DE102009057060A1

DE102009057060A1 - Schlüssel

Info

Publication number: DE102009057060A1
Application number: DE200910057060
Authority: DE
Inventors: Helmut Wagatha; Thomas Kratz; Andreas Wojcik; Denis Burggraf
Original assignee: Bayerische Motoren Werke AG
Current assignee: Bayerische Motoren Werke AG
Priority date: 2009-12-04
Filing date: 2009-12-04
Publication date: 2011-06-09

Abstract

Der Schlüssel (1), der insbesondere ein Fahrzeugschlüssel sein kann, weist mindestens eine Aufnahme für eine wieder lösbare Befestigung mindestens einer fernabfragbaren Karte (4) durch einen Nutzer auf, wobei die mindestens eine Aufnahme von einer in den Fahrzeugschlüssel (1) integrierten Logik elektrisch getrennt ist.

Description

Die Erfindung betrifft einen Schlüssel, insbesondere Fahrzeugschlüssel.
Es ist bekannt, verschiedene Applikationen in einen Fahrzeugschlüssel zu integrieren, welche keinen direkten Bezug zu einem Betrieb des Fahrzeugs aufweisen. Solche Applikationen oder Funktionen können eine Authentifizierung, einen elektronische Bezahlfunktion oder eine Fahrkartenbestellung umfassen. Jedoch ist es hierbei nachteilig, dass eine Erweiterung um zusätzliche Applikationen/Funktionen oder eine Aktualisierung bestehender Applikationen/Funktionen nur aufwändig durchführbar ist, z. B. durch einen autorisierten Händler. Auch sind diese Applikation nur schwer bei einem Schlüsselwechsel übertragbar. Der Fahrzeugschlüssel kann drahtlos über einen NFC(”Near Field Communication”)-Übertragungsstandard kommunizieren.
Es ist die Aufgabe der vorliegenden Erfindung, die oben genannten Nachteile zu vermeiden und insbesondere einen einfach mit Applikationen und/oder Funktionen nachrüstbaren und/oder umrüstbaren Schlüssel, insbesondere Fahrzeugschlüssel, bereitzustellen.
Diese Aufgabe wird gemäß den Merkmalen der unabhängigen Ansprüche gelöst. Bevorzugte Ausführungsformen sind insbesondere den abhängigen Ansprüchen entnehmbar.
Die Aufgabe wird gelöst durch einen Schlüssel, insbesondere Fahrzeugschlüssel, aufweisend mindestens eine Aufnahme für eine wieder lösbare Befestigung mindestens einer fernabfragbaren Karte durch einen Nutzer, wobei die mindestens eine Aufnahme von einer in den Fahrzeugschlüssel integrierten Logik elektrisch getrennt ist.
Die Aufnahme dient somit für eine mechanische Befestigung der Karte an dem Schlüssel, nicht für eine elektrische Verbindung mit einer in den Schlüssel integrierten elektrischen oder elektronischen Schaltung oder Logik. Dadurch können dem Schlüssel über die mindestens eine fernabfragbare Karte eine oder mehrere auswechselbare fernabfragbare Funktionen und/oder Applikationen hinzugefügt werden, welche vom dem Schlüssel und dessen Funktion unabhängig sind. Der Schlüssel kann somit ein beliebiger Schlüssel sein, welcher eine rein mechanisch wirkende Öffnungsfunktion, eine rein elektronisch wirkende Öffnungsfunktion oder eine Kombination davon aufweisen kann. Die Aufnahme kommt ohne eine elektrische Kontaktierung oder Verdrahtung zu der integrierten Logik (Schlüsselelektronik) aus, was eine kompakte und preiswerte Aufnahme ermöglicht. Auch wird die grundsätzliche Positionierbarkeit der Aufnahme so vielseitiger. Neue und/oder aktualisierte Funktionen und Applikationen sind über neue Karten einfach nachrüstbar.
Es ist eine Ausgestaltung, dass die mindestens eine Aufnahme mindestens einen Karteneinschub umfasst. Der Karteneinschub kann für eine Aufnahme einer Karte oder mehrerer Karten ausgestaltet sein. Die Verwendung des Karteneinschubs weist den Vorteil auf, dass die Karte gut geschützt ist und zudem einfach eingeschoben und wieder entnommen werden kann.
Es ist noch eine Ausgestaltung, dass die mindestens eine Aufnahme mindestens ein Befestigungsmittel an einem Gehäuseteil, insbesondere an einer Innenseite eines Batteriedeckels und/oder an einer Gehäuseschale, umfasst. Eine solche Aufnahme weist den Vorteil auf, dass kein Karteneinschub vorgesehen zu werden braucht, sondern typischerweise ein sowieso verfügbarer, für einen Benutzer zugänglicher Bereich genutzt wird. So kann insbesondere eine Anpassung eines Fahrzeugschlüssels an die Aufnahme gering gehalten werden. An dem Gehäuseteil können eine oder mehrere Aufnahmen vorgesehen sein. Die Gehäuseschale kann insbesondere eine untere Gehäuseschale sein.
Es ist eine Weiterbildung, dass das mindestens eine Befestigungsmittel mindestens einen Schnapphaken und/oder einen Einsteckrahmen für die Karte umfasst.
Es ist eine weitere Ausgestaltung, dass der Schlüssel mindestens eine ausgewiesene Fläche für ein haftendes Aufbringen einer fernabfragbaren Karte aufweist. Die fernabfragbare Karte kann somit auch definiert auf den Schlüssel aufgeklebt werden, insbesondere lösbar, wodurch sich eine besonders flexible Positionierbarkeit ergibt.
Flächen für die haftende Anbringung in einem geschützten Bereich können insbesondere an einem Gehäuseteil, insbesondere an einer Innenseite eines Batteriedeckels und/oder an einer Gehäuseschale, ausgewiesen sein.
In einer weiteren Ausgestaltung kann die Karte in einem auswechselbaren Gehäuseteil, insbesondere Batteriedeckel, integriert sein. Die Karte kann dabei wechselbar oder fest in dem Gehäuseteil untergebracht sein. Diese Ausgestaltung ermöglicht einen besonders guten Schutz von einer mechanischen Beanspruchung und vor einem Verlust der Karte. In anderen Worten weist der Schlüssel mindestens eine (zugängliche oder nicht zugängliche) Aufnahme in dem auswechselbaren Gehäuseteil für eine über das Gehäuseteil realisierbare wieder lösbare Befestigung (z. B. durch ein Auswechseln des Gehäuseteils) mindestens einer fernabfragbaren Karte durch einen Nutzer auf, wobei die mindestens eine Aufnahme von einer in den Fahrzeugschlüssel integrierten Logik elektrisch getrennt ist. Der Batteriedeckel kann z. B. mindestens eine Antenne für die Karte aufweisen. Um eine zusätzliche Funktion in den Fahrzeugschlüssel zu integrieren, kann dann das gesamte Gehäuseteil, insbesondere der Deckel, getauscht werden.
Die Karte kann allgemein mindestens eine eigene Antenne zur drahtlosen Datenübertragung aufweisen. Alternativ oder zusätzlich kann mindestens eine eigene Antenne in die Aufnahme, das auswechselbare Gehäuseteil und/oder in einen anderen Teil des Schlüssels wie einem nicht auswechselbaren Gehäuseteil oder auf einer Platine des Schlüssels integriert sein (ohne logisch mit der Schlüsselelektronik als solcher verbunden zu sein). Damit ist nur eine Kontaktierung zu der Antenne vorzuhalten. Die Antenne kann von weiteren Funkschnittstellen bzw. Applikationen in dem Schlüssel verwendet werden.
Es ist auch eine Ausgestaltung, dass die fernabfragbare Karte an dem Schlüssel angebracht ist, insbesondere in die Aufnahme eingesetzt, in ein Gehäuseteil integriert und/oder auf den Schlüssel aufgeklebt ist. Die fernabfragbare Karte kann insbesondere an einer Innenseite eines Batteriedeckels und/oder einer Gehäuseschale aufgeklebt oder darin integriert sein. Für einen Wechsel der aufgeklebten Karte kann diese beispielsweise von dem Schlüssel abgezogen werde.
Es ist zudem eine Ausgestaltung, dass die Karte eine RFID-Marke ist. Eine solche Karte ist preiswert herstellbar und einsatzsicher. Eine RFID-Marke weist typischerweise eine RFID-Logik, z. B. einen fernabfragbaren und ggf. drahtlos wiederbeschreibbaren Datenspeicher, auf, welche mit einer Antenne gekoppelt ist.
Es ist ferner eine Ausgestaltung, dass die fernabfragbare Karte für eine Nutzung eines NFC-Übertragungsstandards eingerichtet ist. In anderen Worten kann die fernabfragbare Karte als eine NFC-Karte, insbesondere NFC-RFID-Marke, ausgestaltet sein. Eine solche Karte weist eine vorteilhaft kleine Reichweite (typischerweise von ca. 10 cm) auf, wodurch eine ungewollte Abfrage aufgrund eines Übersprechens unwahrscheinlich ist. Eine NFC-Karte weist typischerweise einen NFC-Logikbaustein auf, der für eine drahtlose Datenübertragung mit einer Antenne gekoppelt ist. Im Gegensatz zu einer einfachen RFID-Karte oder einem Barcode kann eine weit höhere Datenmenge übertragen werden. Zudem kann so eine bereits vorhandene NFC-Infrastruktur für verschiedene Dienste verwendet werden.
Dazu und allgemein kann die fernabfragbare Karte beispielsweise für eine elektronische Bezahlung, sog. ”E-Payment” (mit Kreditkarte, Mikropayment usw.), für eine elektronische Kartenbestellung, sog. ”E-Ticketing” (z. B. für Fahrkarten, Eintrittkarten usw.), für eine Autorisierung (z. B. für eine Zugangskontrolle) usw. einzeln oder in einer Kombination verwendet werden.
Es ist noch eine weitere Ausgestaltung, dass die fernabfragbare Karte biegsam ist. So kann die Karte insbesondere flächig auch auf gekrümmte Unterlagen aufgeklebt werden. Die flexible oder biegsame Karte kann auch als ein hochflexibles Label ausgestaltet sein.
Die Karte kann auch unabhängig von ihrer Anbringung an dem Schlüssel genutzt werden.
Eine Karte kann eine oder mehrere Applikationen und/oder Funktionen (E-Payment, E-Ticketing und/oder Autorisierung usw.) aufweisen.
Allgemein können eine oder mehrere Karten an einem Schlüssel befestigt sein, z. B. können eine oder mehrere Karten in eine jeweilige oder gemeinsame Aufnahme eingesetzt sein und/oder eine oder mehrere Karten können auf unterschiedliche Flächen oder sogar aufeinander aufgeklebt werden. So können mehrere Funktionen und/oder Applikationen gleichzeitig an dem Schlüssel implementiert und individuell auswechselbar sein.
In der folgenden Figur wird die Erfindung anhand eines Ausführungsbeispiels schematisch genauer beschrieben. Die Figur skizziert dazu in Seitenansicht einen Kraftfahrzeugschlüssel.
Die Figur zeigt einen Kraftfahrzeugschlüssel 1, dessen Batteriedeckel 2 zur Abdeckung eines Batteriefachs geöffnet gezeigt ist. An einer Innenseite 3 des aus einem Kunststoff bestehenden Batteriedeckels 2 kann eine NFC-Karte 4 befestigt werden. Die Befestigung kann bei einer starren Karte 4 insbesondere mittels eines mechanischen Befestigungsmittels wie einem Satz von Schnapphaken oder einem Einsteckrahmen geschehen und bei einer flexiblen oder biegsamen Karte 4 durch Aufkleben der Karte 4. Die NFC-Karte 4 ist auswechselbar.
Die NFC-Karte 4 ist durch den Batteriedeckel 2 hindurch fernabfragbar und kann unabhängig von einer in den Fahrzeugschlüssel 1 fest integrierten Funktion verwendet werden. Die NFC-Karte 4 kann beispielsweise für eine Bezahlfunktion, eine Zugangskartenbestellung, eine Zugangskontrolle usw. verwendet werden.
Selbstverständlich ist die vorliegende Erfindung nicht auf das gezeigte Ausführungsbeispiel beschränkt.
So können an dem Kraftfahrzeugschlüssel 1 auch mehrere fernabfragbare Karten, insbesondere NFC-Karten, befestigt sein oder werden, welche unabhängig von einer in den Fahrzeugschlüssel 1 fest integrierten Funktion verwendbar sind.
Bezugszeichenliste

1: Fahrzeugschlüssel
2: Batteriedeckel
3: Innenseite
4: NFC-Karte

Claims

Schlüssel (1), insbesondere Fahrzeugschlüssel, aufweisend mindestens eine Aufnahme für eine wieder lösbare Befestigung mindestens einer fernabfragbaren Karte (4) durch einen Nutzer, wobei die mindestens eine Aufnahme von einer in den Fahrzeugschlüssel (1) integrierten Logik elektrisch getrennt ist.
Schlüssel (1) nach Anspruch 1, bei dem die mindestens eine Aufnahme mindestens einen Karteneinschub umfasst.
Schlüssel (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, bei dem die mindestens eine Aufnahme mindestens ein Befestigungsmittel an einer Innenseite eines Batteriedeckels (2) und/oder einer Gehäuseschale umfasst.
Schlüssel (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, bei dem die fernabfragbare Karte (4) in einem auswechselbaren Gehäuseteil, insbesondere Batteriedeckel, integriert ist.
Schlüssel (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, aufweisend mindestens eine ausgewiesene Fläche für ein haftendes Aufbringen einer fernabfragbaren Karte.
Schlüssel (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, an dem die fernabfragbare Karte (4) an dem Schlüssel angebracht ist.
Schlüssel (1) nach Anspruch 6, bei dem die fernabfragbare Karte (4) eine RFID-Marke ist.
Schlüssel (1) nach einem der Ansprüche 6 oder 7, bei dem die fernabfragbare Karte (4) für eine Nutzung eines NFC-Übertragungsstandards eingerichtet ist.
Schlüssel (1) nach einem der Ansprüche 6 bis 8, bei dem die fernabfragbare Karte (4) biegsam ist.