DE102008004953A1

DE102008004953A1 - Verfahren zur Bereitstellung von Reifendruck-Informationen unmittelbar nach einem Start eines Fahrzeuges

Info

Publication number: DE102008004953A1
Application number: DE200810004953
Authority: DE
Inventors: Jörg HANNA; Ingo Schwartländer; Jörg Dr. Lehmann
Original assignee: Continental AG
Current assignee: Continental Reifen Deutschland GmbH
Priority date: 2008-01-18
Filing date: 2008-01-18
Publication date: 2009-07-23

Abstract

Um ein Verfahren bereitzustellen, mit dem einem Fahrer bei einem Reifendruckverlust eine entsprechenzeugs mitgeteilt wird, wird folgendes Verfahren vorgeschlagen: - Detektieren eines Stillstandes des Fahrzeugreifens und Umschalten des Reifenmoduls in einen Stromsparmodus, bei dem das Senden von Datentelegrammen abgeschaltet wird, - Messen des Reifendruckes im Stillstand des Fahrzeugreifens in vorgebebenen Zeitintervallen, - Detektieren eines Druckabfalles im Fahrzeugreifen, - Aktivierung eines Warnmodus, bei dem das Reifenmodul in vorgegebenen Zeitintervallen kontinuierlich Datentelegramme sendet, - Empfangen des Datentelegrammes von einer zentralen Empfangseinheit im Fahrzeug unmittelbar nach dem Start des Fahrzeuges und - Weiterleitung einer Warnmeldung über einen Reifendruckverlust an den Fahrzeughalter.

Description

Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Bereitstellung von Reifendruck-Informationen unmittelbar nach einem Start eines Fahrzeuges.
Mit Transponder versehene Reifenmodule werden im Reifen, insb. bei Reifensensoren für LKW-Reifen, für verschiedene Aufgaben eingesetzt. Hierzu zählt insbesondere eine Reifenidentifikation, mit der ein Automobilhersteller u. a. schnell sowie automatisiert feststellen kann, aus welchem Reifenwerk ein bestimmter Reifen geliefert wurde und an welches Fahrzeug der Reifen montiert wurde. Andere Aufgaben sind in der Regel eine Luftdrucküberwachung, eine Temperaturmessung oder die Messung von mechanischen Spannungszuständen im Reifen. Moderne Transponder bestehen aus einem Elektronikbauteil bzw. -Chip, in dem Sensorelemente angeordnet sein können sowie aus einer an dieses Elektronikbauteil angeschlossenen Antenne. Ein Beispiel für einen solchen Transponder offenbart die DE 102 43 441 A1 .
Bei Reifenmodul-Systemen mit unidirektionaler Kommunikation kann nicht zu beliebigen Zeitpunkten der Reifendruck überprüft werden. Diese Systeme senden normalerweise in gleichmäßigen Zeitabständen die Druckinformationen und andere Daten an die zentrale Empfangseinheit im Fahrzeug bzw. ECU. Ein kontinuierliches Senden der Datentelegramme ist wegen der begrenzten Batteriekapazität nur wenige Stunden oder Tage möglich. Die Zeit zwischen zwei Datentelegrammen kann bei bekannten Systemen bis zu 15 Minuten betragen. Zusätzlich wird das Senden bei manchen Systemen ganz eingestellt, wenn das Fahrzeug längere Zeit steht, also sich die Räder nicht mehr drehen.
Erst nachdem sich das Fahrzeug dann wieder in Bewegung setzt, „erwachen" die Module und senden wieder Datentelegramme.
In der praktischen Anwendung bedeuten die relativ langen Zeitenintervalle, dass nach dem Start des Fahrzeugs die Reifeninformationen noch nicht zur Verfügung stehen. Im ungünstigsten Fall hat ein Reifen-Modul kurz vor dem Einschalten der Zündung, und damit vor der Inbetriebnahme des TPMS-Empfängers noch ein Telegramm gesendet oder das Modul sendet nach längerem Stillstand des Rades überhaupt nicht mehr. Das nächste Telegramm wird vom Modul erst nach einigen Minuten gesendet bzw. erst nach einiger Zeit nachdem das Fahrzeug wieder losgefahren ist. Während dieser Zeit steht dem Fahrer keine Information über den Reifenzustand zur Verfügung.
Der Erfindung lag die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren bereitzustellen, mit dem einem Fahrer bei einem Reifendruckverlust eine entsprechende Warnmeldung unmittelbar nach dem Start des Fahrzeugs mitgeteilt wird.
Gelöst wird die Aufgabe durch ein Verfahren mit folgenden Schritten:

– Detektieren eines Stillstandes des Fahrzeugreifens und Umschalten des Reifenmodules in einen Stromsparmodus bei dem das Senden von Datentelegrammen abgeschaltet wird,
– Messen des Reifendruckes im Stillstand des Fahrzeugreifens in vorgegebenen Zeitintervallen,
– Detektieren eines Druckabfalles im Fahrzeugreifen,
– Aktivierung eines Warnmodus bei dem das Reifenmodul in vorgegebenen Zeitintervallen kontinuierlich Datentelegramme sendet,
– Empfangen des Datentelegrammes von einer zentralen Empfangseinheit im Fahrzeug unmittelbar nach dem Start des Fahrzeuges und
– Weiterleitung einer Warnmeldung über einen Reifendruckverlust an den Fahrzeughalter.

Ein Vorteil der Erfindung ist insbesondere darin zu sehen, dass durch das erfindungsgemäße Verfahren der lang existierende Zielkonflikt zwischen langer Batterielebensdauer und aktuellen Reifeninformationen bei Fahrtbeginn gelöst wird. Die Reifenmodule senden im normalen Betriebsmodus nicht häufiger.
Erst bei Detektierung eines Druckabfalls in einem Fahrzeugreifen wird in einen speziellen Modus bzw. Warnmodus umgeschaltet, bei dem dann die Sendehäufigkeit deutlich erhöht wird.
Bei einem Start des Fahrzeuges bzw. unmittelbar nach Einschalten der Zündung wird dann der zentralen Empfangseinheit ein Datentelegramm übermittelt welches einen Reifendruckverlust anzeigt. Auf diese Weise kann dem Fahrzeughalter auch bei einem Fahrzeugstillstand eine Warnmeldung über einen Reifendruckverlust mitgeteilt werden. Bei herkömmlichen Reifenmodulsystemen würde hingegen zunächst das Fahrzeug in Bewegung gesetzt und erst dann die Reifenmodule zum Senden von Datentelegrammen animiert. Zu diesem Zeitpunkt könnte sich das Fahrzeug bereits auf einer Schnellstraße befinden, wodurch ein potenzielles Unfallrisiko bestehen würde.
In einer vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung ist vorgesehen, dass das Zeitintervall zum Messen des Reifendruckes im Stillstand des Fahrzeugreifens eine Stunde oder weniger Zeit beträgt. In der Regel ist das Zeitintervall von einer Stunde ausreichend, um bei einem Stillstand des Fahrzeugreifens den Reifendruck effektiv zu überwachen.
In einer weiteren vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung ist vorgesehen, dass das Reifenmodul im Warnmodus alle 10 bis 20 Sekunden ein Datentelegramm sendet. Im Warnmodus sollte das Zeitintervall möglichst kurz sein, damit eine entsprechende Warnmeldung unmittelbar nach dem Start des Fahrzeuges an die zentrale Empfangseinheit weitergegeben werden kann.
In einer weiteren vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung ist vorgesehen, dass die Warnmeldung die Reifenposition des Fahrzeugreifens mit dem Druckverlust angibt. Auf diese Weise erhält der Fahrer sofort die Mitteilung, an welchem Fahrzeugreifen er den Reifendruck zu prüfen hat.
An einem Ausführungsbeispiel soll die Erfindung nachfolgend erläutert werden. Das erfindungsgemäße Verfahren umfasst ein Reifenmodul, welches vorzugsweise in einem Fahrzeugreifen auf der Reifeninnenseite angeordnet ist. Das Reifenmodul misst in vorgegebenen Abständen den Reifendruck. Bei Detektierung eines Reifendruckverlustes sendet das Reifenmodul Datentelegramme mit einer entsprechenden Warnmeldung an eine zentrale Empfangseinheit im Fahrzeug. Anschließend wird eine Warnmeldung an den Fahrer des Fahrzeuges weitergegeben. Um eine möglichst lange Batterielebensdauer für das Reifenmodul zu gewährleisten werden die Zeitintervalle für die Druckmessung entsprechend angepasst.
Der Zielkonflikt zwischen langer Batterielebensdauer und aktuellen Reifeninformationen bei Fahrtbeginn wird dadurch gelöst, indem die Reifenmodule zwar im normalen Betriebsmodus nicht häufiger Senden, jedoch bei Erkennen eines Druckabfalls in einen speziellen Warnmodus schalten und dann die Sendehäufigkeit deutlich erhöht wird. In diesem Betriebszustand sollte ca. alle 10 bis 20 Sekunden ein Datentelegramm gesendet werden. Dazu ist eine regelmäßige Messung des Drucks im Ruhemodus notwendig. Dieser Vorgang benötigt jedoch wesentlich weniger Energie als das Senden. In einem typischen Szenario, bei dem ein Fahrzeug am Wochenende abgestellt wird, und der Fahrer erst am Montag wieder damit weiterfährt, sollte der Fahrer direkt nach dem Starten darüber informiert werden, dass beispielsweise einer der Reifen einen zu geringen Reifendruck besitzt. Dazu messen die Reifenmodule auch im Ruhemodus mindestens ca. jede Stunde einmal den Luftdruck. Falls ein starker Minderdruck ermittelt wird, schaltet das betreffende Reifen- Modul in einen Warnmodus, in dem ca. alle 10 bis 20 Sekunden ein Telegramm an den Empfänger gesendet wird. Da das Fahrzeug noch parkt und die Zündung ausgeschaltet ist, gehen diese Telegramme verloren, da der Empfänger ebenfalls von der Energieversorgung getrennt ist. Nachdem der Fahrer dann die Zündung eingeschaltet hat, um seine Fahrt anzutreten, erhält er nach spätestens 20 s eine entsprechende Warnung und kann somit noch in sicherer Situation, z. B. auf dem Autobahnparkplatz, Gegenmaßnahmen ergreifen, also noch bevor er mit dem Fahrzeug auf eine Fernstraße fährt. Auf diese Weise wird ein potentielles Unfallrisiko erheblich reduziert.
ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur

- DE 10243441 A1 [0002]

Claims

Verfahren zur Bereitstellung von Reifendruck-Informationen unmittelbar nach einem Start eines Fahrzeuges mit folgenden Schritten: – Detektieren eines Stillstandes des Fahrzeugreifens und Umschalten des Reifenmodules in einen Stromsparmodus bei dem das Senden von Datentelegrammen abgeschaltet wird, – Messen des Reifendruckes im Stillstand des Fahrzeugreifens in vorgegebenen Zeitintervallen, – Detektieren eines Druckabfalles im Fahrzeugreifen, – Aktivierung eines Warnmodus bei dem das Reifenmodul in vorgegebenen Zeitintervallen kontinuierlich Datentelegramme sendet, – Empfangen des Datentelegrammes von einer zentralen Empfangseinheit im Fahrzeug unmittelbar nach dem Start des Fahrzeuges und – Weiterleitung einer Warnmeldung über einen Reifendruckverlust an den Fahrzeughalter.
Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Zeitintervall zum Messen des Reifendruckes im Stillstand des Fahrzeugreifens eine Stunde oder weniger Zeit beträgt.
Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass das Reifenmodul im Warnmodus alle 10 bis 20 Sekunden ein Datentelegramm sendet.
Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Warnmeldung die Reifenposition des Fahrzeugreifens mit dem Druckverlust angibt.