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Stand der Technik
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Die Erfindung betrifft eine Brandmeldervorrichtung mit mindestens einer Sensorik zur Erfassung von mindestens einer brandspezifischen Umgebungsgröße in einem Sensorerfassungsbereich, mit mindestens einer Prüfeinrichtung, die einen Gasvorratsbehälter für ein Prüfgas aufweist, wobei die Prüfeinrichtung ausgebildet ist, das Prüfgas in den Sensorerfassungsbereich zu bringen, so dass das Prüfgas die brandspezifische Umgebungsgröße simuliert, und mit einem Gehäuse, wobei die Sensorik und die Prüfeinrichtung in dem Gehäuse angeordnet sind und wobei das Gehäuse einen Sockelabschnitt zur Befestigung des Gehäuses an einer Befestigungsfläche und einen Melderabschnitt zur Aufnahme der Sensorik umfasst.
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Brandmelder sind oftmals lokal in Räumen oder Bereichen installiert und dienen dazu, bei einem Feuer oder einem Brand einen Alarm auszulösen. Hierzu weisen die Brandmelder üblicherweise eine Sensoreinrichtung auf, die Rauch, Temperatur oder ähnliche Emissionen des Brands erfasst und z. B. bei Überschreiten eines Grenzwerts einen Alarm auslösen kann. Nachdem die Brandmelder im angenehmsten Fall für den Anwender niemals einen echten Alarm auslösen müssen, ergibt sich die Notwendigkeit, die Brandmelder am besten in regelmäßigen Abständen auf ihre Funktionsfähigkeit zu überprüfen.
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Bei der Überprüfung wird meist bedingt durch Vorschriften ein Prüfgas verwendet, welches sich beispielsweise in einer normalen Sprühdose oder in einem Auslösesystem befindet. Das Auslösesystem umfasst einen Aufnahmebereich für die Brandmelder und wird mittels einer Teleskopstange auf die Brandmelder gestülpt, so dass der Brandmelder in dem Aufnahmebereich angeordnet ist. In diesen Aufnahmebereich wird dann das Prüfgas eingebracht, um den Brandmelder probeweise auszulösen und so die Funktionsfähigkeit der Brandmeldervorrichtung zu überprüfen. Sowohl bei dem Prüfgas in der Sprühdose als auch in dem Auslösesystem muss ein Techniker bei einer Wartung zu jedem zu prüfenden Brandmelder laufen und diesen in der geschilderten Weise manuell auslösen. Diese Vorgehensweise ist zeit- und damit kostenintensiv. Zudem muss für den Zeitraum der Prüfung der Brandmelder oder sogar alle Brandmelder in dem zu prüfenden Bereich auf einen Testbetrieb geschaltet werden, so dass ein echter Brand nicht detektiert werden kann.
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Die Druckschrift
DE 10 2004 015 039 A1 betrifft eine Brandmelderanlage mit einer Mehrzahl von Brandmeldern, wobei den Brandmeldern ortsfest angebrachte aber separat ausgebildete Prüfvorrichtungen zugeordnet sind. Die Prüfvorrichtung ermöglicht die Funktionsprüfung der Brandmelder zu prüfen, indem eine Gaswolke beispielsweise aus einem Rauchgas und/oder einem Aerosol durch ein Gebläse zu dem Brandmelder geblasen wird.
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Die Druckschrift
GB 217 66 00 , die wohl den nächst kommenden Stand der Technik bildet, schlägt ebenfalls einen Brandmelder vor, welcher eine integrierte Prüfvorrichtung umfasst. Die Prüfvorrichtung soll jedoch im Rahmen dieses Dokuments verschleißfrei arbeiten, sodass beispielsweise eine mechanische Blende zur Unterbrechung einer Lichtstrecke, eine Heizung zur Simulierung einer Temperatur etc. empfohlen wird. Es wird jedoch darauf hingewiesen, dass es nicht praktikabel sei, eine Prüfeinrichtung in Form eines Rauchgenerators oder Aerosols für jeden Brandmelder in dem System zur Funktionsprüfung zu verwenden, da diese auf Verbrauchsmaterialien beruhen und somit einem unangemessenen Verschleiß unterliegen.
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Offenbarung der Erfindung
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Im Rahmen der Erfindung wird eine Brandmeldervorrichtung mit den Merkmalen des Anspruchs 1 sowie mit den Merkmalen des Anspruchs 10 vorgeschlagen. Bevorzugte oder vorteilhafte Ausführungsformen der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen, der nachfolgenden Beschreibung sowie den beigefügten Figuren.
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Die Erfindung betrifft somit eine Brandmeldervorrichtung, insbesondere einen Brandmelder, also eine Vorrichtung zum Auslösen eines Alarms oder eines Alarmsignals im Falle eines Brandes, welche zum Beispiel in Wohnungen, öffentlichen Einrichtungen, Verkehrsmitteln, Industrieanlagen etc. eingesetzt werden kann. Insbesondere handelt es sich um eine automatische Brandmeldervorrichtung, die den Brand an Hand von physikalischen Eigenschaften oder Emissionen des Brandes erkennt. Besonders bevorzugt ist die Brandmeldervorrichtung als ein Brandgas-, Rauchgas- und/oder Rauchmelder ausgebildet. In dieser Ausgestaltung detektiert die Brandmeldervorrichtung eine erhöhte Konzentration von Kohlenstoffmonoxid, Kohlenstoffdioxid oder anderen Verbrennungsgasen, insbesondere Brandrauch in einem Raum.
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Die Brandmeldervorrichtung weist mindestens eine Sensorik zur Erfassung von mindestens einer brandspezifischen Umgebungsgröße, wie zum Beispiel die Konzentration der genannten Gase, eine Partikelkonzentration etc. auf. Die Sensorik kann z. B. als eine optische bzw. fotoelektrische Sensorik, eine Ionisationssensorik und/oder als eine chemische Sensorik ausgebildet sein. Die brandspezifische Umgebungsgröße wird in einem Sensorerfassungsbereich erfasst, welcher sich vorzugsweise zumindest bereichsweise innerhalb oder benachbart zu der Brandmeldervorrichtung, insbesondere der Sensorik, befindet.
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Die Brandmeldervorrichtung umfasst mindestens eine Prüfeinrichtung mit einem Gasvorratsbehälter für oder mit einem Prüfgas, wobei die Prüfeinrichtung ausgebildet ist, das Prüfgas, insbesondere ein Rauchgas, künstliches Rauchgas oder ein Aerosol, in den Sensorerfassungsbereich zu bringen, so dass das Prüfgas die brandspezifische Umgebungsgröße simuliert. Es ist somit angedacht, bei einem Test der Brandmeldervorrichtung die Prüfeinrichtung auszulösen, so dass das Prüfgas in den Sensorerfassungsbereich gelangt und die Sensorik einen simulierten Brand detektiert.
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Die Brandmeldervorrichtung ist in einem Gehäuse integriert, welches insbesondere die Sensorik und die Prüfeinrichtung aufnimmt. Das Gehäuse weist einen Sockelabschnitt zur Befestigung des Gehäuses an einer Befestigungsfläche und einen Melderabschnitt zur Aufnahme der Sensorik auf.
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Das Gehäuse kann beispielsweise als ein Deckengehäuse oder Wandgehäuse zur Montage an der Decke bzw. Wand ausgebildet sein.
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Im Rahmen der Erfindung wird vorgeschlagen, dass das Gehäuse teilbar ausgebildet ist, so dass Sockelabschnitt und der Melderabschnitt voneinander getrennt und nach der Trennung wieder montiert werden können. insbesondere ist die Brandmeldervorrichtung so ausgebildet, dass das Gehäuse im montierten Zustand, insbesondere im montierten Zustand an der Befestigungsfläche, voneinander getrennt werden kann. Insbesondere ist die Trennung konstruktiv so realisiert, dass der Gasvorratsbehälter getauscht und/oder aufgefüllt werden kann. Insbesondere ist vorgesehen, dass das Gehäuse ohne Einsatz von Werkzeug, also werkzeugfrei, und/oder zerstörungsfrei und/oder reversibel teilbar ist.
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Der Erfindung liegt die Überlegung zu Grunde, dass es wirtschaftliche und funktionelle Vorteile hat, wenn eine Prüfeinrichtung unmittelbar in einer Brandmeldervorrichtung integriert ist, da es prinzipiell die Möglichkeit eröffnet, dass die Brandmeldervorrichtung einer Fernprüfung unterworfen werden kann. Beispielsweise kann es im Rahmen der Erfindung realisiert werden, dass von einer zentralen Stelle, zum Beispiel einer Brandmeldezentrale, die Prüfeinrichtung über die Ferne ausgelöst werden und auf diese Weise die Funktionsfähigkeit der Brandmeldervorrichtung geprüft werden kann, ohne unmittelbar vor Ort zu sein. Zwar ist es bei manchen Sensoriken möglich, Substitutionslösungen für ein Prüfgas zu finden, jedoch weist eine Prüfung mit einem Prüfgas bei einigen Sensoriken eine höhere Prüfsicherheit auf, so dass ein Prüfgas zu bevorzugen ist.
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Dadurch, dass das Gehäuse teilbar ausgebildet ist, ist eine Wiederauffüllung des Prüfgases oder ein Wechsel des Gasvorratsbehälters in einfacher Weise möglich. Je nach Größe des Gasvorratsbehälters und der Bedarfsmenge an Prüfgas bei einer Prüfung kann die Brandmeldervorrichtung mehr als 4 mal, vorzugsweise mehr als 10 mal und insbesondere mehr als 20 mal geprüft werden, bevor ein Auffüllen oder ein Wechsel des Gasvorratsbehälters notwendig wird. Somit können die Wartungsintervalle, bei denen ein Techniker vor Ort sein muss, wesentlich verlängert werden und dies bei gleich bleibender oder sogar erhöhter Prüfsicherheit der Brandmeldervorrichtung.
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Bei einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ist die Prüfeinrichtung zumindest abschnittsweise in dem Sockelabschnitt angeordnet, also in einem Bereich, der ortsfest verbleibt, wenn der Melderabschnitt abgenommen wird. Diese Ausführungsform hat den Vorteil, dass die Prüfeinrichtung bereits bei der Montage des Sockelabschnitts installiert werden kann. Es ist auch denkbar, dass neben Sockelabschnitten mit Prüfeinrichtung auch Sockelabschnitte ohne Prüfeinrichtung angeboten werden, so dass sich der Anwender frei nach seinem Bedarf entscheiden kann. Auch eine Nachrüstbarkeit durch Wechsel des Sockelabschnitts ist möglich. Der Melderabschnitt könnte jeweils identisch ausgebildet sein und müsste im Fall der Nachrüstung nicht ersetzt werden. Besonders bevorzugt ist der Gasvorratsbehälter, welcher beispielsweise als eine Minigaskartusche ausgebildet sein kann, in dem Sockelabschnitt angeordnet.
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Bei einer ersten konstruktiven Ausprägung der Erfindung ist der Gasvorratsbehälter mittig in dem Sockelabschnitt positioniert. Dieser Bereich ist oftmals frei von mechanischen Schnittstellen zur Verbindung von Sockelabschnitt und Meldeabschnitt, so dass die Integration einfach durchführbar ist.
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Bei einer anderen konstruktiven Realisierung ist der Gasvorratsbehälter in einer Randwulst oder in einem Sockelrand des Sockelabschnitts angeordnet. Dieser Randwulst oder Sockelabschnittrand wird oftmals aus Designgründen kräftig ausgeführt, so dass die Integration des Gasvorratsbehälters möglicherweise ohne Vergrößerung des Bauraums für den Sockelabschnitt durchgeführt werden kann. In dieser Ausführungsform ist es denkbar, dass der Gasvorratsbehälter eine gekrümmte Form aufweist, so dass dieser optimal in die Randwulst oder den Sockelabschnittrand integrierbar ist.
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Mit dem Ziel, die Prüfsicherheit zu erhöhen und/oder den Bedarf an Prüfgas zu verringern, ist es bevorzugt, wenn ein Verbindungsmittel vorgesehen ist, welches zur strömungstechnischen Verbindung der Prüfeinrichtung, insbesondere des Gasvorratsbehälters, mit dem Sensorerfassungsbereich ausgebildet ist. Das Verbindungsmittel kann als ein zusätzliches Bauteil, wie zum Beispiel eine Leitung, ausgebildet sein. Bei anderen Ausführungsformen kann das Verbindungsmittel auch als ein Strömungskanal in dem Sockelabschnitt und/oder dem Meldeabschnitt und/oder in dem Gehäuse eingeformt sein.
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Eine optionale Verbesserung sieht vor, dass – für den Fall, dass die Sensorik eine Messkammer aufweist – das Verbindungsmittel zur strömungstechnischen Verbindung zwischen der Prüfeinrichtung und der Messkammer ausgebildet ist. Insbesondere ist ein Ausgang des Verbindungsmittels mit der Messkammer, vorzugsweise verlustfrei gekoppelt. Dadurch, dass das Prüfgas unmittelbar in die Messkammer eingeblasen wird, ist der Verbrauch minimiert, so dass die Wartungsintervalle zur Befüllung oder den Austausch des Gasvorratsbehälters weiter verlängert werden können.
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In Fortführung des Gedankens, dass zum Beispiel Sockelabschnitt mit Prüfeinrichtung und ohne Prüfeinrichtung vorgesehen sein können, ist es bevorzugt, wenn das Verbindungsmittel als eine Sonde ausgebildet ist, die an dem Sockelabschnitt befestigt ist. Auf diese Weise wird nochmals unterstrichen, dass der Meldeabschnitt nicht modifiziert werden muss (aber kann), um die zusätzliche Fernprüffunktionalität umzusetzen. Vorzugsweise ist die Sonde koaxial und/oder konzentrisch zu einer Drehachse ausgebildet, die durch eine Einschraubbewegung des Melderabschnitts in den Sockelabschnitt definiert ist. Mit dieser Ausgestaltung wir die Montage des Melderabschnitts deutlich vereinfacht.
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Besonders bevorzugt ist der Gasvorratsbehälter als ein Tauschbehälter ausgebildet, so dass dieser beispielsweise in einem Schnellverschluss oder in einer Schnellhalterung fixiert ist und/oder Einlegehilfen aufweist. Es ist beispielsweise auch möglich, dass der Gasvorratsbehälter als ein Tauschbehälter in eine Fassung eingeschraubt wird.
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Ein weiterer Gegenstand der Erfindung betrifft eine Brandmeldervorrichtung nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1 und/oder nach einem der vorhergehenden Ansprüche, optional ergänzt um eine beliebige Auswahl der Merkmale der Unteransprüche und/oder der vorhergehenden Beschreibung, gekennzeichnet durch eine Gasschnittstelle, über die der Gasvorratsbehälter gefüllt werden kann. Besonders bevorzugt ist die Gasschnittstelle von außen oder extern, das heißt ohne Demontage oder Trennung von Melderabschnitt und Sockelabschnitt zugänglich. In dieser Ausführungsform der Erfindung wird die Bedienung dahingehend erleichtert, dass der Gasvorratsbehälter mittels einer Nachfülleinrichtung aufgefüllt werden kann, vorzugsweise ohne Sockelabschnitt und Melderabschnitt zu trennen.
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In einer Weiterbildung ist vorgesehen, dass die Brandmeldervorrichtung eine Steuerungselektronik aufweist, die zur Auslösung der Prüfeinrichtung ausgebildet ist. Besonders bevorzugt ist die Steuerungselektronik über die Ferne ansteuerbar, insbesondere kann die Ansteuerung über einen LSN-Ring erfolgen. Das LSN (local security network) ist ein Brand- und Einbruchmeldebussystem des Unternehmens Bosch-Sicherheitssysteme GmbH. Die Ansteuerung kann jedoch auch über ein anderes Bussystem erfolgen, welches zugleich die Alarmsignale überträgt. Weitere Möglichkeiten zur Ansteuerung der Steuerungselektronik ist eine Netzwerkverbindung, z. B. basierend auf dem IP-Protokoll, oder über Funk.
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Alternativ dazu kann vorgesehen sein, dass die Steuerungselektronik über eine andere, insbesondere alternative oder separate Kommunikationsschnittstelle ansteuerbar ist. Diese Ausgestaltung entlastet das insbesondere sicherheitsspezifische Bussystem und entkoppelt signaltechnisch die Prüffunktion von der Alarmfunktion.
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Weitere Merkmale, Vorteile und Wirkungen der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung bevorzugter Ausführungsbeispiele der Erfindung. Dabei zeigen:
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1 eine schematische Blockdarstellung einer Alarmvorrichtung als ein Ausführungsbeispiel der Erfindung;
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2 eine mögliche Ausgestaltung eines Sockelabschnitts für die Brandmeldervorrichtung der 1.
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Die 1 zeigt in einer stark schematisierten Darstellung eine Brandmeldervorrichtung 1, welche an einer Wandfläche, insbesondere einer Decke 2, montiert ist. Die Brandmeldervorrichtung 1 umfasst eine Sensorik 3, welche ausgebildet ist, Emissionen eines Brandes, insbesondere als Rauchmelder Gaskonzentrationen, Rauchpartikelkonzentrationen etc., zu überwachen. Die Brandmeldervorrichtung 1 ist über einen Bussystem 4 mit einer Sicherheitszentrale oder einer Überwachungseinheit verbunden, um bei einem detektierten Brand ein Alarmsignal übertragen zu können. Üblicherweise wird die Brandmeldervorrichtung durch das Bussystem 4 mit Spannung versorgt. Bei dem Bussystem 4 kann es sich um ein LSN-Bussystem (local security network) handeln.
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Die Brandmeldervorrichtung 1 wird durch ein Gehäuse 5 gebildet, welches in einen Sockelabschnitt 6 und in einen Melderabschnitt 7 unterteilt werden kann. In dem Melderabschnitt 7 ist die Sensorik 3 angeordnet. Der Sockelabschnitt 6 dient zur Befestigung des Gehäuses 5 an der Wandfläche 2. Sockelabschnitt 6 und Melderabschnitt 7 sind trennbar ausgebildet, insbesondere so, dass der Melderabschnitt 7 von dem Sockelabschnitt 6 abgenommen werden kann, während der Sockelabschnitt 6 in der montierten Stellung an der Fläche 2 verbleibt. Beispielsweise können Melderabschnitt 7 und Sockelabschnitt 6 werkzeugfrei ineinander verrastend oder verriegelnd gesteckt oder gedreht werden bzw. sein.
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In dem Sockelabschnitt 6 ist eine Prüfeinrichtung integriert, welche eine Gaskartusche 8, eine Steuereinheit 9 und eine Sonde 10 umfasst. Die Gaskartusche 8 ist mit einem künstlichen oder echten Brandgas oder einem Aerosol gefüllt, welches mittels der Sonde 10 in den Sensorerfassungsbereich der Sensorik 3 gebracht werden kann. Insbesondere wird das Prüfgas in eine Messkammer der Sensorik 3 eingesprüht. Besonders bevorzugt ist nämlich auch die Sonde 10 ausschließlich in oder an dem Sockelabschnitt 6 festgelegt.
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Durch ein kontrolliertes Einblasen des Prüfgases zu der Sensorik 3, insbesondere in die Messkammer, kann ein Brand simuliert und die Funktionsfähigkeit der Brandmeldervorrichtung 1 überprüft werden. Zur Auslösung des Prüfgases dient die Steuereinrichtung 9, die in dieser Ausführungsform ebenfalls mit dem Bussystem 4 verbunden ist und über das Bussystem 4 Steuersignale zur Auslösung empfängt. Bei anderen Ausführungsformen kann die Steuereinrichtung 9 auch über eine andere Kommunikationsschnittstelle, zum Beispiel über Funk etc., angesteuert werden.
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Bei einem Prüfvorgang wird somit die Steuereinrichtung 9 angesteuert, das Prüfgas aus der Gaskartusche 8 freizugeben und über die Sonde 10 zu der Sensorik 3 zu leiten, um diese auszulösen und damit deren Funktionsfähigkeit zu überprüfen. Bei Ansprache der Sensorik 3 wird ein entsprechendes Signal, insbesondere ein Alarmsignal, über das Bussystem 4 weitergegeben.
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Die Gaskartusche 8 kann je nach Ausführungsform über eine Gasschnittstelle 11 z. B. in dem Sockelabschnitt 6 wieder aufgefüllt werden oder nach Demontage des Melderabschnitts 7 in einfacher Weise ausgetauscht werden.
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Vorteil der Brandmeldervorrichtung 1 ist eine Senkung der Personalkosten, da derartige automatische Brandmeldervorrichtungen 1 aus der Ferne überprüft werden können, ein Laufen von Melder zu Melder entfällt. Auch Brandmeldervorrichtungen 1 an schwer zugänglichen Stellen, wie zum Beispiel in Zwischendecken, hohen Hallendecken etc., können einfach geprüft werden, ohne zusätzlich Hebebühnen etc. zu benötigen. Bei möglichen Störungen der Brandmeldervorrichtungen 1 können diese über eine Brandmeldezentrale fern prüfend ausgelöst und die Funktion damit getestet werden. Nachdem die prüfeinrichtungsspezifischen Komponenten im Sockelabschnitt 6 angeordnet sind, kann jeder Kunde wählen, ob er einen aufwendigeren Sockelabschnitt 6 mit dem Fernprüfsystem bzw. der Prüfeinrichtung installieren möchte und folglich sinkende Wartungskosten hat, oder einen konventionellen Sockelabschnitt wählt, der jedoch keine Prüfeinrichtung aufweist und somit höheren Wartungskosten unterliegt.
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Die 2 zeigt den Sockelabschnitt 6 in einer möglichen konstruktiven Realisierung in einer dreidimensionalen Darstellung. Der Sockelabschnitt 6 umfasst mechanische Schnittstellen 12 zur Anbindung an die Fläche 2 sowie elektrische/elektronische Schnittstellen 13 zur Weitergabe von elektrischen Signalen von dem Bussystem 4, über den Sockelabschnitt 6 an den Melderabschnitt 7. Der Melderabschnitt 7 kann in den Sockelabschnitt 6 eingesteckt und fixiert werden.
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Bei einem Ausführungsbeispiel ist die Gaskartusche 8 in einem Sockelabschnittsrand 14 integriert, so dass kein zusätzlicher Bauraum notwendig ist. Es ist möglich, dass die Gaskartusche 8 der Form des Sockelabschnittrands 14 in Umlaufrichtung nachempfunden ist, also kreisringabschnittsförmig ausgebildet ist. Bei anderen Ausführungsbeispielen ist die Gaskartusche 8 mittig in dem Bereich 15 in dem Sockelabschnitt 6 angeordnet. In einer möglichen Ausgestaltung ist die Sonde 10 in der Mitte positioniert, so dass diese auf einer Drehachse liegt, um die der Melderabschnitt 7 gedreht wird, wenn dieser in den Sockelabschnitt 6 fixiert wird.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Diese Liste der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 102004015039 A1 [0004]
- GB 2176600 [0005]