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Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Umhüllen von gestapelten Gütern, insbesondere von auf Paletten gestapelten Gütern, mit einer Folie, insbesondere mit einer Schutzfolie aus Kunststoff, mit einer Transportvorrichtung zum Transport der Güter durch einen aufgespannten Folienvorhang, mindestens einer Abrolleinrichtung für eine Folienrolle an jeder Seite der Transportvorrichtung, von der jeweils eine sich senkrecht zur Transportrichtung der Güter erstreckende Folie abgezogen wird, einer Einrichtung zum Verbinden der von beiden Seiten der Transportvorrichtung zur Mitte geführten Folienanfänge und einer Trennvorrichtung zum Durchtrennen der Folienenden.
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Zum Umhüllen von gestapelten Gütern mit einer Schutzfolie aus Kunststoff sind Vorrichtungen bekannt, bei denen die üblicherweise auf einer Palette gestapelten Güter durch einen senkrecht zu Transportrichtung gespannten Folienvorhang bewegt werden. Der Folienvorhang wird erzeugt, indem von zwei jeweils seitlich neben der Transportvorrichtung mit senkrechter Achse gehaltenen Folienrollen Folien abgezogen und etwa in der Mitte der Transportstrecke miteinander verschweißt werden. Durch die Bewegung des gestapelten Guts durch den Vorhang legt sich an den Seiten jeweils eine Folie an, wobei die beiden Folien ab Ende des Guts, z. B. der Palette, zusammengeführt und zum Verschließen der Folienumhüllung miteinander verschweißt werden.
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Hinter der Schweißnaht werden die Folien durchgetrennt, so dass jeder Stapel einzeln verpackt ist. Damit der Folienvorhang für den nächsten zu verpackenden Stapel wieder geschlossen ist, wird üblicherweise eine doppelte Schweißnaht erzeugt und das Durchtrennen der Folien erfolgt zwischen den beiden Schweißnähten.
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Bei einem Wechsel des Formats der zu umhüllenden Stapel ist es erforderlich, das Format der verwendeten Folie ebenfalls anzupassen. Um dies zu ermöglichen, ist es aus der Praxis bekannt, die beiden Abrollvorrichtungen an jeder Seite mit den bisher verwendeten Folienrollen aus dem Transportweg der Güter hinaus zu bewegen und neue, dem neuen Stapelformat angepasste Abrolleinrichtungen mit entsprechenden Folienrollen zum Einsatz zu bringen. Vorrichtungen, die dies ermöglichen, sind sehr aufwendig und benötigen viel Platz, insbesondere wenn mehr als zwei verschiedene Formate verpackt werden sollen.
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Aus der
DE 102 17 253 - A ist eine Vorrichtung der gattungsgemäßen Art bekannt, bei der bei einem Formatwechsel der Anfang der neu zu verwendenden Folie mit dem Ende der bisher verwendeten Folie manuell verbunden wird. Anschließend wird die bisher verwendete Folie hinter der Verbindungsstelle abgetrennt. Dazu sind die Folienrollen in Lagerungen gelagert, die in unterschiedliche Positionen gebracht werden können.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zu Grunde, eine Vorrichtung der gattungsgemäßen Art zum Umhüllen von gestapelten Gütern mit einer Folie zu schaffen, die platzsparend und mit möglichst wenig Aufwand gebaut ist und einen schnellen, möglichst automatischen Formatwechsel ermöglicht.
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Diese Aufgabe wird nach der Erfindung dadurch gelöst,
- – dass an jeder Seite der Vorrichtung eine von der Abrolleinrichtung zur Mitte verfahrbare Einheit angeordnet ist, an der eine Halteeinrichtung für einen Folienanfang und eine Schweißeinrichtung befestigt sind,
- – wobei die beiden Haltevorrichtungen soweit gegeneinander verfahrbar sind, dass die beiden Folienanfänge überlappen, und
- – dass an zumindest einer Einheit eine Trennvorrichtung zum Durchtrennen der Folien angeordnet ist.
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Die Erfindung ermöglicht es, abwechselnd Folien mit unterschiedlicher Breite, also Folienrollen mit unterschiedlicher axialer Länge, zu verwenden, um Stapel verschiedener Größen zu umhüllen. Bei einem Formatwechsel des Stapels wird die vorher verwendete Folie nach dem Verschweißen der Folienenden in eine inaktive und nicht störende Position gebracht. Dazu wird der Vorhang auf die nachfolgend näher beschriebene Art geöffnet. Die Folie wird in Transportrichtung hinter der Schweißnaht durchgetrennt, während jeder der beiden neu entstehenden Folienanfänge von einer Haltereinrichtung gehalten wird. Jede Halteeinrichtung fährt anschließend von der Mitte der Transporteinrichtung in eine nicht störende Position an der Seite, während die Folienrolle aufgewickelt wird. Es kann anschließend ein zweites Modul mit einer anderen Breite der Folie aktiviert werden, das vor oder hinter dem ersten Modul angeordnet ist.
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Das zweite Modul kann je nach Position (vor oder nach dem aktuellen Modul) bereits vorher aktiviert werden und der neue Vorhang kann geschlossen werden. Dadurch können die Durchlaufzeiten bei geschickter Verteilung der Folienformate in Abhängigkeit von Produktmix entsprechend optimiert werden.
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Bevorzugt sind zwei oder mehr Module bestehend jeweils aus zwei Abrolleinrichtungen und zwei verfahrbaren Einheiten und einer Trenneinrichtung entlang der Transportstrecke hintereinander angeordnet, in denen Rollen für Folien verschiedener Breite verarbeitet werden können. Besonders platzsparend ist es, wenn jeweils zwei Module spiegelbildlich so zueinander angeordnet sind, so dass sich die beiden Einheiten der beiden Module unmittelbar nebeneinander quer zur Transportrichtung der Stapel bewegen.
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Nach einer besonders vorteilhaften Ausführungsform wird ein Modul von zwei sich senkrecht zur Transportfläche erstreckenden und quer zur Transportrichtung verfahrbaren Träger gebildet, deren Höhe über die maximale Breite einer Folie und somit über die maximale axiale Länge einer Folienrolle reicht. An jedem Träger sind zwei sich über seine Länge erstreckende Schweißdrähte zum Verschweißen der Folien befestigt. An einem der beiden Träger eines Moduls ist zwischen den Schweißdrähten ein verfahrbares Trennmesser zum Durchtrennen der Folien angeordnet. Weiterhin ist an jedem Träger als Halteeinrichtung eine Klemmeinrichtung befestigt, bevorzugt eine sich über die Länge des Trägers erstreckende Klemmleiste, mittels der ein Folienanfang am Träger festgeklemmt und gehalten werden kann.
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Nachfolgend wird die Erfindung anhand eines vereinfacht dargstellten Ausführungsbeispiel näher erläutert.
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Es zeigen
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1 die Aufsicht auf eine Umhüllungsvorrichtung mit vier Modulen und
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2 eine Seitenansicht der Vorrichtung
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Im vorliegenden Ausführungsbereich dient die Vorrichtung dazu, einen auf einer Palette gebildeten Stapel 1 aus Wellpappebögen mit einer Schutzhülle aus Kunststofffolie zu versehen.
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Die Vorrichtung weist eine Transportvorrichtung 2, bevorzugt ein Band- oder Riemenförderer, auf, auf der die Stapel 1 zur Umhüllung durch einen aufgespannten Folienvorhang transportiert werden. Die mit Folien umwickelten Stapel 1 werden anschließend einer thermischen Behandlung zugeführt, bei der die Folien geschrumpft und so die Stapel fixiert werden.
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Im Ausführungsbeispiel enthält die Vorrichtung vier Module 3, 4, 5, 6 die folgende Komponenten aufweisen:
Jedes Modul 3, 4, 5, 6 enthält an jeder Seite der Transportvorrichtung 2 eine Abrollvorrichtung 7, 8, in der jeweils eine Folienrolle 9 mit senkrechter Achse eingehängt werden kann. Bei jedem Modul 3–6 lässt sich so von beiden Seiten der Transportvorrichtung eine sich senkrecht zur Transportrichtung der Stapel 1 erstreckende Folie abzieheng und die beiden Folienanfänge lassen sich zur Bildung eines geschlossenen Folienvorhangs gegeneinander bewegen.
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Ein Modul 3–6 enthält bevorzugt zwei sich senkrecht zur Transportfläche erstreckende und in Führungen quer zur Transportrichtung zu Mitte hin verfahrbare Träger 10, deren Höhe über die maximale Breite einer Folie hinaus reicht. An jedem der beiden Träger 10 ist als Verbindungseinrichtung eine Schweißeinrichtung 11 befestigt, mit der die überlappenden Folienanfänge oder -enden über ihre gesamte Breite, also die Höhe eines Stapels 1, miteinander verschweißt werden. Bevorzugt enthält eine Schweißvorrichtung 11 als Schweißelemente jeweils zwei sich über Länge des Trägers 10 erstreckende Schweißdrähte, die mit Abstand voneinander angeordnet sind. An einem der beiden Träger 10 eines Moduls 3–6 ist zwischen den Schweißdrähten ein motorisch von oben nach unten und zurück verfahrbares Trennmesser als Trennvorrichtung 12 befestigt, das es ermöglicht, mit einem Schnitt parallel zu der Schweißnaht Folienabschnitte abzutrennen oder einen Folienvorhang aufzutrennen. Weiterhin ist an jedem Träger 10 als Halteeinrichtung 13 für einen Folienanfang eine sich über seine Länge erstreckende Klemmleiste angeordnet, mittels der ein Folienanfang festgeklemmt und gehalten werden kann. Die beiden Halteeinrichtungen 13 eines Moduls 3–6 sind gegeneinander in eine Endposition fahrbar, in der die beiden Folienanfänge für das Verschweißen überlappen
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Zwei benachbarte Module 3, 4 und 5, 6 sind platzsparend, spiegelbildlich zu einer Linie quer zur Transportrichtung der Stapel 1 so zueinander angeordnet, dass die beiden Halte- und Verbindungseinrichtungen sich unmittelbar nebeneinander quer zur Transportrichtung der Stapel 1 bewegen.
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Die Vorrichtung nach der Erfindung arbeitet wie folgt:
Zunächst wird eines der Module 3–6 aktiviert, dessen Folienbreite die gewünschte Stapelhöhe aufweist. Typische Folienbreiten zum Umhüllen von Wellpappestapel betragen 750 mm–1750 mm. Die Anfänge der Folienrolle 9 an jeder Seite werden jeweils von einer Klemmleiste an dem Träger 10 einer Einheit festgeklemmt. Anschließend verfahren die beiden Träger 10 eines Moduls 3–6 zur Mitte bis die Folienanfänge minimal überlappen. Die überlappenden Folienanfänge werden danach mittels der Schweißdrähte miteinander verschweißt. Es entsteht so ein senkrechter, geschlossener Vorhang.
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Durch den Vorhang wird anschließend eine Palette mit einem Wellpappestapel 1 bewegt, wobei während des Durchlaufs von beiden Folienrollen 9 Folie entsprechender Länge abgewickelt wird, so dass die Schweißnaht etwa in der Mitte verbleibt. Nach dem Durchlauf eines Stapels 1 werden die beiden Folien hinter dem Stapel 1 von den Halteeinrichtungen 13 zusammengeführt und verschweißt. Beim Verschweißen werden zwei parallele Schweißnähte erzeugt, zwischen denen anschließend das Trennmesser 12 die Folien durchtrennt. Es entsteht so eine abgetrennte geschlossene Umhüllung für den Stapel 1 und zugleich wieder ein geschlossener Folienvorhang, gegen den der nächste Stapel bewegt werden kann.
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Bei einem Formatwechsel wird nur eine Schweißnaht erzeugt, die die Umhüllung des zuletzt umhüllten Stapels 1 schließt. Anschließend werden die beiden Folien hinter der Schweißnaht durchgetrennt, so dass zwei freie Folienanfänge entstehen. Jeder der neuen Folienanfänge wird bereits beim Durchtrennen von einer Klemmleiste gehalten.
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Anschließend wird jeder der Träger 10 mit der Klemmleiste und dem einklemmten Folienanfang zur Seite und in Richtung zur Folienrolle 9 in eine nicht störende Parkposition bewegt. Bei Verfahren in die Parkposition wird die Folie entsprechend dem Verfahrweg der Einheit wieder aufgewickelt. Nachdem die seitlichen Parkpositionen der Einheiten erreicht sind, steht zwischen ihnen eine ausreichend breite Transportstrecke zur Verfügung, durch den die nachfolgenden Stapel 1 mit anderem Format zu einem anderen Modul 3–6 transportiert werden können.
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Gleichzeitig mit der Inaktivierung des ersten Moduls 3–6 wird ein zweites Modul 3–6 mit Folienrollen 9 gewünschter axialer Länge auf die vorstehend beschriebene Weise aktiviert. Da im Ausführungsbeispiel vier Module 3–6 vorhanden sind, können abwechselnd Folien mit vier unterschiedlichen Breiten verarbeitet werden. Jedes Modul 3–6 benötigt sowohl in der Höhe als auch in der Breite keinen zusätzlichen Platz für die inaktive Parkposition, daher baut die Vorrichtung sehr platzsparend. Weiterhin kann ein Formatwechsel sehr schnell erfolgen, da die Aktivierung und Inaktivierung von Modulen 3–6 gleichzeitig durchgeführt werden kann. Die Bewegung der Teile eines Moduls 3–6 wird nicht von der Bewegung der Teile eines anderen Moduls 3–6 beeinflusst.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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