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Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Erzeugung eines einem Werkstück zugeordneten Bogens mit einer einem Werkstück zugeordneten, zwei gegeneinander abgewinkelte Führungsschenkel aufweisenden Führung sowie hiermit zusammenwirkenden, jeweils einem Führungsschenkel zugeordneten Führungsorganen, die mit dem Werkstück verbindbar sind, das durch Bewegung der Führungsorgane entlang der Führungsschenkel eine Bogenbewegung beschreibt und mit dem Werkstück zum Eingriff bringbar ist.
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Eine Anordnung dieser Art ist aus der
DE 40 16 012 A1 bekannt. Bei dieser bekannten Anordnung besitzen die Führungsschenkel vertikal verlaufende, seitliche Anlageflächen, an denen die mit dem Werkstück verbundenen Führungsorgane zur Anlage gebracht werden. Es ist daher erforderlich, das Werkstück bzw. die hieran befestigten Führungsorgane bei der Herstellung eines Bogens kontinuierlich gegen die Anlageflächen der Führungsschenkel zu drücken. Dies ist umständlich und kann zu Ungenauigkeiten und Unfällen führen, da gleichzeitig die bogenförmige Vorschubbewegung bewerkstelligt werden muss. Die Führungsschenkel der bekannten Anordnung sind ein- und ausfahrbar in Führungsprofilen aufgenommen, die ihrerseits drehbar an zugeordneten Tragarmen angebracht sind. Diese sind ihrerseits wiederum schwenkbar an einem stationären Gerüst angelenkt. Dieses Gerüst ist auf einem Tisch einer Tischoberfräse stationiert, die einen den Tisch von unten durchgreifenden Fräskopf aufweist. Eine Abstandsänderung des Fräskopfes gegenüber den Führungsschenkeln ist hier nicht vorgesehen. Zum Fräsen gegeneinander versetzter Bögen müssen daher die Führungsorgane auf dem Werkstück versetzt werden, was ebenfalls umständlich ist und zu Ungenauigkeiten führen kann. Außerdem kann bei der der bekannten Anordnung zugrundeliegenden Tischoberfräse auch keine vertikale Bewegung des Fräskopfes zum Einstechen in ein Werkzeug ausgeführt werden. Die bekannte Anordnung eignet sich daher nur zur Bearbeitung von auf einer Bandsäge bereits vorgeschnittenen Bögen. Die bekannte Anordnung erweist sich daher insgesamt als nicht bedienungsfreundlich, unfallsicher und genau genug.
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Hiervon ausgehend ist es daher die Aufgabe der vorliegenden Erfindung eine Vorrichtung eingangs enwähnter Art so zu verbessern, dass eine hohe Bedienungsfreundlichkeit, Unfallsicherheit und Genauigkeit erreicht werden.
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Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, dass jeder Führungsschenkel mit einer seiner Oberseite zugeordneten Führungsnut versehen ist, in die das jeweils zugeordnete Führungsorgan eingreift, und dass eine der Führung zugeordnete und gegenüber dieser verstellbare Halteeinrichtung zur Aufnahme des Werkzeugs vorgesehen ist.
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Mit diesen Maßnahmen werden die oben geschilderten Nachteile des gattungsgemäßen Standes der Technik vollständig vermieden. Die in die Führungsnuten eingreifenden Führungsorgane ergeben in vorteilhafter Weise automatisch die richtige und genaue Führung des Werkstücks, das einfach auf den Führungsschenkeln aufliegen kann. Dies ermöglicht eine gute Sicht zum Werkzeug sowie eine einfache und unfallsichere und dennoch eine hohe Arbeitsgenauigkeit gewährleistende Handhabung. Ein zusätzlich zur Bewegung des Werkstücks erforderlicher Anpressvorgang ist in vorteilhafter Weise nicht erforderlich. Ein weiterer Vorteil der erfindungsgemäßen Maßnahmen ist darin zu sehen, dass infolge der Verstellbarkeit der zur Aufnahme eines Werkzeugs vorgesehenen Halteeinrichtung gegenüber den Führungsschenkeln mit ein- und derselben Einstellung der Führungsschenkel mehrere, um eine bestimmte Breite gegeneinander versetzte Bögen, z. B. der Innenbogen und der Außenbogen eines gebogenen Werkstücks, herstellbar sind. Hierzu ist lediglich die Halteeinrichtung entsprechend zu verstellen. Außerdem ermöglicht die verstellbare Halteeinrichtung den Einsatz eines vertikal bewegbaren Werkzeugs, beispielsweise einer Handoberfräse, was einen Einstich in das Werkstück sowie ein Arbeiten in mehreren Arbeitsschritten ermöglicht. Dabei ist es in vorteilhafter Weise möglich, bei der Herstellung sehr schmaler Werkstücke das Rohstück zunächst nicht gänzlich durchzustechen, so dass dieses zunächst noch die Zerspanungskräfte aufnehmen kann. Zudem wird hierdurch auch der Gefahr einer Durchbiegung von sehr schmalen Werkstücken vorgebeugt.
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Vorteilhafte Ausgestaltungen und zweckmäßige Fortbildungen der übergeordneten Maßnahmen sind in den Unteransprüchen angegeben.
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In einer vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung kann vorgesehen sein, dass der Winkel zwischen den Führungsschenkeln einstellbar ist. Auf diese Weise kann der Radius bzw. die sog. Krümmung oder Biegung des zu erzeugenden Bogens mit einfachen Mitteln eingestellt werden, wobei mehrere derartige Vorrichtungen, die jeweils unterschiedliche Bogenradien erzeugen, nicht vorgesehen werden müssen. Es können somit mit einer einzigen Vorrichtung unterschiedliche Bögen erzeugt werden.
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Um dies zu bewerkstelligen, kann vorteilhaft vorgesehen sein, dass die beiden Führungsschenkel direkt aneinander anschließen und über ein Gelenk knickbar miteinander verbunden sind. Durch das Vorsehen eines Gelenks zwischen den beiden Führungsschenkeln kann die gewünschte Radiuseinstellung mit einfachen Mitteln ermöglicht werden.
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Ferner kann von Vorteil sein, wenn die Führungsschenkel über ein Zwischenstück miteinander verbunden und gegenüber dem Zwischenstück ebenfalls schwenkbar sind. Durch eine derartige Ausgestaltung der erfindungsgemäßen Vorrichtung können spezielle Bögen, wie Korbbögen, hergestellt werden. Sofern das Zwischenstück eine besondere Form aufweist, können hiermit praktisch Bögen jeder Art hergestellt werden.
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Die erfindungsgemäße Vorrichtung kann als Bogenfräsvorrichtung und/oder Bogenanreißvorrichtung Verwendung finden. Je nach dem wird auf der Halteeinrichtung ein beispielsweise durch eine Handoberfräse gebildetes Fräswerkzeug oder ein Reißwerkzeug aufgesetzt.
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Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen und zweckmäßige Fortbildungen sind in den restlichen Unteransprüchen angegeben und aus der nachstehenden Beispielsbeschreibung anhand der Zeichnung näher entnehmbar.
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In der nachstehend beschriebenen Zeichnungen zeigen:
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1 eine schematische Darstellung der erfindungsgemäßen Vorrichtung in der Draufsicht;
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2 eine schematische Darstellung eines mit der Vorrichtung gemäß 1 bearbeiteten Werkstücks in der Draufsicht;
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3a eine Schnittansicht nach der Linie A-A gemäß 1 zur Darstellung einer ersten Ausführungsform eines Führungsorgans;
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3b eine Schnittansicht nach der Linie A-A gemäß 1 zur Darstellung einer alternativen Ausführungsform eines Führungsorgans;
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3c eine schematische Darstellung einer Ausführung mit Werkstückaufnahmeschlitten;
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4 eine Schnittansicht nach der Linie B-B gemäß 1 zur Darstellung einer Stelleinrichtung für einen Führungsschenkel; und
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5 eine Vorderansicht der erfindungsgemäßen Vorrichtung.
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Unter einem Bogen im Sinne der vorliegenden Erfindung wird nicht nur ein bogenförmiger geometrischer Körper verstanden, sondern beispielsweise auch ein nutenförmiger Bogen als Verzierung oder ähnliche bogenförmige Formen.
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Hauptanwendungsgebiet der Erfindung sind sogenannte Bogenfräsvorrichtungen zur Erzeugung von Bögen, wie Rundbögen, Korbbögen, Stichbögen, Füllungsbögen, etc., hauptsächlich zur Herstellung von Fenstern, Türen oder auch Möbelstücken, wie Schränken oder ähnlichem, wo derartige Bögen notwendig sind oder als Verzierung dienen sollen.
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Die der 1 zugrundeliegende Vorrichtung 1 weist zwei gegeneinander abgewinkelte, auf einem Tisch 2 befestigte Führungsschenkel 3a und 3b auf, die vorzugsweise aus Metall hergestellt sind, jedoch auch aus Holz oder Kunststoff sein können. Die beiden Führungsschenkel 3a und 3b schließen, wie ersichtlich, direkt aneinander an, wobei sie im Anschlagbereich durch ein Gelenk 4 miteinander verbunden sein können. Das Gelenk 4 ermöglicht das stufenlose Aufeinanderzu- oder Voneinanderwegbewegen der beiden Führungsschenkel 3a und 3b, um den von den Führungsschenkeln 3a und 3b eingeschlossenen durch einen Bogenpfeil angedeuteten Winkel einstellen zu können.
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Um die Führungsschenkel 3a und 3b genau zueinander positionieren zu können, ist eine Stelleinrichtung 5 vorgesehen, die im radial äußeren Bereich wenigstens eines Führungsschenkels 3a oder 3b, hier des Führungsschenkels 3b, vorgesehen ist. Der andere Führungsschenkel 3a kann dabei unverstellbar fixiert sein. Vorteilhaft können jedoch beide Führungsschenkel 3a und 3b verstellbar angeordnet sein, wobei beiden Führungsschenkeln 3a und 3b zweckmäßig eine Stelleinrichtung 5 zugeordnet ist.
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Die Stelleinrichtung 5 kann gemäß 4 als Feststellschraube ausgebildet sein, die nach eingestellter Position des Führungsschenkels 3b zu dem Führungsschenkel 3a von unten in die Unterseite des Führungsschenkels 3b eingreift und diesen in der geforderten Position feststellt. Damit das Verstellen und Feststellen des Führungsschenkels 2b leicht vorgenommen werden kann, kann die Stelleinrichtung 5 entlang eines im Tisch 2 eingebrachten, vorzugsweise einen Kreisabschnitt formenden Langlochs 6 entlangverfahren werden. Das Langloch 6 sollte dabei in seiner Länge so gewählt sein, dass alle bisher gängigen und auch in Zukunft neu hinzukommenden Bogenradien von zu fertigenden Werkstücken schnell einstellbar sind. Die Stelleinrichtung 5 kann alternativ auch im Bereich des Gelenks 4 vorgesehen sein, so dass nach Einstellung des Winkels zwischen den beiden Führungsschenkeln 3a und 3b das Gelenk 4 festgestellt wird. Bei dieser Ausführung kann auf das Langloch 6 im Tisch 2 verzichtet werden.
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Damit der geforderte Bogenradius auch exakt eingestellt werden kann, kann jedem verstellbaren Führungsschenkel, hier dem Führungsschenkel 3b, eine Skala 7 zugeordnet sein, mittels der der Winkel zwischen den beiden Führungsschenkeln 3a und 3b bzw. der dadurch vorgegebene Bogenradius eingestellt werden kann. Die Skala 7 ist neben dem Langloch 6 vorgesehen, hier vom Langloch 6 aus radial innen, wobei sie auf dem Tisch 2 als Einzelelement entsprechend aufgebracht oder auch aufgedruckt sein kann. Sie kann selbstverständlich auch vom Langloch 6 aus radial außen vorgesehen sein. Damit ein genaues Einstellen des Winkels anhand der Skala 7 vorgenommen werden kann, sollte die Skala 7 ebenfalls wie das Langloch 6 vorzugsweise als Kreisabschnitt ausgebildet sein. Es ist selbstverständlich auch möglich, die Skala 7 als geradlinige Skala auszuführen und entsprechend dem oben Beschriebenen auf den Tisch 2 aufzubringen. Der Führungsschenkel 3b kann somit entlang der Skala 7 bewegt werden, um den geforderten Bogenradius eines zu fertigenden Bogens in/aus einem Werkstück einzustellen.
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Vorteilhaft kann zusätzlich oder alternativ eine symmetrisch zu den Führungsschenkeln 3a, b angeordnete, nach Art einer Winkelhalbierenden durch den Knickpunkt 26 gehende Längenskala 30 vorgesehen sein. Zum Einstellen eines maßigen Bogens wird einfach ein gleichschenkliges Hilfsdreieck aus den Führungsschenkeln zugeordneten Seiten und einer gedachten Hypotenuse mit der Sehnenlänge des gewünschten Bogens entsprechender Länge gebildet. Auf der Längenskala 30 kann dann die Stichhöhe des Bogens abgelesen werden.
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1 zeigt weiterhin eine Halteeinrichtung 8 zur Aufnahme eines Werkzeugs 9, hier einer Fräsvorrichtung, vorzugsweise einer Handoberfräse, wie aus 5 ersichtlich ist. Das als Fräsaggregat ausgebildete Werkzeug 9 weist zur Erzeugung eines einem Werkstück zugeordneten Bogens eine antreibbare Spindel 10 auf, die einen als Finger- oder Profilfräser ausgebildeten Fräser 11 trägt, mit dem der gewünschte Bogen im/am Werkstück ausgefräst bzw. abgefräst werden kann.
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Auf der Halteeinrichtung 8 kann anstatt eines Fräsaggregats als Werkzeug 9 auch ein Reißwerkzeug, beispielsweise in Form einer Anreißnadel oder auch eines Stifts zum Anzeichnen eines Bogens auf dem Werkstück, aufgenommen werden. Das Anzeichnen mittels des Reißwerkzeugs kann auch als Vorschritt zum anschließenden Fräsen des Bogens durchgeführt werden. Das bedeutet, dass mittels des Reißwerkzeugs der zu fertigende Bogen auf dem Werkstück angezeichnet wird und dann mittels des Fräsaggregats 9 entlang der Anzeichnung gefräst wird. Dies ist dahingehend von Vorteil, dass auf diese Weise schon vorab der zu erzeugende Bogen näher begutachtet und eventuelle Korrekturen vorgenommen werden können.
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Die speziell in 1 dargestellte, ebenfalls aus Metall, Holz oder Kunststoff hergestellte Halteeinrichtung 8 für das Werkzeug 9 kann dabei zur genauen Positionierung des Werkzeugs 9 gegenüber den Führungsschenkeln 3a und 3b und damit gegenüber dem Werkstück verstellbar ausgebildet sein. Das heißt, sie kann zweckmäßig entlang der Winkelhalbierenden zwischen den Führungsschenkeln 3a und 3b verschoben werden, was in 1 mit dem Pfeil 12 und einem gestrichelt angedeuteten Langloch 13 gezeigt werden soll und/oder zur Anpassung an die Dicke des Werkstücks in ihrer Höhe verstellt werden. Alternativ oder zusätzlich zu dieser Ausgestaltung der Halteeinrichtung 8 kann sie auch auf einem Schwenkarm angeordnet sein, um, wenn notwendig, ein Verschwenken entlang der dargestellten Pfeile 14 zu ermöglichen.
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Es kann aber auch vorteilhaft sein, wenn nur das auf der Halteeinrichtung 8 aufgesetzte Werkzeug 9 entlang der Winkelhalbierenden zwischen den Führungsschenkeln 3a und 3b verschoben werden kann und die Halteeinrichtung 8 selbst nicht verschiebbar ausgebildet ist oder nur entlang den Pfeilen 14 verschwenkt werden kann. Denn auf diese Weise kann ein sichereres Befestigen der Halteeinrichtung 8 auf dem Tisch 2 gewährleistet werden, so dass ein weiterer Ungenauigkeitsfaktor ausgeschlossen werden kann. Hierzu kann die Halteeinrichtung 8 eine Aufnahme 15, hier als an beiden Seiten in ein mit durchgezogener Linie dargestelltes Langloch 16 eingreifende Aufnahmeblöcke, die in Führungsschienen 17 im Inneren des Langlochs 16 eingreifen und an diesen entlang verfahren werden können, für das Werkzeug 9 aufweisen. Je nach geforderter Stellung kann demzufolge das Werkzeug 9 zu den Führungsschenkeln 3a und 3b entlang des Langlochs 16 verschoben werden.
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Es ist natürlich auch als Minimallösung möglich, die Halteeinrichtung 8 positionsgenau auf dem Tisch 2 zu befestigen. Die Halteeinrichtung 8 kann dann keine Verschiebung oder Verschwenkung ausführen, wobei zum Fräsen oder Anzeichnen eines Bogens in der Halteeinrichtung 8 eine Öffnung 18, in 1 nur im Langloch 16 angedeutet, vorgesehen ist, durch die der Fräser des Werkzeugs 9 zum Erzeugen des Bogens durchgeführt wird.
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In 2 ist ein Werkstück 19 dargestellt, in dem ein Bogen 20 als Ausfräsung mittels der in den 1 und 5 dargestellten Bogenfräsvorrichtung 9 erzeugt wurde.
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Um einen derartigen Bogen 20 zu erzeugen, sind am Werkstück 19, hier im Bereich des Bogens 20, mit diesem verbindbare Führungsorgane 21 vorgesehen. Die beiden dargestellten Führungsorgane 21 können gemäß 3a einteilig ausgebildet sein und am Werkstück 19 anbringbare Zapfen 21a sowie in die Führung 25 eingreifende zapfenförmige Führungsteile 22 aufweisen. Die Zapfen 21a werden an der nicht zu bearbeitenden Seite in das Werkstück 19 angebracht, beispielsweise in vorab eingebrachte Ausnehmungen des Werkstücks 19 eingepresst oder eingeschraubt. Zweckmäßig sind die Zapfen 21a lösbar am Werkstück 19 angebracht. Die Ausnehmungen für die Zapfen 21a und somit die Zapfen 21a selbst müssen dabei in einem Abstand entsprechend der geforderten Sehnenlänge des zu erzeugenden Bogens 20 in das Werkstück 19 eingebracht sein, um den entsprechenden Bogen anzeichnen bzw. fräsen zu können. Das bedeutet, dass der Abstand der beiden Zapfen 21a von der Sehnenlänge anhängig ist und daher immer variiert.
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Eine andere Ausführung der Führungsorgane 21 zeigt die 3b. Die dort gezeigten Führungsorgane 21 sind mehrteilig ausgebildet. Sie weisen ein Führungsteil 22 und ein Halteteil 23 auf. Das Halteteil 23 kann drehbar auf dem Führungsteil 22 bewegt werden und weist vorzugsweise eine Klemmeinrichtung auf. Das hier als Winkelelement dargestellte Halteteil 23 kann somit einfach an einer Kante des Werkstücks 19 festgelegt werden, wodurch ein sicherer Sitz dieses Teils des Werkstücks 19 im Halteteil 23 gewährleistet wird. Durch eine am Halteteil 23 vorgesehene Feststellschraube 24 kann das Führungsorgan 21 am Werkstück 19 fixiert bzw. befestigt werden. Selbstverständlich sind auch andere Ausführungen für das Halteteil 23 möglich. Speziell wenn das Werkstück 19 keinen rechtwinkligen seitlichen Abschluss zum Fixieren des Halteteils 23 aufweist, muss dieses entsprechend ausgeführt sein. Auch hier müssen die beiden Führungsorgane 21 entsprechend der geforderten Bogenlänge am Werkstück 19 angebracht sein.
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Um das Werkstück 19 bearbeiten zu können, sind die beiden Führungsschenkel 3a und 3b als Führung für das Werkstück 19 ausgebildet. Dazu weisen die Führungsschenkel 3a und 3b gemäß den 1, 3a, 3b und 4 eine Führungsnut 25 auf, die vom Führungsschenkel 3a in den Führungsschenkel 3b übergeht. Die als Führung ausgebildete Führungsnut 25 fungiert, wie in den 3a und 3b dargestellt, als Aufnahme für die Führungsorgane 21. Aufgrundder in der Führungsnut 25 aufgenommenen Führungsorgane 21 kann das Werkstück 19 auf der Führung bzw. auf den Führungsschenkeln 3a und 3b verschoben und verschwenkt werden, um es mit dem Werkzeug 9 bogenförmig bearbeiten zu können.
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Bei den Beispielen gemäß 3a, 3b sind die Führungsorgane 21 als nicht miteinander verbundene lose Einzelteile ausgebildet. Es wäre jedoch auch, wie in 3c angedeutet ist, denkbar, einen auf den Führungsschenkeln 3a, b aufnehmbaren Werkstückaufnahmeschlitten 31 vorzusehen, auf dem das zu bearbeitende Werkstück aufgespannt werden kann und der die Führungsorgane 21 trägt. Hierzu kann der Schlitten 31 auf seiner Unterseite eine Nut 32 zur Aufnahme der Führungsorgane 21 aufweisen. Diese können entsprechend der gewünschten Sehnenlänge verschoben und festgelegt, vorzugsweise festgespannt werden. Zweckmäßig kann dabei der Nut 32 eine zur Schlittenmitte symmetrische Längenskala zugeordnet sein, auf der die Sehnen- bzw. Hypotenusenlänge ablesbar ist. Auf der Oberseite und/oder wenigstens einer oder beider Längsseiten des Schlittens 31 können Nuten 33, 34 zur verstellbaren Aufnahme von Halteteilen 23 vorgesehen sein. Im dargestellten Beispiel sind eine obere Nut 33 und eine der rückwärtigen Längskante zugeordnete Nut 34 sowie pro Nut mehrere hier zwei Halteteile 23 vorgesehen.
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Soll anstatt eines Rundbogens ein Korbbogen erzeugt werden, kann, wie oben schon erwähnt, ein nicht dargestelltes Zwischenstück zwischen die beiden Führungsschenkel 3a und 3b eingebracht werden, das ebenfalls mit der als Führung ausgebildeten Führungsnut 25 versehen ist. Die beiden Führungsschenkel 3a und 3b schließen zweckmäßig über jeweils ein Gelenk an das Zwischenstück an, so dass diese gegenüber dem Zwischenstück verschwenkt werden können. Das Zwischenstück ist dabei so ausgestaltet, dass es einen von den beiden Führungsschenkeln 3a und 3b unterschiedlichen Radius während des Anzeichnens und/oder Fräsens erzeugt. Das Zwischenstück erzeugt aber nur einen bestimmten Radius. Werden verschiedene Radien für unterschiedliche Korbbögen benötigt, so können mehrere Zwischenstücke als Wechselstücke vorgesehen sein. Das jeweils benötigte Zwischenstück kann dann zwischen die beiden Führungsschenkel 3a und 3b eingesetzt werden, wobei das Zwischenstück somit austauschbar zwischen den Führungsschenkeln 3a und 3b angeordnet ist.
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Die Vorrichtung ermöglicht auf diese Weise die Fertigung eines Bogens, der aus zwei unterschiedlichen Radien zusammengesetzt ist. Es ist natürlich auch möglich, mehrere Zwischenstücke gleichzeitig in die Vorrichtung zwischen die beiden Führungsschenkel 3a und 3b gemäß 1 einzusetzen, um einen Bogen mit mehr als zwei Radien zu erzeugen.
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Wird das Zwischenstück nicht benötigt, dann können die beiden Führungsschenkel 3a und 3b wieder aufeinander zu bewegt werden, so dass sie wieder direkt aneinander anschließen. Hierzu befindet sich auf der Unterseite der Führungsschenkel 3a und 3b jeweils eine hinterschnittene T-Nut, in der ein Nutenstein gleiten kann. Die Feststellschraube 5 greift dann zur Fixierung der Führungsschenkel 3a und 3b in den Nutenstein ein und legt somit die neue Position der Führungsschenkel 3a und 3b fest. Gleiches gilt selbstverständlich für das Einsetzen eines oder mehrerer Zwischenstücke zwischen die Führungsschenkel 3a und 3b. Die Führungsschenkel 3a und 3b werden zuvor annähernd zu sich parallel auseinanderbewegt, wobei die in die Nutensteine eingreifenden Feststellschrauben 5 im nicht angezogenen Zustand in den Langlöchern 6 und die Nutensteine in den T-Nuten der Führungsschenkel 3a und 3b bewegt werden und dann zur Fixierung der Führungsschenkel 3a und 3b angezogen werden. Zur Einstellung des Winkels zwischen den Führungsschenkeln 3a und 3b sowie zwischen den Führungsschenkel 3a und 3b und dem Zwischenstück sind pro Zwischenstück im Bereich der Führungsschenkel 3a und 3b ein Langloch 6 und eine Skala 7 vorgesehen. Weisen die Gelenke 4 jeweils schon eine Klemmeinrichtung 5 in Form einer Feststellschraube auf, so kann auf die Langlöcher 6 verzichtet werden.
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Im folgenden wird die Funktionsweise der Vorrichtung anhand von 1 beschrieben. Das Werkstück 19 wird mit den Führungsorganen 21 entsprechend der Sehnen- bzw. Bogenlänge des zu erzeugenden Bogens versehen. Dann wird, wenn gewünscht, ein Reißwerkzeug auf die Halteeinrichtung 8 aufgesetzt. Das Werkstück 19 wird anschließend durch Einführen der Führungsorgane 21 in die Führungsnut 25 am Führungsschenkel 3a aufgenommen, wie die Führungsorgane 21 unter Position I-I in 1 zeigen. Das Werkstück 19 kann zum Anzeichnen des zu erzeugenden Bogens nun entlang der Führungsnut 25 verschoben werden. Zunächst wird eine Gerade erzeugt. Wenn das erste Führungsorgan 21 den Knickpunkt 26 zwischen den Führungsschenkeln 3a und 3b bzw. der Führungsnut 25 im Bereich des Gelenks 4 erreicht, beginnt das Reißwerkzeug mit dem Aufzeichnen des geforderten Bogens. Das Werkstück 19 wird dabei kontinuierlich weiterbewegt, wie die Führungsorgane 21 unter den Positionen II-II und III-III zeigen, bis der Bogen vollständig angezeichnet ist und die Führungsorgane 21 des Werkstücks 19 vollständig auf dem Führungsschenkel 3b aufgenommen sind und die Position gemäß IV-IV erreicht haben. Der zu fertigende Bogen ist nun vollständig angezeichnet und kann auf seine Richtigkeit geprüft werden. Sind Korrekturen notwendig, können diese durch Einstellen des Winkels zwischen den beiden Führungsschenkeln 3a und 3b anhand der Stelleinrichtung 5 und der Skala 7 und/oder durch Einstellen der Bogenlänge durch Verändern der Positionen der beiden Führungsorgane 21 zueinander vorgenommen werden. Danach kann der oben beschriebene Anzeichnungsvorgang, wenn gewünscht, nochmals zur Kontrolle durchgeführt werden. Wenn der zu erzeugende Bogen entsprechend korrekt angezeichnet wurde, kann anschließend der Fräsvorgang mittels des als Handoberfräse ausgebildeten Werkzeugs 9 durchgeführt werden. Dazu wird das Reißwerkzeug durch die Handoberfräse auf der Halteeinrichtung 8 ausgetauscht. Das Werkstück 19 wird nun wieder auf den Führungsschenkel 3a aufgesetzt, wobei seine Führungsorgane 21 in die Führungsnut 25 eingreifen. Entsprechend dem oben Beschriebenen wird das Werkstück 19 entlang der Führungsnut 25 von der Position I-I der Führungsorgane 21 bis zu ihrer Position IV-IV verschoben, wobei am Knickpunkt 26 der Fräsvorgang des Bogens beginnt und endet, d. h. nur solange bzw. sobald sich die beiden Führungsorgane 21 in den Führungsnuten 25 verschiedener Führungsschenkel befinden, ergibt sich ein Bogen, sonst eine Gerade.
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Damit ein gemäß 2 dargestellter Bogen 20 erzeugt werden kann, ist ein zweiter Fräsvorgang notwendig. Es ist jedoch auch möglich, in das Werkstück 19 einen oder mehrere Bögen 20 oder nur die Außenkante eines Bogens 20 als Verzierung einzubringen oder einen Bogen vollständig aus dem Werkstück 19 auszufräsen. Mit der Vorrichtung können somit verschiedene Ausgestaltungen eines Werkstücks 19 vorgenommen werden. Die Bewegung des Werkstücks 19 während des Anreiß- bzw. Fräsvorgangs erfolgt von Hand.
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Es können nicht nur Werkstücke aus Holz, sondern auch Werkstücke aus Kunststoff oder dünnem Blech bearbeitet werden, wenn in die Spindel 10 des Fräsaggregats 9 ein entsprechender Fräser 11 eingesetzt wird. Anstelle eines Fräsers 11 könnten natürlich auch eine Säge, z. B. in Form einer Stich- oder Laubsäge, ein Laser oder andere Trenn- und Schneidaggregate vorgesehen sein.