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Die Erfindung betrifft einen flexiblen Kabelkanal sowie eine Anordnung des Kabelkanals an einem Photovoltaik-Modul zum Schutz des Anschlussbereiches des Photovoltaik-Moduls und den an einem Photovoltaik-Modul oder zwischen den Photovoltaik-Modulen verlegten Verbindungsleitungen.
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Aus dem deutschen Gebrauchmuster
DE 298 240 45 U1 ist eine Solar-Dachbahn für Dachabdichtungen zum Schutz eines Bauwerkes bekannt. Bei der dort gezeigten Dachbahn wird von aufgebrachten Photovoltaik-Modulen ausgegangen, die eine Anordnung ergeben, die wie herkömmliche Dachbahnen unmittelbar nebeneinander und/oder hintereinander oder im Wechsel mit bekannten Bahnen angeordnet werden können. Die Photovoltaik-Module sind flexibel und zu Transport- und Verlegezwecken auf- und abrollbar. Die Photovoltaik-Module besitzen rückseitig eine Ausführung des elektrischen Anschlusses. Es hat sich gezeigt, dass eine solche Ausführung an den Anschlussflächen oftmals keine ausreichende Dichtigkeit bietet, da die Gefahr besteht, dass die ungeschützt geführten Kabel im Bereich des Kontaktüberganges zum Photovoltaik-Modul brechen oder sich sogar von den Kontaktflächen lösen, so dass die gewünschten elektrischen Anschlusseigenschaften nicht mehr gegeben sind. Zudem bieten rückseitige Anschlüsse schlechte Möglichkeiten zur Fehlererkennung und Fehlerbehebung.
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Um diese Probleme zu lösen, schlägt die
DE 201 22 344 U1 eine Verbindungs- und/oder Anschlusseinheit für flexible Dachabdichtungsbahnen vor.
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Zur einfachen Montage und sicheren Verbindung von Solarmodulen offenbart die
DE 10 2008 022 056 A1 eine Anschlussdose, mit einem Deckel, der ein Bodenteil oberseitig verschließt mit welchem die Anschlussdose auf einem Modul aufgebracht wird, wobei das Bodenteil eine erste Öffnung für zumindest eine modulseitige Anschlussleitung und wenigstens eine zweite Öffnung für eine vom Modul abgehende Versorgungsleitung aufweist. Das Bodenteil weist ferner eine Kammer zur Aufnahme von Funktionselementen zur Anbindung der Anschlussleitung an die Versorgungsleitung auf. Dabei ist die modulseitige Anschlussleitung an der Versorgungsleitung elektrisch kontaktierend angeordnet.
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Die
DE 20 2008 006 120 U1 beschreibt eine die Führung der modulseitigen Anschlussleitung betreffende Weiterbildung der Anschlussdose der
DE 10 2008 022 056 A1 , wonach die Anschlussdose eine den Austrittsbereich der Anschlussleitung am Modulrand überdeckende Lippe ausbildet und die Anschlussleitung zwischen Lippe und dem Modulrand in die Anschlussdose geführt ist.
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Wie aus dem Stand der Technik ersichtlich ist, wird der Schutz der die Photovoltaik-Module verbindenden Anschlussleitungen bisher durch aufwändig gestaltete Anschlussdosen gelöst. Dabei werden die Anschlussleitungen zumeist in den Anschlussdosen so befestigt, dass eine Zugentlastung gegeben ist. Nachteilig bleibt, dass die Anschlussdosen nach erfolgter Montage, weiterhin den Witterungseinflüssen ausgesetzt sind, so dass sie einerseits nicht gegen Sonneneinstrahlung und andererseits auch nicht gegen Regen, Schnee oder Hagel geschützt sind. Im Ergebnis ist sicher, dass die Anschlussdosen durch Licht, Wärme, Feuchtigkeit und mechanische Zerstörung einem schnellen Alterungsprozess unterliegen und ihre Funktion nach einer gewissen Zeit sogar ganz verloren geht. Durch eine offene Verlegung ist insbesondere die Wirkung von UV-Strahlung und Ozon auf die Anschlussdosen und Verbindungsleitungen von besonderem Nachteil. Schließlich stellen die Verbindungsleitungen ferner Hindernisse dar, über die ein den Untergrund Begehender stolpern und stürzen kann. Somit besteht ein erster Nachteil in der preisintensiven und aufwändigen Gestaltung, wobei ein zweiter Nachteil, nach wie vor darin besteht, dass die Anschlussdose und die Verbindungsleitungen ungeschützt auf dem Dach eine Bauwerkes liegen, wodurch ihre Dauerbeständigkeit zwangsläufig herabgesetzt ist.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde für Photovoltaik-Module, insbesondere für Dünnschicht-Photovoltaik-Module, eine Möglichkeit zu schaffen, bei der die Anschlussbereiche an dem jeweiligen Photovoltaik-Modul und die zwischen den Photovoltaik-Modulen verlegten Verbindungsleitungen besser geschützt sind.
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Die Aufgabe wird durch einen flexiblen Kabelkanal gelöst, der eine erste Dichtlippe aufweist, an die sich mindestens ein flexibler Abschnitt anschließt, der seinerseits endseitig mit einer zweiten Dichtlippe abschließt, wobei zwischen der ersten Dichtlippe und dem mindestens einen flexiblen Abschnitt eine Klappachse ausgebildet ist, um die der mindestens eine flexible Abschnitt, gegenüber der ortsfesten, ersten Dichtlippe, die in einem Auflagebereich eine erste Auflagefläche bildet, klappbar ist.
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Durch die Klappbarkeit des mindestens einen flexiblen Abschnittes wird erreicht, dass der geöffnete Kabelkanal in einen geschlossenen Kabelkanal umwandelbar ist, dessen zweite Dichtlippe nach dem Klappen in einem zweiten Auflagebereich ebenfalls eine ortsfeste, zweite Auflagefläche bildet, wobei die beiden Auflageflächen der Dichtlippen des geschlossenen Kabelkanals örtlich einen seitlichen Versatz bilden, da die zweite Dichtlippe, durch den mindestens einen flexiblen Abschnitt, weiter von der Klappachse entfernt ist, als die erste Dichtlippe.
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Die Flexibilität des Kabelkanals wird in einer bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung dadurch erreicht, dass der Kabelkanal aus einem gespritzten, extrudierten oder coextrudierten Material aus thermoplastischen Polymer (TPE) ausgebildet ist.
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In weiterer bevorzugter Ausgestaltung der Erfindung, ist der mindestens eine flexible Abschnitt aus einem ersten und einem zweiten flexiblen Teilabschnitt ausgebildet, wobei der zweite flexible Teilabschnitt auf seiner, bei einem geschlossenen Kabelkanal, den Auflagebereichen zugewandten Seite, zwei zueinander beabstandete Stege aufweist.
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Diese prinzipielle Ausgestaltung des flexiblen Kabelkanals ermöglicht die Anordnung des Kabelkanals zum einen auf einem Untergrund neben dem Photovoltaik-Modul und zum anderen auf der Oberfläche eines Photovoltaik-Moduls oder mehrerer Photovoltaik-Module.
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Die Photovoltaik-Module liegen auf einem Untergrund, beispielsweise einem Dach. Der Kabelkanal kann durch seine Ausgestaltung dazu verwendet wenden, eine Art Schutzhülle für die Anschlussbereiche an einem oder mehreren Photovoltaik-Modulen und den am Photovoltaik-Modul oder zwischen den Photovoltaik-Modulen verlegten Verbindungsleitungen zu bilden.
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Dazu weist der flexible Kabelkanal, der sich entlang eines oder mehrerer Photovoltaik-Module erstreckt, die erste, untergrundseitige Dichtlippe auf, an die sich der mindestens eine flexible Abschnitt anschließt, der endseitig mit der zweiten, modulseitigen Dichtlippe abschließt, wobei zwischen der ersten, untergrundseitigen Dichtlippe und dem mindestens einen flexiblen Abschnitt eine Klappachse ausgebildet ist. Um diese Klappachse ist der mindestens eine Abschnitt, gegenüber der ortsfesten ersten, untergrundseitigen Dichtlippe klappbar. Die erste untergrundseitige Dichtlippe bildet in dem ersten, untergrundseitigen Auflagebereich die erste Auflagefläche aus.
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Durch die Klappung ist der geöffnete Kabelkanal in den geschlossenen Kabelkanal umwandelbar, dessen zweite, modulseitige Dichtlippe in dem zweiten, modulseitigen Auflagebereich ebenfalls eine ortsfeste, zweite Auflagefläche bildet, wobei die beiden Auflageflächen örtlich einen seitlichen Versatz bilden, da die zweite, untergrundseitige Dichtlippe, durch den mindestens einen flexiblen Abschnitt weiter von der Klappachse entfernt ist, als die erste, modulseitige Dichtlippe.
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Hierdurch bildet der zwischen der Klappachse und einem Steg ausgebildete erste flexible Abschnitt, bei einem geschlossenen Kabelkanal, über der ersten, untergrundseitigen Dichtlippe eine Überdeckung für die Verbindungsleitungen des Photovoltaik-Moduls oder der Photovoltaik-Module.
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Ferner bildet der zwischen den zwei zueinander beabstandeten Stegen ausgebildete zweite flexible Abschnitt, bei einem geschlossenen Kabelkanal, über einem Anschlussbereich des Photovoltaik-Moduls oder der Photovoltaik-Module eine Überdeckung für den Anschluss der Verbindungsleitungen am jeweiligen Photovoltaik-Modul.
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Die Anordnung ist in einer Ausführungsform dadurch gekennzeichnet, dass das Photovoltaik-Modul ein Dünnschicht-Photovoltaik-Modul ist, wodurch die im ersten, untergrundseitigen Auflagebereich eine erste Auflagefläche bildende erste, untergrundseitige Dichtlippe, bei einem geschlossenen Kabelkanal, nahezu ohne Höhenunterschied, zu der in dem zweiten, modulseitigen Auflagebereich, eine zweite Auflagefläche bildende, zweiten, modulseitigen Dichtlippe angeordnet ist.
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Ist das Photovoltaik-Modul kein Dünnschicht-Photovoltaik-Modul, sondern weist eine für Dünnschicht-Photovoltaik-Module nicht übliche Bauhöhe auf, so ist der Kabelkanal ebenfalls einsetzbar, wobei die im ersten, untergrundseitigen Auflagebereich eine erste Auflagefläche bildende, erste, untergrundseitige Dichtlippe, bei einem geschlossenen Kabelkanal, dann einen Höhenunterschied zu der in dem zweiten, modulseitigen Auflagebereich eine zweite Auflagefläche bildende, zweiten, modulseitigen Dichtlippe ausbildet.
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Das zugehörigen Arbeitsverfahren zur Verlegung eines flexiblen Kabelkanals an und auf mindestens zwei nebeneinander auf einem Untergrund angeordneten Photovoltaik-Modulen wird wie folgt durchgeführt:
In einem ersten Arbeitsvorgang wird die erste, untergrundseitige Dichtlippe, bei geöffnetem Kabelkanal untergrundseitig im Anschlussbereich an der jeweiligen Stirnseite der Photovoltaik-Module ortsfest angebracht.
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Danach werden in einem zweiten Arbeitsvorgang die Verbindungsleitungen zwischen den Photovoltaik-Modulen auf einer Innenseite des Kabelkanals mit dem Kabelkanal verbunden und dadurch zugentlastet und anschließend untereinander verschaltet.
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Schließlich wird in einen dritten Arbeitsvorgang der Kabelkanal geschlossen und die zweite, modulseitige Dichtlippe im jeweiligen Randbereich der Photovoltaik-Module ortsfest angebracht.
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In vorteilhafter Weise entsteht durch den geklappten flexiblen Abschnitt des jetzt geschlossenen Kabelkanals mit Hilfe seines ersten flexiblen Teilabschnittes, die anschlussseitige Überdeckung der Verbindungsleitungen und mit Hilfe seines zweiten flexiblen Teilabschnittes, die modulseitige Überdeckung der Anschlussbereiche der Photovoltaik-Module.
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Weitere bevorzugte Ausgestaltungen der Erfindung ergeben sich aus den übrigen, in den Unteransprüchen genannten Merkmalen.
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Die Erfindung wird nachfolgend in Ausführungsbeispielen anhand der zugehörigen Zeichnungen erläutert. Es zeigen:
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1 ein Dach mit Photovoltaik-Modulen, insbesondere Dünnschicht-Photovoltaik-Modulen, in einer vertikalen Verlegerichtung;
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2 des Dach mit Photovoltaik-Modulen, insbesondere Dünnschicht-Photovoltaik-Modulen, in einer horizontalen Verlegetechnik;
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3 ein flexibler Kabelkanal mit Zubehör zur Verlegung des Kabelkanals;
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4A einen Schnitt durch den noch geöffneten Kabelkanal (ohne Dünnschicht-Photovoltaik-Modul)
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4B einen Schnitt durch den einerseits auf dem Untergrund und andererseits auf dem Photovoltaik-Modul, insbesondere einem Dünnschicht-Photovoltaik-Modul angeordneten geschlossenen Kabelkanal;
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5A bis 5J in einzelnen Darstellungen das Arbeitsverfahren zur Verlegung des Kabelkanals an und auf einem Dünnschicht-Photovoltaik-Modul.
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1 und
2 zeigt ein als Untergrund
10 verwendetes Dach mit Dünnschicht-Photovoltaik-Modulen
12 in einer vertikalen Verlegerichtung (
1) und in einer horizontalen Verlegerichtung (
2). Zwischen den vertikal verlegten Dünnschicht-Photovoltaik-Modulen wird beispielsweise ein Abstand a vorgesehen, der beispielsweise auch bei der horizontalen Verlegung (siehe
2) berücksichtigt wird. Zwischen zwei Photovoltaik-Modulen, die in horizontaler Richtung verlegt werden, ist beispielsweise ein Abstand b vorgesehen. Das hier nur beispielhaft genannte Dünnschicht-Photovoltaik-Modul
12 kann ein Dünnschichtlaminat mit der Markenbezeichnung UNITAPE
® der Parabel AG sein. Es besteht aus einem Solarlaminat, welches unterseitig mindestens mit einer selbstklebenden oder nicht selbstklebenden polymermodifizierten Bitumenschicht überzogen und mit einer Schutzfolie abgedeckt ist. Weitere Details zum Dünnschichtlaminat mit unterseitig selbstklebender polymermodifizierter Bitumenschicht sind in der bereits veröffentlichten Patentanmeldung
DE 10 2007 058 750 A1 oder der parallelen
WO 2009/071627 A3 beschrieben. Der nachfolgend beschriebene erfindungsgemäße Kabelkanal
22 eignet sich für alle Dünnschicht-Photovoltaik-Module unabhängig davon, wie sie mit dem Untergrund verbunden wenden. Es wird noch einmal darauf hingewiesen, dass sich der Kabelkanal
22 auch für andere Photovoltaik-Module eignet. Er eignet sich jedoch besonders für alle wenig in der Höhe aufbauenden Arten von Dünnschicht-Photovoltaik-Modulen. Wenn nachfolgend verkürzend von einem Modul gesprochen wird, sind sowohl allgemein die Photovoltaik-Module, als auch die Dünnschicht-Photovoltaik-Module gemeint. Die Darstellungen der Figuren zeigen jeweils Dünnschicht-Photovoltaik-Module.
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Das jeweilige Modul 12 weist als Verbindungsleitung 18 zum nächsten Modul 12 je ein Anschlusskabel für den Plus- und Minusanschluss mit einer beispielhaften Länge von 0,5 m auf. Die Anschlusskabel sind an ihrem freien Ende 18A beispielsweise mit MC®-3 Steckverbindern 20 konfektioniert. Die Anschlusskabel sind modulseitig im Anschlussbereich 14 angeschlossen und bilden beispielsweise jeweils in einer vergossenen Anschlussdose 16 ein geschützt untergebrachtes unfreies Ende 18B. Wie die 1 und 2 verdeutlichen, sind je nach der Breite der Module 12 und den Abständen a zwischen den Modulen 12 stirnseitig von den Anschlussdosen 16 abgehende Verbindungsleitungen 18 vorgebbarer Länge verlegt, die sich, nachdem sie miteinander von Modul 12 zu Modul 12 verbunden wurden, in einer bestimmten Gesamtlänge horizontal oder vertikal auf dem Dach 10 erstrecken. Die Erfindung löst die Aufgabe, die Anschlussbereiche 14 an dem jeweiligen Modul 12 und die zwischen den Modulen 12 verlegten Verbindungsleitungen 18 besser zu schützen folgendermaßen:
Wie 3 zeigt wurde ein flexibler Kabelkanal 22 geschaffen, der so flexibel ist, dass er zu einer Rolle aufgerollt werden kann, wodurch er leicht auf die Baustelle transportiert und beispielsweise auf ein als Untergrund 10 dienendes Dach verbracht und eingesetzt wenden kann.
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Die Flexibilität des Kabelkanals 22 ist von großem Vorteil, da sich der Kabelkanal 22 sehr gut an Unebenheiten des Untergrundes 10, insbesondere des Daches anpasst. Seine Konstruktion gewährleistet, dass keine Kanten vorhanden sind, die sich in die Dachhaut oder in das Modul 12 eindrücken können.
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Zudem ist er leicht an die zu schützende Gesamtlänge der Anschlussbereiche 14 und Verbindungsleitungen 18 der Module 12 anpassbar, in dem die Länge bemessen und der Kabelkanal 22 in der benötigten Länge quer zu seiner Längserstreckung abgeschnitten wird.
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Der Kabelkanal 22 sorgt somit gleichzeitig für den Schutz der Anschlussdosen 16 der Module 12 und der von ihnen abgehenden Verbindungsleitungen 18. Zur Verlegung des Kabelkanals 22 sind in einer bevorzugten Ausführungsform Klebebänder 24, 26 vorgesehen, deren Bedeutung innerhalb der Beschreibung der Montage in den 5A bis 5J noch näher erläutert wird.
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Vorgesehen ist ein breites, untergrundseitiges Klebeband 24 und ein schmaleres, modulseitiges Klebeband 26. Es können auch Klebebänder 24, 26 gleicher Breite eingesetzt werden. Die Auswahl hängt von der Breite der Dichtlippen 22A, 22B und/oder von der gewünschten Breite der Klebefläche ab. Die doppelseitige Klebefläche der Klebebänder 24, 26 ist vor der Verarbeitung jeweils noch beidseitig mit einer Folie 24A, 26A geschützt. Die zwischen den Folien verarbeitete Klebermasse ist vorzugsweise ein Butyl- oder ein Acrylatkleber.
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4A zeigt einen Schnitt durch den noch geöffneten Kabelkanal 22 ohne Darstellung des Moduls 12, wobei 4B einen Schnitt durch einen auf dem Untergrund 10 (verdeutlicht durch die punktierte Linie) und auf dem Dünnschicht-Photovoltaik-Modul 12 (verdeutlicht durch die gestrichelte Linie) angeordneten und bereits geschlossenen Kabelkanal 22 zeigt. Die beiden 4A und 4B werden nachfolgend gemeinsam beschrieben.
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Der Kabelkanal 22 weist eine erste flexible Dichtlippe 22A auf, die untergrundseitig an der Stirnseite 12C des Moduls 22 parallel zum Rand des Moduls 22 angeordnet wird. Die erste, untergrundseitige Dichtlippe 22A geht in einen ersten, leitungsseitigen Teilabschnitt 22C über, dem ein zweiter, anschlussseitiger Teilabschnitt 22D folgt. Von dem zweiten, anschlussseitigen Teilabschnitt 22D geht ferner ein abgewinkelter Teilabschnitt 22D-1 ab, der endseitig eine ebenfalls flexible zweite, modulseitige Dichtlippe 22B aufweist. Die zweite, modulseitige Dichtlippe 22B ist in bevorzugter Ausgestaltung T-förmig als ein Art Fuss ausgebildet. Auf der späteren Innenseite des geschlossenen Kabelkanals 22, sind abstandshaltende, ebenfalls flexibel ausgestaltete Stege 22E, beidseitig des zweiten, anschlussseitigen Teilabschnittes 22D angeordnet. Die Stege 22E, die als integrierte Versteifungen ausgebildet sind, haben den Vorteil, dass sie modulseitig zur Entlastung der Anschlussdose 16 gegen oberseitigen Druck beitragen. Die als Stege 22E ausgeführten integrierten Versteifungen verhindern insgesamt in vorteilhafter Weise eine Sackbildung auf der Oberfläche des geschlossenen Kabelkanals 22, so dass es nicht zur Ansammlung von Wasser und Schmutz kommt. Durch die angepasste Bauhöhe und Bauform des Kabelkanals 22 kommt es auch mit Hilfe der Stege 22E zu einem optimalen Wasserabfluss von dem jeweiligen Untergrund 10, insbesondere von einem geneigten Dach, und insbesondere im Winter zur Minimierung von Schnee- und Eiskanten.
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Seitlich der ersten, untergrundseitigen Dichtlippe 22A kann der Kabelkanal 22 über eine in die Blattebene hineinlaufende Klappachse 22F geklappt (Pfeil 4A) und wie in 4B gezeigt geschlossen werden.
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Die Ausbildung des Kabelkanals 22 ermöglicht, dass, wie 4B zeigt, der erste, leitungsseitige Teilabschnitt 22C eine Überdeckung im Bereich der Verbindungsleitungen 18 und der zweite, anschlussseitige Teilabschnitt 22D eine Überdeckung im Bereich der Anschlussdosen 16 im Anschlussbereich 14 der Module bildet
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4B zeigt im Schnitt einen vorhandenen Randbereich 12B des Moduls 12, der in 4B als modulseitiger Bereich M gekennzeichnet ist. Stirnseitig des Moduls 12 wird die erste, untergrundseitige Dichtlippe 22A in einem ersten, untergrundseitigen Bereich U des Untergrundes 10 ortsfest aufgebracht, vorzugsweise aufgeklebt. Die erste, untergrundseitige Dichtlippe 22A bildet dort auf dem Untergrund 10 im Bereich U eine erste Auflagefläche 22A-1.
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Der gesamte Bereich 22C, 22D, 22D-1 des Kabelkanals 22, der gemäß 4B den Überdeckungsbereich Ü des geschlossenen Kabelkanals 22 bildet, wird anschließend um die Klappachse 22F geschwenkt, wodurch die zweite, modulseitige Dichtlippe 22B auf der Oberfläche des Moduls 12 zur Anlage kommt und dort ebenfalls ortsfest befestigt, insbesondere aufgeklebt wird. Die Länge des Überdeckungsbereiches Ü wird von der Länge des ersten, leitungsseitigen und des zweiten, anschlussseitigen Teilabschnittes und des abgewinkelten Teilabschnittes 22C, 22D, 22D-1 und der zweiten, modulseitigen Dichtlippe 22D bestimmt. In Abhängigkeit der Länge der Teilabschnitte 22C, 22D, 22D-1, die seitlich der ersten, untergrundseitigen Dichtlippe 22A an der Klappachse 22F beginnen, ist die endseitig angeordnete zweite, modulseitige Dichtlippe 22B von der Klappachse 22F weiter entfernt, als die erste, untergrundseitige Dichtlippe 22A.
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Die zweite, modulseitige Dichtlippe 22B bildet auf der randseitigen Oberfläche des Moduls 12 im modulseitigen Auflagebereich M eine zweite Auflagefläche 22B-1. Diese Anordnung wird ermöglicht, da die beiden Dichtlippen 22A, 22B im geschlossenen Zustand des Kabelkanals 22 örtlich einen seitlichen Versatz V bilden, so dass die zweite, modulseitige Dichtlippe 22B beabstandet von der ersten, untergrundseitigen Dichtlippe 22A auf dem Randbereich 12B des Moduls 12 zur Auflage kommt. Der seitliche Versatz V wird durch den an den einander zugewandten Seiten der beiden Dichtlippen 22A, 22B gezeichneten Maßpfeil verdeutlicht.
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Der Versatz V entsteht dadurch, weil die zweite, modulseitige Dichtlippe 22B von der Klappachse 22F weiter entfernt ist, als die erste, untergrundseitige Dichtlippe 22A. Wie insbesondere 4B verdeutlicht, überdeckt der Kabelkanal 22, 22C, 22D, 22D-1 mit seinem Überdeckungsbereich Ü ausgehend von der Klappachse 22F den ersten, untergrundseitigen Auflagebereich U und den zweiten, modulseitigen Auflagebereich M.
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Zum Aufkleben der beiden Dichtlippen 22A, 22B dienen vorzugsweise die Klebebänder 24, 26, worauf noch eingegangen wird.
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4B zeigt ferner, den sich auf dem ersten, untergrundseitigen Bereich U im Bereich der ersten, untergrundseitigen Dichtlippe 22A abstützenden Steg 22E, der die Verbindungsleitungen 18 durch die Gewichtskraft des Materials des geschlossenen Kabelkanals 22 niederdrückt (nicht dargestellt). Dort wo keine Verbindungsleitungen 18 verlaufen, setzt der Steg 22E auf der ersten, untergrundseitigen Dichtlippe 22A auf und schottet die anschlussseitige Überdeckung von der modulseitigen Überdeckung, die zwischen den beiden Stegen 22E gebildet wird, ab.
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Die in die anschlussseitige Überdeckung hineinlaufenden Verbindungsleitungen 18 sind dort zur Zugentlastung gegenüber den Anschlussdosen 16 an auf der untergrundseitigen Dichtlippe 22A angeordneten, vorzugsweise verklebten Zugentlastungsprofilen 30 mittels Kabelrestbändern 32 befestigt.
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Die 5A bis 5J, zeigen in einzelnen Darstellungen die Vorgehensweise zur Verlegung des flexiblen Kabelkanals 22 auf einem Untergrund 10, an und auf einem beispielhaft ausgewählten Dünnschicht-Photovoltaik-Modul 12. Dabei sind die gleichen Bezugszeichen, wie in den 1A bis 4B verwendet worden, wobei nicht in allen Figuren, auf alle sich wiederholenden Bezugszeichen nochmals eingegangen wird.
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5A zeigt das Dünnschicht-Photovoltaik-Modul 12, welches zuvor auf dem Untergrund 10 befestigt, vorzugsweise aufgeklebt worden ist, wobei in 5A der Randbereich 12B und der photovoltaische Dünnschichtbereich 12A des Moduls 12 sichtbar ist. Im Randbereich 12B sind zwei Anschlussdosen 16 in einem Anschlussbereich 14 angeordnet, aus denen zwei Verbindungsleitungen 18 mit ihrem unfreien Ende 18B herausragen. Eine der Verbindungsleitungen 18 ist das Anschlusskabel für den Plusanschluss und die andere Verbindungsleitung 18 ist das Anschlusskabel für den Minusanschluss des Moduls 12. Am freien Ende 18A sind Steckverbinder 20 zur Verbindung der Anschlusskabel von Modul 12 zu Modul 12 sichtbar.
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In einem ersten Arbeitsschritt a) wird das doppelseitig mit einer Folie 24A versehene breite, untergrundseitige Klebeband 24 nach dem Entfernen einer Folie 24A auf den Untergrund 10 an der Stirnseite 12C parallel zum Modul 12 angelegt und mittels einer Andrückrolle 28 an den Untergrund 10 angepresst.
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5B zeigt in einem zweiten Arbeitsschritt b), wie die Folie 24A auf der anderen, oberen Seite des untergrundseitigen Klebebandes 24 abgezogen wird.
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5C zeigt in einem dritten Arbeitsschritt c), dass der Kabelkanal 22 mit der äußeren Seite der ersten, untergrundseitigen Dichtlippe 22A auf die Klebemasse des untergrundseitigen Klebebandes 24 aufgelegt wird.
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5D zeigt, wie die erste, untergrundseitige Dichtlippe 22A des Kabelkanals 22 in einem vierten Arbeitsschritt d) von der Innenseite des noch offenen Kabelkanals 22 auf den Untergrund 10 gepresst und ortsfest angeklebt wird. Durch die Klebe-Arbeitsschritte a, b, c, d) und den Aufbau des Kabelkanals 22 ist gewährleistet, dass keine Kanten vorhanden sind, die sich in den Untergrund 10, beispielsweise in eine Dachhaut eindrücken können.
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In 5E wird der fünfte Arbeitsschritt e) gezeigt, in dem je Verbindungsleitung 18 ein Kabelrastband 32 durch die Ösen jeweils eines Zugentlastungsprofils 30 geführt wird.
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In 5F wurde eine Schutzfolie in einem sechsten Arbeitsschritt f) unter dem Zugentlastungsprofils 30 entfernt, wonach das Zugentlastungsprofil 30 auf die Innenseite der ersten, untergrundseitigen Dichtlippe 22A in der Nähe der Anschlussdosen 16 geklebt wird, so dass beide Verbindungsleitungen 18 mittels der Kabelrastbänder 32 an den Zugentlastungsprofilen 30 befestigbar sind. Anschließend werden die Verbindungsleitungen 18 gemäß Stringplan über die Steckverbinder 20 miteinander verbunden und somit elektrisch verschaltet.
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In 5G wird das schmalere, modulseitige Klebeband 26 im siebenten Arbeitsschritt g) einseitig von der Folie 26A befreit und auf der der Stirnseite des Moduls 12 gegenüberliegenden Seite der Anschlussdosen 16 auf den Randbereich 12B des Moduls 12 geklebt und mittels Andruckrolle 28 fest auf das Modul 12 gepresst und aufgeklebt.
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5H zeigt in einem achten Arbeitsschritt h), wie die Folie 26A auf der anderen oberen Seite des modulseitigen Klebebandes 26 abgezogen wird.
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In 5I wird der Kabelkanal 22 mit seiner bereits ortsfest angebrachten ersten, untergrundseitigen Dichtlippe 22A, in einem neunten Arbeitsschritt i) mit seinem gesamten Überdeckungsbereich Ü um die Klappachse 22F geklappt, so dass die Verbindungsleitungen 18 durch den ersten, leitungsseitige Teilabschnitt 22C und der Anschlussbereich 14 mit den Anschlussdosen 16 durch den zweiten, anschlussseitigen Teilabschnitt 22D und den abgewinkelten Teilabschnitt 22D-1 überdeckt werden, wobei die schmalere, modulseitige Dichtlippe 22B auf der Klebemasse (wenig sichtbar) des modulseitigen Klebebandes 26 zur Auflage kommt.
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In dem in 5J gezeigten letzten zehnten Arbeitsschritt j), wird die zweite, modulseitige Dichtlippe 22B ebenfalls mittels Andruckrolle 28 an ihrer Oberseite fest auf dem Modul 12 angepresst und verklebt.
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Durch die Klebe-Arbeitsschritte g, h, i, j) und den Aufbau des Kabelkanals 22 ist gewährleistet, dass auch hier keine Karrten vorhanden sind, die sich in das Modul 12 eindrücken können.
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Der Kabelkanal 22 ist somit längsseitig geschlossen und weist nur noch an seinen Enden Öffnungen auf, aus denen die Verbindungsleitungen 18 des jeweils letzten Moduls 12 zum weiteren Anschluss der miteinander verschalteten Module 12 heraus ragen.
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Die T-Form der zweiten, modulseitigen Dichtlippe 22B ermöglicht, eine stabile Kantenbildung des Kanals 22, die von dem nahe gelegenen Steg 22E unterstützt wird. In einer anderen Ausführungsform ist die modulseitige Dichtlippe 22B nach außen hin L-förmig ausgebildet, wodurch ebenfalls ausreichend stabile und abdichtende Eigenschaften erreicht werden.
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Die Verklebung der Dichtlippen 22A, 22B in den Klebe-Arbeitsschritten a, b, c, d) und g, h, i, j), wird aus den oben genannten Gründen als vorteilhaft angesehen, jedoch besteht grundsätzlich die Möglichkeit, die nicht ausgeschlossen sein soll, eine mechanische Befestigung der Dichtlippen 22A, 22B untergrundseitig und/oder modulseitig vorzunehmen. Beispielsweise können im geschlossenen Zustand des Kabelkanals 22 Spannleisten oder dergleichen auf die Oberseite der Dichtlippen 22A, 22B gelegt werden, die mindestens an ihren Enden mit dem Untergrund U, beispielsweise auch in den Zwischenräumen der Dünnschicht-Photovoltaik-Module 12 verschraubt werden und dadurch den flexiblen Kabelkanal 22 fest und dicht auf dem Untergrund 10 beziehungsweise auf dem Dünnschicht-Photovoltaik-Modul 12 fixieren.
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Fasst man die Arbeitsschritte a bis j) in einer weniger detaillierten Betrachtungsweise zusammen, besteht der Kern des Arbeitsverfahrens zur Verlegung eines flexiblen Kabelkanals 22 in drei Arbeitsvorgängen darin, dass der flexible Kabelkanal 22 in einem ersten zusammengefassten Arbeitsvorgang in den Arbeitsschritten a bis d) untergrundseitig an der Stirnseite 12C des Moduls 12 angebracht wird.
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Nach den Arbeitsschritten e, f) wenden die Verbindungsleitungen 18 in einem zweiten zusammengefassten Arbeitsvorgang zugentlastet und verschaltet.
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Schließlich wird der Kabelkanal 22 in einem dritten zusammengefassten Arbeitsvorgang durch die Arbeitsschritts g bis j) geschlossen und modulseitig im Randbereich 12B des Moduls 12 angebracht, wodurch die anschlussseitige Überdeckung der Verbindungsleitungen und die modulseitige Überdeckung des Anschlussbereiches 14, wie in 4B und 5J gezeigt wird, bewirkbar ist.
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Bezugszeichenliste
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- 10
- Untergrund (Dach)
- 12
- Photovoltaik-Modul (Dünnschicht-Photovoltaik-Modul)
- 12A
- Dünnschichtbereich
- 12B
- Randbereich
- 12C
- Stirnseite
- 14
- Anschlussbereich
- 16
- Anschlussdose
- 18
- Verbindungsleitungen
- 18A
- freies Ende
- 18B
- unfreies Ende
- 20
- Steckverbinder
- 22
- Kabelkanal
- 22A
- erste, (untergrundseitige) Dichtlippe (breit]
- 22A-1
- erste Auflagefläche
- 22B
- zweite, (modulseitige) Dichtlippe [schmal]
- 22B-1
- zweite Auflagefläche
- 22C
- erster, (leitungsseitiger) Teilabschnitt
- 22D
- zweiter, (anschlussseitiger) Teilabschnitt
- 22D-1
- abgewinkelter Teilabschnitt
- 22E
- Stege
- 22F
- Klappachse
- 24
- untergrundseitiges Klebeband [breit]
- 24A
- Folie
- 26
- modulseitiges Klebeband [schmal]
- 26A
- Folie
- 28
- Andrückrolle
- 30
- Zugentlastungsprofil
- 32
- Kabelrastband
- U
- erster, (untergrundseitiger) Auflagebereich
- M
- zweiter, (modulseitiger) Auflagebereich
- Ü
- Überdeckungsbereich
- V
- Versatz
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 29824045 U1 [0002]
- DE 20122344 U1 [0003]
- DE 102008022056 A1 [0004, 0005]
- DE 202008006120 U1 [0005]
- DE 102007058750 A1 [0032]
- WO 2009/071627 A3 [0032]