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Die vorliegende Erfindung betrifft ein Rasier- und Haarschneidegerät, insbesondere zum Rasieren und Trimmen von Kopf-, Bart- und/oder Körperhaar.
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Rasier- und Haarschneidegeräte sind gemäß dem Stand der Technik in einer Vielzahl bekannt. Dies sind beispielsweise Elektrorasierapparate, die eine Rasur und ein Trimmen von längeren Barthaaren mit nur einem Gerät ermöglichen.
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Hierzu weist der Elektrorasierapparat eine elektrisch angetriebene Rasiervorrichtung zum Kürzen der Haare nahe an der Hautoberfläche sowie eine davon getrennte Trimmvorrichtung zum Beschneiden längerer Haare auf eine gewisse Haarlänge. Die für den persönlichen Gebrauch auf dem Markt erhältlichen Elektrorasierapparate weisen üblicherweise eine minimale Schnitthöhe oberhalb von einem Millimeter auf.
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Herkömmliche Nassrasierer sind hingegen weniger geeignet längere Kopf-, Bart- oder Körperhaare auf eine bestimmte Haarlänge zu trimmen, da diese lediglich zum Rasieren, das heißt zum Abschneiden der Haare nahezu bündig mit der Hautoberfläche verwendet werden. Darüber hinaus setzen sich längere Haare nach dem Abschneiden im Nassrasierer zwischen den Klingen fest und bewirken ein für den Anwender unangenehmes Herausziehen der übrigen zu trimmenden Haareund führen zu einer Vorstopfung der Klingen, was zu einem unsauberen Rasierergebnis führt.
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Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Rasier- und Haarschneidegerät anzugeben, welches im Hinblick auf die beschriebenen Nachteile gemäß dem Stand der Technik verbessert ist. Zugleich soll das Rasieren und Trimmen von Haaren im Millimeterbereich ermöglicht werden. Dazu soll das Gerät eine variable Schnitthöhenverstellung zum Einstellen einer gewünschten Haarschnittlänge aufweisen. Ebenso soll das erfindungsgemäße Rasier- und Haarschneidegerät eine schonende Rasur für den Benutzer ermöglichen, wobei das Herausreißen von Haaren weitgehend oder gänzlich vermieden wird.
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Vorteilhaft soll die Herstellung des Geräts möglichst kostengünstig sein, wobei komplexe Konstruktionen weitgehend vermieden werden sollen.
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Die erfindungsgemäße Aufgabe wird durch ein Rasier- und Haarschneidegerät gemäß dem unabhängigen Anspruch gelöst. Die Abhängigen Ansprüche stellen besonders vorteilhafte und zweckmäßige Ausgestaltungen der Erfindung dar.
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Ein erfindungsgemäßes Rasier- und Haarschneidegerät umfasst einen Griff und einen am Griff montierten Halter zur lösbaren Aufnahme eines Rasierkopfes, wobei der Rasierkopf ein Klingenbett mit wenigstens einer Rasierklinge, umfassend wenigstens eine Rasierschneide, aufweist. Erfindungsgemäß ist zum Einstellen einer gewünschten Haarschnittlänge die wenigstens eine Rasierklinge relativ und diagonal zum Klingenbett und/oder zum Rasierkopf oder umgekehrt verlagerbar.
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Diese Verlagerung kann beispielsweise durch Verschieben entlang einer Diagonalen zu der Längsachse der Rasierklinge erfolgen, und/oder die Rasierklinge kann zum Erzeugen einer relativen Drehbewegung gegenüber dem Klingenbett und/oder gegenüber dem Rasierkopf um ihre Längsachse oder eine Parallele hierzu verschwenkbar sein, um dadurch die Verlagerung der Rasierklinge relativ und diagonal zum Klingenbett beziehungsweise besonders vorteilhaft relativ und diagonal zum Rasierkopf zu bewirken. Erfindungsgemäß ist die Rasierklinge, vorteilhaft das gesamte Klingenbett mit der Rasierklinge, und/oder der Rasierkopf an den verschiedenen Verlagerungspositionen fixierbar, um die variabel eingestellte Schnittlänge für Haare konstant zu halten.
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Erfindungsgemäß kann das gesamte Klingenbett mit der wenigstens einer Rasierklinge relativ und diagonal zum Rasierkopf verschoben und fixiert werden, oder der Rasierkopf kann relativ und diagonal zum Klingenbett verschoben und fixiert werden, um die gewünschte Haarschnittlänge wahlweise einzustellen. Auch können Verschiebe- und Verschwenkbewegungen miteinander kombiniert werden.
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Vorteilhaft weist der Griff und/oder der Halter eine Verstelleinrichtung auf, mittels welcher die Verschiebung und/oder Verschwenkung und insbesondere die Fixierung der Rasierklinge, des Klingenbettes und/oder des Rasierkopfes in der gewünschten Lage zueinander bewirkbar ist.
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Die Verstellung der Haarschnittlänge kann hierbei vorteilhaft zwischen einer Rasierposition und wenigstens einer Trimmposition, beispielsweise auch stufenlos erfolgen. Dabei beschreibt die Rasierposition eine derartige Haarschnittlänge, in der das Haar bündig mit der Hautoberfläche abgeschnitten wird, was einer Haarschnittlänge von im Wesentlichen Null Millimeter entspricht. Eine Trimmposition kann hingegen jede Position sein, die, wenn eingestellt, einen relativen Abstand zwischen Rasierklinge, Klingenbett und/oder Rasierkopf aufweist, sodass eine gewünschte Haarschnittlänge von mehr als null Millimeter einstellbar ist. Die Trimmposition stellt somit jede ausserhalb der Rasierposition liegende, mögliche Trimmposition dar.
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Mit Vorteil ist eine Verschwenkeinrichtung vorgesehen, die derart mit der Verstelleinrichtung zusammenwirkt, dass der Winkel zwischen Rasierklinge, dem Klingenbett und/oder dem Rasierkopf – Anstellwinkel – beim Verschieben der Rasierklinge, des Klingenbettes und/oder des Rasierkopfes mittels der Verstelleinrichtung variiert wird.
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Beispielsweise kann das heißen, dass der Anstellwinkel in Abhängigkeit des Verschiebeweges der Rasierklinge, insbesondere zwischen der Rasierposition und der wenigstens einen Trimmposition, variiert wird. Die gewünschte Haarschnittlänge beziehungsweise Schnitthöhe des Haares kann somit, wie bereits beschrieben, zum einen durch eine Verschiebebewegung der wenigstens einen Rasierklinge relativ und diagonal zum Klingenbett und/oder zum Rasierkopf, zum anderen durch Neigen der Rasierklinge um eine Parallele zu ihrer Längsachse oder aus einer Kombination von Verschiebung und Neigung erfolgen.
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Um das Haar, sowohl in Null Millimeter-, als auch in beliebiger Trimmposition in gewählter Höhe zu kappen, wird es durch eine genoppte, flexible Kunststoff oder Gummischicht, im folgenden Aufsteller genannt, an der vorderen, dem zu trimmenden Haar zugewandten Seite des Klingenrahmens befindlich, aufgerichtet.
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Dieser Aufsteller ist vornehmlich am Klingenrahmen angelagert, aber ebenso fest mit dem Klingenbett verbunden und wird, durch seine Flexibilität ermöglicht, mit der Auf- und Abbewegung des Klingenbettes im Klingenrahmen oder auch des Klingenrahmens, umläufig des Klingenbettes für die zu erreichende Trimmposition gedehnt, zieht sich aber bei nachfolgendem Erreichen der Nullposition wieder in seine Ausgangsform zurück, sodass das zu trimmende Haar in jeder Trimmhöhe die optimale Aufrichtung für ein Kappen in der angestrebten Haarlänge erreicht.
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Bevorzugt umfasst die Verstelleinrichtung einen Bowdenzug, der mit einem Ende am Klingenbett oder auch am Rasierkopf angeschlossen ist, am anderen Ende durch eine Kraft oder ein Moment, welches in den Bowdenzug einleitbar ist, auf die Verstelleinrichtung und/oder die Verschwenkeinrichtung zu übertragen. Es kann auch eine erste Stange, die im Bereich ihres einen Ende beweglich im Griff gelagert ist, und eine zweite Stange, die mit ihrem einen Ende am Klingenbett oder am Rasierkopf angeschlossen, insbesondere angelenkt ist, wobei die beiden Stangen an ihrem anderen Ende mittels einer Gelenkverbindung dreh- oder schubstarr oder Verschwenkkraft wirkende Kraft oder ein Moment, welches in die stange einleitbar ist, auf die Verstelleinrichtung und/oder die Verschwenkeinrichtung übertragen.
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Dabei bedeutet schubstarr, man könnte auch schubkraftübertragend sagen, dass die in die erste Stange eingeleiteten Kräfte im Wesentlichen in Längsrichtung der ersten Stange auf die zweite Stange übertragen werden. Hierzu kann die erste Stange derart im Griff gelagert sein, dass lediglich eine Hin- und Herbewegung im Wesentlichen entlang der Längsachse des Griffes möglich ist. Mittels der Gelenkverbindung der beiden Stangen wird somit aus der Hin- und Herbewegung der ersten Stange eine Auf- und Abbewegung der zweiten Stange und somit der Rasierklingen, des Klingenbettes und/oder des Rasierkopfes relativ zueinander.
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Hingegen bedeutet der Begriff drehstarr vorliegend, dass die in die eine Stange eingeleiteten Drehmomente über die Gelenkverbindung auf die zweite Stange übertragbar sind. Dazu kann die erste Stange wiederum im Griff insbesondere drehbar gelagert sein. Durch Drehantreiben der ersten Stange wird über die Gelenkverbindung Drehmoment auf die zweite Stange übertragen. Mit einer geeigneten Übertragungseinrichtung, zum Beispiel einer Spindelmutter nach Art eines Kugelrollantriebs, kann dann die Drehbewegung der zweiten Stange in eine diagonale Auf- und Abbewegung der wenigstens einen Rasierklinge, des Klingenbettes und/oder des Klingenkopfes umgewandelt werden.
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Eine ebensolche Funktion kann in diesem Fall auch von einem Bowdenzug mit einem im Rasierergriff eingefügten Motor oder einem manuellen Antrieb übernommen werden, wobei hier keine Gelenkverbindung zweier Stangen nötig wäre, sodass ein Anheben und/oder Senken des Klingenbettes im Klingenrahmen, bzw. des Klingenrahmens, das Klingenbett umgebend, direkt über den Zug erfolgt.
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Insbesondere ist das erfindungsgemäße Rasier- und Haarschneidegerät als manueller Nassrasierer ausgeführt, das heißt, die Relativbewegung von Rasierklinge und Haar erfolgt nicht mittels elektrischem Antrieb, sondern durch Bewegen des Griffes mit den (feststehenden) Rasierklingen von Hand. Dabei stellt die wenigstens eine Rasierklinge eine Schnittvorrichtung dar, die insbesondere als einzige Schnittvorrichtung zum Rasieren und Trimmen von Kopf-, Bart- und/oder Körperhaar verwendbar ist.
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Die Erfindung soll nun nachfolgend anhand von Ausführungsbeispielen exemplarisch erläutert werden.
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Es zeigen:
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1a, 1b und 1c eine räumliche Darstellung eines erfindungsgemäßen Rasier- und Haarschneidegerätes gemäß einer ersten Ausführungsform;
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2a, 2b und 2c eine Schnittdarstellung der ersten Ausführungsform gemäß den 1a bis 1c mit einer zusätzlichen Funktion;
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3a, 3b und 3c eine räumliche Darstellung der Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Rasier- und Haarschneidegeräts;
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4a und 4b eine Schnittdarstellung der Ausführungsform gemäß den 1a bis 1c.
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5a und 5b eine Schnittdarstellung eines erfindungsgemäßen Rasier- und Haarschneidegerätes gemäß einer ersten Ausführungsform
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Die in den 1a bis 5b dargestellten Ausführungsformen umfassen im Wesentlichen dieselben Elemente, sodass hierfür die gleichen Bezeichnungen verwendet werden.
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Die 1a bis 1c zeigen eine räumliche Darstellung einer ersten Ausführungsform des erfindungsgemäßen Rasier- und Haarschneidegeräts.
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Letzteres umfasst einen Griff 2 mit einem daran angebrachten Halter 3. Der Halter 3 umfasst vorliegend zwei Schenkel, welche hier zueinander U-förmig oder gabelförmig angeordnet sind. Dabei kann der Halter 3 einteilig mit dem Griff 2 ausgeführt sein. Der Halter 3 dient zur Aufnahme eines Rasierkopfes 4. Dazu verfügen der Rasierkopf 4 und der Halter 3 an den einander zugewandten Innenseiten der Schenkel, insbesondere im Endbereich der Schenkel, über entsprechende kraft- und/oder formschlüssige Aufnahmen zum lösbaren Aufnehmen des Rasierkopfes 4. Somit kann der Rasierkopf 4 jederzeit, insbesondere außerhalb des Rasiervorganges, vom Griff 2 getrennt werden und so der Rasierkopf 4 durch einen neuen ersetzt werden, wenn die Rasierklingen 6 aufgrund der Anwendung stumpf geworden sind.
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Der Rasierkopf 4 umfasst weiterhin ein Klingenbett 5 an dem vorliegend fünf Rasierklingen 6 untergebracht sind. Natürlich wären auch mehr oder weniger Rasierklingen 6 denkbar. Das Klingenbett 5 mit den Rasierklingen 6 ist in der vorliegenden Ausführungsform lediglich relativ zum Rasierkopf 4 auf und ab verschiebbar. Die Verschiebung erfolgt hierbei in Richtung einer Senkrechten zu der Längsachse des Klingenbettes 5 beziehungsweise der Rasierklinge 6. Die Rasierklingen 6 weisen wenigstens eine Rasierschneide 7 zum Abschneiden der Haare auf und sind im vorliegenden Falle parallel zueinander und drehfest mit dem Klingenbett 5 ausgeführt. Auch können die Rasierklingen 6 federnd im Klingenbett 5, zum Beispiel an ihren Enden, angeordnet sein.
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Wie aus den 1a bis 1c weiterhin ersichtlich, ist zur Einstellung der gewünschten Haarschnittlänge eine Verstelleinrichtung 8 vorgesehen. Diese umfasst eine erste Stange 10.1, die mit ihrem einen Ende in den Griff 2 hineinreicht und dort verschiebbar gelagert ist. Um die Verschiebebewegung zu realisieren, umfasst die Verstelleinrichtung 8 einen (schubstarr) mit der Stange 10.1 gekoppelten Schieber 12, sodass die Stange 10.1 in Axialrichtung des Griffes 2, insbesondere entlang deren Längsachse verschiebbar ist. Weiterhin umfasst die Verstelleinrichtung 8 eine zweite Stange 10.2, sowie jeweils eine Gelenkverbindung 11 und 13. Die erste Stange 10.1 ist dabei mit ihrem einen Ende über die Gelenkverbindung 11 mit dem einen Ende einer zweiten Stange 10.2 schubstarr verbunden. Das andere, der Gelenkverbindung 11 abgewandte Ende der zweiten Stange 10.2 ist mit dem Klingenbett 5 gelenkig verbunden.
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Mittels des Schiebers 12 lässt sich nun die gewünschte Haarschnittlänge durch Variieren des Verschiebeweges des Klingenbettes 5 relativ und diagonal zum Rasierkopf 4 einstellen. Das bedeutet, dass hierdurch der Abstand zwischen einer mit der Haut des Anwenders in Kontakt kommenden Oberfläche des Rasierkopfes 4 und der Rasierschneide 7 entsprechend der gewünschten Haarschnittlänge variiert wird. Dabei zeigt die 1a den Schieber in vorderster Stellung (Rasierposition). Der Abstand zwischen der der Haut zugewandten Oberfläche des Rasierkopfes 4 und den Rasierschneiden 7 der fünf Rasierklingen 6 beträgt somit im Wesentlichen null Millimeter. Das Klingenbett 5 samt der Rasierklingen 6 befindet sich somit in der untersten Position.
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Durch Verschieben des Schieber 12 in Richtung weg vom Rasierkopf 4 wird die erste Stange 10.1 in Richtung auf das dem Rasierkopf 4 abgewandte Ende des Griffes 2 verschoben und somit das Klingenbett 5, hier mit den Rasierklingen 6 diagonal herauf bewegt (1b). Diese Position des Klingenbettes 5 (Trimmposition) ermöglicht im Gegensatz zur Rasierposition nicht das Entfernen des Haares bündig mit der Hautoberfläche, sondern ein Stehenlassen des Haares mit einer bestimmten Haarlänge. In der 1c ist der Schieber 12 so weit zurückgeschoben, dass eine maximale Haarschnittlänge erreicht wird.
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In den 4a und 4b ist das Rasier- und Haarschneidegerät 1 aus den 1a und 1c in einem Schnitt durch den Griff 2 dargestellt. Dabei entspricht die Darstellung des Rasier- und Haarschneidegeräts 1 gemäß der 4a der der 1a (Rasierposition), während die Darstellung gemäß 4b der der 1c (weitere Trimmposition) entspricht. Aus beiden Figuren wird nochmals ersichtlich, dass die gewünschte Haarlänge in Abhängigkeit des Abstandes der der Haut zugewandten Oberfläche 14 des Rasierkopfes 4 und der Rasierschneide 7 der einzelnen Rasierklinge 6 eingestellt wird. Die Haarschnittlänge kann somit zwischen der einen, insbesondere einzigen Rasierposition und wenigstens einer, insbesondere einer Vielzahl von Trimmpositionen variiert werden.
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Um ein Verschieben der eingestellten Position während der Benutzung zu verhindern, kann zum Beispiel das Klingenbett 5 gegen den Rasierkopf 4 beziehungsweise die Stange 10.1 gegen den Griff 2 beziehungsweise der Schieber 12 gegen den Griff 2 form- und/oder kraftschlüssig verspannt werden.
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Dies kann auch durch nicht gezeigte Hubbolzen geschehen, die in der gewünschten Position formschlüssig in entsprechende Ausnehmungen eingreifen. Derartige Hubbolzen und Ausnehmungen können zum Beispiel von Rasierkopf 4 oder Klingenbett 5 ausgebildet werden. Denkbar wäre es jedoch auch, wenigstens eine der Stangen 10.1, 10.2 oder den Schieber 12 in irgendeiner Form beispielsweise gegen den Griff 2 zu arretieren.
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Im vorliegenden Falle können die Gelenkverbindungen 11, 13 als Kugel- oder Scharniergelenk ausgeführt sein. Auch wäre es denkbar, die Verschiebung des Klingenbettes 5 relativ und diagonal zum Rasierkopf 4 durch Drehantreiben der Stangen 10.1, 10.2 zu erreichen. In diesem Fall würde zum Beispiel die Stange 10.2 drehangetrieben werden, also eine Drehbewegung um ihre Längsachse oder die des Griffes 2 ausführen. Bei geeigneter Auswahl der Gelenverbindungen 11 und 13 – zum Beispiel als kardanische Kupplung – sowie einem zusätzlichen Getriebeelement, welches eine Rotationsbewegung in eine Translationsbewegung umwandelt (zum Beispiel Schraubgetriebe), könnte die Haarschnittlänge in Abhängigkeit der Anzahl der Umdrehungen der Stange 10.1 eingestellt werden.
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Auch wäre es denkbar, die Drehbewegung der Stange 10.1, 10.2 direkt zum Verschwenken der Rasierklingen 6 um die Parallele zu ihrer Längsachse zu Nutzen oder eine Kombination dessen (Überlagerung von Längs- und Drehbewegung).
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Überdies wäre es auch denkbar, die Verstelleinrichtung 8 und/oder eine nicht gezeigte Verschwenkeinrichtung am Halter 3 statt am beziehungsweise im Griff 2 auszuführen.
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Auch wäre es möglich, die Verstelleinrichtung 8 und insbesondere die Stange 10.1 mittels eines Elektromotors anzutreiben. Dabei kann der Elektromotor derart ausgebildet sein, dass er die nötige Verschiebe- und/oder Verschwenkkraft zum Einstellen der Haarschnittlänge liefert. Der Schieber 12 oder ein anderer Schalter würden dann derart ausgeführt, dass dieser mit dem Elektromotor gekoppelt würde, um beim Verstellen des Schiebers 12 beziehungsweise Betätigen des Schalters die Höhe der übertragenen Kraft oder des Momentes beziehungsweise die Betätigung des Elektromotors entsprechend zu steuern.
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Die 2a bis 2c zeigen eine Weiterbildung der Ausführungsform gemäß den 1a bis 1c in einem Axialschnitt durch die Längsachse des Rasier- und Haarschneidegeräts 1. Die 2a zeigt die Rasierklingen 6 in Rasierposition, während die 2b und 2c jeweils eine Trimmposition darstellen.
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Wie aus den Figuren deutlich wird, ist der diagonalen Verschiebebewegung der Rasierklingen 6 eine zusätzliche Verschwenkbewegung der Rasierklingen 6 zugeordnet beziehungsweise überlagert (siehe die strichpunktierten Pfeile).
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Dabei kann der Verschwenkwinkel (Anstellwinkel) in Abhängigkeit des Abstandes der Rasierschneide 7 zu der Oberfläche 14 des Rasierkopfes 4 variiert werden, derart, dass bei größer werdenden Haarschnittlängen der Anstellwinkel im Wesentlichen größer wird. Somit wird die Schneidkante 7 bei größer werdendem Abstand zwischen Oberfläche 14 und Rasierschneide 7 in Richtung auf die Senkrechte, welche die Verschieberichtung des Klingenbettes 5 relativ zum Rasierkopf 4 vorgibt, bewegt. Natürlich wäre alternativ auch eine automatische Verringerung des Anstellwinkels mit zunehmendem Abstand möglich, wenn erwünscht.
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An beiden Längsseiten des Rasierkopfes 4, insbesondere an Teilabschnitten der Oberfläche 14, können Streifen 15, 16 vorgesehen sein, welche zum Beispiel als Lamellen zum Abstreifen von Rasiermittel oder als Feuchtigkeitsstreifen ausgeführt sein können, die herstellerseitig mit Pflegemittel angereichert werden können. Auch kann die Oberfläche 14b mit mehreren, senkrecht zu den Längsachsen der Rasierklingen 6 verlaufenden Schutzdrähten versehen sein, die, wie hier gezeigt, gitterförmig entlang der Länge des Rasierkopfes 4 zueinander beabstandet angeordnet sind. Die Schutzdrähte verhindern, dass die Rasierklingen 6 unter Umständen in die Hautoberfläche des Benutzers schneiden und diesen somit verletzen.
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Die 3a, 3b und 3c zeigen eine räumliche Ansicht des erfindungsgemäßen Rasier- und Haarschneidegerätes 1 gemäß den vorausgegangenen Ausführungsformen. Die Figuren verdeutlichen nochmals das Verschwenken der hier zueinander im Wesentlichen parallel angeordneten Rasierklingen 6 bei Betätigen der Verstelleinrichtung (.Wie aus den Figuren erkennbar ist, neigen sich die Rasierklingen 6 nach Art einer Jalousie. So wird zum Beispiel beim Einstellen einer vergleichsweise großen Haarschnittlänge der Anstellwinkel zwischen Rasierklinge 6 und Klingenbett 5 vergrößert. Hierdurch kann das Ziehen am abzuschneidenden Haar deutlich verringert werden, wodurch Hautirritationen vermieden werden, und die Rasur für den Benutzer deutlich angenehmer wird.
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In den 5a und 5b ist das Rasier- und Haarschneidegerät 1 aus den 1a und 1c in einem Schnitt durch den Griff 2 dargestellt. Dabei entspricht die Darstellung des Rasier- und Haarschneidegeräts 1 gemäß der 5a der der 1a (Rasierposition), während die Darstellung gemäß 5b der der 1c (weitere Trimmposition) entspricht.
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Am Rasierkopf 4/Klingenbett 5 sind vorliegend drei Rasierklingen 6 untergebracht. Das Klingenbett 5 mit den Rasierklingen 6 ist in der vorliegenden Ausführungsform lediglich relativ zum Klingenrahmen 17 diagonal auf und ab verschiebbar.
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Die Verschiebung erfolgt hierbei durch einen Bowdenzug 18, der im Halter 3 eingelagert ist in Richtung einer Diagonalen zu der Längsachse des Klingenbettes 5 beziehungsweise der Rasierklinge 6. An der vorderen Längsseite des Klingenrahmens 17 befindet sich eine genoppte, flexible Kunststoff- oder Gummischicht, im folgenden Aufsteller 19 genannt, welcher eine flexible Verbindung zwischen Klingenrahmen 17 und Klingenbett 5 darstellt. Dieser Aufsteller 19 ist vornehmlich am Klingenrahmen 17 angelagert, aber ebenso fest mit dem Klingenbett 5 verbunden. Dieser Aufsteller wird, durch seine Flexibilität ermöglicht, mit der diagonalen Auf- und Abbewegung des Klingenbettes 5 im Klingenrahmen 17 oder auch des Klingenrahmens 17, umläufig des Klingenbettes 5 für die zu erreichende Trimmposition gedehnt 5b, zieht sich aber bei nachfolgendem Erreichen der Nullposition wieder in seine Ausgangsform zurück 5a, sodass das zu trimmende Haar in jeder Trimmhöhe die optimale Aufrichtung für ein Kappen in der angestrebten Haarlänge erfährt.
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Somit ermöglicht die vorliegende Erfindung nicht nur eine schonende Rasur, ein Trimmen und Rasieren von Haaren mittels demselben Gerät im Millimeterbereich, wobei die Haarschnittlänge einstellbar ist sondern auch eine robuste, relativ einfache und kostengünstige Konstruktion.
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Um eine Vergrößerung der Schnittlänge zu erreichen, können zusätzlich auf den Rasierkopf 4 aufsteckbare oder anders am Rasierkopf 4 beziehungsweise dem Halter 3 montierbare Distanzkämme, insbesondere verschiedener Stärken, vorgesehen sein.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Rasier- und Haarschneidegerät
- 2
- Griff
- 3
- Halter
- 4
- Rasierkopf
- 5
- Klingenbett
- 6
- Rasierklinge
- 7
- Rasierschneide
- 8
- Verstelleinrichtung
- 10.1, 10.2
- Stange
- 11
- Gelenkverbindung
- 12
- Schieber
- 13
- Gelenkverbindung
- 14
- Oberfläche
- 15
- Streifen
- 16
- Streifen
- 17
- Klingenrahmen
- 18
- Bowdenzug
- 19
- Haaraufsteller