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Die Erfindung betrifft eine Schließvorrichtung für eine Wandöffnung mit einem motorisch angetriebenen, verschieblichen Schließelement, insbesondere mit einer ein- oder zweiflügligen Schiebetür, das in einem spitzen Winkel zur Lotrechten ausgerichtet ist.
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Schließvorrichtungen der vorbezeichneten Art sind als Schiebetüren oder auch als Schiebefenster bekannt. Sie sind Eingängen von Gebäuden zugeordnet und häufig mit einer zum Beispiel optischen Erkennungsvorrichtung ausgerüstet, welche sich dem Schließelement annähernde Personen oder Gegenstände erkennt und bei entsprechender Annäherung mit Hilfe des motorischen Antriebs ein Öffnen des Schließelementes durchführt.
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Derartige Schließvorrichtungen sind regelmäßig in vertikal ausgerichteten Wänden eines Gebäudes angeordnet. Durch Architektenvorschläge werden insbesondere öffentliche Gebäude heute häufig mit schrägen Wänden versehen. In diesen schrägen Wänden sind auch Türen anzuordnen und wenn es sich bei diesen Türen um solche handelt, die bei einer Annäherung von Personen automatisch den Weg in das Gebäude hinein oder aus dem Gebäude heraus freigeben sollen, sind gattungsgemäße Schließvorrichtungen vorzusehen.
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Im Stand der Technik werden Schließvorrichtungen vorgesehen, welche den motorischen Antrieb für die Öffnung des Schließelementes regelmäßig im Bereich der unteren Kante des Schließelementes haben. Ein Motor und Mittel zur Übertragung der Kraft des Motors auf zum Beispiel die Flügel des Schließelementes sind in einem Boden angeordnet. Zwar ist dadurch eine Unterflurmontage der Antriebsbauteile ermöglicht, jedoch ist diese Anordnung dann problematisch, wenn die Schließvorrichtung nicht im Inneren eines Gebäudes eingesetzt ist, sondern an der Außenseite. Hier treten Niederschläge auf, welche über die untere Kante des Schließelementes hinaus in im Boden angeordnete Bereiche fließen können und zu Ausfällen des Antriebes führen können. Gerade bei schräg angeordneten Schließelementen ist die untere Türkante einer z. B. Schiebetür weiter außerhalb angeordnet als andere Abschnitte der Außenwandung des Gebäudes, so dass durch einen fehlenden Dachüberstand größere Niederschlagsmengen auftreffen können.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Schließvorrichtung der eingangs genannten Gattung aufzuzeigen, welche universell innen wie außen eingesetzt werden kann und darüber hinaus auch eine gefährdungsfreie Überkopfanordnung ermöglicht.
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Diese Aufgabe ist erfindungsgemäß dadurch gelöst, dass dem Schließelement im Bereich seiner oberen Abschlusskante eine motorische Antriebseinheit zugeordnet ist und dass das Schließelement im Bereich seiner unteren Abschlusskante zumindest ein Verfahrelement hat.
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Bei dem erfindungsgemäßen Schließelement ist die motorische Antriebseinheit nicht im Bodenbereich angeordnet, sondern im Bereich der oberen Abschlusskante des Schließelementes. Dadurch ist sie nicht den Niederschlägen ausgesetzt, welche das schräg gestellte Schließelement hinab laufen oder den Bodenbereich direkt erreichen. Die im Bereich der oberen Abschlusskante angeordnete Antriebseinheit kann gegenüber Niederschlägen abgeschirmt sein.
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Im Bereich der unteren Abschlusskante ist ein Verfahrelement angeordnet. Dieses überträgt durch das Schließelement ausgebildete Gewichtskräfte zuverlässig auf den Boden. Die Reibung ist minimiert, so dass eine sichere Führung der z. B. Schiebetür gewährleistet ist.
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Nach einer ersten Weiterbildung der Erfindung ist vorgesehen, dass die motorische Antriebseinheit ein in der Ebene des Verschiebeweges des Schließelementes angeordnetes profilförmiges Anlageelement für zumindest ein an der oberen Abschlusskante des Schließelementes angeordnetes Verfahrelement aufweist. Wie an der unteren Abschlusskante ist auch an der oberen Abschlusskante ein Verfahrelement vorgesehen. Über beide Verfahrelemente werden die Gewichtskräfte des Schließelementes übertragen, die motorische Antriebseinheit ist von der Übertragung der Gewichtskräfte nicht betroffen. Sie ist von den Gewichtskräften entlastet. Das obere Verfahrelement kann entlang eines profilförmigen Anlageelementes verfahren werden. Das Anlageelement ist dabei vorzugsweise ein U-Profil, wobei das obere Verfahrelement an einer Innenseite eines U-Schenkels aufliegt.
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Das Verfahrelement ist zwischen beiden Schenkeln des U-Profils aufgenommen, so dass das Schließelement zugleich gegen ein Verkippen gesichert ist. Dabei kann das Verfahrelement eine Rolle sein, die auf einer in der Ebene des Schließelementes liegenden Achse angeordnet ist. Die Achse steht über die obere Kante des Schließelementes hinaus vor, an dieser ist die Rolle befestigt und die Rolle ist gegen die Innenseite des U-Profils angelegt.
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Nach einer nächsten Weiterbildung der Erfindung ist vorgesehen, dass die Rolle mit einem Laufflächenbelag ausgerüstet ist und dass neben dieser ersten Rolle zumindest eine zweite Rolle ohne Laufflächenbelag vorgesehen ist. Die erste Rolle hat aufgrund des vorhandenen Laufflächenbelages einen Durchmesser, der größer ist als der Durchmesser der zweiten Rolle ohne Laufflächenbelag. Diese zweite Rolle ohne Laufflächenbelag ist gleichwohl vorgesehen, sie nimmt jedoch an der Führung des Schließelementes nicht teil. Wenn sie jedoch neben der Rolle mit dem Laufflächenbelag angeordnet ist, kommt auch sie in eine Anordnung zwischen den U-Schenkeln des U-Profils. Damit kann sie eine Sicherung ausbilden, falls beispielsweise die erste Rolle mit Laufflächenbelag zerstört wird. Das Schließelement kippt dann nur soweit, bis die zweite Rolle ohne Laufflächenbelag an der Innenseite des U-Profils anliegt. Eine Gefährdung von Personen ist damit ausgeschlossen.
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Das profilförmige Anlageelement für das obere Verfahrelement ist nach einer Weiterbildung der Erfindung über Tragprofile mit einer Laibung der Wandöffnung verbunden. Über die Tragprofile ist zum einen eine sichere Aufnahme des Schließelementes gewährleistet. Zum anderen kann eine erfindungsgemäße Schließvorrichtung nachträglich in eine vorhandene Wandöffnung eingebaut werden.
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Eine nächste Weiterbildung der Erfindung sieht vor, dass das Schließelement mit Zugmitteln mit einem Antriebsmotor gekoppelt ist, wobei diese Kopplung über wenigstens eine in der Ebene des Schließelementes angeordnete Umlenkrolle für die Zugmittel erfolgt. Als Zugmittel dienen beispielsweise Zahnriemen, welche mit dem Schließelement verbunden sind und welche über geeignete Zahnräder mit dem Antriebsmotor verknüpft sind. Die Zugmittel werden dabei über eine Umlenkrolle geführt. Auf der Umlenkrolle lasten lediglich die Zugmittel, nicht jedoch Gewichtskräfte des Schließelementes.
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Die Umlenkrolle ist beispielsweise an Profilen gehalten und mit weiteren Komponenten des motorischen Antriebs in einem regenwasserdichten Gehäuse angeordnet. Auch dies dient der Anordnung der erfindungsgemäßen Schließvorrichtung im äußeren Bereich.
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Zur weiteren Ausbildung der Erfindung kann noch vorgesehen sein, dass das der unteren Abschlusskante zugeordnete Verfahrelement eine Rolle ist, die auf einer in der Ebene des Schließelementes liegenden Achse angeordnet ist. Diese Anordnung des Verfahrelementes an der unteren Abschlusskante entspricht der Anordnung des Verfahrelementes an der oberen Kante, ein leichtes Verschieben des Schiebeelementes wird gewährleistet. Das Verfahrelement wird in geeigneter Weise abgestützt, beispielsweise läuft es auf der Fläche eines Profils. Neben dem Verfahrelement und diesem Profil sind keine weiteren Bauteile vorzusehen, insbesondere keine elektrisch betriebenen Bauteile. In dem Bereich der unteren Abschlusskante laufendes Wasser beeinträchtigt die Funktion von Verfahrelement und Profil nicht, dieses Wasser kann weiter ablaufen, die Funktionsweise des Schließelementes ist nicht beeinträchtigt.
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Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung, aus dem sich weitere erfinderische Merkmale ergeben, ist in der Zeichnung dargestellt.
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Es zeigen:
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1: eine Schnittansicht einer Schließvorrichtung für eine Wandöffnung,
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2: eine maßstäblich vergrößerte Schnittansicht eines oberen Bereiches der Schließvorrichtung nach 1 und
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3: eine maßstäblich vergrößerte Schnittansicht eines unteren Bereiches der Schließvorrichtung nach 1.
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Die Schließvorrichtung in 1 weist ein Schließelement 1 auf, welches Glasscheiben 2 umfasst. Die Glasscheiben 2 sind im Bereich der oberen Abschlusskante des Schließelementes 1 sowie im Bereich der unteren Abschlusskante des Schließelementes 1 durch Rahmen 3 aufgenommen.
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An den Rahmen 3 sind Rollen 4, 5 über Achsen angeordnet. Die Achsen liegen in der Ebene des Schließelementes 1. Die untere Rolle 4 stützt das Schließelement 1 auf einem C-förmigen Profil 6 ab. Im Bereich der Rolle 4 sind keine Antriebskomponenten für eine motorische Bewegung des Schließelementes 1 vorhanden.
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Auch die obere Rolle 5 stützt das Schließelement 1 ohne das Einbringen von Antriebskräften ab. Der oberen Abschlusskante des Schließelementes 1 ist jedoch ein motorischer Antrieb 7 zugeordnet, der in maßstäblich größerer Ansicht in 2 gezeigt ist.
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Der Antrieb in 2 umfasst einen Elektromotor 8, welche innerhalb eines Gehäuses 9 angeordnet ist. Der Elektromotor 8 wirkt auf einen nicht weiter dargestellten Zahnriemen ein, welcher zudem über eine Umlenkrolle 10 geführt ist. Die Umlenkrolle 10 ist dabei etwa in der Ebene des Schließelementes 1 angeordnet.
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Die Rolle 5 stützt sich an der Innenseite eines U-Profils 11 ab. Das U-Profil 11 ist über Tragprofile 12, 12' mit der Laibung in einer Wandöffnung verbindbar.
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3 zeigt noch einmal die untere Abschlusskante des Schließelementes 1. Die Bauteile des Antriebes für ein bewegendes Schließelement 1 sind ausschließlich der oberen Abschlusskante zugeordnet, im Bereich der unteren Abschlusskante befinden sich lediglich die Rolle 4 sowie das Profil 6. Diese Bauteile können unterhalb einer Fußbodenebene angeordnet sein, so dass sie nicht sichtbar sind.