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Die Erfindung betrifft eine Prozessanordnung sowie ein Verfahren zur Fertigung eines Stapelpakets für eine Batteriezelle gemäß dem Oberbegriff des Anspruches 1 sowie gemäß Anspruch 10.
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Eine gattungsgemäße Prozessanordnung weist eine Stapelstation und eine Tapingstation auf. In der Stapelstation werden Stapelbestandteile (das heißt abwechselnd Elektroden und Separatoren) in ein Stapelmagazin zu einem Stapel gestapelt. In der prozesstechnisch nachgeschalteten Tapingstation wird der Stapel in einem Tapingprozess zumindest teilweise mit zumindest einem Klebeband bzw. Tape umwickelt, wodurch sich das Stapelpaket bildet.
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Im Tapingprozess wird der Elektroden-/Separatorstapel mit dem Klebeband derart gesichert, dass sich die Elektroden und Separatoren im Stapel nicht relativ zueinander verschieben können. Gegenwärtig wird der Stapel aus dem Stapelmagazin entnommen und dann in die Tapingstation transferiert, wo der Tapingprozess stattfindet. Während des aus dem Stand der Technik bekannten Tapingprozesses wird der Stapel nicht druckbeaufschlagt, was zu einer Verschiebung der Elektroden und Separatoren im Stapel führen kann.
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Es ist sehr wichtig, dass die Elektroden und Separatoren im Stapel mit einer Toleranz von 0,2 mm bis 0,5 mm zueinander stehen. Außerdem ist der Separator meist etwa 3 mm größer als die Anode, die wiederum 3 mm größer als die Kathode ist. Das Zusatzmaß des Separators stellt sicher, dass sich der Separator stets weitgehend lagerichtig zwischen Anode und Kathode befindet. Andernfalls kann es zu einem Kurzschluss kommen. Diese Toleranz kann während des Stapelvorgangs beibehalten werden. Jedoch kann diese Toleranz während des Tapingprozesses verlorengehen. Sobald im Stand der Technik der Stapel aus dem Stapelmagazin entnommen wird und zur Tapingstation transferiert wird, wird die Toleranz negativ beeinflusst.
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Sofern die Stapelung im Wickelverfahren erfolgt und anschließend ein Tape angebracht wird, kann gegebenenfalls die mechanische Spannung am Stapel-Umfang mit der Zeit nachlassen. Dadurch wird das Tape locker und können sich die Elektroden verschieben.
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Zudem erfolgt der aus dem Stand der Technik bekannte Tapingprozess ohne Niederhalter. Dies kann dazu führen, dass sich das Tape lockert, wenn das Stapelpaket in das Zellgehäuse eingebaut wird.
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Aus der
EP 0 061 805 B1 ist eine Vorrichtung zum Anbringen eines thermoplastischen Tapees um einen Gegenstand oder einen Stapel von Gegenständen bekannt. Aus der
DE 10 2004 058 830 A1 ist eine Umreifungsmaschine zum Umreifen eines Packgutes, insbesondere eines Zeitschriftenstapels bekannt.
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Die Aufgabe der Erfindung besteht darin, eine Prozessanordnung sowie ein Verfahren bereitzustellen, in dem ein Tapingprozess im Vergleich zum Stand der Technik mit hoher Prozessgeschwindigkeit sowie hoher Maßhaltigkeit des Stapelpakets durchgeführt werden kann.
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Die Aufgabe ist durch die Merkmale des Anspruches 1 oder 10. Bevorzugte Weiterbildungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen offenbart.
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Die Erfindung geht von einer Prozessanordnung zur Fertigung eines Stapelpakets für eine Batteriezelle aus. Die Prozessanordnung weist eine Stapelstation und eine Tapingstation auf. In der Stapelstation werden Stapelbestandteile (zum Beispiel abwechselnd Elektroden und Separatoren) in ein Stapelmagazin zu einem Stapel gestapelt. In der prozesstechnisch nachgeschalteten Tapingstation wird der Stapel in einem Tapingprozess zumindest teilweise mit zumindest einem Klebeband bzw. Tape umwickelt, wodurch sich das Stapelpaket bildet. Gemäß dem kennzeichnenden Teil des Anspruches 1 wird das Stapelmagazin zusammen mit dem darin angeordneten Stapel von der Stapelstation zur Tapingstation transferiert. Der Tapingprozess findet daher in der Tapingstation bei noch im Stapelmagazin angeordnetem Stapel statt. Auf diese Weise wird ein Prozessschritt eingespart, in dem der Stapel nach dem Stapelprozess aus dem Stapelmagazin entnommen wird und der Tapingstation zugeführt wird. Zudem wird aufgrund des weggelassenen Transferschrittes die Maßhaltigkeit des Stapels beim Tapingprozess wesentlich gesteigert.
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Sobald das Stapelmagazin mit einem Stapel gefüllt ist, bewegt sich das Stapelmagazin in die Tapingstation. Nachdem das Stapelmagazin seine neue Position eingenommen hat, fährt die Tapingeinheit nach unten und nimmt diese ihre Tapingposition ein. Der Stapel-Niederhalter übt eine Niederhaltekraft auf den Stapel aus. Im Inneren des Stapelmagazins befinden sich zudem Federelemente, auf die der Stapel gelegt wird. Der Stapel-Niederhalter, der Teil der Tapingeinheit ist, übt eine Niederhaltekraft gegen die Federelemente aus.
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Die Tape-Zuführung weist eine Tape-Spule und Tape-Rollen auf, die Bestandteile der Tapingeinheit sind. Die Tape-Rollen ziehen das Tape von der Tape-Spule ab und führen es dem Stapelmagazin zu. Das Tape-Schneidelement ist mit einem oberen Umschlagelement bewegungsgekoppelt. Das Tape-Schneidelement bewegt sich daher zusammen mit dem oberen Umschlagelement und kommt noch vor dem oberen Umschlagelement in Kontakt mit dem Tape und schneidet dieses ab. Das obere Umschlagelement schlägt dann das Tape auf die Stapeldecke um.
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Erfindungsgemäß wird daher ein neues innovatives Werkzeugsystem gebildet, in dem Stapel-Niederhalter, Tapezuführung, Tape-Schneidelement und Tape- Umschlagelemente integriert sind.
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Gemäß einer ersten Ausführungsvariante ist das Tape-Schneidelement bewegungsgekoppelt mit dem oberen, deckseitige Umschlagelement, so dass sich das Tape-Schneidelement mitbewegt, wenn das obere Umschlagelement seinen Hub beginnt. Das obere und das untere Umschlagelement sind so aufeinander abgestimmt, das ein zweistufiger Umschlagprozess erfolgt: In einem ersten Umschlagschritt klebt das bodenseitige Umschlagelement das Tape auf den Stapelboden. In einem zweiten Umschlagschritt klebt das deckseitige Umschlagelement das Tape auf die Stapeldecke. Auf diese Weise wird das Tape während des Tapingprozesses gespannt, dann von dem Schneidelement durchgeschnitten und anschließend mit dem deckseitigen Umschlagelement auf der Stapeldecke verklebt.
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Bei der Erfindung wird das Tape zuerst vom bodenseitigen Umschlagelement verklebt. Anschließend wird das Tape vom Schneidelement abgeschnitten und vom deckseitigen Umschlagelement umgeschlagen und verklebt. Bei einem solchen Umschlagprozess wird das Tape ohne Materialverlust verwendet. Die Tapingeinheit ist ferner über einen Vertikalhub nach oben und nach unten verstellbar geführt, so dass auch kein zusätzlicher Arbeitsbereich seitlich neben dem Stapelmagazin für die Tapingeinheit erforderlich ist.
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Ein dritter Aspekt der Erfindung betrifft den zu öffnenden Boden des Stapelmagazins: Sobald der Tapingprozess beendet ist, wird das Stapelpaket aus dem Stapelmagazin entfernt und auf eine Ablage, zum Beispiel ein Förderband, transferiert. Erfindungsgemäß kann der Stapelmagazin-Boden aufklappbar sein. Der Boden kann aus drei Teilen bestehen, nämlich aus zwei Eckteilen und einem Mittelteil. Die beiden Eckteile öffnen sich zuerst und schwenken um 180°, wobei sie auch die Federelmente mitnehmen. Dann öffnet sich das Mittelteil schräg, wodurch das Stapelpaket unter Schwerkraftwirkung auf die darunter liegende Ablage gleiten kann. Durch diese schrittweise Öffnung wird ein plötzliches Herabfallen des Zellpaktes auf die Ablage vermieden. Das Mittelteil des Bodens kann beispielhaft derart federvorgespannt sein, dass sich das Mittelteil langsam öffnet, wodurch sich das Stapelpaket langsam nach unten bewegt.
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In einer vierten Ausführungsvariante weist die Tapingeinheit einen Stapel-Niederhalter auf. Sobald sich das Stapelmagazin in der Tapingstation befindet, fährt der Stapel-Niederhalter nach unten und drückt den Stapel gegen die Federelemente des Stapelmagazin-Bodens. Auf diese Weise kann der Stapel auf den gleichen Wert komprimiert werden, den er bei der Einhausung in das Zellgehäuse erfährt. Die Tape-Zuführung führt das Tape durch Schwerkraftwirkung nach unten. Das Tape wird dann von dem unteren Umschlagelement zuerst auf den Stapelboden gedrückt. Dann bewegt sich das am oberen Umschlagelement angebrachte Tape-Schneidelement und schneidet das Tape ab. Schließlich bewegt sich das obere Umschlagelement und drückt das abgeschnittene Tape auf die Stapeldecke.
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Gemäß einer fünften Ausführungsvariante können sich das obere und untere Umschlagelement seitlich von außen durch die vertikalen Schlitze in der Seitenwand des Stapelmagazins bewegen. Beispielhaft kann die Tapingeinheit insgesamt acht obere Umschlagelemente und acht untere Umschlagelemente aufweisen, das heißt jeweils vier in der Länge (links und rechts) und vier in der Breite (zwei auf jeder Seite des Anoden- und Kathodenkollektors). Das bedeutet, dass insgesamt acht Tapes gleichzeitig an einem Stapel mit Hilfe der acht oberen Umschlagelemente und der acht unteren Umschlagelemente befestigt werden können. Erfindungsgemäß werden die Tapes nicht nacheinander, sondern gleichzeitig appliziert. Dies erhöht die Genauigkeit und Geschwindigkeit des Tapingprozesses.
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Der Kern der Erfindung besteht darin, dass der Tapingprozess im gleichen Magazin wie beim Stapeln durchgeführt wird. Ein Entfernen des Stapel aus dem Stapelmagazin für den Tapingprozess ist daher nicht erforderlich. Die Tapingprozess erfolgt unter dem Einfluss des Stapel-Niederhalters, der den Stapel auf die erforderliche Dicke komprimiert, wobei anschließend der komprimierte Stapel mit dem Tape umwickelt wird. Auf diese Weise kann sich das Tape nicht lösen, sobald das Stapelpaket in einem Zellgehäuse eingehaust wird. Die Tapezuführung führt das Tape in der erforderlichen Menge zu. Hierbei entsteht kein Tape-Materialausschuß.
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Der erfindungsgemäße Tapingprozess ist nach etwa 3 bis 4 Sekunden abgeschlossen. Somit muss die Stapelgeschwindigkeit nicht verringert werden. Die Tapezuführung, der Stapel-Niederhalter, die Umschlagelemente und die Tape-Schneidelemente sind dabei integraler Bestandteil der Tapingeinheit.
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Der erfindungsgemäße Tapingprozess ist schnell und genau. Enge Toleranzen beim Stapeln werden nicht negativ beeinflusst. Der Stapel muss zudem für den Klebevorgang nicht aus dem Stapelmagazin genommen werden. Da für das Stapeln und das Taping dasselbe Magazin verwendet wird, ist kein redundanter Prozess des Ent- und Beladens des Magazins zwischen dem Stapeln und Taping erforderlich. Bei der Herausnahme gleitet das fertiggestellte Stapelpaket auf dem umgeklappten Mittelteil des Stapelmagazin-Bodens auf die darunter liegende Ablage, so dass kein freie Fall stattfindet. Daher besteht keine Gefahr, dass sich die Elektroden im Stapelpaket veschieben. Erfindungsgemäß sind drei Prozesse, nämlich das Niederhalten des Stapels, das Schneiden des Tapes und das Umschlagen des Tapes auf die Stapeldecke/den Stapelboden im Tapingprozess integriert. Dadurch wird die Genauigkeit der Tapingprozess erhöht. Außerdem löst sich das Tape nicht, wenn das Stapelpaket in das Zellgehäuse eingehaust wird, da während des Klebevorgangs eine vertikale Niederhaltekraft auf den Stapel ausgeübt wird.
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Da sich das untere Umschlagelement mit einem Vorlauf vor dem oberen Umschlagelement bewegt, wird das Tape nicht gedehnt. Das bedeutet, dass das Tape keine elastische Dehnung erfährt. Wenn sich beide Umschlagelement im Gleichlauf bewegen, wird dagegen das Tape in der Mitte gedehnt. Das bedeutet, dass das Tape unter elastischer Spannung steht, die während des Alterungsprozesses bei hoher Temperatur abgebaut werden kann. Erfindungsgemäß ist keine mit Klebstoff (PVDF) beschichtete Separatorlage erforderlich. So kann ein weniger kostspieliger Separator verwendet werden. Das Verfahren lässt sich leicht auf das Stapeln mit der Pick-and-Place-Methode oder das Stapeln durch Z-Faltung oder zum Wickeln anwenden.
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Nachfolgend sind wesentliche Aspekte der Erfindung nochmals im Einzelnen hervorgehoben: So kann die Tapingstation eine Tapingeinheit aufweisen, die oberhalb des Stapelmagazins angeordnet ist. Die Tapingeinheit kann mit einem Vertikalhub zwischen einer oberen Ruhestellung und einer unteren Tapingstellung hubverstellt werden. In der unteren Tapingstellung wird der Tapingprozess durchgeführt.
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In einer technischen Umsetzung kann die Tapingeinheit zumindest ein Tape-Schneidelement, zumindest eine Tape-Zuführung, zumindest ein Tape-Umschlagelement und/oder einen Stapel-Niederhalter aufweisen. Der Tapingprozess kann mit den folgenden Prozessschritten durchgeführt werden: Zunächst erfolgt ein Tape-Zufuhrschritt, in dem die Tape-Zuführung in Vertikalrichtung von oben nach unten eine Tape-Endlosbahn über eine Zuführstrecke berührungsfrei am Stapel vorbeiführt. Die Zuführung erfolgt so lange, bis ein freies Ende der Tape-Endlosbahn den Stapel-Boden nach unten mit einem bodenseitigen Tape-Überstand überragt. Anschließend folgt ein erster Umschlagschritt, in dem ein bodenseitiges Umschlagelement den bodenseitigen Tape-Überstand auf den Stapelboden umschlägt und mit diesem verklebt. Danach folgt ein zweiter Umschlagschritt, in dem ein Tape-Schneidelement die Tape-Endlosbahn zu einem Tape-Streifen ablängt. Der Tape-Streifen überragt die Stapeldecke um einen deckseitigen Tape-Überstand. Gleichzeitig mit dem Schneidvorgang schlägt ein deckseitiges Umschlagelement den deckseitigen Tape-Überstand auf die Stapeldecke um und verklebt den Tape-Überstand mit der Stapeldecke.
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In einer bevorzugten Ausführungsvariante kann das bodenseitige Umschlagelement und/oder das deckseitige Umschlagelement zwischen einer Nichtgebrauchslage und einer Umschlagstellung insbesondere horizontal verstellt werden. Dabei kann das Schneidelement und das deckseitige Umschlagelement bewegungsgekoppelt zwischen der Nichtgebrauchlage und der Umschlagstellung verstellt werden.
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Das Stapelmagazin kann ein nach oben offenes Magazingehäuse mit einer Bodengruppe sowie mit davon hochgezogenen Seitenwänden sein. Um einen einfachen Taping-Zugriff zu gewährleisten, weisen die Seitenwände des Magazingehäuses zumindest einen Durchlass auf, durch das Umschlagelement und/oder das Schneidelement in die Umschlagstellung verstellt werden können. Der Durchlass ist bevorzugt als eine vertikal nach oben offene, schlitzförmige Öffnung realisiert. Zudem kann die Bodengruppe des Stapelmagazins einen Freigang aufweisen, um einen störkonturfreien Verstellvorgang des bodenseitigen Umschlagelements in seine Umschlagposition zu gewährleisten.
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Im Hinblick auf einen einwandfreien Tapingprozess ist es bevorzugt, wenn die Tapingeinheit der Tapingstation einen Stapel-Niederhalter aufweist. Dieser kann den Stapel während des Tapingprozesses mit einer Anpresskraft gegen die Bodengruppe des Stapelmagazins komprimieren. Zudem kann die Bodengruppe des Stapelmagazins zumindest ein Federelement aufweisen, mittels dem der Stapel elastisch nachgiebig auf der Stapelmagazin-Bodengruppe abgelegt werden kann. Durch das Zusammenspiel des Stapel-Niederhalters und des Federelements kann die Beaufschlagung des Stapels mit einer übermäßig großen Anpresskraft zuverlässig verhindert werden.
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Nach Abschluss des Tapingprozesses wird das Stapelpaket aus dem Stapelmagazin entfernt und einer Weiterbearbeitung zugeführt. Zur Herausnahme kann erfindungsgemäß die Stapelmagazin-Bodengruppe geöffnet werden. Auf diese Weise kann das Stapelpaket unter Schwerkraftwirkung aus dem Stapelmagazin auf eine darunter angeordnete Ablage verlagert werden. Bevorzugt kann die Stapelmagazin-Bodengruppe dreiteilig mit einem mittleren Bodensegment, wie mit zwei äußeren Bodensegmenten ausgebildet sein. Auf den beiden äußeren Bodensegmenten kann jeweils ein Federelement angeordnet sein, mittels deren Hilfe das Stapelpaket elastisch nachgiebig auf der Stapelmagazin-Bodengruppe abgestützt ist.
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Bei einem Öffnungsvorgang können in einem ersten Schritt die beiden äußeren Bodensegmente entfernt werden, insbesondere durch ein seitliches Ausklappen. Auf diese Weise wird das Stapelpaket noch auf dem mittleren Bodensegment abgestützt. In einem zweiten Schritt kann das mittlere Bodensegment unter Bildung einer schiefen Ebene nach unten aufgeklappt werden, so dass das Stapelpaket entlang der schiefen Ebene auf die Ablage gleitet.
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Nachfolgend ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindung anhand der beigefügten Figuren beschrieben. Es zeigen:
- 1 bis 15 jeweils Ansichten, anhand derer eine Prozessanordnung zur Fertigung eines Stapelpakets veranschaulicht ist.
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In der 1 ist ein Stapelpaket 1 angedeutet, das mittels einer in den 2 bis 15 dargestellten Prozessanordnung gefertigt wird. Das Stapelpaket 1 weist einen Elektroden-/Separatorstapel 3 mit abwechselnd übereinander gestapelten Anoden, Separatoren und Kathoden auf. Die Anoden sowie die Kathoden sind jeweils mit seitlichen Stromableitern 5, 7 nach außen verlängert. Zudem weist das Stapelpaket 1 in Umfangsrichtung verteilt insgesamt acht Klebestreifen bzw. Tape-Streifen 9 auf. Jeder der Tape-Streifen 9 umgreift den Stapel 3 C-förmig, wobei ein bodenseitiger Tape-Überstand 11 auf dem Stapelboden 13 verklebt ist, während ein deckseitiger Tape-Überstand 15 auf der Stapeldecke 17 verklebt ist.
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In der 2 ist eine Anlagenskizze einer Prozessanordnung zur Fertigung des Stapelpakets 1 gezeigt. Demnach weist die Prozessanordnung ein Förderband F auf, das Stapelbestandteile (das heißt Elektroden und Separatoren) zu einer Stapelstation S führt. In der Stapelstation S werden die Stapelbestandteile in ein Stapelmagazin 19 zu einem Stapel (das heißt Elektroden-/Separatorstapel 3) gestapelt.
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Das Stapelmagazin 19 weist gemäß der 15 ein Magazingehäuse 20 mit einer Bodengruppe 21 sowie mit davon hochgezogenen Seitenwänden 23 auf. Zudem weist die Prozessanordnung eine Tapingstation T (2 oder 3) auf, in der der Elektroden-/Separatorstapel 3 mit den insgesamt acht Tape-Streifen 9 umwickelt wird. Das Stapelmagazin 19 ist mittels einer Schienenführung 25 (3) zwischen der Stapelstation S und der Tapingstation T transferierbar.
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Wie aus der 3 weiter hervorgeht, weist die Tapingstation T eine Tapingeinheit 27 auf, die oberhalb des Stapelmagazins 19 angeordnet ist und mit einem Vertikalhub Hv (3) hubverstellbar ist, und zwar zwischen einer (nicht gezeigten) oberen Ruhestellung und einer (zum Beispiel in der 3 oder 15 gezeigten) unteren Tapingstellung, in der der Tapingprozess vollautomatisch durchführbar ist. Zur Durchführung des Tapingprozesses weist die Tapingeinheit 27 gemäß der 3 oder 4 für jeden der insgesamt acht Tape-Streifen 9 folgendes auf: Ein Tape-Schneidelement 29, eine Tape-Zuführung 31, ein deckseitiges Tape-Umschlagelement 33 sowie ein bodenseitiges Tape-Umschlagelement 37. Die Tapingeinheit 27 weist zudem einen Stapel-Niederhalter 39 auf, der während des Tapingprozesses eine Niederhalterkraft FNH (15) auf den Elektroden-/Separatorstapel 3 ausübt.
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Nachfolgend wird ein Tapingprozess beschrieben, der die folgenden Prozessschritte aufweist: Zunächst wird die Tapingeinheit 27 über den Vertikalhub Hv von ihrer oberen Ruhestellung in die untere Tapingstellung hubverstellt. Anschließend erfolgt ein Tape-Zufuhrschritt, in dem die Tape-Zuführung 31 in der Vertikalrichtung von oben nach unten jeweils eine Tape-Endlosbahn 41 über eine Zuführstrecke s (15) berührungsfrei am Elektroden-/Separatorstapel 3 vorbeiführt, und zwar bis ein freies Ende der Tape-Endlosbahn 41 den Stapelboden 13 mit dem bodenseitigen Tape-Überstand 11 (15) überragt. Im Anschluss daran folgt ein erster Umschlagschritt, in dem das bodenseitige Umschlagelement 37 den bodenseitigen Tape-Überstand 11 auf den Stapelboden 13 umschlägt und mit diesem verklebt. Danach folgt ein zweiter Umschlagschritt. Im zweiten Umschlagschritt wird die Tape-Endlosbahn 41 mit dem Tape-Schneidelement 29 zu einem Tape-Streifen 9 abgelängt. Dieser überragt die Stapeldecke 17 um den deckseitigen Tape-Überstand 15 (15). Gleichzeitig wird der deckseitige Tape-Überstand 15 vom deckseitigen Umschlagelement 35 auf die Stapeldecke 17 umgeschlagen und mit dieser verklebt.
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Wie aus der 3 hervorgeht, sind sowohl das bodenseitige Umschlagelement 37, das deckseitige Umschlagelement 35 und das Tape-Schneidelement 29 an einem Träger 43 befestigt, mittels dem die Elemente 29, 35, 37 in der Horizontalrichtung zwischen einer Nichtgebrauchlage und einer Umschlagstellung verstellbar sind.
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Um einen störkonturfreien Taping-Zugriff der Umschlagelemente 35, 37 sowie des Tape-Schneidelements 29 zu gewährleisten, weist das quaderförmige Magazingehäuse 20 (15) an jeder Seitenwand 23 zwei schlitzförmige, nach oben offene Durchlässe 45 (5 oder 15) auf. Durch jeden dieser Durchlässe 45 ist die Umschlagelemente 35, 37 sowie das Tape-Schneidelement 29 in das Gehäuseinnere des Magazingehäuses 20 bis in ihre Umschlagstellung verstellbar.
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Gemäß der 9 ist die Bodengruppe 21 des Stapelmagazins 19 mit einem Freigang 47 versehen, in dem das bodenseitige Umschlagelement 37 in seiner Umschlagstellung angeordnet ist.
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Der Stapel-Niederhalter 39 der Tapingeinheit 27 drückt während des Tapingprozesses mit der Anpresskraft FNH (15) den Elektroden-/Separatorstapel 3 gegen die Bodengruppe 21 des Stapelmagazins 19, wodurch der Stapel 3 komprimiert wird. Die Bodengruppe 21 ist mit zwei Federelementen 49 ausgestattet, mit deren Hilfe der Stapel 3 elastisch nachgiebig auf der Stapelmagazin-Bodengruppe 21 ablegbar ist.
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Nach Abschluss des Tapingprozesses wird das Stapelpaket 1 aus dem Stapelmagazin 19 entfernt. Zur Herausnahme des Stapelpakets 1 wird die Stapelmagazin-Bodengruppe 21 geöffnet. Hierzu ist die Stapelmagazin-Bodengruppe 21 gemäß der 11 insgesamt dreiteilig mit einem mittleren Bodensegment 51 sowie mit zwei äußeren Bodensegmenten 53 ausgebildet. Auf jeden der beiden äußeren Bodensegmenten 53 ist jeweils ein Federelement 49 angeordnet. Die beiden äußeren Bodensegmente 53 sind an Schwenkstellen 57 (15) am Stapelmagazin 19 angelenkt. Entsprechend ist auch das mittlere Bodensegment 51 an einer Schwenkstelle 57 am Stapelmagazin 19 angelenkt. Beim Öffnungsvorgang der Bodengruppe 21 werden in einem ersten Öffnungsschritt zunächst die beiden äußeren Bodensegmente 53 seitlich ausgeklappt (10 oder 12), wodurch sich das Stapelpaket 1 auf dem mittleren Bodensegment 51 abstützt. In einem folgenden zweiten Öffnungsschritt wird das mittlere Bodensegment 51 unter Bildung einer schiefen Ebene (12) nach unten aufgeklappt. Auf diese Weise kann das Stapelpaket 1 entlang der schiefen Ebene auf das darunter liegende Förderband 55 rutschen. Mit Hilfe des Förderbands 55 wird das Stapelpaket 1 einer Weiterverarbeitung zugeführt.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Stapelpaket
- 3
- Elektroden-/Separatorstapel
- 5, 7
- Stromableiter
- 9
- Klebebandstreifen bzw. Tape-Streifen
- 11
- bodenseitiger Tape-Überstand
- 13
- Stapelboden
- 15
- deckseitiger Tape-Überstand
- 17
- Stapeldecke
- 19
- Stapelmagazin
- 20
- Magazingehäuse
- 21
- Bodengruppe
- 23
- Seitenwände
- 25
- Schienenführung
- 27
- Tapingeinheit
- 29
- Tape-Schneidelement
- 31
- Tape-Zuführung
- 35
- deckseitiges Umschlagelement
- 37
- bodenseitiges Umschlagelement
- 39
- Stapel-Niederhalter
- 41
- Tape-Endlosbahn
- 43
- Träger
- 45
- Durchlass
- 47
- Freigang
- 49
- Federelement
- 51
- mittleres Bodensegment
- 53
- seitliche Bodensegmente
- 55
- Förderband bzw. Ablage
- 57
- Schwenkstellen
- HV
- Vertikalhub
- S
- Stapelstation
- F
- Förderband
- T
- Tapingstation
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- EP 0061805 B1 [0007]
- DE 102004058830 A1 [0007]