-
Die Erfindung betrifft einen Zusatzgriff für ein Stielwerkzeug.
-
Ein Stielwerkzeug ist ein Werkzeug, das mit einem Stiel handbetätigbar ist, wie beispielsweise eine Schaufel, ein Rechen, ein Besen oder ein Schneeschieber. Diese Werkzeuge werden mit Muskelkraft eines Benutzers insbesondere im Stehen bedient, wobei es beim Bewegen von schweren Lasten wünschenswert ist, dass die Bedienung des Sielwerkzeugs unter ergonomischen Gesichtspunkten erfolgt. Dieses ergonomische Arbeiten mit dem Stielwerkzug ist für einen ungeübten Benutzer nur schwer durchzuhalten, da ein gut einstudierter Bewegungsablauf und ein entsprechend gut ausgebildeter Muskelaufbau beim Benutzer notwendig sind. Außerdem kann in vielen Fällen hervorgerufen durch die geradlinige Form des Stiels das Stielwerkzeug nur schwierig ergonomisch betätigt werden.
-
Abhilfe könnte ein Griff schaffen, der an dem Stiel angebracht eine zusätzliche Möglichkeit zum Greifen des Stiels dem Benutzer bietet. Hierbei ist es wünschenswert, dass der Griff an beliebigen Stellen des Stiels einfach und stabil montierbar ist, wobei der Griff für verschiedene Stielwerkzeuge mit unterschiedlichen Stieldurchmessern und Stielquerschnittsformen geeignet sein soll.
-
Aufgabe der Erfindung ist es, einen Zusatzgriff für ein Stielwerkzeug zu schaffen, wobei der Zusatzgriff für verschiedene Stielwerkzeuge geeignet und stabil montierbar ist sowie eine hohe Stabilität hat.
-
Der erfindungsgemäße Zusatzgriff für ein Stielwerkzeug weist ein längliches Griffteil, eine Aufnahmeklammer, die von einem Hohlzylinder gebildet ist, der an seinem einen Längsende offen und an seinem anderen Längsende von einem Wurzelstück verschlossen ist, an das das Griffteil so befestigt ist, dass die Längsachse des Griffteils senkrecht zur Längsachse des Hohlzylinders verläuft, wobei der Hohlzylinder zwei zu seiner Längsachse symmetrisch angeordnete Längsschlitze aufweist, die derart dimensioniert sind, dass ein Stiel des Stielwerkzeugs von dem offenen Längsende des Hohlzylinders bis zum Anliegen an dem Wurzelstück und senkrecht zur Längsachse des Hohlzylinders verlaufend in den Hohlzylinder einsetzbar und dadurch mit der Aufnahmeklammer in Eingriff bringbar ist, sowie eine Montagemutter und einen Kolben auf, der an dem offenen Längsende des Hohlzylinders in diesen längsverschiebbar einführbar ist, wobei die Montagemutter auf das freie Längsende des Hohlzylinders aufschraubbar ist, so dass der Stiel, wenn dieser in Eingriff mit der Aufnahmeklammer steht, von der Montagemutter via den Kolben an das Wurzelstück andrückbar ist. Durch die Längsverschiebbarkeit des Kolbens in dem Hohlzylinder ist der Zusatzgriff an verschiedene Stiele mit unterschiedlichen Querschnittsformen und Durchmessern anpassbar. Somit ist der Zusatzgriff für verschiedene Stielwerkzeuge geeignet. Ferner hat der erfindungsgemäße Konstruktion, die insbesondere von der hohlzylinderförmigen Aufnahmeklammer, dem Kolben und der Montagemutter gebildet ist, eine hohe Stabilität.
-
Der Kolben weist mindestens einen radial nach außen vorstehenden Abstützvorsprung auf, der von innerhalb des Hohlzylinders durch einen der Längsschlitze sich nach außerhalb des Hohlzylinders erstreckt und dort von der Montagemutter in Längsrichtung des Hohlzylinders zum Wurzelstück hin angreifbar ist. Alternativ ist es bevorzugt, dass die Montagemutter als eine Hutmutter mit einem Hut ausgebildet ist, an dessen Innenseite ein umlaufender Steg entlang der Drehachse der Montagemutter vorsteht, mit dem die dem Hut zugewandte Stirnseite des Kolbens in Längsrichtung des Hohlzylinders zum Wurzelstück hin angreifbar ist. Sind in dem erfindungsgemäßen Zusatzgriff beide Alternativen vorgesehen, so ist es bevorzugt, dass der Abstützvorsprung und der Steg derart dimensioniert sind, dass beim Längsverschieben des Kolbens in dem Hohlzylinder durch Verdrehen der Montagemutter die von der Montagemutter auf den Kolben einwirkende Verschiebekraft zwischen dem Abstützvorsprung und dem Steg gleich aufgeteilt ist.
-
Ferner weist bevorzugt der Kolben eine Führungsfläche, mit der der Kolben in dem Hohlzylinder längsgeführt ist, und mindestens eine Führungsstufe auf, die radial von der Führungsfläche vorsteht und durch den Längsschlitz sich erstreckt, wobei bei einer Längsverschiebung des Kolbens die Führungsstufe an dem Rand des Längsschlitzes entlang gleitet, wodurch von der Führungsstufe der Kolben in dem Hohlzylinder längsgeführt und drehverriegelt ist. Hierbei ist es bevorzugt, dass durch die beiden Längsschlitze sich jeweils zur Längsachse des Hohlzylinders symmetrisch angeordnet einer der Abstützvorsprünge und mindestens einer der Führungsstufen erstrecken. Der Kolben weist bevorzugt an seiner dem Wurzelstück zugewandten Stirnseite eine zylindrisch konkave Passseite auf, deren Längsachse durch die Längsschlitze hindurch verläuft, so dass, wenn der Stiel in die Aufnahmeklammer eingesetzt und der Kolben von der Montagemutter an den Stiel angedrückt ist, der Stiel von der Passseite C-förmig umgriffen ist. Bevorzugtermaßen verläuft hierbei die Längsachse der Passseite senkrecht zur Längsachse des Griffteils.
-
Außerdem ist es bevorzugt, dass der Hohlzylinder zwischen den Längsschlitzen von zwei Flanken gebildet ist und das Griffteil mit zwei Griffschenkeln an dem Wurzelstück befestigt ist, so dass von den Griffschenkeln, dem Wurzelstück und den Flanken eine X-förmige Struktur gebildet ist. Dabei fallen bevorzugt die Drehachse der Montagemutter sowie die Längsachse des Hohlzylinders mit der Symmetrieachse der X-förmigen Struktur zusammen. Insbesondere durch das Vorsehen der X-förmigen Struktur hat der Zusatzgriff eine hohe Stabilität.
-
Im Folgenden wird ein bevorzugtes Ausführungsbeispiel eines erfindungsgemäßen Zusatzgriffs anhand der beigefügten schematischen Zeichnungen erläutert. Es zeigen:
-
1 eine perspektivische Ansicht des Ausführungsbeispiels,
-
2 einen Querschnitt des Ausführungsbeispiels,
-
3 einen Längsschnitt des Ausführungsbeispiels,
-
4 einen Längsschnitt einer Montagemutter des Ausführungsbeispiels und
-
5 eine perspektivische Ansicht eines Kolbens des Ausführungsbeispiels.
-
Gemäß 1 ist ein Zusatzgriff 1 an einen Stiel 2 mit ovalem Querschnitt und gemäß 3 ist der Zusatzgriff 1 an einen Stiel 3 mit kreisrundem Querschnitt montiert. Wie es aus 1 bis 5 ersichtlich ist, weist der Zusatzgriff 1 ein Griffteil 4 auf, das eine Längsachse hat, die senkrecht zum Stiel 2, 3 verläuft. An den beiden Längsenden des Griffteils 4 ist jeweils ein Griffschenkel 5, 6 angebracht, wobei die Griffschenkel 5, 6 von dem Griffteil 4 weg zusammenlaufen. An ihren dem Griffteil 4 angewandten Längsenden sind die Griffschenkel 5, 6 an einer Aufnahmeklammer 7 befestigt.
-
Die Aufnahmeklammer 7 ist von einem Hohlzylinder gebildet, der an seinem einen Längsende offen und an seinem anderen Längsende von einem Wurzelstück 8 verschlossen ist. An das Wurzelstück 8 sind die Griffschenkel 5, 6 mit ihren von dem Griffteil 4 abgewandten Längsende befestigt, wobei die Längsachse des Griffteils 4 senkrecht zur Längsachse der Aufnahmekammer 7 verläuft. Die Aufnahmekammer 7 weist ferner zwei zu ihrer Längsachse symmetrisch angeordnete und zueinander parallel verlaufende Längsschlitze 13 auf, die gleichweit ausgebildet sind, wobei am Wurzelstück 8 an den Längsschlitzen 13 ein Grund 14 ausgebildet ist. Der Stiel 2, 3 kann von dem offenen Längsende der Aufnahmeklammer 7 bis zum Anliegen am Grund 14 und senkrecht zur Längsachse der Aufnahmekammer 7 verlaufend in die Aufnahmeklammer 7 eingeschoben werden.
-
Das Material des Hohlzylinders der Aufnahmeklammer 7, das das Gegenstück zu den Längsschlitzen 13 bildet, formt zwei Klammerschenkel 9, 10, die analog zu den Längsschlitzen 13 parallel zur Längsachse des Hohlzylinders verlaufen. Dadurch ist der erste Klammerschenkel 9 in Verlängerung zum ersten Griffschenkel 5 und der zweite Klammerschenkel 10 in Verlängerung zum zweiten Griffschenkel 6 angeordnet, so dass von den Griffschenkeln 5, 6, dem Wurzelstück 8 und den Klammerschenkeln 9, 10 eine X-förmige Struktur gebildet ist.
-
An der Innenseite des Hohlzylinders ist an den Klammerschenkeln 9, 10 jeweils eine Flanke 15, 16 ausgebildet, an die längsverschiebbar ein Kolben 17 anliegt. Der Kolben 17 weist zwei radial nach außen vorstehende Abstützvorsprünge 18, 19 auf, die einander abgewandt von innerhalb des Hohlzylinders durch die Längsschlitze 13 sich nach außerhalb des Hohlzylinders erstrecken. Ferner weist der Kolben 17 an seiner dem Wurzelstück 8 zugewandten Stirnseite eine zylindrisch konkave Passseite 21 auf, deren Längsachse parallel zum Stiel 2, 3 ist, so dass der Stiel 2, 3 von der Passseite 21 C-förmig umgriffen ist. Die Passseite 21 und der Grund 14 sind jeweils mit zwei zueinander parallel verlaufenden Erhebungen 22 versehen.
-
Der Kolben 17 weißt außerdem zwei einander abgewandte Führungsflächen 23 auf, mit denen der Kolben 17 an den Flanken 15, 16 in dem Hohlzylinder längsgeführt ist. Ferner weist der Kolben 17 zwischen den Führungsflächen 23 jeweils eine Führungsstufe 24 auf, die radial von den Führungsflächen 23 vorsteht und durch die Längsschlitze 13 ragt. Bei einer Längsverschiebung des Kolbens 17 gleiten die Führungsstufen 24 an den Rändern der Längsschlitze 13 entlang, wodurch von den Führungsstufen 24 der Kolben 17 in der Aufnahmeklammer 7 längsgeführt und drehverriegelt ist.
-
An der Außenseite des ersten Klammerschenkels 9 ist ein erster Außengewindeabschnitt 11 und an der Außenseite des zweiten Klammerschenkels 10 ist ein zweiter Außengewindeabschnitt gefertigt, wobei die Außengewindeabschnitte 11, 12 ein umlaufendes Schraubengewinde bilden. Auf das Schraubengewinde ist eine Montagemutter 25 mit einem dazu passenden Innengewinde 26 aufgeschraubt. Die Montagemutter 25 weist an ihrem dem Stiel 2, 3 zugewandten Längsende einen umlaufenden Rand 27 auf, mit dem die Montagemutter 25 in Längsrichtung des Hohlzylinders zum Stiel 2, 3 hin an den Abstützvorsprüngen 18, 19 angreift. Dadurch wird von der Montagemutter 25 via den Kolben 17 der Stiel 2, 3 an das Wurzelstück 8 angedrückt, wenn die Montagemutter 25 in Richtung zu dem Stiel 2, 3 geschraubt wird.
-
Ferner ist die Montagemutter 25 als eine Hutmutter mit einem Hut 28 ausgebildet, an dessen Innenseite ein umlaufender Steg 29 entlang der Drehachse der Montagemutter 25 vorsteht. Mit dem Steg 29 greift die Montagemutter 25 an derjenigen Stirnseite 20 des Kolbens 17, die dem Hut 28 zugewandt ist, in Längsrichtung des Hohlzylinders zum Wurzelstück (8) hin an. Die Abstützvorsprünge 18, 19 und der Steg 29 sind derart dimensioniert, dass beim Längsverschieben des Kolbens 17 in dem Hohlzylinder durch Verdrehen der Montagemutter 25 die von der Montagemutter 25 auf den Kolben 17 einwirkende Verschiebekraft zwischen den Abstützvorsprüngen 18, 19 und dem Steg 29 gleich aufgeteilt ist.
-
Bezugszeichenliste
-
- 1
- Zusatzgriff
- 2
- Stiel mit ovalem Querschnitt
- 3
- Stiel mit kreisrundem Querschnitt
- 4
- Griffteil
- 5
- erster Griffschenkel
- 6
- zweiter Griffschenkel
- 7
- Aufnahmeklammer
- 8
- Wurzelstück
- 9
- erster Klammerschenkel
- 10
- zweiter Klammerschenkel
- 11
- erster Außengewindeabschnitt
- 12
- zweiter Außengewindeabschnitt
- 13
- Längsschlitz
- 14
- Grund
- 15
- erste Flanke
- 16
- zweite Flanke
- 17
- Kolben
- 18
- erster Abstützvorsprung
- 19
- zweiter Abstützvorsprung
- 20
- Stirnseite
- 21
- Passseite
- 22
- Erhebung
- 23
- Führungsfläche
- 24
- Führungsstufe
- 25
- Montagemutter
- 26
- Innengewinde
- 27
- Rand
- 28
- Hut
- 29
- Steg