DE4013366A1 - Verfahren und vorrichtung zur bearbeitung einer stiftplatte - Google Patents
Verfahren und vorrichtung zur bearbeitung einer stiftplatteInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Bearbei
tung einer Stiftplatte als Oberwerkzeug in der Aus
brechstation eines Stanzautomaten zur Herstellung
von Faltschachteln durch eine Bohr- und Fräsvorrich
tung, bei der die Stiftplatte auf eine Auflage aufge
spannt ist und das spangebende, vertikal auf die Stift
platte absenkbare Werkzeug an einem Schlitten geführt
ist, der in Richtung zweier aufeinander senkrecht stehen
der Koordinaten über die gesamte Fläche der Stiftplatte
verfahrbar ist. Außerdem betrifft die Erfindung ein
Verfahren zur Bearbeitung einer Stiftplatte mit einer
derartigen Vorrichtung.
Bei der Herstellung von Faltschachtelzuschnitten aus
Karton werden die einzelnen Zuschnitte in Nutzen gestanzt,
mit der Folge, daß zwischen den einzelnen Faltschachtel
zuschnitten Zuschnittabfälle entstehen, die in einer
gesonderten Station in einem Stanzautomaten ausgebro
chen, also entfernt werden. Dazu gehört ein Oberwerk
zeug und ein Unterwerkzeug, die im wesentlichen aus
Stiften bestehen, wobei ein Teil der Stifte des Oberwerk
zeuges die Stifte des Unterwerkzeuges berührt und in
einer gemeinsamen Abwärtsbewegung die Zuschnittabfälle
durch eine entsprechend gelochte Platte unterhalb des
Kartonbogens hindurchdrückt. Dabei werden kleine Karton
brücken abgerissen, die auch nach dem Stanzen einen
gewissen Zusammenhalt des ursprünglichen Bogens bewir
ken.
Das Bestücken insbesondere eines Oberwerkzeuges mit
einer großen Anzahl von Ausbrechstiften ist eine zeit
raubende Tätigkeit. Nach einem bekannte Verfahren wird
jeder Stift an einem Ausleger befestigt und der Ausle
ger an einer Schiene verankert, die in mehrfacher An
zahl das Rückgrat des Oberwerkzeugs bildet. Derartige
Oberwerkzeuge haben den Vorteil, daß sie sehr luft
durchlässig sind und beim Abheben nach dem Ausbrech
vorgang von dem ausgebrochenen Karton so gut wie keine
Sogkräfte ausüben.
Um die aufwendige Justierarbeit der Stifte zu verein
fachen, ist schon vorgeschlagen worden, in eine Sperr
holzplatte Stifte einzutreiben, und zwar nach Art von
Nägeln, wobei allerdings die Stirnfläche geschlitzt
ist, so daß sich der jeweilige Stift durch Spreizen
der Füße beim Eintreiben selbst sichert. Diese Ober
werkzeuge können zwar schneller hergerichtet werden,
sie sind jedoch schlecht lagerfähig bzw. für andere
Ausbrechaufgaben nicht wiederverwendbar, da das Heraus
ziehen der Stifte die Platte sehr stark beschädigt.
Es ist Aufgabe der Erfindung, eine Vorrichtung der
eingangs genannten Art vorzuschlagen, deren Benutzung
eine schnelle, fehlerfreie Herstellung eines Oberwerk
zeuges gestattet; außerdem ist Aufgabe der Erfindung,
ein Verfahren zur besonders geschickten Benutzung einer
derartigen Vorrichtung vorzuschlagen.
Zur Lösung dieser Aufgabe schlägt die Erfindung hin
sichtlich der Vorrichtung vor, daß die Auflage in der
einen Koordinatenrichtung eine dauernde Anschlagleiste
oder zwei in einem Abstand zueinander angeordnete Ein
zelanschläge und in der anderen Koordinatenrichtung
einen einfachen Anschlag trägt, daß an der Seite der
Anschlagleiste/der beiden Einzelanschläge bzw. auf der
gegenüberliegenden Seite ein Positionierstein gehalten
ist, der vertikal zur Anschlagleiste bzw. zur Verbin
dungslinie zwischen den Einzelanschlägen in der Ebene
der Stiftplatte verschiebbar angeordnet ist, und daß
die Bohr- und Fräsvorrichtung eine Einrichtung zum
Zeichnen von Linien trägt. Hinsichtlich des Verfahrens
schlägt die Erfindung die Verfahrensschritte vor, daß
- - ein Stiftplattenrohling auf die Auflage aufgelegt und gegen die Anschlagleiste/die Einzelanschläge gespannt wird bei Anlage an dem einfachen Anschlag,
- - die Umrisse der Zuschnittabfälle auf die nach oben weisende Unterseite der Stiftplatte gezeichnet werden,
- - eine Aussparung in die eine Seitenkante der Stift platte eingefräst wird, die zwei sich gegenüberlie gende, parallel zueinander ausgerichtete Flächen aufweist,
- - die Stiftplatte gelöst, umgedreht, über die Ausspa rung und den Positionierstein positioniert und erneut ausschließlich gegen die Anschlagleiste/ die beiden Einzelanschläge gespannt wird und
- - die Stiftlöcher und ggfs. Luftlöcher gebohrt und ausgefräst werden. Die Luftlöcher können selbstver ständlich bereits in der Rückenlage der Platte vor dem Umdrehen gebohrt bzw. ausgefräst werden.
Die Schneid- und Rillwerkzeuge für den Stanzvorgang des
Kartons in der Station vor der Ausbrechstation in dem
Stanzautomaten werden in modernen Betrieben mit Hilfe
von computergesteuerten Werkzeugen angefertigt. Insbe
sondere wird mit Hilfe von Lasern in eine Sperrholzplatte
ein Muster von Schlitzen eingeschnitten, in die dann die
Schneid- und Rillineale eingesetzt werden. Mit Hilfe
desselben Programmes werden die Fenster in der Ausbrech
platte festgelegt und herausgeschnitten, durch die die
Zuschnittabfälle mit Hilfe der Ausbrechwerkzeuge hin
durchgestoßen werden. Es ist nun besonders zweckmäßig,
dasselbe Computerprogramm auch für die Steuerung der
Bohr- und Fräseinrichtung einzusetzen. Bedingung dafür
ist eine gesteuerte Verfahrbarkeit des Schlittens nach
den Vorgaben des Programms und eine exakte Ansteuerung
der Sollpositionen für die Stifte. Selbstverständlich
muß vorher durch ein Programm oder durch einen manuellen
Eingriff festgelegt werden, wieviel Stifte pro auszubre
chendem Zuschnittabfall eingesetzt und in welcher Konfi
guration die Stifte angeordnet sein sollen. Da die
Laschenformen oftmals ähnlich sind und wiederkehren,
kann diese Aufgabe ohne weiteres standardisiert werden.
Bei einer derartigen Arbeitsvorbereitung gelingt die
Bearbeitung einer Stiftplatte fehlerlos, so daß sie
später nach dem Einsetzen der Stifte und deren Siche
rung in der Platte ohne nähere Überprüfung in die Ma
schine eingesetzt werden kann.
Bei bestimmten Stanzautomaten erfolgt die Positionierung
aller Werkzeuge und damit auch der Stiftplatte über
eine seitliche Aussparung in der einen Seitenkante
einer Platte bzw. eines Rahmens. Zu Beginn der Bear
beitung einer Stiftplatte muß also auch diese spätere
Positionierhilfe erzeugt werden. Dabei kann die Anlage
fläche der Platte zu beiden Seiten der Ausnehmung oder
auf der gegenüberliegenden Seite angeordnet sein. Die
erfindungsgemäße Vorrichtung ist entsprechend auszu
statten.
Es kommt nun darauf an, die Möglichkeiten der genauen
Bearbeitung, die durch die computerunterstützte Anferti
gung aller Bohr- und Fräsarbeiten theoretisch möglich
ist, umzusetzen in ein präzises Ausbrechwerkzeug. Die
Voraussetzung dafür werden durch die erfindungsgemäße
Vorrichtung geschaffen. Dazu wird zunächst der unbear
beitete Plattenrohling auf der Auflage vorpositioniert,
und zwar durch eine Anschlagleiste und einen einfachen
Anschlag, wobei die Anschlagleiste ersetzt sein kann
durch zwei Einzelanschläge, die in einem Abstand zuein
ander angeordnet sind. Dadurch ergibt sich eine Drei
punktanlage, in der der Plattenrohling festgespannt
wird. Nun kann die Bearbeitung beginnen.
Bei einer gut ausgestatteten Vorrichtung gemäß der
Erfindung, die Gegenstand einer Weiterbildung ist,
ist neben den spangebenden Bearbeitungswerkzeugen ein
Taster vorhanden, mit dessen Hilfe die Lage des Platten
randes feststellbar ist. Sobald also der Schlitten
im Verlauf einer Bewegung entlang einer Koordinate
an den Rand des Plattenrohlings gelangt, wird ein Sig
nal abgegeben. Der erste Schritt der Bearbeitung ist
das Abfahren einer Hüllkurve, die alle Orte der Bear
beitung einschließt, die für die aufgespannte Stift
platte vorgesehen sind. Durch das Abfahren findet also
eine Formatüberprüfung statt, mit der festgestellt
werden kann, ob die eingespannte Platte überhaupt in
der Lage ist, das anschließend ablaufende Bohr- und
Fräsprogramm aufzunehmen. In dieser Weise wird ver
hindert, daß versehentlich eine zu kleine Platte Gegen
stand der Bearbeitung ist, die dann als Ausschuß ver
worfen werden muß, weil mindestens eine Bearbeitung
über die Kante der Platte hinausgeht. Statt des Ab
fahrens einer Hüllkurve kann auch derjenige Punkt an
gefahren werden, der der "Anschlagecke" gegenüberliegt.
Es kann nämlich davon ausgegangen werden, daß sämtliche
aufgespannten Stiftplattenrohlinge in etwa rechtwinklig
zugeschnitten sind, so daß das Abfahren einer Diagonalen
als Formatüberprüfung völlig ausreicht.
Im Anschluß daran können die ersten Bearbeitungen er
folgen, die zunächst auf diejenigen Arbeiten beschränkt
sind, an deren Lagegenauigkeit nur geringe Anforderungen
gestellt werden. Dazu gehören z. B. das Ausfräsen von
Luftlöchern, die in den stiftfreien Zonen dazu dienen,
daß beim Hochfahren der oberen Stiftplatte kein Sog
entsteht, der den Karton von der Ausbrechplatte abhebt.
Die Lage und Größe dieser Luftlöcher ist selbstverständ
lich mit Gegenstand des Computerprogramms, das in Kennt
nis der Positionen für die einzelnen Stifte diejenigen
Zonen festzulegen vermag, in denen ohne Schaden derar
tige Luftlöcher eingebracht werden können. Die Platten-
Stabilität und der Wunsch, in der Mitte der Platte
die größten Luftdurchlässe vorzusehen, bestimmen dabei
die Lage und Größe der einzelnen Ausfräsungen.
Die Erfindung sieht vor, daß in jedem Fall auf der
Unterseite des Plattenrohlings die Umrisse der auszu
brechenden Zuschnittabfälle aufgezeichnet werden. Das
geschieht aus folgendem Grund: Nach dem Bestücken der
fertig bearbeiteten Stiftplatte mit Ausbrechstiften
wird diese in den späteren Werkzeugrahmen eingespannt,
der jedoch vor dem Einbringen in den Stanzautomaten
in eine Vorrichtung zur Anfertigung des Unterwerkzeuges
gelegt wird. Dabei weist die Unterseite der Stiftplatte
nach oben. Nun wird ein mit Schienen versehener Rahmen,
der das Unterwerkzeug bildet, paßgenau über dem Ober
werkzeug positioniert. Nach den vorhandenen Stiften
des Oberwerkzeuges werden nun die Stifte des Unter
werkzeuges gesetzt, wobei auf ca. drei Stifte des Ober
werkzeuges ein Stift des Unterwerkzeuges kommt. Dabei
sind für den Einrichter die Silhouetten der auszubre
chenden Zuschnittabfälle erkennbar, so daß er die für
das Ausbrechen günstigste Paarung zwischen zwei Stiften
des Ober- und Unterwerkzeuges auswählen kann. Nach dem
Setzen der Stifte des Unterwerkzeuges können beide
Rahmen in den Stanzautomaten eingesetzt werden. Sie
sind paßgenau und bedürfen in der Regel keiner weiteren
Korrektur.
Nachdem das Zeichnen der Umrisse der Zuschnittabfälle
beendet ist, wird die Aussparung gefräst, die zur späte
ren Positionierung der Stiftplatte in den Stanzautomaten
dient. Selbstverständlich kann das Ausfräsen der Ausspa
rung auch vor dem Aufzeichnen der Abfallumrisse erfolgen.
Im Anschluß daran wird die Platte umgedreht, wobei
nun nicht mehr der einfache Anschlag die Position in
der einen Koordinatenrichtung festlegt, sondern der
Positionierstein, der so weit in der Ebene der Platte
vorgefahren bzw. vorgeschwenkt wird, daß die gerade
gefräste Aussparung den Positionierstein spielfrei
übergreift.
Damit auf keinen Fall eine Kollision zwischen der Platte
in der gewendeten Lage und dem einfachen Anschlag statt
findet, gibt es zwei Möglichkeiten. Entweder wird der
Anschlag entfernbar ausgebildet und beim Umdrehen der
Stiftplatte entfernt, oder die Aussparung wird durch
das Computerprogramm bezogen auf die entsprechende
Längskante der Stiftplatte außermittig gefräst, bei
spielsweise um 10 mm außermittig. Dadurch entsteht
beim Wenden der Stiftplatte ein deutlicher Abstand,
wenn darauf geachtet wird, daß die Außermittigkeit
vor dem Wenden sich in einem größeren Abstand zu dem
einfachen Anschlag auswirkt. Die Außermittigkeit der
Aussparung wird durch eine entsprechende Rahmenkon
struktion berücksichtigt, bei der dieselbe Außermittigkeit
von vornherein vorhanden ist.
Nach dem Umdrehen wird also die Stiftplatte gegen die
Anschlagleiste bzw. gegen die beiden Einzelanschläge
gespannt, so daß nun eine Spannsituation vorhanden
ist, die der in dem Stanzautomaten hundertprozentig
identisch ist. In dieser Einspannung werden dann zu
nächst die Löcher für die Ausbrechstifte gebohrt und
anschließend die Luftlöcher, weil die Plattenschwä
chung für die Ausbrechstifte wiederum verschwindend
gering ist, während bei einem hohen Anteil an Luftlö
chern die Stabilität der Platte merklich zurückgeht.
Mit aller Deutlichkeit sei darauf hingewiesen, daß
selbstverständlich auch die Löcher für die Ausbrech
stifte schon in der ersten Einspannung gebohrt werden
können, wenn es auf eine 100%ige Genauigkeit nicht
ankommt. In der Regel bedarf es nur dann äußerster
Präzision, wenn die Ausbrechstifte Zuschnittabfälle
ausbrechen müssen, die beispielsweise 2,5 mm breit
sind oder noch schmaler sind. In allen übrigen Fällen
kann der Arbeitsablauf beliebig variiert werden, ohne
Qualitätseinbußen hinnehmen zu müssen, die sich in
irgendeier Weise auswirken. Selbstverständlich muß
bei jedem Drehen der Platte das Computerprogramm "ge
spiegelt" werden, was jedoch kein Problem darstellt
und für den auf diesem Gebiet tätigen Fachmann eine
Routineangelegenheit ist.
Es versteht sich von selbst, daß das im Computerprogramm
enthaltene Bild der Bohrstellen und Fräslinien in einem
Bezug stehen muß zu der Vorrichtung. Dieser Bezug wird
vorab festgelegt durch eine Justierung, für die beispiels
weise eine Platte unter Zuhilfenahme des Positionier
steines in die Vorrichtung eingelegt wird, die ein
Testloch oder mehrere Testlöcher aufweist, von denen
mindestens eins angefahren und das Bohrwerkzeug in
das Loch eingesenkt wird. Da die Koordinaten dieser
Bohrung zu der Lage der restlichen Platte bekannt sind,
kann in dieser Weise eine Eichung vorgenommen werden.
Ausführungsbeispiele der Erfindung, die in der Zeichnung
dargestellt sind, werden nachfolgend näher erläutert;
in der Zeichnung zeigen:
Fig. 1 eine perspektivische Ansicht einer Vorrichtung
gemäß der Erfindung ohne Werkzeugschlitten und die
zugehörigen Führungsmittel,
Fig. 2 eine Draufsicht auf eine Stiftplatte und
Fig. 3 eine Seitenansicht einer Vorrichtung gemäß
der Erfindung einschließlich Mitteln zur Absaugung
des Bohr- und Frässtaubes.
In Fig. 1 ist schematisch eine Vorrichtung gemäß der
Erfindung wiedergegeben, die hauptsächlich aus einer
Fundamentplatte 1 besteht, auf der Aufbauten und An
bauten vorgenommen worden sind. Auf der Oberseite der
Fundamentplatte sind in den Eckbereichen vier Böcke
2 vorhanden, die jeweils ein Auflageelement 3 halten.
Zwei Auflageelemente 3 sind winkelförmig ausgebildet,
so daß sich ein Anschlag 4 und eine Auflage 5 ergibt,
während die andern beiden Anlageelemente 3 lediglich
Auflagen 5 sowie Spannmittel 9 aufweisen. Unmittelbar
neben dem einen Anschlag 4 befindet sich ein entfern
barer Anschlag 8, der durch Stecken in die Anlage 5
eingesetzt bzw. durch Herausziehen entfernt werden
kann.
Oberhalb der Auflagelemente 3 befindet sich ein Schlit
ten 30 (Fig. 3), dessen Einzelheiten in der Fig.
1 nicht wiedergegeben sind. Es ist jedoch ohne weiteres
vorstellbar, daß die gesamte Fläche der Fundamentplatte
1 von dem Schlitten 30 und einem daran vertikal beweg
lichen Werkzeug 34 überfahren werden kann.
Zu Beginn einer Bearbeitung wird eine Stiftplatte 20
auf die Auflagen 5 aufgelegt und so verschoben, daß
die eine Kante an den Anschlägen 4 und die eine be
nachbarte Kante an dem entfernbaren Anschlag 8 anliegt.
In dieser Lage werden die Spannmittel 9 betätigt. Es
werden zunächst die Umrisse der Zuschnittabfälle auf
die nach oben weisende Unterseite der späteren Stift
platte 20 aufgezeichnet, was für die Bestückung des
Unterwerkzeuges von Bedeutung ist, diese Arbeit insbe
sondere erleichtert. Es kann auch zu diesem Zeitpunkt
schon mit dem Ausfräsen von Luftlöchern 24 begonnen
werden, in der Regel werden diese jedoch nach dem Um
drehen der Stiftplatte 20 eingefräst.
Als nächstes wird eine Aussparung 22 mit einem Finger
fräser ausgefräst, deren Besonderheit darin liegt, daß
sie zwei sich gegenüberliegende, parallel zueinander
verlaufende Flächen aufweist. Sie dient später zur
Aufnahme eines Positioniersteins 15 (Fig. 1), der
im wesentlichen in der Ebene der Stiftplatte 20 ver
tikal zur Verbindungslinie zwischen den beiden An
schlägen 4 bewegbar ist.
Nachdem die Aussparung 22 ausgefräst worden ist, wird
die Stiftplatte 20 gewendet und so auf den Auflagen
5 abgelegt, daß der vorgeschwenkte Positionierstein
15 in die Aussparung 22 hineinragt und die Platte im
übrigen an den Anschlägen 4 anliegt. In dieser Lage
wird sie wiederum mit der Hilfe der Spannmittel 9 fest
gezogen. Der Positionierstein 15 kann nach dem Fest
spannen wieder aus der Aussparung 22 herausgeschwenkt
werden, um eine mögliche Kollision mit dem Werkzeug
34 zu vermeiden.
Für das Verschwenken des Positioniersteines ist ein
Schwenkkopf 13 vorgesehen, der mit Hilfe eines Bolzens
14 schwenkbar in einer Konsole 12 gelagert ist. Die
Konsole ist mit Hilfe von Schrauben an der Fundament
platte 1 befestigt. Bei der Schwenklagerung kommt es
darauf an, daß absolute Spielfreiheit vorhanden ist,
was durch nicht näher dargestellte Einstellbacken oder
eine entsprechende Fertigung mit nachstellbaren Wälz
lagern bewirkt werden kann.
Nachdem nun die spätere Oberseite der Stiftplatte 20
dem Werkzeug 34 zugekehrt ist, werden die einzelnen
Stiftlöcher 23 gebohrt. Vor dem Bohren oder danach
werden auch auf die jetzt nach oben weisende Oberseite
der Stiftplatte 20 die Umrißlinien der auszubrechenden
Zuschnittabfälle aufgezeichnet, was später der leichteren
Orientierung bei der Bestückung der Stiftplatte 20 mit
Ausbrechstiften dient. Jede Stiftstelle kann zusätz
lich gesondert markiert werden, beispielsweise durch
ein Linienkreuz, das den Rand der Bohrung deutlich
überschreitet, oder durch eine Kreislinie, die wieder
um nach dem Bohren noch deutlich zu sehen ist. In dieser
Weise kann durch unmarkierte, kreuzmarkierte und kreis
markierte Stellen festgelegt werden, welcher von drei
Stiftsorten in die entsprechende Bohrung eingetrieben
werden soll. Diese Markierungsarbeiten werden automatisch
von dem zugehörigen Fertigungsprogramm durchgeführt.
Im Anschluß an die Stiftlöcher 23 werden Luftlöcher
24 in die Stiftplatte 20 eingeschnitten, beispielsweise
durch Umfahren der Felder mit Hilfe eines Fingerfräsers.
Die Funktion der Luftlöcher ist eingangs genauer be
schrieben worden. Mit zunehmender Schneidtätigkeit
wird die Stiftplatte 20 immer weicher. Es kann deshalb
erforderlich sein, eine Stütze 18 einzusetzen, die
auf der Fundamentplatte 1 aufgesetzt wird und dieselbe
Höhe hat wie die Auflagen 5. Ist eine derartige Ab
stützung ratsam und im Programm vorgesehen, kann der
Computer durch Ausdruck oder Anzeige auf einem Bild
schirm diejenigen Koordinaten auf der Fundamentplatte
1 angeben, die nicht durch spanende Bearbeitung ver
ändert werden und auch nach dem Umdrehen der Platte
auch noch eine Stützwirkung ausüben können, weil wie
derum kein Spanvorgang vorgekommen ist. Derartige Ab
stützflächen 25 sind in der Fig. 2 wiedergegeben.
Damit diese entsprechenden Positionen leicht aufgefun
den werden können, trägt jede Stütze 18 einen Sektoraus
schnitt 19, der im Fußbereich der Stütze 18 bis zur
Mittelachse reicht. In dieser Weise kann ein angezeich
neter Punkt oder ein in sonstiger Weise markierter
Punkt exakt mit einer Stütze 18 versehen werden.
Nach dem kompletten Bohren und Fräsen aller Löcher
und Felder in der Stiftplatte 20 werden die Spannmittel
9 gelöst, und die Stiftplatte 20 kann mit Ausbrechstiften
bestückt werden. Bei durchschnittlicher Stiftbelegung
gelingt diese Arbeit in wenigen Minuten. Es bedarf
jeweils lediglich des Einsteckens eines Stiftes und
des Niederschlagens, bis der an den Stiften angeformte
Bund auf der Stiftplatte 20 aufliegt. Nach dem Ein
spannen in einen entsprechenden Werkzeugrahmen, der
mit einem luftdurchlässigen Rücken zur Anlage an den
Stiftbunden versehen ist, ist das Ausbrech-Oberwerkzeug
fertiggestellt.
Anhand der Fig. 3 soll veranschaulicht werden, daß
mit sehr einfachen Mitteln der Bohr- und Frässtaub
beherrscht werden kann. Bei diesem Ausführungsbeispiel
sind an der Fundamentplatte 1 ringsherum Flachbürsten
35 angebracht, die bis zu dem Niveau der Stiftplatte
20 reichen. In der Fundamentplatte 1 befindet sich
eine Öffnung 39, an die ein Absauggebläse 40 angeschlos
sen ist. Alle auf die Fundamentplatte gelangenden Späne
werden so abgesaugt und aus dem Arbeitsbereich entfernt.
Zusätzlich kann das Werkzeug 34 mit einer Abdeckung
37 versehen sein, die die Stiftplatte 20 berührt und
als Schleppe bei allen Bewegungen mitgeführt wird.
Auf diese Weise wird auch dann ein ausreichender Luftzug
in Richtung auf die Öffnung 39 aufrechterhalten, wenn
sehr große Luftlöcher 24 geschnitten worden sind.
Es wurde eingangs schon darauf hingewiesen, daß der
Schlitten mit dem daran befindlichen Werkzeug 34 in
üblicher Weise geführt und bewegbar ist. In dem dar
gestellten Ausführungsbeispiel ist eine Stangenführung
31 vorhanden, und zwar für Bewegungen, die parallel
zu der Verbindungslinie zwischen den Anschlägen 4 ver
laufen. Für die orthogonal dazu ausgerichtete Bewegung
wird eine V-Schiene 32 eingesetzt, während auf der
gegenüberliegenden Seite eine einfache Stützschiene
33 vorgesehen ist. Der Antrieb erfolgt über Stellmotoren
oder Schrittmotoren. Diesbezüglich geht die Erfindung
bekannte Wege.
Der Positionierstein 15 kann selbstverständlich auch
zwischen den Anschlägen 4 angeordnet sein, wenn später
in dem Stanzautomaten das zu positionierende Werkzeug
die Anlageseite und den Positionierstein auf derselben
Seite hat. Es kommt lediglich darauf an, daß dieselbe
Spann- und Positioniersituation in der Vorrichtung
gemäß der Erfindung vorhanden ist, die später auch
im Stanzautomaten angewendet bzw. vorgefunden wird.
Falls beide Arten der Einspannung bzw. der Positio
nierung vorkommen, kann die Vorrichtung auch mit zwei
sich gegenüberliegenden Positioniersteinen 15 ausge
stattet sein, die dann wahlweise eingesetzt werden.
Nach einer Grundausrichtung sind die dadurch einge
brachten Fehler nicht meßbar bzw. vernachlässigbar.
Wenn für das Bohren und das Fräsen unterschiedliche
Werkzeuge eingesetzt werden sollen, bedarf es selbst
verständlich eines Schlittens 30 mit einem Werkzeug
satz, wobei in der Regel eigene Antriebe vorhanden
sind. Selbstverständlich ist in jedem Fall eine Ein
richtung zum Zeichnen von Linien vorhanden, was in der
Fig. 3 nicht gesondert angedeutet worden ist. Eine
normale Ausstattung besteht also aus der Einrichtung
zum Zeichnen, aus einem Bohrer und einem Fräser, so daß
statt des dargestellten Werkzeugs 34 in der Regel drei
Werkzeuge nebeneinander angeordnet sind, die durch
das Computerprogramm angesteuert werden können.
Claims (14)
1. Vorrichtung zur Bearbeitung einer Stiftplatte als
Oberwerkzeug in der Ausbrechstation eines Stanzauto
maten zur Herstellung von Faltschachteln durch
eine Bohr- und Fräsvorrichtung, bei der die Stift
platte auf eine Auflage aufgespannt ist und das
spangebende, vertikal auf die Stiftplatte absenkbare
Werkzeug an einem Schlitten geführt ist, der in
Richtung zweier aufeinander senkrecht stehender
Koordinaten über die gesamte Fläche der Stiftplatte
verfahrbar ist, dadurch gekennzeich
net, daß die Auflage (5) in der einen Koordina
tenrichtung eine dauernde Anschlagleiste oder zwei
in einem Abstand zueinander angeordnete Einzelan
schläge (4) und in der anderen Koordinatenrichtung
einen einfachen Anschlag (8) trägt, daß an der Seite
der Anschlagleiste/der beiden Einzelanschläge (4)
bzw. auf der gegenüberliegenden Seite ein Positio
nierstein (15) gehalten ist, der vertikal zur An
schlagleiste bzw. zur Verbindungslinie zwischen den
Einzelanschlägen (4) in der Ebene der Stiftplatte
(20) verschiebbar angeordnet ist, und daß die Bohr
und Fräsvorrichtung eine Einrichtung zum Zeichnen
von Linien trägt.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekenn
zeichnet, daß der einfache Anschlag (8)
in die Auflage (5) oder die Anschlagleiste/den
einen Einzelanschlag (4) einsteckbar oder hieran
zum Wegklappen gelenkig verankert ist.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch ge
kennzeichnet, daß die Auflage (5) auf
die vier Eckbereiche der Stiftplatte (20) beschränkt
und dazwischen unterbrochen ist.
4. Vorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekenn
zeichnet, daß unter der Auflage (5) eine
in sich ebene Fundamentplatte (1) vorgesehen ist,
auf der mindestens eine Stütze (18) aufsetzbar
ist.
5. Vorrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Fundamentplatte (1) aus
einem ferromagnetischen Material besteht und die
Stütze (18) einen Dauermagneten trägt.
6. Vorrichtung nach Anspruch 4 oder 5, dadurch ge
kennzeichnet, daß die Stütze (18) einen
Sektorausschnitt (19) zur Freilegung des Mittel
punktes im Fußbereich trägt.
7. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 4-6, dadurch
gekennzeichnet, daß die Fundamentplatte
(1) eine Öffnung (39) für eine Absaugung trägt.
8. Vorrichtung nach Anspruch 7, dadurch gekenn
zeichnet, daß die vertikalen Flächen von
der Fundamentplatte (1) bis zum Niveau der Auflage
(5) durch Bürsten (35) oder Abdeckungen mit elasti
scher Oberkante in Form einer Lippe oder dgl. abge
deckt sind.
9. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß der Schlit
ten (30) mit einer die Stiftplatte (20) berührenden
Abdeckung (37) zum Verschließen bereits gebohrter
und gefräster Flächen trägt.
10. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß der Schlit
ten (30) mit einem optischen, akustischen, indukti
ven, kapazitiven oder mechanischen Taster versehen
ist, der dann ein Signal abgibt, wenn die Fläche
der noch unbearbeiteten Stiftplatte (20) verlassen
wird.
11. Verfahren zum Bearbeiten einer Stiftplatte mit
einer Vorrichtung nach einem der vorhergehenden
Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß
- - ein Stiftplattenrohling auf die Auflage auf gelegt und gegen die Anschlagleiste/die Einzel anschläge gespannt wird bei Anlage an dem einfachen Anschlag,
- - die Umrisse der Zuschnittabfälle auf die nach oben weisende Unterseite der Stiftplatte ge zeichnet werden,
- - eine Aussparung, in die eine Seitenkante der Stiftplatte eingefräst wird, die zwei sich gegenüberliegende, parallel zueinander aus gerichtete Flächen aufweist,
- - die Stiftplatte gelöst, umgedreht, über die Aussparung und den Positionierstein positio niert und erneut ausschließlich gegen die Anschlagleiste/die beiden Einzelanschläge gespannt wird und
- - die Stiftlöcher und ggfs. Luftlöcher gebohrt und ausgefräst werden.
12. Verfahren nach Anspruch 11, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Luftlöcher bereits in
der Rücklage der Platte vor dem Umdrehen gebohrt
bzw. ausgefräst werden.
13. Verfahren nach Anspruch 11 oder 12, dadurch ge
kennzeichnet, daß der einfache Anschlag
nach dem Festspannen oder später beim Umdrehen
der Stiftplatte entfernt wird.
14. Verfahren nach Anspruch 11 oder 12, dadurch ge
kennzeichnet, daß die Aussparung zur
Aufnahme des Positioniersteines um einen vorgege
benen Betrag zu der Plattenkantenmitte versetzt
gefräst wird, damit nach dem Umdrehen die Stift
platte in der durch den Positionierstein positio
nierten Lage in einem sicheren Abstand von dem
einfachen Anschlag liegt.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19904013366 DE4013366A1 (de) | 1990-04-26 | 1990-04-26 | Verfahren und vorrichtung zur bearbeitung einer stiftplatte |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19904013366 DE4013366A1 (de) | 1990-04-26 | 1990-04-26 | Verfahren und vorrichtung zur bearbeitung einer stiftplatte |
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Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE4013366A1 true DE4013366A1 (de) | 1991-10-31 |
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ID=6405169
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
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DE19904013366 Withdrawn DE4013366A1 (de) | 1990-04-26 | 1990-04-26 | Verfahren und vorrichtung zur bearbeitung einer stiftplatte |
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Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
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1990
- 1990-04-26 DE DE19904013366 patent/DE4013366A1/de not_active Withdrawn
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