DE102009055695A1 - Trägerverbund für einen Wagen - Google Patents
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Abstract
Die Erfindung betrifft einen Trägerverbund (10) für einen Kraftwagen mit einem Längsträger (12), einem Querträger (20) und einer Crashbox (18) zwischen dem Längsträger (12) und dem Querträger (20). An einem Randbereich der Crashbox (18) sorgt ein steifes Profilteil (28) dafür, dass bei einem Aufprall des Kraftwagens auf ein Hindernis eine fahrzeuginnenseitige Wand (30) des Längsträgers (12) mit einer Kraftspitze beaufschlagt wird, welche einen Faltvorgang des Längsträgers (12) unter Ausbildung eines S-Schlages initiiert. Ein solches Versteifungsteil kann auch einstückig mit der Crashbox (18) ausgebildet oder durch eine Abschleppöse bereitgestellt sein.
Description
- Die Erfindung betrifft einen Trägerverbund für einen Wagen, insbesondere ein Kraftwagen, mit einem Längsträger, einem Querträger und einem Deformationselement zwischen dem Längsträger und dem Querträger. Das Deformationselement dient bei einer Kraftbeaufschlagung vorbestimmter Art in zumindest einer Stufe seiner Verformung zum Aufnehmen von Aufprallenergie.
- Die
DE 10 2008 013 832 A1 beschreibt ein Deformationselement, über welches in einem Kraftfahrzeug ein Stoßfänger an einen Längsträger angebunden ist. Der Längsträger ist hierbei als Hohlprofil ausgebildet, in welchen das Deformationselement bereichsweise eingeführt ist. Das Deformationselement ist über Schraubverbindungen sowohl mit dem Längsträger als auch mit dem Stoßfänger verbunden. Zum Erhöhen der Steifigkeit des Deformationselements ist dieses hierbei durch zwei einfache Hohlprofile gebildet. - Bei einem derartigen Trägerverbund ist der Umstand als nachteilig anzusehen, dass es bei einer unfallbedingten Kraftbeaufschlagung des Deformationselements zu lokal unerwünscht hohen Belastungen des Trägerverbunds kommen kann.
- Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es daher, einen Trägerverbund der eingangs genannten Art zu schaffen, mittels welchem eine verbesserte Kraftbeaufschlagung des Längsträgers erreichbar ist.
- Diese Aufgabe wird durch einen Trägerverbund mit den Merkmalen des Patentanspruchs 1 gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen mit zweckmäßigen Weiterbildungen der Erfindung sind in den abhängigen Patentansprüchen angegeben.
- Der erfindungsgemäße Trägerverbund, welcher insbesondere bei einem Kraftwagen zum Einsatz kommen kann, umfasst Mittel zum Bewirken einer Kraftweiterleitung von dem Deformationselement in den Längsträger bei einer Stufe der Verformung des Deformationselements derart, dass zwei unterschiedliche Wände des Längsträgers eine dahingehend unterschiedliche Kraftbeaufschlagung erfahren, dass die Kraftbeaufschlagung zu einer unterschiedlichen Verformung der beiden Wände des Längsträgers führt.
- Der Erfindung liegt die Erkenntnis zugrunde, dass eine jeweils gleich große Kraftbeaufschlagung aller Wände des Längsträgers, welche zu einer gleichartigen Verformung aller Wände des Längsträgers führt, bereits vor dem Einsetzen der Verformung der Wände eine unerwünscht starke Belastung in einem Anbindungsbereich mit sich bringt, in welchem der Längsträger an ein weiteres Bauteil angebunden ist. Die bei dem vorliegenden Trägerverbund vorgesehenen Mittel zum Bewirken der Kraftweiterleitung führen nun zu einer unterschiedlichen Verformung zweier Wände des Längsträgers. Folglich kann der Längsträger Aufprallenergie durch Verformung, insbesondere Faltung, absorbieren, bevor die unerwünscht starke Kraftweiterleitung von dem Längsträger in den Anbindungsbereich erfolgt. Es ist so eine verbesserte Kraftbeaufschlagung des Längsträgers erreicht.
- Dadurch, dass nicht alle Wände des Längsträgers mit einer im Wesentlichen gleichen Kraft beaufschlagt werden, kann der Längsträger besonders gut seine Funktion erfüllen, durch Verformung Aufprallenergie zu absorbieren. Die bereits in Verformung gewandelte Aufprallenergie kann dann nicht mehr auf den Anbindungsbereich des Längsträgers wirken. Der Anbindungsbereich kann so vergleichsweise einfach, kostengünstig und ein geringes Gewicht aufweisend ausgebildet werden.
- Besonders günstig ist es, wenn die Mittel zum Bewirken der Kraftweiterleitung zu einer S-förmigen Verformung des Längsträgers führen, der verformte Längsträger also einen S-Schlag aufweist. Durch die Mittel zum Bewirken einer Kraftweiterleitung wird hierzu gezielt lediglich eine Wand des Längsträgers mit einer besonders großen Kraft beaufschlagt, so dass ein Faltvorgang am Längsträger initiiert wird.
- In einer vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung ist in einer ersten Stufe der Verformung des Deformationselements ein erster Teilbereich des Deformationselements verformbar, welcher eine geringere Steifigkeit aufweist als die Mittel zum Bewirken der Kraftweiterleitung. Dadurch kann bei der Kraftbeaufschlagung vorbestimmter Art, etwa bei einem einen Unfall des Kraftwagens simulierenden Crashtest, das Deformationselement in seiner ersten Stufe der Verformung bereits Aufprallenergie aufnehmen. Anschließend können dann die Mittel eine Kraftspitze in die eine Wand des Längsträgers weiterleiten und so das Falten des Längsträgers bewirken, insbesondere unter Ausbildung eines S-Schlags desselben.
- Die Mittel können ein weiteres Deformationselement umfassen, welches bevorzugt an eine Seitenwand des ersten Deformationselements und an den Querträger angebunden ist. Zusätzlich oder ergänzend können die Mittel einen einstückig mit dem Deformationselement ausgebildeten Teilbereich umfassen, etwa indem dieser Teilbereich des Deformationselements steifer ausgelegt ist als ein restlicher Bereich des Deformationselements. So kann die Steifigkeit der Mittel in einem besonders weiten Bereich wie gewünscht eingestellt werden, und es können die Mittel hinsichtlich des vorhandenen Bauraums günstig platziert werden.
- In weiter vorteilhafter Weise können die Mittel eine Abschleppöse umfassen, also ein Bauteil, welches an dem Kraftwagen ohnehin vorgesehen ist, und welches zum Bewirken der Kraftweiterleitung lediglich an einer geeigneten Stelle positioniert zu werden braucht.
- Die vorstehend in der Beschreibung genannten Merkmale und Merkmalskombinationen sowie die nachfolgend in der Figurenbeschreibung genannten und/oder in den Figuren alleine gezeigten Merkmale und Merkmalskombinationen sind nicht nur in der jeweils angegebenen Kombination, sondern auch in anderen Kombinationen oder in Alleinstellung verwendbar, ohne den Rahmen der Erfindung zu verlassen.
- Weitere Vorteile, Merkmale und Einzelheiten der Erfindung ergeben sich aus den Ansprüchen, der nachfolgenden Beschreibung bevorzugter Ausführungsformen sowie anhand der Zeichnungen. Dabei zeigen:
-
1 ausschnittsweise einen Kraftwagen mit einem Trägerverbund gemäß einer ersten Ausführungsform der Erfindung, welcher einen Längsträger, einen Querträger und eine zwischen dem Längsträger und dem Querträger angeordnete Crashbox umfasst, nach einem Aufprall des Kraftwagens auf ein Hindernis; -
2 eine vergrößerte Detailansicht des Trägerverbunds gemäß1 vor dessen aufprallbedingter Verformung; -
3 eine alternative Ausführungsform eines Trägerverbunds gemäß der Erfindung; und -
4 eine weitere Ausführungsform eines Trägerverbunds gemäß der Erfindung. - Von einem Kraftwagen ist in
1 ein Heckbereich gezeigt. Ein heckbereichseitiger Trägerverbund10 umfasst einen Längsträger12 , welcher zum Heck des Kraftwagens hin an einen als Gussteil ausgebildeten Pralltopf14 und zur Front des Kraftwagens hin ebenfalls an ein Gussteil16 angebunden ist. Zum Heck des Kraftwagens hin schließt sich an den Pralltopf14 eine Crashbox18 an, über welche ein Querträger20 für einen Stoßfänger in den Trägerverbund10 eingebunden ist. Ein derartiger Aufbau des Trägerverbunds10 ist in analoger Weise für einen Frontbereich des Kraftwagens vorstellbar. - Der seitlich neben einer Mulde
22 für ein Ersatzrad24 angeordnete Längsträger12 ist als hohles, vier Wände umfassendes Profilteil ausgebildet, welches in einem Anbindungsbereich26 in das Gussteil16 eingeführt ist. In dem Anbindungsbereich26 ist der Längsträger12 mit dem Gussteil16 verschweißt und verschraubt. - An die Crashbox
18 und an den Querträger20 ist gemäß einer ersten Ausführungsform des Trägerverbunds10 ein besonders steifes Profilteil28 angebunden, beispielsweise durch Schweißen. Das Profilteil28 weist eine geringere Verformbarkeit auf als die Crashbox18 . Im nicht deformierten Zustand, also vor dem Auftreffen des Querträgers20 auf ein (nicht gezeigtes) Hindernis, ist das Profilteil28 von dem Pralltopf14 beabstandet (vgl.2 ). - Die jeweiligen Steifigkeiten der Crashbox
18 und des Längsträgers12 sind so ausgelegt, dass sie die Belastungen eines vergleichsweise raschen Aufpralls, etwa wenn der Kraftwagen mit einer Geschwindigkeit von 15 km/h auf das Hindernis auftrifft, durch Verformung abfangen können. - Trifft nun der Kraftwagen auf das Hindernis auf, so verformt sich zunächst der dem Pralltopf
14 nahe Teilbereich der Crashbox18 und baut hierbei Aufprallenergie ab. Wenn dann das Profilteil28 mit dem Pralltopf14 in Anlage gerät (vgl.1 ), bewirkt das steife Profilteil28 eine Kraftweiterleitung in den Längsträger12 , welche die fahrzeuginnenseitige Wand30 des Längsträgers12 mit einer besonders großen Kraft beaufschlagt. Ein mit der Krafteinleitung in den Längsträger12 einhergehendes Belastungszentrum32 ist in1 angedeutet. - Durch die auf die fahrzeuginnenseitige Wand
30 wirkende große Kraft werden diese Wand30 auf Biegung und die fahrzeugaußenseitige Wand34 auf Dehnung beansprucht. Dies führt zu einem Initiieren eines Vorgangs des Sichfaltens des Längsträgers12 , bei dem der Längsträger12 Aufprallenergie absorbiert. - Das Profilteil
28 bewirkt hierbei eine Kraftweiterleitung in den Längsträger12 , welche dazu führt, dass der verformte Längsträger12 einen S-Schlag aufweist. Aufgrund der durch das Profilteil28 bewirkten Kraftweiterleitung setzt jedoch die Verformung des Längsträgers12 ein, bevor infolge der Kraftbeaufschlagung des Trägerverbunds10 eine unerwünscht große Beanspruchung des Anbindungsbereichs26 erfolgt. Aufgrund der so erreichten Entlastung des Anbindungsbereichs26 kann der Aufwand für hier vorgesehene Verbindungsmittel, vorliegend also für Schweißnähte und Schrauben, reduziert werden. -
3 zeigt eine Ausführungsform eines Trägerverbunds10' , bei welcher die Crashbox18' als stranggepresstes Profilteil ausgebildet ist, welches etwa aus einer Aluminiumlegierung besteht. Hierbei umfasst die der Crashbox18' eine dem Pralltopf14 nahe Kammer36 , welche von zwei Diagonalstreben38 durchzogen und vergleichsweise weich ausgebildet ist. Der durch diese Kammer36 gebildete Teilbereich der Crashbox18' verformt sich somit bei dem Aufprall des Kraftwagens auf das Hindernis in einer ersten Stufe vergleichsweise leicht. Hingegen ist eine dem Querträger20 nahe Kammer40 der Crashbox18' in einem fahrzeuginnenseitigen Randbereich durch zusätzliche Wände42 ,44 und zwei Diagonalstreben46 versteift. Bei dieser Ausführungsform des Trägerverbunds10' führt also der durch die Wände42 ,44 und die Diagonalstreben46 bereitgestellte Versteifungsbereich48 der Crashbox18' in einer zweiten Stufe zu einem Weiterleiten einer Kraftspitze in die Wand30 des Querträgers12 , wenn der Kraftwagen auf das Hindernis aufprallt. - Bei der Ausführungsform eines Trägerverbunds
10'' gemäß4 ist eine Abschleppöse50 so in Bezug auf die Crashbox18 platziert, dass sie für das gewünschte Weiterleiten der unfallbedingten Kraft in die fahrzeuginnenseitige Wand30 des Längsträgers12 sorgt. Hierbei macht man sich zu Nutze, dass die Abschleppöse50 , welche als zylindrischer Hohlkörper ausgebildet ist, in Richtung ihrer Zylinderachse eine besonders hohe Steifigkeit aufweist. - Die Abschleppöse
50 ist bei dieser Ausführungsform des Trägerverbunds10'' im Vergleich zu ihrer üblichen Anordnung im Kraftwagen (vgl.2 oder3 ) zur Fahrzeuginnenseite hin verschoben. Anstelle der Abschleppöse50 können auch andere, im Bereich des Querträgers20 ohnehin vorgesehene und ausreichend steife Bauteile so platziert werden, dass durch diese bei dem Aufprall auf das Hindernis die gewünschte Weiterleitung einer Kraftspitze in die Wand30 des Längsträgers12 gewährleistet ist. - ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
- Diese Liste der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
- Zitierte Patentliteratur
-
- DE 102008013832 A1 [0002]
Claims (7)
- Trägerverbund für einen Wagen mit einem Längsträger (
12 ), einem Querträger (20 ) und einem Deformationselement (18 ,18' ) zwischen dem Längsträger (12 ) und dem Querträger (20 ), welches bei einer Kraftbeaufschlagung vorbestimmter Art in zumindest einer Stufe seiner Verformung zum Aufnehmen von Aufprallenergie dient, gekennzeichnet durch Mittel (28 ,48 ,50 ) zum Bewirken einer Kraftweiterleitung von dem Deformationselement (18 ,18' ) in den Längsträger (12 ) bei einer Stufe der Verformung des Deformationselements (18 ,18' ) derart, dass zwei unterschiedliche Wände (30 ,34 ) des Längsträgers (12 ) eine dahingehend unterschiedliche Kraftbeaufschlagung erfahren, dass diese zu einer unterschiedlichen Verformung der beiden Wände (30 ,34 ) des Längsträgers (12 ) führt. - Trägerverbund nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass in einer ersten Stufe der Verformung des Deformationselements (
18' ) ein erster Teilbereich (36 ) des Deformationselements (18' ) verformbar ist, welcher eine geringere Steifigkeit aufweist als die Mittel (48 ) zum Bewirken der Kraftweiterleitung. - Trägerverbund nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Mittel ein weiteres Deformationselement (
28 ) umfassen, welches an eine Seitenwand des ersten Deformationselements (18 ) und/oder an den Querträger (20 ) angebunden ist. - Trägerverbund nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Mittel einen einstückig mit dem Deformationselement (
18' ) ausgebildeten Teilbereich (48 ) des Deformationselements (18' ) umfassen. - Trägerverbund nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Mittel eine Abschleppöse (
50 ) umfassen. - Trägerverbund nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Mittel (
28 ,48 ,50 ) in Bezug auf das Deformationselement (18 ,18' ) fahrzeuginnenseitig angeordnet sind. - Trägerverbund nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass das Deformationselement (
18' ) als stranggepresstes, insbesondere aus einer Aluminiumlegierung gebildetes, Profilteil ausgebildet ist.
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