DE102010019768A1 - Vorrichtung zur Messung des Staubungsverhaltens pulverförmiger, granulierter und körniger Stoffe - Google Patents
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Abstract
Vorrichtung (10) zur Messung des Staubungsverhaltens pulverförmiger, granulierter oder körniger Stoffe, umfassend eine Staubentwicklungseinheit (11), eine Luftstromserzeugungseinheit (12) und eine Filtereinheit (16), wobei ein Luftstrom, der durch die Luftstromserzeugungseinheit (12) hergestellt wird, durch die Staubentwicklungseinheit (11) hin zur Filtereinheit (16) gefördert wird, wobei zumindest Teile der Oberfläche der Filtereinheit (16) aus einem elektrisch leitenden Material hergestellt sind.
Description
- Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Messung des Staubungsverhaltens pulverförmiger, granulierter und körniger Stoffe.
- Eine solche Vorrichtung ist aus der
DE 85 18 900 U1 bekannt. Die Vorrichtung weist ein Staubentwicklungsgefäß, einen Filter und eine Pumpe auf, wobei die Pumpe einen Luftstrom erzeugt, der Staubteile aus dem Staubentwicklungsgefäß austragen kann. In dem Staubentwicklungsgefäß werden die Stoffe einer definierten Bewegung ausgesetzt, wobei Schikanen vorgesehen sein können, die Fördervorgänge simulieren und damit die Stoffe einer reellen mechanischen Belastung aussetzen. Der dabei von den Stoffen abgeriebene Staub kann in dem Filter aufgefangen und anschließend gewogen werden. Aus dem ermittelten Gewicht kann auf das Staubungsverhalten des Stoffes geschlossen werden. - Es ist Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine verbesserte Vorrichtung zur Messung des Staubungsverhaltens pulverförmiger, granulierter und körniger Stoffe bereitzustellen.
- Diese Aufgabe wird gelöst durch eine Vorrichtung zur Messung des Staubungsverhaltens pulverförmiger, granulierter oder körniger Stoffe, umfassend eine Staubentwicklungseinheit, eine Luftstromerzeugungseinheit und eine Filtereinheit, wobei ein Luftstrom, der durch die Luftstromerzeugungseinheit hergestellt wird, durch die Staubentwicklungseinheit hin zur Filtereinheit gefördert wird. Die erfindungsgemäße Vorrichtung ist dadurch gekennzeichnet, dass zumindest Teile der Oberfläche der Filtereinheit aus einem elektrisch leitenden Material hergestellt sind.
- Unter der Filtereinheit ist dabei im Rahmen der vorliegenden Erfindung der spezielle Teil einer Filteranordnung gemeint, welcher Feststoffe aus einem Gas- oder Flüssigkeitsstrom zurückhalten kann, also insbesondere ein Sieb oder eine Filtermembran. Die Filtereinheit kann durch eine Filtertragvorrichtung, z. B. ein Gehäuse gehalten werden, die auch Bestandteil der Filteranordnung sein kann.
- Die Luftstromserzeugungseinheit, z. B. eine Pumpe oder ein Ventilator, erzeugen einen Luftstrom, mit dem die Stoffe beaufschlagt werden. Der Luftstrom kann Staub, der von den Stoffen abfällt, hin zur Filtereinheit fördern. Die Stoffe, die in der Staubentwicklungseinheit angeordnet sind, werden in der Staubentwicklungseinheit insbesondere einer mechanischen Belastung ausgesetzt. Dabei wird insbesondere gebeiztes Saatgut als zu untersuchender Stoff in der Staubentwicklungseinheit mechanisch belastet. Diese mechanische Belastung kann Abrieb von den Stoffen erzeugen. Die Staubentwicklungseinheit kann durch eine rotierende Trommel dargestellt sein, in der zusätzliche Schikanen angeordnet sein können. Die Art der mechanischen Belastung kann einstellbar sein. Insbesondere wenn die Staubentwicklungseinheit eine Trommel ist, kann die Intensität der Staubentwicklung durch Dauer und Intensität einer Drehung der Trommel verändert werden. Durch den Luftstrom werden die in der Trommel abgeriebenen Staubpartikel in Richtung zur Filtereinheit gefördert und zumindest teilweise in der Filtereinheit sedimentiert. Größere oder gröbere Partikel, die nicht zur Beurteilung des Staubungsverhaltens herangezogen werden sollen, können in einer vorgelagerten Abscheideeinheit, insbesondere einer weiteren Filtereinheit mit größeren Poren, abgeschieden werden. Anschließend wird die Menge an Staub auf der Filtereinheit gravimetrisch, d. h. durch Wiegen ermittelt. Dabei wird die gesamte Filtereinheit vor und nach dem Versuch gewogen, wobei eine Differenz das Maß für die auf der Filtereinheit abgelagerte Staubmenge darstellt.
- Durch die Ausbildung zumindest von Teilen der Oberfläche der Filtereinheit aus einem elektrisch leitenden Material kann eine statische Aufladung der Filtereinheit reduziert oder vorzugsweise vollständig ausgeschlossen werden. Durch gegebenenfalls elektrische Ladung hervorgerufene Störungen können dadurch verringert werden. Die Versuchsergebnisse können dadurch genauer werden. Eine Reduzierung der elektrostatischen Aufladung wurde bisher auch durch den Einsatz von Ionisationsgeräten gelöst. Das Vorsehen eines solchen Ionisationsgerätes kann bei einer erfindungsgemäßen Vorrichtung nunmehr entfallen, so dass grundsätzlich der Aufbau der Versuchseinrichtung einfacher gestaltet werden kann. Ferner kann die Vorrichtung schneller einsatzbereit sein, wenn durch die Leitfähigkeit von zumindest Teilen der Filtereinheit eine etwaige elektrostatische Aufladung unmittelbar und ohne Zeitverzögerung abgebaut werden kann.
- Vorzugsweise ist dabei die Oberfläche der Filtereinheit vollständig von einem elektrisch leitenden Material überzogen. Durch den vollständigen Überzug der Filtereinheit kann sich ein verbessertes Ableiten einer etwaigen elektrostatischen Aufladung ergeben.
- Vorzugsweise ist die Filtereinheit aus einem elektrisch leitfähigen Kunststoff hergestellt. Ein elektrisch leitender Kunststoff kann vorzugsweise auch aus einem Verbundstoff hergestellt sein, bei dem leitendes Material in Form von Partikeln, Fasern oder Schichten zwischen einen Kunststoff eingebracht ist. Die Partikel, Fasern oder Schichten müssen dann nicht zwangsläufig auch aus Kunststoff gebildet sein. Vorzugsweise werden Rußpartikel verwendet.
- Vorzugsweise weist die Filtereinheit Erdungsmittel auf, die insbesondere eine elektrostatische Aufladung der Filtereinheit ableiten können. Hierdurch kann elektrische Ladung zügig abgeleitet werden, wodurch eine elektrostatische Aufladung zumindest zügig abgebaut werden kann oder gar nicht erst entstehen kann.
- Vorzugsweise weist die Vorrichtung eine Filtertragvorrichtung auf, die zum mechanischen Tragen einer Filtereinheit geeignet ist. Diese Filtertrageinheit ist zumindest teilweise auch aus einem elektrisch leitenden Material hergestellt. Die Filtertragvorrichtung kann ein Erdungsmittel darstellen.
- Die Erfindung wird anhand der nachfolgenden
1 näher erläutert, in der eine erfindungsgemäße Vorrichtung10 zur Messung des Staubungsverhaltens pulverförmiger, granulierter oder körniger Stoffe gezeigt ist. Die erfindungsgemäße Vorrichtung10 zur Messung des Staubungsverhaltens pulverförmiger, granulierter oder körniger Stoffe weist eine Trommel11 auf, in die zu untersuchenden Stoffe eingebracht werden können. Die Trommel11 wird von einem Elektromotor13 angetrieben. Innerhalb der Trommel11 sind Schikanen vorgesehen, die in Kollision mit den Stoffen geraten können und dabei einen Abrieb erzeugen. Der Abrieb stellt zum Teil Staub dar, der durch die vorgesehene Vorrichtung10 gemessen werden soll. - Eine Pumpe
12 erzeugt einen Luftstrom, der in die Trommel11 eingebracht wird. Dieser Luftstrom kann den Abrieb aufnehmen und zu einem Ausgang18 der Trommel11 führen. Durch Rohrleitungen wird der Luftstrom mit dem Abrieb zunächst durch einen Abscheider15 gefördert, in dem grobe Bestandteile aus dem Luftstrom gefiltert werden können. Der Abscheider15 kann eine Siebeinheit für bestimmte Korngrößen aufweisen. Die im Abscheider15 zurückgehaltenen Stoffe sind für die Messung des Staubungsverhaltens unrelevant. Der Luftstrom trifft nachfolgend auf eine Filtereinheit16 , die durch eine Filtermembran gebildet ist. Die Filtermembran16 wird von einem Filtergehäuse14 getragen. Die Filtermembran16 ist vollständig aus einem elektrisch leitfähigen Kunststoff hergestellt. Das Filtergehäuse19 , welches die Filtermembran16 trägt, ist aus einem Metall hergestellt und elektrisch leitend mit der Filtermembran16 verbunden. Das Gehäuse14 ist ferner an ein Erdungskabel17 angeschlossen. - Die Filtermembran
16 kann aus der Vorrichtung entnommen und auf einer Waage gewogen werden. - In einer alternativen Ausführungsform ist eine Vakuumpumpe auf der der Trommel abgewandten Seite der Filtermembran angeordnet.
- Bezugszeichenliste
-
- 10
- Vorrichtung
- 11
- Trommel
- 12
- Pumpe
- 13
- Motor
- 14
- Filtergehäuse
- 15
- Abscheider
- 16
- Filtermembran
- 17
- Erdungskabel
- 18
- Ausgang
- ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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- Zitierte Patentliteratur
-
- DE 8518900 U1 [0002]
Claims (5)
- Vorrichtung (
10 ) zur Messung des Staubungsverhaltens pulverförmiger, granulierter oder körniger Stoffe, umfassend eine Staubentwicklungseinheit (11 ), eine Luftstromserzeugungseinheit (12 ) und eine Filtereinheit (16 ), wobei ein Luftstrom, der durch die Luftstromserzeugungseinheit (12 ) hergestellt wird, durch die Staubentwicklungseinheit (11 ) hin zur Filtereinheit (16 ) gefördert wird, dadurch gekennzeichnet, dass zumindest Teile der Oberfläche der Filtereinheit (16 ) aus einem elektrisch leitenden Material hergestellt sind. - Vorrichtung nach dem vorhergehenden Anspruch, dadurch gekennzeichnet, dass die Oberfläche der Filtereinheit (
16 ) vollständig von einem elektrisch leitfähigen Material überzogen ist. - Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Filtereinheit (
16 ) aus einem elektrisch leitfähigen Kunststoff hergestellt ist. - Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass Erdungsmittel (
17 ) vorgesehen sind, die insbesondere eine elektrostatische Aufladung der Filtereinheit (16 ) ableiten oder verhindern können. - Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass eine Filtertragvorrichtung (
14 ), die zum mechanischen Tragen der Filtereinheit (16 ) geeignet ist, zumindest teilweise aus einem elektrisch leitfähigen Material hergestellt ist.
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DE69807058T2 (de) * | 1997-04-15 | 2003-04-03 | Aircuity Inc | Vernetztes luftmesssystem |
DE102005004273A1 (de) * | 2005-01-28 | 2006-08-03 | Anatec As | Meßvorrichtung zur Bestimmung des Staubungsverhaltens von dispersen Systemen |
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2010
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Non-Patent Citations (1)
Title |
---|
HAMELMANN, Frank et al.: Messverfahren zur Bestimmung des Staubungsvermögens von dispersen Pulvern, Chemie Ingenieur Technik (74), S. 1666-1676, Wiley 2002 * |
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