DE102010011663A1

DE102010011663A1 - Mammographiegerät

Info

Publication number: DE102010011663A1
Application number: DE102010011663A
Authority: DE
Inventors: Mathias Hörnig
Original assignee: Siemens AG
Current assignee: Siemens Healthcare GmbH
Priority date: 2010-03-17
Filing date: 2010-03-17
Publication date: 2011-09-22
Anticipated expiration: 2030-03-18
Also published as: DE102010011663B4

Abstract

Bei dieser Ausgestaltung ist eine mit mindestens einer Röntgenquelle ausgebildeten Röntgeneinheit unterhalb und eine dazugehörige Detektoreinheit oberhalb eines Objekttisches an einem Stativ angeordnet.

Description

Die Erfindung betrifft ein Mammographiegerät, insbesondere ein Mammographiegerät mit einem Multifokusstrahler.
Röntgenaufnahmen ermöglichen zum Beispiel eine Betrachtung auf Untersuchungsgebiete aus verschiedenen Blickrichtungen. Eine Durchleuchtung des Untersuchungsobjektes aus verschiedenen Richtungen kann mit einer Rotation einer Röntgenquelle um das Untersuchungsobjekt erreicht werden. Neben der Computertomographie bietet die Tomosynthese eine Möglichkeit eine Vielzahl von Röntgenbildern von einem Untersuchungsobjekt zu erstellen. Die Tomosynthese wird zunehmend in der Mammographie verwendet. Die Brust wird dazu innerhalb eines eingeschränkten Winkelbereichs durchleuchtet und die Röntgenbilder zu einem Volumenbild verrechnet. Bei der Computertomographie und der Tomosynthese bewegt sich die Röntgenquelle aktiv um das Untersuchungsobjekt. Eine Bewegung der Röntgenquelle kann jedoch eine Unschärfe bei den Röntgenbildern mit sich bringen.
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, eine weitere Mammographieeinheit anzugeben.
Die Aufgabe wird erfindungsgemäß durch den Patentanspruch 1 gelöst.
Bei diesem Mammographiegerät mit einem an einem Stativ angeordneten Objekttisch, einer Kompressionseinheit, einer Detektoreinheit und einer aus mindestes einer Röntgenquelle bestehenden Röntgeneinheit, ist die Röntgeneinheit unterhalb der Kompressionseinheit und die Detektoreinheit oberhalb der Kompressionseinheit an dem Stativ angeordnet. Die Röntgeneinheit ist als Multi-Fokus-Strahler ausgebildet und ist vertikal und/oder horizontal verschieb- und drehbar an dem Stativ gelagert. In einer Ausgestaltung sind die Detektoreinheit, die Kompressionseinheit und der Objekttisch ebenso vertikal, horizontal verschieb- und drehbar an dem Stativ angeordnet. In einer weiteren Ausgestaltung ist die Detektoreinheit zusätzlich klappbar mit dem Stativ verbunden, wobei in der Vorbereitungsphase die Detektoreinheit von der Kompressionseinheit örtlich entfernt und zum Zeitpunkt der Röntgenaufnahme oberhalb der Kompressionseinheit fixiert ist.
Die Erfindung bringt den Vorteil mit sich, dass der Kopfbereich des Patienten frei von beweglichen Teilen während einer Röntgenaufnahme ist.
Die Erfindung bringt den Vorteil mit sich, dass die wahrnehmbaren störenden lauten Anodenlaufgeräusche nicht in unmittelbarer Nähe des Kopfes des Patienten angeordnet sind.
Die Erfindung bringt den Vorteil mit sich, dass der Multi-Fokal-Strahler zusätzlich horizontal zum Stativ zur optimalen Patientenpositionierung verstellbar ist.
Die Erfindung bringt den Vorteil mit sich, dass das Mammographiegerät mit der Detektoreinheit abschließt und der Kopfbereich des Patienten frei von Systemkomponenten ist.
Die Erfindung bringt den Vorteil mit sich, dass das Mammographiegerät mit Multi-Fokal-Strahlern für eine Tomosynthese bzw. für eine Dual-Energy-Anwendung ausgestattet ist.
Die Erfindung bringt den Vorteil mit sich, dass durch die kompakte Bauweise des Mammographiegerätes ein Einsatz in mobile Systeme erleichtert und der Transport vereinfacht wird.
Die Erfindung bringt den Vorteil mit sich, dass der freigewordene Kopfbereiche für Komfortmaßnahmen wie Monitor und/oder Fernseher verwendet werden kann, wobei über den Monitor dem Patienten spezifische Informationen und Hinweise wie Positionierhilfen, Behandlungsschritte und Behandlungsdauer mitgeteilt werden können.
Die Erfindung bringt den Vorteil mit sich, dass durch zusätzliche visuelle Ablenkungen eine angenehme Atmosphäre und Entspannung beim Patienten erzeugbar ist.
Weitere vorteilhafte erfindungsgemäße Anordnungen gehen aus den nachfolgenden Beschreibungen zu den aufgeführten Ausführungsbeispielen hervor.
Die Erfindung wird im Folgenden anhand der in den Figuren dargestellten Ausführungsbeispiele erläutert.
Es zeigen:
1 ein Mammographiegerät mit einem Multi-Fokus-Strahler,
2 eine weiteres Mammographiegerät,
3 eine Seitenansicht,
4 eine Ausgestaltung,
5 eine Vorderansicht einer weiteren Ausgestaltung,
6 eine Seitenansicht und
7 eine weitere Ausgestaltung eines Mammographiegerätes.
1 zeigt eine auf einem Stativ S angeordnete und höhenverstellbare Strahlenquelle R. Diese Strahlenquelle kann als Multi-Fokal-Strahler ausgebildet sein. Als Strahlquelle können Röntgenquellen CNT vorgesehen sein. Mit Hilfe der Verwendung von stationären Röntgenquellen ist die Erstellung von Röntgenbilddatensätzen möglich, ohne dass eine mechanische Bewegung des Multi-Fokal-Strahlers R erforderlich wird. Ein Multi-Fokal-Strahler kann beispielsweise aus Feldemissionsemittern oder Carbon Nano Tubes ausgebildet sein. An dem Stativ S ist der Multi-Fokal-Strahler R, ein Objekttisch OT, ein Detektor D und eine Kompressionseinheit K angeordnet. Das Mammographiegerät M ist in der Art aufgebaut, dass der Multi-Fokal-Strahler R höhenverstellbar und schwenkbar am oberen Ende eines Stativs S angeordnet ist. Zu einer Mammographieaufnahme wird die Brust O auf dem Objekttisch OT platziert und mittels der Kompressionseinheit K auf dem Objekttisch OT fixiert bzw. komprimiert. Die von den Röntgenquellen ausgelösten Röntgenstrahlen werden von dem Detektor D detektiert und pro Röntgenbild ausgelesen und in einer hier nicht explizit aufgeführten Röntgenbildbearbeitungseinheit zu einem Volumenbild weiterverarbeitet. Das Untersuchungsobjekt, die Brust, kann so mit Röntgenstrahlbündeln aus verschiedenen Richtungen durchleuchtet werden, wobei die einzelnen Emitter der Multi-Fokus-Röntgenquellen zeitlich nacheinander zur Emission angeregt werden. Im Laufe des Screenings können die einzelnen Röntgenquellen sequenziell zur Abgabe einer Röntgendosis bzw. eines Röntgenstrahls RS angeregt werden. Die abgespeicherten Röntgenbilder werden dann zu einem Volumenbild verrechnet. Durch das vorliegende Volumenbild können dann beliebige Schnitte gelegt und Schnittbilder visualisiert werden.
In 2 ist eine erfindungsgemäße Anordnung eines Mammographiegerätes abgebildet. An einem Stativ sind in einer stabförmigen Anordnung die Röntgenquellen bzw. ein Multifokusstrahler R angeordnet. Der Multifokusstrahler R ist unterhalb der Detektoreinheit D angeordnet. Der stabförmige Multifokusstrahler R ist höhenmäßig am Stativ S variabel anordenbar. Der Multifokusstrahler R kann beispielsweise aus einer Vielzahl von Carbon Nano Tubes CNT oder Feldemissionskathoden gebildet sein. Zu einer Röntgenaufnahme oder einem Screening wird die Brust auf dem Objekttisch OT positioniert. Die Kompressionseinheit ist derart ausgebildet, das in einer Ausgestaltung ein Kompressionselement K oberhalb des Objekttisches OT angeordnet ist. Objekttisch OT und das Kompressionselement K sind horizontal verstellbar. Die Höhe des Objekttisches OT wird entsprechend den körperlichen Gegebenheiten der zu untersuchenden Patientin angepasst. Der Objekttisch OT und das Kompressionselement K sind aus röntgen- und sichttransparentem Material gebildet. Nachdem die Brust O auf dem Objekttisch OT positioniert und durch das Kompressionselement K komprimiert wurde, wird die Detektoreinheit D manuell oder mittels einer elektromotorischen Steuerung oberhalb der Kompressionsplatte K fixiert. Die Detektoreinheit D kann dabei wie in 2, 3 gezeigt aus verschiedenen Positionen aus einer Art Ruheposition heraus gekippt, gedreht, geschoben oder gefahren werden. Ebenso kann die Detektoreinheit D die Funktion der Kompressionsplatte übernehmen. Bei einer Aufnahmesequenz für eine Tomosynthese werden die einzelnen Strahlquellen des Multi-Fokal-Strahlers R entsprechend elektronisch angesteuert damit Röntgenaufnahmen aus verschiedenen Winkeln von der Brust erstellt werden können. In einem nachgeordneten Arbeitsschritt werden die Röntgenbilddaten zu einem Volumenbild verrechnet. Der Multi-Fokal-Strahler R befindet sich unterhalb des Objektablagetisches OT. Das Mammographiegerät M schließt mit der Detektoreinheit ab. Der Kopfbereich ist frei von Systemkomponenten des Mammographiegerätes M. Mittels einer Steuereinheit kann bei dem Mammographiegerät M eine Source-Image Entfernung vorgegeben werden. Diese Source-Image Entfernung kann beispielsweise mit 65 cm und kleiner eingestellt werden. Zusätzlich kann das Mammographiegerät mit einem Multi-Fokus-Strahler R mit mehreren Reihen von Röntgenquellen mit individuell einstellbaren Anodenwinkeln für unterschiedliche Source-Image Entfernungen eingestellt und eine Röntgenaufnahme bzw. eine Vielzahl von Röntgenaufnahmen von der Brust aufgenommen werden. Bei diesem Mammographiegerät kann die Brustkomprimierung derart durchgeführt werden, dass das Kompressionselement K in Richtung Objekttisch OT bewegt wird. Bei einer Kompression mittels Detektor wird die Entfernung des Multifokusstrahlers zur Detektoroberfläche nachgeregelt.
Die Röntgenquellen des Multi-Fokus-Strahlers R können entweder linear in Reihe oder in einer Doppelreihe oder entlang eines Kreisbogens innerhalb eines Feldes angeordnet sein. Durch unterschiedliche Ansteuerspannungen ausgewählter Röntgenquellen können auch Dual-Source-Röntgenaufnahmen von der Brust erstellt werden. Mittels dieser Ausgestaltung sind auch Standard-Screening-Aufnahmen wie beispielsweise eine schräglaterale Projektion MLO unter 45–60 Grad möglich.
In 3 ist eine Seitenansicht des in 2 in Vorderansicht dargestellten Mammographiegerätes M abgebildet. In dieser Figur ist die variable Anordnung des Multi-Fokal-Strahlers R, des Objekttisches OT, der Kompressionseinheit K sowie des Detektors D mit Bewegungsrichtungen angedeutet. Alle Komponenten können jeweils höhenmäßig verstellt und/oder jeweils um eine Achse einzeln oder synchron zu benachbarten Komponenten gedreht werden. Zusätzlich kann die Detektoreinheit D klappbar an dem Stativ S angeordnet. Zu dieser variablen Anordnung des Detektors, des Kompressionselementes sowie des Multi-Fokal-Strahlers kann die Gesamthöhe des Stativs S entsprechend den Anforderungen durch die Patientin verstellt werden. Oberhalb der Röntgenquelle R ist im Bereich zum Patienten hin eine Schutzeinheit SE vorgesehen. Diese auch in ihrer Größe verstellbare Schutzeinheit SE soll verhindern, dass der Patient mit Teilen seines Körpers in den Bereich der von dem Multi-Fokal-Strahler R abgegebenen Röntgenstrahlen gelangt. Zum Schutz vor Röntgenstrahlen die in das Gesichtsfeld gelangen könnten wird die Oberseite des Detektors D mit Röntgenstrahlen umleitenden oder absorbierenden Materialien versehen.
In 4 ist eine weitere Ausführungsvariante des Mammographiegerätes M gezeigt. Der Multi-Fokal-Strahler R kann, auf einem Teleskoparm angeordnet und individuell zum oder vom Patienten horizontal verschoben werden. Entsprechend der horizontalen Verschiebung des Multi-Fokal-Strahlers R werden die Zentralstrahlen der einzelnen Röntgenquellen RS auf einen vorgebbaren Fokuspunkt ausgerichtet.
Die horizontale Verschiebung des Multi-Fokal-Strahlers R bringt den Vorteil mit sich, dass schnell auf körperliche Besonderheiten des Patienten reagiert werden kann.
In 5 ist das in den 2, 3 und 4 abgebildete Mammographiegerät M mit mindestens einer Bildschirmeinheit B ausgerüstet. Auf dieser Bildschirmeinheit B können Videosequenzen abgespielt werden. Mit den Videosequenzen können Patienten mit zusätzlichen Informationen über Behandlungsmethoden vertraut gemacht werden. Neben diesen Patienteninformationen können auf dem Bildschirm Positionierhilfe gezeigt sowie eine mögliche Behandlungsdauer dem Patienten mitgeteilt werden. In einer weiteren Anordnung kann das Gerät alleine oder zusätzlich mit einem Fernseher oder Monitor ausgestattet werden. Mit Hilfe der Bildschirmeinheiten können Arbeitsschritte, beziehungsweise Diagnoseergebnisse oder Restbehandlungszeiten mitgeteilt werden. Zudem können weitere Aufklärungen, Informationen oder visuelle Anreize für den Patienten bereitgestellt werden.
In 6 ist eine Seitenansicht der gezeigten Anordnung aus 5 abgebildet.
In 7 ist eine weitere Ausführungsvariante des Mammographiegerätes M gezeigt. In dieser Ausgestaltung sind der Objekttisch OT, die Kompressionseinheit K und die Detektoreinheit D entsprechend den Untersuchungserfordernissen gegenüber einer horizontalen Ausrichtung geneigt. Der hier gezeigte Multi-Fokus-Strahler R ist kreisbogenförmigen ausgebildet.
Bezugszeichenliste:

R

Röntgeneinheit/Multi-Fokus-Strahler

D

Detektoreinheit

K

Kompressionselement/Kompressionsplatte

OT

Objekttisch

S

Stativ

O

Objekt

SE

Schutzeinheit

B

Bildschirmeinheit

M

Mammographiegerät

RS

Röntgenstrahl

CNTn

Strahlenquellen/Röntgenquellen

Claims

Mammographiegerät (M) mit einem an einem Stativ (S) angeordneten Objekttisch (OT), einer Kompressionseinheit (K), einem Detektor (D) und mindesten einer Strahlenquelle (R), dadurch gekennzeichnet, dass die Strahlenquelle (CNTn) unterhalb der Kompressionseinheit (K) und die Detektoreinheit (D) oberhalb der Kompressionseinheit (K) an dem Stativ (S) angeordnet sind.
Mammographiegerät (M) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Strahlenquellen (CNTn) innerhalb eines Multi-Fokus-Strahlers (R) angeordnet sind.
Mammographiegerät (M) nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Multi-Fokus-Strahler (R) horizontal verschiebbar und drehbar anordenbar ist.
Mammographiegerät (M) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Detektoreinheit (D), die Kompressionseinheit (K) und der Objekttisch (OT) höhenverstellbar und drehbar an dem Stativ (S) angeordnet sind.
Mammographiegerät (M) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Detektoreinheit (D) verschieb- oder klappbar an dem Stativ (S) angeordnet ist.
Mammographiegerät (M) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass auf dem Stativ (S) eine Bildschirmeinheit (B) angeordnet ist, wobei ein Bildschirm der Bildschirmeinheit (B) in Augenhöhe des Patienten positionierbar ist.
Mammographiegerät (M) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Objekttisch (OT) unterhalb der höhenverstellbaren Kompressionseinheit (K) angeordnet ist.
Mammographiegerät (M) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Objekttisch (OT), die Kompressionseinheit (K), der Multi-Fokus-Strahler (R) und die Detektoreinheit (D) derart ausgebildet sind, dass deren Ausrichtung einzeln oder aufeinander abgestimmt erfolgt.