraus. Diese herausströmende Luft 13 wird
in der Figur über Luftleitbleche 14 in Richtung
des Antriebsmotors 8 für das Saugband gelenkt.
Auf diese Art und Weise kann der Antriebsmotor 8 des Saugbands 6 gezielt
mit der Abluft 13 des Saugbandgebläses 7 gekühlt
werden.
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Der
Antriebsmotor 8 für das Saugband 6 und das
Saugbandgebläse 7 sind mit der Steuerungseinrichtung 11 verbunden.
Diese Anlegersteuerung 11 ist wiederum mit einer nicht
abgebildeten Maschinensteuerung der Druckmaschine 1 verbunden.
Wenn die Druckgeschwindigkeit in den Druckwerken 2 der Druckmaschine 1 verändert
wird, passt die Anlegersteuerung 11 die Geschwindigkeit
des Anlegertischs 3 entsprechend an. Bei Erhöhung
der Druckgeschwindigkeit in der Druckmaschine 1 muss auch
die Geschwindigkeit des Saugbands 6 erhöht werden, wozu
die Leistung des Antriebsmotors 8 für das Saugband 6 gesteigert
werden muss. Zugleich wird auch die Leistung des Saugbandgebläses 7 erhöht, da
bei erhöhter Geschwindigkeit des Saugbands 6 die
Bogen 5 stärker zum Verrutschen neigen, so dass durch
erhöhte Leistung des Saugbandgebläses 7 ein stärkerer
Unterdruck in der Saugkammer 10 hergestellt wird, welcher
dann dem Verrutschen der Bogen 5 auf dem Saugband 6 entgegenwirkt.
Eine Erhöhung der Saugbandgeschwindigkeit hat jedoch eine erhöhte
Abgabe von Wärme durch den Antriebsmotor 8 für
das Saugband 6 zur Folge. Da aber gleichzeitig auch die
Leistung des Saugbandgebläses 7 gesteigert wird,
steht auch mehr Abluft 13 des Saugbandgebläses 7 zur
Kühlung des Antriebsmotors 8 zur Verfügung.
Auf diese Art und Weise wird der Antriebsmotor 8 entsprechend
stärker gekühlt, so dass auch bei hohen Geschwindigkeiten
des Saugbands 6 die ausreichende Kühlung des Antriebsmotors 8 sichergestellt
ist. Dies hat auch den Vorteil, dass vom Antriebsmotor 8 eine
höhere Wärmemenge abgeführt werden kann
und der Antriebsmotor 8 dementsprechend eine höhere
Antriebsleistung aufweisen kann, so dass eine höhere Geschwindigkeit
des Saugbands 6 möglich ist und auch die Druckgeschwindigkeit
in der Druckmaschine 1 gesteigert werden kann. Zugleich
kann auf eine sonst notwendige zusätzliche Kühlung
des Antriebsmotors 8 verzichtet werden. Außerdem
können der Antriebsmotor 8 für das Saugband 6 und
das Saugbandgebläse 7 zu einer kompakten Antriebseinheit
im Anlegertisch 3 z. B. in einem gemeinsamen Gehäuse
zusammengeführt werden.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Druckmaschine
- 2
- Druckwerk
- 3
- Anlegertisch
- 4
- Papierstapel
- 5
- Bogen
- 6
- Saugband
- 7
- Saugbandgebläse
- 8
- Antriebsmotor
für Saugband
- 9
- Saugbandantriebswalze
- 10
- Saugkammer
- 11
- Anlegersteuerung
- 12
- Bogentransportrichtung
- 13
- Abluft
des Saugbandgebläses
- 14
- Luftleitbleche
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- - DE 102004024971
A1 [0003, 0004]