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Die Erfindung betrifft ein Handrüttelgerät zur Verdichtung von Materialien im Straßen-, Gleis- und Erdbau nach dem Oberbegriff des Hauptanspruches.
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Rüttelverdichter oder Rüttelgeräte sind im Straßen-, Erdbau und/oder Gleisbau in vielfältigen Ausführungen zur Verdichtung verschiedenster Materialien im Einsatz und bekannt. Sie werden insbesondere eingesetzt für Dämmschüttungen aller Art, für Bauwerkshinterfüllungen im Tiefbau, für Schotterbettungen im Gleisbau, Schotterunterbau, für Frostschutz und Tragschichten als Unterbaulagen im Straßen und Flugplatzbau. Neben großen, als selbstfahrende Fahrzeuge ausgebildeten Rüttelverdichtern, ist es aber trotzdem erforderlich auch kleine insbesondere nur von einer einzelnen Person betätigbare und geführte Handrüttelgeräte einzusetzen. Brennkraftbetätigte Rüttelgeräte sind aber in erster Linie komplexe selbstfahrende Rüttelverdichter, die nicht als Handrüttelgeräte zur Einpersonenbedienung ausgebildet sind. Solch ein komplexes Gerät ist in der
DE 1 752 385 in der Ausführung als Gleiskettenrüttelgerät beschrieben.
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Ein Handrüttelgerät zum Stopfen von Gleisen ist dagegen aus der
CH 315095 bekannt. Hier wird die Unwucht mittels eines Kreisschwingers erzeugt. Zur Reduzierung der Schwingungen ist am Gerät zwischen Träger und Unwuchtrüttler ein elastisches Gelenk angeordnet, dessen Achse parallel zur Umlaufachse des Unwuchtrüttlers liegt, wobei eine Art Doppelpendelsystem entsteht und wodurch nur die senkrechten Komponenten als wirksame Schwingungen erhalten bleiben, während die seitlichen Komponenten der Kreisschwingungen weitgehend eliminiert werden sollen. Die Umlaufachse dieses Gerätes ist hierbei parallel zur Ebene des Stopfwerkzeuges angeordnet und mit dem Werkzeug starr verbunden.
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Die
DE 196 43 978 A1 beschreibt einen hydraulischen Schwingungserzeuger mit kontinuierlich einstellbarer Fliehkraft während des laufenden Betriebes insbesondere für den Einsatz in Kernrüttelmaschinen. Hier wird zur Erzeugung der Schwingung eine Hydraulikflüssigkeit verwendet, wobei mittels eines zusätzlich angeordneten zweiten Kolbens die Schwingungsfrequenz während des Betriebes innerhalb eines bestimmten Bereiches verstellt werden kann.
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In der technischen Lösung gemäß der
DE 198 16 618 A1 ist dagegen ein elektrisch betriebener Vibrator mit ebenfalls kontinuierlich einstellbarer Fliehkraft während des laufenden Betriebes für eine oder mehrere Rütteleinheiten beschrieben. Hier geht es um eine optimale Einstellbarkeit sowohl der Schwingungsfrequenz als auch der Schwingungsamplitude an sogenannten Kernrüttelmaschinen, d. h. nicht für Gleisrüttelgeräte.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zu Grunde ein Handrüttelgerät zur Verdichtung von Materialien im Straßen-, Gleis- und Erdbau zu schaffen, welches unabhängig von anderen Energiequellen an beliebigen Orten einsetzbar ist, das weniger Energie verbraucht eine höhere Lebensdauer der Verschleißteile und dessen Bedienung und Handhabung weniger körperliche Belastungen mit sich bringen.
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Die Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die Merkmale des ersten bzw. zweiten Patentanspruches gelöst. Weitere zweckmäßige Ausgestaltungen der Erfindung sind Gegenstand der Unteransprüche. Beim erfindungsgemäßen Handrüttelgerät zur Verdichtung von Materialien im Straßen-, Gleis- und Erdbau erfolgt die Schwingungserzeugung wie bekannt mittels eines an einem Führungsrahmen 13 schwingungsgedämpft angeordneten Vibrators 9. Dieser ist mit mindestens einer Unwuchteinrichtung 10 versehen, wobei das Handrüttelgerät mit schwingungsgedämpft ausgebildeten verstellbaren Handgriffen 1 in Arbeitsposition gehalten und geführt werden kann. Am Führungsrahmen 13 ist seitlich ein Antrieb 6 und des Weiteren seitlich am Vibrator 9 ein übliches wechselbares Stopfwerkzeug 11 angeordnet. Der Vibrator 9 besteht aus einer im Unwuchtgehäuse 19 gelagerten Unwuchtwelle 12 und einer schaltbaren Unwuchteinrichtung 10. Die schaltbare Unwuchteinrichtung 10 ist entweder automatisch fliehkraftbegrenzt betätigt ausgeführt oder mit einer schaltbaren Unwucht 25 ausgebildet, wobei diese dann über eine zusätzliche Schalteinrichtung 27 betätigt wird. Die Unwuchteinrichtung 10 besteht aus einer schaltbaren lageveränderlichen Unwucht 25, einer Hülsenmutter 21, einem Federgehäuse 22, einer innen im Federgehäuse 22 geführten Feder 23 (einer vorgespannten Druckfeder) und einem Federbolzen 24. Diese Unwuchteinrichtung 10 kann wahlweise magnetisch, pneumatisch, hydraulisch oder mechanisch fremdbetätigt nach Erreichen einer Nenndrehzahl des Antriebes 6 zuschaltbar ausgebildet sein. Bevorzugt erfolgt eine automatische Zuschaltung fliehkraftbegrenzt mittels einer vorgespannten Feder 23 (einer in Abhängigkeit von der Unwuchtmasse der Unwucht 25 vorgespannten Druckfeder) jeweils in Abhängigkeit von der Drehzahl der schaltbaren Unwucht 25. Als Antrieb 6 ist am Führungsrahmen 13 vorzugsweise ein Verbrennungsmotor 6a angeordnet. Der Verbrennungsmotor 6a ist seinerseits durch eine, nach Erreichen einer Nenndrehzahl automatisch zuschaltenden Fliehkraftkupplung 7 über einen Riementrieb 16 mit der Unwuchtwelle der Unwuchteinrichtung 10 verbunden.
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In einer zweiten Ausführungsform der erfindungsgemäßen Lösung ist das Handrüttelgerät zur Verdichtung von Materialien im Straßen-, Gleis- und Erdbau mit einem rotierenden Elektromotor 6b als Antrieb 6 zur Schwingungserzeugung ausgerüstet. Der Grundaufbau ist ähnlich, dabei ist an einem Führungsrahmen 13 ein schwingungsgedämpft angeordneter Vibrator 9 befestigt. Der Führungsrahmen 13 ist an seinem oberen Ende mit schwingungsgedämpft ausgebildeten verstellbaren Handgriffen 1 versehen, gleichfalls ist mindestens eine schaltbare Unwuchteinrichtung 10 befestigt. Am Führungsrahmen 13 ist, wie bekannt seitlich am Vibrator 9 das wechselbare Stopfwerkzeug 11 angeordnet. Der Vibrator 9 besteht aus einer im Unwuchtgehäuse 19 gelagerten Unwuchtwelle 12 und einer damit direkt verbundenen schaltbaren Unwuchteinrichtung 10. Die schaltbare Unwuchteinrichtung 10 ist entweder automatisch fliehkraftbegrenzt betätigt ausgeführt oder mit einer schaltbaren Unwucht 25 ausgebildet, wobei diese dann über eine zusätzliche Schalteinrichtung 27 betätigt wird. Die schaltbare Unwuchteinrichtung 10 besteht aus einer schaltbaren lageveränderlichen Unwucht 25, einer Hülsenmutter 21, einem Federgehäuse 22, einer Feder 23 (einer vorgespannten Druckfeder) und einem Federbolzen 24 und kann wahlweise auch fremdbetätigt magnetisch, pneumatisch, hydraulisch oder mechanisch nach Erreichen einer Nenndrehzahl des Antriebes 6 zuschaltbar ausgebildet sein. Als Antrieb 6 kann an Stelle des Verbrennungsmotors 6a am Führungsrahmen 13 auch ein rotierender Elektromotor 6b angeordnet sein. Der Wechsel der Antriebe 6 ist besonders einfach, wenn am Verbrennungsmotor 6a und am Elektromotor 6b gleich dimensionierte Wellenzapfen und Befestigungsbohrungen angeordnet sind. So ist das Umrüsten der Antriebsart problemlos durch Abschrauben des Einen und Anschrauben des anderen Antriebes 6 möglich. Es kann aber auch im Inneren des Vibrators 9 ein Elektromotor 28 als Direktantrieb für die schaltbare Unwuchteinrichtung 10 ausgebildet und eingebaut sein.
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Der rotierende Elektromotor 28 ist dabei Sinnvollerweise so ausgebildet und dimensioniert, dass er direkt in das Unwuchtgehäuse 19 eingebaut ist und entweder direkt mit der Unwuchtwelle 12 der Unwuchteinrichtung 10 verbunden ist, beziehungsweise die Unwuchtwelle ist gleichzeitig als Läuferwelle des rotierenden Elektromotors 28 ausgebildet.
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Beim Handrüttelgerät zur Verdichtung von Materialien im Straßen-, Gleis- und Erdbau ist der Riementrieb 16 bevorzugt als ein Keilriementrieb ausgebildet und zur Drehmomentübertragung angeordnet. Hierbei können zum einen besonders schwingungsarm aber auch gleichzeitig rutscharm das Drehmoment vom Antrieb 6 auf die Unwuchtwelle 10 übertragen werden. Dadurch werden die Vibrationen während des sich in Betrieb befindlichen Vibrators 9 so weit gedampft, dass der Antrieb 6 nur relativ gering mit störenden Schwingungsbelastungen beaufschlagt wird.
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In einer besonderen Ausbildung des Handrüttelgeräts zur Verdichtung von Materialien im Straßen-, Gleis- und Erdbau ist die Schalteinrichtung 27 so ausgebildet, dass diese auch bei Bedarf rein mechanisch fremdbetätigt in Abhängigkeit von der Drehzahl des Antriebes 6 die schaltbare Unwucht 25 zuschalten oder abschalten kann.
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In einer weiteren Variante des erfindungsgemäßen Handrüttelgeräts zur Verdichtung von Materialien im Straßen-, Gleis- und Erdbau besteht die schaltbare Unwucht 25 aus mehreren einzeln und/oder zusammen schaltbaren Unwuchten 25. Der Vorteil besteht darin dass in Abhängigkeit von der Größe der zu verdichtenden Materialien die Frequenz und die Größe der Vibration den Einsatzbedingungen vor Ort jeweils optimal angepasst werden kann.
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Aus Sicherheitsgründen ist es von Vorteil, wenn beim Handrüttelgerät zur Verdichtung von Materialien im Straßen-, Gleis- und Erdbau der Stoppschalter 2 des Handrüttelgerätes zusätzlich funkgebunden auf eine zentrale Auslösetastatur geschaltet ist und durch diese fernbetätigbar ausgebildet ist. Damit ist die sogenannte Totmannschaltung zum Beispiel durch einen Streckenposten per Funksignal auslösbar. Der Streckenposten ist somit in der Lage, rechtzeitig durch Abschalten eines oder auch gegebenenfalls gleichzeitig mehrerer unabhängig voneinander arbeitende Geräte das Bedienungspersonal am Handrüttelgerät zu warnen, indem er die lärmintensiven Geräte ausschaltet.
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In einem zwar etwas aufwendigeren Handrüttelgerät zur Verdichtung von Materialien im Straßen-, Gleis- und Erdbau sind als Antrieb 6 am Führungsrahmen 13 sowohl ein Verbrennungsmotor 6a als auch gleichzeitig am Führungsrahmen 13 oder im Vibrator 9 ein Elektromotor 28 angeordnet. Dies hat den Vorteil dass damit in einem einzigen Handrüttelgerät beide Antriebslösungen vereint eingebaut sind und dieses Gerät wahlweise kraftstoffgetrieben oder elektrisch betrieben werden kann, wie es zum Beispiel beim Übergang vom Freien in einen Tunnel erforderlich werden kann.
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Die Vorteile dieser neuartigen Konstruktion eines erfindungsgemäßen Handrüttelgerätes liegen vor allem darin, das beim Anlauf des Antriebes keinerlei Schwingungen auftreten und ein schneller, ruhiger und kraftsparender Hochlauf bis zur Arbeitsdrehzahl möglich ist. Die maximale Rüttelkraft wird deshalb nur oberhalb der Ein- und Ausschaltdrehzahl erzeugt. Bei allen bislang aus dem Stand der Technik bekannten Handrüttelgeräten treten dagegen während des Anlaufes oder während des Auslaufes mehr oder minder starke Vibrationen des jeweiligen Rüttelgerätes, bedingt durch erhebliche Resonanzschwingungen beim Hochlauf oder Abtouren des Antriebes auf. Diese Resonanzbereiche können auch mehrfach bei einem Handrüttelgerät auftreten. Dies kann durch die erfindungsgemäße Lösung beim Anlauf bis zur Nenndrehzahl (Arbeitsdrehzahl des Handrüttelgerätes) weitgehend vermieden werden. Dies führt zur Bedienungserleichterung und entlastet das Bedienungspersonal bei der Handhabung des Handrüttelgerätes. Zudem kann dadurch die Konstruktion sowohl des Führungsrahmens als auch anderer Teile insgesamt weniger massiv und stabil ausgelegt werden, da die Resonanzschwingungen, welche die Stabilität der Konstruktion wesentlich beeinflussen können, wegfallen. Gleichfalls verringert sich der Verschleiß der Verschleißteile des Handrüttelgerätes, was zu einer längeren Einsatzzeit solcherart Geräte führt und die Wartungsintervalle verlängert. Dies führt zu erheblichen Kosteneinsparungen. Außerdem ist dadurch die Möglichkeit gegeben, je nach Bedarf entweder vor Ort ein energieautarkes Gerät nur mit Verbrennungsmotor 6a, oder nur mit Elektromotor 6b oder wie bislang bekannt, mit einem integrierten Elektromotor 28 oder in völliger Neuausbildung gleichzeitig mit Verbrennungsmotor 6a und Elektromotor 28, d. h. für beide Antriebsarten gleichzeitig einsetzen zu können. Der Verbrennungsmotor ist dabei mit wenigen Handgriffen leicht demontierbar, wodurch sich das Einsatzgewicht bei elektrischer Betriebsweise nicht verändert.
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Die Erfindung soll nachstehend an Hand von zwei Ausführungsbeispielen und den zugehörigen 1, 2, 3 und 4 näher erläutert werden.
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1 zeigt eine Schnittsdarstellung eines erfindungsgemäßen Handrüttelgeräts
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2 zeigt eine Schnittdarstellung durch eine schaltbare Unwucht im Ruhezustand
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3 zeigt eine Schnittdarstellung durch eine schaltbare Unwucht im Arbeitszustand
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4 zeigt eine Schnittdarstellung eines Handrüttelgerätes mit zwei Antrieben
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Das erfindungsgemäße Handrüttelgerät in der Ausführung des Antriebes 6 als seitlich angeordnetem Verbrennungsmotor 6a besteht aus dem Führungsrahmen 13, an dem oben eine höhenverstellbare Griffstütze 5 angeordnet ist, wobei an dieser Griffstütze 5 zwei Griffverstellungen 4 befestigt sind und an diesen Griffverstellungen 4 des Weiteren zwei Haltegriffe 1 über schwingungsdämpfend wirkende SM Elemente 3 angeordnet sind. Der am Führungsrahmen 13 angeschraubte Verbrennungsmotor 6a ist mit einer in einem Lagergehäuse 17 angeordneten Fliehkraftkupplung 7 verbunden und durch einen Schutzbügel 8 gegen Beschädigungen geschützt. Der Verbrennungsmotor 6a wird mittels eines Gasregulierungshebels 18, der am Haltegriff 1 befestigt ist, zum Beispiel über einen Bowdenzug, betätigt. Auf der Welle der Fliehkraftkupplung 7 sitzt eine Riemenscheibe, über die ein Keilriemen des Riementriebes 16 läuft, wobei der Riementrieb 16 insgesamt durch eine Schutzhube 15 gekapselt und geschützt ausgebildet ist. Dieser treibt über eine untere Riemenscheibe die Unwuchtwelle 12 an. Diese Unwuchtwelle 12 ist im Unwuchtgehäuse 19 mittels Wälzlager 20 gelagert. Das Unwuchtgehäuse 19, welches Bestandteil des Vibrators 9 ist, ist über eine übliche Schwingungsdämpfereinrichtung 14 schwingungsarm am Führungsrahmen 13 befestigt. Am Vibrator 9, der die Schwingungserzeugung zur Verdichtung von Materialien im Straßen-, Gleis- und Erdbau bewirkt, ist außen ein übliches Stopfwerkzeug 11 befestigt. Im Vibrator 9 ist im Unwuchtgehäuse 19 eine schaltbare Unwuchteinrichtung 10 so angeordnet, dass diese direkt mit dem Wellenende der Unwuchtwelle 12 verbunden ist. In 1 ist eine Ausführung mit einer automatisch schaltenden Unwuchteinrichtung 10 gezeigt. Die automatische Unwuchteinrichtung wirkt wie folgt. Nach dem Starten des Verbrennungsmotors 6a läuft der Verbrennungsmotor zunächst mit Leerlaufdrehzahl. Durch betätigen des Gashebels 18 wird die Drehzahl des Verbrennungsmotors 6a kontinuierlich so weit erhöht, bis die Nenndrehzahl erreicht wird.
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Beim Erreichen der Nenndrehzahl kuppelt die Fliehkraftkupplung 7 ein und der Riementrieb 16 wird in Bewegung gesetzt. Nunmehr wird auch die Unwuchtwelle 12 und die damit verbundene schaltbare Unwuchteinrichtung 10 mit einem Drehmoment beaufschlagt. Bei der Nenndrehzahl wird die Unwucht 25 durch die vorgespannte Feder 23 mittels des Federbolzens 24 und der Hülsenmutter 12 nahe dem Rotationsmittelpunkt der schaltbaren Unwuchteinrichtung 10 auf einer inneren, vom Radius gesehen kleineren Kreisbahn gehalten, wie in 2 und in der Detailzeichnung dazu dargestellt. Der resultierende angenommene Schwerpunkt 26 der schaltbaren Unwuchteinrichtung 10 befindet sich nahe des Rotationsmittelpunktes in Richtung der Unwucht 25. Die durch die Nenndrehzahl hervorgerufene Fliehkraft, welche auf die Unwucht 25 wirkt, ist jetzt immer noch kleiner als die durch die Feder 23 hervorgerufene Haltekraft. Dies bedeutet, dass nur geringe Vibrationen am Handrüttelgerät zu diesem Zeitpunkt auftreten können. Die auf die Unwucht 25 wirkende Fliehkraft verhält sich Bekannterweise proportional zum Quadrat der Drehzahl, so dass sie sich entsprechend bei weiterer Erhöhung der Drehzahl über die Nenndrehzahl hinaus auf Arbeitsdrehzahl erheblich weiter verstärkt. Ab einer bestimmten Arbeitsdrehzahl überwindet die Fliehkraft die Haltekraft des Federbolzens 24 und die Unwucht 25 bewegt sich dann auf einer vom Radius her gesehen größeren, äußeren Kreisbahn, d. h. die Unwucht wird geschaltet. Die Kreisbahn der Unwucht 25 wird durch die Hülsenmutter 21 begrenzt und ist durch verdrehen der Hülsenmutter 21 einstellbar ausgebildet. Dieser Zustand ist in Figur drei als Schnittdarstellung in Draufsicht und in einem Detailbild der Figur als Seitenansicht, d. h. axial gesehen, dargestellt. Wird die Arbeitsdrehzahl nach dem Einsatz des Handrüttelgerätes wieder verringert, bleibt der Unwuchtkörper auf Grund seiner Trägheit noch längere Zeit auf der äußeren Kreisbahn bis die Fliehkraft kleiner als die Anzugskraft der vorgespannten Feder 23 ist. Dann schaltet die Unwucht 25 sehr schnell bedingt durch die vorgespannte Feder 23 in den Ruhezustand und die Vibrationen hören schlagartig auf. Die Ausschaltdrehzahl für die Unwucht 25 ist demzufolge also etwas geringer als die Einschaltdrehzahl. Durch diese erfindungsgemäße Konstruktion wird die Unwucht 25 des Handrüttelgerätes nur im konkreten Einsatzfall, d. h. oberhalb der jeweiligen Einschaltdrehzahl und der etwas geringeren Ausschaltdrehzahl, d. h. bei Arbeitsdrehzahl in Eingriff gebracht. Dadurch werden die unerwünschten Resonanzschwingungen während des Hochlaufes und Auslaufes zuverlässig vermieden. Zudem ist es möglich hier mit größeren Unwuchtmassen als bei bisher eingesetzten gleich großen Handrüttelgeräten zu arbeiten.
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In den 2 und 3 ist eine Ausführung gezeigt, wo zusätzlich auch noch eine zum Beispiel mechanisch betätigbare Schalteinrichtung 27 (hier als Schaltstab ausgeführt) dargestellt ist. Diese Schalteinrichtung 27 kann wahlweise als zusätzliche Sicherung eingebaut werden, so dass bei unbedachter Bedienung, zum Beispiel es erfolgt eine unsachgemäße Betätigung des Gasregulierungshebels, die Unwucht nicht automatisch schaltet und das Handrüttelgerät mit Vibrationen aus Versehen beaufschlagt wird. Der Schaltstab arretiert in eingeschobener Stellung hier die Hülsenmutter 21, so dass ein automatisches Schalten der schaltbaren Unwuchteinrichtung 10 unmöglich ist.
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4 zeigt ein erfindungsgemäßes Handrüttelgerät, bei dem im Gegensatz zu allen bisherigen Handrüttelgeräten erstmals gleichzeitig zwei unterschiedliche Antriebe und zwar ein kraftstoffbetriebener Verbrennungsmotor 6a und ein in den Vibrator 9 integrierter aus einem anliegenden Netz gespeister Elektromotor 28 eingebaut sind. Damit entsteht ein universell je nach unterschiedlichen Einsatzort mit verschiedener Energiequelle betreibbares Arbeitsgerät für alle denkbaren Einsatzfälle. Auf Grund der einfachen Konstruktion ist es auch möglich den Verbrennungsmotor 6a mit wenigen Handgriffen zu demontieren, wodurch das Handrüttelgerät bei rein elektrischem Betrieb leichter ist. Es ist auch denkbar anstelle des Verbrennungsmotors 6a einen pneumatisch betriebenen Antrieb 6 zu montieren und einsetzen zu können.
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Als Sicherheitsschalter ist am Handgriff 1 der Stoppschalter 2 angeordnet, mit dem der Verbrennungsmotor sofort im Notfall und sehr schnell ausgeschalten werden kann (Totmannschaltung).
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Handgriff
- 2
- Stoppschalter
- 3
- SM-Element
- 4
- Griffverstellung
- 5
- Griffstütze mit Höheneinstellung
- 6
- Antrieb
- 6a
- Verbrennungsmotor
- 7
- Fliehkraftkupplung
- 8
- Schutzbügel
- 9
- Vibrator
- 10
- Unwuchteinrichtung
- 11
- Stopfwerkzeug mit Stopfleiste
- 12
- Unwuchtwelle
- 13
- Führungsrahmen
- 14
- Schwingungsdämpfungseinrichtung
- 15
- Schutzhaube
- 16
- Riementrieb
- 17
- Lagergehäuse
- 18
- Gasregulierungshebel
- 19
- Unwuchtgehäuse
- 20
- Wälzlager
- 21
- Hülsenmutter
- 22
- Federgehäuse
- 23
- Feder
- 24
- Federbolzen
- 25
- Unwucht
- 26
- angenommener Schwerpunkt
- 27
- Schalteinrichtung
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 1752385 [0002]
- CH 315095 [0003]
- DE 19643978 A1 [0004]
- DE 19816618 A1 [0005]