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Die vorliegende Erfindung betrifft einen Kamerawagen mit einem vordere und hintere Boden- und ggf. (auch) Schienenräder umfassenden Fahrgestell gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1 und einen Schnellverschluss gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 13.
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Derartige Kamerawagen oder auch nur verfahrbare Plattformen zur Aufnahme von Kamerastativen od. dgl., sind allgemein bekannt. Es wird diesbezüglich nur beispielhaft auf die
DE 20 2007 003 500 U1 oder
DE 10 2004 063 563 A1 verwiesen. Moderne Kamerawagen, die sowohl auf dem Boden eines Studios als auch auf Schienen verfahrbar sind, weisen wenigstens vier Radsätze auf, die jeweils zwei axial voneinander beabstandete Bodenräder und dazwischen zwei in Fahrtrichtung voneinander beabstandete Schienenräder umfassen, wobei der Durchmesser der Schienenräder deutlich kleiner ist als der Durchmesser der Bodenräder. Damit ist sichergestellt, dass die Schienenräder beim Verfahren des Kamerawagens auf dem Boden eines Studios mit diesem nicht kollidieren. Umgekehrt ist sichergestellt, dass beim Verfahren auf Schienen die Bodenräder den Boden, auf dem die Schienen verlegt sind, nicht berühren. Bezüglich der konkreten Konstruktion dieser bekannten Radsätze wird auf die
1 und
2 der
DE 10 2004 063 563 A1 verwiesen.
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Wenn Kamerawagen dieser Art außerhalb eines Filmstudios im Gelände bewegt werden sollen, müssen die Kamerawagen vom Ort „A“ zum Ort „B“ getragen werden, da die für einen glatten Studioboden ausgelegten Bodenräder nicht zum Verfahren im Gelände geeignet sind. Sie sind dafür insbesondere viel zu klein ausgebildet. Dies gilt sowohl für den Durchmesser als auch die Breite der Lauffläche. Die Bodenräder würden bei etwas weicherem Untergrund im Hinblick auf das nicht unbeachtliche Gesamtgewicht eines Kamerawagens einsinken mit der Folge, dass dann die zwischen einem Paar von Bodenrädern angeordneten Schienenräder eine Fortbewegung behindern und ggf. sogar beschädigt werden. Um den Transport herkömmlicher Kamerawagen im Gelände zu erleichtern, werden diese in der Regel in Einzelteile zerlegt, die dann etwas leichter zu tragen sind. Der Aufwand für den Transport herkömmlicher Kamerawagen im Gelände ist also ganz offensichtlich sehr hoch und bedarf auch stets der Anwesenheit „starker Männer“. Daher wird bei Bedarf an die Räder des Kamerawagens, insbesondere an deren Achsen, jeweils ein zusätzliches Bodenlaufrad größeren Durchmessers angekoppelt. Vorzugsweise handelt es sich bei diesen zusätzlichen Bodenlaufrädern um solche mit Luftbereifung. Der Anschluss der zusätzlichen Bodenlaufräder erfolgt also ohne vorherige Demontage der vorhandenen Boden- und ggf. Schienenräder des Kamerawagens. Aufgrund der zusätzlichen Bodenlaufräder mit gegenüber den vorhandenen Boden- und ggf. Schienenrädern erheblich größerem Durchmesser lässt sich der Kamerawagen im Gelände relativ leicht bewegen. Die üblicherweise vorgesehene Lenkbarkeit der vorderen und/oder hinteren Räder des Kamerawagens wird durch den Anschluss zusätzlicher Bodenlaufräder größeren Durchmessers nicht oder nur unwesentlich behindert. Sofern die zusätzlichen Bodenlaufräder mit Luftbereifung versehen sind, lässt sich ein Kamerawagen auch relativ stoßgedämpft im Gelände bewegen. Selbst in einem Studio auf einem glatten Studioboden wird die Bewegung eines Kamerawagens durch die luftbereiften zusätzlichen Bodenlaufräder erleichtert. Die Verwendung der zusätzlichen Bodenlaufräder im Studio ergibt sich z.B. dann, wenn der Kamerawagen nur kurzfristig im Studio verwendet wird und sich die Demontage der zusätzlichen Bodenlaufräder für diesen kurzfristigen Einsatz im Studio nicht lohnt.
Allerdings hat sich die Montage und Demontage der zusätzlichen Bodenlaufräder in der Praxis als (zeit-)aufwändig erwiesen.
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Der vorliegenden Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, die zusätzlichen Bodenlaufräder derart auszubilden, dass sie einfach und schnell an den Rädern des Kamerawagens montierbar und demontierbar sind.
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Diese Aufgabe wird in überraschend einfacher Weise durch die kennzeichnenden Maßnahmen des Anspruches 1 gelöst, wobei vorteilhafte Details, insbesondere konstruktive Ausführungsformen in den Unteransprüchen beschrieben sind.
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Ein wesentlicher Aspekt der vorliegenden Erfindung liegt also darin, dass die zusätzlichen Bodenlaufräder zur Befestigung an den Rädern mit einem Schnellverschluss versehen sind, der einen Klauenmechanismus mit wenigstens einer Klaue aufweist. Zur Montage eines Bodenlaufrads an einem Rad wirkt die wenigstens eine Klaue mit einer in dem Rad vorgesehenen Ausnehmung zusammen, wobei die Ausnehmung insbesondere durch eine zwischen Speichen des Rads vorgesehene Öffnung gebildet wird. Um eine sichere Montage zu gewährleisten, sind vorzugsweise zwei oder mehr Klauen vorgesehen, die mit entsprechenden Ausnehmungen in dem bereits vorhandenen Rad zusammenwirken. Weiterhin sind die Klauen von einer geöffneten in eine geschlossene Funktionsstellung verlagerbar und umgekehrt, wobei insbesondere vorgesehen ist, dass sie in einem montierten Zustand des zusätzlichen Bodenlaufrads eine geschlossene Funktionsstellung und in einem demontierten Zustand des zusätzlichen Bodenlaufrads eine geöffnete Funktionsstellung aufweisen. Der Schnellverschluss gewährleistet auf diese Weise eine besonders einfache, schnelle und darüber hinaus sichere Verbindung zwischen einem zusätzlichen Bodenlaufrad und einem bereits vorhandenen Rad des Kamerawagens. Zur Montage des zusätzlichen Bodenlaufrads muss nur die wenigstens eine Klaue des an dem Bodenlaufrad befestigten Schnellverschlusses mit der entsprechenden Ausnehmung des bereits vorhandenen Rads des Kamerawagens in Eingriff gebracht werden und die Klaue durch geeignete Betätigungsmittel von ihrer geöffneten Funktionsstellung in ihre geschlossene Funktionsstellung verlagert werden. Auf diese Weise können die zusätzlichen Bodenlaufräder mittels des Klauenmechanismus einfach und schnell an den Rädern montiert und demontiert werden. Vorzugsweise erfolgt der Übergang von einer geschlossenen Funktionsstellung in eine geöffnete Funktionsstellung der Klauen und umgekehrt, bei der Montage und Demontage des Bodenlaufrads mittels einer Rändelmutter und eines Federmechanismus. Dadurch werden die Klauen durch die Kraft eines elastischen Elements, insbesondere einer Feder, bei der Demontage von einer geschlossenen in eine geöffnete Funktionsstellung gedrängt und bei der Montage gegen die Kraft der Feder von einer geöffneten in eine geschlossene Funktionsstellung verlagert.
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Wie gesagt umfasst der Schnellverschluss vorzugsweise drei Klauen, um eine sichere Verbindung zwischen dem vorhandenen Rad und dem zusätzlichen Bodenlaufrad zu schaffen, indem die Klauen in entsprechende Ausnehmungen in den Rädern eingreifen, die zwischen Speichen der Räder ausgebildet sind. Die Klauen sind vorzugsweise schwenkbar an einer Klauenaufnahme gelagert, so dass sie je nach Bedarf in eine geöffnete Position für die Demontage und in eine geschlossene Position für die Montage des Bodenlaufrads verlagerbar sind. Wenn der Schnellverschluss an dem zusätzlichen Bodenlaufrad befestigt ist, ist die Klauenaufnahme vorzugsweise in einer drehfest mit dem Bodenlaufrad verbundenen topfartigen Anschlussnabe gelagert, wobei die Anschlussnabe vorzugsweise in das Bodenlaufrad eingepresst ist, um eine drehfeste Verbindung mit diesem sicher zu stellen. Jeder Klaue ist vorzugsweise ein Federelement zugeordnet, welches in der Anschlussnabe gelagert sein kann und im zusammengefügten Zustand der Anschlussnabe und der Klauenaufnahme zwischen diesen beiden Elementen angeordnet ist, wobei jeweils ein Federelement eine Kraft auf eine zugeordnete Klaue ausübt. Eine Relativbewegung zwischen der Anschlussnabe und der Klauenaufnahme bewirkt mit Hilfe der Federelemente eine Verlagerung der Klauen von einer geöffneten in eine geschlossene Funktionsstellung und umgekehrt. Um eine „gleitende“ Relativbewegung der Anschlussnabe und der Klauenaufnahme zueinander zu gewährleisten, sind die beiden Bauteile vorzugsweise komplementär ausgebildet und im Wesentlichen formschlüssig zusammenfügbar. Damit jedes Federelement gezielt mit einer Klaue zusammenwirkt, sind vorzugsweise Positionierungsstifte in der Anschlussnabe und/oder in der Klauenaufnahme vorgesehen, die mit geeigneten Ausnehmungen in dem jeweils anderen Bauteil zusammenwirken.
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Die Klauenaufnahme ist vorzugsweise drehfest mit einem Gewindebolzen verbunden, der koaxial durch die Anschlussnabe und das Bodenlaufrad führbar ist und auf der dem Rad gegenüberliegenden Seite des Bodenlaufrads über sein Gewinde mit einer Rändelmutter oder dergleichen verbunden ist. Durch ein Drehen der Rändelmutter kann somit auf einfache Art und Weise eine Relativbewegung zwischen der Anschlussnabe und der Klauenaufnahme zur Verlagerung der Klauen In eine geöffnete oder in eine geschlossene Funktionsstellung realisiert werden. Vorzugsweise ist die Rändelmutter gegen ein Herausdrehen von dem Gewindebolzen durch eine Sicherungsmutter und eine Sicherungsschraube gesichert, wobei die Sicherungsschraube in den Gewindebolzen einschraubbar ist.
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Die oben genannte Aufgabe wird im Übrigen auch durch einen Schnellverschluss zum Anschließen eines zusätzlichen Bodenlaufrads an ein Rad eines Kamerawagens oder dergleichen Transportmittel für Kameras, Leuchtmittel etc., mit den kennzeichnenden Merkmalen des Anspruches 13 gelöst.
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Die Erfindung wird im Folgenden anhand der Zeichnung näher erläutert. Es zeigen:
- 1 eine Schnittdarstellung eines an einen herkömmlichen Radsatz eines Kamerawagens mittels eines Schnellverschlusses angeschlossenen zusätzlichen Bodenlaufrads;
- 2 eine Draufsicht auf eine Klauenaufnahme eines Schnellverschlusses;
- 3 eine Schnittdarstellung einer Klauenaufnahme eines Schnellverschlusses gemäß 2, und
- 4 eine perspektivische Darstellung einer Klaue.
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1 zeigt ein an einen herkömmlichen Radsatz eines Kamerawagens mittels eines Schnellverschlusses angeschlossenes zusätzliches Bodenlaufrad
1. Dieses zusätzliche Bodenlaufrad
1 ist koaxial an einen herkömmlichen Radsatz
3 für Kamerawagen angeschlossen, wobei der herkömmliche Radsatz
3 zwei axial voneinander beabstandete Bodenräder
5 (in der Zeichnung ist nur eines, nämlich das äußere Bodenrad dargestellt) umfasst, zwischen denen zwei in Bewegungsrichtung des Kamerawagens voneinander beabstandete Schienenräder
7 angeordnet sind. Da es sich hierbei um eine an sich bekannte Konstruktion handelt, wie sie auch u. a. in den
1 und
2 der
DE 10 2004 063 563 A1 dargestellt ist, erübrigt sich hier eine genauere Beschreibung dieser herkömmlichen Radsätze
3. Es sei nur noch erwähnt, dass die Bodenräder
5 um eine gemeinsame Achse
9 drehbar gelagert sind. Die Achse
9 ist drehfest. Dementsprechend sind zwischen den Bodenrädern
5 und der Achse
9 Drehlager, hier Kugellager
11 geschaltet. Um diese Kugellager
11 herum definieren die Bodenräder
5 jeweils eine Radnabe
13.
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Die beiden Schienenräder 7 sind an den freien Enden eines um die Achse 9 schwenkbar gelagerten Doppelschwenkarms 15 drehgelagert.
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Der äußere Durchmesser der Bodenräder 5 ist mit „d“ gekennzeichnet.
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Bei Bedarf lässt sich an die vorderen und hinteren Räder 5 der Radanordnung 3, insbesondere an deren Achsen 9 jeweils ein zusätzliches Bodenlaufrad 1 größeren Durchmessers „DL “ ankoppeln. Dieses zusätzliche Bodenlaufrad 1 umfasst einen mit Luft aufblasbaren Reifen 17. Das dazugehörige Ventil zum Anschluss einer Luftpumpe ist mit der Bezugsziffer 19 gekennzeichnet.
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Der Durchmesser „DL “ des zusätzlichen Bodenlaufrades 1 weist etwa den 1,5-fachen Wert des Durchmessers „d“ der Bodenräder 5 des Kamerawagens auf.
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Es ist jedoch auch denkbar, dass der Durchmesser „DL “ des zusätzlichen Bodenlaufrades 1 etwa nur den 1,3-fachen oder bis zu 2,5-fachen Wert des Durchmessers „d“ der vorderen und hinteren Bodenräder 5 aufweist.
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Der Durchmesser „DL “ ist der Außendurchmesser des zusätzlichen Bodenlaufrades 1, d.h. der Durchmesser der kreisförmigen Lauffläche des bei Luftbereifung unbelasteten zusätzlichen Bodenlaufrades.
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Die Breite der Lauffläche des zusätzlichen Bodenlaufrades 1 ist etwa 2 x bis 3 x größer als die Breite der Lauffläche der vorderen und hinteren Bodenräder 5. Die Verhältnisse sind bei einem bevorzugten Ausführungsbeispiel etwa so, wie in der anliegenden Zeichnung dargestellt. Bei einer konkreten Ausführungsform beträgt der Außendurchmesser des zusätzlichen Bodenrades, d.h. der Durchmesser der Lauffläche desselben etwa 300 mm. Die Breite der Lauffläche der Luftreifen 17 beträgt etwa 80 mm.
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Bei dem dargestellten Ausführungsbeispiel ist das zusätzliche Bodenlaufrad 1 um die Achse 9 drehbar gelagert, wobei die Achs- und Drehlageranordnung unterschiedlich ausgebildet sein kann.
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Zum Anschluss an ein äußeres Bodenrad 5 ist das zusätzliche Bodenlaufrad 1 mit einem Schnellverschluss 21 versehen. Der Schnellverschluss 21 weist eine topfförmige Anschlussnabe 23 auf, die drehfest mit der Felge 25 des Bodenlaufrads 1 verbunden ist. Vorzugsweise ist die Anschlussnabe 23 in die Felge 25 eingepresst. Es versteht sich jedoch, dass die Anschlussnabe 23 auch auf andere Weise mit der Felge 25 drehfest verbunden sein kann. Durch eine drehfeste Verbindung kann sich der Kamerawagen mit montierten zusätzlichen Bodenlaufrädern 1 nicht weiterbewegen, wenn die Bodenräder 5 durch hier nicht gezeigte Bremsen festgestellt sind.
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Der Schnellverschluss 21 umfasst außerdem wenigstens eine Klaue 27, die drehbeweglich bzw. schwenkbar an einer Klauenaufnahme 29 mittels Passstiften 31 gelagert ist. Vorzugsweise sind an der Klauenaufnahme 29 zwei oder mehr, besonders bevorzugt drei Klauen 27 schwenkbar in entsprechenden Aussparungen der Klauenaufnahme 29 gelagert, wie in der Beschreibung zu 2 noch deutlich wird. Die Klauenaufnahme 29 ist drehfest mit einem Gewindebolzen 33 verbunden, der sich in einem Durchgang 35 durch die topfförmige Anschlussnabe 23 und durch die Felge 25 des Bodenlaufrads 1 entlang der Drehachse 9 koaxial erstreckt. Der Gewindebolzen 33 ist frei drehbar in dem Durchgang 35 gelagert.
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Die topfförmige Anschlussnabe 23 ist mit wenigstens einer Ausnehmung 37 zur Aufnahme eines elastischen Elements, insbesondere eines Federelements 39 versehen. Denkbar ist es jedoch auch, das Federelement 39 auf andere Weise mit der topfförmigen Anschlussnabe 23 zu verbinden, beispielsweise zu verkleben oder dergleichen. Ein Federelement 39 ist genau einer Klaue 27 zugeordnet und übt eine Kraft auf eine Wirkfläche 41 dieser Klaue 27 aus. Theoretisch ist es auch denkbar, das Federelement 39 nicht an der topfförmigen Anschlussnabe 23, sondern an der Wirkfläche 41 zu befestigen.
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Weiterhin weist die Klauenaufnahme 29 Positionierungsstifte 43 auf, die in entsprechende Ausnehmungen in der topfförmigen Anschlussnabe 23 einbringbar sind. Die Positionierungsstifte 43 dienen dazu, die Position der Federelemente 39 und der Klauen 27 derart festzulegen, sodass ein Federelement 39 jeweils mit einer Klaue 27 zusammenwirkt. Es versteht sich, dass die Positionierungsstifte 43 auch an der topfförmigen Anschlussnabe 23 befestigbar sein können. Durch die Positionierungsstifte 43 wird außerdem eine Relativbewegung zwischen der topfförmigen Anschlussnabe 23 und der Klauenaufnahme 29 verhindert.
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Auf der der topfförmigen Anschlussnabe 23 und der Klauenaufnahme 29 gegenüberliegenden Seite des Bodenlaufrads 1 ist eine Rändelmutter 45 vorgesehen, die mit dem Gewindebolzen 33 über ein Gewinde 47 verbunden ist. Statt einer Rändelmutter kann selbstverständlich auch jedes andere geeignete Mittel eingesetzt werden. Damit die Rändelmutter 45 nicht vollständig von dem Gewindebolzen 33 abgeschraubt werden kann, ist eine Sicherungsmutter 49 und eine Sicherungsschraube 51 vorgesehen, wobei die Sicherungsschraube 51 in den Gewindebolzen 33 einschraubbar ist. Auf diese Weise ist die Rändelmutter 45 nur so weit von dem Gewindebolzen 33 abschraubbar, bis die Rändelmutter 45 an der Sicherungsmutter 49 anstößt.
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Zwischen der Rändelmutter 45 und der topfförmigen Anschlussnabe 23 ist noch eine Hülse 53 vorgesehen, um die Distanz zwischen diesen beiden Elementen zu überbrücken. Die Hülse 53 ist koaxial zu dem Gewindebolzen 33 angeordnet und verschieblich auf diesem gelagert.
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Der oben dargelegte Aufbau des Schnellverschlusses 21 macht deutlich, dass dieser an dem Bodenlaufrad 1 einfach befestigt werden kann, indem der Gewindebolzen 33 durch den Durchgang 35 geführt und mit der Rändelmutter 45 verschraubt wird. Dadurch ist jedes herkömmliche Bodenlaufrad 1 in einfacher Art und Weise mit dem Schnellverschluss 21 gemäß der Erfindung nachrüstbar.
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1 macht noch deutlich, dass die Klauenaufnahme 29 und die topfförmige Anschlussnabe 23 quasi komplementär ausgebildet sind, sodass also der Außendurchmesser der Klauenaufnahme 29 im Wesentlichen dem Innendurchmesser der Anschlussnabe 23 entspricht. In einem oberen Randbereich weisen beide Bauteile vorzugsweise komplementär ausgebildete ringförmige abgeschrägte Flächenbereiche auf, wobei die topfförmige Anschlussnabe 23 quasi einen Innenkonus und die Klauenaufnahme 29 einen dazu komplementären Außenkonus aufweist. In der in 1 gezeigten Funktionsstellung des Schnellverschlusses 21 ist die Klauenaufnahme 29 maximal weit in die Anschlussnabe 23 hinein verlagert, sodass der abgeschrägte Ringflächenbereich 54 der Anschlussnabe 23 und der abgeschrägte Ringflächenbereich 54' der Klauenaufnahme 29 aneinander anliegen.
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2 zeigt eine Draufsicht auf eine Klauenaufnahme 29 eines Schnellverschlusses 21. Es wird deutlich, dass die Klauenaufnahme 29 beispielhaft Insgesamt drei Aussparungen 55 zur Aufnahme von drei Klauen 27 aufweist, wobei die Aussparungen 55 und somit die darin angeordneten Klauen 27 jeweils den gleichen Winkelabstand zueinander bezüglich der Bohrung 65 aufweisen.
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Eine Klaue 27 ist mit den hier nicht erkennbaren Passstiften 31 in der Klauenaufnahme 29 schwenkbar gelagert, wobei die Passstifte in Bohrungen 57 einbringbar sind, wobei jeweils zwei zugeordnete Bohrungen 57 einer Aussparung 55 eine Schwenkachse 59 für eine Klaue 27 bilden. Aus Stabilitätsgründen kann in den Aussparungen 55 noch eine Materialbrücke 61 vorhanden sein, welche jedoch die Schwenkbewegung der Klauen 27 um die Schwenkachsen 59 herum nicht behindern darf.
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3 zeigt eine Schnittdarstellung entlang der Schnittlinie A - A einer Klauenaufnahme 29 eines Schnellverschlusses 21 gemäß 2. Besonders gut erkennbar ist in 3 eine Bohrung 57 zur Aufnahme eines Passstifts. Weiterhin erkennbar ist der umlaufende Ringflächenbereich 54' sowie Ausnehmungen 63 zur Aufnahme eines in 1 gezeigten Positionierungsstifts 43. Außerdem ist die Bohrung 65 zur drehfesten Aufnahme des Gewindebolzens 33 erkennbar.
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4 zeigt schließlich noch eine perspektivische Darstellung einer Klaue 27 zur Lagerung an einer Klauenaufnahme 29. Die Klaue 27 weist zu beiden Seiten jeweils eine Sacklochbohrung oder eine Durchgangsbohrung 67 zur Aufnahme der Passstifte 31 auf, wobei die Durchgangsbohrung 67 bzw. zwei gegenüberliegende Bohrungen entlang der in 2 erkennbaren Schwenkachse 59 verlaufen.
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Erkennbar ist außerdem die Wirkfläche 41 der Klaue 27, auf die das Federelement 39 eine Kraft ausübt. Ein mit einem Vorsprung 69 versehener Bereich 71 der Klaue 27 ist dazu geeignet, in eine Ausnehmung des Bodenrads 5 einzugreifen, die in 1 mit der Bezugsziffer 73 gekennzeichnet ist, wobei die Ausnehmung 73 vorzugsweise durch eine Öffnung zwischen zwei Speichen des Bodenrads 5 gebildet wird.
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Die Klaue 27 weißt außerdem wie die topfartige Anschlussnabe 23 und die Klauenaufnahme 29 einen abgeschrägten Flächenbereich bzw. einen Teilringflächenbereich 54" auf, der mit dem Ringflächenbereich 54' bei einer Verlagerung der Klaue 27 von einer geschlossenen in eine geöffnete Funktionsstellung und umgekehrt, zusammenwirkt.
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Vorzugsweise weist ein Schnellverschluss 21 so viele Klauen 27 auf, wie Ausnehmungen 73 in einem Bodenrad 5 vorgesehen sind. Dementsprechend sind vorzugsweise auch so viele Aussparungen 55 zur Aufnahme von Klauen 27 vorgesehen, wie Ausnehmungen 73 vorgesehen sind.
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Nachfolgend wird die Funktionsweise des Schnellverschlusses 21 anhand der 1 näher erläutert:
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In 1 ist das Bodenlaufrad 1 mittels des Schnellverschlusses 21 an dem Bodenrad 5 befestigt. In dem befestigten Zustand des Schnellverschlusses 21 greift der in 4 gezeigte Vorsprung 69 einer Klaue 27 an der Radnabe 13 des Bodenrads 5 derart an, dass das Bodenlaufrad 1 in Richtung der Drehachse 9 nicht von dem Bodenrad 5 weg verlagerbar ist. In dieser geschlossenen Funktionsstellung der Klauen 27 ist das Federelement 39 maximal weit zusammengedrückt und die Ringflächenbereiche 54, 54' der Klauenaufnahme 29 und der topfartigen Anschlussnabe 23 liegen aneinander an. Die Klauenaufnahme 29 ist also maximal weit in die topfartige Anschlussnabe 23 hinein verlagert. Dies wir dadurch bewirkt, dass die Rändelmutter 45 im Uhrzeigersinn gedreht wird und damit auf den Gewindebolzen 33 geschraubt wird, wodurch der Abstand zwischen der Klauenaufnahme 29 und der Anschlussnabe 23 solange verringert wird, bis eine weitere Verlagerung nicht mehr möglich ist, insbesondere weil die Ringflächenbereiche 54 und 54' aneinander anliegen.
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Um zu dem in 1 gezeigten montierten Zustand des Bodenlaufrads 1 zu gelangen, wird zunächst der Schnellverschluss 21 in einer geöffneten Funktionsstellung mit dem Bodenlaufrad 1 auf das Bodenrad 5 geschoben. Dabei ist darauf zu achten, dass die Klauen 27 und insbesondere deren Bereich 71 in die Aussparungen 73 des jeweiligen Bodenrads 5, die in der Regel als Langlöcher ausgebildet sind, ragen. Erst dann ist die Rändelmutter 45 im Uhrzeigersinn zu drehen, wodurch die Rändelmutter 45 auf dem Gewindebolzen 33 in Richtung des Bodenrads 5 verlagert wird. Dadurch wird die topfartige Anschlussnabe 23 auf die Klauenaufnahme 29 geschoben oder anders ausgedrückt verringert sich der axiale Abstand zwischen diesen beiden Bauteilen. Während der Verlagerung der Klauenaufnahme 29 in die topfartige Anschlussnabe 23 hinein, schiebt sich die Anschlussnabe 23 über die Klauen 27, sodass die Teilringflächenbereiche 54" der Klauen 27 also in Eingriff mit dem Ringflächenbereich 54 der topfartigen Anschlussnabe 23 gelangen. Dadurch werden die Bereiche 71 der Klauen 27 in Richtung der Drehachse 9 bzw. in Richtung der Schienenräder 7 um ihre Schwenkachse 59 herum verschwenkt (bzw. von einem Betrachter der 1 aus gesehen entgegen dem Uhrzeigersinn).
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Während dieser Schwenkbewegung der Klauen 27 werden die zugeordneten Federelemente 39 immer weiter zusammengedrückt, bis die Ringflächenbereiche 54 und 54' formschlüssig aneinander anliegen und eine weitere Verlagerung nicht möglich Ist. Der Schnellverschluss 21 bzw. die Klauen 27 weisen dann die in 1 gezeigte geschlossene Funktionsstellung auf, in der sie in Eingriff mit der Radnabe 13 des Bodenrads 5 stehen.
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Zum Öffnen der in 1 gezeigten geschlossenen Funktionsstellung der Klauen 27 bzw. des Schnellverschlusses 21 wird die Rändelmutter 45 entgegen dem Uhrzeigersinn gedreht, sodass die Rändelmutter 45 auf dem Gewindestift 33 von der Klauenaufnahme 29 und damit von dem Bodenrad 5 wegverlagert wird bzw. das Bodenlaufrad 1 von dem Bodenrad 5 durch die Kraft des Federelements 39 weggedrückt wird. Es findet also eine Relativbewegung zwischen der Anschlussnabe 23 und der Klauenaufnahme 29 derart statt, dass sich der Abstand zwischen diesen beiden Elementen vergrößert.
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Die Federkräfte, welche die Federelemente 39 auf die Wirkflächen 41 der Klauen 27 ausüben, bewirken während des Öffnens des Schnellverschlusses 21 einerseits die Verlagerung der Klauenaufnahme 29 aus der Anschlussnabe 23 hinaus und andererseits die Verlagerung der Klauen 27 in eine geöffnete Funktionsstellung, da durch die Kraft des Federelements 39 die Klaue 27 um die Schwenkachse 59 herum in Richtung des Bodenlaufrads 1, also von der Drehachse 9 weg verschwenkt wird (bzw. von einem Betrachter der 1 aus gesehen im Uhrzeigersinn).
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Nachdem die Rändelmutter 45 maximal weit entgegen dem Uhrzeigersinn gedreht wurde, d.h. bis die Rändelmutter 45 an der Sicherungsmutter 49 anliegt, befinden sich die Klauen 27 in einer geöffneten Funktionsstellung und der Schnellverschluss 21 kann mit dem Bodenlaufrad 1 einfach von dem Bodenrad 5 gezogen werden.
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Die Rändelmutter 45 wirkt somit quasi als Betätigungsvorrichtung für den Schnellverschluss 21 und insbesondere für das Federelement 39, welches durch seine Federkraft einerseits das Verschwenken der Klauen 27 in eine geöffnete Funktionsstellung bewirkt und andererseits eine Verlagerung der Klauen 27 gegen die Kraft des Federelements 39 bewirkt, bis die Klauen 27 eine vollständig geschlossene Funktionsstellung aufweisen, wie sie in 1 dargestellt ist.
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Insgesamt zeigt sich, dass die vorliegende Erfindung eine einfache und schnelle Montage eines zusätzlichen Bodenlaufrads 1 an ein bereits vorhandenes Rad 5 eines Kamerawagens durch den vorteilhaften Schnellverschluss 21 ermöglicht, wobei der Schnellverschluss 21 mittels einer Rändelmutter 45 betätigt werden kann. Die Betätigung der Rändelmutter bewirkt wiederum eine Relativbewegung zwischen der Anschlussnabe 23 und der Klauenaufnahme 29, durch die ein Verschwenken der Klauen 27 bewerkstelligt wird. Eine Relativbewegung, die zu einer Verringerung des axialen Abstandes zwischen der Anschlussnabe 23 und der Klauenaufnahme 29 führt, bewirkt eine Verlagerung der Klauen 27 in eine geschlossene Funktionsstellung, während eine Relativbewegung, die zu einer Vergrößerung des axialen Abstandes zwischen der Anschlussnabe 23 und der Klauenaufnahme 29 führt, eine Verlagerung der Klauen 27 in eine geöffnete Funktionsstellung bewirkt.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- zusätzliches Bodenlaufrad
- 3
- Radsatz
- 5
- Bodenrad
- 7
- Schienenrad
- 9
- Bodenrad-Drehachse
- 11
- Kugellager
- 13
- Radnabe
- 15
- Doppelschwenkarm
- 17
- Luftreifen
- 19
- Luftventil
- 21
- Schnellverschluss
- 23
- topfförmige Anschlussnabe
- 25
- Felge
- 27
- Klaue
- 29
- Klauenaufnahme
- 31
- Passstift
- 33
- Gewindebolzen
- 35
- Durchgang
- 37
- Ausnehmung
- 39
- Federelement
- 41
- Wirkfläche
- 43
- Positionierungsstifte
- 45
- Rändelmutter
- 47
- Gewinde
- 49
- Sicherungsmutter
- 51
- Sicherungsschraube
- 53
- Hülse
- 54
- Ringflächenbereich
- 54'
- Ringflächenbereich
- 54"
- Teilringflächenbereich
- 55
- Aussparungen
- 57
- Bohrung
- 59
- Schwenkachse
- 61
- Materialbrücke
- 63
- Ausnehmungen
- 65
- Bohrung
- 67
- Durchgangsbohrung
- 69
- Vorsprung
- 71
- Bereich
- 73
- Ausnehmung