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Die Erfindung geht aus von einem Fahrradanhänger mit den im Oberbegriff des Anspruchs 1 angegebenen Merkmalen. Ein derartiger Fahrradanhänger ist aus der
DE 199 19 175 B4 bekannt.
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Bei einem solchen Fahrradanhänger kann das Vorderrad zwischen einer Gebrauchsposition und einer Ruheposition bewegt werden. Wenn sich das Vorderrad in der Gebrauchsposition befindet, kann der Fahrradanhänger beispielsweise als Kinderwagen oder ähnliches verwendet werden. Soll der Fahrradanhänger von einem Fahrrad gezogen werden, wird das Vorderrad in eine Ruheposition gebracht, in der es nicht benutzt wird.
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Bei dem aus der
DE 199 19 175 B4 bekannten Fahrradanhänger wird das Vorderrad von einem Verbindungsteil gehalten, das schwenkbar an dem Rahmen des Fahrradanhängers befestigt ist. Das Verbindungsteil kann mit einem Schnellspanner festgeklemmt und so das Vorderrad in seiner Gebrauchsposition oder der Ruheposition arretiert werden.
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Wichtig bei Fahrradanhängern ist, dass sich das Vorderrad von einem Benutzer mit möglichst geringem Aufwand zwischen der Gebrauchsposition und der Ruheposition bewegen lässt und zuverlässig in der eingestellten Position bleibt.
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Aufgabe der Erfindung ist es, einen Weg aufzuzeigen, wie diesen Anforderungen noch besser entsprochen werden kann.
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Diese Aufgabe wird durch einen Fahrradanhänger mit den im Anspruch 1 angegebenen Merkmalen gelöst. Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung sind Gegenstand von Unteransprüchen.
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Bei einem erfindungsgemäßen Fahrradanhänger ist das das Vorderrad haltende Verbindungsteil nicht schwenkbar an dem Rahmen befestigt, sondern wird in eine Aufnahme am Rahmen gesteckt. Die Aufnahme hat einen von der Kreisform abweichenden, bevorzugt kantigen, Innenquerschnitt, der ein Verdrehen des Verbindungsteils in der Aufnahme verhindert. Selbst bei einer starken Belastung des Vorderrads, beispielsweise wenn ein Kind auf eine vordere Rahmenstange steigt, besteht bei einem erfindungsgemäßen Fahrradanhänger deshalb keine Gefahr, dass sich die Position des Vorderrads verstellt.
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Dies ist ein wesentlicher Vorteil gegenüber dem aus der
DE 199 19 175 B4 bekannten Fahrradanhänger, bei dem eine erhebliche Klemmkraft nötig ist, um bei Belastung des Vorderrades ein unerwünschtes Verschwenken des Verbindungsteils zu verhindern. Selbst bei Einsatz eines Schnellspanners ist es für viele Benutzer mühsam eine ausreichend hohe Klemmkraft aufzubringen, die auch bei starker Belastung des Vorderrades zuverlässig verhindert, dass dieses ungewollt aus seiner Gebrauchsposition geschwenkt werden kann.
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Das Verbindungsteil hat einen Steckabschnitt, mit dem es in die Aufnahme gesteckt wird. Eine vorteilhafte Weiterbildung der Erfindung sieht vor, dass der Steckabschnit eine zwei- oder mehrzählige Drehsymmetrie aufweist. Das Verbindungsteil kann dann in unterschiedlichen Drehwinkelstellungen in die Aufnahme gesteckt werden. Bei einer dieser Drehwinkelstellungen ist das Vorderrad dann in seiner Gebrauchsposition, so dass der Fahrradanhänger beispielsweise als Kinderwagen verwendet werden kann. Bei einer anderen Drehwinkelstellung ist das Vorderrad dann in seiner Ruheposition, in der es keinen Bodenkontakt hat und deshalb nicht stört, wenn der Fahrradanhänger von einem Fahrrad gezogen wird. Prinzipiell ist es aber auch möglich, dass das Verbindungsteil nur in einer einzigen Drehwinkelstellung in die Aufnahme gesteckt werden kann. Wird das Vorderrad nicht benötigt, kann das Verbindungsteil mit dem daran montierten Vorderrad beispielsweise im Anhänger mit geführt werden. Allerdings besteht dabei eine erhöhte Gefahr, dass Benutzer das Verbindungsteil verlegen und nicht mehr wiederfinden, wenn es benötigt wird. Es ist deshalb bevorzugt, wenn das Verbindungsteil unabhängig davon, ob das Vorderrad gerade benötigt wird oder nicht, in der Aufnahme gehalten werden kann.
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Bevorzugt ist der Steckabschnitt mehrkantig, insbesondere vierkantig. Das Verbindungsteil kann beispielsweise als Strangpressprofil kostengünstig mit einem mehrkantiger Abschnitt, insbesondere einem Vierkant, hergestellt werden, so dass es sich mit diesem Abschnitt problemlos in die Aufnahme stecken lässt. Um ein Verdrehen des Verbindungsteils in der Aufnahme durch Formschluss zu verhindern, kann die Aufnahme aber auch eine andere Form haben, beispielsweise kreuzförmig sein, und das Verbindungsteil einen dazu passenden Endabschnitt aufweisen. Damit sich das Verbindungsteil in unterschiedlichen Drehwinkelstellungen in die Aufnahme stecken lässt, hat das Verbindungsteil bevorzugt einen Steckabschnitt, der einen Querschnitt mit einer mehrzähligen Drehsymmetrie aufweist. Bei einem quadratischen Vierkant hat der Steckabschnitt beispielsweise eine vierzeilige Drehsymmetrie. Bei einem rechteckigen Vierkant zumindest eine zweizeilige Drehsymmetrie, so dass das Verbindungsteil in unterschiedlichen Drehwinkelstellungen in die Aufnahme gesteckt werden kann.
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Eine weitere vorteilhafte Weiterbildung der Erfindung sieht vor, dass die Aufnahme als eine seitliche Öffnung ausgebildet ist. Diese Maßnahme hat den Vorteil, dass die Aufnahme gut zugänglich ist und ein Benutzer das Verbindungsteil deshalb ohne Schwierigkeiten ein- und ausstecken kann. Insbesondere bei einer horizontal ausgerichteten Aufnahme ist das Verbindungsteil in Steckrichtung nur relativ kleinen Kräften ausgesetzt, so dass unbeabsichtigte Bewegungen des Verbindungsteils von vornherein unwahrscheinlich sind. Die Angaben „horizontal” und „seitlich” beziehene sich dabei auf die übliche Position und Fahrtrichtung des Fahrradanhängers bei Gebrauch.
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Eine weitere vorteilhafte Weiterbildung der Erfindung sieht vor, dass an der Aufnahme eine Klemmeinrichtung zum klemmenden Festlegen des Verbindungsteils in der Aufnahme montiert ist. Auf diese Weise kann zuverlässig verhindert werden, dass sich das Verbindungsteil, beispielsweise durch Vibrationen während der Fahrt, unbeabsichtigt aus der Aufnahme löst. Die Klemmeinrichtung kann beispielsweise eine Flügelschraube sein, die durch eine Querbohrung der Aufnahme hindurch greift und auf das in die Aufnahme gesteckte Verbindungsteil Druck ausübt. Bevorzugt ist die Klemmeinrichtung aber ein Schnellspanner. Schnellspanner ermöglichen es einem Benutzer mühelos und in kürzester Zeit erhebliche Klemmkräfte zu erzeugen.
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Eine weitere vorteilhafte Weiterbildung der Erfindung sieht vor, dass eine Umfangswand der Aufnahme geschlitzt ist. Diese Maßnahme hat den Vorteil, dass sich das Verbindungsteil in der Aufnahme leichter einklemmen lässt.
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Eine weitere vorteilhafte Weiterbildung der Erfindung sieht vor, dass das Verbindungsteil an seinem zum Einstecken in die Aufnahme vorgesehen Ende eine Fase aufweist. Durch eine umlaufende Fase lässt sich das Einstecken des Verbindungsteils in die Aufnahme erleichtern. Bevorzugt hat auch die Aufnahme an ihrem inneren Rand eine Fase.
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Weitere Einzelheiten und Vorteile der Erfindung werden an einem Ausführungsbeispiel unter Bezugnahme auf die beigefügten Abbildungen erläutert. Es zeigen:
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1 eine schematische Darstellung eines Ausführungsbeispiels eines erfindungsgemäßen Fahrradanhängers in einer Seitenansicht;
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2 eine Draufsicht zu 1;
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3 eine schematische Detailansicht des Fahrradanhängers mit dem Vorderrad in seiner Gebrauchsposition,
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4 eine schematische Detailansicht des Fahrradanhängers mit dem Vorderrad in seiner Ruheposition
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5 eine Querschnittsansicht der Aufnahme des das Vorderrad tragenden Verbindungsteils;
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6 eine Seitenansicht des das Vorderrad tragenden Verbindungsteils mit der am Rahmen befestigten Aufnahme;
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7 eine um 90° gedrehte Ansicht zu 6; und
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8 eine schematische Darstellung der Aufnahme mit eingestecktem Verbindungsteil.
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Der in den 1 und 2 schematisch dargestellte Fahrradanhänger hat einen Rahmen 1, an dem zwei Hinterräder 2 montiert sind. An dem Rahmen 1 ist eine Deichsel 3 befestigt, mit welcher der Fahrradanhänger an ein Fahrrad angekoppelt werden kann.
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Wenn der Fahrradanhänger von einem Fahrrad gezogen wird, ist ein Vorderrad 4 nicht erforderlich, in der Regel sogar hinderlich. Will man den Fahrradanhänger ohne Fahrrad verwenden, beispielsweise als Kinderwagen, kann der Fahrradanhänger mit einem Schiebegriff 5, der beispielsweise als ein an dem Rahmen befestigter Bügel ausgebildet sein kann, geschoben werden. In diesem Fall wird das Vorderrad 4 benötigt.
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Bei dem dargestellten Ausführungsbeispiel kann das Vorderrad 4 deshalb mit einem Verbindungsteil 6 in zwei unterschiedlichen Positionen am Rahmen 1 festgelegt werden. Wenn sich das Vorderrad 4 in seiner in 3 dargestellten Gebrauchsposition befindet, lastet das Vorderrad 4 auf dem Boden und der Fahrradanhänger kann geschoben werden. Wenn sich das Vorderrad 4 in seiner in 4 dargestellten Ruheposition befindet, hat das Vorderrad 4 keinen Bodenkontakt und der Fahrradanhänger kann von einem Fahrrad gezogen werden. In 1 ist das Vorderrad 4 in seinen beiden Positionen zugleich dargestellt.
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An dem Rahmen ist eine insbesondere in 5 dargestellte Aufnahme 7 befestigt, in die das Verbindungsteil 6, welches das Vorderrad 4 hält, gesteckt werden kann. Das Verbindungsteil 6 kann in verschiedenen Drehwinkelstellungen in die Aufnahme 7 gesteckt werden. Wird es in einer ersten Drehwinkelstellung in die Aufnahme 7 gesteckt, ist das Vorderrad in seiner Gebrauchsposition. Wird es in einer zweiten Drehwinkelstellung in die Aufnahme 7 gesteckt, ist das Vorderrad 4 in seiner Ruheposition.
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Bei dem dargestellten Ausführungsbeispiel hat das Verbindungsteil 6 an einem Ende einen Steckabschnitt, der einen vierkantigen, bevorzugt quadratischen, Querschnitt, aufweist. Die Aufnahme 7 hat einen dazu passend kantigen Innenquerschnitt und kann den Steckabschnitt des Verbindungsteils 6 deshalb verdrehsicher aufnehmen.
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In einer Umfangswand der Aufnahme 7 ist ein Schlitz 8, damit die Aufnahme 7 zusammengedrückt und das Verbindungsteil 6 darin festgeklemmt werden kann. An der Aufnahme 7 kann eine Klemmeinrichtung, bevorzugt ein Schnellspanner 13, montiert werden, um das Klemmen des Verbindungsteils 6 zu erleichtern. Alternativ oder zusätzlich kann das Verbindungsteil 6 beispielsweise auch mit einem Stift, der quer zur Steckrichtung durch eine Bohrung 14 der Aufnahme 7 in eine Bohrung des Verbindungsteils 6 gesteckt wird. Um das Einstecken des Verbindungsteils 6 zu erleichtern, können das Verbindungsteil 6 an seinem Ende und/oder der Innenrand der Aufnahme 7 eine Fase aufweisen.
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Die Aufnahme 7 kann beispielsweise als ein Strangpressteil gefertigt werden, das an einer vorderen Rahmenstange befestigt wird, beispielsweise mittels Schrauben. Die Aufnahme 7 ist bevorzugt horizontal ausgerichtet und hat bei dem dargestellten Ausführungsbeispiel eine seitlich ausgerichtete Öffnung. Die Steckrichtung zum Einstecken des Verbindungsteils 6 in die Aufnahme 7 verläuft deshalb bei dem dargestellten Ausführungsbeispiel an der vorderen Rahmenstange entlang, welche die Aufnahme 7 trägt.
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Das Vorderrad 4 ist an dem Verbindungsteil 6 bevorzugt mit einer Radaufhängung 15 gehalten, die um eine quer, bevorzugt senkrecht, zu Drehachse des Vorderrades 4 verlaufende Rotationsachse aufweist. Auf diese Weise kann die Radaufhängung 15 um 360° drehbar gestaltet werden, was das Schieben des Fahrradanhängers erleichtert. Die Rotationsachse kann als ein drehbar gelagerter Stift ausgebildet sein, der durch das Verbindungsteil 6 hindurch geführt ist.
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Der Rahmen
1 des Fahrradanhängers trägt eine Ladefläche
10, die bei dem dargestellten Ausführungsbeispiel als eine Wanne, beispielsweise aus Kunststoff oder Aluminium ausgebildet ist. Die Ladefläche
10 kann aber beispielsweise auch mit aufgespannten Stoffbahnen gebildet werden. Auf der Ladefläche
10 ist in der Regel ein Kindersitz angeordnet, wie dies beispielsweise in der
DE 203 14 844 U1 beschrieben ist. Der Anhänger kann aber auch ohne Sitz verwendet werden, beispielsweise als Transport- oder Hundeanhänger. Bevorzugt befindet sich das Vorderrad
4 in seiner Ruheposition unter der Ladefläche
10, wie dies beispielsweise in
4 gezeigt ist.
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Der Rahmen 1 kann, wie bei Fahrradanhängern üblich, Seitenwände 11 und ein Verdeck 12 tragen. Die Seitenwände 11 können beispielsweise als Stoffbahnen oder Planen ausgebildet sein, die mit am Rahmen befestigten Stangen aufgespannt werden. Das Verdeck 12 ist bevorzugt eine Plane.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Rahmen
- 2
- Hinterräder
- 3
- Deichsel
- 4
- Vorderrad
- 5
- Schiebegriff
- 6
- Verbindungsteil
- 7
- Aufnahme
- 8
- Schlitz
- 10
- Ladefläche
- 11
- Seitenwände
- 12
- Verdeck
- 13
- Schnellspanner
- 14
- Bohrung
- 15
- Radaufhängung
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 19919175 B4 [0001, 0003, 0008]
- DE 20314844 U1 [0032]