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Gebiet der Erfindung
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Die
Erfindung betrifft die Fahrzeug-zu-X Kommunikation. Insbesondere
betrifft die Erfindung ein Kommunikationssystem für ein Fahrzeug,
ein Fahrzeug mit einem Kommunikationssystem, ein Verfahren zum Senden
von Fahrzeug-zu-X Botschaften, ein Verfahren zum Empfangen von Fahrzeug-zu-X
Botschaften, sowie ein Programmelement und ein computerlesbares
Medium.
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Technologischer Hintergrund
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Bei
der sogenannten Fahrzeug-zu-X (FzX oder C2X) Kommunikation handelt
es sich um die Kommunikation zwischen benachbarten Fahrzeugen und
die Kommunikation zwischen einem Fahrzeug und einer Infrastruktureinrichtung.
Die Fahrzeug-zu-X Kommunikation findet beispielsweise mittels Dedicated
Short Range Communication (DSRC), beispielsweise mittels WLAN 802.11p,
oder über
zellulären
Funk, beispielsweise mittels GPRS, UMTS oder LTE, statt.
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Für ein Fahrzeug-zu-X
Kommunikationssystem (C2X Kommunikationssystem) ist es notwendig, dass
alle beteiligten Fahrzeuge und Infrastruktureinheiten mit einer
entsprechenden Kommunikationseinheit ausgerüstet sind. Vor allem bei Kleinwagen
im unteren Preissegment ist der damit verbundene zusätzliche
Aufwand für
die Bereitstellung und Installation solch einer Kommunikationseinheit
oft unverhältnismäßig hoch.
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Zusammenfassung der Erfindung
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Es
ist eine Aufgabe der Erfindung, eine verbesserte und flexible Kommunikation
zwischen Fahrzeugen sowie zwischen Fahrzeug und Infrastruktureinrichtungen
bereitzustellen.
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Es
sind ein Kommunikationssystem für
ein Fahrzeug, ein Fahrzeug mit einem solchen Kommunikationssystem,
ein Verfahren zum Senden von Fahrzeug-zu-X Botschaften von einem
Fahrzeug an ein benachbartes Fahrzeug oder an eine benachbarte Infrastruktureinrichtung,
ein Verfahren zum Empfangen von Fahrzeug-zu-X Botschaften von einem benachbarten
Fahrzeug oder einer Infrastruktureinrichtung sowie ein Programmelement
und ein computerlesbares Medium gemäß den Merkmalen der unabhängigen Ansprüche angegeben.
Weiterbildungen der Erfindung ergeben sich aus den abhängigen Ansprüchen sowie
der folgenden Beschreibung.
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Die
im Folgenden beschriebenen Ausführungsbeispiele
betreffen gleichermaßen
das Kommunikationssystem, das Verfahren, das Programmelement und
das computerlesbare Medium, auf dem ein solches Programmelement
gespeichert ist. In anderen Worten lassen sich die im Folgenden
beispielsweise im Hinblick auf das Kommunikationssystem beschriebenen
Merkmale auch als Verfahrensschritte in dem Verfahren implementieren,
und umgekehrt.
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Gemäß einem
Ausführungsbeispiel
der Erfindung ist ein Kommunikationssystem für ein Fahrzeug angegeben, welches
ein mobiles Kommunikationsmodul aufweist. Bei einem solchen mobilen
Kommunikationsmodul handelt es sich beispielsweise um ein Mobiltelefon,
ein PDA, einen Laptop oder um einen Funkschlüssel.
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Das
Kommunikationssystem ist zum Senden von Fahrzeug-zu-X Botschaften
an ein benachbartes Fahrzeug und/oder zum Empfangen von Fahrzeug-zu-X
Botschaften von einem benachbarten Fahrzeug (oder einer Infrastruktureinrichtung)
ausgeführt.
Zumindest ein Teil des mobilen Kommunikationsmoduls ist hierbei
ausgeführt,
dass es zu der Bereitstellung der Kommunikation mit dem benachbarten
Fahrzeug einen Beitrag liefert.
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In
anderen Worten ist das mobile Kommunikationsmodul erforderlich,
damit die Kommunikation zwischen den benachbarten Fahrzeugen und/oder der
Infrastruktureinrichtung stattfinden kann.
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Gemäß einem
Ausführungsbeispiel
der Erfindung kann das mobile Kommunikationsmodul direkt zum Senden/Empfangen
von Daten vom benachbarten Fahrzeug eingesetzt werden. Auch kann aber
auch vorgesehen sein (gemäß einem
weiteren Ausführungsbeispiel
der Erfindung), dass ein Teil der Hardware oder der im mobilen Kommunikationsmodul
gespeicherten Daten zum Ermöglichen
des Versendens/Empfangens/Weiterverarbeitens/Entschlüsselns der
Daten (Botschaften) verwendet wird.
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Gemäß einem
weiteren Ausführungsbeispiel der
Erfindung weist das Kommunikationssystem weiterhin eine zum Einbau
im Fahrzeug vorgesehene Steuereinheit mit einer Kommunikationsschnittstelle auf,
wobei das mobile Kommunikationsmodul über die Kommunikationsschnittstelle
mit der Steuereinheit kommunizierfähig gekoppelt ist.
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Ein
Teil des Kommunikationssystems ist also dafür vorgesehen, fest im Fahrzeug
verbaut zu werden, wobei ein anderer Teil des Kommunikationssystems
(also beispielsweise das mobile Kommunikationsmodul) vom Fahrer
herumgetragen werden kann.
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Gemäß einem
Ausführungsbeispiel
der Erfindung sind beide Teile (der fest eingebaute Teil und der
mobile Teil) erforderlich, um die Kommunikation bereitzustellen.
Gemäß einem
anderen Ausführungsbeispiel
reicht prinzipiell der mobile Teil (mobiles Kommunikationsmodul)
aus, um die C2X Botschaften zu senden bzw. zu empfangen.
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Gemäß einem
weiteren Ausführungsbeispiel der
Erfindung ist das mobile Kommunikationsmodul zur Verwendung als
Modem ausgeführt.
In diesem Fall kann vorgesehen sein, dass das mobile Kommunikationsmodul
lediglich bereits fertig erzeugte Daten oder Datenpakete sendet/empfängt. Eine
Datenverarbeitung innerhalb des mobilen Kommunikationsmoduls ist
nicht erforderlich, da es die Daten lediglich weitersendet bzw.
nach dem Empfang an die Steuereinheit im Fahrzeug übermittelt.
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Diese Übermittlung
kann kabelgebunden und/oder kabellos erfolgen.
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Gemäß einem
weiteren Ausführungsbeispiel der
Erfindung beruht die kommunizierfähige Kopplung zwischen der
Steuereinheit und dem mobilen Kommunikationsmodul auf kabelloser
Nahbereichskommunikation, wie beispielsweise Bluetooth oder Near
Field Communication (NFC). Auch kann die kommunizierfähige Kopplung
auf einer kabelgebundenen Kommunikation, beispielsweise mittels USB-Schnittstelle,
beruhen.
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An
dieser Stelle sei explizit darauf hingewiesen, dass die Kommunikation
zwischen einzelnen Bauteilen der Fahrzeugelektronik in einem bestimmten
Ausführungsbeispiel
kabellos erfolgen kann. Beispielsweise ist eine Redundanz in der
Kommunikation vorgesehen, also das parallele Betreiben von kabelgebundener
und kabelloser Kommunikation zwischen einzelnen Einheiten im Fahrzeug.
Beispielsweise kann das mobile Kommunikationsmodul, gemäß einem
weiteren Ausführungsbeispiel
der Erfindung, wahlweise kabellos oder kabelgebunden mit der Steuereinheit
kommunizieren.
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Gemäß einem
weiteren Ausführungsbeispiel der
Erfindung ist die Steuereinheit zur Bereitstellung von zu sendenden
Botschaften an das mobile Kommunikationsmodul ausgeführt.
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In
anderen Worten findet bereits eine Datenverarbeitung und eine damit
verbundene Zusammenstellung der zu übermittelnden Daten/Datenpakete
in der fest installierten Steuereinheit statt. Das mobile Kommunikationsmodul
empfängt
dann diese Daten und leitet sie weiter an die externen Empfänger.
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Gemäß einem
weiteren Ausführungsbeispiel der
Erfindung ist der Teil des mobilen Kommunikationsmoduls, der zum
Beitragen an der Bereitstellung der Kommunikation mit dem benachbarten
Fahrzeug oder der Infrastruktur vorgesehen ist, eine SIM-Karte des
mobilen Kommunikationsmoduls.
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Beispielsweise
kann im Fahrzeug bereits ein fest installiertes Kommunikationsgerät (z. B. UMTS-Modul)
vorhanden sein, welches z. B. für
einen elektronischen Notruf (eCall) verwendet werden kann. Dieses
Kommunikationsgerät
enthält
jedoch keine SIM-Karte
oder ist nicht für
C2X Kommunikation freigeschaltet. Mittels einem SIM-Access Profil wird
nun die SIM-Karte des mobilen Kommunikationsmoduls verwendet, jedoch
wird als Kommunikationshardware des installierte Kommunikationsgerät im Fahrzeug
verwendet. Dadurch kann eine Datenflatrate im Mobiltelefon auch
für Fahrzeugdienste verwendet
werden, falls der Kartenvertrag dies erlaubt.
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Gemäß einem
weiteren Ausführungsbeispiel der
Erfindung weist das Kommunikationssystem weiterhin eine zum Einbau
im Fahrzeug vorgesehene Kommunikationseinheit auf, wobei das Senden
und Empfangen der Botschaften über
die Kommunikationseinheit unter Verwendung der SIM-Karte erfolgt.
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Gemäß einem
weiteren Ausführungsbeispiel der
Erfindung ist das mobile Kommunikationsmodul zur Bestimmung einer
Position des Fahrzeugs ausgeführt,
wobei das Kommunikationssystem zur Integration der von dem mobilen
Kommunikationsmodul bestimmten Position in die zu sendenden Botschaften
ausgeführt
ist und/oder wobei das Kommunikationssystem zur Verifizierung einer
von dem Fahrzeug bestimmten Position auf Basis der von dem mobilen Kommunikationsmodul
bestimmten Position ausgeführt
ist.
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Gemäß einem
weiteren Ausführungsbeispiel der
Erfindung ist die Steuereinheit weiterhin zur Authentifizierung
und/oder zur Verschlüsselung
der zu sendenden Botschaften ausgeführt.
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Gemäß einem
weiteren Ausführungsbeispiel der
Erfindung beruht die kommunizierfähige Koppelung zwischen der
Steuereinheit und dem mobilen Kommunikationsmodul auf „magnetischer
Resonanz” oder
induktiver Übertagung.
Dieses Prinzip kann auch zur kontaktlosen Übertragung elektrischer Energie
verwendet werden. Werden die Daten zwischen der Steuereinheit und
dem mobilen Kommunikationsmodul mittels „magnetischer Resonanz” oder induktive Übertragung übermittelt,
kann dies mit Hilfe einer entsprechenden Modulation und/oder Kodierung
erfolgen.
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Da
auch hier die Reichweite sehr begrenzt ist (wie bei NFC) kann sehr
leicht sichergestellt werden, dass sich das mobile Gerät auch wirklich
im Fahrzeug befindet.
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Gemäß einem
weiteren Ausführungsbeispiel der
Erfindung ist ein Fahrzeug mit einem oben und im Folgenden beschriebenen
Kommunikationssystem angegeben.
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Gemäß einem
weiteren Ausführungsbeispiel der
Erfindung ist die Verwendung eines oben und im Folgenden beschriebenen
Kommunikationssystems in einem Fahrzeug angegeben.
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Gemäß einem
weiteren Ausführungsbeispiel der
Erfindung ist ein Verfahren zum Senden von Fahrzeug-zu-X Botschaften
von einem Fahrzeug an ein benachbartes Fahrzeug oder eine Infrastruktureinrichtung
angegeben, bei dem eine zu sendende Fahrzeug-zu-X Botschaft erzeugt
wird (innerhalb des Fahrzeugs) und dann die Botschaft an ein benachbartes
Fahrzeug oder an eine Infrastruktur gesendet wird, wobei zumindest
ein Teil eines mobilen Kommunikationsmoduls an dem Erzeugen und/oder
dem Senden der Botschaft teilnimmt.
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Gemäß einem
weiteren Ausführungsbeispiel der
Erfindung ist ein Verfahren zum Empfangen von Fahrzeug-zu-X Botschaften
von einem benachbarten Fahrzeug oder einer Infrastruktureinrichtung
angegeben, bei dem eine Fahrzeug-zu-X Botschaft in dem Fahrzeug
empfangen wird, wobei zumindest ein Teil eines mobilen Kommunikationsmoduls
an dem Empfang und/oder einer Weiterverarbeitung der empfangenen
Botschaft teilnimmt.
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Gemäß einem
weiteren Ausführungsbeispiel der
Erfindung ist ein Programmelement angegeben, das, wenn es auf einem
Prozessor eines Kommunikationssystems eines Fahrzeugs ausgeführt wird, den
Prozessor anleitet, die oben und im Folgenden beschriebenen Verfahrensschritte
durchzuführen.
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Gemäß einem
weiteren Ausführungsbeispiel der
Erfindung ist ein computerlesbares Medium angegeben, das, wenn es
auf einem Prozessor eines Kommunikationssystems in einem Fahrzeug
ausgeführt
wird, den Prozessor anleitet, die oben und im Folgenden beschriebenen
Schritte durchzuführen.
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An
dieser Stelle sei darauf hingewiesen, dass unter dem Begriff Fahrzeug
ein Straßenfahrzeug,
wie Auto, Bus oder Motorrad, zu verstehen ist, als auch ein schienengebundenes
Fahrzeug, ein Wasserfahrzeug oder ein Luftfahrzeug.
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An
dieser Stelle sei auch darauf hingewiesen, dass im Kontext der vorliegenden
Erfindung GPS stellvertretend für
sämtliche
globale Navigationssatellitensysteme (GNSS) steht, wie z. B. GPS, Galileo,
GLONASS (Russland), Compass (China), IRNSS (Indien).
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An
dieser Stelle sei auch darauf hingewiesen, dass die Positionsbestimmung
in dem mobilen Kommunikationsmodul oder durch die im Fahrzeug verbaute
Positionsbestimmungseinheit auch über eine Zellpositionierung
erfolgen kann. Dies bietet sich beispielsweise bei der Verwendung
von GSM- oder UMTS-Netzen
an oder auch bei WLAN-Hotspots.
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Das
Programmelement kann z. B. Teil einer Software sein, die auf einem
Prozessor des Kommunikationssystems gespeichert ist. Der Prozessor kann
dabei ebenso Gegenstand der Erfindung sein. Weiterhin kann das Programmelement
schon von Anfang an die Erfindung verwenden oder durch eine Aktualisierung
(Update) ein bestehendes Programm zur Verwendung der Erfindung veranlassen.
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Im
Folgenden werden mit Verweis auf die Figuren Ausführungsbeispiele
der Erfindung beschrieben.
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Kurze Beschreibung der Figuren
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1 zeigt
ein Kommunikationssystem gemäß einem
Ausführungsbeispiel
der Erfindung.
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2 zeigt
zwei Fahrzeuge mit Kommunikationssystemen sowie eine Infrastruktureinrichtung gemäß einem
Ausführungsbeispiel
der Erfindung.
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3 zeigt
ein Flussdiagramm eines Verfahrens gemäß einem Ausführungsbeispiel
der Erfindung.
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Detaillierte Beschreibung
von Ausführungsbeispielen
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Die
Darstellungen in den Figuren sind schematisch und nicht maßstäblich.
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In
der folgenden Figurenbeschreibung werden für die gleichen oder ähnlichen
Elemente die gleichen Bezugsziffern verwendet.
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1 zeigt
ein Kommunikationssystem 100 für ein Fahrzeug, welches ein
mobiles Kommunikationsmodul 101 sowie eine im Fahrzeug
zu installierende Steuereinheit 102 aufweist, an welche
weitere Bauteile 103 bis 109 angeschlossen sind.
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Wie
bereits dargelegt, können
die Bauteile 103 bis 109 über entsprechende drahtgebundene Schnittstellen
an die Steuereinheit 102 angeschlossen sein. Auch kann
vorgesehen sein, dass bestimmte Bauteile drahtlos mit der Steuereinheit 102 kommunizieren.
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Das
mobile Kommunikationsmodul 101 kann über die Kommunikationsschnittstelle 103 ebenfalls drahtlos
mit der Steuereinheit 102 kommunizieren. Auch kann eine
drahtgebundene Schnittstelle vorgesehen sein (alternativ oder zusätzlich zur
Funkschnittstelle 103).
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Bei
den Bauteilen, die an die Steuereinheit 102 angeschlossen
sind, handelt es sich beispielsweise um die Kommunikationsschnittstelle 103,
eine zusätzliche
Kommunikationseinheit 104, eine Mensch-Maschinen-Schnittstelle 105,
eine Fahrzeugsensorik und/oder eine Umfeldsensorik 106,
ein Fahrerassistenzsystem 107, einen Satellitennavigationsempfänger 108,
beispielsweise in Form eines GPS-Geräts, sowie eine Navigationseinheit 109.
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Die
GPS-Einheit 108 und die Navigationseinheit 109 sind
sowohl miteinander als auch direkt mit der Steuereinheit 102 verbunden.
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In
einem weiteren Ausführungsbeispiel
besteht das Kommunikationssystem 100 lediglich aus dem
mobilen Kommunikationsmodul 101 mit entsprechender Software.
In diesem Fall weist das mobile Kommunikationsmodul 101 eine
entsprechende Mensch-Maschine-Schnittstelle auf, um die empfangenen
Daten beispielsweise grafisch und/oder akustisch darzustellen und
eine Benutzereingabe zu ermöglichen.
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2 zeigt
zwei Fahrzeuge 201, 202, welche jeweils ein Kommunikationssystem 100 aufweisen.
Weiterhin ist eine Infrastruktureinrichtung 203, beispielsweise
in Form einer Ampelanlage mit Kreuzungsassistent, gezeigt. Sowohl
die Infrastruktureinrichtung 203 als auch das Fahrzeug 202 kann
mit dem Kommunikationssystem 100 des ersten Fahrzeugs 201 kommunizieren.
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In
jedem der beiden Fahrzeuge 201, 202 befindet sich
ein Insasse, der ein mobiles Kommunikationsmodul, beispielsweise
in Form eines Mobiltelefons, mit sich führt. Das Mobiltelefon wird
beispielsweise über
Bluetooth, NFC (Near Field Communication) oder USB mit der Kommunikationsschnittstelle 103 der
im Fahrzeug integrierten Steuereinheit 102 kommunizierfähig verbunden.
Es gibt nun mehrere Möglichkeiten, über dieses
Mobiltelefon Daten an das benachbarte Fahrzeug 202 und/oder
die Infrastruktureinheit 203 zu versenden bzw. zu empfangen:
- – Beispielsweise
wird das Mobiltelefon als Modem verwendet. Das bedeutet, dass sämtliche
Daten vom Fahrzeug 201 bzw. von der Fahrzeugelektronik
(also der Steuereinheit 102) erzeugt werden, vom Fahrzeug
verschlüsselt
werden, etc. und nur der reine Datenaustausch über das mobile Kommunikationsmodul
abgewickelt wird.
- – Auf
dem Mobiltelefon läuft
eine Software-Applikation, beispielsweise in Form einer Java-Applikation,
die das Mobiltelefon z. B. bei der Verbindung mit der im Fahrzeug
installierten Kommunikationsschnittstelle von der Steuereinheit
im Fahrzeug übermittelt
bekommt. Mittels dieser Applikation werden die Daten mit dem Fahrzeug
ausgetauscht und anschließend
z. B. per SMS (Short Message Service) versendet. Auch der Empfang der
Daten kann beispielsweise über
SMS durchgeführt
werden. Durch die Software-Applikation müssen nicht mehr sämtliche
Verarbeitungsschritte in den im Fahrzeug installierten Systemen (also
der Steuereinheit 102) ausgeführt werden.
- – Eine
weitere Möglichkeit
besteht darin, dass auf dem Mobiltelefon eine Software-Applikation
(beispielsweise Java-Applikation) läuft. Über diese Applikation kann
das Mobiltelefon C2X-Botschaften z. B. per SMS empfangen und diese
dann visuell oder textuell (also im Klartext) dem Fahrer darstellen.
Dadurch kann beispielsweise die Anbindung an das Fahrzeug (also
die im Fahrzeug verbaute Elektronik) entfallen. Jedoch mag es in diesem
Fall sein, dass das Mobiltelefon keine höherwertigen Botschaften mit
Fahrzeugdaten versenden kann.
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Bei
einer Verbindung von Steuereinheit und mobilem Kommunikationsmodul über Bluetooth
ist es möglich,
ein neues, dediziertes Profil zu verwenden, um die notwendigen Daten
und Abstimmungen zwischen dem Mobiltelefon und dem Fahrzeug besser darüber abwickeln
zu können.
Dieses Protokoll könnte
vor allem bereits die typischen C2X Botschaften enthalten, so dass
diese direkt übernommen
werden können.
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Die
Verbindung mit NFC hat u. a. den Vorteil, dass durch die kurze Reichweite
sichergestellt werden kann, dass sich das mobile Gerät auch wirklich im
Fahrzeug befindet.
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Hat
das Mobiltelefon GPS oder eine andere Möglichkeit zur Positionsbestimmung
(z. B. über WLAN),
so ergeben sich weitere Möglichkeiten,
wie diese Positionsinformationen verwendet werden können:
- – Das
Mobiltelefon schickt seine Positionsinformationen regelmäßig (z.
B. immer, wenn eine neue Position ermittelt wurde) an das Fahrzeug und
dort werden diese Positionsinformationen in die Datenpakete integriert.
- – Das
Mobiltelefon erhält
vom Fahrzeug nur Datenpakete ohne Positionsinformation und ergänzt dann
selbst (z. B. über
die Software-Applikation) die Positionsinformationen.
- – Das
Mobiltelefon vergleicht seine Positionsinformationen mit denen,
die vom Fahrzeug erfasst werden, und schickt eine Fehlermeldung
an das Fahrzeug, falls hier ein relevanter Unterschied besteht (Verifikation
der gemessenen Position). Ebenso kann es umgekehrt erfolgen, dass
das Fahrzeug die von ihm ermittelte Position mit der vom Mobiltelefon
ermittelten Position vergleicht, um Unstimmigkeiten zu erkennen
und ggf. Probleme zu erkennen und zu beheben.
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Damit
sichergestellt wird, dass die Daten, die von dem mobilen Kommunikationsmodul
an die Steuereinheit (bzw. die fest verbaute Kommunikationsschnittstelle übermittelt
werden, auch wirklich aus einem Fahrzeug stammen und nicht von einem
Mobiltelefon eines Fußgängers versendet
werden, können
die Daten zumindest authentifiziert werden und beispielsweise kann
die Kommunikation zusätzlich mit
kryptografischen Methoden abgesichert werden. Hierzu gibt es mehrere
Möglichkeiten,
von denen vier im Folgenden aufgeführt sind:
- – Im Fahrzeug
befindet sich eine Smart Card, die die Daten verschlüsselt und
authentifiziert, bevor diese an das Mobiltelefon weitergeleitet
werden.
- – Die
Daten werden über
einen fahrzeugspezifischen Schlüssel
verschlüsselt
und authentifiziert. Beispielsweise setzt sich dieser Schlüssel aus
einem Herstellerschlüssel
und einem fahrzeugindividuellen Schlüssel zusammen.
- – Das
Fahrzeug erhält
die Schlüssel
mit beschränkter
Nutzungsdauer für
die Kommunikation in regelmäßigen Abständen über einen
anderen Kommunikationskanal, z. B. Powerline bei Elektrofahrzeugen.
- – Die
Daten werden über
die drahtlose Zugangsberechtigungseinheit (Remote-Keyless-Entry, RKE)
bzw. das RKE-System des Fahrzeugs verschlüsselt. Der Schlüssel hierfür ist im
Autoschlüssel
(dem tragbaren Modul) hinterlegt und kann auch dort von zertifizierten
Stellen erneuert werden.
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Wie
bereits beschrieben, hat NFC den Vorteil der geringen Reichweite
und damit der einfacheren Sicherstellung, dass sich das mobile Kommunikationsmodul
wirklich im Fahrzeug befindet.
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Eine
besondere Möglichkeit
der Kommunikation zwischen dem Fahrzeug und dem mobilen Kommunikationsmodul
ergibt sich, falls die Batterien des mobilen Kommunikationsmoduls über „magnetische Resonanz” (induktive Übertragung
von Energie) geladen werden können.
Dann können
mit Hilfe der magnetischen Resonanz Botschaften an die Kommunikationsschnittstelle
versendet werden, in welchem Fall die magnetische Resonanz entsprechend
moduliert und/oder kodiert wird. Da auch hier die Reichweite sehr
begrenzt ist (wie bei NFC) kann erneut sehr leicht sichergestellt
werden, dass sich das mobile Kommunikationsmodul auch wirklich im
Fahrzeug befindet. Zusätzlich
können
weitere kryptografische Verfahren verwendet werden, um die Kommunikation abzusichern.
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Im
Falle der kostenpflichtigen C2X Kommunikation, z. B. im Falle zusätzlicher
Dienste oder im Falle eines Servers mit entsprechenden Warnfunktionen,
bestehen ebenfalls mehrere Möglichkeiten:
- – Über vorbezahlte
Karten (Prepaid-Karten) im Fahrzeug werden die versendeten Daten
signiert und die empfangenen Daten, die von den benachbarten Fahrzeugen
oder der Infrastruktureinrichtung kommen, werden entschlüsselt. Dies
lässt sich
beispielsweise mit der Smart Card für die Authentifizierung und
Verschlüsselung
kombinieren (ähnlich
wie beim Pay-TV, z. B. Sky TV in Deutschland).
- – Die
Kommunikation erfolgt über
eine kostenpflichtige Telefonnummer. Dadurch werden die Kosten dem
Inhaber des Mobiltelefons in Rechnung gestellt.
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Als
Erweiterung kann im Fahrzeug bereits ein Kommunikationsmodul (z.
B. UMTS-Modul) vorhanden sein, welches beispielsweise für einen
eCall eingesetzt wird. Dieses Kommunikationsmodul (weiter oben auch
Kommunikationseinheit genannt) 104 enthält jedoch keine SIM-Karte oder
ist nicht für
C2X freigeschaltet. Mittels einem SIM-Access Profil wird nun die
SIM-Karte des mobilen Kommunikationsmoduls 101 verwendet,
als Kommunikationshardware wird jedoch die Kommunikationseinheit 104 im
Fahrzeug verwendet.
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In
anderen Worten wird das Versenden und Empfangen der Botschaften über die
im Fahrzeug verbaute Kommunikationseinheit 104 durchgeführt. Allerdings
ist dies nur möglich,
da die SIM-Karte des Mobiltelefons verwendet wird. Dadurch kann
eine Datenflatrate im Mobiltelefon auch für Fahrzeugdienste verwendet
werden (falls der Mobilfunkvertrag dies zulässt).
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Kann
die SIM-Karte des mobilen Kommunikationsmoduls 101 aus
verschiedenen Gründen
nicht verwendet werden, findet die Kommunikation zu den benachbarten
Fahrzeugen auf bekanntem Wege über
die Kommunikationseinheit 104 statt oder es wird, wie oben
beschrieben, das mobile Kommunikationsmodul 101 verwendet.
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Anstelle
des Kommunikationsmoduls für
Zellularfunk kann das mobile Kommunikationsmodul auch DSRC (Dedicated
Short Range Communication) beinhalten. Dann werden nur noch die
Teile der Erfindung verwendet, welche die Authentifizierung und
Verschlüsselung
der Daten betreffen.
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Anstelle
von C2X können
auch klassische Telematikdienste, wie z. B. Concierge Services,
auf die oben beschriebene Weise abgewickelt werden.
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Eine
im Fahrzeug fest installierte Kommunikationseinheit ist nicht erforderlich.
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3 zeigt
ein Flussdiagramm eines Verfahrens gemäß einem Ausführungsbeispiel
der Erfindung. In Schritt 301 verbindet der Beifahrer sein
Mobiltelefon (mit Datenflatrate) per Bluetooth mit der Kommunikationsschnittstelle
der Steuereinheit. Der Autohalter hat sich das C2X-Paket gekauft
und eine Smart Card erhalten, die er in der Telematikbox seines
Fahrzeugs installiert hat. In Schritt 302 wird die Kommunikation
zum C2X-Dienst aufgebaut, wobei das Mobiltelefon als Modem verwendet
wird und die Authentifizierung über
die Smart Card stattfindet.
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Nach
erfolgreicher Authentifizierung werden in Schritt 303 nun
sämtliche
Daten im Fahrzeug bearbeitet, d. h. zu sendende Daten bestimmt,
diese vom Fahrzeugbus gelesen, mittels der Smart Card authentifiziert
und verschlüsselt
und dann in Schritt 304 über das Mobiltelefon versendet.
Ebenso werden in Schritt 305 über das Mobiltelefon empfangene
Daten im Fahrzeug entschlüsselt,
aufbereitet und, falls notwendig, über den Fahrzeugbus verteilt.
Die Positionsdaten für
C2X werden in regelmäßigen Abständen von
einer Sekunde vom Mobiltelefon an das Fahrzeug übermittelt, wo dann mit Hilfe
von Fahrzeugsensorik (z. B. Radardrehzahlsensoren, Gierrate, ...)
eine Validierung stattfindet und zusätzlich ein sog. Dead-Reckoning durchgeführt wird.
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In
einem weiteren Ausführungsbeispiel
besitzt der Fahrer ein Mobiltelefon mit Datenflatrate und verbindet
dieses Mobiltelefon mit dem Fahrzeug (also der Kommunikationsschnittstelle).
Mittels SIM-Access Profil verwendet nun das Fahrzeug die Datenflatrate,
um C2X über
Mobilfunk über
das eingebaute UMTS-Modul (welches eigentlich für eCall gedacht ist) abzuwickeln,
ohne dass ein zusätzlicher
Kommunikationsvertrag für
das Auto abgeschlossen werden muss.
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In
einem dritten Ausführungsbeispiel
verbindet der Fahrer sein Mobiltelefon mittels USB mit der Kommunikationsschnittstelle
des Fahrzeugs. Daraufhin übermittelt
das Fahrzeug eine Java-Applikation an
das Mobiltelefon und startet diese. Ab diesem Zeitpunkt sendet das
Fahrzeug die notwendigen Daten an das Mobiltelefon, welches die
Daten in einer SMS verpackt und versendet. Werden C2X-SMS von externen
Sendern empfangen, so zerlegt das Mobiltelefon diese SMS-Botschaften
in Einzeldaten und schickt die Einzeldaten an das Fahrzeug.
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Ergänzend sei
darauf hingewiesen, dass „umfassend” und „aufweisend” keine
anderen Elemente oder Schritte ausschließt und „eine” oder „ein” keine Vielzahl ausschließt. Ferner
sei darauf hingewiesen, dass Merkmale oder Schritte, die mit Verweis auf
eines der obigen Ausführungsbeispiele
beschrieben worden sind, auch in Kombination mit anderen Merkmalen
oder Schritten anderer oben beschriebener Ausführungsbeispiele verwendet werden
können.
Bezugszeichen in den Ansprüchen
sind nicht als Einschränkungen
anzusehen.