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Diese Erfindung bezieht sich auf ein Ölschauglas mit einer Durchgangsöffnung in einem Grundkörper, in der eine transluzente Scheibe von einem Haltering gehalten wird.
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Mit einem Ölschauglas kann beispielsweise der Füllstand eines Flüssigschmiermittels in einem Schmiermittelreservoir oder -kreislauf abgelesen werden, indem das Schmiermittel an einer Seite der transluzenten Scheibe ansteht und dies von außerhalb durch die Scheibe sichtbar ist. Dabei kann etwa ein oberhalb des Schauglases liegender Füllstand von einem unterhalb davon liegenden unterschieden werden, sodass es in Abhängigkeit von der Positionierung des Ölschauglases beispielsweise angezeigt sein kann, Schmiermittel nachzufüllen.
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Aus dem Stand der Technik ist es bekannt, die transluzente Scheibe in einer Durchgangsöffnung im Grundköper des Ölschauglases vorzusehen und mit einer Papier- und Teflondichtung gegen den Grundkörper zu dichten. Das Flüssigschmiermittel kann nach dem Einbau des Ölschauglases von einer Seite in die Durchgangsöffnung eindringen und steht dann an der Scheibe an. Über einen längeren Betriebszeitraum kann es zu Undichtigkeiten der Papier- oder Teflondichtung kommen, sodass ein schraubbarer Haltering, der die transluzente Scheibe an die Papier- oder Teflondichtung drückt, in regelmäßigen Abständen nachgezogen werden muss. Dies gilt umso mehr, wenn das Ölschauglas zusätzlichen Vibrationen ausgesetzt ist, für die beispielsweise der Betrieb eines Motors ursächlich sein kann.
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Der vorliegenden Erfindung liegt das technische Problem zugrunde, die Gebrauchseigenschaften von Ölschaugläsern zu verbessern und dabei eine ökonomische Herstellung der Ölschaugläser zu ermöglichen.
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Dieses Problem wird gelöst durch ein Ölschauglas mit einer Durchgangsöffnung in einem Grundkörper und einem Haltering zum Halten einer transluzenten Scheibe in der Durchgangsöffnung, wobei durch den Haltering ein Elastomerring an eine Hauptseite der Glasscheibe solchermaßen angepresst wird, dass der Elastomerring die transluzente Scheibe gegen den Grundkörper dichtet.
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Mit dem die transluzente Scheibe gegen den Grundkörper dichtenden Elastomerring wird erfindungsgemäß ein Element mit elastischen Eigenschaften, also federnd im Sinne von bei Wegnahme einer Krafteinwirkung mit zumindest teilweiser Reversibilität einer Verformung reagierend, vorgesehen, das eine Relativverschiebung zwischen dem Haltering und dem Grundkörper zumindest teilweise ausgleicht. Die Dichtwirkung kann also vorteilhafterweise ohne Nachstellen des Halterings über einen längeren Betriebszeitraum aufrechterhalten werden.
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Die transluzente Scheibe ist vorzugsweise transparent und kann etwa aus Kunststoff oder Glas, etwa Mineralglas wie zum Beispiel Borsilikatglas, bestehen. ”Scheibe” meint einen Körper, dessen Ausdehnung in einer Richtung, in welcher typischerweise die Dicke der Scheibe angegeben wird, geringer ist als in einer zu dieser senkrechten Ebene. Die beiden Hauptseiten der Scheibe erstrecken sich dabei senkrecht zur Dickenrichtung, sind jedoch nicht notwendigerweise plan, sondern können beispielsweise auch konvex oder konkav sein bzw. eine prismenartig ausgebildete Oberfläche haben.
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Indem der Elastomerring an einer Hauptseite der transluzenten Scheibe anliegt und nicht in einer Richtung quer zur Dickenrichtung an eine Seitenfläche von dieser anschließt, kann die Größe der Durchgangsöffnung im Grundkörper im Wesentlichen an die Ausdehnung der Scheibe quer zur Dickenrichtung angepasst werden. Das Ölschauglas kann somit bezogen auf Richtungen quer zur Durchgangsrichtung, welche beim zusammengesetzten Ölschauglas im Wesentlichen parallel zur Dickenrichtung der Scheibe ist, kompakter gebaut werden. Vorteilhafterweise kann das Ölschauglas also auf kleinerem Raum untergebracht bzw. der Platzbedarf bei der Montage verringert werden.
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Der Elastomerring ist in einer Schnittebene senkrecht zur Durchgangsrichtung vorzugsweise (aber nicht notwendigerweise) ein Kreisring.
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Die Hauptseite der transluzenten Scheibe, an welcher der Elastomerring vorgesehen ist, kann im Ölschauglas entweder so ausgerichtet sein, dass sie nach dessen Einbau einem Betrachter zu- oder von diesem abgewandt, etwa zu einem Schmiermittelkreislauf hin orientiert, ist. Mit einem dem Betrachter zugewandten Elastomerring können beispielsweise im Schmiermittelkreislauf auftretende und auf die transluzente Scheibe wirkende Druckerhöhungen zumindest teilweise abgefedert werden, wohingegen mit einem dem Betrachter abgewandten Elastomerring ein zumindest teilweiser Ausgleich eines Druckabfalls im Schmiermittelkreislauf erfolgen kann. Durch die erfindungsgemäße Anordnung eines Elastomerrings kann also gegebenenfalls nicht nur die Dichtigkeit durch einen Ausgleich von Relativverschiebungen über einen längeren Betriebszeitraum aufrechterhalten, sondern auch einer Beschädigung des Ölschauglases durch Druckschwankungen vorgebeugt werden.
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Bevorzugte Ausgestaltungen der Erfindung sind in den abhängigen Ansprüchen angegeben. In der gesamten Offenbarung wird nicht im Einzelnen zwischen dem Vorrichtungsaspekt und etwa die Herstellung betreffenden Verfahrensmerkmalen bzw. der Verwendung des Ölschauglases unterschieden; die Offenbarung ist implizit im Hinblick auf sämtliche Kategorien zu verstehen.
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Eine Ausgestaltung der Erfindung sieht vor, dass ein weiterer Elastomerring durch denselben Haltering an einer der genannten Hauptseite entgegengesetzten Seite, also zweiten Hauptseite, der transluzenten Scheibe angepresst wird. Die transluzente Scheibe ist also zwischen zwei Elastomerringen gelagert, sodass nach einem Einbau des Ölschauglases in etwa einen Schmiermittelkreislauf sowohl Pulse erhöhten Drucks als auch ein pulsartiger Druckabfall zumindest teilweise kompensiert werden können, indem das Ölschauglas zwischen zwei federnden Elementen gelagert ist. Ferner wird durch die Anordnung von zwei Elastomerringen beidseits der transluzenten Scheibe im Fall einer Relativverschiebung zwischen Haltering und Grundkörper ein Nachstellweg auf die beiden federnden Elemente aufgeteilt, sodass jedes weniger Ausgleich zu leisten hat und insgesamt eine größere Relativverschiebung ausgeglichen werden kann.
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Bei einer weiteren Ausführungsform ist der oder einer der Elastomerringe zwischen der Hauptseite der transluzenten Scheibe und einem in die Durchgangsöffnung hineinragenden Dichtkragen des Grundkörpers auf einer dem Haltering entgegengesetzten Seite der transluzenten Scheibe angeordnet. Der Dichtkragen kann dabei von einem in die Durchgangsöffnung eingesetzten, beispielsweise eingeschraubten oder eingepressten, Einsatzstück gebildet werden oder einstückig mit dem Grundkörper ausgebildet sein. Im letztgenannten Fall verläuft zwischen Dichtkragen und Grundkörper keine Materialgrenze, also keine unter Umständen auch unscharf ausgebildete Trennlinie zwischen Bereichen verschiedener Materialzusammensetzung bzw. unterschiedlicher Herstellungsgeschichte. Ein Grundkörper mit einstückig ausgebildetem Vorsprung kann beispielsweise durch eine spanende Bearbeitung eines festen Werkstoffes, also etwa ein Drehen, Fräsen bzw. Bohren eines metallischen Bauteils, hergestellt werden.
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In weiterer Ausgestaltung ist dabei der Elastomerring in einer Nut des Dichtkragens angeordnet, deren in Richtung quer zur Durchgangsrichtung innenliegende Flanke sich in Durchgangsrichtung über mindestens die halbe und weniger als die volle Maximaldicke des Elastomerrings in derselben Richtung erstreckt und den Elastomerring zur Durchgangsöffnung hin begrenzt. Im Falle eines O-Rings, also eines Elastomerrings mit kreisrundem Querschnittsprofil, erstreckt sich die Flanke beispielsweise über mindestens den halben und weniger als den vollen Durchmesser des runden Querschnitts, also der Schnur des O-Rings.
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Die innenliegende Flanke begrenzt den Elastomerring zur Durchgangsöffnung hin, jedoch kann dessen Querschnitt insbesondere im komprimierten Zustand dennoch über die innenliegende Flanke hinausragen. Jedenfalls ist dem Elastomerring durch die Nut eine Position vorgegeben, in welcher die Flanke den Elastomerring zusammen mit der transluzenten Scheibe zumindest teilweise kammert und somit ein mögliches Abgleiten vom Dichtkragen verhindert, etwa während der Montage oder bei Druckpulsen im Betrieb.
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Bei einer weiteren Ausführungsform ist der Elastomerring in einer Nut des Halterings angeordnet, deren in Richtung quer zur Durchgangsrichtung innenliegende Flanke sich in Durchgangsrichtung über mindestens die halbe und weniger als die volle Maximaldicke des Elastomerrings in derselben Richtung erstreckt und den Elastomerring zur Durchgangsöffnung hin begrenzt.
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Eine Nut mit beispielsweise U-förmigem Querschnittsprofil muss hierbei nicht allein durch den Haltering gegeben sein, sondern kann auch von diesem zusammen mit einer die Durchgangsöffnung umschließenden Innenmantelfläche des Grundkörpers gebildet werden. Gemeinsam mit der transluzenten Scheibe wird der Elastomerring dann wiederum zumindest teilweise gekammert und weitgehend an einem Abgleiten gehindert.
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In weiterer Ausgestaltung ist dabei ein durch die innenliegende Flanke des Halterings vorgegebener Maximaldurchmesser größer als der Innendurchmesser des Elastomerrings, und der durch die Flanke vorgegebene Durchmesser nimmt zum Boden der Nut hin ab, sodass der Elastomerring beim Aufsetzen geweitet wird und dann von der Flanke der Nut gehalten ist. Die innenliegende Flanke ist also vorzugsweise mit einem Winkel zwischen 5° und 25°, besonders bevorzugt zwischen 10° und 20°, gegenüber der Durchgangsrichtung geneigt. Der von der Nut vorgegebene Durchmesser wird dabei in einer zur Durchgangsrichtung senkrechten Ebene betrachtet und kann im Falle einer rotationssymmetrischen Flanke der konstante Durchmesser eines Kreises sein, kann andernfalls jedoch auch variieren. Der in dieser Ebene von der Flanke vorgegebene Maximaldurchmesser soll jedenfalls größer als der im Falle einer Rotationssymmetrie konstante und anderenfalls auch variierende Innendurchmesser des Elastomerrings sein, sodass dieser beim Aufsetzen geweitet wird und dann von der Flanke gehalten ist.
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Der Elastomerring kann also vorzugsweise auf den Haltering gesetzt und dann gemeinsam mit diesem in die Durchgangsöffnung des Grundkörpers eingebracht werden, ohne dass ein eigenes Werkzeug zur Handhabung des Elastomerrings notwendig ist. Insbesondere im Falle eines als O-Ring ausgestalteten Elastomerrings kann dessen Mittendurchmesser größer als der von der Flanke vorgegebene Maximaldurchmesser gewählt werden, sodass beim Andrücken der Flanke an den Elastomerring dieser selbsttätig geweitet wird und auf die Flanke rutscht. Somit ist also vorzugsweise kein Werkzeug zum Aufsetzen des Elastomerrings notwendig, dieser kann beispielsweise mit dem Aufsatzstück von einer ebenen Fläche ”aufgepickt” werden.
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Bei einer weiteren Ausführungsform besteht eine Pressverbindung zwischen einer die Durchgangsöffnung umschließenden Innenmantelfläche des Grundkörpers und einer Außenmantelfläche des Halterings. Eine solche Pressverbindung kann durch eine unter Krafteinwirkung erfolgende vorzugsweise eindimensionale Relativverschiebung zwischen Haltering und Grundkörper hergestellt werden. Dabei kommt es typischerweise zu einer elastischen, gegebenenfalls auch zu einer plastischen, Verformung von zumindest einem der beiden, wodurch der Haltering im Grundkörper kraftschlüssig verspannt, also durch eine Haftreibung zwischen Wirkflächen gehalten, ist.
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In weiterer Ausgestaltung sind dabei die Innenmantelfläche des Grundkörpers und die Außenmantelfläche des Halterings komplementär konisch ausgebildet, vorzugsweise mit einem Winkel von 0,5° bis 2,5°, besonders bevorzugt mit einem Winkel von 1° bis 2°, gegenüber der Durchgangsrichtung verkippt. Innen- und Außenmantelfläche sind also als zueinander komplementäre Kegelstümpfe ausgebildet, die sich beim Verpressen aneinander anlegen.
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Bei einer weiteren Ausführungsform ist zumindest eine die Durchgangsöffnung umschließende Innenmantelfläche des Grundkörpers oder eine an dieser anliegende Außenmantelfläche des Halterings mit einer solchen Welligkeit ausgebildet, dass eine formschlüssige Verbindung zwischen Grundkörper und Haltering besteht. Andererseits können Haltering und Grundkörper auch mit einer vorzugsweise zueinander komplementären Welligkeit ausgebildet sein, welche dann nach dem Verpressen formschlüssig ineinandergreift.
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Bei einer weiteren Ausführungsform ist in der Durchgangsöffnung ein Reflektor vorgesehen. Bei einer späteren Verwendung des Ölschauglases dient der Reflektor dazu, durch die transluzente Scheibe eintretendes Licht teilweise auf diese zu reflektieren, wodurch ein Füllstand des Schmiermittels besser abgelesen werden kann. Ein solcher Reflektor kann etwa einstückig mit dem Grundkörper ausgebildet sein oder als Einsatzstück in diesen eingebracht werden. Vorzugsweise wird der Reflektor mit einer Pressverbindung in der Durchgangsöffnung angebracht.
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Die Erfindung bezieht sich auch auf die Verwendung eines Ölschauglases für ein Getriebe, etwa ein Elektromotorgetriebe. Mit einem erfindungsgemäßen Ölschauglas kann der Füllstand eines Flüssigschmiermittels wie Öl, beispielsweise mineralisches bzw. synthetisches Öl, überprüft werden, indem etwa ein Füllstand, bei dem das Flüssigschmiermittel von einer Seite in die Durchgangsöffnung eindringt und an der transluzenten Scheibe anliegt, von der anderen Seite durch die transluzente Scheibe optisch von einem Füllstand unterschieden werden kann, bei dem kein Flüssigschmiermittel an der transluzenten Scheibe anliegt.
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Die Erfindung betrifft ferner ein Verfahren zur Herstellung eines Ölschauglases, wobei ein Elastomerring auf einen Dichtkragen in einer Durchgangsöffnung eines Grundkörpers gesetzt wird, eine transluzente Scheibe in die Durchgangsöffnung so eingesetzt wird, dass sie auf dem Elastomerring aufliegt, ein weiterer Elastomerring auf einen Haltering gesetzt, der Haltering in die Durchgangsöffnung eingepresst und ein Reflektor aus einer zur Einpressrichtung des Halterings entgegengesetzten Richtung in die Durchgangsöffnung eingepresst wird.
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Der erste Elastomerring kann hierbei beispielsweise als O-Ring ausgebildet sein und mit einem Unterdruckwerkzeug, etwa einer Vakuumpipette, aufgegriffen werden, wobei sich der O-Ring vorzugsweise durch sein Querschnittsprofil beim Ansaugen selbst in einer entsprechenden Führung, die wie eine Nut mit halbkreisförmigem Profil ausgebildet sein kann, zentriert. Auch die transluzente Scheibe kann mit einem Unterdruckwerkzeug aufgenommen und in die Durchgangsöffnung des Grundkörpers gesetzt werden.
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Zum Aufsetzen des weiteren Elastomerrings auf den Haltering kann ersterer entweder mit einem Werkzeug gegriffen und aufgesetzt werden oder die am Haltering vorgesehene Nut kann so gestaltet sein, dass durch ein Anpressen des Halterings auf einen vorzugsweise als O-Ring ausgebildeten Elastomerring dieser geweitet wird und auf die Nut rutscht, also mit dem Haltering „aufgepickt” wird.
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Der Haltering wird nach dem Einsetzen in der Durchgangsöffnung mit einer Pressvorrichtung unter Krafteinwirkung in Durchgangsrichtung in seine endgültige Position in der Durchgangsöffnung des Grundkörpers gedrückt, etwa bis er mit einem in Durchgangsrichtung endseitigen Abschnitt des Grundkörpers bündig ist.
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In weiterer Ausgestaltung ist an einer Seite des Reflektors eine Kennzeichnung vorgesehen, die eine Montageorientierung für das Einpressen des Reflektors vorgibt. Eine solche Kennzeichnung kann beispielsweise als veränderte Kontur oder Textur vorliegen und optisch erkennbar sein, also durch eine Arbeitskraft oder auch von einer automatisierten Fertigungsvorrichtung, welche den Reflektor entweder mit einem Werkzeug aufgreift und dann in Abhängigkeit von seiner Orientierung dreht oder den Reflektor mit einem zusätzlichen Werkzeug vor dem Aufgreifen dreht.
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Bei einer weiteren Ausführungsform erfolgt das Einpressen des Reflektors in einem Fertigungsschritt mit dem Einpressen des Halterings. Indem Haltering und Reflektor zeitgleich in derselben Pressvorrichtung eingepresst werden, kann vorzugsweise die Fertigungsdauer verkürzt und der für eine Fertigungsstraße notwendige Platzbedarf verringert werden.
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In weiterer Ausgestaltung wird beim Einpressen des Halterings eine Kraft-Weg-Kurve aufgezeichnet. Die Kurve kann z. B. mit Minimal- bzw. Maximalwerten verglichen werden und ermöglicht eine Prozesskontrolle, sodass etwa die Güte der Fügeverbindung beurteilt werden kann.
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Bei einer weiteren Ausführungsform erfolgt nach dem Einpressen des Halterings eine Dichtheitsprüfung. Diese kann vorzugsweise in der Pressvorrichtung selbst vorgenommen werden, wobei das Ölschauglas mit einem an einen axialen Schaft anschließenden äußeren Flansch eine dichte Anlage an einer zwei Kammern der Pressvorrichtung trennenden Wand findet. In einer der Kammern wird ein gegenüber der anderen erhöhter oder erniedrigter Druckwert vorgegeben, sodass sich im Falle einer fehlerhaften Dichtung der transluzenten Scheibe ein Luftstrom ausbildet, der beispielsweise durch Anheben eines in einem Glasrohr geführten Kügelchens visualisiert werden kann. Die Bewegung des Kügelchens kann z. B. mit einer Lichtschranke detektiert werden, sodass ein fehlerhaftes Bauteil vorzugsweise automatisiert aussortiert werden kann.
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Im Folgenden wird die Erfindung anhand eines Ausführungsbeispiels näher erläutert, wobei die einzelnen Merkmale auch in anderen Kombinationen erfindungswesentlich sein können und sich, wie bereits erwähnt, implizit auf alle Kategorien der Erfindung beziehen.
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1 zeigt ein Ölschauglas mit eingepresstem Haltering und Reflektor;
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2 zeigt ein Ölschauglas mit komplementärer Welligkeit von Haltering und Grundkörper.
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In 1 oben ist in Seitenansicht, in der rechten Hälfte als Schnittdarstellung, ein erfindungsgemäßes Ölschauglas dargestellt; 1 unten zeigt es in Aufsicht. In dem Grundkörper 2 des Ölschauglases ist eine Durchgangsöffnung 3 vorgesehen, in welche von der einen Seite eine Flachglasscheibe 4 eingesetzt ist und durch einen Haltering 5 und einen Dichtkragen in der Durchgangsöffnung 3 gehalten ist. Die Flachglasscheibe 4 liegt dabei mit einer flachen Hauptseite an einem in einer Nut 6 des Dichtkragens sitzendem O-Ring aus Nitrilkautschuk (NBR) an und ist durch diesen in einer Richtung elastisch federnd gelagert. Alternativ könnte auch ein O-Ring aus einem anderen Werkstoff, etwa Fluorkautschuk (FKM) oder hydriertem Acrylnitrilbutadien-Kautschuk (HNBR), vorgesehen sein. Indem auf der entgegengesetzten Seite ein weiterer O-Ring 8 aus Nitrilkautschuk (NBR) zwischen dem Haltering 5 und der Flachglasscheibe 4 vorgesehen ist, ist diese auch in einer zur ersten entgegengesetzten Richtung elastisch federnd gelagert, sodass sowohl positive als auch negative Druckdifferenzen zumindest teilweise kompensiert werden können. Da beide O-Ringe 7, 8 von einer radial innenliegenden Flanke einer Nut 6, 9 zur Durchgangsöffnung 3 hin begrenzt werden, sind die O-Ringe 7, 8 hierbei gekammert und können nicht aus ihrer Position rutschen.
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Eine Außenmantelfläche 10 des Halterings 5 ist konisch ausgebildet und mit einem Winkel von 1,5° gegenüber der Durchgangsrichtung 11 verkippt, wobei eine die Durchgangsöffnung umschließende Innenmantelfläche 12 des Grundkörpers 2 dazu komplementär konisch ebenfalls um 1,5° gegen die Durchgangsrichtung 11 verkippt ist. Nachdem der Haltering 5 in die Durchgangsöffnung 3 eingepresst ist, besteht eine kraftschlüssige Verbindung zwischen dessen Außenmantelfläche 10 und der dazu komplementären Innenmantelfläche 12.
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In einer zur Einpressrichtung des Halterings 5 entgegengesetzten Richtung ist ein Reflektor 13 in die Durchgangsöffnung 3 eingepresst und sitzt kraftschlüssig in einem axialen Schaft 14 des Grundkörpers 2. Hierbei besteht wiederum eine konische Verbindung zwischen einer Außenmantelfläche 15 des Reflektors 13 und einer der Durchgangsöffnung 3 zugewandten Innenmantelfläche 16 des axialen Schafts 14.
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Grundkörper 2, Haltering 5 und Reflektor 13 sind aus einem für das Zerspanen, etwa Drehen, Fräsen bzw. Bohren, geeigneten Automatenstahl (11SMnPb30) gefertigt. Alternativ hierzu kommen auch andere Werkstoffe in Betracht, beispielsweise Nirosta, Aluminium oder Messing.
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Am axialen Schaft 14 ist ein Außengewinde 17 vorgesehen, mit welchem das Ölschauglas 1 in ein entsprechend komplementäres Gewinde eines Getriebegehäuses eingeschraubt werden kann. Das Ölschauglas findet dann mit einem außenseitig umlaufenden Flansch 18 eine Anlage an dem Getriebegehäuse, wobei eine in einer Nut des Flansches 18 angeordnete Flachdichtung, beispielsweise ein DIN 3869 Dichtring 19, gegen das Gerätegehäuse dichtet. Zum Einschrauben des Ölschauglases ist an einer Drehkappe 20 ein Außensechskant vorgesehen.
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Nach dem Einsetzen des Ölschauglases 1 in das Getriebegehäuse kann an der zum Öl hin orientierten Seite des Grundkörpers 2, also der Seite des axialen Schaftes 14, Öl in die Durchgangsöffnung 3 eintreten. Der Reflektor 13 füllt die Durchgangsöffnung 3 nicht vollständig aus, sodass das Öl durch Durchtrittsöffnungen bis zur Flachglasscheibe 4 vordringen kann. Das Ölschauglas 1 ist dabei typischerweise solchermaßen in dem Getriebegehäuse montiert, dass die Durchgangsrichtung 11 im Wesentlichen parallel zu einer sich unter Einwirkung der Schwerkraft horizontal ausbildenden Oberfläche des Öls ist, also parallel zu dem Ölspiegel. Ist das in 1 gezeigte Ölschauglas 1 beispielsweise im Uhrzeigersinn um 90° gedreht, kann der Ölspiegel von dem in Schnittdarstellung gezeigten Bereich der Innenmantelfläche 16 bis zu dem gegenüberliegenden und verdeckten Bereich der Innenmantelfläche 16 steigen, wobei der steigende Ölspiegel durch die Flachglasscheibe 4 von außen optisch erkennbar ist. Selbstverständlich kann auf diese Weise auch ein oberhalb des Ölschauglases 1 liegender Ölspiegel von einem unterhalb davon liegenden unterschieden werden. Da im Inneren des Ölkreislaufes typischerweise keine Lichtquelle vorhanden ist, wird der Reflektor 13 in der Durchgangsöffnung 3 vorgesehen, um von außen durch die Flachglasscheibe 4 einfallendes Licht zumindest teilweise zu dieser zurückzureflektieren. Die Flachglasscheibe 4 wird somit indirekt beleuchtet, sodass an der Scheibe 4 anstehendes Öl von der anderen Seite, als von außerhalb, optisch erkannt werden kann.
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In 2 ist ein erfindungsgemäßes Ölschauglas wiederum in Seiten- und Aufsicht dargestellt, wobei Teile mit zu 1 identischen Bezugszeichen die dort beschriebene Funktionalität haben. Im Unterschied zu 1 sind eine der Durchgangsöffnung zugewandte Innenmantelfläche des Grundkörpers 2 und eine Außenmantelfläche des Halterings 5 mit einer komplementären Welligkeit ausgebildet, sodass nach dem Einpressen nicht nur eine kraftschlüssige, sondern auch eine formschlüssige Verbindung vorliegt. Im hier gezeigten Fall ist die komplementäre Welligkeit mit einer konusartigen Neigung der Flächen kombiniert, sie würde jedoch auch im Falle von parallel zur Durchgangsrichtung 11 orientierten Flächen den Haltering 5 fest in der Durchgangsöffnung 3 halten.
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Der Ausschnitt in der rechten Bildhälfte zeigt die beiden Flächen in vergrößerter Darstellung. Die Welligkeit verläuft hierbei nicht stetig im Sinne von glatt, sondern ist vielmehr nach Art eines Sägezahnprofils ausgebildet, sodass die Flanken 21 beim Einpressen des Halterings 5 aneinander gleiten können, in der entgegengesetzten Richtung jedoch durch ineinander greifende Vorsprünge 22 gesichert sind.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Nicht-Patentliteratur
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