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Gebiet der Erfindung
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Die
Erfindung betrifft Pay-as-you-drive (PAYD) bzw. Pay-per-use (PPU)
Vorrichtungen, Systeme und Verfahren für Fahrzeuge. Insbesondere
betrifft die Erfindung eine Fahrtdatenaufnahme- und Fahrtdatenübertragungsvorrichtung
für ein Fahrzeug zur Bereitstellung einer Pay-as-you-drive-Funktionalität
eines Versicherungsunternehmens. Ferner betrifft die Erfindung ein
Fahrzeug mit einer entsprechenden Fahrtdatenaufnahme- und Fahrtdatenübertragungsvorrichtung,
ein Pay-as-you-drive-System für ein Versicherungsunternehmen,
ein Fahrtendatenaufnahme- und Fahrtendatenübertragungssystem
zum Unterstützen der Erstellung eines Fahrtenbuchs für
ein Finanzamt und ein Verfahren zur Fahrtdatenaufnahme- und Fahrtdatenübertragung
für ein Fahrzeug zur Bereitstellung einer Pay-as-you-drive-Funktionalität
eines Versicherungsunternehmens.
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Hintergrund der Erfindung
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Pay-as-you-drive
bzw. Pay-per-use wird bereits bei einigen Versicherungen verwendet
und stellt beispielsweise einen Typ einer Kfz-Haftpflichtversicherung
dar, bei der die Prämienhöhe aus der Menge und
Art der Fahrzeugnutzung errechnet wird.
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Bei
PAYD wird die tatsächlich gefahrene Strecke eines Autos
aufgenommen (zum Beispiel per Global Positioning System (GPS)) und
zum Beispiel an eine Versicherung mittels Mobilfunk (zum Beispiel GPRS) übertragen.
Diese ermittelt dann aus der Strecke, der Zeit, wann gefahren wurde,
sowie dem Ort, wo gefahren wurde, den Versicherungsbeitrag, den
der Versicherte zahlen muss. Die teilweise nicht unerheblichen Kosten
der Mobilfunkverbindung muss dabei der Nutzer selbst tragen oder
sie sind in den Versicherungsbeiträgen enthalten.
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Aus
der
EP 1 646 019 A1 ist
ein Verfahren und ein Kommunikationssystem zum Abwickeln eines Zahlungsverkehrs
beim Kauf von Produkten über das Internet bekannt.
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Zusammenfassung der Erfindung
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Es
kann als Aufgabe der Erfindung gesehen werden, eine einfache, kostengünstige
und flexible Bereitstellung einer Pay-as-you-drive-Funktionalität für
Fahrzeuge anzugeben.
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Es
ist eine Fahrtendatenaufnahme- und Fahrtendatenübertragungsvorrichtung
für ein Fahrzeug zur Bereitstellung einer Pay-as-you-drive-Funktionalität,
ein Fahrzeug mit einer entsprechenden Fahrtdatenaufnahme- und Fahrtdatenübertragungsvorrichtung,
ein Pay-as-you-drive-System für ein Versicherungsunternehmen,
eine Fahrtdatenaufnahme- und Fahrtdatenübertragungssystem
zum Unterstützen der Erstellung eines Fahrtenbuchs für
ein Finanzamt und ein Verfahren zur Fahrtdatenaufnahme und Fahrtdatenübertragung
für ein Fahrzeug zur Bereitstellung einer Pay-as-you-drive-Funktionalität
eines Versicherungsunternehmens angegeben. Weiterbildungen der Erfindung
werden durch die abhängigen Ansprüche verkörpert.
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Gemäß einem
Ausführungsbeispiel der Erfindung ist eine Fahrtdatenaufnahme-
und Fahrtdatenübertragungsvorrichtung für ein
Fahrzeug zur Bereitstellung einer Pay-as-you-drive-Funktionalität
eines Versicherungsunternehmens mit einer Aufnahmeeinheit zum Aufnehmen
von Fahrtdaten während dem Betrieb des Fahrzeugs angegeben.
Eine Speichereinheit ist zum Speichern der Fahrtdaten während
dem Betrieb des Fahrzeugs ausgeführt. Eine Übermittlungseinheit
ist zum Übermitteln der Fahrtdaten an einen externen Empfänger
ausgeführt, wobei das Übermitteln mittels Nahbereichskommunikation
oder einen lokalen Funknetz erfolgt. Das lokale Funknetz kann beispielsweise
ein WLAN sein.
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Dabei
können die gefahrenen Kilometer sowie die Fahrweise, wie
beispielsweise die Einhaltung von Geschwindigkeitsbegrenzungen,
im Fahrzeug technisch dokumentiert und zur Auswertung beispielsweise
an eine Versicherung übermittelt werden.
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Die
Fahrdaten können direkt im Fahrzeug verarbeitet werden
oder an einen Dienstleiter übermittelt werden, der die
Fahrtdaten verarbeitet und an die Versicherung weitergibt. Die Versicherung
kann demnach keinen Zugriff auf die Fahrtdaten und damit auf den
räumlich und zeitlich freien aufgelösten Aufenthalt
des Nutzers haben.
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Die
Bereitstellung der Pay-as-you-drive-Funktionalität eines
Versicherungsunternehmens kann während dem Betrieb des
Fahrzeugs erfolgen. Fahrtdaten können Wegdaten, Streckendaten, GPS-Punkte,
Streckengebiete wie beispielsweise Länder, der Fahrtbeginn,
das Fahrtende, die Fahrtdauer sowie die Fahrtgeschwindigkeit sein.
Die Aufnahme der Fahrtdaten kann beispielsweise über ein Global
Positioning System (GPS) und/oder entsprechende Fahrzeugsensorik
erfolgen.
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Die
Fahrtdaten können, falls beispielsweise ein WLAN-Router
vorhanden ist, über den auch das Fahrzeug auf das Internet
zugreifen kann, direkt, beispielsweise über das Internet,
an den externen Empfänger übertragen werden. Der
externe Empfänger kann beispielsweise eine Versicherung
sein.
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Eine
derartige Fahrtdatenaufnahme- und Fahrtdatenübertragungsvorrichtung
weist den Vorteil auf, dass gegenüber einer Übermittlung
mittels Mobilfunk signifikante Kosteneinsparungen erzielt werden
können, da über eine Nahbereichskommunikation über
einen WLAN-Router direkt auf das Internet, beispielsweise über
sogenannten Hotspots oder über einen Heimrouter des Fahrers
oder über Firmennetze bei Firmenfahrzeugen, übertragen
werden können, ohne dass für die Übertragung
Kosten für den Nutzer des Fahrzeugs anfallen.
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Gemäß einem
weiteren Ausführungsbeispiel der Erfindung kann die Übermittlung
der Fahrtdaten erfolgen, wenn eine Kommunikation mittels einer Nahbereichskommunikation
oder einem lokalen Funknetz, wie WLAN, möglich ist, beispielsweise dann,
wenn sich das Fahrzeug im Empfangsbereich der Nahbereichskommunikation
bzw. des Funknetzes befindet.
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Gemäß einem
weiteren Ausführungsbeispiel der Erfindung erfolgt das Übermitteln
mittels WLAN-, einer C2X-(Fahrzeug-zu-X-Kommunikation = Car-to-X-Kommunikation),
einer Bluetooth- oder einer Infrarot-Kommunikation.
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Gemäß einem
weiteren Ausführungsbeispiel der Erfindung weist die Fahrtdatenaufnahme-
und Fahrtdatenübertragungsvorrichtung weiterhin eine Verschlüsselungseinheit
zum Verschlüsseln der Fahrtdaten auf. Beispielsweise können
symmetrische Verschlüsselungsverfahren verwendet werden, wie
AES, DES, 3DES, Blowfish, SEAL, etc. sowie asymmetrische Verschlüsselungsverfahren,
wie RSA, DSA, ECC basierte Verfahren, etc.
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Gemäß einem
weiteren Ausführungsbeispiel der Erfindung ist die Fahrtdatenaufnahme-
und Fahrtdatenübertragungsvorrichtung zum automatischen
Aktivieren einer Kommunikationsverbindung mittels einer drahtlosen
Fahrberechtigung des Nutzers des Fahrzeugs ausgeführt,
wenn die Fahrtdaten übermittelt werden sollen.
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Diese
Funktion kann auch von einer anderen Kommunikationseinheit, wie
beispielsweise einer Sendeeinheit, ausgeführt werden.
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Eine
derartige Fahrtdatenaufnahme- und Fahrtdatenübertragungsvorrichtung
weist den Vorteil auf, dass die Kommunikation nur bei Datenübertragungen
aktiviert ist, und dadurch ein reduzierter Stromverbrauch und eine
geringere Strahlenbelastung des Nutzers realisiert werden kann.
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Dabei
können die Fahrtdaten derart verarbeitet werden, dass eine
Umrechnung in einen Versicherungsbetrag ermöglicht wird.
Zum Beispiel kann, falls vier Wochen lang keine Daten vom Versicherten übermittelt
werden, der höchste Versicherungssatz berechnet werden,
und ansonsten eine Staffelung des Versicherungsbeitrags anhand von
gefahrenen Kilometern pro Jahr erfolgen.
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Weiterhin
kann eine Verarbeitung bzw. Addierung der Fahrtdaten zu gefahrenen
Kilometern pro Jahr beispielsweise für ein Fahrtenbuch
für eine Steuererklärung des Finanzamts erfolgen.
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Gemäß einem
weiteren Ausführungsbeispiel der Erfindung ist die Speichereinheit
der Fahrtdatenaufnahme- und Fahrtdatenübertragungsvorrichtung zum
Speichern der Fahrtdaten in komprimierter Form ausgeführt.
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Die
Speichereinheit kann die Fahrtdaten in verschlüsselter
Form speichern. Auch kann vorgesehen sein, dass die Daten unmittelbar
vor ihrer Übermittlung verschlüsselt werden.
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Falls
die Kapazitäten in der Speichereinheit im Wesentlichen
ausgeschöpft sind, beispielsweise zwischen 50% und 100%
Kapazitätsauslastung, kann eine Warnung an den Nutzer des
Fahrzeugs ausgegeben werden, mit der Empfehlung, die Übertragung
der Fahrtdaten an einen externen Empfänger zu initiieren.
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Gemäß einem
weiteren Ausführungsbeispiel der Erfindung weist die Fahrtdatenaufnahme-
und Fahrtdatenübertragungsvorrichtung weiterhin eine drahtlose
Fahrberechtigungsvorrichtung auf, die die Speichereinheit aufweist.
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Gemäß einem
weiteren Ausführungsbeispiel der Erfindung ist die Fahrberechtigungsvorrichtung als
Funkschlüssel und/oder Fahrzeugschlüssel ausgeführt.
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Gemäß einem
weiteren Ausführungsbeispiel der Erfindung kann die Speichereinheit
bzw. der Fahrzeugschlüssel die für Rechner bzw.
Computer bzw. einem Internetzugang notwendigen Schnittstellen wie
beispielsweise Bluetooth, WLAN, ZigBee und/oder Infrarot aufweisen.
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Gemäß einem
weiteren Ausführungsbeispiel der Erfindung ist die Verschlüsselungseinheit
der Fahrtdatenaufnahme- und Fahrtdatenübertragungsvorrichtung
eine Smartcard.
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Eine
derartige Smartcard ermöglicht es, dass jeder Nutzer des
Fahrzeugs einen anderen Kryptoschlüssel haben kann, der
von einem unberechtigten Dritten nur verhältnismäßig
aufwändig entschlüsselt werden kann.
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Ein
Nutzer des Fahrzeugs kann die Smartcard beispielsweise von einem
Versicherer erhalten, der den Versicherungsbeitrag des Nutzers auf
Basis der Fahrtdaten ermitteln kann.
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Die
Verschlüsselung kann beispielsweise auch über
eine Security-Funktion der C2X-Kommunikation erfolgen.
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Es
können mehrere Kryptoschlüssel für einen
Nutzer des Fahrzeugs verwendet werden, beispielsweise ein Kryptoschlüssel
für Streckendaten für eine Versicherung und ein
Kryptoschlüssel für die Verwendung der Streckendaten
für ein Fahrtenbuch für das Finanzamt.
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Gemäß einem
weiteren Ausführungsbeispiel der Erfindung ist die Übermittlungseinheit
zum Übermitteln von komprimierten Fahrtdaten ausgeführt.
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Gemäß einem
weiteren Ausführungsbeispiel der Erfindung ist die Verschlüsselungseinheit
zum Verschlüsseln der Fahrtdaten bei dem Übermitteln der
Fahrtdaten ausgeführt.
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Gemäß einem
weiteren Ausführungsbeispiel der Erfindung ist ein Fahrzeug
mit einer Fahrtdatenaufnahme- und Fahrtdatenübertragungsvorrichtung nach
einem der vorherigen Ausführungsbeispiele angegeben.
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Gemäß einem
weiteren Ausführungsbeispiel der Erfindung ist ein Pay-as-you-drive-System
für ein Versicherungsunternehmen mit einer Fahrtdatenaufnahme-
und Fahrtdatenübertragungsvorrichtung nach einem der vorhergehenden
Ausführungsbeispiele angegeben.
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Gemäß einem
weiteren Ausführungsbeispiel der Erfindung weist das Pay-as-you-drive-System weiterhin
eine Empfangseinheit auf, wobei die Empfangseinheit ein Computer
mit zumindest einer Schnittstelle für eine drahtlose Übermittlung
von Daten ist.
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Gemäß einem
weiteren Ausführungsbeispiel der Erfindung weist das Pay-as-you-drive-System weiterhin
eine Verarbeitungseinheit zum Verarbeiten der übermittelten
Fahrtdaten zum Berechnen einer Versicherungsprämie auf.
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Gemäß einem
weiteren Ausführungsbeispiel der Erfindung ist ein Fahrtdatenaufnahme-
und Fahrtdatenübertragungssystem zum Unterstützen der
Erstellung eines Fahrtenbuchs für ein Finanzamt angegeben,
das eine Fahrtdatenaufnahme- und Fahrtdatenübertragungsvorrichtung
nach einem der vorhergehenden Ausführungsbeispiele aufweist.
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Das
Fahrtdatenaufnahme- und Fahrtdatenübertragungssystem kann
dabei kombiniert mit einem Pay-as-you-drive-System ausgeführt
sein. Weiterhin kann das Fahrtdatenaufnahme- und Fahrtdatenübertragungssystem
ohne ein Pay-as-you-drive-System ausgeführt sein. In einem
weiteren Ausführungsbeispiel kann das Pay-as-you-drive-System
einzeln, ohne ein Fahrtdatenaufnahme- und Fahrtdatenübertragungssystem
ausgeführt sein.
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Die
in den obigen Ausführungsbeispielen beschriebenen Systeme
können zum Berechnen eines Versicherungsbeitrags bzw. zur
Einstufung in eine Versicherungsklasse ausgeführt sein.
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Gemäß einem
weiteren Ausführungsbeispiel der Erfindung weist das oben
genannte Fahrtdatenaufnahme- und Fahrtdatenübertragungssystem
zum Unterstützen der Erstellung eines Fahrtenbuchs für ein
Finanzamt weiterhin eine Empfangseinheit auf, die ein Computer mit
zumindest einer Schnittstelle für eine drahtlose Übermittlung
von Daten ist.
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Gemäß einem
weiteren Ausführungsbeispiel der Erfindung weist das Fahrtdatenaufnahme-
und Fahrtdatenübertragungssystem weiterhin eine Verarbeitungseinheit
zum Verarbeiten der übermittelten Fahrtdaten zum Berechnen
einer Steuer auf.
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Gemäß einem
weiteren Ausführungsbeispiel der Erfindung ist die Empfangseinheit
ein Computer eines Nutzers des Fahrzeugs, wobei der Computer Schnittstellen
für eine drahtlose Kommunikation, wie beispielsweise Bluetooth,
WLAN, ZigBee und/oder Infrarot aufweist.
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Gemäß einem
weiteren Ausführungsbeispiel der Erfindung ist die Empfangseinheit
beispielsweise ein Computer bzw. ein Rechner, der beispielsweise die
Fahrtdaten über ein Jahr speichern kann und anschließend
an die Verarbeitungseinheit übermitteln kann. Beispielsweise
können die Fahrtbuchdaten via Internet, zum Beispiel über
ein Internetportal, an eine Steuerbehörde oder ein Finanzamt übermittelt
werden.
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Gemäß einem
weiteren Ausführungsbeispiel der Erfindung weist die Empfangseinheit
einen Funkstandard (basierend auf 125 kHz, 433 MHz, 868 MHz, etc.)
für einen Fahrzeugschlüssel des Fahrzeugs auf,
falls der Fahrzeugschlüssel beispielsweise als Speichereinheit
fungiert.
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Gemäß einem
weiteren Ausführungsbeispiel der Erfindung weisen die oben
genannten Systeme eine Verarbeitungseinheit auf, an die mittels
Internet die Fahrtdaten von der externen Empfangseinheit übermittelt
werden können.
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Gemäß einem
weiteren Ausführungsbeispiel der Erfindung ist ein Verfahren
zur Fahrtdatenaufnahme und Fahrtdatenübertragung für
ein Fahrzeug zur Bereitstellung einer Pay-as-you-drive-Funktionalität
eines Versicherungsunternehmens angegeben, mit den folgenden Schritten:
Aufnehmen von Fahrtdaten während dem Betrieb des Fahrzeugs,
Speichern der Fahrtdaten während dem Betrieb des Fahrzeugs
und Übermitteln der Fahrtdaten an einen externen Empfänger,
wobei das Übermitteln mittels Nahbereichskommunikation
oder lokalem Funknetz erfolgt.
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Gemäß einem
weiteren Ausführungsbeispiel der Erfindung weist das Verfahren
weiterhin das Verarbeiten der übermittelten Fahrtdaten
zum Berechnen einer Versicherungsprämie auf.
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Gemäß einem
weiteren Ausführungsbeispiel der Erfindung weist das Verfahren
weiterhin das Verarbeiten der übermittelten Fahrtdaten
zum Berechnen eines Versicherungsbeitrags bzw. zur Einstufung in
eine Versicherungsklasse auf.
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Gemäß einem
weiteren Ausführungsbeispiel der Erfindung ist ein Verfahren
angegeben, bei dem eine Versicherung einen Tarif anbietet, wobei
der Fahrer die Fahrtdaten selbst per Internet an die Versicherung überträgt.
Hierzu erhält der Fahrer eine SmartCard, die er in eine
bereits vorhandene Fahrtdatenaufnahme- und Fahrtdatenübertragungsvorrichtung
(zum Beispiel mit dem Fahrzeug ausgeliefert) einsetzen kann oder
er erhält, falls keine Vorrichtung vorhanden ist, eine
solche Vorrichtung von der Versicherung. Erhält die Versicherung
nach beispielsweise 4 Wochen keine Daten von dem Versicherten, so
wird automatisch der höchste Versicherungssatz angenommen.
Die GPS-Daten des Versicherten werden während seiner Fahrt
bzw. seinen Fahrten mit der jeweiligen Zeit aufgenommen und komprimiert
auf der Vorrichtung gespeichert. Daraufhin bzw. nach einiger Zeit überträgt
der Versicherte die Fahrtdaten beispielsweise zuhause per WLAN auf
seinen Rechner und schickt sie über ein Internetportal
an seine Versicherung oder sie werden direkt über WLAN
vom Fahrzeug an das Internetportal versendet, falls der WLAN-Router
Zugang zum Internet hat.
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Gemäß einem
weiteren Ausführungsbeispiel der Erfindung ist ein Programmelement
für eine Fahrtdatenaufnahme- und Fahrtdatenübertragung für
ein Fahrzeug zur Bereitstellung einer Pay-as-you-drive-Funktionalität
eines Versicherungsunternehmens angegeben, das, wenn es auf einem
Prozessor ausgeführt wird, den Prozessor anleitet, die
folgenden Schritte durchzuführen: Aufnehmen von Fahrtdaten
während dem Betrieb eines Fahrzeugs, Speichern der Fahrtdaten
während dem Betrieb des Fahrzeugs und Übermitteln
der Fahrtdaten an einen externen Empfänger, wobei das Übermitteln
mittels Nahbereichskommunikation oder lokalem Funknetz erfolgt.
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Gemäß einem
weiteren Ausführungsbeispiel der Erfindung ist ein computerlesbares
Medium für eine Fahrtdatenaufnahme- und Fahrtdatenübertragung
für ein Fahrzeug zur Bereitstellung einer Pay-as-you-drive-Funktionalität
eines Versicherungsunternehmens angegeben, auf dem ein Programmelement
gespeichert ist, das, wenn es auf einem Prozessor ausgeführt
wird, den Prozessor anleitet, die folgenden Schritte durchzuführen:
Aufnehmen von Fahrtdaten während dem Betrieb des Fahrzeugs,
Speichern der Fahrtdaten während dem Betrieb des Fahrzeugs
und Übermitteln der Fahrtdaten an einen externen Empfänger,
wobei das Übermitteln mittels Nahbereichskommunikation
oder lokalem Funknetz erfolgt.
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Bei
dem Fahrzeug handelt es sich beispielsweise um ein Kraftfahrzeug,
wie Auto, Bus oder Lastkraftwagen, oder aber auch um ein Schienenfahrzeug,
ein Schiff, ein Luftfahrzeug, wie Helikopter oder Flugzeug, oder
beispielsweise um ein Fahrrad.
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Weiterhin
sei darauf hingewiesen, dass im Kontext der vorliegenden Erfindung
GPS stellvertretend für sämtliche globale Navigationssatellitensysteme
(GNSS) steht, wie z. B. GPS, Galileo, GLONASS (Russland), Compass
(China), IRNSS (Indien).
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Die
einzelnen Merkmale der verschiedenen Ausführungsbeispiele
können auch untereinander kombiniert werden, wodurch sich
zum Teil auch vorteilhafte Wirkungen einstellen können,
die über die Summe der Einzelwirkungen hinausgehen, selbst wenn
diese nicht ausdrücklich beschrieben sind.
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Es
ist insbesondere zu beachten, dass die hier und im Folgenden im
Hinblick auf die Fahrtdatenaufnahme- und Fahrtdatenübertragungsvorrichtung bzw.
die Systeme beschriebenen Merkmale auch in dem Verfahren implementierbar
sind und umgekehrt.
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Diese
und andere Aspekte der Erfindung werden durch die Bezugnahme auf
die hiernach beschriebenen beispielhaften Ausführungsformen
erläutert und verdeutlicht.
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Kurze Beschreibung der Figuren
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1 zeigt
ein Pay-as-you-drive-System mit einer Fahrtdatenaufnahme- und Fahrtdatenübertragungsvorrichtung
gemäß einem Ausführungsbeispiel der Erfindung.
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2 zeigt
einen Fahrzeugschlüssel, der eine Speichereinheit aufweist
einer Fahrtdatenaufnahme- und Fahrtdatenübertragungsvorrichtung
gemäß einem Ausführungsbeispiel der Erfindung.
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3 zeigt
Flussdiagramm eines Verfahrens zur Fahrtdatenaufnahme- und Fahrtdatenübertragung
für ein Fahrzeug zur Bereitstellung einer Pay-as-you-drive-Funktionalität
gemäß einem Ausführungsbeispiel der Erfindung.
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Detaillierte Beschreibung
beispielhafter Ausführungen
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1 zeigt
ein Pay-as-you-drive-System 123 für ein Versicherungsunternehmen
mit einer Fahrtdatenaufnahme- und Fahrtdatenübertragungsvorrichtung
eines Fahrzeugs 101.
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Die
Fahrtdatenaufnahme- und Fahrtdatenübertragungsvorrichtung 100 ist
für das Fahrzeug 101 zur Bereitstellung einer
Pay-as-you-drive-Funktionalität eines Versicherungsunternehmens
bereitgestellt und weist eine Aufnahmeeinheit 102 zum Aufnehmen
von Fahrtdaten während dem Betrieb des Fahrzeugs 101 auf,
die die Fahrtdaten über eine Verbindung 114 an
eine Speichereinheit 103 zum Speichern der Fahrtdaten während
dem Betrieb des Fahrzeugs 101 übermittelt. Die
Speichereinheit 103 ist über eine Verbindung 115 mit
einer Übermittlungseinheit 104 zum Übermitteln 105 der
Fahrtdaten an einen externen Empfänger 106 ausgeführt.
Die Übermittlung kann dabei drahtlos erfolgen. Das Übermitteln 105 erfolgt
mittels Nahbereichskommunikation oder lokalem Funknetz, wie beispielsweise
WLAN-, C2X-, Bluetooth-, ZigBee und/oder Infrarot-Kommunikation erfolgt.
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Die
Fahrtdatenaufnahme- und Fahrtdatenübertragungsvorrichtung 100 kann
zum automatischen Aktivieren einer Kommunikationsverbindung 110 mittels
einer drahtlosen Fahrberechtigung 109, die mittels einer
drahtlosen Fahrberechtigungsvorrichtung 111 durch einen
Nutzer 108 des Fahrzeugs 101 aktiviert werden
kann, wenn die Fahrtdaten übermittelt werden sollen.
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Die
Fahrberechtigungsvorrichtung 111 kann als Funkschlüssel
bzw. Fahrzeugschlüssel 111 ausgeführt
sein.
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Der
externe Empfänger 106 kann eine Empfangseinheit 106 in
Form eines Computers eines Nutzers 108 des Fahrzeugs 101 sein,
der eine Schnittstelle 112 für die drahtlose Nahbereichsverbindung 110 bzw.
Kommunikation, wie beispielsweise Bluetooth, WLAN, ZigBee und/oder
Infrarot aufweisen kann. Dabei kann die Empfangseinheit 106 die
Fahrtdaten beispielsweise über ein Jahr speichern und anschließend
an die Verarbeitungseinheit übermitteln.
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Die
Empfangseinheit 106 kann ein Funkstandard für
einen Fahrzeugschlüssel 111 des Fahrzeugs aufweisen,
falls der Fahrzeugschlüssel 111 eine Speichereinheit 103 aufweist,
wie in 2 gezeigt.
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Die
Empfangseinheit 106 kann die Fahrtdaten drahtlos an eine
Verarbeitungseinheit 113 übermitteln 118.
Es ist auch eine Übermittlung 118 der Fahrtdaten
von der Empfangseinheit 106 via Internet an die Verarbeitungseinheit 113 möglich.
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Die
Verarbeitungseinheit 113 kann zum Verarbeiten der übermittelten
Fahrtdaten beispielsweise zum Berechnen einer Versicherungsprämie
bzw. zum Unterstützen der Erstellung eines Fahrtenbuchs für
ein Finanzamt bzw. eine Steuerbehörde ausgeführt
sein.
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Gemäß einem
weiteren Ausführungsbeispiel, das auch in der 1 offenbart
ist, weist die Fahrtdatenaufnahme- und Fahrtdatenübertragungsvorrichtung 100 weiterhin
eine Verschlüsselungseinheit 107 auf, die zum
Verschlüsseln der Fahrtdaten ausgeführt ist, die
Fahrtdaten von der Speichereinheit 103 über eine
Verbindung 116 erhält und anschließend
nach dem Verschlüsseln die Fahrtdaten über eine
Verbindung 117 an die Übermittlungseinheit 104 übertragen
kann.
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Die Übertragung
der Fahrtdaten kann gemäß den Ausführungsbeispielen
der 1 beispielsweise per WLAN auf eine Empfangseinheit 106,
wie einem Rechner des Benutzers 108, und von dort über das
Internet zu einer Versicherung erfolgen. Hat der Benutzer 108 einen
WLAN-Router, über den auch das Fahrzeug 101 auf
das Internet zugreifen kann, so kann das Fahrzeug 101 auch
selbst die Daten an die Versicherung übertragen. Damit
das WLAN nicht immer an bleiben muss, kann es durch zum Beispiel eine
drahtlose Fahrberechtigung 109 aktiviert werden, wenn Daten übertragen
werden sollen.
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Eine
C2X Kommunikation kann ebenfalls dazu genutzt werden die Fahrdaten
beispielsweise via Internet an die Versicherung zu übermitteln.
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Damit
die zu sendenden Daten nicht zu groß werden, werden die
aufgenommenen Fahrtdaten wie GPS-Punkte und Zeiten in komprimierter
Form gespeichert und übertragen. Da Fahrzeuge 101 von
einem Benutzer 108 typischerweise in einer bestimmten,
beschränkten Gegend gefahren werden (zum Beispiel der Weg
von und zur Arbeit), ist eine effiziente Komprimierung möglich.
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Dem
Benutzer 108 bzw. Fahrer 108 kann eine Warnung
angezeigt werden, wenn die Speichereinheit 103 fast voll
ist, so dass eine Übertragung 105 initiiert werden
kann.
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Zur
Verschlüsselung der Fahrtdaten ist eine SmartCard einsetzbar.
So kann beispielsweise jeder Nutzer 108 einen anderen Krypto-Schlüssel
erhalten, was ein „Knacken des Verfahrens” erheblich
erschwert bzw. einen Aufwand zur Manipulation bzw. zum Datenabgreifen
signifikant erhöht. Die Fahrtdaten können dabei
entweder schon auf der Vorrichtung 100 verschlüsselt
gespeichert werden oder erst bei der Übertragung verschlüsselt
werden.
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Für
den Fall, dass statt einer WLAN Verbindung eine C2X DSRC Verbindung
genutzt wird, kann statt der Verschlüsselung über
eine SmartCard die Security Funktionen der C2X Kommunikation verwendet
werden.
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Für
eine Steuererklärung muss teilweise ein Fahrtenbuch geführt
werden. Es bietet sich an, die Technik für PAYD gemäß 1 auch
hierfür einzusetzen. Jedoch sollte ein anderer Krypto-Schlüssel für
die Fahrtenbuchdaten verwendet werden. Die Daten könnten
dann ebenfalls in regelmäßigen Abständen
an ein Finanzamt übertragen werden oder über ein
Jahr auf dem Rechner 106 des Nutzers 108 oder in
der Speichereinheit 103 des Fahrzeugs gespeichert werden
und dann zum Beispiel für ein Jahr komplett übertragen
werden.
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In
einem weiteren Ausführungsbeispiel kann auch ein Fahrzeugschlüssel 111 als
Speichereinheit 103 für die Fahrtdaten dienen,
wie in 2 gezeigt wird. Zur Übertragung muss
dann entweder der Rechner 106 des Besitzers 108 mit
einer Schnittstelle 112 für den Funkstandard des
Fahrzeugschlüssel 111 ausgerüstet sein
oder der Schlüssel 111 ist mit einer zu typischen
Rechnern 106 kompatiblen Schnittstelle ausgerüstet,
wie zum Beispiel Bluetooth, WLAN und/oder Infrarot.
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Die 1 zeigt
weiterhin ein Programmelement 121 für eine Fahrtdatenaufnahme-
und Fahrtdatenübertragung für das Fahrzeug 101 zur
Bereitstellung einer Pay-as-you-drive-Funktionalität eines Versicherungsunternehmens,
das, wenn es auf einem Prozessor 120 ausgeführt
wird, den Prozessor 120, der mit der Fahrtdatenaufnahme-
und Fahrtdatenübertragungsvorrichtung über eine
Verbindung 119 verbunden sein kann, anleitet, die folgenden Schritte
durchzuführen: Aufnehmen von Fahrtdaten während
dem Betrieb des Fahrzeugs 101, Speichern der Fahrtdaten
während dem Betrieb des Fahrzeugs 101 und Übermitteln 105 der
Fahrtdaten an einen externen Empfänger 106, wobei
das Übermitteln 105 mittels Nahbereichskommunikation
erfolgen kann.
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Ein
computerlesbares Medium 122 für eine Fahrtdatenaufnahme-
und Fahrtdatenübertragung für ein Fahrzeug 101 zur
Bereitstellung einer Pay-as-you-drive-Funktionalität eines
Versicherungsunternehmens kann an dem Prozessor 120 mittels
einer Verbindung 124 angeschlossen sein.
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Auf
dem computerlesbaren Medium 122 ist ein Programmelement 121 gespeichert,
das, wenn es auf dem Prozessor 120 ausgeführt
wird, den Prozessor 120 anleitet, die folgenden Schritte
durchzuführen: Aufnehmen von Fahrtdaten während
dem Betrieb des Fahrzeugs 101, Speichern der Fahrtdaten
während dem Betrieb des Fahrzeugs 101 und Übermitteln 105 der
Fahrtdaten an einen externen Empfänger 106, wobei
das Übermitteln 105 mittels Nahbereichskommunikation
erfolgt.
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Das
Pay-as-you-drive-System 123 gemäß der 1 weist
einen identischen Aufbau mit einem Fahrtdatenaufnahme-Fahrtdatenübertragungssystem 123 zum
Unterstützen der Erstellung eines Fahrtenbuchs für
ein Finanzamt auf.
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2 zeigt
eine drahtlose Fahrberechtigungsvorrichtung 111 mit einer
Speichereinheit 103 einer Fahrtdatenaufnahme- und Fahrtdatenübertragungsvorrichtung 100 gemäß der 1,
wobei eine Speicherung der Fahrtdaten automatisch von der Aufnahmeeinheit 102 an
die Speichereinheit 103 übermittelt werden kann.
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Falls
die Kapazitäten der Speichereinheit 103 im Wesentlichen
ausgeschöpft sind, beispielsweise zwischen 50–100%
Auslastung der Kapazität, kann eine Warnung an den Nutzer
des Fahrzeugs ausgegeben werden mit der Empfehlung, die Übertragung
der Fahrtdaten zu initiieren, und der Nutzer kann daraufhin durch
das Drücken des Initiators 201 die Fahrtdaten
an den externen Empfänger übertragen.
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3 zeigt
ein Flussdiagramm eines Verfahrens 300 zur Fahrtdatenaufnahme
und Fahrtdatenübertragung für ein Fahrzeug zur
Bereitstellung einer Pay-as-you-drive-Funktionalität eines
Versicherungsunternehmens, mit einem Aufnehmen von Fahrtdaten während
dem Betrieb des Fahrzeugs 301, einem Speichern der Fahrtdaten
während dem Betrieb des Fahrzeugs 302, einem Übermitteln
der Fahrtdaten an einen externen Empfänger 303,
wobei das Übermitteln mittels Nahbereichskommunikation erfolgt,
und ein Verarbeiten der übermittelten Fahrtdaten zum Berechnen
einer Versicherungsprämie 304.
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Obwohl
die Erfindung unter Bezugnahme auf die Ausführungsbeispiele
beschrieben wurde, können verschiedene Änderungen
und Modifikationen vorgenommen werden, ohne den Schutzbereich der Erfindung
zu verlassen. Eine Fahrtdatenaufnahme- und Fahrtdatenübertragungsvorrichtung
sowie entsprechende oben genannte Systeme und Verfahren können
sowohl für Fahrzeuge als auf für jegliche andere
Transportmittel, wie beispielsweise Luftfahrzeuge, Schienenfahrzeuge,
Wasserfahrzeuge, Raumfahrzeuge verwendet werden.
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Ergänzend
ist darauf hinzuweisen, dass „umfassend” oder „aufweisend” keine
anderen Elemente oder Schritte ausschließt und „eine” oder „ein” keine
Vielzahl ausschließt. Insbesondere kann die Fahrtdatenaufnahme-
und Fahrtdatenübertragungsvorrichtung für ein
Fahrzeug mehr als eine Aufnahmeeinheit, mehr als eine Speichereinheit,
mehr als eine Übermittlungseinheit, mehr als eine Verschlüsselungseinheit,
mehr als eine drahtlose Fahrberechtigungsvorrichtung, und das Pay-as-you-drive-System
sowie das Fahrtdatenaufnahme- und Fahrtdatenübertragungssystem
mehr als eine Fahrtdatenaufnahme- und Fahrtdatenübertragungsvorrichtung aufweisen.
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Ferner
sei darauf hingewiesen, dass Merkmale oder Schritte, die mit Verweis
auf eines der obigen Ausführungsbeispiele beschrieben worden
sind, auch in Kombination mit anderen Merkmalen oder Schritten anderer
oben beschriebener Ausführungsbeispiele verwendet werden
können. Bezugszeichen in den Ansprüchen sind nicht
als Einschränkung anzusehen.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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