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Die Erfindung bezieht sich auf ein Lastteil für ein Flurförderzeug nach dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1.
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Lastteile für Flurförderzeuge weisen üblicherweise zwei Gabelzinken auf, die vor eine Frontplatte geschweißt sind. Die Frontplatte ist mit einem Schlittensteg verbunden, über den das Lastteil beweglich an einen Mastrahmen des Flurförderzeugs montiert ist. Die Tragfähigkeit der bekannten Anordnungen ist begrenzt. Zur Erhöhung der Tragfähigkeit des Lastteils ist es bekannt, die Höhe der Gabelzinken zu variieren. Auch Materialverstärkungen nahe der Frontplatte und ein Aufbau der Gabelzinke aus mehreren Einzelteilen sind bekannt.
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Bei bekannten Lastteilen mit erhöhter Tragfähigkeit besteht ein größerer Platzbedarf. So weisen viele bekannte Konstruktionen eine vergrößerte Vorbaulänge auf, d. h. der Abstand von der Lastradachse bis zur Vorderkante des Lastaufnahmemittels ist größer als bei Fahrzeugen mit geringerer Tragfähigkeit, wodurch die Wegbreite größer ist, die das Flurförderzeug benötigt, um alle vorgesehenen Funktionen ausführen zu können. Das Flurförderzeug kann in engeren Lagerräumen somit nur eingeschränkt oder gar nicht genutzt werden. Auch sind die bekannten Lastteile aufgrund zusätzlicher Bauteile aufwendiger in der Produktion.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, auf einfache und wirtschaftliche Weise ein Lastteil für ein Flurförderzeug bereitzustellen, das eine erhöhte Tragfähigkeit aufweist.
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Die Aufgabe wird durch ein Lastteil für ein Flurförderzeug mit den Merkmalen aus Anspruch 1 gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen bilden den Gegenstand der Unteransprüche.
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Das erfindungsgemäße Lastteil für ein Flurföderzeug weist zwei mit einer Frontplatte verbundene Gabelzinken und einen Schlittensteg auf, der zwei Schlittenelemente besitzt, die jeweils Verbindungsmittel zur Verbindung des Lastteils mit einem Hubmast tragen. Die Gabelzinken erstrecken sich unter der oder durch die Frontplatte hindurch und sind mit jeweils einem der Schlittenelemente verbunden.
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Diese Konstruktion hat ein besonders gutes Verhältnis von Gabelzinkenhöhe zu Tragfähigkeit des Lastteils. Der Kraftfluss, der durch die Last auf den Gabelzinken entsteht ist besonders günstig. Die in die Gabelzinke eingeleiteten Kräfte werden sowohl über die Frontplatte als auch über den Schlittensteg abgebaut. Die Kräfte werden so nicht nur von Verbindungsnähten zwischen Gabel und Frontplatte aufgenommen, wie es bei bekannten Lastteilen der Fall ist. Weil die Höhe der Gabelzinken niedrig gehalten werden kann, können Paletten oder Gitterboxen, bei denen die Aufnahmefenster für die Gabelzinken niedriger sind, schwerer beladen werden.
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Bevorzugt weisen die Gabelzinken an einem dem Schlittensteg nahen Ende je einen Ausschnitt auf, der die Breite der Gabelzinke an dem zum Schlittensteg weisenden Ende vermindert, wobei an der in jedem Ausschnitt ein Schlittenelement zur Verbindung mit dem Hubmast angeordnet ist. Ein zusätzlicher Vorteil bei dieser Ausgestaltung ist, dass durch den Ausschnitt ein geringeres Vorbaumaß erreicht wird, d. h. der Abstand zwischen der Frontseite der Frontplatte und der Vorderkante von Mastrahmenschienen eines Flurförderzeugs, an denen das Lastteil montiert ist, ist verringert, weil zumindest ein Teil eines Mastrahmens des Flurförderzeugs in den Ausschnitt hineinragt.
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In einer bevorzugten Ausgestaltung weisen die Gabelzinken jeweils ein U-förmiges Profil auf und sind bevorzugt jeweils einteilig gefertigt. Dies verspricht wirtschaftliche Vorteile in den Herstellungs- und Produktkosten. Die einteilige Auslegung erspart Schweißarbeiten, wodurch sich die Prozess-Sicherheit erhöht. Weniger Bauteile müssen gelagert werden.
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Bevorzugt ist mindestens ein Verbindungsteil vorgesehen, das die Gabelzinken, die Frontplatte und die Schlittenelemente des Schlittenstegs zusätzlich miteinander verbindet. Das Verbindungsteil kann quaderförmig sein, sich zwischen Innenflächen der Schlittenelemente des Schlittenstegs erstrecken und mit einer Rückseite der Frontplatte sowie mit Oberseiten der Gabelzinken verbunden sein. Bevorzugt ist das Verbindungsteil mit dem Schlittensteg, der Frontplatte und den Gabelzinken verschweißt.
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Alternativ ist es auch möglich, dass mit einer Oberseite jeder Gabelzinke ein quaderförmiges Verbindungsteil verbunden ist, das ferner mit einer Rückseite der Frontplatte sowie einer Innenfläche eines der Schlittenelemente verbunden ist. Bevorzugt sind die Schlittenelemente mit der Frontplatte verschweißt. In diesem Fall sorgt die Frontplatte für hinreichende Stabilität, so dass das Verbindungsteil nicht über die gesamte Breite zwischen den Schlittenstegen verlaufen muss und Material eingespart werden kann.
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In einer bevorzugten Ausgestaltung sind die Schlittenelemente des Schlittenstegs an einer Unterseite mit einer Oberseite der zugehörigen Gabelzinke verbunden. Hierbei liegen die Schlittenelemente auf den Gabelzinken auf, wobei die Stabilität des Lastteils weiter erhöht ist.
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Eine Außenfläche der Schlittenelemente schließt bevorzugt im Wesentlichen bündig mit einer Außenkante des Ausschnitts der zugehörigen Gabelzinke ab. Im Wesentlichen bündig heißt, dass die Außenfläche des Schlittenelementes auch um eine gewisse Länge in den Ausschnitt der Gabelzinke überstehen kann, jedoch nicht um eine Länge die größer ist als die Stärke (Abstand zwischen Innen- und Außenfläche) des Schlittenelementes. Bevorzugt weisen die Ausschnitte der Gabelzinken jeweils eine hintere Kante auf, die mit einer Rückseite der Frontplatte bündig abschließt. So wird der Ausschnitt bezüglich Kraftaufnahme und Platzeinsparung optimal genutzt.
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Zwei Ausführungsbeispiele der Erfindung werden nachfolgend anhand von Zeichnungen näher erläutert. Richtungsangaben wie oben, unten, vorne und hinten beziehen sich auf die übliche Ausrichtung eines Flurförderzeugs, wobei die Gabeln in Fahrtrichtung nach vorne weisen.
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1 zeigt perspektivisch ein Lastteil nach der Erfindung.
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2 zeigt in einer Seitenansicht das Lastteil nach 1.
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3 zeigt perspektivisch eine Gabelzinke des erfindungsgemäßen Lastteils.
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4 zeigt perspektivisch das Lastteil nach 1 von einer anderen Seite.
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5 zeigt eine alternative Ausgestaltung des Lastteils nach 4.
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6 zeigt in einer Rückansicht ein Lastteil nach der Erfindung.
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7a zeigt im Ausschnitt eine Detailansicht eines erfindungsgemäßen Lastteils.
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7b zeigt im Ausschnitt eine weitere Detailansicht eines erfindungsgemäßen Lastteils.
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In den 1 und 2 ist ein erfindungsgemäßes Lastteil 1 dargestellt. Das Lastteil 1 umfasst zwei parallel verlaufende Gabelzinken 2, eine Frontplatte 3 und einen Schlittensteg 4. Die Gabelzinken 2 sind aus Metall geformt und weisen jeweils ein U-Profil mit einer Oberseite 23, einer äußeren Seitenfläche 27 und einer inneren Seitenfläche 27' auf. Jede der Gabelzinken weist ein hinteres Ende 21 auf und schließt in üblicherweise an einem gegenüberliegenden Ende in einer Verjüngung, d. h. mit einer Verringerung der Breite der Oberseite 23 und einer Verringerung der Höhe der Seitenflächen 27, 27' ab. Nahe dieser Verjüngung weist die Oberseite 23 eine Ausnehmung 28 für nicht dargestellte Stützrollen auf.
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Die Frontplatte 3 steht nahe dem hinteren Ende 21 der Gabelzinken 2 senkrecht auf diesen. Die Unterseite der Frontplatte 3 weist zwei Ausnehmungen auf, die in Höhe und Breite der Höhe und der Breite der Gabelzinken 2 entsprechen, so dass die Frontplatte formschlüssig an den Oberseiten 23 und den Seitenflächen 27, 27' der Gabelzinken 2 anliegt, wo sie auch mit diesen verschweißt ist. Die Unterseite der Frontplatte 3 schließt bündig mit den Unterseiten der Gabelzinken 2 ab. Die Frontplatte weist ferner in ihrer Fläche eine weitere rechteckige Ausnehmung auf, die zum einen Material spart und zum anderen bei der Verwendung des Lastteils 1 eine bessere Sicht für den Fahrzeugführer ermöglicht.
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Der Schlittensteg 4 umfasst zwei parallel angeordnete Schlittenelemente 40, in Fahrtrichtung des Flurförderzeugs (nicht dargestellt) gesehen eines an der linken Seite und eines an der rechten Seite des Lastteils 1. Die Schlittenelemente 40 weisen jeweils eine Außenfläche 45 auf, an der Befestigungsmittel zur Befestigung des Lastteils 1 an einen nicht dargestellten Mastrahmen eines Flurförderzeugs angeordnet sind. Die Schlittenelemente 40 sind mit einer Rückseite 31 der Frontplatte 3 verschweißt.
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Wie in 3 zu erkennen, weisen die Gabelzinken an dem hinteren Ende 21 jeweils einen Ausschnitt 22 auf. Der Ausschnitt 22 ist durch eine Außenkante 24 und eine hintere Kante 25 definiert. Er entsteht, von einer äußeren Seitenfläche 27 am hinteren Ende 21 der Gabelzinke 2 ausgehend, durch Entnahme eines Teils der Gabelzinke 2 entlang einem Abschnitt der Länge der Gabelzinke 2 (entspricht der Länge der Außenkante 24) sowie entlang einem Abschnitt der Breite der Gabelzinke (entspricht der Länge der hinteren Kante 25). Das Lastteil 1 weist eine rechte und eine linke Gabelzinke auf. Bei der rechten Gabelzinke 2 (3) befindet sich der Ausschnitt 22 auf der rechten Seite, bei der linken Gabelzinke 2 auf der linken Seite. Der Ausschnitt 22 befindet sich also jeweils auf der Außenseite bezüglich des Lastteils 1.
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In 5 ist die Rückseite des Lastteils 1 perspektivisch dargestellt. Die hinteren Enden 21 der Gabelzinken 2 stehen über die Frontplatte 3 hinaus, so dass auch die Schlittenelemente 40 mit den Gabelzinken 2 verschweißt sind. Zur Verstärkung der Struktur sind zwei Verbindungsteile 42 vorgesehen, massiv oder hohl mit rechteckigem Querschnitt, die sowohl jeweils an oder nahe den hinteren Enden 21 auf den Oberseiten 23 der Gabelzinken 2 aufliegen als auch an der Rückseite 31 der Frontplatte 3 und an Innenflächen 41 der Schlittenelemente 40 anliegen und dort eine zusätzliche Verbindung zwischen Frontplatte 3, linker Gabelzinke 2 und linkem Schlittenelement 40 bzw. Frontplatte 3, rechter Gabelzinke 2 und rechtem Schlittenelement 40 schaffen. Die Verbindungsteile 42 sind jeweils etwa so breit wie eine Gabelzinke.
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Gemäß einer in 4 dargestellten alternativen Ausgestaltung ist nur ein Verbindungsteil 42 vorgesehen, dass sich in voller Breite zwischen den Innenflächen 41 der Schlittenelemente 40 erstreckt.
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Wie in den 6, 7a und 7b zu erkennen, liegen die Schlittenelemente 40 auf den Gabelzinken 2 auf, wobei eine Unterseite 43 der Schlittenelemente 40 jeweils auf der Außenkante 24 des Ausschnitts 22 der zugehörigen Gabelzinke 2 aufliegt. Die Außenflächen 45 der Schlittenelemente 40 stehen knapp über die Außenkante 24 des Ausschnitts 22 über. Es ist gut zu erkennen, dass die Außenflächen 45 der Schlittenelemente 40 deutlich innerhalb der äußeren Seitenflächen 27 der Gabelzinken 2 liegen; der Abstand zwischen den Außenflächen 45 der Schlittenelemente 40 ist also geringer als der Abstand zwischen den äußeren Seitenflächen 27 der Gabelzinken 2. Die Rückseite 31 der Frontplatte 3 schließt mit den hinteren Kanten 25 des Ausschnitts 22 bündig ab. Somit kann der durch die Ausschnitte 22 gewonnene Platz für den Mastrahmen des Flurförderzeugs verwendet werden. Der Mastrahmen muss nicht breiter ausgestaltet werden, um den zur Erhöhung der Tragfähigkeit des Lastteils 1 nach hinten verlängerten Gabelzinken 2 Platz zu geben. Bei gleichzeitiger Verringerung des Platzbedarfs des Flurförderzeugs ist die Tragfähigkeit durch das erfindungsgemäße Lastteil 1 erhöht. Die Gabelzinken 2 müssen zur Verbesserung der Tragfähigkeit nicht mit einer größeren Höhe der Seitenflächen 27, 27' versehen werden.