DE102010008627A1

DE102010008627A1 - Schuheinlage mit Vlies

Info

Publication number: DE102010008627A1
Application number: DE201010008627
Authority: DE
Inventors: Roland 63801 Katzer
Original assignee: Spannrit Schuhkomponenten GmbH
Current assignee: SPANNRIT GMBH, DE
Priority date: 2010-02-19
Filing date: 2010-02-19
Publication date: 2011-08-25
Anticipated expiration: 2030-02-20
Also published as: DE102010008627B4

Abstract

Die Erfindung betrifft eine orthopädische Schuheinlage (2) aus einem schäumbaren Kunststoff (4) mit einer Oberseite (10) und einer Unterseite (12). Die Schuheinlage (2) weist ein nichtelastisches Textil (6) auf, welches zumindest in Teilbereichen schichtartig in der Schuheinlage (2) angeordnet ist und von dem Kunststoff (4) durchschäumbar ist. Nach dem Durchschäumen mit Kunststoff (4) ist das Textil (6) auch unter Belastung formstabil.

Description

Die Erfindung betrifft eine Schuheinlage, insbesondere eine orthopädische Schuheinlage aus einem schäumbaren Kunststoff gemäß Anspruch 1.
Schuheinlagen aus einem schäumbaren Kunststoff sind beispielsweise aus EP 1 602 294 B1 bekannt. Die Einlegesohle aus geschäumtem Polyurethan(PU)-Kunststoff umfasst ein hartes Kernteil, das als Formteil ausgebildet ist. Das Kernteil ist vergleichsweise hart und wirkt stabilisierend. Das Kernteil ist allseitig mit PU-Schaum ummantelt. Ferner weist das Kernteil mindestens eine Durchgangsöffnung auf, vorzugsweise in Form einer durchgehenden Bohrung, welche mit PU-Material ausgeschäumt wird und dazu beiträgt, dass sich das Kernteil und die Umhüllung dauerhaft miteinander verbinden. Über die Anzahl sowie die Form der Bohrungen lassen sich die Härte und die Elastizität des Kernteils festlegen.
Ferner ist aus DE 100 09 941 A1 ein Schaumteil aus einem schäumbaren Kunststoff zur Verwendung als Polsterelement im Bereich einer Sitzfläche mit X-Y-Ausdehnung bekannt. Im Wesentlichen parallel zur Sitzfläche ist zumindest ein Einlegeteil mit flächiger X-Y-Ausdehnung eingeschäumt. Das Einlegeteil ist ein elastisches Gewirke, welches in X-Richtung und/oder in Y-Richtung eine bestimmte Elastizität aufweisen muss, da sonst die Verformung des Schaumteils ab einem bestimmten Einfederweg gänzlich ausgeschlossen ist und es dadurch zu Rissen und Beschädigungen des Schaumkörpers kommt. Durch das eingeschäumte elastische Gewirke können die elastischen Eigenschaften des Schaumsteils gezielt verändert werden. Durch eine solche Anordnung von elastischen Gewirken in Schaumteil soll ein Polsterelement mit progressiver Federkennlinie bezweckt werden.
Aufgabe der hier vorliegenden Erfindung ist es, eine Schuheinlage bereitzustellen, welche eine hohe Formstabilität aufweist und bei welcher die dämpfenden Eigenschaften der Schuheinlage in einfacher Weise veränderbar sind.
Die Aufgabe wird durch eine Einlegesohle mit den Merkmalen gemäß Anspruch 1 gelöst. Zweckmäßige Weiterbildung sind den abhängigen Ansprüchen zu entnehmen.
Eine erfindungsgemäße Schuheinlage besteht aus einem schäumbaren Kunststoff. Der Kunststoff kann dabei je nach Anwendungsgebiet unterschiedliche Eigenschaften aufweisen. Ein wichtiger Faktor ist insbesondere die Härte des geschäumten Kunststoffs. Weichere Kunststoffe haben erhöhte dämpfende Eigenschaften, insbesondere zur Absorption von Stößen. Die Härte kann auch für unterschiedliche Bereiche der Schuheinlage variieren.
In den geschäumten Kunststoff ist ein zumindest im ausgeschäumten Zustand nichtelastisches Textil zumindest in Teilbereiche eingebracht. Das nichtelastische Textil weist eine im Wesentlichen flächige Ausdehnung auf, wobei das nichtelastische Textil insbesondere in einer Richtung dieser Fläche als nichtelastisch anzusehen ist. Als nichtelastische Textilien werden alle Textilien angesehen, welche nicht aus elastischen Fasern hergestellt sind oder deren Anteil an elastischen Fasern gegen Null geht und welche ferner keine Elastizität oder nur eine inhärente Restelastizität aufgrund des Herstellungsverfahrens aufweisen. Im Rahmen dieser Erfindung sollen auch als nichtelastische Textilien solche angesehen werden, welche vor dem Ausschäumen zumindest eine gewisse Elastizität haben, danach aber nichtelastisch sind. So sind beispielsweise auch Additive vor dem Aufschäumen in den schäumbaren Kunststoff einbringbar, welche zu einer Aushärtung des Textils während des Durchschäumens führen und das vormals elastische Textil nach dem Durchschäumen nichtelastisch ist.
Das Textil ist schichtartig in der Schuheinlage angeordnet. Die Schichtdicke kann je nach Anwendung variieren und kann sich in einer maximalen Ausdehnung von einer Unterseite der Schuheinlage bis zu einer Oberseite der Schuheinlage erstrecken. Das Textil ist dabei vom Kunststoff durchschäumt. Dies wird beispielsweise dadurch erzeugt, dass das Textil beim Herstellvorgang derart in eine Form eingebracht wird, dass es während des Ausschäumvorganges mit Kunststoff durchschäumt wird. Dabei besteht auch die Möglichkeit, dass das Textil aufgrund des Herstellungsverfahrens nicht komplett mit Kunststoff durchschäumt wird. Bei dem Verbundwerksstoff, welcher aus dem nichtelastischen Textil und dem aufgeschäumten Kunststoff besteht, bleibt die Nicht-Elastizität insbesondere längs der Flächenausdehnung des Textils erhalten. Zudem weist der Verbundwerksstoff – auch unter Belastung – eine hohe Formstabilität auf. Eine solche Formstabilität ist beispielsweise für ein orthopädisches Mittelfußgewölbe oder einen hochgezogenen Fersenrand vorteilhaft. Die kunststoffdurchschäumte Textilschicht ist dabei im wesentlich inkompressibel, wohingegen die geschäumte Kunststoffschicht je nach Härtegrad mehr oder weniger kompressibel ist. In bestimmten Bereichen kann die Schuheinlage derart ausgestaltet sein, dass sie eine gewisse Flexibilität, beispielsweise beim Abrollvorgang, aufweist. Aufgrund der Formstabilität durch die durchschäumte Zwischenschicht bleibt die Form auch nach längerer Benutzung oder längerer Lagerung erhalten.
Die Schuheinlage ist dabei als orthopädische Schuheinlage ausgebildet. Solche Schuheinlagen weisen beispielsweise orthopädische Elemente wie eine Pelotte, eine Fersenmulde, einen hochgezogenen Fersenrand, Stabilisierungen im Mittelfußgewölbe oder Ähnliches auf. Solche Schuheinlagen werden häufig von Orthopäden für den Endverbraucher individuell nachbearbeitet, sodass zu den erfindungsgemäßen Schuheinlagen auch Schuheinlagenrohlinge zu zählen sind. Die Schuheinlagen können jedoch auch in fertiger Form für den Endkunden bereitgestellt werden.
Über die Schichtdicke sowie die Anordnung der Schicht aus dem nichtelastischen Textil können die Eigenschaften der Schuheinlage maßgeblich beeinflusst werden. Insbesondere wird die Formstabilität bei zunehmender Schichtdicke erhöht. Zudem ist die Formstabilität sowie die dämpfenden Eigenschaften der kunststoffdurchschäumten Textilschicht über Eigenschaften des verwendeten Kunststoffs beeinflussbar. Dabei ist beispielsweise Kunststoff mit unterschiedlichen Härten für die Durchschäumung des Textils und die übrige Schuheinlage verwendbar.
Vorzugsweise bildet die durchschäumte Textilschicht eine Oberschicht der orthopädischen Schuheinlage. Die Oberschicht der Schuheinlage befindet sich unmittelbar unter der Oberseite der Schuheinlage. Es besteht jedoch auch die Möglichkeit, das die Oberseite der Schuheinlage von der Oberschicht mit umfasst ist, sodass die einzelnen Fasern des Textils in die Oberseite der Schuheinlage hineinragen und gegebenenfalls dort auch sichtbar sind. Andernfalls ist die Oberseite komplett mit geschäumtem Kunststoff überzogen. Die Dicke der geschäumten Textilschicht ist je nach Anforderungen, beispielsweise hinsichtlich der Formstabilität des Fußbetts, variabel. Unterhalb der kunststoffdurchschäumten Textilschicht erstreckt sich eine Schicht aus geschäumten Kunststoff bis hin zur Unterseite der Schuheinlage. Diese Schicht ist je nach Anforderungen an die Schuheinlage mehr oder weniger elastisch und wirkt dementsprechend dämpfend für Belastungen auf die Schuheinlage. Eine solche Ausführungsform ist besonders dann vorteilhaft, wenn die Schuheinlage ein formstabiles Fußbett mit dämpfenden Eigenschaften aufweisen soll.
Alternativ weist die Schuheinlage eine kunststoffdurchschäumte Unterschicht auf. Diese Unterschicht ist oberhalb der Unterseite der Schuheinlage angeordnet und kann dabei die Unterseite mit umfassen. Somit wird eine formstabile und nicht dämpfende Sohlenunterseite erreicht. Der darüber angeordnete geschäumte Kunststoff weist dabei vorzugsweise dämpfende Eigenschaften auf. Eine solche Ausführungsform ist besonders dann vorteilhaft, wenn eine stabile Schuheinlage mit dämpfenden Eigenschaften geschaffen werden soll, die sie sich in gewissem Umfang an die Fußsohle des Nutzers anpasst.
In einer weiteren Ausführungsform bildet die kunststoffdurchschäumte Textilschicht eine Mittelschicht zwischen der Oberschicht und der Unterschicht. Somit ist die kunststoffdurchschäumte Textilschicht zwischen Schichten aus geschäumten Kunststoff angeordnet, wodurch sich eine formstabile Mittelschicht ergibt, welche zwischen kompressiblen bzw. dämpfenden Schichten aus geschäumtem Kunststoff angeordnet ist. Es kann also die dämpfende Wirkung der Oberschicht von der dämpfenden Wirkung der Unterschicht entkoppelt werden. Wirken beispielsweise punktuelle Belastungen auf die Oberseite der Schuheinlage, wird die Oberschicht entsprechend ihrer Federkennlinie verformt. Durch die Formstabilität der Zwischenschicht wird eine solche punktuelle Belastung nicht punktuell auf die Unterschicht übertragen. Allenfalls wird die punktuelle Verformung durch die formstabile Zwischenschicht auf eine größere Fläche der Unterschicht übertragen. Entsprechendes gilt für punktförmige Belastungen auf die Unterseite der Schuheinlage. Bei flächenförmigen, beispielsweise auf die komplette Ober- oder Unterseite wirkenden Kräfte werden sowohl die Ober- als auch die Unterschicht zusammen komprimiert. Dabei ist für die Unterschicht ein Kunststoff mit anderen Eigenschaften verwendbar als für die Oberschicht. Durch eine Ausführungsform mit einer kunststoffdurchschäumten Mittelschicht wird eine formstabile Schuheinlage geschaffen, welche sich zumindest in gewissem Maße sowohl an die Fußsohle als auch an den Schuh anpassbar ist. Zudem weist eine solche Schuheinlage dämpfende Eigenschaften auf.
Ferner sind Schichten aus geschäumten Kunststoff und kunststoffdurchschäumtem Textil in beliebiger Reihenfolge kombinierbar. So sind auch mehrere Schichten aus kunststoffdurchschäumtem Textil, beispielsweise als Unter- und Oberschicht, in eine Sohle einbringbar
Weiter vorzugsweise erstreckt sich die kunststoffdurchschäumte Textilschicht von der Unterschicht über die Mittelschicht zur Oberschicht, wobei die Oberseite und/oder die Unterseite von der Ober- bzw. Unterschicht mit umfasst sein können. Eine solche Schuheinlage ist formstabil und weist keine bzw. geringfügige dämpfende Eigenschaften auf. Solche Schuheinlagen sind beispielsweise für sportliche Aktivitäten wie Skifahren einsetzbar, bei welchen dämpfende Eigenschaften der Schuheinlage unerwünscht sind.
In den oben genannten Ausführungen erstreckt sich die textile Schicht vorzugsweise durchgängig über die gesamte Schuheinlage. Darunter versteht sich, dass die gesamte Schuheinlage in der Ober-, Mittel- und/oder Unterschicht die textile Schicht aufweist. Diese textile Schicht weist weiter vorzugsweise Ausnehmungen auf. Diese Ausnehmungen können beispielsweise im Bereich der Fersenmulde oder im Ballenbereich angeordnet sein. Die Ausnehmungen sind mit Kunststoff ausgeschäumt und bevorzugt an solchen Stellen angeordnet, an welchen erhöhte dämpfende Eigenschaften erforderlich sind und die Formstabilität der Schuheinlage in den Hintergrund tritt. Solche Ausnehmungen können beispielsweise durch Ausstanzungen im Textil erreicht werden. Alternativ ist das Textil auch nur in Teilbereiche der Schuheinlage einbringbar. So kann beispielsweise das Textil nur im Fersen- und Mittelfußbereich in die Schuheinlage eingebracht sein. In einer solchen Ausführungsform kann das Textil, beispielsweise im Bereich der Fersenmulde, ebenfalls Ausnehmungen aufweisen.
Vorzugsweise ist das Textil ein nichtelastisches Vlies. Unter einem Vlies wird auch ein Vliesstoff, ein verfestigtes Vlies, verstanden. Um ein nichtelastisches Vlies zu erreichen, sind die einzelnen Fasern des Vlieses ebenfalls nichtelastisch. Ferner sind Vliese aus unterschiedlichen Fasern und/oder Herstellungsverfahren verwendbar, um unterschiedliche Eigenschaften der Schuheinlage zu erreichen. Zudem ist die Vliesdicke veränderbar. Es besteht jedoch auch die Möglichkeit, sehr feinmaschige Gewirke oder Ähnliches aus nichtelastischen Fasern zu verwenden.
Weiter vorzugsweise ist die Oberseite der Schuheinlage mit einer textilen Deckschicht verbunden. Als Deckschicht werden dabei verschienartigste Textilien, Leder oder Ähnliches verwendet. Eine solche Deckschicht ist auf die Oberseite der Schuheinlage klebbar, oder die Deckschicht wird in die Schäumform mit eingebracht, sodass beim Schäumvorgang des Kunststoffs eine Verbindung zwischen der Schuheinlage und der Deckschicht entsteht. Vorzugsweise weist die textile Deckschicht eine durchschlaghemmende Versiegelung auf, beispielsweise in Form einer Folie, sodass der Kunststoff beim Schäumvorgang nicht in die Deckschicht eintritt oder diese nur teilweise durchschäumt.
Bevorzugt wird Polyurethan (PU) als schäumbarer Kunststoff verwendet. Es besteht jedoch auch die Möglichkeit, andere schäumbare Kunststoffe zu verwenden. Die Eigenschaften des Polyurethans sind dabei über das Mischungsverhältnis während des Aufschäumens von Polyol und Isocyanat, dem Polyurethanwerkstoff und dem Ausschäummittel, sowie zusätzliche Additive beeinflussbar. Vorzugsweise werden über kontinuierliche Veränderung dieses Mischungsverhältnisses der Edukte während des Schäumvorgangs fließend übergehende Härtebereiche, beispielsweise vom Fersen- in den Vorderfußbereich, erzeugt. So ist beispielsweise ein härterer Fersenbereich erzeugbar, welche fließend in einen weicheren Vorderfußbereich übergeht.
Ein weiterer Vorteil einer erfindungsgemäßen Schuheinlage besteht in der einfachen Herstellung. So kann beispielsweise eine Textilschicht in eine Ausschäumform eingebracht werden, in welcher anschließend der schäumbare Kunststoff aufgeschäumt wird. Zusätzlich kann in diese Ausschäumform eine textile Deckschicht eingebracht werden. Somit wird eine erfindungsgemäße Schuheinlage in nur einen Ausschäumvorgang erzeugt. Durch ein solches Verfahren muss nicht erst ein formstabiles Einlegteil produziert werden, um welches anschließend eine Schuhsohle aus Kunststoff geschäumt wird. Zudem ist das Textil als formstabilisierende Einlage universell einsetzbar. Es muss nicht für jede Größe bzw. Sohlenform ein eigenes Einlegeteil hergestellt werden, so dass ein einziges Vlies für eine große Bandbreite an Schuheinlagen einsetzbar ist. Natürlich besteht auch die Möglichkeit, dass zuerst ein formstabilisierendes Halbzeug aus kunststoffdurchschäumtem Textil erzeugt wird, an welches anschließend an einer oder mehreren Stellen bzw. Seiten Kunststoff angeschäumt wird. Dieser schäumbare Kunststoff kann dabei identische oder andere Eigenschaften wie der Kunststoff aufweisen, welcher für das Halbzeug verwendet wird.
Weitere Merkmale und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus den nachfolgenden Ausführungsbeispielen in Verbindung mit den Figuren:
1: Eine Schnittansicht einer ersten Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Schuheinlage;
2: eine Draufsicht auf eine erfindungsgemäße Schuheinlage gemäß der ersten Ausführungsform;
3: eine Schnittansicht einer zweiten Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Schuheinlage;
4: eine Schnittansicht einer dritten Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Schuheinlage; und
5: eine Schnittansicht einer vierten Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Schuheinlage.
In den 1 und 2 ist eine erste Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Schuheinlage 2 dargestellt. In 1 ist ein Schnitt längs der Ebene A-A aus 2 gezeigt. Die Schuheinlage 2 besteht aus einem schäumbaren PU-Kunststoff 4 und weist eine Oberseite 10 und eine Unterseite 12 auf. Die Oberseite 10 der Schuheinlage 2 ist als orthopädisches Fußbett mit einer Pelotte 20 und einem hochgezogenen Fersenrand 22 ausgebildet. Die Unterseite 12 ist derart gestaltet, dass die Schuheinlage 2 ohne Nachbearbeitung in einen Schuh einbringbar ist.
In die Schuheinlage 2 ist ein nichtelastisches Textil in Form eines Vlieses 6 in eine Mittelschicht 15 zwischen eine Unter- und Obersicht 14, 16 eingebracht. Das Vlies 6 ist dabei vom PU-Kunststoff 4 durchschäumt. Durch die Schicht aus Vlies 6, welche mit PU-Kunststoff 4 durchschäumt ist, ist die Schuheinlage 2 auch unter Belastung formstabil. Die nicht von einem Vlies 6 durchzogene Ober- und Unterschicht 14, 16 weisen elastische und dämpfende Eigenschaften des PU-Kunststoffs 4 auf. Somit wird bei Verwendung einer erfindungsgemäßen Schuheinlage 2 in einem Schuh sowohl die Ober- als auch die Unterschicht 14, 16 durch Belastungen deformiert, wohingegen die Schicht aus durchschäumtem Textil 6 nicht wesentlich deformiert und die Formstabilität der Schuheinlage gewährleistet wird.
Das Vlies 6 erstreckt sich dabei in der Zwischenschicht über die gesamte Schuheinlage 2. In Bereichen, in welchen erhöhte Dämpfungseigenschaften erforderlich sind und eine stabilisierende Wirkung durch das durchschäumte Textil 6 nicht benötigt werden, weist das Textil 6 Ausnehmungen 8 auf. Die Ausnehmungen 8 sind mit PU-Kunststoff 4 durchschäumt und im Fersenbereich und im Bereich des Vorderfußes bzw. des Ballens angeordnet.
In 2 ist die Anordnung der Ausnehmungen 8 in einer Draufsicht der Schuheinlage 2 gezeigt.
Eine weitere Ausführungsform der erfindungsgemäßen Schuheinlage 2 ist in 3 gezeigt. Die Schuheinlage 2 weist ebenfalls Ober- und Unterseite 10, 12 auf und besteht aus schäumbarem PU-Kunststoff 4. In der Oberschicht 14 unterhalb der Oberseite 10 ist ein Vlies 6 in die Schuheinlage 2 eingebracht. Dieses Vlies 6 ist vom PU-Kunststoff 4 durchschäumt.
Das Vlies 6 ist flächig im hinteren Bereich der Fußsohle 2, also im Bereich einer Fersenmulde, eines stabilisierenden Fersenrands 22, eines Fußmittelgewölbes sowie der Pelotte 20, angeordnet. Somit wird die Formstabilität des orthopädisch geformten Fußbetts erhöht. Die dämpfenden Eigenschaften der Schuheinlage 2 werden von dem darunter angeordneten PU-Kunststoff 4 bewerkstelligt. Im Bereich des Vorderfußes, welcher in diesem Fall keine orthopädisch geformten Elemente aufweist, ist kein durchschäumtes Vlies 6 in die Schuheinlage 2 eingebracht.
Das Vlies 6 ist derart in die Oberschicht 14 der Schuheinlage 2 eingebracht, dass die einzelnen Fasern des Vlieses 6 an der Oberseite 10 mit PU-Kunststoff überzogen sind und die Fasern somit kein Bestandteil der Oberfläche 10 sind.
In 4 ist eine dritte Ausführungsform der erfindungsgemäßen Schuheinlage 2 gezeigt. Die Schuheinlage 2 besteht aus geschäumtem PU-Kunststoff 4 mit Ober- und Unterseite 10, 12. In der Unterschicht 16, oberhalb der Unterseite 12, ist eine Schicht Vlies 4 in die Schuheinlage 2 eingebracht. Dieses Vlies 4 ist mit Kunststoff 4 durchschäumt. Die einzelnen Fasern des Vlieses 4 ragen jedoch nicht in die aus PU-Kunststoff 4 bestehende Unterseite 12. Somit weist die Schuheinlage 2 eine formstabile, nicht dämpfende und nicht kompressible Unterseite 12 bzw. Unterschicht 16 auf, welche außerdem leicht gereinigt werden kann. Darüber ist eine entsprechend dem Bestandteil des PU-Kunststoffs dämpfende Schicht aus geschäumten PU-Kunststoff 4 angeordnet.
Die Oberseite 10 ist mit einer textilen Deckschicht 18 verbunden. Diese Verbindung wird während des Schäumvorgangs durch Anschäumen des PU-Kunststoffs 4 an die textile Deckschicht 18 erzeugt. Die textile Deckschicht 18 weist dabei eine durchschlaghemmende Beschichtung auf, so dass während des Schäumvorgangs kein PU-Kunststoff 4 in die textile Deckschicht 18 eindringt.
In 5 ist eine vierte Ausführungsform der erfindungsgemäßen Schuheinlage 2 gezeigt. In die Schuheinlage 2 aus PU-Kunststoff 4 ist im Fersenbereich sowie im Bereich des Mittelfußgewölbes das Vlies 6 eingebracht. Das Vlies 6 erstreckt sich dabei in diesem Bereich von der Oberschicht 14 über die Mittelschicht 15 zur Unterschicht 16. Die Fasern des Vlieses 6 ragen dabei nicht in die Ober- bzw. Unterseite 10, 12. Somit ist die Schuheinlage 2 in den Bereichen, in welchen das Vlies 6 in die Schuheinlage 2 eingebracht ist, formstabil und nicht oder nur geringfügig deformierbar. Im Vorderfußbereich sowie im Bereich der Pelotte, in welchen Bereichen kein Vlies 6 eingebracht wird, ist die Schuheinlage 2 elastisch verformbar und wirkt demzufolge dämpfend.
Bezugszeichenliste

2: Schuheinlage
4: Kunststoff
6: Vlies
8: Ausnehmung
10: Oberseite
12: Unterseite
14: Oberschicht
15: Mittelschicht
16: Unterschicht
18: Deckschicht
20: Pelotte
22: Fersenrand

ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur

EP 1602294 B1 [0002]
DE 10009941 A1 [0003]

Claims

Orthopädische Schuheinlage (2) aus einem schäumbarem Kunststoff (4) mit einer Oberseite (10) und einer Unterseite (12), welche Schuheinlage (2) ein nichtelastisches Textil (6) aufweist, welches zumindest in Teilbereichen schichtartig in der Schuheinlage (2) angeordnet ist, von dem Kunststoff (4) durchschäumbar ist und nach dem Durchschäumen mit Kunststoff (4) auch unter Belastung formstabil ist.
Orthopädische Schuheinlage (2) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das durchschäumte Textil (6) zumindest in Teilbereichen eine Oberschicht (14) der Schuheinlage (2) bildet.
Orthopädische Schuheinlage (2) nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das durchschäumte Textil (6) zumindest in Teilbereichen eine Unterschicht (16) der Schuheinlage (2) bildet.
Orthopädische Schuheinlage (2) nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass sich das durchschäumtem Textil (6) zumindest in Teilbereichen von der Unterschicht (16) zur Oberschicht (14) der Schuheinlage (2) erstreckt.
Orthopädische Schuheinlage (2) nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Oberseite (10) und/oder die Unterseite (12) der Schuheinlage (2) komplett aus dem schäumbarem Kunststoff (4) gebildet ist.
Orthopädische Schuheinlage (2) nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass sich das Textil (6) als Schicht über die gesamte Schuheinlage (2) erstreckt.
Orthopädische Schuheinlage (2) nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Schicht durchgängig ist.
Orthopädische Schuheinlage (2) nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Schicht eine Ausnehmung (8) aufweist.
Orthopädische Schuheinlage (2) nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Textil ein Vlies (6) ist.
Orthopädische Schuheinlage (2) nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Oberseite (10) ein orthopädisch geformtes Fußbett aufweist.
Orthopädische Schuheinlage (2) nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Oberseite (10) mit einer textilen Deckschicht (18) verbunden ist.
Orthopädische Schuheinlage (2) nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der schäumbare Kunststoff (4) Polyurethan ist.
Orthopädische Schuheinlage (2) nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, dass das aufgeschäumte Polyurethan unterschiedliche Härtebereiche aufweist, welche fließend ineinander übergehen.