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Die
vorliegende Erfindung betrifft eine Anlage zur Erzeugung elektrischer
Energie aus Wasserkraft umfassend eine in einem Wasservorrat unter der
Wasseroberfläche angeordnete von diesem Wasservorrat gespeiste
Zuflußleitung, wenigstens eine von dem zufließenden
Wasser beaufschlagte Einrichtung, die die mechanische Energie des
zufließenden Wassers in elektrische Energie umwandelt,
wenigstens ein Wasserauffangbecken, in das das zufließende
Wasser gelangt, sowie wenigstens eine Pumpvorrichtung, um das Wasser
aus dem Wasserauffangbecken zurück in das Gewässer
zu pumpen.
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Aus
der
DE 42 21 657 A1 ist
eine Anlage zur Gewinnung elektrischer Energie mit den eingangs genannten
Merkmalen bekannt. Bei dieser bekannten Lösung wird vorgeschlagen,
eine Wasserturbinenanlage in einem tiefen Gewässer auf
dem Gewässerboden zu platzieren. Aus dem Gewässer strömt
aufgrund des hydrostatischen Drucks Wasser über ein Zulaufrohr
zu einem Turbinenrad, welches dadurch angetrieben wird und Strom
erzeugt. Das Wasser gelangt dann in ein Auffangbecken, welches unterhalb
der Turbine liegt, wird dort aufgefangen und dann mit Hilfe von
Pumpen zur Wasseroberfläche zurückgepumpt. Diese
bekannte Anlage basiert bereits auf der grundlegenden Idee, eine
Einrichtung zur Erzeugung von Energie aus Wasserkraft unabhängig
von den klimatischen Bedingungen zu machen, das heißt,
dass anders als bei einem herkömmlichen Wasserkraftwerk
mit Staudamm, bei dem der Betrieb vom jeweiligen Anfall an Niederschlagswasser
abhängig ist, dieses gleichmäßig und
kontinuierlich betrieben werden kann.
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Diese
bekannte Anlage weist jedoch keine gute Energiebilanz auf. Durch
die Kraft des in dem Zulaufrohr abwärts strömenden
Wassers wird die Turbine angetrieben und Strom erzeugt. Um anschließend
das Wasser vom Boden des Gewässers wieder an die Wasseroberfläche
zurück zu pumpen wird die elektrische Energie wieder verbraucht.
Das System soll dadurch wirtschaftlich werden, dass der erzeugte
Strom zu Spitzenzeiten zu hohen Preisen verkauft wird und zum Hochpumpen
des Wassers an die Oberfläche billiger Nachtstrom eingesetzt
wird. Hier wird bereits deutlich, dass dies dem angestrebten Ziel
einer kontinuierli chen Arbeitsweise widerspricht. Bei der bekannten
Anlage ist weiterhin nachteilig, dass die Turbine in einem Gehäuse
in großer Tiefe in Nähe des Gewässergrunds
angeordnet ist und damit für Wartungsarbeiten nur sehr
schlecht zugänglich ist.
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Grundsätzlich
ist es aus dem Stand der Technik auch bekannt, Turbinen zur Erzeugung
von elektrischer Energie aus Wasserkraft direkt in einem Fallrohr
unterzubringen. Die
DE
101 60 916 A1 beschreibt ein solches Strömungsrohr,
innerhalb dessen eine Turbine angeordnet ist.
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Aufgabe
der vorliegenden Erfindung ist es, eine Anlage zur Erzeugung von
elektrischer Energie aus Wasserkraft zur Verfügung zu stellen,
bei der eine gleichmäßige kontinuierliche Gewinnung
der Energie mit höherem Wirkungsgrad und unabhängig von äußeren
Faktoren wie beispielsweise anfallendem Niederschlagswasser möglich
ist.
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Die
Lösung dieser Aufgabe liefert eine Anlage zur Erzeugung
elektrischer Energie aus Wasserkraft der eingangs genannten Gattung
mit den kennzeichnenden Merkmalen des Hauptanspruchs.
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Die
vorliegende Erfindung schlägt zur Lösung der vorgenannten
Aufgabe vor, dass eine im Endbereich der Zuflußstrecke
angeordnete Pumpvorrichtung vorgesehen ist, das stromabwärts
gelegene Ende der Zuflußstrecke mit einer nur in einer Richtung
durchlässigen Verschlusseinrichtung versehen ist und ein
Wasserauffangbecken vorgesehen ist, in das die Zuflußstrecke
mündet, wobei das Wasser mittels der Pumpvorrichtung in
das Wasserauffangbecken pumpbar ist, und dieses Wasserauffangbecken
mit einem Überlauf versehen ist, über den das
Wasser in den Wasservorrat zurückfließt.
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Anders
als in dem eingangs genannten Stand der Technik ergibt sich für
die erfindungsgemäße Anlage eine wesentlich bessere
Energiebilanz, denn es muss zum einen nicht das Wasser auf die Ausgangshöhe
zurückgepumpt werden, wozu ja praktisch die zuvor aus Wasserkraft
gewonnene Energie wieder verbraucht würde, sondern es wird
vielmehr das Wasser auf einem tieferen Niveau in den Wasservorrat
zurückgepumpt, wobei jedoch die in dem zufließenden
Wasser enthaltene Energie und der hydrostatische Druck der Wassersäule
im Wasservorrat genutzt werden.
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Man
kann bei der Konzeption einer erfindungsgemäßen
Anlage beispielsweise wie folgt vorgehen. Man bringt als Staubecken
einen hohen nach oben hin offenen Behälter in ein vergleichsweise
tiefes Gewässer ein, beispielsweise einen See oder auch
in das Meer, wobei man den Behälter zum Beispiel in einer
schwimmenden Plattform fixieren kann. Die Gewäs sertiefe
sollte ausreichend groß sein, damit sich eine ausreichende
Höhendifferenz für das in das Wasserauffangbecken
stürzende Wasser ergibt. Der Durchmesser des Behälters
muss nicht allzu groß sein, da es nur auf die Höhendifferenz
ankommt. Der Behälter kann zum Beispiel zylindrisch sein
oder auch rechteckig mit quaderförmigem Volumen. Die Grundrissform
des Behälters ist jedoch im Prinzip beliebig. Der Behälter
kann beispielsweise aus Beton vor Ort hergestellt werden, aber es
sind natürlich auch Behälter aus anderen Materialien
wie Metall oder Kunststoff denkbar. Die Herstellung und Installation
eines solchen Behälters ist erheblich kostengünstiger
als der Bau eines Staudamms, der sich ja über die gesamte
Breite eines Gewässers erstecken muss. In dem Behälter
installiert man in der Zuflußleitung ein Turbinenrad, welches
von dem mit hoher Geschwindigkeit in den Behälter stürzenden Wasser
beaufschlagt wird. Als Zuflußleitung dient beispielsweise
ein Rohr, welches in den Behälter mündet. Diese
Zuflußleitung ist in dem Gewässer verlegt und
ist an ihrem anderen Ende offen, so dass Wasser aus dem Gewässer
in das offene Ende der Zuflußleitung fließt. Dieses
andere offene Ende kann beispielsweise eine trichterförmige
Erweiterung haben, um den Zustrom des Wassers zu vereinfachen, und
es endet in einer ausreichenden Höhe unter dem Wasserspiegel
des Gewässers, so dass das Wasser unter dem entsprechenden
Druck gemäß dem dort herrschenden hydrostatischen
Druck in die Zuflußleitung eintritt.
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Das
zufließende Wasser stürzt dann in einer Höhe
H1 unterhalb des Wasserspiegels des Gewässers
in das Auffangbecken und legt innerhalb dieses bis zu dessen Ausfluss
am Grund des Auffangbeckens eine weitere Höhendifferenz
H2 zurück. Von dort aus gelangt
es in das zweite Becken, in dem es nach oben steigt und über
dessen Überlauf stürzt das Wasser und fließt
zurück in das Gewässer.
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Da
es sich um ein größeres Gewässer handelt,
läuft aus der Zuflußleitung stets oben Wasser
in den Auffangbehälter nach. Idealerweise ist die Kapazität
der Pumpvorrichtung so berechnet, dass in einer Zeiteinheit genau
die Menge an Wasser, die in das Auffangbecken zufließt,
auch wieder aus dem Auffangbecken heraus gepumpt wird, so dass sich
eine Art Gleichgewicht ergibt und der Wasserspiegel im Wasserauffangbecken
immer etwa auf gleicher Höhe verbleibt. Damit ist auch
die Höhe H2 konstant, die den Druck
am unteren Ende des Wasserauffangbeckens bestimmt, sowie die Kraft,
die durch das in das Wasserauffangbecken stürzende Wasser
ausgeübt wird. Die Höhe H1,
die den Druck in der Zuflußleitung bestimmt und die Höhe
H2, der Durchmesser des Behälters,
Größe und Anzahl und somit Pumpkapazität der
Pumpen können entsprechend berechnet und aufeinander abgestimmt
werden, so dass sich ein gleichmäßiger Betrieb
der Anlage ergibt. Solange das Gewässer ausreichend tief
ist und der Wasserspiegel im Gewässer nicht zu stark absinkt,
ist die Anlage von den äußeren Witterungsbedingungen und
zufließendem Niederschlagswasser unabhän gig. Wenn
das Gewässer ausreichend groß ist, wirkt sich
auch eine Trockenperiode kaum aus. Bei einem Absinken des Pegels
sinkt die Höhe H1 zwar, aber die übrigen
Parameter der Anlage können entsprechend angepasst werden.
Damit ausreichende Kräfte freigesetzt werden, sollten bevorzugt
die Höhe H1 und die Höhe
H2 etwa jeweils 10 m betragen.
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Anstelle
der Verwendung eines gestauten Wasservorrats beispielsweise in einem
natürlichen Gewässer kann man aber auch beispielsweise
Wasser als Wasservorrat verwenden, welches in einen Behälter
eingefüllt wurde. Auch hier ist der Wasservorrat nach oben
zur Atmosphäre hin offen, so dass darüber atmosphärischer
Druck herrscht. Man kann dann einen Teil der Zuflußstrecke
als Rohr oder Behälter ausführen, welcher ebenfalls
nach oben hin zur Atmosphäre hin offen ist. Die Zuflußleitung
kann dann weiter unterhalb in dieses Rohr einmünden. Die nur
in einer Richtung durchlässige Verschlußeinrichtung
befindet sich wiederum am unteren Ende der Zuflußstrecke.
Das Rohr oder der Behälter der Zuflußstrecke können
sich von oben nach unten hin konisch verjüngen. Diese Variante
hat den Vorteil, dass sie praktisch an einem beliebigen Ort installiert
werden kann. Der Durchmesser des Behälters muss nicht so
groß sein, da es im Rahmen der Erfindungsidee nur auf eine
ausreichende Höhe des Behälters ankommt, um den
notwendigen hydrostatischen Druck in der Zuflußleitung
zu erzeugen. Die übrigen erfindungsgemäß verwendeten
Komponenten, insbesondere das Wasserauffangbecken, können
bei dieser Variante ähnlich gestaltet sein wie bei der
zuvor beschriebenen Variante, bei der man in einem Gewässer
aufstaut. Bei dieser Variante erübrigt sich die Unterbrechung
der Zuflußstrecke und das zufließende Wasser stürzt
nicht im freien Fall über eine Teilstrecke. Es ergeben
sich konstruktive Vereinfachungen dadurch, dass man nur ein Wasserauffangbecken
benötigt.
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Gemäß einer
bevorzugten Weiterbildung der Erfindung ist bei der Variante, bei
der man einen Wasservorrat aus einem Gewässer verwendet,
vorgesehen, dass das Staubecken ein nach oben zur Atmosphäre
hin offener Behälter ist, der die Wasseroberfläche
des Gewässers überragt, soweit, dass auch bei
Wellenbewegungen kein Wasser aus dem Gewässer oben über
den Rand in den Behälter fließen kann. Im Staubecken
und auch im Eintrittsbereich des Wasserauffangbeckens, welches ebenfalls oben
offen ist, herrscht somit atmosphärischer Druck.
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Bevorzugt
kann sich ein Teilabschnitt der Zuflußstrecke von oben
nach unten gesehen konisch oder trichterartig verjüngen,
so dass der Druck in dessen unterem Bereich weiter erhöht
wird. Die darüberhinaus notwendige weitere Druckerhöhung,
die man benötigt, um das Wasser in das Wasserauffangbecken
zu pumpen, wird mittels der im stromabwärts gelegenen Bereich
der Zuflußstrecke angeordneten Pumpvorrichtung erzeugt.
Selbst wenn der Druck im Wasserauffangbecken höher wäre
als im Endbereich der Zuflußstrecke, kann das Wasser nicht
zurückströmen, da die Verschlusseinrichtung nur
eine Strömung in einer Richtung zulässt.
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Gemäß einer
bevorzugten Weiterbildung der Erfindung ist vorgesehen, dass der
Wasservorrat in einem zur Atmosphäre nach oben hin offenen
Behälter oder Staubecken aufgenommen ist, welcher(s) einen
im unteren Bereich angeordneten Dom aufweist, der gegenüber
dem Wasservorrat nach oben hin geschlossen ist, wobei das Wasserauffangbecken
mit Abstand unterhalb des Doms angeordnet ist und sich oberhalb
des Wasserauffangbeckens und unterhalb des Doms ein Luftvolumen
befindet. Dieses Luftvolumen kann man beispielsweise dadurch erzeugen, dass
man bevor die Anlage anläuft, über eine geeignete
Einrichtung Druckluft in den Hohlraum unter dem Dom pumpt. Der Wasserspiegel
unterhalb des Doms muss in jedem Fall so tief liegen, dass dieser unter
dem Überlaufrand des Wasserauffangbeckens liegt und somit
das Wasser beim Überlaufen aus dem Wasserauffangbecken
aufgrund der Schwerkraft in das Wasser unterhalb des Doms stürzt.
Vorzugsweise dient somit der obere Rand des Wasserauffangbeckens
als Überlauf für das in den Wasservorrat zurückfließende
Wasser, wobei dieser obere Rand mit Abstand oberhalb des Wasserpegels
im Dom liegt und das untere Ende der Zuflußstrecke mit
der Verschlusseinrichtung unterhalb des oberen Rands des Wasserauffangbeckens
endet und in das Wasser in diesem Wasserauffangbecken eintaucht.
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Weiterhin
kann gemäß einer vorteilhaften konstruktiven Lösung
der untere Abschnitt der Zuflußstrecke durch den das Luftvolumen
des Wasserauffangbeckens gegenüber dem Wasservorrat nach oben
hin abschließenden Dom nach unten hindurch geführt
sein.
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Die
Einrichtung zur Erzeugung der elektrischen Energie aus Wasserkraft
umfasst bevorzugt wenigstens eine Turbine in der Zuflußleitung,
welche beispielsweise stromaufwärts der Eintrittsöffnung
der Zuflußstrecke in das Wasserauffangbecken oder an anderer
geeigneter Stelle in der Zuflußleitung angeordnet ist.
Bevorzugt ist es, die Turbine dort anzuordnen wo kein Wasser steht,
also in einem trockenen Bereich des Staubeckens, welches zur Atmosphäre hin
nach oben offen ist, bei der Variante, bei der der Wasservorrat
aus einem Gewässer durch Aufstauen erhalten wird. Bei der
anderen Variante, bei der sich der Wasservorrat in einem Behälter
befindet, kann man die Zuflußleitung aus diesem Behälter
abschnittsweise hinausführen, so dass auch hier die Turbine
in einem Trockenbereich liegen kann. Die Turbine ist dann im Falle
einer Reparatur oder Wartung wesentlich einfacher zugänglich.
Die dort erzeugte elektrische Energie wird dann bevorzugt teilweise
dazu genutzt, die Pumpe anzutreiben, die das Wasser aus der Zuflußstrecke
in das Wasserauffangbecken pumpt.
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Die
Zuflußleitung muss bei einem natürlichen Gewässer
nicht unbedingt nur innerhalb des Gewässers verlegt sein,
sondern könnte beispielsweise auch abschnittsweise in einem
Uferbereich oder über Land verlegt sein. Es muss sich nicht
unbedingt um ein stehendes Gewässer handeln, sondern man
kann den Wasservorrat auch durch aufstauen aus einem fließenden
Gewässer gewinnen.
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Gegenstand
der vorliegenden Erfindung ist weiterhin ein Verfahren zur Erzeugung
elektrischer Energie aus Wasserkraft, insbesondere unter Verwendung
einer Anlage der zuvor beschriebenen Art, bei dem man in einer Zuflußleitung,
deren eines Ende (Eintrittsende) offen ist und in einem Wasservorrat mit
Abstand unter der Wasseroberfläche angeordnet ist, so dass
die Zuflußleitung von diesem Wasservorrat gespeist wird,
wenigstens eine von dem zufließenden Wasser beaufschlagte
Einrichtung anordnet, die die mechanische Energie des zufließenden
Wassers in elektrische Energie umwandelt, wobei das andere Ende
der Zuflußleitung (Austrittsende) in wenigstens ein innerhalb
eines Staubeckens oder Behälters angeordnetes Wasserauffangbecken
mündet, man das zufließende Wasser in dieses Wasserauffangbecken
strömen lässt, und man dieses zufließende
Wasser mittels einer Pumpvorrichtung am stromabwärts gelegenen
Ende einer Zuflußstrecke in das Wasserauffangbecken pumpt,
welches sich unterhalb des Wasservorrats befindet und von diesem nach
oben hin abgeschottet ist, wobei das aus dem Wasserauffangbecken überlaufende
Wasser zurück in den Wasservorrat fließt.
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Die
in den Unteransprüchen genannten Merkmale betreffen bevorzugte
Weiterbildungen der erfindungsgemäßen Aufgabenlösung.
Weitere Vorteile der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden
Detailbeschreibung.
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Nachfolgend
wird die vorliegende Erfindung anhand von Ausführungsbeispielen
unter Bezugnahme auf die beiliegenden Zeichnungen näher
erläutert. Dabei zeigt:
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1 eine
schematisch vereinfachte Schnittdarstellung einer Anlage gemäß einer
ersten beispielhaften möglichen Ausführungsvariante
der vorliegenden Erfindung;
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2 eine
schematisch vereinfachte Schnittdarstellung einer Anlage gemäß einer
alternativen Ausführungsvariante der vorliegenden Erfindung.
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Es
wird zunächst auf 1 Bezug
genommen und anhand dieser schematisch vereinfachten Darstellung
wird der prinzipielle Aufbau einer erfindungsgemäßen
Anlage gemäß einer ersten möglichen Ausführungsvariante
erläutert. Es ist zunächst ein großes
Staubecken 12 vorgesehen, welches beispielsweise an einer
in einem tiefen Gewässer 15 an der Wasseroberfläche
treibenden Plattform 30 verankert ist, wobei das Staubecken 12 in
einer entsprechenden Ausnehmung in der Plattform eingefasst sein
kann. Das Staubecken überragt den Wasserspiegel des Gewässers 15 so
weit, dass aus dem Gewässer auch bei Wellenbewegungen kein
Wasser über den oberen Rand in das Staubecken fließen kann
und das Staubecken ist oberseitig zur Atmosphäre hin offen,
so dass im Innenraum des Staubeckens 12 atmosphärischer
Druck herrscht. Das Staubecken 12 kann beispielsweise ein
zylindrischer oder quaderförmiger Behälter sein,
dessen Wandung mit 13 bezeichnet ist. Der Innenraum 14 des
Staubeckens 12 ist trocken, da dessen Wandung 13 den Wasserspiegel
des Gewässers allseits überragt.
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Die
Anlage umfasst einen Wasserauffangbehälter 11,
der innerhalb des Staubeckens und mit Abstand zu dessen Wandung 13 angeordnet
ist und der folglich kleiner ist als das Staubecken 12.
Das Wasser aus dem Gewässer 15 tritt an dem zum
Gewässer hin offenen Eintrittsende 22 in die Zuflußleitung 16 ein.
Dieses Eintrittsende 22 befindet sich in einer ausreihenden
Tiefe unterhalb des Wasserspiegels des Gewässers, beispielsweise
in einer Tiefe von 25 m. Die Zeichnung ist hier nicht maßstäblich
und gibt die Verhältnisse nur schematisch wieder. Aufgrund des
hydrostatischen Drucks strömt dann das Wasser mit entsprechend
hoher Geschwindigkeit in der Zuflußleitung 16 und
treibt dabei die in dieser angeordnete Turbine 27 an. Wie
man sieht befindet sich die Turbine innerhalb des Staubeckens, was
den Vorteil hat, dass die Turbine 27 im Trockenbereich
liegt und somit für eine Wartung besser zugänglich
ist. Die mittels der Turbine erzeugte elektrische Energie kann teilweise
extern abgeführt werden und zum Antrieb einer Pumpvorrichtung 31 genutzt
werden, was später noch im Detail erläutert wird.
Die Zuflußleitung 16 endet in dem Gewässer 15 und
hat ein zu diesem hin offenes Ende 22, welches im Gewässer
in ausreichender Höhe unter dem Wasserspiegel endet, so dass
dieses Ende 22 auch bei Absinken des Wasserspiegels immer
unterhalb des Wasserspiegels liegt und somit immer neues Wasser
aus dem Gewässer in die Zuflußleitung 16 nachfließen
kann.
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Das
Wasser 17 tritt am Austrittsende 23 aus der Zuflußleitung 16 aus
und stürzt im freien Fall in den Wasserauffangbehälter 11,
der wie man sieht oben trichterartig erweitert ist und das Wasser
auffängt. In dem Wasserauffangbehälter 11 strömt
dann das gestaute Wasser 20 unter Druck nach unten, wobei
sich dieser Wasserauffangbehälter nach unten hin im Querschnitt
verjüngt, was zu einer Druckerhöhung führt.
Das aufgrund der Verjüngung im Durchmesser schmalere untere
Ende 24 des Wasserauffangbehälters 11 ist
mit einer Verschlusseinrichtung 44 versehen, die wie ein
Rückschlagventil ausgebildet ist und nur in einer Richtung öffnet,
in der Gegenrichtung hingegen sperrt. Das untere Ende 24 des Wasserauffangbeckens 11 taucht
in ein zweites Becken 21 ein, welches etwa trichterartig
geformt ist und an seinem oberen Ende einen Überlaufrand 21a aufweist.
Das zweite Becken 21 umgibt wie man sieht das untere Ende 24 des
Wasserauffangbeckens 11, beispielsweise etwa konzentrisch.
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In
dem Bereich des unteren Endes 24 befindet sich in dem hier
nahezu rohrförmig ausgebildeten Wasserauffangbecken 11 eine
Pumpe 31, die elektrisch betrieben wird und dazu über
eine Leitung 25 mit der Turbine 27 verbunden ist, über
die die Pumpe mit elektrischer Energie versorgt werden kann. Diese Pumpe 31 sorgt
für eine weitere Druckerhöhung, so dass nach Öffnen
der Verschlusseinrichtung 44 das Wasser mit hohem Druck
aus dem unteren Bereich des Wasserauffangbehälters 11 austritt
und in das zweite Becken fließt. Von dort steigt es in
dem zweiten Becken 21 nach oben und fließt das über
den Überlaufrand 21a. Es genügt, wenn
das zweite Becken ein kleineres Volumen aufnehmen kann als das Wasserauffangbecken.
Das zweite Becken 21 taucht wiederum in das Wasser des
Gewässers ein, dessen Wasserpegel 34 hier etwas
unterhalb des Überlaufrands 21a des zweiten Beckens 21 liegt,
so dass das aus dem zweiten Becken 21 überlaufende
Wasser aufgrund der Schwerkraft in das Wasser des Gewässers
stürzt.
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Das
Staubecken 12 ist unterseitig durch einen Dom geschlossen,
der sich am äußeren Rand bis zur vertikalen Wandung 13 des
Staubeckens hin erstreckt. Durch den Dom 32 wird ein kuppelförmiger Hohlraum
geschaffen, der unterhalb des Staubeckens 12 liegt. Bevor
man Wasser aus dem Wasserauffangbecken 11 in das zweite
Becken 21 strömen lässt, füllt
man über eine Druckluftleitung 26 Luft in den
Hohlraum unterhalb des Doms 32, so dass sich dort ein Luftvolumen 33 über
dem Wasserpegel 34 ergibt. Die durch den hydrostatischen
Druck des Gewässers 15 unter Druck stehende Luft
in dem Luftvolumen 33 befindet sich somit oberhalb des
zweiten Behälters 21, hat aber durch den Dom 32 keine
Verbindung mit dem Innenraum 14 des Staubehälters 12,
in dem atmosphärischer Druck herrscht. In den Hohlraum
unter dem Dom 32 kann über die Druckluftleitung 26 vor
Beginn des Prozesses so viel Luft eingefüllt werden, dass
sich ein gewünschter Wasserpegel 34 ergibt, der
in jedem Fall um eine gewisse Distanz unter dem Überlaufrand 21a liegt,
so dass das Wasser, welches im zweiten Becken 21 überläuft,
in das Wasser des Gewässers 15 stürzt.
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In
der Zuflußleitung 16 ist ein hier nicht dargestelltes
Ventil vorgesehen, nach dessen Öffnung dann Wasser aus
der Zuflußleitung in den Wasserauffangbehälter 11 stürzt.
Nach Öffnen der Verschlusseinrichtung 44 wird
das Wasser vom unteren Ende 24 des Wasserauffangbehälters 11 aus
in den zweiten Behälter 21 gepumpt, so dass dieser überfließt
und das Wasser zurück in das Gewässer 15 fließt.
Das oben in der Zuflußleitung 16 strömende zufließende
Wasser beaufschlagt die Turbine (oder auch mehrere Turbinen), wodurch
Strom erzeugt wird. Die Anlage kann kontinuierlich arbeiten, da
das aus dem Gewässer zufließende Wasser wieder
in das Gewässer zurückfließt.
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Das
Eintrittsende 22 der Zuflußleitung 16 kann
beispielsweise 25 m unterhalb des Wasserspiegels liegen und der
Höhenunterschied bis zum unteren Ende des Wasserauffangbeckens 11 kann
beispielsweise weitere 50 m betragen. Die jeweiligen Höhendifferenzen
können jedoch im Prinzip beliebig gewählt werden,
wobei die Anlage so ausgelegt werden muss, dass am Bereich des Austritts
des Wassers aus dem Wasserauffangbecken 11 ein ausreichend
hoher Druck erzeugt wird. Ein wesentlicher Vorteil der Anlage besteht
darin, dass die Erstellung eines Staubeckens 12 mit beispielsweise
einem Durchmesser von 30 m oder dergleichen in einem tiefen Gewässer
erheblich kostengünstiger ist als der Bau eines Staudamms,
der sich über die gesamte Breite des Gewässers
erstrecken muss. Zudem ist die Anlage vom anfallenden Niederschlag
unabhängig und kann kontinuierlich arbeiten, da das Wasser in
das Gewässer 15 zurückgeführt
wird.
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Nachfolgend
wird unter Bezugnahme auf 2 eine zweite
alternative Ausführungsvariante der vorliegenden Erfindung
beschrieben. Bei dieser Ausführungsvariante wird nicht
ein Wasservorrat aus einem natürlichen Gewässer
genutzt, sondern es wird ein Behälter 112 verwendet,
der vergleichsweise hoch ist, beispielsweise zehn, zwanzig Meter
oder mehr und der ein entsprechendes Volumen an Wasser als Wasservorrat 15 aufnimmt.
Der Behälter kann nach oben hin offen sein, so dass über
dem Wasserspiegel 10 atmosphärischer Druck herrscht.
Die Zuflußleitung 116 ist wiederum an ihrem Zuflußende 22 zu
dem Wasservorrat 15 hin offen und endet eine ausreichende
Distanz unterhalb des Wasserspiegels 10, so dass das Wasser
durch den hydrostatischen Druck in die Zuflußleitung 16 eintritt.
Bei dieser Variante ist wie man sieht die Zuflußleitung über
eine Teilstrecke aus dem Behälter 112 heraus geführt,
so dass man dort die Turbine 27 in einem für die
Wartung zugänglichen Trockenbereich anordnen kann. Danach
tritt sie wieder in den Behälter 112 ein. Bei dieser
Variante entfällt auch der erste Wasserauffangbehälter
ebenso wie die Strecke, in der das Wasser im freien Fall stürzt.
Vielmehr tritt die Zuflußleitung stromabwärts
an einer Einmündung 120 in eine Art Rohr 111 ein,
welches wie in der Zeichnung gegebenenfalls sich von oben nach unten
konisch verjüngend ausgebildet sein kann. Dieser Rohr 111 erstreckt
sich in dem Behälter 112 mit dem Wasservorrat
bis nach oben hin und überragt den Wasserspiegel 10 und
ist ebenfalls zur Atmosphäre hin oben offen.
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Die
Füllhöhe des Wassers in dem Rohr 111 kann
gegebenenfalls variieren, muss aber jedenfalls so hoch sein, dass
das Rohr über die Einmündung hinaus nach oben
gefüllt ist. Bei Füllhöhe entsprechend
der Höhe des Wasserspiegels 10 im Behälter 112 ist
der hydrostatische Druck im Rohr 111 im Bereich der Einmündung 120 der
gleiche wie derjenige in der Zuflußleitung 116.
Es ist auch hier der Dom 32 vorhanden, der ein Luftvolumen 33 unterhalb
des Doms nach oben hin gegen den Wasservorrat 15 abschließt.
Unterhalb dieses Doms 32 befindet sich das Wasserauffangbecken 21.
In diesem Fall ist also nur ein einziges Wasserauffangbecken 21 vorhanden. Das
Rohr 111, über das das Wasser zufließt,
ist durch den Dom hindurch geführt und endet in dem Wasser des
Wasserauffangbeckens 21. Im unteren Endbereich des Rohrs 111 befindet
sich eine Pumpe 31 zur Druckerhöhung.
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Das
Wasser strömt dann bei geöffnetem Ventil 44 in
das Wasserauffangbecken 21, welches eine Wannenform hat
mit einem Überlaufrand, über den dann das Wasser überläuft
und schließlich in das unterhalb des Doms 32 unter
dem Luftvolumen 33 befindliche Wasser 115 gelangt,
welches wiederum mit dem Wasservorrat 15 im Behälter
in Strömungsverbindung steht, so dass das Wasser letztendlich
in den Wasservorrat 15 zurückfließt.
Die Luft 33 kann nicht aus dem Dom 32 entweichen,
das dieser wie eine Art Glocke konstruiert ist. Die Luft dort steht
unter entsprechendem Druck und kann vor Beginn des Verfahrens dort
eingefüllt werden. Das Wasserauffangbecken 21 ruht
hier über eine Tragkonstruktion 117 auf dem Boden 118 des
Behälters 112, so dass es abgestützt
ist. Für den Dom 32 ist ebenfalls eine Stützkonstruktion 119 vorhanden,
um diesen abzustützen, die aber nur aus Trägern
oder Pfeilern besteht, so dass das Wasser 115 unterhalb
des Doms 32 zwischen diesen Trägern hindurch fließen
kann und in Strömungsverbindung mit dem Wasservorrat 15 im
Behälter 112 steht. Im Übrigen ist die
Funktionsweise dieser Anlage zu derjenigen des bereits zuvor beschriebenen
Ausführungsbeispiels analog.
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- 10
- Wasseroberfläche
- 11
- Wasserauffangbecken
- 12
- Staubecken
- 13
- Wandung
des Staubeckens
- 14
- Innenraum
des Staubeckens
- 15
- Wasservorrat,
Gewässer
- 16
- Zuflußleitung
- 17
- stürzendes
Wasser
- 20
- gestautes
Wasser
- 21
- (zweites)
Wasserauffangbecken
- 21a
- Überlaufrand
- 21b
- Bodenbereich
- 22
- Eintrittsende
der Zuflußleitung
- 23
- Austrittsende
der Zuflußleitung
- 24
- unteres
Ende des Wasserauffangbehälters
- 25
- elektrische
Leitung
- 26
- Luftleitung
- 27
- Turbine
- 31
- Pumpvorrrichtung
- 32
- Dom
- 33
- Luftvolumen
- 34
- Wasserpegel
- 44
- Verschlußeinrichtung
- 111
- Rohr
- 112
- Behälter
- 115
- Wasser
unter dem Dom
- 116
- Zuflußleitung
- 117
- Tragkonstruktion
- 118
- Boden
des Behälters
- 119
- Stützkonstruktion,
Pfeiler
- 120
- Einmündung
-
ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
-
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-
Zitierte Patentliteratur
-
- - DE 4221657
A [0002]
- - DE 10160916 A1 [0004]