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Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Übertragung von Hörfunkprogrammen, ein Datenformat für Hörfunkprogramme, ein Empfangsgerät zum Empfangen und ein Gerät zum Erzeugen von Hörfunkprogrammen.
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Stand der Technik
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Das europäische digitale terrestrische Hörfunksystem DAB (Digital Audio Broadcasting), das langfristig den heutigen FM/RDS-Rundfunk ersetzen soll, ermöglicht die Übertragung von Hörfunkprogrammen, die in Ensemblen zusammengefasst sind. Dies bedeutet, dass in einem Hörfunkkanal mehrere Hörfunkprogramme übertragen werden können.
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Die Zusammensetzung eines Ensembles wird üblicherweise in einem Informationskanal (FIC: Fast Information Channel) signalisiert. Die Hörfunkprogramme werden jeweils in einem Unterkanal bzw. Subchannel übertragen. Diese Subchannels sind dabei auf sogenannte Kapazitätseinheiten (CU: Capacity Unit) aufgeteilt.
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Im FIC wird signalisiert, mit welcher Start-CU ein Subchannel beginnt, welche Datenrate der Subchannel hat und welches Schutzprofil (Protection Profile) angewandt wird. Daraus ergibt sich die Anzahl der verwendeten CUs. Als Kanalkodierung kann in DAB eine Viterbi Fehlerkorrektur vorgesehen sein. Für Datendienste sind bereits rückwärtskompatible Verfahren für das Hinzufügen von Redundanzen (Reed Solomon Code) standardisiert.
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Eine Weiterentwicklung in DAB (DAB+) sieht ein neues Audiokodierungsverfahren (AAC) vor, das Reed Solomon Codes einsetzt. Hierbei werden die Fehlervorauskodierungsinformationen (FEC: forward error correction) im Subchannel mit übertragen, mit dem Nachteil, dass neue geeignete Empfänger entwickelt werden müssen.
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Es sind hierbei unterschiedliche Standards bekannt. So beschreibt der Standard EN300401 FEC im Packet Modus, TS102563 beschreibt FEC für DAB+ und TS102427 beschreibt FEC für DMB.
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Offenbarung der Erfindung
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Vor diesem Hintergrund werden ein Verfahren gemäß Anspruch 1, ein Datenformat nach Anspruch 8, ein Empfangsgerät nach Anspruch 9 und ein Gerät zum Erzeugen nach Anspruch 10 vorgestellt. Ausführungsformen ergeben sich aus den Unteransprüchen.
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Mit dem vorgestellten Verfahren wird ein Hinzufügen weiterer Redundanz erreicht, die die Fehleranfälligkeit der Audioübertragung weiter reduziert, wobei die Redundanz derzeit erhältliche Empfänger nicht stört. Ein gemäß dem Verfahren implementierter Fehlerschutz kann rückwärtskompatibel hinzugefügt werden, ohne dass Empfänger nach dem bisherigen Standard ausgetauscht werden müssen.
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Da der Anfang eines Subchannel durch eine Signalisierung im FIC festgelegt ist, können einige CUs am Ende jedes Subchannels, der ein Hörfunkprogramm trägt, eingefügt werden, um die FEC-Information zu übertragen, bspw. ein Code gemäß Reed Solomon RS. In einer weiteren Ausgestaltung kann ein separater Kanal für den Transport der FEC-Informationen definiert werden.
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Ein weiterer Vorteil des beschriebenen Verfahrens besteht darin, dass das Verfahren auch für Subchannels mit paketvermittelten Diensten (PacketMode Datendiensten) angewendet werden kann. Welche CUs Verwendung finden, wird jeweils durch den FIC signalisiert.
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Herkömmliche DAB-Empfänger werten nur die bisher bekannte Signalisierung der Subchannels aus und haben keine Einbußen bei der Leistungsfähigkeit (performance). Neue Empfänger können die zusätzliche Signalisierung für den FEC im FIC dekodieren und mit Hilfe der FEC-Informationen eine Fehlerkorrektur vornehmen. Damit erhöht sich die Empfangsqualität.
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Weitere Vorteile und Ausgestaltungen der Erfindung ergeben sich aus den beigefügten Zeichnungen und der Beschreibung.
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Es versteht sich, dass die voranstehend genannten und die nachstehend noch zu erläuternden Merkmale nicht nur in der jeweils angegebenen Kombination, sondern auch in anderen Kombinationen oder in Alleinstellung verwendbar sind, ohne den Rahmen der vorliegenden Erfindung zu verlassen.
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Kurze Beschreibung der Zeichnungen
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1 zeigt eine Ausführung des beschriebenen Datenformats.
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2 zeigt eine weitere Ausführung des Datenformats.
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3 zeigt eine Anordnung zur Durchführung des Verfahrens.
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Ausführungsformen der Erfindung
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Die Erfindung ist anhand von Ausführungsformen in den Zeichnungen schematisch dargestellt und wird nachfolgend unter Bezugnahme auf die Zeichnungen ausführlich beschrieben.
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In 1 ist eine erste Ausführung des vorgestellten Datenformats dargestellt, das insgesamt mit der Bezugsziffer 10 bezeichnet ist. In diesem Datenformat 10 werden mehrere Hörfunkprogramme übertragen, die in Ensemblen zusammengefasst sind. Die Zusammensetzung des Ensemles wird in einem Informationskanal FIC 12 signalisiert.
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Weiterhin umfasst dass Datenformat 10 einen ersten Unterkanal bzw. Subchannell 14, einen zweiten Unterkanal 16, einen dritten Unterkanal 18 und einen vierten Unterkanal 20. In diesen Unterkanälen sind jeweils die Hörfunkprogramme enthalten. Dabei umfasst der erste Unterkanal 14, der mit Subch 1 bezeichnet ist, eine Reihe von Kapazitätseinheiten 24 und trägt das Programm Audio 1. Der zweite Unterkanal 16, der mit Subch 5 bezeichnet ist, umfasst ebenfalls eine Reihe von Kapazitätseinheiten 26 und umfasst das Programm Audio 2., Der dritte Unterkanal 18 umfasst Kapazitätseinheiten 28, ist mit Subch 9 bezeichnet und trägt den paketvermittelten Dienst Packet Mode 1. Schließlich ist der vierte Unterkanal 20 mit Subch 4 bezeichnet, trägt das Programm Audio 3 und umfasst eine Anzahl von Kapazitätseinheiten 30.
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Am Ende jedes der Unterkanäle 14, 16, 18 und 20 sind eine Kapazitätseinheiten eingefügt, um FEC-Informationen zu übertragen. Diese können rückwärtskompatibel hinzugefügt werden, ohne dass Empfänger des Stands der Technik ausgetauscht werden müssen. Durch Hinzufügen der FEC-Informationen wird die Fehleranfälligkeit der Audioübertragung verringert, wobei diese Redundanz bekannte Empfänger nicht beeinträchtigt.
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Bei dem in 1 dargestellten Datenformat 10 werden hinter dem ersten Unterkanal 14 weitere Kapazitätseinheiten 40 übertragen, die Fehlervorauskodierungsinformationen 42 FEC 1 enthalten. Hinter dem zweiten Unterkanal 16 sind weitere Kapazitätseinheiten 44 aufgenommen, die Fehlervorauskodierungsinformationen 46 umfassen. Dem dritten Unterkanal 18 folgend werden weitere Kapazitätseinheiten 48 übertragen, die Fehlervorauskodierungsinformationen 50 FEC 9 enthalten. Am Ende des vierten Unterkanals 20 sind weitere Kapazitätseinheiten 52 eingefügt, die Fehlervorauskodierungsinformationen 54 FEC 4 umfassen.
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Die Darstellung zeigt weiterhin, wie mit einer gestrichelten Linie 54 verdeutlicht ist, dass der Informationskanal 12 jeweils die Anfänge der Unterkanäle 14, 16, 18 und 20 sowie die Anfänge der Übertragung der Fehlervorauskodierungsinformationen 42, 46, 50 und 54 anzeigt. Damit signalisiert der Informationskanal die Zusammensetzung des Hörfunkkanals 10 und damit des übertragenen Ensembles.
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Es ist zu beachten, dass ein oder mehrere Subchannel bzw. Unterkanäle eines Ensembles ohne FEC-Zusatzinformationen hinzugefügt werden kann bzw. können. Somit können auch gemischte Ensemble übertragen werden.
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In 2 ist ein weiteres Datenformat, mit der Bezugsziffer 100 versehen, dargestellt. Auch bei diesem ist ein Informationskanal 102 vorgesehen. Weiterhin umfasst das Datenformat 100 einen ersten Unterkanal 104 mit Kapazitätseinheiten 114, der mit Subch 1 bezeichnet ist und das Programm Audio 1 enthält, einen zweiten Unterkanal 106 mit Kapazitätseinheiten 116, der mit Subch 5 bezeichnet ist und das Programm Audio 2 überträgt, einen dritten Unterkanal 108, der mit Subch 9 bezeichnet ist und dessen Kapazitätseinheiten 118 den paketvermittelten Dienst Packet Mode 1 enthalten, einen vierten Unterkanal 120, der mit Subch 4 bezeichnet ist und in Kapazitätseinheiten 130 aufgeteilt ist, die das Programm Audio 3 enthalten, sowie einen fünften Unterkanal 122, der mit Subch 24 bezeichnet ist, Kapazitätseinheiten 132 umfasst und den paketvermittelten Dienst Packet Mode 2 überträgt.
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In einem separaten Kanal 150, der wiederum in weitere Kapazitätseinheiten 152 aufgeteilt ist, sind die Fehlervorauskodierungsinformationen FEC 1, 5, 9, 4, 24 für die Unterkanäle 104, 106, 108, 120, 122 (Subch 1, Subch 5, Subch 9, Subch 4, Subch 24) definiert und werden mit diesem separaten Kanal 150 übertragen.
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Eine gestrichelte Linie 154 verdeutlicht, wie der Informationskanal 102 die Zusammensetzung des Ensembles des Datenformats 100 festlegt. Bei dem in 2 dargestellten Datenformat 100 ist dabei ein separater Kanal 150 vorgesehen, in dem die Fehlervorauskodierungsinformationen FEC 1, 5, 9, 4, 24 sämtlich übertragen werden.
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Auch das Datenformat 100 ermöglicht die Reduzierung der Fehleranfälligkeit der Hörfunk- bzw. Audioübertragung, wobei auch Empfänger, die nicht für das neue Verfahren ausgelegt sind, problemlos verwendet werden können. Damit kann die Empfangsperformance von DAB-Signalen wesentlich erhöht werden. Das Verfahren eignet sich ebenso für eine Standardisierung.
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In 3 ist eine Anordnung zur Durchführung des Verfahrens dargestellt, mit einem Gerät 200 zum Erzeugen von Hörfunkprogrammen in einem vorstehend beschriebenen Datenformat und einem Empfangsgerät 202 zum Empfangen der Hörfunkprogramme in dem Datenformat.
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Ein Pfeil 204 verdeutlicht die Übertragung der erzeugten Hörfunkprogramme.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Nicht-Patentliteratur
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