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Die
Erfindung betrifft eine Befestigungsanordnung eines Bauteils, insbesondere
eines Haltebauteils, an einem Rohbaubauteil eines Kraftwagens gemäß Patentanspruch
1.
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Aus
dem Serienkraftwagenbau ist es bekannt, Haltebauteile derart an
einem Rohbauteil des Kraftwagens zu befestigen, dass das Haltebauteil
mit dem Rohbau verschraubt wird, indem die Schraube in einen mit
dem Rohbauteil verschweißten
Schraubbolzen eingeschraubt wird und somit das Haltebauteil an dem
Rohbauteil fixiert.
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Die
Notwendigkeit von derartigen Schraubbolzen lässt die Kosten für die Befestigung
des Haltebauteils an dem Rohbauteil und damit die Gesamtkosten für den Kraftwagen
unerwünschter
Weise ansteigen.
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Es
ist daher Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine Befestigungsanordnung
eines Bauteils an einem Rohbauteil eines Kraftwagens bereitzustellen, welche
geringe Kosten aufweist.
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Diese
Aufgabe wird durch eine Befestigungsanordnung eines Bauteils, insbesondere
eines Haltebauteils, an einem Rohbauteil eines Kraftwagens mit den
Merkmalen des Patentanspruchs 1 gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen
mit zweckmäßigen und
nichttrivialen Weiterbildungen der Erfindung sind in den abhängigen Ansprüchen angegeben.
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Bei
einer erfindungsgemäßen Befestigungsanordnung
eines Bauteils, insbesondere eines Haltebauteils, an einem Rohbauteil
eines Kraftwagens, insbesondere eines Personenkraftwagens, weist
an wenigstens einer Verbindungsstelle eines der Bauteile ein Laschenelement
auf, welches einen korrespondierenden Wandbereich des anderen Bauteils
hintergreift, wobei das Laschenelement wenigstens eine Aufnahme,
insbesondere eine Schraubaufnahme umfasst, an welcher ein Halteelement,
insbesondere eine Schraube, zur gegenseitigen Festlegung der beiden
Bauteile fixiert ist.
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Das
bedeutet also, dass das Halteelement nicht an dem anderen Bauteil,
welches von dem Laschenelement hintergriffen wird, fixierbar bzw.
fixiert ist, sondern an dem hintergreifenden Laschenelement selbst.
Damit müssen
bei dem anderen Bauteil keine, zu dem Halteelement korrespondierenden Aufnahmen
vorgesehen werden, da eine derartige Aufnahme eben an dem Laschenelement
vorgesehen ist.
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Dies
hält den
Fertigungsaufwand und damit die Kosten für das andere Bauteil und damit
für die Befestigungsanordnung
sowie für
den Kraftwagen insgesamt in einem äußerst geringen Rahmen. Eingangs
erwähnte,
beispielsweise mit dem anderen Bauteil verschweißte Schraub- bzw. Befestigungsbolzen
sind dadurch obsolet.
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Ein
weiterer Vorteil ist, dass zeitlich vor der Befestigung des einen
Bauteils an dem anderen Bauteil eine Vorfixierung des Halteelements
an der korrespondierenden Aufnahme für dieses geschehen kann, was
das Handling während
der Befestigung bzw. während
der Montage deutlich vereinfacht. Auch daraus resultiert eine Reduzierung
der Kosten für
die erfindungsgemäß Befestigungsanordnung
im Vergleich zum Stand der Technik.
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Es
versteht sich, dass das Laschenelement zur Darstellung der beschriebenen
Hintergreifung in einer anderen Ebene als das eine Bauteil selbst
angeordnet ist, also das Laschenelement von dem einen Bauteil erhaben
ist. Dabei ist das Laschenelement beispielsweise abgekantet und
ist beispielsweise als Schenkel eines Winkelstücks ausgebildet, das mit dem
einen Bauteil verbunden, beispielsweise einstückig mit diesem ausgebildet,
ist.
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Die
einstückige
Ausbildung der Lasche mit dem einen Bauteil birgt ebenso den Vorteil,
dass die Teileanzahl der erfindungsgemäßen Befestigungsanordnung und
damit die Kosten derselbigen gering gehalten werden können.
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Die
erwähnte
Hintergreifung meint dabei, dass das Laschenelement auf einer dem
einen Bauteil abgewandten Seite des anderen Bauteils in dem Bereich
des Laschenelements in Überdeckung
zu dem anderen Bauteil angeordnet ist.
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Bei
einer vorteilhaften Ausführungsform
der Erfindung grenzt der durch das Laschenelement hintergriffene
Wandbereich an eine erste Durchgangsöffnung des anderen Bauteils
an. Dadurch ist die erfindungsgemäße Befestigungsanordnung nicht
nur im Bereich einer Körperkante
des anderen Bauteils, sondern auch in Bereichen des anderen Bauteils
darstellbar, die innerhalb von Körperkanten
liegen und von dem entsprechenden Werkstoff des anderen Bauteils
umgeben sind. In diesem Zusammenhang ist klar, dass zum Herstellen
des Hintergriffs das Laschenelement durch diese erste Durchgangsöffnung hindurch
geführt
wird, woraufhin die Festlegung der beiden Bauteile durch das Halteelement
durchgeführt
wird. Das bedeutet also, dass die Form der ersten Durchgangsöffnung zu
einer Außenkontur
des Laschenelements korrespondiert. Mit anderen Worten ist also
die erste Durchgangsöffnung
groß genug, damit
das Laschenelement durch sie hindurch geführt werden kann. Dabei ist
die erste Durchgangsöffnung
beispielsweise zumindest im Wesentlichen viereckförmig ausgebildet,
wobei die Ecken abgerundet sein können.
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Bei
einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform der Erfindung ist
eine weitere, an die erste Durchgangsöffnung angrenzende und von
dem Halteelement durchsetzte Durchgangsöffnung vorgesehen, in welche
das Befestigungsmittel von der ersten Durchgangsöffnung ausgehend einschiebbar
bzw. eingeschoben ist. Die weitere Durchgangsöffnung ist somit mit der ersten
Durchgangsöffnung
verbunden und beispielsweise kleiner als die erste Durchgangsöffnung ausgebildet,
sodass das Laschenelement durch die erste Durchgangsöffnung hindurch
schiebbar bzw. hindurch führbar
ist und lediglich das Haltemittel in die weitere Durchgangsöffnung einschiebbar ist,
wobei beispielsweise die weitere Durchgangsöffnung zu einer Außenkontur
des Haltemittels, beispielsweise zu einem Schraubenschaft, korrespondiert.
Die beiden Durchgangsöffnungen
sind beispielsweise als gesamtheitliche Durchgangsöffnung schlüsselförmig ausgebildet.
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Ist
die Fixierung des Halteelements an dem Laschenelement von einer
dem Laschenelement abgewandten Seite des anderen Bauteils her ausgebildet
bzw. ausbildbar, so ist dies insofern vorteilhaft, als die Fixierung
der Lasche von der entsprechenden Einbauseite ermöglicht ist.
Damit einher geht ein hohe Montagefreundlichkeit und damit ein weiter
vereinfachtes Handling während
der Montage, was die Montagekosten und damit die Kosten für die erfindungsgemäße Befestigungsanordnung
weiter senkt.
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Vorteilhafterweise
weist das Halteelement einen Anschlag auf, der im Falle der Ausbildung
des Halteelements als Schraube beispielsweise von einem Schraubenkopf
der Schraube gebildet ist, wobei das Halteelement über den
Anschlag an dem anderen Bauteil abgestützt ist.
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In
Zusammenhang mit der weiteren Durchgangsöffnung ist dabei der Anschlag
größer als
die weitere Durchgangsöffnung,
d. h., dass er nicht nur die weitere Durchgangsöffnung zumindest bereichsweise,
sondern auch die Durchgangsöffnung
begrenzende Wandbereiche des anderen Bauteils überdeckt, wodurch also der
Anschlag an dem anderen Bauteil abstützbar ist. Diese Abstützbarkeit
birgt die Möglichkeit,
ein Festziehen des Halteelements in Form der Schraube zu ermöglichen
zur festen Festlegung der beiden Bauteile.
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Weitere
Vorteile, Merkmale und Einzelheiten der Erfindung ergeben sich aus
der nachfolgenden Beschreibung eines bevorzugten Ausführungsbeispiels
sowie anhand der Zeichnungen. Die vorstehend in der Beschreibung
genannten Merkmale und Merkmalskombinationen sowie die nachfolgend
in der Figurenbeschreibung genannten und/oder in den Figuren allein
gezeigten Merkmale und Merkmalskombinationen sind nicht nur in der
jeweils angegebenen Kombination, sondern auch in anderen Kombinationen
oder in Alleinstellung verwendbar, ohne den Rahmen der Erfindung
zu verlassen.
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Die
Zeichnungen zeigen in:
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1 ausschnittsweise
eine Draufsicht auf eine Ausführungsform
der erfindungsgemäßen Befestigungsanordnung;
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2 ausschnittsweise
eine Unteransicht der Befestigungsanordnung gemäß 1;
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3 ausschnittsweise
eine perspektivische Ansicht eines Rohbauteils der Befestigungsanordnung
gemäß den vorhergehenden
Figuren;
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4 eine
perspektivische Ansicht der Befestigungsanordnung gemäß den vorhergehenden Figuren;
und
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5 ausschnittsweise
eine vergrößerte Schnittansicht
der Befestigungsanordnung gemäß den vorhergehenden
Figuren.
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Die 1 zeigt
eine Befestigungsanordnung 10 eines Haltebauteils 12 an
einem Rohbauteil 14 eines Personenkraftwagens. Das Rohbauteil 14 ist
dabei als Blech ausgebildet, wobei die in der 1 gezeigte
Seite des Rohbauteils 14 im Folgenden als Blechvorderseite 16 bezeichnet
wird.
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Das
Rohbauteil 12 weist an zwei Verbindungsstellen 18 und 20 jeweils
eine Lasche 22 und 24 (2) auf,
wobei in der 1 lediglich die Lasche 22 zu
erkennen ist.
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Die
Laschen 20 und 22 hintergreifen einen jeweiligen,
korrespondierenden Wandbereich 26 (2) und 28 (2)
des Rohbauteils 14, wobei an den Laschen 22 und 24 jeweils
eine Schraube 30 und 32 zur gegenseitigen Festlegung
des Rohbauteils 14 und des Haltebauteils 12 fixiert
ist, was anhand der übrigen
Figuren deutlich wird.
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Die 1 zeigt
dabei eine Zustand der Befestigungsanordnung 10, bei welcher
das Haltebauteil 12 an dem Rohbauteil 14 über die
Laschen 22 und 24 und die Schrauben 30 und 32 befestigt
ist.
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Wie
der 2 zu entnehmen ist, weisen die Laschen 22 und 24 zur
Fixierung der jeweiligen Schraube 30 und 32 jeweils
ein Schraubaufnahme 34 und 36 auf, in die die
jeweilige Schraube 30 und 32 eingeschraubt ist.
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Der
jeweilige, durch die Lasche 12 bzw. 24 hintergriffene
Wandbereich 26 und 28 schließt sich dabei jeweils an eine
Durchgangsöffnung 38 und 40 an,
wobei die Laschen 22 und 24 durch die Durchgangsöffnungen 38 und 40 hindurch
geführt
sind und an einer der Vorderseite 16 gegenüber liegenden Rückseite 42 des
Rohbauteils 14 anliegen. Des Weiteren ist eine jeweilige,
an die jeweilige erste Durchgangsöffnung 38 bzw. 40 angrenzende
und von der jeweiligen Schraube 30 bzw. 32 durchsetzte
Durchgangsöffnung 44 und 46 (3)
vorgesehen, in welche die Schrauben 30 und 32 ausgehend
von der jeweiligen Durchgangsöffnung 28 bzw. 40 eingeschoben
sind. Eine jeweilige, gesamtheitliche Durchgangsöffnung aus den Durchgangsöffnungen 38 und 44 bzw. 40 und 46 weist
somit eine jeweilige Schlüssellochform
auf, wobei die Durchgangsöffnung 38 bzw. 40 im
Wesentlichen eine rechteckige Form aufweist, deren Ecken abgerundet
sind.
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Die
Zusammenschau mit den übrigen 4 und 5 verdeutlicht,
dass es die Befestigungsanordnung 10 ermöglicht,
vor Festlegung des Haltebauteils 12 am Rohbauteil 14 die
Schrauben 30 und 32 über Schraubaufnahmen 34 und 36 an
den Laschen 22 und 24 vorzufixieren, anschließend die
Laschen 22 und 24 mit den Schrauben 30 und 32 durch
die Durchgangsöffnungen 38 und 40 hindurch
zu führen, anschließend Schraubenschafte
der Schrauben 30 und 32 von den Durchgangsöffnungen 38 und 40 her in
die Durchgangsöffnungen 44 und 46 einzuschieben
und wiederum daran anschließend
die Schrauben 30 und 32 festzuziehen zur festen
Fixierung dieser an den Laschen 22 und 24 und
damit zur Festlegung des Haltebauteils 12 an dem Rohbauteil 14.
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Diese
endgültige
Fixierung der Schrauben 30 und 32 ist dabei von
der Einbauseite, also von der Vorderseite 16 des Rohbauteils 14,
her möglich,
was eine hohe Montagefreundlichkeit und ein vereinfachtes Handling
während
der Montage bedeutet. Dies geht einher mit besonders niedrigen Kosten
für die Befestigungsanordnung 10.
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Die 4 zeigt
dabei das Haltebauteil 12, an welchem die Laschen 22 und 24 angeordnet
sind, an welchen wiederum die Schrauben 30 und 32 vorfixiert
sind.
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Das
Haltebauteil 12 ist nun in dem in der 4 gezeigten
Zustand in einfacher Art und Weise in das Rohbauteil 14 bzw.
die entsprechenden Durchgangsöffnungen 38, 40, 44 und 46 einhängbar, woraufhin
die Schrauben 30 und 32 festzuziehen sind.
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Die 5 zeigt
deutlich, wie die Lasche 22 das Rohbauteil 14 bzw.
den Wandbereich 26 des Rohbauteils 14 hintergreift,
wobei die Schraube 32 über
ihren Schraubenkopf 48 an dem Rohbauteil 14 abgestützt ist,
wobei also der Schraubenkopf 48 als eine Art Anschlag dient
um das Festziehen der Schraube zu ermöglichen. Das in der 5 bezüglich der
Lasche 22 bzw. der Schraube 32 Gesagte trifft
dabei analog auf die Lasche 24 bzw. die Schraube 30 zu.
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Um
die Schraube 32 von der Vorderseite 16 des Rohbauteils 14 tatsächlich festzuziehen,
weist das Haltebauteil 12 im Bereich der Lasche 22 eine weitere
Durchgangsöffnung 50 auf,
die einen Zugang zur Schraube 32 zu deren Fixierung ermöglicht.
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Die
Befestigungsanordnung 10 weist eine sehr niedrige Teileanzahl
sowie eine hohe Montagefreundlichkeit auf, was eine einfache und
damit zeit- und kostengünstige
Montage ermöglicht,
was wiederum geringen Kosten für
die Befestigungsanordnung 10 zugute kommt. Weiterhin vorteilhaft
für die Kosten
ist, dass die Laschen 22 und 24 einstückig mit dem
Haltebauteil 12 ausgebildet sind.