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Die vorliegende Erfindung betrifft einen Handschutz für eine Waffe, wobei der Handschutz den Lauf der Waffe zumindest bereichsweise umschließt.
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Gattungsgemäße Handschutze sind zum Beispiel aus der
US2010/0095575 ,
US2006/0283067 und
US2009/0288324 bekannt. Nachteilig bei diesen Waffen ist, dass der Handschutz lediglich an der sog. ”barrel nut” befestigt ist.
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Aus der
US 7.523.580 ist eine Waffe bekannt, bei der durch einen zusätzlichen Bügel der Handschutz mit dem Verschlussgehäuse verbunden ist. Der Bügel ist dabei mittels eines Bolzens am Handschutz befestigt, so dass die Verbindung zwischen Handschutz und Verschlussgehäuse mittels des Bügels relativ instabil ist und nur geringe Kräfte aufnehmen kann. Nachteilig ist ferner, dass der Bügel in einen Schlitz der die Öse bildenden lasche des oberen Verschlussgehäuseteils eingreift. Hierdurch ist es nicht möglich, den Handschutz der
US 7.523.580 in herkömmlichen Waffen zu verwenden, die keinen entsprechenden Schlitz aufweisen. Der Handschutz ist ferner über einen weiteren Bolzen an der ”barrel nut” welche auch als ”Laufhaltemutter” bezeichnet werden kann, verbunden und wird über einen nach außen gerichteten schmalen Kragen, welcher an der ”Laufhaltemutter” angeformt ist, zentriert.
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Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es daher, einen Handschutz bereitzustellen, welcher mit geringem Spiel leicht und schnell an dem Verschlussgehäuse befestigbar ist und auch bei bereits existierenden Verschlussgehäusen montiert werden kann, ohne diese modifizieren zu müssen.
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Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß mit einem Handschutz mit den Merkmalen des Patentanspruchs 1 gelöst. Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen ergeben sich durch die Merkmale der Unteransprüche. Ebenso wird eine Waffe mit einem erfindungsgemäßen Handschutz beansprucht.
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Der erfindungsgemäße Handschutz zeichnet sich dadurch aus, dass die Vorsprünge, welche im Folgenden als Arme bezeichnet werden, fest am Handschutz angeformt sind und seitlich das untere Verschlussgehäuse umgreifen. die Arme weisen dabei Ösen auf, die mit den Durchgriffsöffnungen des oberen und das unteren Verschlussgehäuses fluchten, wobei durch die Ösen und Durchgriffsöffnungen ein Verschlussbolzen schiebbar ist, so dass alle drei Komponenten in diesem Punkt miteinander fest verbunden sind. Der Vorteil der sich durch diese Ausgestaltung ergibt liegt darin, dass der bisherige, obere und das untere Verschlussgehäuse zusammenhaltende Verschlussbolzen lediglich durch einen etwas längeren Verschlussbolzen ausgetauscht werden muss. Dabei sind keine Änderungen an den Verschlussgehäuseteilen notwendig.
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Sofern die Arme an die äußere Form des Verschlussgehäuses angepasst sind, kann erreicht werden, dass diese über ihre gesamte Länge an der Außenseite des Verschlussgehäuses großflächig anliegen, so dass sich eine gute formschlüssige Verbindung in Längserstreckungsrichtung der Verschlussbolzen ergibt. Hierdurch wird vorteilhaft eine hohe Stabilität der Waffe erzielt.
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Der erfindungsgemäße Handschutz wird zudem vorteilhaft mit einer Laufhaltemutter verwendet, die über den Großteil ihrer Längserstreckung mit ihrer äußeren Oberfläche von Innen an dem Handschutz anliegt, wodurch sich eine formschlüssige Verbindung in alle Richtungen senkrecht oder quer zur Achse des Laufs der Waffe ergibt. Über die Arme ist der Handschutz in axialer Richtung am Verschlussgehäuse formschlüssig befestigt, so dass sich durch die Befestigung über die Laufmutter und die Arme vorteilhaft eine sehr verwindungssteife Verbindung zwischen Handschutz und Verschlussgehäuse und Laufmutter ergibt.
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Die Laufmutter weist dabei an ihrer Außenseite längliche Nuten auf, die zur Verringerung der Anlagefläche an der Innenwandung des Handschutzes dienen, so dass nur geringe Reibkräfte beim Aufschieben des Handschutzes über die Laufmutter zu überwinden sind. Zudem kann Schmutz, welche sich auf der Oberfläche der Laufmutter oder an der Innenwandung des Handschutzes befindet während des Aufschiebens leicht in die Nuten gedrückt werden, so dass auch bei verschmutzten Teilen ein Aufschieben noch problemlos möglich ist.
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Die Erfindung zeichnet sich somit gegenüber Lösungen aus dem Stand der Technik vorteilhaft dadurch aus, dass sie aus wenigen Teilen besteht und eine einfache und schnelle Montage der Waffe möglich ist, nur ein Verschlussbolzen den Handschutz sowie das unter und das obere Verschlussgehäuse miteinander verbindet. Zudem ergibt sich durch die wenigen Teile eine kostengünstige Fertigung des Handschutzes bzw. der gesamten Waffe, da bestehend Teile unverändert übernommen werden können.
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Durch eine entsprechend Ausgestaltung der Verschlussbolzen und der Ösen ist es möglich, das obere Verschlussgehäuseteil mit daran befestigtem Handschutz von dem unteren Verschlussgehäuseteil vollständig abzuheben oder durch vollständiges oder nur teilweises Herausziehen nur eines Verschlussbolzenes das obere Verschlussgehäuseteil mit daran befestigtem Handschutz um die noch verbleibende Verbindung mittels des zweiten Verschlussbolzens herum gegenüber dem unteren Verschlussgehäuseteil zu verschwenken bzw. wegzuklappen.
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Nachfolgend wird anhand von Zeichnungen die erfindungsgemäße Waffe eingehend erläutert.
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Es zeigen:
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1: Seitenansicht der miteinander verbundenen Teile Handschutz, sowie unteres und oberes Verschlussgehäuse;
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2: Längsschnitt durch die Teile gemäß 1;
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3: aufgeklappte Waffe;
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4: perspektivische Ansicht des Handschutzes, sowie des oberen Verschlussgehäuses mit daran befestigter Laufhaltemutter;
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5: Längsschnitt durch das obere Verschlussgehäuse mit daran befestigter Laufhaltemutter und dem Handschutz;
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6: perspektivische Ansicht der zusammengesetzten Teile mit halb herausgezogenem Verschlussbolzen;
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7: Längsschnitt durch die Anordnung gemäß 6;
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8: Frontansicht auf die Stirnseite des oberen Gehäuseteils an der der Hinterschaft befestigbar ist;
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9–11: Verschiedene Ansichten der Laufhaltemutter;
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12: Querschnittsdarstellung durch den Handschutz im Bereich der Laufhaltemutter
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13: Perspektivische Ansicht der erfindungsgemäßen Waffe;
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14: Seitenansicht der Waffe gemäß 13;
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14a: Längsschnitt durch die Waffe gemäß 2.
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Die 1 zeigt eine Seitenansicht der mittels der Verschlussbolzen 4, 5 miteinander verbundenen oberen und unteren Verschlussgehäuseteile 2, 3 sowie des Handschutzes 1. Der Handschutz 1 weist an seiner unteren Seite 1b angeformte Arme 1a, 1c auf, die seitlich das untere Verschlussgehäuse 2 umgreifen. Die Arme 1a, 1c sind wie Ösen geformt und weisen Durchgriffsöffnungen 1e, 1f auf, durch die der Verschlussbolzen einschiebbar ist. Das untere Verschlussgehäuseteil 2 weist in seinen beiden Seitenwandungen ebenfalls Durchgriffsöffnungen 2a auf, die mit den Durchgriffsöffnungen 1e, 1f der Arme 1a, 1c fluchten. Zwischen die Durchgriffsöffnungen liegt die Lasche 3a des oberen Verschlussgehäuseteils 3 ein, sofern die Verschlussgehäuseteile 2, 3 ineinander gesetzt werden. Alle Durchgriffsöffnungen der Teile 1, 2, 3 fluchten im montierten Zustand, so dass mittels des Verschlussbolzens 4 die Teile miteinander verbunden werden können.
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Mittels des Verschlussbolzens 5 und der an dem oberen Gehäuseteil 3 angeformten oder befestigten Lasche 3b sind die beiden Verschlussgehäuseteile 2, 3 an einem zweiten Punkt miteinander verbindbar.
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Wie in 3 dargestellt, kann die Waffe durch Herausziehen lediglich des Verschlussbolzens 5, auseinander geklappt werden. Die Verbindung zwischen dem oberen Verschlussgehäusteil 3, dem Handschutz 1 und dem unteren Verschlussgehäusteil 2 besteht dann nur noch über den Verschlussbolzen 4, welcher als Drehlager dient.
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Die 4 zeigt eine perspektivische Ansicht des Handschutzes 1, sowie des oberen Verschlussgehäuses 3 mit daran befestigter Laufhaltemutter 6.
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Der eine Arm 1a weist eine Durchgriffsöffnung 1e in Form einer Bohrung auf. Der andere Arm 1c ist in Form eine Hakens ausgebildet, wobei die Durchgriffsöffnung 1f einen größeren Durchmesser aufweist als die Öffnung 1e des anderen Armes 1a. Der Innendurchmesser des Durchgriffsöffnung 1f ist dabei gleich oder nur geringfügig größer als der Außendurchmesser des Kopfes 4a des Verschlussbolzens 4. Die seitliche Öffnung 1g des hakens 1c ist so breit, dass der Bereich 4b des Verschlussbolzens zur Seite hin herausgezogen werden kann. Der Innendurchmesser der Öffnung 1e des Armes 1a entspricht dem Außendurchmesser des Abschnitts 4b des Verschlussbolzens. Hierdurch ist es möglich, dass durch nicht vollständiges Herausziehen des Verschlussbolzens 4 aus dem unteren Verschlussgehäuseteil 2 das obere Verschlussgehäuseteil mit daran befestigtem Handschutzes 1 abgehoben und demontiert werden kann. Es ist selbstverständlich jedoch auch möglich, dass beide Arme gleich, dass heißt entweder wie der Arm 1a oder wie der Arm 1c ausgebildet werden können.
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Die 5 zeigt einen Längsschnitt durch die in 4 dargestellten Teile. Die Laufhaltemutter 6 ist mittels ihres Innengewindes mit dem oberen Verschlussgehäuseteil 3 verbunden. Der Innendurchmesser des hohlen Handschutzes 1 ist dabei dem Außendurchmesser der Laufhaltemutter 6 angepasst, so dass der Handschutz 1 passgenau auf die Laufhaltemutter 6 aufgeschoben werden kann. Hierdurch werden unerwünschte Relativbewegungen zwischen Handschutz, Verschlussgehäuse und Lauf der Waffe vermieden.
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Die 6 zeigt eine perspektivische Ansicht der zusammengesetzten Teile mit halb herausgezogenem Verschlussbolzen 4. Die 7 zeigt einen Längsschnitt durch die Anordnung gemäß 6, aus dem deutlich erkennbar ist, dass der Verschlussbolzen 4 lediglich soweit herausgezogen werden muss, bis er nicht mehr in die Durchgriffsöffnung der Lasche 3a des oberen Verschlussgehäuseteils 3 eingreift. In dieser Stellung kann bereits das obere Verschlussgehäuseteil 3 zusammen mit dem Handschutz 1 vom unteren Verschlussgehäuseteil 2 getrennt werden, da der Arm 1c als Haken mit einer seitlichen Öffnung 1g ausgebildet ist, wie es in 4 dargestellt ist.
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Die 8 zeigt eine Frontansicht auf die Stirnseite des unteren Gehäuseteils 2 an der der Hinterschaft befestigbar ist, wobei der Verschlussbolzen 4 in der in den 6 und 7 dargestellten Stellung ist.
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Die 9 bis 11 zeigen verschiedene Ansichten der Laufhaltemutter 6. Die Laufhaltemutter weist an ihrer Außenseite sich in Längserstreckung erstreckende Nuten 6a zur Reduzierung der Kontaktfläche mit der Innenwandung 1d des Handschutzes 1 auf. Die Kontaktfläche 6a ist somit lediglich auf die schmalen Stirnseiten 6d beschränkt.
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An ihrer Innenwandung weist die Laufhaltemutter 6 ein Innengewinde 6b sowie einen nach innen gerichteten Kragen 6c auf. Mit dem Innengewinde 6b wird die Laufhaltemutter 6 auf ein stirnseitiges Gewinde des oberen Verschlussgehäuses aufgeschraubt, wobei dann der Kragen 6c den am Lauf der Waffe angeformten und nach außen gerichteten Kragen fest gegen das obere Verschlussgehäuse presst.
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Die 12 zeigt eine Querschnittsdarstellung durch den Handschutz 1 im Bereich der Laufhaltemutter 6.
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Die 13 zeigt eine perspektivische Ansicht einer noch nicht vollständig zusammengebauten erfindungsgemäßen Waffe 1. Die Waffe 1 weist ein Verschlussgehäuse 12 auf, welches ein oder mehrteilig ausgebildet sein kann. An dem Verschlussgehäuse 12 ist ein Vorderschaft 1 in Form des Handschutzes sowie ein Hinterschaft 13 befestigt. Der Hinterschaft 13 ist mittels eines Außengewindes in ein Innengewinde des Verschlussgehäuses 12 eingeschraubt und mittels des Verbindungsmittels 14, welches mit einer Schraubenmutter 16 im montierten Zustand gegen das Verschlussgehäuse 2 stirnseitig gedrückt wird, gegen ein Verdrehen um die Achse A der Schraubverbindung gesichert. Das Verbindungsmittel weist einen im Querschnitt kreisförmigen Vorsprung 14a auf, welcher in einer Ausnehmung 13a des Hinterschafts parallel zur Achse A verschieblich einliegt. Durch die der Außenkontur des Vorsprungs 14a angepasste Ausnehmung 13a kann das über den Außengewindebereich 13b des Hinterschafts 13 aufgeschobene Verbindungsmittel 14 nicht um die Achse A herum verschwenkt werden, sondern ist formschlüssig in der in der 13 dargestellten Stellung gehalten und kann lediglich durch Verstellen der Schraubenmutter 16 in axialer Richtung der Achse A verstellt werden.
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Zur Montage der Waffe 1 wird zuerst das Verbindungsmittel 14 nebst der Schraubenmutter 16 auf den Außengewindebereich 13b des Hinterschafts soweit aufgeschoben bzw. geschraubt, dass anschließend der Hinterschaft 13 mit seinem Außengewinde 13g genügend weit in das Innengewinde 12g des Anschraubbereichs 12a einschraubbar ist. Sobald der Hinterschaft 13 genügend weit in das Verschlussgehäuse 12 eingeschraubt ist, kann durch Verdrehen der Schraubenmutter 16 das Verbindungsmittel in Richtung Verschlussgehäuse 12 bewegt werden, so dass der Formschluss zwischen dem Verbindungsmittel 14, insbesondere zwischen dessen Vorsprüngen 14b, 14d, und dem Verschlussgehäuse 12 gebildet wird. Wird ein genügend hoher Anpressdruck an das Verschlussgehäuse 12 erreicht, wird das Verbindungsmittel 14 sicher in Position gehalten. Zusätzlich können Maßnahmen ergriffen werden, die ein Verdrehen bzw. Lösen der Schraubenmutter 16 aus der Andruckposition heraus verhindern.
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Die Vorsprünge 14b sind derart ausgebildet, dass sie im montierten Zustand der Waffe 1 an der Außenseite des Verschlussgehäuses 12 mit möglichst geringem oder gar keinem Spiel zur Anlage kommen. Die Außenkontur 12k des Verschlussgehäuses 12 im Bereich 12a, welcher das Innengewinde 12g bildet ist im Querschnitt nicht konzentrisch und kreisförmig zur Achse A ausgebildet, so dass allein durch die Vorsprünge 14b eine Verdrehsicherung gegeben ist.
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Zusätzlich kann ein weiterer Vorsprung 14d vorgesehen werden, der in eine stirnseitige Ausnehmung 12b, insbesondere in Form einer Sacklochbohrung, des Verschlussgehäuses 12 zur Bildung eines Formschlusses für eine Verdrehsicherung eingreift. Durch diesen zusätzlichen Vorsprung 14d ist ein doppelter Formschluss zwischen Verbindungsmittel 4 und Verschlussgehäuse 12 realisiert.
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Die 14 und 14a zeigen eine Seitenansicht sowie einen Längsschnitt durch einen Teil der Waffe 1 gemäß 13. Der Vorsprung 14a liegt in der Ausnehmung 13a des Hinterschafts 13 ein, wobei der Vorsprung 4a in seiner axialen Länge nur so lang ausgebildet sein muss, dass er bei an das Verschlussgehäuse 12 angedrücktem Verbindungsmittel 14 noch in der Ausnehmung 13a gegen Verdrehen um die Achse A formschlüssig einliegt. Die Ausnehmung 13a ist in ihrer axialen Länge so lang auszubilden, dass das Verbindungsmittel 14 genügend weit nach links mittels der Schraubenmutter 16 verstellt werden kann.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- US 2010/0095575 [0002]
- US 2006/0283067 [0002]
- US 2009/0288324 [0002]
- US 7523580 [0003, 0003]