DE102009044753A1

DE102009044753A1 - Verfahren zum Anzeigen einer Warnmeldung bei einer Verwendung eines Reifendichtmittels für Fahrzeugreifen in Verbindung mit einer Reifendruck-Überwachung

Info

Publication number: DE102009044753A1
Application number: DE102009044753A
Authority: DE
Inventors: Martin Kurz; Joachim Busche; Guido Grande; Matthias Dr. Strzelczyk
Original assignee: Continental Reifen Deutschland GmbH
Current assignee: Continental Reifen Deutschland GmbH
Priority date: 2009-12-03
Filing date: 2009-12-03
Publication date: 2011-06-09
Anticipated expiration: 2029-12-04
Also published as: DE102009044753B4

Abstract

Um ein Verfahren bereitzustellen, mit dem auf einfache Weise der Einsatz eines Reifendichtmittels für Fahrzeugreifen in Verbindung mit einer Reifendruck-Überwachung detektiert wird,
wird folgendes Verfahren mit folgenden Schritten vorgeschlagen:
Detektieren einer Reifenpanne mit einem Drucksensor am Fahrzeugreifen bei der der Reifdruck unter einen vorgegebenen Reifendruck-Schwellwert absinkt,
b) Aktivierung eines Warnsignales, sofern beim Abdichten des Fahrzeugreifens ein Reparatur-Kit mit einem Reifendichtmittel zum Einsatz kommt, wobei das Reifendichtmittel in den Reifenhohlraum gegeben wird und den Fahrzeugreifen auf seiner Reifeninnenseite abdichtet,
c) Weiterleitung des Warnsignals an eine zentrale Empfangseinheit im Fahrzeug,
d) Weiterleitung des Warnsignals zu einem Display im Armaturenbrett des Fahrzeuges,
e) Anzeige einer Warnmeldung im Display, dass an einem der Fahrzeugreifen ein Reifendichtmittel eingesetzt wurde und infolgedessen fehlerhafte Reifedruckwerte für den entsprechenden Fahrzeugreifen angezeigt werden können.

Description

Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Anzeigen einer Warnmeldung bei einer Verwendung eines Reifendichtmittels für Fahrzeugreifen in Verbindung mit einer Reifendruck-Überwachung.
Mit Transponder versehene Reifenmodule werden im Reifen, insb. bei Reifensensoren für LKW-Reifen, für verschiedene Aufgaben eingesetzt. Hierzu zählt insbesondere eine Reifenidentifikation, mit der ein Automobilhersteller u. a. schnell sowie automatisiert feststellen kann, aus welchem Reifenwerk ein bestimmter Reifen geliefert wurde und an welches Fahrzeug der Reifen montiert wurde. Andere Aufgaben sind in der Regel eine Luftdrucküberwachung, eine Temperaturmessung oder die Messung von mechanischen Spannungszuständen im Reifen. Moderne Transponder bestehen aus einem Elektronikbauteil bzw. -Chip, in dem Sensorelemente angeordnet sein können sowie aus einer an dieses Elektronikbauteil angeschlossenen Antenne. Ein Beispiel für einen solchen Transponder offenbart die DE 102 43 441 A1 .
Bei der Verwendung von sogenannten Mobility Kits bzw. Reparturkits wird bei einer Reifenpanne ein Reifendichtmittel in den Reifenhohlraum gegeben. In der Folge davon kann es zu einer Fehlmessung oder Fehlanzeige des Reifendruckmesssystem durch die Einwirkung von Dichtflüssigkeit auf den Drucksensor kommen. Dem Fahrer würde in einem solchen Fall z. B. ein zu hoher oder niedriger Reifendruck angezeigt, obwohl der Reifendruck an dem entsprechenden Fahrzeugreifen korrekt eingestellt ist.
Der Erfindung lag die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren bereitzustellen, mit dem auf einfache Weise der Einsatz eines Reifendichtmittels für Fahrzeugreifen in Verbindung mit einer Reifendruck-Überwachung detektiert wird.
Gelöst wird die Aufgabe durch ein Verfahren mit folgenden Schritten:

a) Detektieren einer Reifenpanne mit einem Drucksensor am Fahrzeugreifen bei der der Reifdruck unter einen vorgegebenen Reifendruck-Schwellwert absinkt,
b) Aktivierung eines Warnsignales, sofern beim Abdichten des Fahrzeugreifens ein Reparatur-Kit mit einem Reifendichtmittel zum Einsatz kommt, wobei das Reifendichtmittel in den Reifenhohlraum gegeben wird und den Fahrzeugreifen auf seiner Reifeninnenseite abdichtet,
c) Weiterleitung des Warnsignals an eine zentrale Empfangseinheit im Fahrzeug,
d) Weiterleitung des Warnsignals zu einem Display im Armaturenbrett des Fahrzeuges,
e) Anzeige einer Warnmeldung im Display, dass an einem der Fahrzeugreifen ein Reifendichtmittel eingesetzt wurde und infolgedessen fehlerhafte Reifedruckwerte für den entsprechenden Fahrzeugreifen angezeigt werden können.

Ein Vorteil der Erfindung ist insbesondere darin zu sehen, dass durch das erfindungsgemäße Verfahren auf einfache Weise der Einsatz eines Reifendichtmittels für Fahrzeugreifen in Verbindung mit einer Reifenrücküberwachung detektiert wird. Anschließend würde der Fahrer über ein Display im Armaturenbrett die Warnmeldung erhalten, dass die Reifendruckmessung fehlerbehaftet sein kann. In einem solchen Fall kann der Fahrer seine Fahrt zunächst fortsetzen, um dann bei der nächsten Gelegenheit in einer Werkstatt den entsprechenden Fahrzeugreifen überprüfen und auswechseln zu lassen. Ein weiterer Vorteil besteht darin, dass bei dem erfindungsgemäßen Verfahren eine bestehende Empfangs- und Anzeige-Infrastruktur des Fahrzeuges genutzt werden kann, die bei einem Reifendruckmesssystem im Allgemeinen vorhanden ist.
In einer vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung ist vorgesehen, dass das Reparatur-Kit mit einem Sender ausgestattet ist, wobei der Sender bei Schritt a) bei dem Einsatz des Reparatur-Kits ein Warnsignal zu der zentralen Empfangseinheit im Fahrzeug sendet. Bei diesem ersten Ausführungsbeispiel wird ein Sender am Reparatur-Kit angeordnet. Sobald das Reparatur-Kit zum Einsatz kommt, wird dieser Sender aktiviert, der ein Warnsignal zu der zentralen Empfangseinheit im Fahrzeug sendet. Auf diese Weise erhält die zentrale Empfangseinheit auf einfache Weise die Information, dass ein Reparatur-Kit an einem der Fahrzeugreifen eingesetzt worden ist.
In einer weiteren vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung ist vorgesehen, dass die Empfangsbereitschaft der zentralen Empfangseinheit für das Warnsignal dadurch aktiviert wird, dass an einem der Fahrzeugreifen der Reifendruck unter einen vorgegebenen Reifendruck-Schwellwert absinkt. Auf diese Weise wird die zentrale Empfangseinheit auf einfache Weise in Empfangsbereitschaft versetzt. Der Reifendruck-Schwellwert kann z. B. bei 50% des normalen Reifendruckes liegen, der unter normalen Bedingungen am Fahrzeugreifen vorliegen sollte.
In einer weiteren vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung ist vorgesehen, dass der Energiebedarf für den Sender des Reparaturkits über eine interne Batterie gedeckt wird. Diese interne Batterie könnte vorteilhafterweise eine kleine Batterie mit einer geringen Kapazität sein, da diese nur bei wenigen Ausnahmefällen zum Einsatz kommt.
In einer weiteren vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung ist vorgesehen, dass der Energiebedarf für den Sender des Reparturkits über eine externe Energieversorgung bei einem Anschluss an das Bordnetz des Fahrzeuges gedeckt wird. Dadurch kann auf eine interne Batterie verzichtet werden, die ansonsten am Reparatur-Kit angeordnet werden müsste. Die externe Energieversorgung über das Bordnetz ist erforderlich, um den Kompressor des Reparatur-Kits mit Energie zu versorgen.
In einer weiteren vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung ist vorgesehen, dass an dem Reparaturkit ein passiver Transponder ohne eigenständige Energieversorgung angeordnet ist, wobei der Einsatz des Reparaturkits durch eine Abfrage des passiven Transponders in Verbindung mit der zentralen Empfangseinheit detektiert wird.
Der Vorteil eines passiven Transponders besteht darin, dass dieser keine eigenständige Energieversorgung benötigt.
In einer weiteren vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung ist vorgesehen, dass bei einer Warnmeldung im Display eine Anzeige erfolgt, das Fahrzeug nur noch mit einer begrenzten Geschwindigkeit von 80 Km/h zu fahren und den entsprechenden Fahrzeugreifen durch eine Werkstatt austauschen zu lassen. Die entsprechende Warnmeldung im Display des Armaturenbrettes trägt zur Sicherheit beim Fahren des Fahrzeuges bei. Der Fahrer wird somit auf einfache Weise gewarnt, dass einer der Fahrzeugreifen nur temporär abgedichtet wurde und daher bei der nächsten Gelegenheit ein Werkstattbesuch erforderlich ist.
An zwei Ausführungsbeispielen soll die Erfindung nachfolgend erläutert werden.
Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren wird eine bereits bestehende Empfangs- und Anzeigeinfrastruktur des Fahrzeugs mit einer zentralen Empfanfseinheit genutzt. Dazu wird in das Reparaturkit ein Sender eingebaut, der nur dann aktiviert wird, wenn das Reparaturkit im Falle einer Panne benutzt wird. Dadurch wird nur eine kleine Batterie mit einer geringen Kapazität benötigt, da der Energieverbrauch auf diesen Einsatzfall beschränkt ist. Bei an ein Bordnetz angeschlossenem Kit kann der Strom direkt aus diesem Netz bezogen werden. Der Empfänger bzw. die zentrale Empfangseinheit auf der Fahrzeugseite kann dabei ständig empfangsbereit gehalten werden oder auch, um evtl. Fehlwarnungen zu vermeiden, erst durch einen speziellen Algorithmus „auf Empfang” geschaltet werden. Die Empfangsbereitschaft kann dadurch aktiviert werden, dass ein bestimmter Druck in einem Reifen unterschritten wird, oder dass detektiert wird, dass ein Reifen wieder aufgepumpt wird. Danach würde die zentrale Empfangseinheit für eine bestimmte Zeit in Empfangsbereitschaft gehalten werden, um anschließend ggf. ein Warnsignal über den Einsatz eines Reifendichtmittels zu erhalten.
Wenn anschließend die Information bzw. das Warnsignal über die Nutzung eines Reparaturkits vorliegt, kann diese dem Fahrer über ein Display zusammen mit der Druckanzeige zur Verfügung gestellt werden. Dabei sollte der Fahrer informiert werden, dass es durch die Nutzung des Reparaturkits an der entsprechenden Radposition evtl. zu Fehlinformationen bezüglich des Reifendrucks kommen kann.
Bei einem weiteren Ausführungsbeispiel wird das Reparatur-Kit mit einem passiven Transponder mit einer sogenannten RFID-Technologie versehen. Dabei würde zunächst mit dem Drucksensor eine Reifenpanne detektiert. Anschließend würde ein Abfragegerät an der zentralen Empfangseinheit des Fahrzeuges von dem passiven Transponder die Information abfragen, ob ein Reparatur-Kit benutzt wurde oder nicht. Sofern ein Reparatur-Kit mit einem Reifendichtmittel zum Einsatz gekommen ist, würde anschließend ein Warnsignal zu dem Display im Armaturenbrett des Fahrzeuges geleitet werden. Auch bei einem evtl. Fahrerwechsel bleibt die Warnmeldung erhalten und der neue Fahrer würde darüber informiert werden, dass an einem oder mehreren Fahrzeugreifen ein Reifendichtmittel eingesetzt worden ist.
ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
Diese Liste der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
Zitierte Patentliteratur

DE 10243441 A1 [0002]

Claims

Verfahren zum Anzeigen einer Warnmeldung bei einer Verwendung eines Reifendichtmittels für Fahrzeugreifen in Verbindung mit einer Reifendruck-Überwachung mit folgenden Schritten: a) Detektieren einer Reifenpanne mit einem Drucksensor am Fahrzeugreifen bei der der Reifdruck unter einen vorgegebenen Reifendruck-Schwellwert absinkt, b) Aktivierung eines Warnsignales, sofern beim Abdichten des Fahrzeugreifens ein Reparatur-Kit mit einem Reifendichtmittel zum Einsatz kommt, wobei das Reifendichtmittel in den Reifenhohlraum gegeben wird und den Fahrzeugreifen auf seiner Reifeninnenseite abdichtet, c) Weiterleitung des Warnsignals an eine zentrale Empfangseinheit im Fahrzeug, d) Weiterleitung des Warnsignals zu einem Display im Armaturenbrett des Fahrzeuges, e) Anzeige einer Warnmeldung im Display, dass an einem der Fahrzeugreifen ein Reifendichtmittel eingesetzt wurde und infolgedessen fehlerhafte Reifedruckwerte für den entsprechenden Fahrzeugreifen angezeigt werden können.
Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Reparatur-Kit mit einem Sender ausgestattet ist, wobei der Sender bei Schritt a) bei dem Einsatz des Reparatur-Kits ein Warnsignal zu der zentralen Empfangseinheit im Fahrzeug sendet.
Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Empfangsbereitschaft der zentrale Empfangseinheit für das Warnsignal dadurch aktiviert wird, dass an einem der Fahrzeugreifen der Reifendruck unter einen vorgegebenen Reifendruck-Schwellwert absinkt.
Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Energiebedarf für den Sender des Reparturkits über eine interne Batterie gedeckt wird.
Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Energiebedarf für den Sender des Reparturkits über eine externe Energieversorgung bei einem Anschluss an das Bordnetz des Fahrzeuges gedeckt wird.
Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass an dem Reparaturkit ein passiver Transponder ohne eigenständige Energieversorgung angeordnet ist, wobei der Einsatz des Reparaturkits durch eine Abfrage des passiven Transponders in Verbindung mit der zentralen Empfangseinheit detektiert wird.
Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass bei einer Warnmeldung im Display eine Anzeige erfolgt, das Fahrzeug nur noch mit einer begrenzten Geschwindigkeit von 80 Km/h zu fahren und den entsprechenden Fahrzeugreifen durch eine Werkstatt austauschen zu lassen.