DE102009048880A1 - Medizinisches Absauggerät - Google Patents
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Abstract
Zum Versorgen von laryngektomierten oder tracheotomierten Patienten ist es üblich, das Entfernen von Sekreten aus den Atemwegen mit Hilfe von Absauggeräten vorzunehmen. Aufgabe der Erfindung ist es, ein mobil einsetzbares medizinisches Absauggerät zu schaffen, welches trotz sehr wirksamer Mittel zum Reduzieren der Schallimmission eine für den mobilen Einsatz geeignete kleine Bauform aufweist und bei dem der bauliche Aufwand zum Realisieren des Leitungsschemas reduziert wird. Dazu sind die Ein- und Ausgänge einer Unterdruckpumpe direkt und ohne Verbindungsschläuche mit den Ein- und Ausgängen einer pneumatischen Anschlussbox verbunden, wobei im Inneren der Anschlussbox durch Trennwände pneumatische Leitungskanäle und Funktionskammern ausgebildet sind.
Description
- Die Erfindung betrifft ein medizinisches Absauggerät nach dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1.
- Stand der Technik
- Zur Versorgung von laryngektomierten oder tracheotomierten Patienten ist es üblich, das Entfernen von Sekreten aus den Atemwegen mit Hilfe von Absauggeräten vorzunehmen. Weiterhin ist es bei der Wundversorgung üblich, sich in der Wunde bildende Sekrete mittels Absauggeräten aus dem Wundbereich abzuleiten. Diese Absauggeräte bestehen im Wesentlichen aus einem Unterdruckerzeuger in Form einer Unterdruckpumpe und mindestens einem leitungsmäßig damit gekoppelten Sekretauffangbehälter. In den mit Unterdruck beaufschlagten Sekretauffangbehälter münden die Schlauchleitungen der jeweiligen Absaugmittel. Ein gattungsgemäßes Absauggerät ist aus der
DE 20 2008 002 750 U1 bekannt. - Derartige Absauggeräte werden eingesetzt in Kliniken, Arztpraxen, im Rettungswesen sowie im Heim- und Pflegebereich. Insbesondere bei den für den Heim- und Pflegebereich vorgesehenen mobilen Absauggeräten besteht die Forderung, dass diese Geräte in entsprechend kleiner Bauform ausgeführt sind und eine geringe Schallimmission aufweisen. Gerade die technischen Maßnahmen zum Gewährleisten einer geringen Schallimmission erschweren jedoch das Realisieren von kleinen und kompakten Geräten für die Anwendung im Heim- und Pflegebereich.
- So ist es neben den üblichen, auf das Gerätegehäuse bezogenen Schalldämmungsmaßnahmen notwendig, in den zur Atmosphäre hin offenen Leitungsbereichen spezielle Schalldämpfer vorzusehen, welche jedoch konstruktionsbedingt eine Vergrößerung der Bauform der Absauggeräte erfordern. Diese technischen Schalldämpfungsmaßnahmen bewirken außerdem eine Erhöhung des konstruktiven Aufwandes für die Realisierung des Leitungsschemas im Absauggerät.
- Aus der
EP 1 479 906 B1 ist eine in der Wirkungsweise vergleichbare Labor-Pumpeinheit bekannt, bei welcher in den entsprechenden zusätzlichen Leitungen separate Schalldämpfer angeordnet sind. Eine derartige Anordnung von Schalldämpfern ist bei für den Heim- und Pflegebereich vorgesehenen medizinischen Absauggeräten auf Grund der angestrebten kleinen Bauform nicht möglich. - Aufgabenstellung
- Es ist daher Aufgabe der Erfindung, ein mobil einsetzbares medizinisches Absauggerät zu schaffen, welches trotz sehr wirksamer Mittel zum Reduzieren der Schallimmission eine für den mobilen Einsatz geeignete kleine Bauform aufweist und bei dem der bauliche Aufwand zum Realisieren des Leitungsschemas reduziert werden kann. Dies soll insbesondere für Absauggeräte gelten, mit denen ein intermittierender Betrieb realisierbar ist, zum Beispiel zum Zwecke der Vakuumwundversorgung.
- Diese Aufgabe wird durch ein medizinisches Absauggerät gelöst, bei dem ein Anschlussgehäuse mit im Inneren labyrinthartig ausgebildeten Leitungswegen direkt und ohne Schlauchverbindungen an die Ein- und Ausgänge der Unterdruckpumpe angeschlossen ist. Durch die Anordnung von Labyrinthwänden ist eine schlauchlose Ausbildung der Leitungswege sowohl für die patientenseitigen Pumpenanschlüsse, als auch für die abluftseitigen Pumpenanschlüsse möglich. Die so gebildeten Kammern ermöglichen eine platzsparende und kompakte Anordnung aller notwendigen pneumatischen Anschlüsse. So können am Anschlussgehäuse neben dem Unterdruckschlauch und dem Abluftschlauch vorteilhaft im patientenseitigen Leitungsweg ein Anschlussstutzen für den zu einem Drucksensor führenden Messschlauch sowie eine Anschlussmöglichkeit für ein steuerbares Magnetventil angeordnet sein. Im patientenseitigen Leitungsweg ist innerhalb des Anschlussgehäuses ein federbelastetes Rückschlagventil angeordnet, welches bei Druckschwankungen oder Stillstand der Unterdruckpumpe den patientenseitigen, mit Unterdruck beaufschlagten Leitungsweg von der Unterdruckpumpe pneumatisch abtrennt. Die im Anschlussgehäuse pneumatisch vor dem Rückschlagventil ausgebildete Messkammer ermöglicht auch bei einem intermittierenden Betrieb oder bei abgeschalteter Unterdruckpumpe eine genaue Erfassung des tatsächlich patientenseitig anliegenden Unterdrucks.
- Vorteile der Erfindung bestehen weiterhin insbesondere darin, dass durch die im Anschlussgehäuse ausgebildeten Leitungswege und Kammern der Aufwand für das Leitungsschema auf den patientenseitigen Unterdruckschlauch, den Messschlauch und den Abluftschlauch reduziert werden kann. Durch die labyrinthartige Ausbildung der Leitungskanäle wird nach dem Schalldämpferprinzip eine besonders wirksame Reduzierung der durch die Unterdruckpumpe erzeugten Strömungsgeräusche erreicht.
- Durch das im Anschlussgehäuse, im mit Unterdruck beaufschlagten Leitungsweg angeordnete Rückschlagventil werden die pumpenbedingten Druckverluste vom patientenseitigen Unterdrucksystem abgekoppelt. Dies ermöglicht einen energieeffizienteren Betrieb sowie noch zuverlässigere Berechnungen zur Realisierung des Alarmsystems.
- Die Ausbildung einer speziellen Messkammer gestattet eine genaue Messung des patientenseitig anliegenden Unterdrucks, unabhängig von den während des Betriebes der Unterdruckpumpe auftretenden lokalen Druckschwankungen. Dadurch kann der softwaretechnische Aufwand zur Aufbereitung und Auswertung der Messwerte deutlich reduziert werden.
- Ausführungsbeispiel
- Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in den Figuren dargestellt und wird im Folgenden näher beschrieben.
- Es zeigen:
-
1 und2 schematische Darstellungen eines Absauggerätes von Innen -
3 eine geschlossene Anschlussbox -
4 eine Anschlussbox ohne Deckel -
5 die Rückseite einer Anschlussbox - Aus Gründen der Übersichtlichkeit ist in
1 schematisch ein Teil des Gerätegehäuses1 mit Unterdruckpumpe14 und daran angeschlossener Anschlussbox15 mit den Schläuchen11 ,12 und13 dargestellt.2 zeigt die Anordnung in1 ohne Anschlussbox15 und ohne Schläuche11 ,12 ,13 . Die Unterdruckpumpe14 verfügt über einen linken Pumpenkopf3 und einen rechten Pumpenkopf4 . Am Pumpenkopf3 sind der Abluftstutzen3.1 und der Ansaugstutzen3.2 . angeordnet, analog am Pumpenkopf4 der Abluftstutzen4.1 und der Ansaugstutzen4.2 . Angetrieben wir die Unterdruckpumpe14 durch den Motor2 . - Die Anschlussbox
15 ist mit einem Deckel16 verschlossen, wobei die dichte Verbindung von Anschlussbox15 und Deckel16 vorteilhaft durch Ultraschallschweißen erfolgt. - An ihrer Rückseite ist die Anschlussbox
15 mit ihren Abluftöffnungen5.2 und5.3 sowie den Ansaugöffnungen7.2 und7.3 über die Abluftstutzen3.1 und4.1 sowie die Ansaugstutzen3.2 und4.2 an die Pumpenköpfe3 und4 der Unterdruckpumpe14 angeschlossen. Vom Schlauchstutzen11.1 führt der Schlauch11 in die Umgebung. Vom Schlauchstutzen12.1 führt der Schlauch12 zu einem nicht dargestellten Drucksensor. Der am Schlauchstutzen13.1 angeordnete Schlauch13 verbindet den patientenseitigen Anschluss des Absauggerätes mit der Anschlussbox15 . - Die schlauchlos mit der Unterdruckpumpe
14 verbundene Anschlussbox15 weist zum gestellfesten Anordnen die Befestigungsösen10 auf. Im Inneren der Anschlussbox15 (4 ) verlaufen verschiedene Trennwände, durch welche im Inneren der Anschlussbox15 Kammern und Kanäle gebildet werden. Die Trennwände sind an ihren Oberseiten ebenfalls mit dem Deckel16 dicht verschweißt. - Die Abluftöffnung
5.2 ist über die Abluftkammer5 und den Leitungskanal5.1 mit der Abluftöffnung5.3 verbunden. Die Ansaugöffnung7.2 steht über die Ansaugkammer7 und den Leitungskanal7.1 mit der Ansaugöffnung7.3 in Verbindung. Weiterhin besteht eine Verbindung zwischen der Ansaugkammer7' und der Ansaugöffnung7.3 . Zwischen der Ansaugkammer7' und der Messkammer6 besteht über das Rückschlagventil8 eine sperrbare Verbindung, wobei die Messkammer6 eine ständige Verbindung zum Schlauchstutzen13.1 aufweist. Über den Leitungskanal6.1 ist die Messkammer6 mit der Nebenluftventilkammer9 verbunden, an welcher über die Öffnung9.1 ein nicht dargestelltes, schaltbares Nebenluftventil angeschlossen ist. - Beim Betrieb der Unterdruckpumpe
14 saugen die parallel geschalteten Pumpenköpfe3 und4 über die Ansaugöffnungen7.2 und7.3 Luft aus der Anschlussbox15 an. In den über den Leitungskanal7.1 verbundenen Ansaugkammern7 und7' sowie in der mit diesen über das Rückschlagventil in Verbindung stehenden Messkammer6 wird der zum Erzeugen einer patientenseitigen Saugwirkung (über den Schlauch13 ) notwendige Unterdruck erzeugt. Die von den Pumpenköpfen3 und4 ausgestoßene Abluft gelangt durch Abluftöffnungen5.2 und5.3 in die Abluftkammer5 und von dort zu dem Schlauchstutzen11.1 , von dem der Schlauch11 die Abluft in die Umgebungsluft führt. Durch das System der Luftleitung über Kammern und Leitungskanäle kommt es zu einer Schalldämpferwirkung in der Anschlussbox15 . - Der Unterdruck im Ansaugbereich der Anschlussbox
15 wird über den Schlauch12 am nicht dargestellten Drucksensor ständig überwacht. Dies ist insbesondere bei einem Betrieb des medizinischen Absauggerätes im intermittierenden Modus notwendig. Um ständig den momentanen Druck im patientenseitigen Unterdrucksystem präzise erfassen zu können, dichtet das Rückschlagventil8 bei Druckschwankungen oder Stillstand der Unterdruckpumpe14 die Messkammer6 und die Nebenluftventilkammer9 gegenüber den Ansaugkammern7 und7' ab, so dass der momentane Druck in der Messkammer6 präzise erfasst werden kann. - Über das an die Nebenluftventilkammer
9 angeschlossene, nicht dargestellte, schaltbare Nebenluftventil können gesteuerte Druckveränderungen im Unterdrucksystem herbeigeführt werden. - Bezugszeichenliste
-
- 1
- Gerätegehäuse
- 2
- Motor
- 3
- Pumpenkopf
1 - 3.1
- Abluftstutzen
- 3.2
- Ansaugstutzen
- 4
- Pumpenkopf
2 - 4.1
- Abluftstutzen
- 4.2
- Ansaugstutzen
- 5
- Abluftkammer
- 5.1
- Leitungskanal
- 5.2
- Abluftöffnung
- 5.3
- Abluftöffnung
- 6
- Messkammer
- 6.1
- Leitungskanal
- 7, 7'
- Ansaugkammer
- 7.1
- Leitungskanal
- 7.2
- Ansaugöffnung
- 7.3
- Ansaugöffnung
- 8
- Rückschlagventil
- 9
- Nebenluftventilkammer
- 9.1
- Öffnung für Nebenluftventil
- 10
- Befestigungsösen
- 11
- Schlauch für Abluft
- 11.1
- Schlauchstutzen
- 12
- Schlauch zum Drucksensor
- 12.1
- Schlauchstutzen
- 13
- Schlauch zum Patientenanschluss
- 13.1
- Schlauchstutzen
- 14
- Unterdruckpumpe
- 15
- Anschlussbox
- 16
- Deckel
- ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
- Diese Liste der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
- Zitierte Patentliteratur
-
- DE 202008002750 U1 [0002]
- EP 1479906 B1 [0005]
Claims (4)
- Medizinisches Absauggerät mit einer abluftseitig zur Atmosphäre hin offenen Unterdruckpumpe zum Erzeugen eines patientenseitigen Unterdrucks zum Absaugen von Körperflüssigkeiten, dadurch gekennzeichnet, dass die Ein- und Ausgänge der Unterdruckpumpe (
14 ) direkt und ohne Verbindungsschläuche mit den Ein- und Ausgängen einer pneumatischen Anschlussbox (15 ) verbunden sind, wobei im Inneren der Anschlussbox (15 ) durch Trennwände pneumatische Leitungskanäle und Funktionskammern ausgebildet sind. - Medizinisches Absauggerät nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Anschlussbox (
15 ), im mit Unterdruck beaufschlagten Leitungsweg ein federbelastetes Rückschlagventil (8 ) aufweist. - Medizinisches Absauggerät nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass im mit Unterdruck beaufschlagten Leitungsweg in Strömungsrichtung vor dem Rückschlagventil eine Messkammer (
6 ) ausgebildet ist. - Medizinisches Absauggerät nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass in einem pneumatisch mit der Messkammer (
6 ) verbunden Leitungsweg eine Anschlussöffnung (9.1 ) für ein schaltbares Nebenluftventil angeordnet ist.
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---|---|---|---|
DE102009048880A DE102009048880A1 (de) | 2009-10-09 | 2009-10-09 | Medizinisches Absauggerät |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE102009048880A DE102009048880A1 (de) | 2009-10-09 | 2009-10-09 | Medizinisches Absauggerät |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE102009048880A1 true DE102009048880A1 (de) | 2011-04-14 |
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ID=43734604
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE102009048880A Withdrawn DE102009048880A1 (de) | 2009-10-09 | 2009-10-09 | Medizinisches Absauggerät |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE102009048880A1 (de) |
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- 2009-10-09 DE DE102009048880A patent/DE102009048880A1/de not_active Withdrawn
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