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Die vorliegende Erfindung betrifft einen Schraubendreher mit einer in beide Drehrichtungen wirkenden, selbsthemmenden Klemmvorrichtung mit Freilauffunktion für beide Drehrichtungen.
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Einfache Schraubendreher, bei denen ein Handgriff mit dem Schaft, der die Klinge trägt, starr verbunden ist, haben den Nachteil, dass der Benutzer nach ca. einer halben Umdrehung den Schraubendreher absetzen und wieder in die Schraube einsetzen muss, um die Schraubbewegung fortzusetzen. Dieser Nachteil wird bei bekannten Ratschen-Schraubendrehern teilweise dadurch verbessert, dass der Handgriff bei Drehung in eine erste Drehrichtung (z. B. beim Einschrauben) die in den Schaft mit der Klinge eingreift und diesen mitdreht, bei Drehung in die entgegengesetzte Richtung jedoch freiläuft. Der Benutzer muss in diesem Fall den Schraubendreher nicht mehr von der Schraube absetzen, sondern kann den Handgriff aufgrund des Freilaufs in die Ausgangsstellung zurückdrehen. Der Freilauf ist entsprechend der gewünschten Drehrichtung (Einschrauben und Ausschrauben) umschaltbar. Dennoch ist das fortlaufende Vorwärts- und Zurückdrehen des Handgriffes für den Benutzer langwierig und anstrengend.
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Die der Erfindung zugrunde liegende Aufgabe besteht darin, einen Schraubendreher zur Verfügung zu stellen, der sich besser handhaben lässt und ein schnelles und sicheres Einschrauben und Lösen von Schrauben ermöglicht.
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Diese Aufgabe wird durch einen Schraubendreher gemäß Anspruch 1 gelöst. Beispielhafte Ausführungsformen und Weiterbildungen der Erfindung sind Gegenstand der abhängigen Ansprüche.
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Gemäß einem Beispiel der Erfindung weist ein erfindungsgemäßer Schraubendreher Folgendes auf: einen Handgriff, der einen ersten Antriebsabschnitt und einen zweiten Antriebsabschnitt umfasst, einen koaxial zu den Antriebsabschnitten angeordneten und zumindest teilweise durch diese hindurch verlaufenden Schaft und eine den ersten Antriebsabschnitt und den Schaft verbindende selbsthemmende Klemmvorichtung, die dazu ausgebildet ist, eine Relativbewegung zwischen dem Schaft und dem ersten Antriebsabschnitt des Handgriffs zu hemmen, wenn an dem ersten Antriebsabschnitt ein Drehmoment anliegt, wobei die Selbsthemmung durch eine Drehung des zweiten Antriebsabschnitts verhindert werden kann.
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Die Klemmvorrichtung kann eine starr mit dem ersten Antriebsabschnitt verbundene Hülse und mehrere zwischen der Hülse und dem Schaft angeordnete Klemmelemente, z. B. Klemmrollen oder Kugeln aufweisen, wobei Hülse, Klemmelemente und Schaft derart geformt sind, dass in einer Freilaufstellung der Klemmelemente der Schaft und der erste Antriebsabschnitt des Handgriffes frei gegeneinander verdrehbar sind. Die Klemmelemente können jedoch durch ein an dem ersten Antriebsabschnitt anliegendes Drehmoment aus der Freilaufstellung heraus in eine Klemmstellung bewegt werden.
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Bei einer beispielhaften Ausführungsform der Erfindung berührt jedes Klemmelement einerseits eine Innenfläche der Hülse und andererseits eine dem jeweiligen Klemmelement zugeordnete Auflagefläche des Schaftes. In der Freilaufstellung entspricht der Abstand zwischen der Auflagefläche und der Innenfläche der Hülse im Wesentlichen der Außenabmessung der Klemmelemente (z. B. dem Durchmesser der Kugel oder der Klemmrolle), in anderen als der Freilaufstellung ist der Abstand geringer. Daraus resultiert unabhängig von der Drehrichtung eine selbstaktivierbare (selbsthemmende), lösbare Klemmverbindung zwischen dem Schaft und dem ersten Antriebsabschnitt des Handgriffes bei Betätigung des Schraubendrehers, d. h. für den Fall, dass am ersten Antriebsabschnitt des Handgriffes ein Drehmoment zum Einschrauben oder Lösen einer Schraube anliegt.
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Die Auflageflächen und die Klemmelemente können symmetrisch um eine Rotationsachse des Schaftes angeordnet sein. Beispielsweise kann der Schaft eine Querschnittsfläche aufweisen, welche die Form eines regulären Vielecks (z. B. eines Sechsecks) hat, und die Auflageflächen können durch eine ebene Seitenfläche des Schaftes gebildet werden.
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Die Klemmvorrichtung kann mehrere Zapfen aufweisen, die derart an dem zweiten Antriebsabschnitt angeordnet und mit diesem starr verbunden sind, dass die Zapfen bei einer Drehung des zweiten Antriebsabschnitts und unabhängig von der Drehrichtung die Klemmelemente in die Freilaufstellung bewegen. Die Klemmrollen oder die Kugeln können durch die Zapfen durch Drehen des zweiten Antriebsabschnitts des Handgriffes so in die Freilaufstellung verschoben werden, dass der erste Antriebsabschnitt des Handgriffes gegenüber dem Schaft frei drehbar ist.
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Am Umfang des Schafts und an einer Innenfläche des zweiten Antriebsabschnittes des Handgriffes sind gemäß einem Ausführungsbeispiel der Erfindung zueinander korrespondierende Anschlagmittel derart angeordnet sind, dass der zweite Antriebsabschnitt des Handgriffes in eine linke Anschlagstellung und in eine rechte Anschlagstellung gedreht werden kann, wobei in beiden Anschlagstellungen die Klemmvorrichtung in der Freilaufstellung ist. Durch Drehen des zweiten Antriebsabschnittes des Handgriffes kann also einerseits ein Lösen der Klemmverbindung erreicht bzw. die Selbsthemmung der Klemmverbindung verhindert werden, andererseits kann mit Hilfe der Anschlagmittel der Schaft mit dem zweiten Antriebsabschnitt mitgedreht werden, während der erste Antriebsabschnitt des Handgriffes stillsteht. Als Anschlagmittel können z. B. an der Innenfläche des zweiten Antriebsabschnittes des Handgriffes zumindest eine vorstehende Rippe und am Schaft eine korrespondierende Aussparung angeordnet sein oder umgekehrt.
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Dadurch ist es, wenn nur ein geringes Drehmoment zum Einschrauben oder Lösen einer Schraube nötig ist, für den Benutzer möglich, den ersten Antriebsabschnitt des Handgriffes fest zwischen Mittelfinger und Ringfinger und kleinem Finger und Handballen zu halten während der zweite Antriebsabschnitt des Handgriffes (und damit der Schaft und die Klinge) einfach mit Daumen und Zeigefinger gedreht (gezwirbelt) werden kann ohne den Schraubendreher absetzen zu müssen. Wenn größere Drehmomente notwendig sind (z. B. zum Festziehen einer Schraube) kann der Schraubendreher am ersten Antriebsabschnitt des Handgriffs wie ein einfacher Schraubendreher fest in die Hand genommen werden und die selbsthemmende Klemmvorrichtung gewährleistet die Übertragung des Drehmoments vom Handgriff in den Schaft.
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In einem weiteren Ausführungsbeispiel der Erfindung ist im zweiten Antriebsabschnitt des Handgriffs ein Elektromotor angeordnet, dessen Abtrieb mit dem Schaft verbunden ist und der durch Drehen des zweiten Antriebsabschnittes des Handgriffes einschaltbar ist.
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Die Erfindung wird im Folgenden anhand von in Figuren dargestellten Ausführungsbeispielen näher erläutert.
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1 zeigt in perspektivischer Darstellung als erstes Ausführungsbeispiel der Erfindung einen Schraubendreher mit einer selbsthemmenden Klemmvorrichtung, die dazu ausgebildet ist, eine Relativbewegung zwischen dem Schaft des Schraubendrehers und einem ersten Antriebsabschnitt des Handgriffs in beiden Drehrichtungen zu hemmen, wenn an dem ersten Antriebsabschnitt ein Drehmoment anliegt;
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2 zeigt anhand einer Schnittdarstellung entlang der Schnittlinie A-A in 1 in radialer Richtung normal zur Drehachse des Schraubendrehers die Klemmvorrichtung in einer Klemmstellung;
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3 zeigt anhand einer Schnittdarstellung entlang der Schnittlinie B-B in radialer Richtung parallel zum Schnitt aus 2 eine Anschlagvorrichtung, die eine formschlüssige Verbindung zwischen einem zweiten Antriebsabschnitt des Handgriffs und dem Schaft herstellen kann, die Stellung des Schafts relativ zum Handgriff entspricht der Klemmstellung aus 2;
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4 zeigt eine Schnittdarstellung analog zu der aus 2, die Klemmvorrichtung befindet sich jedoch in einer Freilaufstellung;
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5 zeigt eine Schnittdarstellung analog zu der aus 3, die Stellung des Schafts relativ zum Handgriff entspricht der Freilaufstellung aus 4;
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6 zeigt in perspektivischer Darstellung als zweites Ausführungsbeispiel der Erfindung einen Schraubendreher mit einer selbsthemmenden Klemmvorrichtung und einem Elektromotor;
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7 zeigt anhand einer Schnittdarstellung in radialer Richtung normal zur Drehachse des Schraubendrehers den Schaltmechanismus des Schraubendrehers;
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8 zeigt eine Überlastsicherung für den Elektromotor des Ausführungsbeispiels gemäß 6;
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9 zeigt ein alternatives Ausführungsbeispiel zu der Klemmvorrichtung aus der 2 entlang der Schnittlinie A-A aus 6;
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10 zeigt anhand einer Schnittdarstellung in radialer Richtung entlang der Schnittlinie B-B aus 6 eine alternative Ausführungsform zu der Anschlagvorrichtung gemäß 3, die eine formschlüssige Verbindung zwischen einem zweiten Antriebsabschnitt des Handgriffs und dem Schaft herstellen kann, die Stellung des Schafts relativ zum Handgriff entspricht der Klemmstellung aus 9.
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In den Figuren bezeichnen gleiche Bezugszeichen gleiche Komponenten mit gleicher Bedeutung.
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1 zeigt in perspektivischer Darstellung als erstes Ausführungsbeispiel der Erfindung einen Schraubendreher mit einem in einen ersten Antriebsabschnitt 11 und einen zweiten Antriebsabschnitt 12 unterteilten Handgriff. Der Schraubendreher umfasst des Weiteren einen Schaft 2, der koaxial zu dem Handgriff 1 teilweise in diesem gelagert ist. Die Klinge des Schraubendrehers (nicht dargestellt) befindet sich an dem dem Handgriff 1 abgewandten Ende des Schaftes 2. Der Schraubendreher umfasst des Weiteren eine selbsthemmenden Klemmvorrichtung 31, 32, die dazu ausgebildet ist, eine Relativbewegung zwischen dem Schaft 2 des Schraubendrehers und dem ersten Antriebsabschnitt 11 des Handgriffs 1 zu hemmen, wenn an dem ersten Antriebsabschnitt 11 ein Drehmoment zum Anziehen oder Lösen einer Schraube anliegt, unabhängig von der Richtung des Drehmoments. Wenn diese Selbsthemmung wirksam ist, kann der in 1 dargestellte Schraubendreher wie ein gewöhnlicher Handschraubendreher zum Festziehen oder Lösen von Schrauben benutzt werden. Die selbsthemmende Klemmvorrichtung 31, 32 ist dazu ausgebildet, die beim Festziehen von üblichen Metall und Holzschrauben wirksamen Drehmomente vom ersten Antriebsabschnitt des Schaftes auf den Schaft (und damit auf die Schraube) zu übertragen, ohne dass der Schaft 2 durchrutscht.
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Der Schaft 2 ist um die Längsachse relativ zum Handgriff 1 drehbar und in dem Handgriff 1 und koaxial zu diesem gelagert. Gegen eine axiale Verschiebung relativ zum Handgriff 1 ist der Schaft mit Hilfe eines Lagers 21, 22 gesichert. Im dargestellten Fall wird das Lager durch eine Innenfläche des Handgriffes 1, Kugeln 22 und eine umlaufende Nut 21 in dem Schaft 2 gebildet, wobei die Kugeln eine Drehbewegung des Schaftes 2 zulassen, jedoch eine axiale Verschiebung des Schaftes 2 durch eine formschlüssige Verbindung zum Handgriff 1 verhindern.
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Der Aufbau und die Funktionsweise der Klemmvorrichtung werden im Folgenden anhand der Schnittdarstellung aus 2 näher erläutert. Die Schnittdarstellung aus 2 zeigt die Ansicht einer Schnittebene normal zur Rotationsachse des Schaftes 2. Zu sehen sind der Handgriff 1 mit dem ersten Antriebsabschnitt 11 und dem zweiten Antriebsabschnitt 12 und die Klemmvorrichtung bestehend aus einer drehfest mit dem ersten Antriebsabschnitt 11 verbundenen Hülse 32, einem durch die Hülse 32 geführten Abschnitt des Schaftes 2, und mehreren zwischen Schaft 2 und Hülse 32 abwechselnd angeordneten Klemmelementen 31 und Zentrierelementen 33. Die Klemmelemente 31 sind im dargestellten Fall drei gleichmäßig um den Umfang des Schaftes 2 angeordnete Klemmrollen und die Zentrierelemente 33 drei jeweils zwischen den Klemmrollen 31 angeordnete Zapfen, die drehfest mit dem zweiten Antriebsabschnitt 12 des Handgriffes verbunden sind.
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Wichtig für die Funktion der Klemmvorrichtung ist, dass die Klemmrollen 31 jeweils an einer Innenfläche der Hülse 32 und an einer korrespondierenden Auflagefläche an dem Schaft 2 anliegen. Die Innenfläche der Hülse 32 und die korrespondierende Auflagefläche am Schaft 2 sind derart relativ zueinander angeordnet, dass die dazwischenliegende Rolle zumindest an einer Position (Freilaufstellung) genau zwischen Hülse 32 und Schaft 2 passt ohne zu klemmen und folglich Schaft 2 und Hülse 32 gegeneinander verdrehbar sind. Abseits dieser Freilaufposition ist der Abstand zwischen Auflagefläche am Schaft 2 und der Innenfläche der Hülse 32 kleiner als der Rollendurchmesser der Klemmrollen 31.
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Wenn zum Drehen (sei es zum Festziehen oder zum Lösen) einer Schraube am ersten Antriebsabschnitt 11 des Handgriffes 1 ein Drehmoment angreift, werden die Klemmrollen 31 aufgrund der Reibung an der Hülse 32, die sich mit dem ersten Antriebsabschnitt 11 mitdreht, mitgenommen und aus der Freilaufstellung herausgedreht, wodurch die Klemmrollen 31 so zwischen Schaft 2 und Hülse 32 verklemmt werden, dass eine Übertragung des Drehmomentes vom ersten Antriebsabschnitt auf den Schaft (und damit auf die Schraube) gewährleistet ist. Die Klemmrollen 31 werden so weit aus der Freilaufstellung herausgedreht bis das aufgrund der Klemmung resultierende Reibmoment dem äußeren Drehmoment am ersten Antriebsabschnitt 11 entspricht und verbleiben dann in dieser Klemmstellung.
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Die Klemmvorrichtung ist in 2 in dieser Klemmstellung dargestellt. Der Schraubendreher kann in diesem Zustand wie ein gewöhnlicher Handschraubendreher benutzt werden. Der rotationssymmetrische Aufbau der Klemmvorrichtung bewirkt, dass sich die selbsthemmende Klemmvorrichtung in beide Drehrichtungen verklemmen kann, ohne dass ein Umschaltmechanismus dazu notwendig wäre. Bei einem Wechsel der Richtung des angreifenden Drehmomentes rutschen die Klemmrollen von einer Klemmstellung links von der Freilaufstellung in eine Klemmstellung rechts von der Freilaufstellung oder umgekehrt.
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Durch Drehen des zweiten Antriebsabschnittes 12 bei stillstehendem ersten Antriebsabschnitt 11 des Handgriffes 1 kann die Klemmung der Klemmvorrichtung gelöst, diese in der Freilaufstellung gehalten und gleichzeitig der Schaft 2 mit dem zweiten Antriebsabschnitt 12 des Handgriffes mitgedreht werden.
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Das Lösen der Klemmung und das Schieben der Klemmrollen 31 in die Freilaufstelllung wird durch Zapfen 33 (Zentrierelemente) erreicht, die drehfest mit dem zweiten Antriebsabschnitt 12 verbunden sind und mit diesem mitgedreht werden. Die Freilaufstellung ist eine definierte Relativposition zwischen Klemmrollen 31 und Schaft 2. Durch Drehen des zweiten Antriebsabschnitts 12 des Handgriffes 1 werden die Klemmrollen genau in diese Freilaufstellung geschoben werden, die in der Schnittzeichnung in 4 dargestellt ist. In der Freilaufstellung ist die Anordnung symmetrisch um die Mittelachse, d. h. die Klemmrollen 31 sind gleichmäßig um den Schaft 2 verteilt und befinden sich jeweils in der Mitte einer Seitenkante des Querschnittes des Schaftes 2.
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Definiert ist die Freilaufstellung durch geeignete Anschlagmittel, die derart an dem Schaft 2 und an dem zweiten Antriebsabschnitt 12 ausgebildet sind, dass der zweite Antriebsabschnitt 12 genau in der Freilaufstellung am Schaft 2 in Anschlag kommt. Als Anschlagmittel kann z. B. an der Innenfläche des zweiten Antriebsabschnittes 12 des Handgriffes 1 zumindest eine vorstehende Rippe 42 und am Schaft eine korrespondierende Aussparung 41 angeordnet sein, oder umgekehrt. Der zweite Antriebsabschnitt 12 kann – je nach Drehrichtung – in eine linke oder eine rechte Anschlagstellung gebracht werden, wobei in beiden Anschlagstellungen die Klemmrollen 31 relativ zum Schaft mit Hilfe der Zapfen 33 in der Freilaufstellung zum Liegen kommen. Zwischen den beiden Anschlagstellungen (linke und rechte) kann der zweite Antriebsabschnitt 12 relativ zum Schaft 2 um einen Winkel von rund 10° bis 20° verdreht werden. Als Anschlagmittel kommt eine beliebige formschlüssige Verbindung in Betracht, die zumindest eine geringfügige Verdrehung zwischen zwei Anschlagstellungen erlaubt.
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Die 5 zeigt die Anschlagmittel (zwei gegenüberliegende Rippen 42 und korrespondierende Aussparungen 41) in der rechten Anschlagstellung, die zu der in 4 dargestellten Freilaufstellung der Klemmvorrichtung korrespondiert. Die 3 zeigt die Anschlagmittel in einer Stellung, die zu der in der 2 gezeigten Klemmstellung der Klemmvorrichtung korrespondiert.
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Die Funktion der Anschlagmittel 41, 42 ist eine doppelte. Einerseits gewährleisten sie einen definierten Anschlag in einer Stellung, in der die Zapfen 33 die Klemmrollen 31 in der Freilaufposition halten, und andererseits wird durch die formschlüssige Verbindung (wenn auch mit Spiel beim Richtungswechsel) bei weiterer Drehung der Schaft 2 von dem zweiten Antriebsabschnitt 12 mitgedreht. Dies erlaubt bei still stehendem erstem Antriebsabschnitt 11 ein leichtes und schnelles Drehen des Schaftes durch ein Zwirbeln des zweiten Antriebsabschnittes 12. Während, wie oben beschrieben, zum Aufbringen hoher Drehmomente der Schraubendreher wie ein gewöhnlicher Handschraubendreher bedient werden kann, ist es zum schnellen Heraus- oder Eindrehen von Schrauben möglich, den zweiten Antriebsabschnitt 12 mit Hilfe von Daumen und Zeigefinger rasch zu drehen (zu zwirbeln), während der erste Antriebsabschnitt 11 am Handballen des Benutzers ruht und mit den übrigen Fingern gehalten wird.
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In der 6 ist ein weiteres Ausführungsbeispiel der Erfindung dargestellt, bei dem das manuelle Drehen (Zwirbeln) des zweiten Antriebsabschnittes 12 durch einen elektromotorgestützten Antrieb des Schaftes 2 ersetzt wird. Zu diesem Zweck ist ein Elektromotor 5 drehfest in einer Motoraufnahme 15 angeordnet, welche wiederum drehfest mit dem zweiten Antriebsabschnitt 12 verbunden ist. In dem ersten Antriebsabschnitt 11 des Handgriffs 1 eine Stromversorgung 6 (Akkumulator bzw. Batterie) für den Elektromotor 5 in einem Stromversorgungsgehäuse 16 angeordnet. Wie nachfolgend beschrieben, wird der Elektromotor 5 durch Verdrehen des zweiten Antriebsabschnitts 12 relativ zu dem ersten Antriebsabschnitt 11 eingeschaltet.
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Die Klemmvorrichtung zur Übertragung von Drehmomenten zwischen dem ersten Antriebsabschnitt 11 des Handgriffes 1 und dem Schaft 12 kann bei dem Ausführungsbeispiel aus 6 die gleiche sein wie bei der oben beschriebenen manuellen Ausführung. Alternativ kommt (vgl. 6 und 9) auch eine modifizierte Klemmvorrichtung zum Einsatz, bei der als Klemmelemente 31 statt Klemmrollen Kugeln zum Einsatz kommen und bei der die Auflageflächen am Schaft 2 nicht durch die ebenen Seitenflächen des Schaftes 2 mit sechseckigem Querschnitt gebildet werden, sondern durch wannenförmige Ausnehmungen in dem ansonsten runden Querschnitt des Schaftes 2 (vgl. 9).
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Die Anschlagvorrichtung zur Definition der Freilaufstellung zwischen dem ersten Antriebsabschnitt 11 des Handgriffes 1 und dem Schaft 12 kann bei dem Ausführungsbeispiel aus 6 die gleiche sein wie bei der oben beschriebenen manuellen Ausführung. Alternativ kommt (vgl. 6 und 10) auch eine modifizierte Anschlagvorrichtung zum Einsatz. Die Rippe 42 wird durch einen drehfest mit dem Schaft 2 verbundenen, radial hervorstehenden Schaftantriebsbolzen 17 gebildet, welche in eine Aussparung 41 in einem Schaftantrieb 9 eingreift, der innerhalb einer Hülse 32 angeordnet ist, welche wiederum über eine Verbindungsschiene 14 mit dem ersten antriebsabschnitt 11 drehfest verbunden ist. Der Schaftantrieb 9 ist weiterhin um einen Motorabtriebsaufsatz 8 angeordnet, welcher im wesentlichen fluchtend mit dem Schaft 2 angeordnet ist. Der Schaftantrieb 9 wird somit über den Elektromotor 5 angetrieben, wenn der zweite Antriebsabschnitt 12 gegen den ersten Antriebsabschnitt 1 verdreht wird.
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Der erste Antriebsabschnitt 12 des Handgriffes 1 dient bei dieser Ausführungsform nicht zum Zwirbeln des Schaftes 2 (diese Aufgabe übernimmt der Elektromotor 5), sondern zum Einschalten des Motors 5 und zum Bestimmen der Drehrichtung. Der Schaltmechanismus befindet sich an einer Schnittstelle zwischen dem ersten Antriebsabschnitt 11 und dem zweiten Antriebsabschnitt 12 des Handgriffes 1 und ist in 7 dargestellt.
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7 ist eine Schnittdarstellung normal zur Längsachse (Drehachse) des Schraubendrehers und zeigt einen Schnitt durch den ersten Antriebsabschnitt 11 an einer Schnittstelle zum zweiten Antriebsabschnitt 12 des Handgriffes 1. Der erste Antriebsabschnitt nimmt in seinem Inneren eine Batterie 6 bzw. einen Akkumulator zur Stromversorgung des Elektromotors 5 auf. An der Schnittstelle befindet sich, entweder auf der Seite der Stromversorgung (wie in 7 dargestellt) oder auf der Seite des Elektromotors 5 (nicht dargestellt), ein Schaltmechanismus 61, 62, 63 zur Wahl der Drehrichtung und zum Einschalten des Motors 5.
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Die beiden halbkreisförmigen Anschlusskontakte 62 sind liegen jeweils auf dem positiven bzw. auf dem negativen Versorgungspotential der Stromversorgung 6 (Batterie). Die Kontaktfedern 61 sind elektrisch mit den korrespondierenden Anschlüssen des Elektromotors 5 verbunden. Bei einer Drehung des zweiten Antriebsabschnitts 12 (relativ zum ersten Antriebsabschnitt 11) um einen bestimmten Winkel von z. B. 10 bis 20 Grad werden die Kontaktfedern 61 je nach Drehrichtung an die in Drehrichtung benachbart liegenden Enden der Anschlusskontakte 62 gedrückt. Dadurch wird der Motor 5 eingeschaltet und zwar mit einer Drehrichtung, die der Drehrichtung des zweiten Antriebsabschnittes 12 beim Einschalten entspricht. Bei einer Drehung des zweiten Antriebsabschnittes 12 in die entgegengesetzte Richtung wird der Motor 5 umgepolt.
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Ohne Krafteinwirkung (durch ein Drehmoment) auf den zweiten Antriebsabschnitt 12 soll der Motor 5 ausgeschaltet sein. Zu diesem Zweck ist zwischen dem ersten Antriebsabschnitt 11 und dem zweiten Antriebsabschnitt 12 des Handgriffs 1 eine Drehfeder 63 (nur in 6 dargestellt) angeordnet, die dazu ausgebildet ist, den zweiten Antriebsabschnitt 12 relativ zum ersten Antriebsabschnitt 11 in einer Position zu halten, in der die Enden der Kontaktfedern 61 genau mittig zwischen den Anschlusskontakten 62 zu liegen kommen, sodass der Kontakt zwischen Motor 5 und Batterie 6 unterbrochen ist.
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In 9 ist das oben bereits erwähnte alternative Ausführungsbeispiel der Klemmvorrichtung gezeigt, die gleichzeitig auch als Kupplung zwischen Schaft 2 und der Abtriebswelle des Elektromotors 5 dient. Statt des polygonförmigen Querschnitts bei dem Ausführungsbeispiel aus den 1 bis 5 ist bei diesem Ausführungsbeispiel ein runder Querschnitt vorgesehen. Die Auflageflächen für die Klemmelemente 31 (hier Kugeln) werden durch wannenförmige Vertiefungen gebildet, die gleichmäßig um den Umfang des Schaftes verteilt sind.
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8 zeigt schließlich eine Überlastsicherung des Elektromotors 5, um den Elektromotor 5 vor zu hohen Drehmomenten zu schützen. Dazu sind in den Motorabtriebsaufsatz 8 wannenförmige Vertiefungen 18 eingelassen, in welchen Kugeln 13 angeordnet sind. Die Kugeln 13 werden mittels eines Federelements 10, welches insbesondere als Spiralfeder ausgebildet ist und radial außerhalb der Kugeln 13 angeordnet ist, in den wannenförmigen Vertiefungen 18 gehalten. Bei zu hohen Drehmomenten werden die Kugeln 13 durch die Ränder der wannenförmigen Vertiefungen 18 gegen die Kraft des Federelements 10 radial nach außen gedrückt, so dass der Motorabtriebsaufsatz 8 durchrutschen kann und der Elektromotor 5 somit nicht beschädigt wird.