DE102009053075A1

DE102009053075A1 - Virtuelles Fenster mit räumlichen Effekt von Videobildern

Info

Publication number: DE102009053075A1
Application number: DE102009053075A
Authority: DE
Inventors: Jens Buerkle
Original assignee: Buerkle Jens
Current assignee: Buerkle Jens
Priority date: 2009-11-13
Filing date: 2009-11-13
Publication date: 2011-05-26

Abstract

Zwischen einem Fensterrahmen und einem Video-Flachbild-Monitor ist ein dreidimensionales, im Wesentlichen durchsichtiges Element eingefügt, das die Illusion des Ausblicks durch ein reales Fenster perfektioniert. Dieses Element besteht vorzugsweise aus einem flachen Glaskubus, der z.B. mit Wasser und aufsteigenden Luftblasen eine Unterwasserwelt, mit bewegten Blättern an Zweigen einen Landschafts-Vordergrund, oder statt des Glaskubus mit einer weiteren Videoprojektion in mehreren Ebenen andere Gestaltungselemente, z.B. gegeneinander sich bewegende Wolkenfelder, realistisch erscheinen lässt.

Description

Trompe-'Loeil-Fenster, also solche, die auf keinem wirklichen Mauerdurchbruch beruhen, sondern eine virtuelle Aussicht darstellen und in Wirklichkeit nur Bilder sind, waren bereits in der Malerei der Renaissance und Architektur des Barock bekannt.
Um sie realistischer zu gestalten, wurde später die Hinterleuchtung von Transparenten und seit der Zeit der Cinematographie die Rückprojektion auf Transparent-Leinwände ausgeführt. In jüngerer Zeit wurden auch vielfach Leuchtdisplays mit bedruckten Folien für diesen Zweck eingesetzt, siehe z. B. US 7.481.550 B1
Mit der Verbreitung von Video-Flachmonitoren sind verschiedene Systeme bekannt, die in einen Fensterrahmen einen oder mehrere dieser Monitore integrieren (wie z. B. US 7.180.489 B2 ) und damit Landschaft-Aussichten und ähnliches simulieren können.
Jedoch kann dem Betrachter, insbesondere dann, wenn er sich bewegt, nicht verborgen bleiben, dass es sich um eine schlichte Täuschung handelt: schon weil der Ausblick durch den Fensterrahmen und insbesondere bei eingefügten Fensterkreuzen, leicht unterschiedlich verdeckte Randinhalte zeigen müssten, die sich aus den unterschiedlichen Blickwinkel bei der Bewegung resultieren, stört die Illusion eines aufmerksamen Betrachters – auch wenn die tatsächliche Veränderung des Blickwinkels aufgrund schwer einschätzbaren Abstandsverhältnisse nicht wirklich eingeschätzt werden kann.
Zudem zeigen selbst beste Bildschirme und Software Artefakte, die von Menschen mit gutem Sehvermögen wahrgenommen und unwillkürlich als Fernsehen interpretiert werden.
Es ist daher Aufgabe vorliegender Erfindung, diese Einschränkungen zu überwinden und ein realistischeres Trompe-L'oeil-Ergebnis zu erzielen.
Dies wird dadurch erreicht, dass ein Zwischenbereich angemessener Tiefe zwischen Fensterrahmen und Bildschirm geschaffen ist, der einen realistisch erscheinenden Winkelversatz bewirkt und zudem mit einem Medium versehen ist, dessen Inhalt typische Bildstörungen bewirkt, also z. B. Wasser mit aufsteigenden Luftblasen für die Illusion von Unterwasser-Welten, fallende Flocken für Winterlandschaften, durch Ventilation bewegte Blätter an Zweigen, etc. Tatsächlich bewirkt dies neben dem Eindruck größerer räumlicher Tiefe durch den wechselnden Blickwinkel bei Bewegung eine Ablenkung der Wahrnehmung von Bildartefakten durch die wechselnde Fokussierung des Augen zwischen Vorder- und Hintergrund.
In einer erweiterten Ausführung ist es daneben auch möglich, statt realer dreidimensionaler Elemente mehrere Projektionsebenen (z. B. auf halbtransparenten Flachdisplays – dem Fachmann z. B. als Durchleucht-Bildgeber für die Video-Darstellung auf Overghead-Projektoren bekannt) in einigem Abstand zueinander vor die eigentlichen Träger der Bildinhalte einzufügen, auf denen überlagernde Bildelemente, z. B. per Zufallsgenerator erzeugt, dargestellt sind. Ein vergleichbarer Effekt ist ist durch Mehrfachprojektionen auf Gaze-Vorhänge in der Bühnentechnik bekannt.
Die Erfindung wird nachfolgend anhand Der Zeichnungen 1 und 2 näher erläutert:
1 zeigt den Aufbau eines virtuellen Aquarium-Systems im Querschnitt:
Dem Flachdisplay 1, das Unterwasseraufnahmen zeigt, ist ein flaches, kubisches Glasgefäß 2 vorgesetzt, das mit demineralisierten Wasser 3 gefüllt ist, und durch Luftauslässe 4, 5, 6 des mit Druckluft 7 beaufschlagten Schlauches 8 bewegt ist. Die Bewegung überträgt sich damit auch auf evtl. eingebrachte Algen- 9 oder Korallen-Imitationen 10 aus Kunststoff. Der Fensterrahmen 11 wird dabei rückseitig sowohl vom Glasgefäß 2, wie auch vom Flachdisplay 1 an den Rändern 12, 13 weiträumig überdeckt, so dass von letzteren auch bei schrägen Einblick keine Ränder sichtbar sind.
2 zeigt den Aufbau in gleicher Weise mit mehreren transparenten Video-Displays 15 bis 18 im Abstand 19 bis 22 vor einem konventionellen Flachdisplay 1 vor einem kleineren Fensterrahmen 11.
ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur

US 7481550 B1 [0002]
US 7180489 B2 [0003]

Claims

Virtuelles Fenster mit Videobildern, dadurch gekennzeichnet, dass hinter einem kleineren Rahmen als Sichtfenster in einem Bereich vor dem haupt-bildgebenden Display natürliche, oder virtuelle Elemente eingefügt sind, die szenisch passenden Vordergrund, dreidimensional und charakteristisch bewegt, darstellen.
Virtuelles Fenster nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Vordergrund aus realen dreidimensionalen Körpern besteht.
Virtuelles Fenster nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Elemente des Vordergrundes durch ein strömendes Medium bewegt sind.
Virtuelles Fenster nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass das strömende Medium Luft oder Wasser ist.
Virtuelles Fenster nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass das strömende Medium aus Öl, flüssigem Silikon oder aus Mischungen davon besteht.
Virtuelles Fenster nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Vordergrund aus mehreren, in Abständen zueinander angeordneten, transparenten Video-Flachdisplays besteht.
Virtuelles Fenster nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass diese transparenten Flachdisplays mit durch Zufallsgeneratoren bewirkten, jeweils unterschiedlichen Bildeffekten angesteuert sind.