DE102010002980B4 - Wellenbelastungsvorrichtung - Google Patents

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Abstract

Wellenbelastungsvorrichtung (1) für einen Prüfstand zum Prüfen von Rotorwellen von Windkraftanlagen mit einer Wellenaufnahme (10) zum Aufnehmen einer zum Prüfen zu belastenden Welle (100) und einer Rotationslagereinrichtung (20), die als Kombination von Gleitlagerung der Wellenaufnahme (10) und einer Mehrzahl von direkt auf die Gleitlagerung wirkenden Stellgliedern (30, 40) zur selektiven Lagerkraftbeaufschlagung auf die Wellenaufnahme (10) ausgebildet ist, wobei die Krafteinleitung und die Lagerung der Welle kombiniert werden.

Description

  • Die Erfindung betrifft eine Wellenbelastungsvorrichtung für einen Prüfstand zum Prüfen von Rotorwellen von Windkraftanlagen.
  • Wellenbelastungsvorrichtungen werden eingesetzt, um Wellen in einem Prüfstand unterschiedlichen nahe am jeweils realen Belastungsszenario liegenden Belastungen auszusetzen und so deren Haltbarkeit zu prüfen. Ein wichtiges Einsatzgebiet solcher Wellenbelastungsvorrichtungen liegt in der Prüfung von die Last der Rotorblätter einer Windkraftanlage tragenden und das von diesen erzeugte Drehmoment in ein Getriebe oder direkt in einen Generator einleitenden Rotorwellen.
  • Aus der DD 278 647 A1 ist eine Lagerbelastungsvorrichtung bekannt, mit einer Gleitlagerung für den Lagerinnenring, wobei eine Mehrzahl von Stellgliedern direkt auf die Gleitlagerung wirken.
  • Derzeit verwendete Wellenbelastungsvorrichtungen weisen eine Rotationslagerung für die zu prüfende Welle sowie mechanisch getrennt von der Rotationslagerung mehrere Zylinder zur Beaufschlagung von Kräften und damit Realisierung eines bestimmten Belastungsszenarios auf. Alle diese Komponenten können bei großen Bauteilen, wie z. B. Rotorwellen von Windkraftanlagen, erhebliche zu bewegende Massen hervorrufen. Ferner kann eine solche Wellenbelastungsvorrichtung durch ihre Komplexität erhebliche Kosten verursachen.
  • Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Wellenbelastungsvorrichtung für einen Prüfstand bereitzustellen, welche einfach aufgebaut ist und welche geringere bewegte Massen aufweist.
  • Dies wird mit einer Wellenbelastungsvorrichtung gemäß Anspruch 1 erreicht. Weiterbildungen der Erfindung sind in den abhängigen Ansprüchen definiert.
  • Gemäß der Erfindung weist eine Wellenbelastungsvorrichtung für einen Prüfstand eine Wellenaufnahme zum Aufnehmen einer zum Prüfen zu belastenden Welle und eine Rotationslagereinrichtung auf, die als Kombination von Gleitlagerung der Wellenaufnahme und einer Mehrzahl von direkt auf bzw. direkt über die Gleitlagerung wirkenden Stellgliedern zur selektiven Lagerkraftbeaufschlagung auf die Wellenaufnahme ausgebildet ist.
  • Gemäß der Erfindung werden die Krafteinleitung und die Lagerung der Welle kombiniert, so dass keine separate Lagerung oder separate Krafteinleitung erforderlich ist. Durch diesen vereinfachten Aufbau der Wellenbelastungsvorrichtung weist diese eine geringere Komplexität und damit ggf. geringere Kosten auf. Ferner ist die bewegte Masse der Wellenbelastungsvorrichtung reduziert, was insbesondere bei dynamischen Vorgängen Vorteile mit sich bringt. Durch die Kombination mehrerer Lager können modulare Einheiten erzeugt werden. Weiterhin wird durch die kombinierte Krafteinleitung und Lagerung eine spielfreie Lagerung ermöglicht.
  • Durch die Verwendung einer Gleitlagerung kann eine außerordentlich hohe Lebensdauer der Wellenbelastungsvorrichtung erzielt werden. Ferner sind Gleitlagerungen für große Dimensionen am Markt leichter verfügbar.
  • Gemäß einer Ausführungsform der Erfindung ist die zu belastende Welle in der Wellenaufnahme umfänglich umschlossen aufnehmbar, so dass Welle und Wellenaufnahme antriebsverbunden sind, wobei die Rotationslagereinrichtung aufweist eine ringförmige Gleitlagerstruktur, die mit der Wellenaufnahme antriebsverbunden ist und die die Wellenaufnahme umfänglich umschließend radial auswärts der Wellenaufnahme angeordnet ist, wobei die Gleitlagerstruktur eine Mehrzahl von Gleitlagerflächen aufweist, wobei die Stellglieder jeweils ein Arbeitsorgan aufweisen, das jeweils mit einem Gleitlagerelement antriebsverbunden ist, und wobei die Stellglieder jeweils so angeordnet sind, dass das Gleitlagerelement mittels des Arbeitsorgans in Gleitkontakt mit einer Gleitlagerfläche der Gleitlagerstruktur bringbar ist, so dass die Wellenaufnahme um eine Drehachse drehbar gelagert ist, und eine Basis, an der die Stellglieder jeweils abgestützt sind, wobei die Stellglieder selektiv ansteuerbar sind, so dass über die Arbeitsorgane die Gleitlagerstruktur und damit die Wellenaufnahme selektiv mit bestimmten Lagerkräften bzw. Belastungskräften belastbar sind.
  • Durch die Verwendung einer Gleitlagerung ist es wie erfindungsgemäß realisiert möglich, die Gleitlagerung und die Stellglieder kraftflussmäßig und mechanisch in Reihe zu schalten, so dass die Gleitlagerelemente sowohl einen Bestandteil der Gleitlagerung als auch die die Lagerkraft bzw. Belastungskraft einleitenden Elemente der Wellenbelastungsvorrichtung bilden.
  • Durch die ringförmige Gleitlagerstruktur können die Lagerkräfte bzw. Belastungskräfte in beliebig gewünschter Aufteilung am gesamten Umfang beaufschlagt werden.
  • Gemäß einer weiteren Ausführungsform der Erfindung sind die Stellglieder jeweils als Hydraulikzylinder ausgebildet, wobei die Kolben-Kolbenstange-Einheit des Hydraulikzylinders bevorzugt das Arbeitsorgan bildet. Natürlich sind auch andere Stellglieder (bevorzugt Linearstellglieder), wie z. B. ein Spindelantrieb, denkbar.
  • Gemäß noch einer weiteren Ausführungsform der Erfindung weisen die Gleitlagerflächen eine Mehrzahl von Axialgleitlagerflächen auf, wobei die Gleitlagerelemente eine Mehrzahl von Axialgleitlagerelementen aufweisen, und wobei die Axialgleitlagerelemente in Gleitkontakt mit den Axialgleitlagerflächen bringbar sind, so dass die Wellenaufnahme axial gelagert ist.
  • Mit dieser Ausgestaltung der Erfindung können auf einfache und effiziente Weise über die axiale Lagerung der Wellenaufnahme axiale Lagerkräfte bzw. Belastungskräfte über die Gleitlagerstruktur auf die Wellenaufnahme geleitet und über diese als Kippmoment der zu prüfenden Welle beaufschlagt werden.
  • Gemäß noch einer Ausführungsform der Erfindung weisen die Axialgleitlagerflächen zwei senkrecht zur Drehachse der Wellenaufnahme verlaufende und voneinander abgewandte Axialgleitlagerflächen auf, wobei die Axialgleitlagerelemente zum Gleitkontaktieren symmetrisch auf die beiden voneinander abgewandten Axialgleitlagerflächen aufgeteilt sind.
  • Mit dieser Ausgestaltung der Erfindung können auf einfache und effiziente Weise Lagerkräfte in beiden axialen Richtungen realisiert werden.
  • Gemäß einer weiteren Ausführungsform der Erfindung sind die Axialgleitlagerelemente zum Gleitkontaktieren kreisförmig an den beiden voneinander abgewandten Axialgleitlagerflächen angeordnet.
  • Dies unterstützt in vorteilhafter Weise die in beliebig gewünschter Aufteilung am gesamten Umfang Beaufschlagung der Lagerkräfte.
  • Gemäß noch einer Ausführungsform der Erfindung sind die Axialgleitlagerelemente auf unterschiedlichen Durchmesserebenen angeordnet.
  • Damit kann auf einfache und effiziente Weise das bei gleicher axialer Lagerkraft erzeugte Kippmoment variiert werden, womit die Vielfalt der realisierbaren Belastungsszenarien vorteilhaft vergrößert wird.
  • Gemäß noch einer weiteren Ausführungsform der Erfindung weisen die Gleitlagerflächen eine Radialgleitlagerfläche auf, wobei die Gleitlagerelemente eine Mehrzahl von Radialgleitlagerelementen aufweisen, und wobei die Radialgleitlagerelemente in Gleitkontakt mit der Radialgleitlagerfläche bringbar sind, so dass die Wellenaufnahme radial gelagert ist.
  • Mit dieser Ausgestaltung der Erfindung können auf einfache und effiziente Weise über die radiale Lagerung der Wellenaufnahme radiale Lagerkräfte bzw. Belastungskräfte über die Gleitlagerstruktur auf die Wellenaufnahme geleitet und über diese als Biegemoment der zu prüfenden Welle beaufschlagt werden.
  • Gemäß noch einer Ausführungsform der Erfindung ist die Radialgleitlagerfläche als parallel zur Drehachse der Wellenaufnahme verlaufende Umfangsfläche ausgebildet, wobei die Radialgleitlagerelemente zum Gleitkontaktieren symmetrisch kreisförmig entlang der Radialgleitlagerfläche angeordnet sind.
  • Dies unterstützt in vorteilhafter Weise die in beliebig gewünschter Aufteilung am gesamten Umfang Beaufschlagung der Lagerkräfte.
  • Gemäß einer weiteren Ausführungsform der Erfindung weisen die Stellglieder Paare von einander gegenüberliegenden Stellgliedern auf, wobei die ein Paar bildenden einander gegenüberliegenden Stellglieder jeweils simultan ansteuerbar sind, so dass ein Gleichlauf des Paars von Stellgliedern erzielt wird.
  • Gemäß einer Ausführungsform der Erfindung sind die Stellglieder jeweils als Hydraulikzylinder ausgebildet, wobei dann die Paare von einander gegenüberliegenden Hydraulikzylindern bevorzugt von dem gleichen Hydraulikventil angesteuert werden, so dass in der Wirkung des Paars ein Gleichlaufzylinder erzielt wird. Ein hydraulischer Gleichlaufzylinder weist auf beiden Seiten einer Kolbenfläche eine Kolbenstange auf. Das Volumen der ein- und ausströmenden Hydraulikflüssigkeit ist deshalb immer gleich groß und somit fährt der Gleichlaufzylinder auch mit derselben Geschwindigkeit ein und aus.
  • Gemäß noch einer Ausführungsform der Erfindung weist die Gleitlagerstruktur die Form eines U-Profils auf, bei dem der Steg bezüglich der Wellenbelastungsvorrichtung radial außen angeordnet ist und bei dem sich die beiden Schenkel von dem Steg – bevorzugt zueinander parallel und senkrecht zur Drehachse der Wellenaufnahme – radial einwärts bis zur Wellenaufnahme hin erstrecken, wobei die beiden Schenkel an der Wellenaufnahme befestigt sind, und wobei die Gleitlagerflächen außen an dem Steg und außen an den beiden Schenkeln des U-Profils ausgebildet sind.
  • Diese Ausgestaltung der erfindungsgemäßen Gleitlagerstruktur macht diese äußerst kompakt und damit platzsparend. Durch die U-förmige Gestaltung der Gleitlagerstruktur kann die an den Gleitlagerflächen erzeugte Reibungswärme einfach über die korrespondierenden Innenflächen der Gleitlagerstruktur an die Umgebung abgegeben werden.
  • Im Fazit können durch die erfindungsgemäße Ausgestaltung der Gleitlagerstruktur und die erfindungsgemäße Anordnung und Ansteuerung der Stellglieder nahezu beliebig räumlich orientierte Belastungsvektoren realisiert werden, so dass nahezu alle möglichen Belastungsszenarien simuliert werden können.
  • Gemäß einer Ausführungsform der Erfindung ist die Wellenbelastungsvorrichtung eingerichtet zur Aufnahme und Prüfung bzw. Belastung von die Last der Rotorblätter einer Windkraftanlage tragenden und das von diesen erzeugte Drehmoment in ein Getriebe oder direkt in einen Generator einleitenden Rotorwellen für Windkraftanlagen.
  • Im Folgenden wird die Erfindung anhand einer bevorzugten Ausführungsform und unter Bezugnahme auf die beigefügten Figuren detaillierter beschrieben.
  • 1 zeigt eine schematische Längsschnittansicht einer Wellenbelastungsvorrichtung gemäß einer Ausführungsform der Erfindung.
  • 2 zeigt eine perspektivische schematische Ansicht der Wellenbelastungsvorrichtung von 1.
  • 1 und 2 zeigen gemäß einer Ausführungsform der Erfindung schematische Ansichten einer Wellenbelastungsvorrichtung 1 für einen Prüfstand. Die Wellenbelastungsvorrichtung 1 ist gemäß der gezeigten Ausführungsform eingerichtet zur Aufnahme und Prüfung bzw. Belastung von die Last der Rotorblätter einer Windkraftanlage (nicht gezeigt) tragenden und das von diesen erzeugte Drehmoment in ein Getriebe oder direkt in einen Generator einleitenden Rotorwellen für Windkraftanlagen.
  • Für die folgende Beschreibung der Erfindung wird für die Wellenbelastungsvorrichtung 1 eine Axialrichtung AR und eine Radialrichtung RR wie in 1 gezeigt definiert.
  • Die Wellenbelastungsvorrichtung 1 weist eine Wellenaufnahme 10 zum Aufnehmen einer zum Prüfen zu belastenden hier als Rotorwelle einer Windkraftanlage (nicht gezeigt) ausgebildeten Welle 100 und eine Rotationslagereinrichtung 20 auf, die als Kombination von Gleitlagerung der Wellenaufnahme 10 und einer Mehrzahl von direkt auf die Gleitlagerung wirkenden Stellgliedern 30, 40 zur selektiven Lagerkraftbeaufschlagung auf die Wellenaufnahme 10 ausgebildet ist.
  • Die Wellenaufnahme 10 der Wellenbelastungsvorrichtung ist so ausgestaltet, dass die zu belastende Welle 100 in der Wellenaufnahme 10 umfänglich umschlossen aufnehmbar bzw. aufgenommen ist, so dass die Welle 100 und die Wellenaufnahme 10 miteinander drehantriebsverbunden sind. Die Drehantriebsverbindung kann durch Reibschluss bzw. Kraftschluss und/oder Formschluss realisiert werden.
  • Die Rotationslagereinrichtung 20 weist eine ringförmige Gleitlagerstruktur 50 und eine hier in Form eines Gehäuses ausgebildete Basis 60 auf.
  • Die Gleitlagerstruktur 50 ist mit der Wellenaufnahme 10 drehantriebsverbunden und die Wellenaufnahme 10 umfänglich umschließend radial auswärts der Wellenaufnahme 10 angeordnet, wobei die Gleitlagerstruktur 50 eine Mehrzahl von Gleitlagerflächen 51, 52, 53 aufweist.
  • Genauer gesagt weist die Gleitlagerstruktur 50 die Form eines U-Profils auf, bei dem der Steg 54 bezüglich der Wellenbelastungsvorrichtung 1 radial außen angeordnet ist und bei dem sich die beiden Schenkel 55, 56 von dem Steg 54 radial einwärts bis zur Wellenaufnahme 10 hin erstrecken. Die beiden Schenkel 55, 56 sind z. B. über eine Stiftverbindung und/oder Schraubverbindung (nicht bezeichnet) an der Wellenaufnahme 10 befestigt, wobei die Gleitlagerflächen 51, 52, 53 außen an dem Steg 54 und außen an den beiden Schenkeln 55, 56 des U-Profils ausgebildet sind.
  • Die Stellglieder 30, 40 sind gemäß der gezeigten Ausführungsform jeweils als Hydraulikzylinder ausgebildet und weisen jeweils ein Arbeitsorgan 31 bzw. 41 auf, das hier von der Kolben-Kolbenstange-Einheit des Hydraulikzylinders gebildet ist und das jeweils mit einem Gleitlagerelement 32 bzw. 42 zum linearen Antreiben dessen antriebsverbunden ist.
  • Die Stellglieder 30, 40 sind jeweils so angeordnet, dass das Gleitlagerelement 32, 42 mittels des Arbeitsorgans 31, 41 in Gleitkontakt mit einer Gleitlagerfläche 51, 52, 53 der Gleitlagerstruktur 50 bringbar (bzw. wie in 1 gebracht) ist, so dass die Wellenaufnahme 10 um eine Drehachse D drehbar gelagert ist. Die Stellglieder 30, 40 sind jeweils an der Basis 60 abgestützt und befestigt.
  • Die Stellglieder 30, 40 sind über Hydraulikleitungen (nicht gezeigt), Hydraulikventile (nicht gezeigt) und eine Steuervorrichtung (nicht gezeigt) selektiv ansteuerbar, so dass über die Arbeitsorgane 31, 32 die Gleitlagerstruktur 50 und damit die Wellenaufnahme 10 selektiv mit bestimmten Lagerkräften belastbar sind.
  • Die Gleitlagerflächen 51, 52, 53 weisen zwei kreisringförmige Axialgleitlagerflächen 51, 52 auf, wobei die Gleitlagerelemente 32, 42 eine Mehrzahl von Axialgleitlagerelementen 32 aufweisen, und wobei die Axialgleitlagerelemente 32 in Gleitkontakt mit den Axialgleitlagerflächen 51, 52 bringbar (bzw. wie in 1 gebracht) sind, so dass die Wellenaufnahme 10 axial gelagert ist.
  • Genauer gesagt verlaufen die beiden Axialgleitlagerflächen 51, 52 außen an den Schenkeln 55, 56 der Gleitlagerstruktur 50 senkrecht zur Drehachse D der Wellenaufnahme 10 und sind in Axialrichtung AR voneinander abgewandt, wobei die Axialgleitlagerelemente 32 zum Gleitkontaktieren kreisförmig symmetrisch auf die beiden voneinander abgewandten Axialgleitlagerflächen 51, 52 aufgeteilt bzw. an diesen angeordnet sind.
  • Wie aus 1 und 2 ersichtlich, sind die Axialgleitlagerelemente 32 auf unterschiedlichen Durchmesserebenen E1 und E2 an den Axialgleitlagerflächen 51, 52 angeordnet.
  • Die Gleitlagerflächen 51, 52, 53 weisen ferner eine Radialgleitlagerfläche 53 auf, wobei die Gleitlagerelemente 32, 42 eine Mehrzahl von Radialgleitlagerelementen 42 aufweisen, und wobei die Radialgleitlagerelemente 42 in Gleitkontakt mit der Radialgleitlagerfläche 53 bringbar (bzw. wie in 1 gebracht) sind, so dass die Wellenaufnahme 10 radial gelagert ist.
  • Die Radialgleitlagerfläche 53 ist als parallel zur Drehachse D der Wellenaufnahme 10 verlaufende Umfangsfläche ausgebildet, wobei die Radialgleitlagerelemente 42 zum Gleitkontaktieren symmetrisch kreisförmig entlang der Radialgleitlagerfläche 53 angeordnet sind.
  • Wie aus 1 und 2 ersichtlich, weisen die Stellglieder 30, 40 Paare von einander in Axialrichtung AR gegenüberliegenden Stellgliedern 30, 30 und Paare von einander in Radialrichtung RR gegenüberliegenden Stellgliedern 40, 40 auf. Die ein Paar bildenden einander gegenüberliegenden Stellglieder 30, 30 bzw. 40, 40 sind über ein jeweils gemeinsames Hydraulikventil (nicht gezeigt) jeweils simultan ansteuerbar, so dass ein Gleichlauf des Paars von Stellgliedern 30, 30 bzw. 40, 40 bzw. in der Wirkung ein Gleichlaufzylinder erzielt wird. Mit anderen Worten fährt, wenn das eine Stellglied 30 oder 40 des Paares ausfährt, mit gleicher Geschwindigkeit das andere Stellglied 30 oder 40 des Paars ein.
  • Im Fazit können durch die erfindungsgemäße Ausgestaltung der Gleitlagerstruktur 50 und die erfindungsgemäße Anordnung und Ansteuerung der Stellglieder 30, 40 nahezu beliebig räumlich orientierte Belastungsvektoren realisiert werden, so dass nahezu alle möglichen Belastungsszenarien für die Welle 100 simuliert werden können.
  • In einen entsprechenden Prüfstand (nicht gezeigt) wird dann die Basis 60 der Wellenbelastungsvorrichtung 1 drehfest abgestützt und wird die Welle 100 von einem Antrieb (nicht gezeigt), wie z. B. einem Elektromotor, drehangetrieben. Während des Drehantreibens der Welle 100 werden dann mittels der Wellenbelastungsvorrichtung 1 unterschiedliche Belastungsszenarien für die Welle 100 simuliert.
  • Bezugszeichenliste
  • 1
    Wellenbelastungsvorrichtung
    10
    Wellenaufnahme
    20
    Rotationslagereinrichtung
    30
    Stellglied
    31
    Arbeitsorgan
    32
    Axialgleitlagerelement
    40
    Stellglied
    41
    Arbeitsorgan
    42
    Radialgleitlagerelement
    50
    Gleitlagerstruktur
    51
    Axialgleitlagerfläche
    52
    Axialgleitlagerfläche
    53
    Radialgleitlagerfläche
    54
    Steg
    55
    Schenkel
    56
    Schenkel
    60
    Basis
    100
    Welle
    D
    Drehachse
    AR
    Axialrichtung
    RR
    Radialrichtung
    E1
    Durchmesserebene
    E2
    Durchmesserebene

Claims (10)

  1. Wellenbelastungsvorrichtung (1) für einen Prüfstand zum Prüfen von Rotorwellen von Windkraftanlagen mit einer Wellenaufnahme (10) zum Aufnehmen einer zum Prüfen zu belastenden Welle (100) und einer Rotationslagereinrichtung (20), die als Kombination von Gleitlagerung der Wellenaufnahme (10) und einer Mehrzahl von direkt auf die Gleitlagerung wirkenden Stellgliedern (30, 40) zur selektiven Lagerkraftbeaufschlagung auf die Wellenaufnahme (10) ausgebildet ist, wobei die Krafteinleitung und die Lagerung der Welle kombiniert werden.
  2. Wellenbelastungsvorrichtung (1) gemäß Anspruch 1, wobei die zu belastende Welle (100) in der Wellenaufnahme (10) umfänglich umschlossen aufnehmbar ist, so dass Welle (100) und Wellenaufnahme (10) antriebsverbunden sind, und wobei die Rotationslagereinrichtung (20) aufweist: eine ringförmige Gleitlagerstruktur (50), die mit der Wellenaufnahme (10) antriebsverbunden ist und die die Wellenaufnahme (10) umfänglich umschließend radial auswärts der Wellenaufnahme (10) angeordnet ist, wobei die Gleitlagerstruktur (50) eine Mehrzahl von Gleitlagerflächen aufweist, wobei die Stellglieder (30, 40) jeweils ein Arbeitsorgan (31, 41) aufweisen, das jeweils mit einem Gleitlagerelement antriebsverbunden ist, und wobei die Stellglieder (30, 40) jeweils so angeordnet sind, dass das Gleitlagerelement mittels des Arbeitsorgans (31, 41) in Gleitkontakt mit einer Gleitlagerfläche der Gleitlagerstruktur (50) bringbar ist, so dass die Wellenaufnahme (10) um eine Drehachse (D) drehbar gelagert ist, und eine Basis (60), an der die Stellglieder (30, 40) jeweils abgestützt sind, wobei die Stellglieder (30, 40) selektiv ansteuerbar sind, so dass über die Arbeitsorgane (31, 41) die Gleitlagerstruktur (50) und damit die Wellenaufnahme (10) selektiv mit bestimmten Lagerkräften belastbar sind.
  3. Wellenbelastungsvorrichtung (1) gemäß Anspruch 2, wobei die Gleitlagerflächen eine Mehrzahl von Axialgleitlagerflächen (51, 52) aufweisen, wobei die Gleitlagerelemente eine Mehrzahl von Axialgleitlagerelementen (32) aufweisen, und wobei die Axialgleitlagerelemente (32) in Gleitkontakt mit den Axialgleitlagerflächen (51, 52) bringbar sind, so dass die Wellenaufnahme (10) axial gelagert ist.
  4. Wellenbelastungsvorrichtung (1) gemäß Anspruch 3, wobei die Axialgleitlagerflächen (51, 52) zwei senkrecht zur Drehachse (D) der Wellenaufnahme (10) verlaufende und voneinander abgewandte Axialgleitlagerflächen (51, 52) aufweisen, und wobei die Axialgleitlagerelemente (32) zum Gleitkontaktieren symmetrisch auf die beiden voneinander abgewandten Axialgleitlagerflächen (51, 52) aufgeteilt sind.
  5. Wellenbelastungsvorrichtung (1) gemäß Anspruch 3 oder 4, wobei die Axialgleitlagerelemente (32) zum Gleitkontaktieren kreisförmig an den beiden voneinander abgewandten Axialgleitlagerflächen (51, 52) angeordnet sind.
  6. Wellenbelastungsvorrichtung (1) gemäß Anspruch 5, wobei die Axialgleitlagerelemente (32) auf unterschiedlichen Durchmesserebenen (E1, E2) angeordnet sind.
  7. Wellenbelastungsvorrichtung (1) gemäß einem der Ansprüche 2 bis 6, wobei die Gleitlagerflächen eine Radialgleitlagerfläche (53) aufweisen, wobei die Gleitlagerelemente eine Mehrzahl von Radialgleitlagerelementen (42) aufweisen, und wobei die Radialgleitlagerelemente (42) in Gleitkontakt mit der Radialgleitlagerfläche (53) bringbar sind, so dass die Wellenaufnahme (10) radial gelagert ist.
  8. Wellenbelastungsvorrichtung (1) gemäß Anspruch 7, wobei die Radialgleitlagerfläche (53) als parallel zur Drehachse (D) der Wellenaufnahme (10) verlaufende Umfangsfläche ausgebildet ist, wobei die Radialgleitlagerelemente (42) zum Gleitkontaktieren symmetrisch kreisförmig entlang der Radialgleitlagerfläche (53) angeordnet sind.
  9. Wellenbelastungsvorrichtung (1) gemäß einem der Ansprüche 2 bis 8, wobei die Stellglieder (30, 40) Paare von einander gegenüberliegenden Stellgliedern (30, 30; 40, 40) aufweisen, und wobei die ein Paar bildenden einander gegenüberliegenden Stellglieder (30, 30; 40, 40) jeweils simultan ansteuerbar sind, so dass ein Gleichlauf des Paars von Stellgliedern (30, 30; 40, 40) erzielt wird.
  10. Wellenbelastungsvorrichtung (1) gemäß einem der Ansprüche 2 bis 9, wobei die Gleitlagerstruktur (50) die Form eines U-Profils aufweist, bei dem der Steg (54) radial außen angeordnet ist und bei dem sich die beiden Schenkel (55, 56) von dem Steg (54) radial einwärts bis zur Wellenaufnahme (10) hin erstrecken, wobei die beiden Schenkel (55, 56) an der Wellenaufnahme (10) befestigt sind, und wobei die Gleitlagerflächen außen an dem Steg (54) und außen an den beiden Schenkeln (55, 56) des U-Profils ausgebildet sind.
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