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Gegenstand der Erfindung ist eine kosmetische Fußbekleidung mit verbesserter Wirkung zur Hornhautentfernung nach dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1. Eine solche kosmetische Fußbekleidung ist beispielsweise mit dem Gegenstand der auf die gleichen Anmelder zurückgehenden
DE 10 2006 013 535 A1 bekannt geworden. Auf die dortige Offenbarung wird Bezug genommen. Diese Offenbarung soll voll inhaltlich von der Offenbarung der vorliegenden Erfindung umfasst sein. Im Mittelpunkt der
DE 10 2006 013 535 A1 steht, dass auf der Innenseite einer kosmetischen Fußbekleidung, insbesondere einer Socke, Abriebkörper angeordnet sind, die bevorzugt aus Korund-Materialien bestehen. Es handelt sich also um gemahlene Korund-Kristalle, die in einer Kunststoffmatrix eingebettet sind und die Kunststoffmatrix reicht mindestens teilweise in das Textilgrundgewebe der Socke hinein, um so eine sichere Verankerung zu bieten.
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Eine solche Anordnung hat sich bewährt, jedoch besteht die Gefahr, dass Korund-Partikel in die menschliche Haut eingerieben werden, was unerwünscht ist.
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Der Erfindung liegt deshalb die Aufgabe zu Grunde eine mindestens gleiche wenn nicht sogar verbesserte Abriebwirkung einer kosmetischen Fußbekleidung im Vergleich zu der eigenen
DE 10 2006 013 535 A1 zu erreichen, wobei jedoch der Eintrag von abreibenden Partikeln in die Haut vermieden werden soll.
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Zur Lösung der gestellten Aufgabe ist die Erfindung durch ein Verfahren und eine Vorrichtung nach dem Gegenstand des Anspruches 1 und des Anspruches 3 gekennzeichnet.
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Wesentliches Merkmal der Erfindung ist, dass in einem ersten Verfahrensschritt eine Kunststoffmatrix in Form von punktartig über die Innenseite der Socke verteilt angeordneten Mustern aufgedruckt wird.
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Das in einem zweiten Verfahrensschritt in die noch weiche und nicht abgebundene Kunststoffmatrix Kristalle eingeschossen werden, die entweder durch Druckluft oder durch elektrostatische Anziehungskraft in die weiche Matrix eingeschossen werden.
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Das in einem dritten Verfahrensschritt zunächst die Kunststoffmasse ausgehärtet wird, wobei die löslichen Kristalle in der Kunststoffmasse eingebettet bleiben.
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Das in einem vierten Verfahrensschritt die an der Oberfläche durch ein Lösungsmittel erreichbaren und in die Kunststoffmasse nun fest eingebundenen Kristalle ausgewaschen werden und
dass in einem fünften Verfahrensschritt die Socke fertig gestellt wird und umgedreht wird, sodass die dadurch hergestellten Abriebkörper der menschlichen Fußsohle zugewandt sind.
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Wesentliches Merkmal der vorliegenden Erfindung ist, dass eine zerklüftete, viele kristallartige Kavitäten aufweisende Abrieboberfläche von Abriebkörpern auf der Innenseite der Socke hergestellt werden, wobei die Abrieboberfläche durch Kavitäten entstanden ist, in die vorher kristallartige Körper eingelagert waren, die insbesondere als wasserlösliche Kristalle ausgebildet sind.
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In einer ersten bevorzugten Ausgestaltung ist es vorgesehen, dass die Kristalle, die in die Kunststoffmasse eingeschossen werden, als Salzkristalle ausgebildet sind.
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In einer zweiten Ausgestaltung der Erfindung ist es vorgesehen, dass die Kristalle als Zuckerkristalle ausgebildet sind, so dass für beide Kristallarten als Lösungsmittel Wasser verwendet werden kann, was zu besonders günstigen Herstellungskosten führt.
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In einer anderen Ausgestaltung kann es vorgesehen sein, dass andersartige Kristalle eingeschossen werden, die z. B. durch chemische Lösungsmittel (Aceton, Benzin und andere organische Lösungsmittel) lösbar sind, so dass sie rückstandslos aus der Oberfläche der Kunststoffmatrix ausgewaschen werden können, wodurch in allen Fällen eine stark zerklüftete Oberfläche entsteht, in die vorher die Kristalle eingebettet waren.
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Damit wird es erstmals erreicht, dass bei der bestimmungsgemäßen Verwendung der Gesundheitssocke die Abriebkörper gegen die menschliche Fußsohle gerichtet sind und keinerlei Gefahr besteht, dass irgendwelche Partikel in die Fußhaut eingerieben werden, denn die Kunststoffmatrix wird so gewählt, dass sie besonders abriebfest ist.
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Hierbei wird es bevorzugt, wenn die Kunststoffmatrix aus einem sehr harten, glasartig aushärtenden Kunststoff gewählt wird. Ein solches Kunststoffmaterial ist beispielsweise ein aushärtbarer glasartig abbindender Klebstoff, der dann eine glasartig ausgebildete Oberfläche aufweist, aus der dann die löslichen Kristalle herausgelöst werden können.
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Beispielsweise kann ein aushärtbarer Klebstoff der Markenbezeichnung Tuphynyl 235 MC verwendet werden, wobei ein Härter in einem Volumenprozentanteil von etwa 10 bis 20% hinzugefügt wird und die gesamte Masse bei etwa 140 Grad Celsius innerhalb von fünf Minuten glasartig aushärtet.
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Es handelt sich also allgemein um bevorzugte Anwendung von zwei Komponenten Klebstoffen, die beim Abbinden eine glasartige Oberfläche ausbilden, in welche die vorher genannten löslichen Kristalle eingebunden sind.
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Die Kristalle können dabei als ein rhombischer, monokliner, trikliner, tetragonaler, hexagonaler, kubischer oder trigonaler Körper ausgebildet sein.
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Es werden nur die Kristalle aus der Oberfläche ausgelöst, die von einem Lösungsmittel von außen her zugänglich sind, während die anderen Kristalle im Verbund bleiben.
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Dies hat den Vorteil, dass beim Abreiben der kristallartig verformten Oberfläche die Kavitäten sich möglicherweise mit Hornhautpartikeln vollsetzen.
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Wird jedoch eine bestimmte Abriebwirkung auf die Kunststoffmasse während des Tragens erzeugt, werden dadurch andere und tiefere Oberflächenbereiche zugänglich, weil die Masse sich selbsttätig geringfügig abträgt und beim erneuten Waschen der Gesundheitssocke werden dann wiederum weitere Kristalle ausgewaschen, wodurch die Abriebwirkung stets aufrecht erhalten bleibt, unabhängig von der Anzahl der Waschgänge, die einer solche Gesundheitssocke unterworfen wird.
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Es wird damit eine sich selbst regenerierende Abrieboberfläche beschrieben, weil durch Abriebwirkung auf die zerklüftete Kunststoffoberfläche in der Tiefe weitere Kristalleinschlüsse freigelegt werden und beim Waschen der Socke diese nun freigelegten Kristalle ausgewaschen werden.
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Eine Gesundheitssocke nach einer bevorzugten Ausgestaltung der vorliegenden Erfindung besteht also in einer beliebigen Verteilung angeordneten Abriebkörpern, die aus einer glasartigen Kunststoffschicht bestehen, wobei diese Kunststoffschicht entweder vollflächig, punktförmig, streifenförmig oder in Form relativ beliebiger Einzelabriebkörper auf der Innenseite der Socke verteilt werden kann.
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Versuche haben ergeben, dass eine vollflächige Beschichtung oder eine streifen-, linien- oder wellenförmige Beschichtung nicht zu guten Abriebergebnissen führt.
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Überlegene Abriebergebnisse werden dann erzielt, wenn die Abriebkörper eine bestimmte geometrische Formgebung haben, weil dann die Kantenlänge der Abriebkörper besonders groß ist und es hat sich herausgestellt, dass gerade oder nur die Kanten der Abriebkörper die eigentliche Abriebwirkung erzielen.
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Die isolierte Anbringung von Abriebkörpern auf der Oberfläche der Socke, wobei diese Kunststoff-Abriebkörper in den Textilverbund der Socke eingebunden sind, hat den Vorteil, dass es zu keinen Brüchen im Kunststoffmaterial führt, weil es sich um punktförmige oder in dichtem Abstand zueinander angeordnete Abriebkörper handelt.
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Damit besteht der weitere Vorteil, dass jeder Abriebkörper für sich eine Abriebkante bildet und wenn ein solcher Abriebkörper als Sternform, Quadratform, Kreisform oder Wabenform angeordnet ist, trägt jede Umfangslinie des Abriebkörpers zum Abrieb bei.
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Als besonders günstig hat sich ergeben, dass wenn ein solcher Abriebkörper noch eine mittige Aussparung aufweist, durch welche der Textilgrundkörper zugänglich ist, dass auch die inneren Bereiche dieser Aussparung im Abriebkörper ihre Abriebwirkung entfalten.
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Der Erfindungsgegenstand der vorliegenden Erfindung ergibt sich nicht nur aus dem Gegenstand der einzelnen Patentansprüche, sondern auch aus der Kombination der einzelnen Patentansprüche untereinander.
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Alle in den Unterlagen, einschließlich der Zusammenfassung offenbarten Angaben und Merkmale, insbesondere die in den Zeichnungen dargestellte räumliche Ausbildung, werden als erfindungswesentlich beansprucht, soweit sie einzeln oder in Kombination gegenüber dem Stand der Technik neu sind.
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Im Folgenden wird die Erfindung anhand von mehrere Ausführungswege darstellenden Zeichnungen näher erläutert. Hierbei gehen aus den Zeichnungen und ihrer Beschreibung weitere erfindungswesentliche Merkmale und Vorteile der Erfindung hervor.
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Es zeigen:
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1: Schematisiert eine Seitenansicht einer Socke mit Darstellung der seitlich am Fuß hochgezogenen Bereiche der Abriebwirkung der erfindungsgemäßen Socke.
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2: Schematisiert ein Schnitt durch den Mittenbereich der Socke mit Anlage am menschlichen Fuß.
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3: Die Aufbringung der Kunststoffkörper in einem ersten Verfahrensschritt.
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4: Die Kunststoffkörper in einem zweiten Verfahrensschritt.
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5: Der Kunststoffkörper nach 4 in einer vergrößerten Darstellung.
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6: Eine Innenansicht einer nach außen gekehrten Socke mit einer Anzahl von geometrischen Abriebkörpern.
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7: Ein gegenüber 6 abgewandeltes zweites Ausführungsbeispiel.
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8: Ein gegenüber 6 abgewandeltes drittes Ausführungsbeispiel.
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9: Ein gegenüber 6 abgewandeltes viertes Ausführungsbeispiel.
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In 1 ist allgemein ein menschlicher Fuß 1 dargestellt, der von der erfindungsgemäßen Socke 2 bekleidet ist. In der Darstellung ist angegeben, dass die Abriebkörper und die Abriebwirkung nicht nur an der Unterseite der menschlichen Fußhaut erfolgt, sondern auch in den Seitenbereichen, so wie dies die 1 darstellt.
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Dort ist erkennbar, dass die Innenbeschichtung 3 der Socke 2 auch seitlich an dem Großzehen 4 hochgezogen ist, ebenso wie im seitlichen Gallenbereich 5.
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Im Fußgewölbebereich 6 sind nur wenige oder keine Abriebkörper vorhanden, während im unteren Fersenbereich 7 eine große Anzahl von Abriebkörpern, ebenso wie im hinteren Fersenbereich 8 angeordnet sind.
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Die Abriebkörper 9 sind in 2 dargestellt. Es handelt sich bevorzugt um in bestimmter geometrischer Formgebung aufgebrachte Kunststoffkörper, die eine zerklüftete, kristaline Oberfläche aufweisen.
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Um diese Oberfläche zu erreichen ist das Verfahren gem. den 3 bis 5 vorgesehen.
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In dem ersten Verfahrensschritt nach 3 wird zunächst eine glasartige Kunststoffmasse 10 auf die Innenseite der Socke (die für diesen Zweck nach außen gekehrt ist) aufgedruckt, aufgespritzt oder in anderer Weise aufgebracht. Es kommt ebenso eine Schablonenbeschichtung, eine elektrostatische Beschichtung, eine Pulverbeschichtung oder dergleichen in Betracht.
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Wichtig ist, dass die aufgebrachte Kunststoffmasse 10 noch relativ weich ist und dass in der 3 in diese Kunststoffmasse nun lösliche Kristalle 13 in Pfeilrichtung 14 eingeschossen werden.
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Das Einschießen erfolgt durch eine elektrostatische Spannung, wie z. B. bei einer Hochspannung von 15 kV, eine elektrostatische Anziehung zwischen den Kristallen 13 und dem Textilverbund 11 der Socke erzeugt, so dass diese Kristalle 13 mit hoher Geschwindigkeit in den Oberflächenaufbau der noch nicht ausgehärteten Kunststoffmasse 10 eindringen und diese in kristaliner Form verformen.
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Dies ergibt sich aus 4, wo erkennbar ist, dass die Kristalle 13 die Oberfläche 12 nun entsprechend verformt haben und in die noch nicht ausgehärtete Masse 10 auch tiefer eingedrungen sind.
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Nach dem Verfahrensschritt 17 und dem Verfahrensschritt 18 ist die Kunststoffmasse ausgehärtet, um so eine glasartige Oberfläche zu bilden, in welche nun die Kristalle 13 eingebunden sind.
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Im Verfahrensschritt 18 werden nun die löslichen Kristalle durch ein geeignetes Lösungsmittel ausgewaschen, wobei im vorliegenden Fall – wenn die Kristalle als Salz- oder Zuckerkristalle verwendet werden – Wasser genügt.
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Durch Auswaschen mit Wasser wird so gem. 5 eine zerklüftete Abrieboberfläche 15 erzielt, in welcher Kavitäten 16 vorhanden sind, in welche vorher die Kristalle 13 mit ihrer Kristallstruktur formschlüssig eingebetet waren.
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Dadurch ergibt sich eine stark zerklüftete kristaline Abrieboberfläche 15, die jedoch nur noch aus dem Kunststoffmaterial der glasartig abgebundenen Masse 10 besteht.
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Wichtig ist, dass hierdurch ein Abriebkörper 9 definiert wird, wo erkannt wurde, dass insbesondere die Abriebkanten 25 (seitlichen und inneren Kanten) zur Abriebwirkung beitragen, während die Oberfläche selbst, die parallel zum Textilverbund 11 ist, eigentlich weniger an der Abriebwirkung teilnimmt.
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Aus diesem Grund ist es gem. den weiteren Darstellungen bevorzugt, dass in diese Abriebkörper 9 mittige Aussparungen 20 vorgesehen werden, die ggf. bis auf das Textilgewebe 19 hinunterreichen können, um auch die inneren Aussparungen 20 (genauer gesagt deren Ränder) zur Abriebwirkung heranzuziehen.
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Ein solches erstes Ausführungsbeispiel zeigt die 6, wo erkennbar ist, dass die Abriebkörper 9 als Sternform 21 ausgebildet sind, die in dichtem Abstand parallel und auf Lücke zueinander ausgebildet sind, so dass durch die dazwischen liegenden freien Bereiche, durch welche das Textilgewebe 19 zugänglich wird, großflächige und mit langen Abriebkanten versehene Abriebkörper 9 gebildet werden. Eine andere Ausführungsform zeigt die 7, wo erkennbar ist, dass die Abriebkörper 9 als Quadratform 22 ausgebildet sind, wobei für alle Ausführungsformen gilt, dass stets eine mittige Aussparung 20 vorhanden ist, um auch diese inneren Bereiche der Abriebkörper 21–24 zur Abriebwirkung mit beitragen zu lassen.
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Die 8 zeigt hierbei die Abriebkörper 9 in Form von Kreisen, wobei wiederum die mittleren Aussparungen 20 wesentlich sind.
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Die 9 zeigt die Abriebkörper in Wabenform, wobei neben den inneren Aussparungen 20 noch umlaufende wabenförmige Aussparungen 25 vorhanden sind, so dass die Kantenlänge der Wabenform 24 noch verdoppelt ist und hierbei eine vergrößerte Abriebwirkung erzielt wird.
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Insgesamt lässt sich somit feststellen, dass mit den Kunststoff-Abriebkörpern, eine verbesserte Abriebwirkung erzielt wird, weil einerseits sehr große Abriebkanten mit großer Länge erzielt wurden und andererseits die Gefahr des Eintrages von kristallinen Körpern (wie z. B. Grundpartikel) in die menschliche Fußhaut nicht mehr gegeben ist.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Fuß
- 2
- Socke
- 3
- Innenbeschichtung
- 4
- Großzeh
- 5
- Ballen
- 6
- Fußgewölbe
- 7
- Ferse unten
- 8
- Ferse hinten
- 9
- Abriebkörper
- 10
- Kunststoffmasse
- 11
- Textilverband
- 12
- Oberfläche
- 13
- lösliche Kristalle
- 14
- Pfeilrichtung
- 15
- Abrieboberfläche
- 16
- Kavität
- 17
- Schnitt
- 18
- Schnitt
- 19
- Textilgewebe
- 20
- Aussparung
- 21
- Sternform
- 22
- Quadratform
- 23
- Kreisform
- 24
- Wabenform
- 25
- Aussparung
- 26
- Abriebkante
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Diese Liste der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 102006013535 A1 [0001, 0001, 0003]