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Die
Erfindung betrifft eine Extraktionszange nach dem Oberbegriff des
Anspruchs 1.
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STAND DER TECHNIK
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Aus
dem Stand der Technik sind Extraktionszangen zum Ziehen und Extrahieren
von Zähnen
bekannt. Die Extraktionszangen weisen einen Halteteil mit einem
Griffbereich auf, der über
ein Schloss mit einem Zangenmaulabschnitt verbunden ist. Der Griffbereich
weist Griffarme auf, mittels denen die den Zangenmaulabschnitt bildenden
Zangenbacken aufeinander zu und voneinander weg bewegt werden können. Zum
Extrahieren eines Zahnes werden nun die Griffarme aufeinander zu
bewegt und der zu ziehende Zahn mit dem Zangenmaulabschnitt gegriffen
und festgehalten. Insbesondere ein Zahnarzt versucht dann durch
Kipp- und Hebelbewegungen den zu ziehenden Zahn aus der Aufnahme
im Kieferknochen zu ziehen. Die erforderliche Zugkraft muss allein
vom Nutzer aufgebracht werden. Dies kann insbesondere bei sehr festsitzenden
Zähnen,
wie Backenzähnen
sowohl für
den Nutzer als auch für
den Patienten, dem der Zahn gezogen wird, unvorteilhaft sein und
das Ziehen bzw. Extrahieren des Zahnes unnötig verzögern und erschweren.
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AUFGABE
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Aufgabe
der Erfindung ist es, eine Extraktionszange vorzusehen, mit der
das Ziehen eines Zahnes erleichtert wird.
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LÖSUNG
DER AUFGABE
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Zur
Lösung
der Aufgabe führt
der kennzeichnende Teil des Anspruchs 1.
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Durch
die Extraktionseinrichtung der Erfindung ist es möglich, gesteuert
eine Zugkraft auf den von dem Zangenmaulbereich erfassten und zu
ziehenden Zahn aufzubringen, ohne dass der Nutzer grosse Kraftaufwendungen
hierfür
aufwenden muss.
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Die
Maulteilformen des Zangenmaulbereichs sind in einem bevorzugten
Ausführungsbeispiel
durch ein Schnellspannsystem austauschbar. Vorteilhaft ist dann,
dass die Maulteilformen schnell und einfach ausgetauscht und den
entsprechenden Bedürfnissen
angepasst werden können.
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In
einer besonderen Ausführungsform
der erfindungsgemässen
Extraktionszange ist die Extraktionseinrichtung mit zumindest einem
der Griffarme über
einen Kipphebel gelenkig verbunden, so dass eine Hebel- und Kippbewegung
durchführbar
ist. Diese Hebel- und Kippbewegung soll die von einem Zahnarzt durchzuführenden
Handhabungen beim Ziehen eines Zahnes simulieren. Hierfür ist die
erfindungsgemässe
Extraktionseinrichtung geeignet.
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Bevorzugt
weist die gelenkige Verbindung ein Dreh- oder ein Kugelgelenk auf.
Vorteilhaft hierbei ist der Umstand, dass diese beiden Gelenke dem
Nutzer eine möglichst
grosse Bewegungsfreiheit geben, welcher gerade im Mundraum notwendig
und gewünscht
ist.
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Zum
Unterstützen
der Hebelwirkung und der Kraftaufwendung weist die Extraktionseinrichtung
einen Griffhebel auf, an dem ein Stempel vorgesehen ist. Vorteilhafterweise
ist der Griffhebel mit einer Riffelung versehen, so dass dessen
Greifbarkeit erleichtert wird und ein Abrutschen des Nutzers vermieden
werden kann.
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Ferner
sind der Griffhebel und der Stempel über den Kipphebel miteinander
verbunden, der eine Kippachse aufweist, um die der Stempel und der
Griffabschnitt gedreht werden können.
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In
einer vorteilhaften Ausgestaltung sind eine Schwenkachse des Zangenmaulbereichs
die Kippachse der Extraktionseinrichtung zueinander beabstandet.
Hierdurch können
grössere
Hebelkräfte
erzeugt werden, so dass ein Ziehen des mit dem Griffabschnitt der
Extraktionszange festgehaltenen Zahnes erleichtert wird. Die Kippachse
kann jedoch auch näher
zur Schwenkachse angeordnet sein oder sogar mit dieser identisch sein.
Wesentlich ist hierbei nur, dass mittels der Extraktionseinrichtung
die entsprechende Zugkraft erzeugt werden kann, so dass der von
dem Zangenmaulbereich der Extraktionszange festgehaltene Zahn gezogen werden
kann.
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In
einer vorteilhaften Ausführungsform
der Extraktionseinrichtung ist an dem Kipphebel ein Kipparm angeordnet,
der sich im Wesentlichen senkrecht davon erstreckt. Kipphebel und
Kipparm könne
jedoch auch auf eine andere geeignete Weise zueinander angeordnet
sein. Wesentlich ist hierbei nur, dass beide die Hebel- und Kippwirkung
der Extraktionseinrichtung unterstützen.
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In
einer weiteren Ausführungsform
erstreckt sich vom Kipphebel ein Griffhebel, der mittels einer Basisplatte
an dem Kipphebel angeschlossen ist. Der Kipphebel und der Griffhebel
können
jedoch auch direkt miteinander in Verbindung stehen.
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In
einer bevorzugten Ausführungsform
ist an der Basisplatte ein zweiter Kipphebel vorhanden, der sich insbesondere
spiegelsymmetrisch zu dem ersten erstreckt, so dass der erste und
der zweite Kipphebel den Zangenmaulabschnitt gabelförmig umgeben.
Dadurch können
je Kipphebel zwei Stempel vorgesehen werden, die sich linear über benachbarte
Zahnreihen und/oder Kieferabschnitte abstützen können, so dass die auftretenden
Druckkräfte
beim Betätigen
der Extraktionseinrichtung besser verteilt werden können. Der
zweite Kipphebel kann sich jedoch auch auf andere geeignete Weise
erstrecken, so dass immer zwei Stempel an dem Kipphebel angeordnet
werden können,
so dass diese sich beispielsweise senkrecht zueinander oder mit
einem anderen Winkel zum Abstützen
in geeigneten Bereichen in der Mundhöhle erstrecken können. Es
ist jedoch auch ausreichend an den vorhandene Kipphebeln nur einen
Stempel vorzusehen, je nach Platzangebot in der Mundhöhle.
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In
einer bevorzugten Ausführungsform
der Extraktionszange ist der Stempel gelenkig an dem Kipparm angebracht.
Dies wird mit Hilfe eines Gelenkbolzens erreicht, der in Ausnehmungen
in einem Gabelstreifen des Stempels eingreift. Es ist jedoch auch
vorstellbar den Stemple auf eine andere Weise gelenkig mit dem Kipparm
oder dem Kipphebel anzubringen. Wesentlich ist hierbei nur, dass
der Stempel die aufzubringende Abstützkraft optimal in den benachbarten
Kieferabschnitt und/oder den/die benachbarten Zahn/Zähne beim Betätigen der
Extraktionseinrichtung ableiten kann.
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In
einer vorteilhaften Ausgestaltung der Extraktionszange ist in dem
Kipphebel eine Ausnehmung zum lösbaren
Aufnehmen des Stempels vorgesehen. Hiefür sind auch andere Einrichtungen,
wie Klipp- oder Rastverbindungen geeignet. Wesentlich ist nur, dass
der Stempel auswechselbar ist, so dass er beispielsweise gereinigt
oder durch einen anderen Stempel ausgewechselt werden kann.
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In
einer vorteilhaften Ausführungsform
weisen sowohl der Griffbereich als auch die Extraktionseinrichtung
eine Verrastung auf, die ein schrittweises und arretierbares Zusammendrücken der
jeweiligen Griffe ermöglicht.
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In
einer vorteilhaften Ausführungsform
sind hierfür
Haltezungen mit einer Verzahnung vorgesehen, die mit Klinkenzungen
zusammenwirken, die an einem Griffarm der Extraktionszange oder
dem Griffhebel der Extraktionsvorrichtung angeordnet sind.
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Bei
einer vorteilhaften Ausführungsform
sind die Klinkenzungen in Griffarmen ausgebildet, die von den beiden
Griffarmen der Extraktionszange und der Extraktionseinrichtung umgeben
sind. Es sind jedoch auch andere Anordnungen der Klinkenzunge und
der Haltezunge möglich.
Beispielsweise können
die Klinkenzungen jeweils an den aussenliegenden Griffarmen angebracht
sein und die Haltezungen an dem innenliegenden Griffarm. Auch sind
mechanisch andersartig ausgebildete Verrasteinrichtungen denkbar.
Wesentlich ist hierbei nur, dass ein lösbares Festlegen beim Aufeinanderzubewegen
der Griffarme bzw. des Griffhebels möglich ist.
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In
einem anderen bevorzugten Ausführungsbeispiel
wird durch eine Eindrehhilfe ein Zugelement in Form einer Schraube
oder eines Nagel oder eines Retainers in eine Zahnwurzel gedreht
oder getrieben, dies kann jedoch auch in einem Zahn angewendet werden.
Dabei weisen alle Formen von Zugelementen in dem nicht in der z.
B. Zahnwurzel versenkten Bereich einen Kopf auf, welcher in Form
eines Schrauben- oder Nagelkopfes ausgebildet sein kann. Gerade
bei Zahnwurzelextraktionen, also wenn die Zahnkrone nicht mehr vorhanden
ist, wird ein solches Zugelement in der Zahnwurzel verankert. Dies
kann auch in der Weise geschehen, dass der Zahnarzt zunächst ein
Loch in die Zahnwurzel bohrt und erst anschliessend ein Zugelement
hineindreht oder das Zugelement direkt in die Zahnwurzel dreht.
Anschliessend werden die Zangenbacken des Zangenmaulabschnitts in
der Form angepasst oder ausgetauscht, als dass die Zangenbacken
mit dem Kopf zusammenwirken können.
Ein Zusammenwirken soll darin gesehen werden, dass die Zangenbacken
den Anker und damit das Zugelement miteinander verbinden. Dies hat
den Vorteil, dass der Nutzer somit eine Zahnwurzel einfach und schnell
entfernen kann.
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Bei
einer bevorzugten Ausführungsform
wird lediglich einer der beiden Griffarme als Zangenteil eingesetzt,
wobei das Zangenteil aus einem gabelförmigen Frontbereich besteht,
welche austauschbar angeordnet ist. Dieser gabelförmige Frontbereich
dient dazu, das Zugelement am Kopf zu packen und das Zugelement gemeinsam
mit der Zahnwurzel zu extrahieren. Dies geschieht in erster Linie
durch das Zusammenspiel von der Extraktionsvorrichtung und des Zangeteils.
Die Extraktionsvorrichtung und das Zangenteil sind hierbei mit einer
Verrastung verbunden. Vorteilhaft hierbei ist, dass der Nutzer durch
möglichst
geringen Material- und Krafteinsatz und ohne ständig manuell Zug auf das Zugelement
ausüben
zu müssen,
eine Extraktion vornehmen kann.
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Ausserdem
sollen die einzelnen Teile der Extraktionszange einfach und ohne
Werkzeuge von einander trennbar angeordnet sein. Ein bevorzugtes
Ausführungsbeispiel
hierbei ist, dass an einem Griffarm oder an einem Zangenteil eine
Hakenöse
angeordnet wird, die die Form eines Langloches hat. In diese Hakenöse wird
dann ein Achselement, welches wiederum an der Extraktionsvorrichtung
angebracht ist, eingefahren. Dabei wird durch das zusätzlich eingefahrene
Verrastungselement, welches in einen der Griffarme oder in das Zangenteil
hinein verbracht wird, eine Stabilität der Konstruktion gewährleistet.
Ausserdem soll die Hakenöse in
der Form gestaltet sein, dass ein Herausgleiten des Achselementes
nicht ohne weiteres geschehen kann. Vorteilhaft ist hierbei, dass
das Auseinanderbauen und das Zusammenbauen der Extraktionszange
und der einzelnen Teile vereinfacht wird. Ausserdem ist vorteilhaft
zu erwähnen,
dass ein solches Zerlegen die Reinigung der betreffenden Einzelteile
erleichtert.
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Ein
weiteres bevorzugtes Ausführungsbeispiel
ist in der Weise gegeben, dass zwei Griffarme ohne Einsatz der Extraktionsvorrichtung
ebenfalls zum Einsatz gebracht werden können. Dies hat den Vorteil,
dass der Nutzer eine möglichst
hohe Flexibilität
bei der Nutzung der Extraktionszange erhält.
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Der
Nutzer kann nach dem Baukastenprinzip einzelne Griffarme oder Zangenteile
mit Extraktionsvorrichtung mit einem oder zwei oder noch mehr Stempeln
zusammen bauen und ohne weiteres auch entsprechende Zangenbacken
oder Kunststoffeinlagen in den Zangebacken individuell bestimmen.
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FIGURENBESCHREIBUNG
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Weitere
Vorteile, Merkmale und Einzelheiten der Erfindung ergeben sich aus
der nachfolgenden Beschreibung eines bevorzugten Ausführungsbeispieles
sowie anhand der Zeichnung; diese zeigt in
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1 eine
Seitenansicht einer erfindungsgemässen Extraktionszange in einer
Schliessposition;
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2 die
Extraktionszange von 1 in einer Offenposition;
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3 eine
Unteransicht der Extraktionszange von 2;
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4 eine
Seitenansicht einer Eindrehhilfe;
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5 eine
Seitenansicht eines Teils eines erfindungsgemässen Ausführungsbeispiels einer Extraktionszange;
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6 eine
Seitenansicht einer teilweise zerlegten erfindungsgemässen Extraktionszange;
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7 eine
schematische Ansicht von unten einer weiter zerlegten erfindungsgemässen Extraktionszange
nach 6;
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8 eine
Ansicht von oben auf ein erfindungsgemässes Zangenteil;
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9 eine
Seitenansicht des Zangenteils nach 8; und
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10 eine
schematische Ansicht von unten auf ein Ausführungsbeispiel einer Extraktionszange.
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In 1 ist
eine erfindungsgemässe
Extraktionszange 1 mit einem Halteteil aus einem Griffbereich 2, einem
Zangenmaulabschnitt 3, und einer Extraktionseinrichtung 8 gezeigt,
die einen über
einen Griffhebel 9 betätigbaren
Kipphebel 11 aufweist, an den ein Stempel 10 gelenkig
angeschlossen ist Zu unterscheiden ist ferner eine Verrasteinrichtung 17 der
Extraktionseinrichtung 8 und eine Verrasteinrichtung 22 für den Griffbereich 2.
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Die
erfindungsgemässe
Extraktionszange 1 erfüllt
mit ihrem Griffbereich 2 und dem dazugehörigen und
damit wirkverbundenen Zangenmaulabschnitt 3 eine Haltefunktion
und die an dem Halteteil der Extraktionszange 1 angebrachten
Extraktionseinrichtung 8 eine Hubfunktion.
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Die
Haltefunktion der Zange wird mit folgenden Bauteilen erfüllt. Der
Griffbereich 2 der Extraktionszange 1 weist einen
ersten Griffarm 4 und einen zweiten Griffarm 5 auf,
die mittels eines Schlosses 7 um eine Schwenkachse 6 gelenkig
und drehbar miteinander verbunden sind, so dass die Öffnungsweite
von Zangenbacken 31 und 32 eingestellt werden
kann. Zwischen den Griffarmen 4 ist eine Verrasteinrichtung 22 vorgesehen,
die ein schrittweises und arretierbares aufeinanderzuführen der
Griffarme 4 und 5 beim Greifen eines Zahnes ermöglicht.
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Die
Verrasteinrichtung 22 weist eine Haltezunge 23 auf,
die an einem einer Klinkenzunge 25 zugewandten Seitenabschnitt
eine Verzahnung 24 aufweist, die bei der Bereitschaftsstellung
der Haltezunge 23 zum Verrasten mit einer Gegenverzahnung 26 einer
Klinkenzange 25 (siehe Auch 2) zusammenwirkt,
so dass ein verrastetes, schrittweises Zusammenführen der Griffarme 4 und 5 möglich ist,
wobei ein zu extrahierender Zahn mit einer vorbestimmten Kraft festgehalten
wird und die Griffarme 4 und 5 in ihrer eingestellten Position
verbleiben.
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Die
Haltezunge 23 ist an einem Ende gelenkig über einen
Gelenkbolzen 33 mit dem Griffarm 4 verbunden,
wobei das zum Gelenkbolzen 33 entgegengesetzte Ende durch
eine Ausnehmung, die in der Zeichnung nicht gezeigt ist, mit seinem
freien Ende durch den Griffarm 5 vorstehen kann.
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In 1 ist
die Haltezunge 23 in Eingriff mit der Gegenverzahnung 26 der
Klinkenzunge 25 gezeigt. Zum In-Eingriff-Halten der Verrastung
zwischen Verzahnung 24 und Gegenverzahnung 26 ist
eine Blattfeder 34 vorgesehen, die an einem Endbereich
an einem Endabschnitt der Haltezunge 23 anliegt und an
einem anderen Endbereich an dem Griffarm 4 mit einer Schraube 35 festgelegt
ist. Die Blattfeder drückt
die Verzahnung 24 der Haltezunge 23 in Eingriff
mit der Gegenverzahnung 26, wodurch ein arretierbares Positionieren
der Griffarme 4 und 5 zum Festhalten eines Zahnes
ermöglicht
wird.
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In
einem bevorzugten Ausführungsbeispiel
sind in den Zangenbacken 31 und 32 jeweils an
geeigneten Positionen Aufnahmetaschen 27, 28 vorgesehen
(siehe 2), in die Kunststoffeinlagen 29, 30 einsetzbar sind,
die derart elastisch sind, dass der zu haltende Zahn beim Festhalten
durch die Zangenbacken nicht zerstört werden kann. Gemäss der Festigkeit
des zu haltenden Zahnes können
unterschiedlich feste Kunststoffeinlagen 29, 30 eingesetzt
werden. Bevorzugt sind die Kunststoffeinlagen 29, 30 lösbar mit
den Zangenbacken verbunden, beispielsweise eine Schraubverbindung 39, 40,
wie in 2 gezeigt.
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Die
Extraktionseinrichtung 8 zur Erfüllung der Hubfunktion dient
dazu, einen mit den Zangenbacken 31, 32 ergriffenen
Zahn zu ziehen, indem sich die Extraktionseinrichtung über ihren
Stempel 10 an einem dem zu ziehenden benachbarten Zahn,
einer benachbarten Zahnreihe bzw. an geeigneten Stellen im Kiefer
abstützt,
wobei die vom Ziehen des Zahnes erforderliche Zugkraft durch Betätigen eines
Griffhebels 9 der Extraktionseinrichtung 8 erbracht
werden kann, indem dieser Griffhebels 9 hin zu dem Griffbereich 2 der
Extraktionszange 1 von einem Benutzer gedrückt wird.
Als Abstützfläche für den Stempel 10 sind
auch zahnlose Kieferbereiche vorstellbar. Hierfür können Stempel 10 mit
entsprechend gepolsterten Stempelflächen verwendet werden.
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Die
Extraktionseinrichtung ist kipp- bzw. schwenkbar um eine Kippachse 12 an
dem Griffarm 5 angebracht, der eine entsprechende Aufnahme
aufweist, in der ein Schwenkbolzen zur Ausbildung einer Kippachse 12 einsetzbar
ist. Zu beachten ist hierbei, dass vor dem Betätigen der Extraktionseinrichtung 8 der
zu ziehende Zahn von dem Zangenmaulabschnitt 3 bereits
festgehalten wird.
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Der
Griffhebel 9 ist über
den Kipphebel 11 mit dem Stempel 10 verbunden.
Der Stempel 10 weist eine Stempelfläche 36 auf (siehe 3),
an die im wesentlichen rechtwinklig ein Gabelstreifen 37 anschliesst,
der den Stempel 10 gelenkig mit dem Kipphebel 11 verbindet.
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Der
Kipphebel 11 weist ferner die Kippachse 12 auf,
von der sich einerseits ein Kipparm 13 erstreckt, an dessen
Endabschnitt eine Ausnehmung 16 ausgebildet ist. Die Ausnehmung 16 steht
in lösbarem
Eingriff mit einem sich zwischen dem Gabelstreifen 37 erstreckenden
Gelenkbolzen 38. So kann der Nutzer jeweils aus einem Satz
Stempel den geeignetsten auswählen
und an der Ausnehmung 16 anbringen. Je nach Anwendungsfall
sind verschiedenartige Stempel 10 mit gepolsterten, ungepolsterten
und/oder rauhen Stempelflächen 36 und
verschiedenartig langen und gekrümmten
Gabelstreifen 37 vorgesehen, die verschiedene Abmessungen
aufweisen.
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Wie
aus 1 und 2 ersichtlich, ist der Kipphebel 11 an
einer Basisplatte 15 angebracht, an die der Griffhebel 9 anschliesst.
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Wie
ferner aus 3 ersichtlich sind an den gegenüberliegenden
Endabschnitten der Basisplatte 15 jeweils ein Kipphebel 11 und 11.1 gabelförmig angebracht,
so dass je nach Bedarf wahlweise auf einem der Kipphebel ein Stempel 10 angebracht
werden kann oder auch auf beiden, abhängig von dem Raumangebot in
der Mundhöhle
des Patienten. Der Kipphebel 11.1 ist spiegelsymmetrisch
zu dem Kipphebel 11 angeordnet.
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Ferner
weist die Extraktionseinrichtung 8 eine ähnlich wirkende
Verrasteinrichtung 17 auf, wie die Verrasteinrichtung 22 des
Griffbereichs 2 der Extraktionszange 1. Auch hier
besitzt die Verrasteinrichtung 17 eine Haltezunge 18 mit
einer Verzahnung 19, die in Wirkverbindung mit einer Gegenverzahnung 21 einer
Klinkenzunge 20 bringbar ist, wie in 2 gezeigt.
Die Haltezunge 18 ist gelenkig an dem Griffhebel 9 mittels
eines Gelenkbolzens 34.1 angebracht, wobei die zugehörige Klinkenzunge 20 gelenkig
an dem Griffarm 5 gegenüberliegend
der Klinkenzunge 25 am Griffarm 5 angeordnet ist.
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Beide
Verrasteinrichtungen 17 und 22 weisen jeweils
eine Blattfeder 34, 34.1 auf, die an einem Ende mit
einer Schraube 35, 35.1 festgelegt ist. In 2 sind
unterschiedliche Positionen I, II der Haltezungen 18 und 23 dargestellt.
Die jeweiligen Haltezungen 23 und 18 sind einmal
in ihrer Bereitschaftsstellung – mit
I angegeben – gezeigt,
wobei die Verzahnungen der Haltezungen in Eingriff mit den Gegenverzahnungen
der jeweiligen Klinkenzungen stehen. Die Blattfeder 34, 34.1 ist
derart vorgespannt, dass sie die Haltezungen gegen die Klingenzungen
in die Bereitschaftsstellung drückt.
Mit II sind die Haltezungen in einer Offenstellung dargestellt,
die es erlaubt, die jeweiligen Griffe 4 und 5 und
den Griffhebel 9 aufeinanderzuzubewegen.
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In 4 ist
eine Eindrehhilfe 41 für
die Zahn- oder Zahnwurzelextraktion gezeigt. Dort ist an einem Verbindungselement 45 ein
Schraubelement 42 angeordnet. Dieses Schraubelement 42 ist
verschiebbar hin zu einer Zangenauflage 43 und einer Zahnauflage 44 angeordnet.
Das Schraubelement 42 reicht dabei durch das Verbindungselement 45 und
weist ausserdem eine Riffelung auf. Auf der Unterseite des Schraubelements 42 ist
eine Aufnahme für
ein nicht näher
gezeigtes Zugelement ausgestaltet.
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Die
Funktionsweise der erfindungsgemässen
Extraktionszange 1 ist wie folgt:
Zuerst wird der
Zangenmaulbereich 3 mittels der Griffarme 3 und 4 auf
eine gewünschte Öffnungsweite
eingestellt, die vorteilhafterweise etwa der Breite des zu haltenden
und zu ziehenden Zahnes entspricht. Wenn die gewünschte Öffnungsweite eingestellt ist,
lässt der
Nutzer die Haltezunge 23 und die Klingenzunge 25 miteinander
verrasten. Der Nutzer setzt nun den Zangenmaulbereich 3 auf
den zu ziehenden Zahn und stellt die Öffnungsweite nach, so dass
der Zahn fest von den Zangenbacken gehalten wird, wobei gleichzeitig
darauf zu achten ist, dass der Stempel 10 mit seiner Stempelfläche 36 sich
ausreichend am Kiefer oder einem benachbarten Zahn abstützen kann
und sich dessen Auflagefläche
nicht mit dem zu ziehenden Zahn überdeckt.
Nachdem der zuziehende Zahn ausreichend fest von den Zangenbacken 31, 32 gehalten
wird, deren Position von der Verrasteinrichtung 22 aus
Haltzunge 23 und Klingenzunge 25 fixiert ist,
betätigt
der Nutzer den Griffhebel 9 der Extraktionseinrichtung 8,
um die Hubfunktion zu aktivieren. Unterstützt durch die Hebelwirkung
aus Kipphebel 11 und Griffhebel 9 lässt sich
der zu ziehende Zahn leicht aus dem Kieferknochen ziehen. Dabei
kann die Hubkraft durch das Zusammenspiel der zugehörige Haltezunge 18 und
Klingenzunge 20 schrittweise eingestellt und fixiert werden.
Nach dem Ziehen des Zahnes wird die Extraktionszange 1 zusammen
mit dem in dem Zangemaulbereich 3 festgehaltenen, gezogenen
Zahn aus der Mundhöhle
des Patienten genommen.
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Bei
der Extraktion einer Zahnwurzel wird wie folgt vorgegangen:
In
die Zahnwurzel wird mit einem zum Zugelement-Durchmesser passenden
Bohrer ein Loch gebohrt. Dann wird in die Aufnahme des Schraubenelements 42 ein
Zugelement 47 aufgenommen. Schraubenelement 42 mit Zugelement 47 wird
in das Langloch der Eindrehhilfe 41 gesteckt und in die
Mundhöhle
gebracht. Die Eindrehhilfe 41 hat die Aufgabe, dass das
Schraubenelement 42 mit Zugelement 47 nicht verschluckt
werden kann. Zusätzlich
kann das Zugelement 47 mit einem Zahnseidefaden gegen das
Verschlucken gesichert werden. Das in der Aufnahme des Schraubenelements 42 befestigte
oder aufgenommene Zugelement 47 wird durch die Betätigung des
Schraubenelements 42 über
die Riffelung in die Zahnwurzel eingedreht oder getrieben. Nachdem
das Zugelement 47 fest in der Zahnwurzel verankert wurde,
kann die Eindrehhilfe 41 aus der Mundhöhle entfernt werden. Sollte
der Patient an der zu ziehenden Zahnwurzel keine Nachbarzähne mehr
haben, kann in die Eindrehhilfe 41 eine Zahnauflage 44 unverlierbar
eingesetzt werden. Die Zahnauflage 44 wird dann auf den
zahnlosen Kieferteil neben der zu ziehenden Zahnwurzel aufgesetzt
und über
Verbindungselement 45 in Position gehalten. Dies kann auch
beidseitig der zu ziehenden Zahnwurzel geschehen, wenn beidseitig
keine Zähne
mehr vorhanden sind. Das Zugelement 47 kann jetzt mit entsprechend
geformten Zahnbacken 31; 32 oder Ausformungen
am Funktionselement 50 des Zangenmaulbereichs 3 in
den Griffen 4 und 5 mit der Extraktionseinrichtung 8 gezogen
werden. Bevorzugt wird für
die Wurzelextraktion jedoch Zangenteil 46 mit Frontbereich 52 in
Verbindung mit Extraktionseinrichtung 8 eingesetzt.
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Diese
Vorgehensweise bei der Zahnwurzelextraktion kann genauso bei einer
Zahnextraktion angewendet werden.
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In 5 ist
eine Zange ohne Extraktionsvorrichtung 8 gezeigt. Dort
ist gut zu erkennen, wie die Griffarme 4, 5 über die
Rasteinrichtung 22 zueinander fest gelegt werden können. Ausserdem
ist offenbart, dass die Extraktionseinrichtung 8 über eine
Hakenöse 48 mit
dem Griff 5 verbunden werden kann. Dazu weist die nicht
gezeigte Extraktionsvorrichtung 8 ein in die Hakenöse 48 hinein
zu führendes
Achselement 49 auf. Dieses Achselement 49 ist
gut in 7 zu erkennen.
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6 zeigt
nun, wie die Extraktionsvorrichtung 8 an die in 5 beschriebene
Zange von unten herangeführt
wird. Ausserdem ist gut zu erkennen, dass die Zange in 6 im
Unterschied zu 5 ein Funktionselement 50 aufweist,
welches an die Zangenbacke 32 angebracht wurde. Dieses
Funktionselement 50 ist mit einem Schnellwechselsystem
ausgebildet und kann aus unterschiedlichsten Materialien gefertigt
sein, z. B. zum Zahnkronen abziehen aus Kunststoff, damit die Kronen
großflächig gefasst
werden und diese dadurch nicht beschädigt werden, oder zum schonenden
Ziehen eines Zahnes oder eines zusätzlich z. B. mit Quarzsand
beschichtet sein um eine hohe Haltekraft zu bewirken. Gleichzeitig
kann die Form dieses Funktionselements 50 den verschiedenen
Zahnformen oder zusätzlicher
Hilfsvorrichtungen, wie des Zugelements 47, angeglichen
werden. Die Gestaltung des Schnellwechselsystems am Funktionselement 50 sowie
an der Zangenbacke 31; 32 kann auch anders wie
gezeigt aussehen. Es muss nur sichergestellt sein, dass eine gute
Form und kraftschlüssige
Verbindung besteht und hohe Kräfte übertragen
werden können.
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7 zeigt
nun eine völlig
zerlegte Extraktionszange, wobei die beiden Griffearme 4, 5 über das
Lösen des
Schlosses 6 und des Rastungselementes 22 voneinander
getrennt werden konnten.
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8 zeigt
nun eine Ansicht von oben auf ein Zangenteil 46, diese
weist wiederum eine Hakenöse 51 auf,
welche besonderes gut in 9 zu erkennen ist. In 8 ist
ausserdem die Gabelform des Frontbereichs 52 zu erkennen.
Diese Gabelform ist über
die Hakenöse 51 des
Verbindungselements 53 austauschbar angeordnet.
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In
10 ist
nun gezeigt, wie die Extraktionsvorrichtung
8 über das
Einbringen der Verrastungseinrichtung
17 im Zangenteil
46 vorgesehenen
Bereich, sowie das Einhaken des Achselements
49 in die
Hakenöse
51 mit
dem Zangenteil
46 verbunden wurde. Durch betätigen des
Griffs
46 gegen die Extraktionsvorrichtung
8 wird
der Frontbereich
52 des Zangenteils
46 gegen die
Kraft der Stempel
10 das Zugelement
47 gemeinsam
mit einer nicht gezeigten Zahnwurzel
47 aus einem Zahnfleisch
extrahiert. Dabei kann der Nutzer während des Extrahierungsvorgangs
mit Hilfe der Verrastungseinrichtung
17 die Zugkraft auf
das Zugelement
47 beibehalten, ohne das er hierbei ständig manuell
Druck auf das Zangenteil
46 und die Extraktionsvorrichtung
8 ausüben muss. Bezugszeichenliste
1 | Extraktionszange | 34 | Blattfeder |
2 | Griffbereich | 35 | Schraube |
3 | Zangenmaulabschnitt | 36 | Stempelfläche |
4 | Griffarm | 37 | Gabelstreifen |
5 | Griffarm | 38 | Gelenkbolzen |
6 | Schwenkachse | 39 | Schraubverbindung |
7 | Schloss | 40 | Schraubverbindung |
8 | Extraktionseinrichtung | 41 | Eindrehhilfe |
9 | Griffhebel | 42 | Schraubelement |
10 | Stempel | 43 | Zangenauflage |
11 | Kipphebel | 44 | Zahnauflage |
12 | Kippachse | 45 | Verbindungselement |
13 | Kipparm | 46 | Zangenteil |
14 | | 47 | Zugelement |
15 | Basisplatte | 48 | Hakenöse |
16 | Ausnehmung | 49 | Achsenelement |
17 | Verrasteinrichtung | 50 | Funktionselement |
18 | Haltezunge | 51 | Hakenöse |
19 | Verzahnung | 52 | Frontbereich |
20 | Klinkenzunge | 53 | Verbindungselement |
21 | Gegenverzahnung | | |
22 | Verrasteinrichtung | | |
23 | Haltezunge | | |
24 | Verzahnung | | |
25 | Klinkenzunge | | |
26 | Gegenverzahnung | | |
27 | Aufnahme | | |
28 | Aufnahme | | |
29 | Kunststoffeinlage | | |
30 | Kunststoffeinlage | | |
31 | Zangenbacke | | |
32 | Zangenbacke | | |
33 | Gelenkbolzen | | |