DE102010010145A1 - Bremsscheibe - Google Patents
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Abstract
Die Erfindung betrifft eine Bremsscheibe für eine Scheibenbremse eines Kraftwagens, mit einem Reibring sowie einem Bremsscheibentopf (40) aus einem dünnwandigen Metallblech, insbesondere einem Aluminiumblech, wobei eine Stirnfläche (12) des Bremsscheibentopfes (40) eine zentrale Durchgangsöffnung (20), in welche in einer Endmontagelage der Bremsscheibe ein Zentrierelement (22) einer Radnabe (16) eingreift, sowie eine Mehrzahl von Schrauböffnungen (50) zum Verschrauben der Bremsscheibe mit der Radnabe (16) aufweist, wobei die Stirnfläche (12) einen die zentrale Durchgangsöffnung (20) umfänglich umlaufenden axialen Stufenabsatz (42) aufweist.
Description
- Die Erfindung betrifft eine Bremsscheibe für eine Scheibenbremse eines Kraftwagens nach dem Oberbegriff von Patentanspruch 1.
- Solche Bremsscheiben sind dem Stand der Technik als allgemein bekannt zu entnehmen. Im Zuge moderner Leichtbaubestrebungen im Kraftwagenbau werden zunehmend so genannte Verbundbremsscheiben eingesetzt, die einen Reibring, beispielsweise aus Grauguss oder einer verstärkten Aluminiumlegierung, wie beispielsweise MMC auf Aluminiumbasis, mit einem Bremsscheibentopf aus einem dünnwandigen Metallblech, beispielsweise aus Aluminium oder einem anderen Metall verbinden. Solche Bremsscheiben sind leichter als einstückig gegossene Bremsscheiben und besitzen dennoch im relevanten Bereich die tribologisch günstigen Eigenschaften, insbesondere der Gusslegierung. Der Bremsscheibentopf dient der Montage der Bremsscheibe an einer Radnabe. Die Montage erfolgt dabei üblicherweise über Schrauben oder Bolzen, die durch eine Mehrzahl von Schrauböffnungen des Bremsscheibentopfes geführt werden. Um die Bremsscheibe an der Radnabe zu zentrieren, greift ein axial abragender Zentrierdorn der Radnabe in eine zentrale Durchgangsöffnung des Bremsscheibentopfes ein.
- Zwischen diesem Zentrierdorn und einer Anlagefläche der Radnabe ist üblicherweise ein gekrümmter Übergangsbereich vorgesehen. Aufgrund der Krümmung dieses Übergangsbereiches können Bremsscheiben mit Bremsscheibentöpfen aus besonders dünnen Blechen nicht zuverlässig an üblichen Radnaben montiert werden.
- Der vorliegenden Erfindung liegt somit die Aufgabe zugrunde, eine Bremsscheibe nach dem Oberbegriff von Patentanspruch 1 bereitzustellen, die den Einsatz von besonders dünnen Blechen für den Bremsscheibentopf ermöglicht und gleichzeitig eine sichere Befestigung an üblichen Radnaben gewährleistet.
- Diese Aufgabe wird durch eine Bremsscheibe mit den Merkmalen des Patentanspruchs 1 gelöst.
- Eine solche Bremsscheibe für eine Scheibenbremse eines Kraftwagens umfasst einen Reibring, insbesondere aus Grauguss, sowie einen Bremsscheibentopf aus einem dünnwandigen Metallblech, insbesondere einem Aluminiumblech. Eine Stirnfläche des Bremsscheibentopfes weist eine zentrale Durchgangsöffnung auf, in welche in einer Endmontagelage der Bremsscheibe ein Zentrierelement einer Radnabe eingreift. Weiterhin weist die Stirnfläche eine Mehrzahl von Schrauböffnungen zum Schrauben der Bremsscheibe mit der Radnabe auf. Erfindungsgemäß ist vorgesehen, dass die Stirnfläche einen die zentrale Durchgangsöffnung umfänglich umlaufenden axialen Stufenabsatz aufweist.
- Der Reibring kann dabei aus unterschiedlichen Materialien, wie Grauguss oder auch verstärkter Aluminiumlegierung bestehen. Hinsichtlich des Leichtbaus sind bei den Aluminiumwerkstoffen insbesondere MMC-Werkstoffe von Interesse.
- Der Bremsscheibentopf wird dabei bevorzugt aus einer Aluminiumlegierung oder auch aus Stahl gebildet. Aufgrund hoher Festigkeit und Korrosionsbeständigkeit kann Stahl vergleichsweise dünnwandig eingesetzt werden.
- Ein solcher Stufenabsatz kann den Übergangsradius zwischen Zentrierdorn und Anlagefläche einer üblichen Radnabe überbrücken, so dass auch Bremsscheiben mit besonders dünnwandigen Bremsscheibentöpfen an solchen Radnaben zuverlässig montiert werden können. Die Erfindung ermöglicht daher die Herstellung besonders leichter Bremsscheiben durch Reduktion der Blechstärke des Bremsscheibentopfes, ohne dass die sichere Befestigung der Bremsscheibe an einer Radnabe beeinträchtigt wird.
- Vorzugsweise trennt der Stufenabsatz einen der Durchgangsöffnung zugewandten Zentrierbereich der Stirnfläche, der in der Endmontagelage der Bremsscheibe in Wirkverbindung mit dem Zentrierelement der Radnabe steht, von einem der Durchgangsöffnung abgewandten Anlagebereich der Radnabe, der in der Endmontagelage der Bremsscheibe an einer Anlagefläche der Radnabe flächig anliegt. Mit anderen Worten wird durch den Stufenabsatz eine Endkopplung der Stützfunktion der Anlagefläche und der Zentrierfunktion der Kante der Durchgangsöffnung erzielt, so dass beide Funktionen getrennt optimiert werden können.
- In weiterer Ausgestaltung der Erfindung ist zwischen dem Zentrierbereich und dem Anlagebereich der Stirnfläche ein Übergangsbereich vorgesehen, welcher einen Winkel von 30° bis 60° mit einer Rotationssymmetrieachse der Bremsscheibe einschließt. Der Übergangsbereich dient dem Überbrücken des Übergangsradius zwischen Zentrierdorn und Anlagefläche der Radnabe. Der Winkel muss daher für eine konkrete Bremsscheibe auf Grundlage des Übergangsradius zwischen Zentrierdorn und Anlagefläche der korrespondierenden Radnabe gewählt werden.
- Je nach Ausgestaltung der Bremsscheiben-Radnabenkombination kann der Zentrierbereich des Stufenabsatzes axial in Richtung des Reibringes von dem Anlagebereich der Stirnfläche abgesetzt werden oder aber in entgegen gesetzter Richtung, also vom Reibring abgewandt vom Anlagebereich abgesetzt sein. Dies ermöglicht die Verwendung einer solchen Bremsscheibe mit allen üblichen Radnaben.
- Im Folgenden soll die Erfindung und ihre Ausführungsformen anhand der Zeichnungen näher erläutert werden. Hierbei zeigen:
-
1 eine schematische Schnittdarstellung durch einen Bremsscheibentopf einer Verbundbremsscheibe nach dem Stand der Technik; -
2 eine Schnittdarstellung durch den Bereich eines Zentrierdorns einer üblichen Radnabe; -
3 eine perspektivische Ansicht eines Ausführungsbeispiels eines Bremsscheibentopfes für eine erfindungsgemäße Bremsscheibe; und -
4 eine Schnittdarstellung durch den Bremsscheibentopf gemäß3 . - Ein im Ganzen mit
10 bezeichneter Bremsscheibentopf nach dem Stand der Technik umfasst eine Stirnfläche12 , die in der Endmontagelage des Bremsscheibentopfes10 an einer Anlagefläche14 einer Radnabe16 anliegt. In der Stirnfläche12 ist eine zentrale, bezüglich der Rotationssymmetrieachse18 des Bremsscheibentopfes10 mittig angeordnete Durchgangsöffnung20 vorgesehen. In die Durchgangsöffnung20 greift ein Zentrierdorn22 der Radnabe16 ein, der mit einer Fläche24 an der Innenkante26 der Durchgangsöffnung20 anliegt und dem Bremsscheibentopf10 gegenüber der Radnabe16 zentriert. Der Bremsscheibentopf10 weist in seiner Mantelfläche weiterhin Belüftungsöffnungen28 auf, durch welche der Nabenbereich im Fahrtbetrieb mit Luft durchströmt werden kann, was der Kühlung der Bremsscheibe10 dient. Die Mantelfläche weist weiterhin Formschlusselemente30 auf, die der Übersichtlichkeit halber nicht alle bezeichnet sind, und mittels derer der Bremsscheibentopf10 mit einem nicht dargestellten Reibring der Bremsscheibe formschlüssig verbunden werden kann. - Wie in
2 zu erkennen, weist die Radnabe16 zwischen dem Zentrierdorn22 und der Anlagefläche14 einen gekrümmten Übergangsbereich32 auf. Bei sehr dünnwandigen Bremsscheibentöpfen, wie in1 dargestellt, verhindert der Übergangsbereich32 , dass der Bremsscheibentopf10 gleichzeitig sicher an der Anlagefläche14 und am Zentrierdorn22 anliegt. Übliche Bremsscheibentöpfe10 dürfen daher eine bestimmte Blechdicke nicht unterschreiten. Mit anderen Worten ist die Blechdicke des Bremsscheibentopfes10 durch die Gestaltung der Radnabe16 limitiert. Rein aus Festigkeitsgründen könnten durchaus dünnere Bleche verwendet werden, die jedoch keine sichere Montage der Bremsscheibe an der Radnabe16 mehr ermöglichen. - Um die Verwendung dünnerer Bleche für Bremsscheibentöpfe zu ermöglichen, weist das in den
3 und4 dargestellte Ausführungsbeispiel eines insgesamt mit40 bezeichneten erfindungsgemäßen Bremsscheibentopfes einen die Durchtrittsöffnung20 umlaufenden Stufenabsatz42 auf. Der Stufenabsatz42 trennt einen Anlagebereich44 der Stirnfläche12 von einem Zentrierbereich46 der Stirnfläche12 . Der Anlagebereich44 ist dabei in der Endmontagelage des Bremsscheibentopfes40 in Anlage mit der Anlagefläche14 der Radnabe16 . Der Zentrierbereich46 kommt dagegen in Anlage an den Zentrierdorn22 der Radnabe16 . Zwischen dem Anlagebereich44 und dem Zentrierbereich46 erstreckt sich ein Übergangsbereich48 , der einen Winkel mit der Rotationssymmetrieachse18 des Bremsscheibentopfes40 einschließt. Der Übergangsbereich48 überbrückt den Übergangsbereich32 zwischen der Anlagefläche14 und dem Zentrierdorn22 der Radnabe16 , so dass der Anlagebereich44 der Stirnfläche12 des Bremsscheibentopfes40 zuverlässig an dem Anlagebereich14 der Radnabe16 anliegt, während gleichzeitig der Zentrierbereich46 des Stufenabsatzes42 zuverlässigen Kontakt mit dem Zentrierdorn22 steht und für eine sichere Positionierung des Bremsscheibentopfes40 an der Radnabe16 sorgt. Die Blechdicke des Bremsscheibentopfes40 ist daher nicht mehr durch die Krümmung des Übergangsbereichs32 der Radnabe16 begrenzt, das Blech kann vielmehr so dünn gewählt werden, wie es die mechanischen Belastungen des Bremsscheibentopfes40 im Bremsbetrieb zulassen. - Neben der Durchtrittsöffnung
20 weist die Stirnfläche12 noch Schrauböffnungen50 auf, die der Übersichtlichkeit halber nicht alle bezeichnet sind. Über die Schrauböffnungen50 kann der Bremsscheibentopf40 mit der Radnabe16 verschraubt werden. In der Mantelfläche des Bremsscheibentopfes40 sind, wie bereits aus dem Stand der Technik bekannt, Belüftungsöffnungen28 sowie Formschlusselemente30 zum Verbinden des Bremsscheibentopfes40 mit einem Reibring vorgesehen. - Insgesamt können so besonders leichte Bremsscheiben geschaffen werden, die dann noch zuverlässig und sicher an einer Radnabe
16 montiert werden können. - Bezugszeichenliste
-
- 10
- Bremsscheibentopf
- 12
- Stirnfläche
- 14
- Anlagefläche
- 16
- Radnabe
- 18
- Rotationssymmetrieachse
- 20
- Durchgangsöffnung
- 22
- Zentrierdorn
- 24
- Fläche
- 26
- Innenkante
- 28
- Belüftungsöffnung
- 30
- Formschlusselement
- 32
- Übergangsbereich
- 40
- Bremsscheibentopf
- 42
- Stufenabsatz
- 44
- Anlagebereich
- 46
- Zentrierbereich
- 48
- Übergangsbereich
- 50
- Schrauböffnung
Claims (6)
- Bremsscheibe für eine Scheibenbremse eines Kraftwagens, mit einem Reibring sowie einem Bremsscheibentopf (
40 ) aus einem dünnwandigen Metallblech, insbesondere aus einem Aluminiumblech, wobei eine Stirnfläche (12 ) des Bremsscheibentopfes (40 ) eine zentrale Durchgangsöffnung (20 ), in welche in einer Endmontagelage der Bremsscheibe ein Zentrierelement (22 ) einer Radnabe (16 ) eingreift, sowie eine Mehrzahl von Schrauböffnungen (50 ) zum Verschrauben der Bremsscheibe mit der Radnabe (16 ) aufweist, dadurch gekennzeichnet, dass die Stirnfläche (12 ) einen die zentrale Durchgangsöffnung (20 ) umfänglich umlaufenden axialen Stufenabsatz (42 ) aufweist. - Bremsscheibe nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Stufenabsatz (
42 ) einen der Durchgangsöffnung (20 ) zugewandten Zentrierbereich (46 ) der Stirnfläche (12 ), der in der Endmontagelage der Bremsscheibe in Wirkverbindung mit dem Zentrierelement (22 ) der Radnabe (16 ) steht, von einem der Durchgangsöffnung (20 ) abgewandten Anlagebereich (44 ) der Stirnfläche (12 ) trennt, der in der Endmontagelage der Bremsscheibe an einer Anlagefläche (14 ) der Radnabe (16 ) flächig anliegt. - Bremsscheibe nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass zwischen dem Zentrierbereich (
46 ) und dem Anlagebereich (44 ) der Stirnfläche ein Übergangsbereich (48 ) vorgesehen ist, welcher einen Winkel von 30° bis 60° mit einer Rotationssymmetrieachse (18 ) der Bremsscheibe einschließt. - Bremsscheibe nach einem der Ansprüche 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, dass der Zentrierbereich (
46 ) axial in Richtung des Reibringes von dem Anlagebereich (44 ) der Stirnfläche (12 ) abgesetzt ist. - Bremsscheibe nach einem der Ansprüche 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, dass der Zentrierbereich (
46 ) axial in der vom Reibring angewandten Richtung von dem Anlagebereich (44 ) der Stirnfläche (12 ) abgesetzt ist. - Bremsscheibe nach einem der voran gegangenen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Reibring aus einem MMC-Werkstoff auf Aluminiumbasis gebildet ist.
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