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Die
Erfindung betrifft ein Verfahren zum Herstellen eines Ausbrechwerkszeugs
gemäß Anspruch 1 sowie eine Bearbeitungsmaschine
zum Herstellen eines Ausbrechwerkzeugs zum aufeinanderfolgenden
Einsetzen einer Mehrzahl von Ausbrechstiften gemäß Anspruch
7.
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Im
vorliegenden technischen Gebiet der Stanz- und Ausbrechtechnologie
werden Ausbrechstift-Einsatz-Vorrichtungen benutzt, um automatisiert und
damit in dem Bestreben, manuellen Einsatz zu vermindern, sogenannte
Ausbrechstifte an vorbestimmte Positionen einer Patrize einzubringen.
Eine bekannte Vorrichtung zum Einsetzen von Ausbrechstiften ist
in der
DE 100 23 896
A1 beschrieben. Bereits dieser Stand der Technik zeigt,
dass es neben Effizienz im Herstellen von Ausbrechwerkzeugen, insbesondere
auch bestimmt durch die Bestückungszyklen und damit verbundener
Taktzeiten, auch auf Flexibilität ankommt, denn häufig
verlangt ein zu bestückendes Ausbrechwerkzeug nach einer
Mehrzahl von zu positionierenden Ausbrechstifttypen, etwa bestimmt
durch die Ausbrecherfordernisse an einer jeweiligen Position am
Werkzeug.
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Bevor
mittels der bekannten Ausbrechstiftsetzvorrichtung Ausbrechstifte
in eine, typischerweise aus Holz ausgebildete Platte (Patrize) eingebracht werden,
wird in die Platte eine nutförmige Markierung eingebracht,
die das Gebiet, in welchem die Ausbrechstifte einzusetzen sind,
umfangsseitig begrenzt. Außerhalb dieser Markierung werden üblicherweise aus
Schaumstoff ausgebildete Niederhalter zum Niederhalten eines Kartonzuschnittes
angeordnet.
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Neben
der zuvor beschriebenen Patrize umfasst ein Ausbrechwerkzeug eine
zur Patrize korrespondierende Matrize mit Durchgangslöchern,
durch die hindurch gestanzte Kartonabschnitte aus dem Zuschnitt
mittels der Patrize, genauer mittels der Ausbrechstifte, ausgebrochen
bzw. durch diese hindurch gestoßen werden. Das Einbringen
der Durchgangslöcher erfolgt üblicherweise mittels
eines Lasers. Hier muss die Matrizenplatte in einer Laserbearbeitungs maschine
positioniert werden, woraufhin die Durchgangslöcher mittels
des Lasers eingebracht werden.
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Daraufhin
wird die Matrizenplatte entnommen und es wird (vor dem Einsetzen
der Ausbrechstifte) die Patrizenplatte in die Laserbearbeitungsmaschine
eingesetzt. Mittels des Lasers wird dann ein Luftloch in die Matrizenplatte
eingebracht, durch welches die zwischen Patrizenplatte und Matrizenplatte vorhandene
Luft bei dem aufeinander zu Bewegen der beiden Platten in einem
Ausbrechwerkzeug entweichen kann. Danach wird mittels des Lasers
bei reduzierter Leistung die nutförmige Markierung automatisiert
eingebracht, wobei die Umfangkontur der Markierung der Umfangskontur
des Durchgangsloches in der Matrizenplatte entspricht, um nach dem Einsetzen
der Ausbrechstifte kontrollieren zu können, ob diese korrekt
positioniert wurden. Daraufhin muss die Patrizenplatte aus der Laserbearbeitungsmaschine
entnommen und in der Ausbrechstift-Einsetzvorrichtung positioniert
werden, woraufhin in dieser Maschine mittels eines automatisch angesteuerten
Einsetzkopfes Ausbrechstifte in einen Bereich innerhalb der Markierung
eingesetzt werden.
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Die
Markierungsfräsung hat mehrere Aufgaben. Zum einen hat
diese eine Kontrollfunktion, da geprüft werden kann, ob
die gesetzten Ausbrechstifte sich beim fertigen Ausbrechwerkzeug
tatsächlich unterhalb eines Durchgangslochs befinden. Hierzu
entspricht die Umfangskontur der Markierungsfräsung bevorzugt
einer Innenkontur, insbesondere einer später noch zu erläuternden
Innenkontur mit minimaler Querschnittsfläche, des zugehörigen
Durchgangsloches in der Matrizenplatte. Zudem gibt die Markierung
den Bereich an, in welchem die Niederhalter zum Niederhalten des
Zuschnitts gesetzt werden können bzw. sinnvoller Weise
gesetzt werden, nämlich in einem Bereich außerhalb
der, insbesondere umfangsgeschlossenen, Markierungsfräsungen.
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Das
zuvor beschriebene Verfahren zum Herstellen eines zweiteiligen Ausbrechwerkzeugs
ist äußerst aufwendig und umfasst mindestens drei
Positionierschritte (Positionieren der Matrizenplatte in der Laserbearbeitungsmaschine,
davon separates Positionieren der Patrizenplatte in der Laserbearbeitungs maschine,
Positionieren der Patrize in der Ausbrechstift-Einsetzmaschine).
Die Vielzahl von Positionierungsvorgängen bringt neben
einem erhöhten, manuellen Arbeitseinsatz die Gefahr von
Fehlpositionierungen und damit von Ungenauigkeiten bezüglich der
Relativposition zwischen den Ausbrechstiften und den Durchgangslöchern
mit sich. Ferner ist der zum Einsatz kommende Laser kostenintensiv.
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Darüber
hinaus ist es bekannt, anstelle einer Laserbearbeitungsmaschine
eine von der Ausbrechstift-Einsetzmaschine separate Fräs-Bearbeitungsmaschine
einzusetzen, mit der in unterschiedlichen Arbeitsgängen
die Durchgangslöcher in der Matrize und die nutförmigen
Markierungen in der Patrize hergestellt werden können.
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Ausgehend
von dem vorgenannten Stand der Technik liegt der Erfindung die Aufgabe
zugrunde, ein Verfahren und eine Vorrichtung anzugeben, mit denen
das Herstellungsverfahren vereinfacht werden kann. Insbesondere
soll die Gefahr von Ungenauigkeiten minimiert werden. Ganz besonders bevorzugt
soll auf den Einsatz eines Lasers verzichtet werden können.
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Diese
Aufgabe wird hinsichtlich des Verfahrens mit den Merkmalen des Anspruchs
1 und hinsichtlich der Bearbeitungsmaschine mit den Merkmalen des
Anspruchs 7 gelöst. Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung
sind in den Unteransprüchen angegeben. In den Rahmen der
Erfindung fallen sämtliche Kombinationen aus zumindest
zwei von in der Beschreibung, den Ansprüchen und/oder den
Figuren offenbarten Merkmalen.
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Zur
Vermeidung von Wiederholungen sollen vorrichtungsgemäß offenbarte
Merkmale als verfahrensgemäß offenbart gelten
und beanspruchbar sein. Ebenso sollen verfahrensgemäß offenbarte
Merkmale als vorrichtungsgemäß offenbart gelten
und beanspruchbar sein.
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Der
Erfindung liegt der Gedanke zugrunde, die Anzahl der notwendigen
Positionierungsschritte durch zwei Maßnahmen zu minimieren.
Zum einen werden ein Fräswerkzeug zum Herstellen von Durchgangslöchern
in der Matrize, genauer zum Herstellen der Matrize sowie zum Einbringen
von Markierungsfräsungen in die Patrize und ein Einsatzkopf
zum Einsetzen von Ausbrechstiften in die Patrize in einer gemeinsamen
Bearbeitungsmaschine vorgesehen, sodass es zwischen dem Bearbeitungsschritt
der Markierungsfräsung und dem Stiftsetzen keines erneuten
Positionierungsschrittes aufgrund eines im Stand der Technik notwendigen
Maschinenwechsels bedarf. Als zweite Maßnahme ist gemäß der
Erfindung vorgesehen, dass die Matrizenplatte und die Patrizenplatte,
genauer eine Oberplatte zur Herstellung der Matrizenplatte und eine
Unterplatte zur Herstellung der Patrizenplatte nicht vollständig
getrennt voneinander bearbeitet werden, sondern dass die Bearbeitung
der Oberplatte, genauer das Einbringen des mindestens einen, vorzugsweise
umfangsgeschlossenen, Durchgangsloches für Kartonabschnitte und/oder
Verpackungsmaterialabschnitte bei auf der Unterplatte angeordneter
Oberplatte erfolgt. Bevorzugt ist die Oberplatte hierzu, beispielsweise
durch Verschrauben an der Unterplatte fixiert. Grundsätzlich
ist es möglich, zunächst die Unterplatte in die
Bearbeitungsposition zu positionieren und nachfolgend die Oberplatte
auf die Unterplatte in der Bearbeitungsmaschine zu legen. Der Rohling
wird also in der Bearbeitungsmaschine zusammengestellt. Bevorzugt
ist jedoch eine Vorgehensweise, bei der eine gemeinsame Positionierung
der Ober- und Unterplatte als Rohling in die Bearbeitungsposition
in der Bearbeitungsmaschine erfolgt. Hierzu werden die Ober- und
die Unterplatte bevorzugt bereits außerhalb der Bearbeitungsmaschine
zur Bildung des Rohlings aufeinander gelegt und bevorzugt auch,
wie erwähnt, beispielsweise durch Verschrauben aneinander
fixiert.
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Kern
des Verfahrens ist es also, dass die Durchgangslöcher in
die Oberplatte eingebracht werden, wenn diese zusammen mit einer
Unterplatte als Rohling in einer Bearbeitungsmaschine vorliegt bzw. positioniert
ist. Hierdurch wird zusätzlich der Vorteil erreicht, dass
eine versehentliche Beschädigung des, vorzugsweise als
Vakuumtisch ausgebildeten, Rohlingträgers bei dem Einbringen
des mindestens einen Durchgangsloches sicher vermieden werden kann,
da mittels des Fräsers bei Fehlpositionierung schlimmstenfalls
in die Unterplatte hineingefräst wird.
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Durch
das Vorsehen des Fräswerkzeugs und des Einsetzkopfes in
einer gemeinsamen Vorrichtung wird ein Wechsel der Platten zwischen
zwei Vorrichtungen vermieden, wodurch sich die Bearbeitungsgenauigkeit
wesentlich erhöht. Zudem sinkt die Bearbeitungsdauer insgesamt
aufgrund des Wegfalls von Positionierungsschritten bzw. aufgrund
der Vermeidung eines Maschinenwechsels. Ganz besonders bevorzugt
ist es, wenn dem Fräswerkzeug und dem Einsetzkopf gemeinsame
Verstellmittel zugeordnet sind, um den Rohling bzw. den insbesondere
tischförmigen Rohlinghalter und die Werkzeuge zueinander relativ
verstellen zu können, insbesondere parallel zueinander
und/oder aufeinander zu bzw. voneinander weg verfahren zu können.
Grundsätzlich ist es möglich den Rohlingträger
relativ zu feststehenden Werkzeugen anzutreiben. Bevorzugt ist es
die Werkzeuge gemeinsam relativ zu dem feststehenden Tisch anzutreiben.
Auch ist es möglich, die Relativverstellung entlang einer
ersten Achse durch Verstellen des Rohlingträgers und die
Relativverstellung um eine senkrecht dazu verlaufende zweite Achse
durch gemeinsames Verstellen der Werkzeuge zu realisieren. Ganz
besonders zweckmäßig ist es, wenn den Verstellmitteln
(unabhängig von der konkreten Ausbildung) eine Steuerung
zugeordnet ist, die die Verstellmittel anhand von aus einem CAD-Programm gewonnenen
Koordinatendaten, die die Position der Durchgangslöcher,
der Markierungsfräsungen und der Ausbrechstifte definieren,
ansteuert.
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Ein
weiterer Vorteil der erfindungsgemäßen Bearbeitungsmaschine
ist darin zu sehen, dass durch die Anordnung des Fräswerkzeugs
und des Einsetzkopfes an einem gemeinsamen Werkzeugträger
gemeinsame Verstellmittel zum parallelen Relativverstellen der vorgenannten
Werkzeuge zu dem Rohlingträger vorgesehen werden können,
insbesondere weil die Relativposition zwischen Fräswerkzeug und
Einsetzkopf zueinander bekannt ist. Es müssen also nicht
wie im Stand der Technik im Falle der Anordnung des Fräswerkzeugs
und des Einsetzkopfes in unterschiedlichen Maschinen separate Verstellmittel
jeweils mit zugehöriger Steuerung vorgesehen werden.
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Besonders
zweckmäßig ist es, wenn vor oder nach dem Einbringen
der Markierungsfräsung sowie nach dem Abnehmen der Oberplatte
in die die spätere Pat rizenplatte bildende Unterplatte
mindestens ein als Luftloch dienendes Durchgangsloch mittels des
Fräsers eingebracht wird, durch das zwischen den Platten
befindliche Luft beim fertigen Ausbrechwerkzeug während
des Betriebs, d. h. während des Ausbrechens entweichen
kann.
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Ebenso
ist es bevorzugt, wenn in einen Bereich außerhalb der mindestens
einen Markierungsfräsung mindestens ein Niederhalter zum
Niederhalten des Kartonzuschnitts und/oder des Verpackungsmaterialzuschnitts
vorgesehen, insbesondere aufgeklebt, wird. Ganz besonders bevorzugt
handelt es sich bei dem Niederhalter um Schaumstoffmaterial.
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Ganz
besonders bevorzugt ist eine Ausführungsform des Verfahrens
bzw. der Vorrichtung, bei dem bzw. bei der die Oberplatte und die
Unterplatte mittels des Fräswerkzeugs gleichzeitig in einem
Arbeitsgang bearbeitet werden, d. h. dass ein gleichzeitiger Materialabtrag
an der Oberplatte und an der Unterplatte erfolgt. Noch anders ausgedrückt
wird das Durchgangsloch gleichzeitig mit der zugeordneten, insbesondere
nutförmigen Markierungsfräsung eingebracht. Im
Hinblick auf die Ausbildung der Bearbeitungsmaschine bedeutet dies,
dass die Steuerung die Verstellmittel derart ansteuert, dass der
Fräskopf des Fräswerkzeugs die Oberplatte in die
Unterplatte hinein durchsetzt, sodass ein gleichzeitiger Materialabtrag
an Ober- und Unterplatte möglich ist. Ganz besonders bevorzugt
wird die Markierungsfräsung umfangsgeschlossen ausgebildet,
wobei die Außenkontur der Markierungsfräsung bevorzugt
einer Innenkontur des Durchgangsloches entspricht.
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In
Weiterbildung der Erfindung ist mit Vorteil vorgesehen, dass das
Durchgangsloch nicht mit einer durchgehend rechtwinklig zur Flächenerstreckung
der Oberplatte verlaufenden Innenumfangswand hergestellt wird, sondern
dass die Innenumfangswand mindestens zwei axial benachbarte Innenumfangswandabschnitte
aufweist, die voneinander unterschiedliche (axial benachbarte) Querschnittsflächen
des Durchgangsloches begrenzen, wodurch ein Verkanten eines auszubrechenden
Karton- und/oder Verpackungsmaterialabschnitts innerhalb des Durchgangsloches
sicher vermieden wird. Dies ist darauf zurückzufüh ren,
dass die Querschnittsfläche der Durchgangsbohrung nicht über
die gesamte Dickenerstreckung der Oberplatte (Matrize) konstant
ist, wodurch der ausgebrochene Karton- bzw. Verpackungsmaterialabschnitt
nur über einen Teil der Dickenerstreckung der Materialplatte
durch einen, vorzugsweise zumindest näherungsweise der Querschnittsfläche
und der Kontur des auszubrechenden Abschnitts entsprechenden Durchgangslochabschnitt
gedrückt werden muss, da sich nach diesem vergleichsweise
engen, axialen Durchgangslochabschnitt das Durchgangsloch bzw. dessen
Fläche erweitert.
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Konkret
können die vorgenannten Vorteile durch das Vorsehen eines
gestuften und/oder abgeschrägten Innenumfangs, insbesondere
durch das Vorsehen eines Innenumfangsbundes, zur Realisierung unterschiedlicher
Querschnittsflächenabschnitte im Durchgangsloch realisiert
werden, wobei es besonders bevorzugt ist, wenn der Innenumfangsbund umlaufend,
d. h. umfangsgeschlossen ausgebildet ist.
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Ganz
besonders zweckmäßig ist es, wenn der Querschnittsflächenreduzierungsabschnitt,
insbesondere in Form eines Innenumfangsbundes, gleichzeitig mit
der Markierungsfräsung hergestellt wird, also ein gleichzeitiger
Materialabtrag an der Oberplatte und der Unterplatte zur gleichzeitigen Herstellung
des Querschnittsflächenreduzierungsabschnitts und der,
insbesondere nutförmigen Markierungsfräsung erfolgt.
Ganz besonders zweckmäßig ist es, wenn hierzu
der Fräskopf des Fräswerkzeugs, beispielsweise
durch eine gestufte oder im Querschnitt abschnittsweise schräge
Ausbildung derart ausgebildet ist, dass der Fräskopf zum
einen axial in die Unterplatte eingreift und zum anderen gleichzeitig seitlich
unter Schaffung des Innenumfangsbundes Material in der Oberplatte
abträgt.
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Besonders
zweckmäßig ist es, wie vorerwähnt, wenn
die äußere Umfangskontur der Markierungsfräsung
einer Innenumfangskontur des Durchgangslochs entspricht.
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Von
besonderem Vorteil ist es, wenn in den Rohling, d. h. vor dem Abnehmen
der Oberplatte von der Unterplatte eine sich sowohl über
die Ober- als auch über die Unterplatte erstreckende Ausrichtmarkierung,
insbesondere eine Ausrichtmarkierungsfräsung, eingebracht
wird, die ein Ausrichten der Oberplatte und der Unterplatte, genauer
der späteren Patrize und Matrize in einer Presse bzw. Stanze
ermöglicht. Ein exaktes Ausrichten von Ober- und Unterplatte
bzw. von Patrize und Matrize ist notwendig, um zu gewährleisten,
dass sich die Ausbrechstifte an den gewünschten Relativposition
unterhalb der Durchgangslöcher in der Matrize befinden.
Hierdurch wird eine störungsfreie Ausbrechung von Kartonzuschnitten
und/oder Verpackungsmaterialzuschnitten sichergestellt.
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Im
Hinblick auf die konkrete Ausgestaltung der Verstellmittel bei der
Bearbeitungsmaschine gibt es unterschiedliche Möglichkeiten.
So können die Verstellmittel bevorzugt mehrere Antriebe
umfassen, beispielsweise mindestens einen ersten Antrieb zum parallelen
Relativverstellen des Werkzeugträgers zu dem Rohlingträger,
wobei es besonders bevorzugt ist, wenn dieser erste Antrieb aktiv
den Werkzeugträger antreibt. Ein zweiter Antrieb kann zum
vertikalen Relativverstellen des Fräswerkzeugs zu dem Rohlingträger
vorgesehen werden, wobei der zweite Antrieb beispielsweise am Werkzeugträger
angeordnet werden kann, sodass das Fräswerkzeug auch relativ vertikal
zum Werkzeugträger verstellbar ist. Auch ist eine Ausführungsform
realisierbar, bei der mittels des zweiten Antriebs der gesamte Werkzeugträger
vertikal verstellbar ist, in diesem Fall zusammen mit dem Fräswerkzeug.
Auch ist es möglich den Rohlingträger vertikal
verstellbar anzuordnen. Unabhängig von der konkreten Ausbildung
der Verstellmittel zum parallelen Relativverstellen des Werkzeugträgers
zu dem Rohlingträger sowie zum vertikalen Relativverstellen
des Fräswerkzeugs zu dem Rohlingträger sind den
Verstellmitteln Steuermittel zugeordnet, die für die gewünschte
Ansteuerung der Verstellmittel, vorzugsweise in Abhängigkeit
von aus CAD-Daten gewonnen Koordinatendaten Sorge tragen.
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Weitere
Vorteile, Merkmale und Einzelheiten der Erfindung ergeben sich aus
der nachfolgenden Beschreibung bevorzugter Ausführungsbeispiele
sowie anhand der Zeichnungen.
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Diese
zeigen in:
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1 bis 5 unterschiedliche
Verfahrensschritte zur Herstellung eines schematisch in 6 dargestellten
Ausbrechwerkzeuges,
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6 eine
schematische Darstellung eines Ausbrechwerkzeuges, und
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7 eine
schematische Darstellung einer Bearbeitungsmaschine zum Herstellen
eines Ausbrechwerkzeugs bzw. zur gemeinsamen Bearbeitung eines Rohlings,
umfassend eine Oberplatte und eine Unterplatte.
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In
den Figuren sind gleiche Elemente und Elemente mit der Funktion
mit den gleichen Bezugszeichen gekennzeichnet.
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In 1 ist
ein Rohling 1 gezeigt, der in einer in 1 aus Übersichtlichkeitsgründen
nicht gezeigten Bearbeitungsmaschine in einer Bearbeitungsposition
positioniert ist. Der Rohling 1 umfasst eine unten angeordnete
Unterplatte 2, beispielsweise aus einem Holzwerkstoff,
insbesondere von miteinander verleimten Holschichten, zum Herstellen
einer Patrize, die in einem Ausbrechwerkzeug relativ verstellbar zu
einer Matrize angeordnet ist. Ferner umfasst der Rohling 1 eine
parallel zur Unterplatte 2 ausgerichtete Oberplatte 3,
bevorzugt ebenfalls aus einem Holzwerkstoff, wobei die Oberplatte 3 bevorzugt,
beispielsweise durch Verschrauben fixiert ist an der Unterplatte 2.
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Zu
erkennen ist, dass in die Oberplatte 3 und die Unterplatte 2 eine
Ausrichtmarkierung 4 eingebracht ist, hier durch Fräsen,
wobei die beiden Ausrichtmarkierungsabschnitte der Ausrichtmarkierung 4 ein
Ausrichten von Oberplatte 3 zu Unterplatte 2,
genauer einer Patrize zu einer Matrize in einem Ausbrechwerkzeug
ermöglicht.
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In 2 ist
der Rohling 1 nach einem Überarbeitungsschritt
gezeigt, bei welchem die Oberplatte 3 mittels eines nicht
dargestellten Fräswerkzeugs in der Bearbeitungsmaschine
konturiert wurde. Genauer ausgedrückt wurde durch Fräsen
eine Außenkonturierung 5 an der Oberplatte 3 bei
auf der Unterplatte 2 befindlicher Oberplatte 3 realisiert,
derart, dass dabei die Unterplatte 2 mittels des Fräswerkzeugs
vorzugsweise nicht bearbeitet wurde.
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In 3a ist
der Rohling 1 nach einem weiteren Bearbeitungsschritt gezeigt,
bei welchem bei auf der Unterplatte 2 befindlicher Oberplatte 3 in
letztere mittels des Fräserwerkzeugs eine Vielzahl von Durchgangslöchern 6 eingebracht
wurden, durch die dann später im Ausbrechwerkzeug mittels
Ausbrechstiften Kartonabschnitte und/oder Verpackungsmaterialabschnitte
ausgebrochen bzw. hindurchgedrückt werden. Beim Einbringen
der Durchgangslöcher 6 wurden gleichzeitig in
einem gemeinsamen Arbeitsgang später noch zu erläuternde,
nutförmige Markierungsfräsungen in die Unterplatte 2 eingebracht.
Um dies zu veranschaulichen ist in 3b eine
vergrößerte Darstellung eines Ausschnitts des
Rohling 1 gemäß 3a zusammen
mit einem Fräskopf eines Fräswerkzeugs gezeigt.
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Zu
erkennen ist ein Durchgangsloch 6, das mittels eines Fräswerkzeugs 7,
genauer mit einem Fräskopf 8 des Fräswerkzeugs 7 hergestellt
wird. Der Fräskopf 8 ist gestuft ausgebildet und
weist in dem gezeigten Ausführungsbeispiel zwei axial benachbarte
Durchmesserabschnitte 9, 10 auf, nämlich
einen unteren Durchmesserabschnitt 9 mit einem geringeren
Durchmesser als ein oberer Durchmesserabschnitt 10, wobei
der untere Durchmesserabschnitt 9 zum Einbringen einer
nutförmigen Markierungsfräsung 11 in
die Unterplatte 2 dient, wobei diese Markierungsfräsung 11 gleichzeitig
hergestellt wird mit einem als Innenumfangsbund ausgebildeten Querschnittsflächenreduzierungsabschnitt 12,
aufgrund dessen sich ein gestufter Innenumfang 13 des Durchgangsloches 6 ergibt.
Der Innenumfang 13 kann dabei unterteilt werden in einen
unteren Innenumfangsabschnitt 14 und einen oberen Innenumfangsabschnitt 15,
wobei der untere Innenumfangsabschnitt 14 in einem Ausbrechwerkzeug
der Patrize zugewandt ist, sodass der auszubrechende Kartonabschnitt
und/oder Verpa ckungsmaterialabschnitt zunächst durch eine
geringere Querschnittsfläche des Durchgangsloches 6 gedrückt
werden muss, bevor es zu dem von dem oberen Innenumfangsabschnitt 15 begrenzten
verbreiterten bzw. größeren Durchgangslochflächenabschnitt
gelangt. In dem gezeigten Ausführungsbeispiel beträgt
die Gesamtdicke der Oberplatte 3 etwa 1,2 cm. Die Axialerstreckung
des unteren Innenumfangsabschnitt 14 beträgt etwa
2 mm. Anstellen der gezeigten gestuften Ausbildung des Innenumfangs 13 kann
auch eine zumindest abschnittsweise schräge Ausführung
eines Umfangsbundes realisiert werden.
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Wie
sich aus 3b ergibt, entspricht die Außenkontur 16 der
Markierungsfräsung 11 im Wesentlichen der Innenkontur 17 des
unteren Innenumfangsabschnitts 14, wobei diese Innenkontur
zumindest näherungsweise bevorzugt wieder dem auszubrechenden
Kartonabschnitt bzw. Verpackungsmaterialabschnitt entspricht.
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Zusammenfassend
kann also festgestellt werden, dass mittels des Fräswerkzeugs 7 gleichzeitig
Material in der Oberplatte 3 als auch in der Unterplatte 2 abgetragen
wird, einerseits zur Ausbildung des Durchgangslochs 6,
genauer des Innenumfangsbundes bzw. des Querschnittsflächenreduzierungsabschnittes 12 und
der nutförmigen Markierungsfräsung 11.
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Nach
dem in 3b gezeigten Bearbeitungsschritt
zur Herstellung der Markierungsfräsung 11 wird
die Oberplatte 3 von der Unterplatte 2 gelöst, die
in der ursprünglichen Bearbeitungsposition verbleibt.
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Daraufhin
wird das mindestens eine in 4 gezeigte,
vergleichsweise große Luftloch 18 mittels des
Fräswerkzeugs 7 eingebracht, bevorzugt mit demselben
Fräskopf. Ggf. kann hierzu der Fräskopf auch gewechselt
werden oder aber auch ein anderes Fräswerkzeug der Bearbeitungsmaschine
zum Einsatz kommen.
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5 zeigt
die aus der Unterplatte 2 fertig gestellte Patrize 19 eins
Ausbrechwerkzeugs, wobei sich innerhalb der Markierungsfräsung 11 eine
Vielzahl von Ausbrechstiften 20 befinden, die mittels eines
Einsetzkopfes der Bearbeitungsmaschine nach Fertigstellung der Fräsarbeiten
eingebracht wurden. In einem Bereich außerhalb der Markierungsfräsung 11 wurden
Niederhalter 21 aus einem Schaummaterial durch Verkleben
festgelegt. Diese haben die Aufgabe, den Zuschnitt, aus dem Kartonabschnitte
bzw. Verpackungsmaterialabschnitte mittels der Ausbrechstifte 20 auszubrechen
sind unten zu halten bzw. gegen die aus der Oberplatte 3 gebildete
Matrize zu drücken.
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In 6 ist
ein Ausbrechwerkzeug 22 schematisch dargestellt. Dieses
umfasst eine aus einer Oberplatte 3 hergestellte Patrize 19 und
eine dazu ausgerichtete, aus einer Unterplatte 2 hergestellte Matrize 23 mit
umfangsgeschlossenen Durchgangslöchern 6. Die
Patrize 19 und Matrize 23 sind, wie durch den
Pfeil 24 angedeutet, relativ zueinander verstellbar, derart,
dass mittels der Ausbrechstifte 20 der Patrize 19 Kartonabschnitte
und/oder Verpackungsmaterialabschnitte eines zwischen Patrize 19 und
Matrize 23 angeordneten Zuschnitts 25 durch die Durchgangslöcher 6 in
der Matrize 23 hindurch ausgebrochen werden können.
Zu erkennen ist die sich über Patrize 19 und Matrize 23 erstreckende
Ausrichtmarkierung 4 mit ihren zwei Markierungsabschnitten,
die zueinander ausrichtbar sind, um die Patrize 19 exakt
relativ zur Matrize 23 ausrichten zu können.
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7 zeigt
stark schematisiert eine Bearbeitungsmaschine
29 zum Bearbeiten
eines aus Oberplatte
3 und Unterplatte
2 bestehenden
Rohlings
1. Zu erkennen ist ein, hier als Vakuumtisch ausgebildeter
Rohlingträger
26 sowie ein Werkzeugträger
27,
an dem ein Fräswerkzeug
7 sowie ein Einsetzkopf
28 gehalten
sind, wobei der Einsetzkopf
28, beispielsweise wie in der
DE 20 2008 012 789 beschrieben ausgebildet
sein kann. Bevorzugt ist der Rohlingträger
26 ortsfest
angeordnet und der Werkzeugträger
27 parallel
zum Rohlingträger
26 gesteuert angetrieben verstellbar.
Es ist möglich den Werkzeugträger
27 vertikal
verstellbar anzuordnen und/oder zumindest eines der am Werkzeugträger
27 angeordneten Werkzeuge
7,
28,
beispielsweise mittels eines am Werkzeugträger
27 gehaltenen
Antriebs. Zusätzlich oder alternativ kann der Rohlingträger
26 vertikal
verstellbar ausgebildet werden.
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- 1
- Rohling
- 2
- Unterplatte
- 3
- Oberplatte
- 4
- Ausrichtmarkierung
- 5
- Außenkonturierung
- 6
- Durchgangsloch
- 7
- Fräswerkzeug
- 8
- Fräskopf
- 9
- Durchmesserabschnitt
- 10
- Durchmesserabschnitt
- 11
- Markierungsfräsung
- 12
- Querschnittsflächenreduzierungsabschnitt
- 13
- Innenumfangsabschnitt
- 14
- unterer
Innenumfangsabschnitt
- 15
- oberer
Innenumfangsabschnitt
- 16
- Außenkontur
- 17
- Innenkontur
- 18
- Luftloch
- 19
- Patrize
- 20
- Ausbrechstift
- 21
- Niederhalter
- 22
- Ausbrechwerkzeug
- 23
- Matrize
- 24
- Pfeil
- 25
- Zuschnitt
- 26
- Rohlingträger
- 27
- Werkzeugträger
- 28
- Einsetzkopf
- 29
- Bearbeitungsmaschine
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- - DE 10023896
A1 [0002]
- - DE 202008012789 [0042]