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Die Erfindung betrifft eine Kombination eines Zweirades, insbesondere eines Fahrrades, eines e-Bikes oder dergl. mit einem am Zweirad angeordneten Fahrradcomputer umfassend eine Halterung, ein Gehäuse mit mindestens einem Eingang für die Datenleitung eines Sensors, ein Rechenwerk, eine Bedieneinheit und eine Anzeigeeinheit.
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Fahrradcomputer sind aus dem Stand der Technik als kleine hochintegrierte, autarke Einheiten bekannt, bei denen in einem Gehäuse eine elektrische Speicherzelle, ein Rechenwerk und eine Anzeigeeinheit integriert sind, auf der Messdaten dargestellt werden können, die von einem Sensor aufgenommen werden, dessen Signale über einen Eingang in das Gehäuse geführt werden. Beispielhaft kann dazu auf einen entsprechenden, offenkundig vorbenutzten und in der
DE 100 60 247 A1 beschriebenen Fahrradcomputer verwiesen werden, mit dem dem Nutzer des Fahrrades die von dem Sensor ermittelte Wegstrecke sowie die daraus abgeleitete Geschwindigkeit mitgeteilt werden kann. Derartige Fahrradcomputer sind lösbar über eine Halterung mit dem Zweirad verbunden, um diese von dem Fahrrad trennen und zur Diebstahlsicherung mitnehmen zu können, wenn das Zweirad abgestellt wird. Eine entsprechende Halterung ist in der
DE 203 13 357 U1 beschrieben, die den Vorteil bietet, dass die Halterung unabhängig von der Orientierung der Strebe eines Zweirades genutzt werden kann. Die Halterung selber verbleibt dauerhaft am Zweirad, so dass diese häufig auch genutzt wird, um die Datenleitung des Sensors in dieser Halterung enden zu lassen, um so auch einmalig und dauerhaft die Datenleitung am Zweirad fest legen zu können. Über den Eingang am Gehäuse des Fahrradcomputers, in der Regel ein Knopf aus einem elektrisch leitenden Material, wird dann das Signal des Sensors dem in dem Gehäuse des Fahrradcomputers angeordneten Rechenwerk zugeführt.
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Die jüngere technische Entwicklung führte allerdings zu einem erweiterten Funktionsumfang und größerem Nutzen des Fahrradcomputers, durch den sogenannten e-Bikes, Pedelecs oder ähnlichen Fahrrädern, die einen Akkumulator und einen elektrischen Motor zur Unterstützung aufweisen, weitere Kontroll- und Steuerfunktionen übernommen werden. Es werden also die Signale mehrerer Sensoren, wie z. B. eines Pulsmessers, eines Spannungsindikator bzw. Ladezustandsanzeigers für den Akkumulator ausgewertet. Darüber hinaus besteht die Möglichkeit, Aktuatoren einzusetzen, wie einem dem Rücklicht zugeordneten Bremslichtschalter. Weitere Aktuatoren können dem Sicherheitsschloss oder dem Schaltwerk zugeordnet sein, wobei wir für jeden Sensor und für jeden Aktuator über eine Datenleitung eine Verbindung zu dem Fahrradcomputer hergestellt werden muss, so dass bei dem in den 6 und 7 dargestellten Beispiel aus dem Stand der Technik eine Vielzahl von Eingängen am Gehäuse des Fahrradcomputers ausgebildet werden muss, wobei in Extrembeispielen bereits 16 derartige Eingänge vorgeschlagen worden sind.
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Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, eine Kombination in der eingangs genannten Art dahingehend zu verbessern, dass bei einem gleichbleibenden Diebstahlschutz der mechanische Aufwand zur Datenübertragung zwischen den Sensoren und/oder Aktuatoren und dem Fahrradcomputer verringert wird.
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Diese Aufgabe wird bei einer Kombination der eingangs genannten Art dadurch gelöst, dass die Halterung integral mit dem den Eingang aufweisenden Gehäuse, in dem das Rechenwerk aufgenommen ist, gebildet ist, dass die Anzeigeeinheit als von dem Gehäuse trennbares Bauteil gebildet ist, und dass zwischen dem Gehäuse und der Anzeigeeinheit eine Einheit zur Datenübertragung angeordnet ist.
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Durch die Erfindung wird erstmals ein Fahrradcomputer nicht mehr als autarke, hochintegrierte Einheit aufgefasst, sondern eine Separierung der Komponenten vorgenommen, die ohne weiteres am Zweirad verbleiben können, da diese isoliert keinen Nutzen für einen potenziellen Dieb darstellen, während unverändert die Anzeigeeinheit von dem Gehäuse mit dem Rechenwerk getrennt und vom Nutzer mitgeführt werden kann. Es ist nicht mehr eine Vielzahl von Kontaktstellen zwischen der Halterung und dem Gehäuse des Fahrradcomputers erforderlich, da dass Gehäuse und die Halterung zu einer Einheit verschmolzen sind und die in dem Rechenwerk im Gehäuse bearbeiteten Daten lediglich zur Darstellung in der Anzeigeeinheit weitergeleitet werden müssen. Das Gehäuse kann damit Teil eines hochkomplexen Systems zur Kontrolle und Steuerung des Zweirades werden, bei dem eine Vielzahl von über ein Busssystem verbundenen Sensoren und Aktuatoren dem Fahrradcomputer als eine Konsole zugeführt werden. Die Einheit kann dabei insbesondere Mittel zur elektrischen, optischen Datenübertragung beinhalten, aber auch Datenübertragung z. B. durch Funk vergleichbar zu Bluetooth zulassen.
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Im Rahmen der Erfindung ist es weiterhin vorteilhaft, wenn die Halterung dauerhaft in Sichtweite des Nutzers, vorzugsweise an einer Lenkerstrebe befestigt ist und eine Mehrzahl von Schnittstellen für den Anschluss von Sensoren und/oder Aktuatoren aufweist. Dadurch ist ein offenes System geschaffen, bei dem unterschiedliche Sensoren und/oder Aktuatoren über die Schnittstellen mit dem Fahrradcomputer verbunden werden können und damit die Möglichkeit geschaffen ist, auf die individuellen Bedürfnisse des Nutzers abgestimmte Bauteile mit dem Fahrradcomputer zu kombinieren.
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Ganz besonders bevorzugt ist es, wenn der Halterung eine Spannungsquelle, vorzugsweise eine elektrische Speicherzelle, zugeordnet ist und zwischen der Halterung und der Anzeigeeinheit vorgesehen sind. Diese Mittel können insbesondere durch elektrische Kontakte, eine induktive Kopplung oder optische Bauteile realisiert sein. Mit dieser Ausführungsform ist ausgenutzt, dass die Anzeigeeinheit selber nicht zwingend über eine eigene Spannungsquelle verfügen muss, obwohl sie dies selbstverständlich kann, da die Anzeigeeinheit ihren vollen Nutzen erst in der mit der Halterung bzw. dem Gehäuse verbundenen Konfiguration entfaltet und damit die Anzeigeeinheit auch über die dem e-Bike zugeordnete Spannungsquelle versorgt werden kann. Dabei besteht die Möglichkeit, dass die Einheit zwischen dem Halter und der Anzeigeeinheit zur bidirektionalen Datenübertragung vorgesehen ist, wodurch die besonders bevorzugte Möglichkeit geschaffen wird, dass die Anzeigeeinheit einen nicht-flüchtigen Speicher aufweist zur eindeutigen Identifizierung der Anzeigeeinheit und deren Anmeldung am Rechenwerk in der Halterung. Es besteht damit also die Möglichkeit, die Anzeigeeinheit als eine Art Schlüssel einzusetzen, der nach Herrstellung der Verbindung über die Kontaktstelle seine in dem nicht-flüchtigen Speicher bereitgehaltenen Daten zur Identifizierung an das Rechenwerk übertragen kann, das nach einer positiven Identifizierung im Sinne einer PIN die Bedienung des Zweirades insbesondere mit dem Zugriff auf die Spannungsquelle und gegebenenfalls dem Öffnen eines Rahmenschlosses zulässt.
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Im Rahmen der Erfindung besteht die Möglichkeit, dass die Bedieneinheit gleichfalls stationär dem Zweirad zugeordnet ist und damit von der Anzeigeeinheit getrennt wird, wenn diese von dem Gehäuse entfernt wird. Es besteht allerdings auch die Möglichkeit, die insbesondere dann bevorzugt ist, wenn die Anzeigeeinheit über eine eigene Spannungsquelle versorgt, dass die Bedienheit zur Eingabe von Befehlen an das Rechenwerk der Anzeigeeinheit zugeordnet ist, da so die Anzeigeeinheit auch genutzt und bedient werden kann, wenn diese von dem Gehäuse getrennt ist, falls die Anzeigeeinheit über zusätzliche, unabhängig vom Rechenwerk auszuführende Funktionen wie z. B. eine Zeitanzeige verfügt.
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Für die einfachere Handhabung ist im Rahmen der Erfindung weiterhin vorgesehen, dass auf der der Anzeigeeinheit zuweisenden Seite der Halterung eine Aufnahme und auf der der Halterung zuweisenden Seite der Anzeigeeinheit ein Zapfen zum formschlüssigen Einführung in die Aufnahme ausgebildet ist, wobei sich durch diese Gestaltung auch eine bessere Dichtungsmöglichkeit ergibt und sich daher insbesondere anbietet, dass die Kontaktstelle und/oder der Kontakt zwischen der Aufnahme und dem Zapfen ausgebildet ist. Eine Nutzung der Anzeigeeinheit unabhängig von deren Verbindung zum Gehäuse ist möglich, indem in der Anzeigeeinheit eine Spannungsquelle, vorzugsweise eine elektrische Speicherzelle und/oder eine Solarzelle angeordnet ist.
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Im folgenden wird die Erfindung an einem in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispiel näher erläutert; es zeigen:
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1 eine perspektivische Darstellung der Erfindung mit der von dem Gehäuse separierten Anzeigeeinheit, das stationär an einem nur teilweise dargestellten Fahrer positioniert ist,
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2 eine perspektivischen Darstellung einer an das Gehäuse angesetzten Anzeigeeinheit,
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3 eine perspektivische Darstellung der Unterseite der Anzeigeeinheit sowie der zugeordneten Seite des Gehäuses,
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4 eine Explosionsdarstellung des Gehäuses aus 3,
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5 eine weitere Explosionsdarstellung in größerer Detaillierung des Fahrradcomputers,
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6 eine perspektivische Darstellung eines aus dem Stand der Technik bekannten Fahrradcomputers mit zugeordneter Halterung, und
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7 der Gegenstand der 6 mit dem von seiner Unterseite gezeigten bekannten Fahrradcomputer.
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In der Zeichnung ist in den 6 und 7 ein aus dem Stand der Technik bekannter Fahrradcomputer 2 zusammen mit seiner Halterung 3 gezeigt.
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Dieser Fahrradcomputer 2 ist eine hochintegrierte, autarke Einheit mit einem Gehäuse 4, in dem ein Rechenwerk 7, eine Anzeigeeinheit 9, eine Bedieneinheit 8 sowie eine Vielzahl von Eingängen 5 für die Datenleitungen einer Mehrzahl von Sensoren 6 aufgenommen ist. Dieser Fahrradcomputer 2 wird über die Halterung 3 an dem Zweirad 1 befestigt, wobei die Verbindung zu den Datenleitungen der Sensoren 6 hergestellt wird, wobei bei diesem Beispiel insgesamt 6 Eingänge 5 vorliegen.
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In Abkehr dieses im Stand der Technik vorgegebenen Aufbaus ist gemäß der in der 1 bis 5 erläuterten Erfindung die Kombination eines Zweirades 1, insbesondere eines Fahrrades mit einem an dem Zweirad 1 angeordneten Fahrradcomputer vorgesehen, bei dem die Halterung 3 integral mit dem den Eingang 5 aufweisenden Gehäuse 4 ausgestaltet ist, also eine Verschmelzung von der Halterung 3 und dem Gehäuse 4 des Fahrradcomputers 2 stattgefunden hat, wobei in dem Gehäuse 4 das Rechenwerk 7 angeordnet ist und die Anzeigeeinheit 9 ein eigenständiges Bauteil darstellt, das von dem Gehäuse 4 getrennt werden kann. Zwischen dem Gehäuse 4 und der Anzeigeeinheit 9 ist eine Einheit 10 zur Datenübertragung vorgesehen, so dass bei dieser Konfiguration das Gehäuse 4 als ein dauerhaft am Zweirad 1 verbleibendes Teil geeignet ist, als permanentes Koppelglied zu den am Zweirad 1 genutzten Sensoren 6 und/oder Aktuatoren aufzutreten, wozu in dem Gehäuse 4, bzw. der Halterung 3 als alternative Bezeichnung für das gleiche Bauteil, eine Mehrzahl von Schnittstellen 12 für den Anschluss der Sensoren 6 und/oder Aktuatoren ausgebildet sein kann. Der Halterung 3 ist eine Spannungsquelle, vorzugsweise eine elektrische Speicherzelle zugeordnet, wobei die elektrische Speicherzelle beispielsweise auch den bei einem e-Bike präsenten Akkumulator gebildet sein kann, also die Speicherzelle nicht innerhalb des von der Halterung 3 eingenommenen Volumens angeordnet sein muss. Die Halterung 3 selber weist in dem gezeigten Ausführungsbeispiel einen elektrischen Kontakt 14 zur Spannungsversorgung auch der an die Halterung 3 angesetzten, einen korrespondierenden Kontakt aufweisenden Anzeigeeinheit 9 auf, um so die Spannungsversorgung der Anzeigeeinheit 9 sicherstellen zu können, bzw. eine in der Anzeigeeinheit 9 selber angeordnete Spannungsquelle zu entlasten, solange die Anzeigeeinheit 9 mit der Halterung 3 verbunden ist. Zu beachten ist weiterhin, dass die Einheit 10 zwischen dem Halter 3 und der Anzeigeeinheit 9 zur bidirektionalen Datenübertragung vorgesehen ist, da so die Möglichkeit geschaffen wird, die Anzeigeeinheit 9 als einen Schlüssel einzusetzen, der erst die Nutzung des Fahrradcomputers 2 im engeren Sinne und des Zweirades 1 mit seinen Sensoren und Aktuatoren im weiteren Sinne zulässt. Dies wird realisiert, indem die Anzeigeeinheit 9 einen nicht-flüchtigen Speicher aufweist zur eindeutigen Identifizierung der Anzeigeeinheit 9 mittels einer gespeicherten Kennung, die nach Einsetzen in die Halterung 3 am Rechenwerk 7 angemeldet wird und bei korrekter Anmeldung die Nutzung des Fahrradcomputers 2 bzw. des Zweirades 1 freigibt. Damit ist auch ein Diebstahlschutz sowohl für das Zweirad 1 als auch die Anzeigeeinheit 9 verbunden, da eine Nutzung nur in der korrekten Kombination gegeben ist, also eine Anzeigeeinheit 9 aus der gleichen Baureihe, einem falschen Gehäuse 4 zugeordnet, nicht nutzbar ist und auch die Nutzung des Zweirades 1 nicht ermöglicht.
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Bei dem in der 1 dargestellten Ausführungsbeispiel ist eine Bedieneinheit 8 sowohl dem Zweirad 1, nämlich dessen Lenkerstrebe 11 zugeordnet, als auch der Anzeigeeinheit 9, wobei es im Rahmen der Erfindung aber auch denkbar ist, die Bedieneinheit 8 nur an der Anzeigeeinheit 9 oder nur am Zweirad 1 auszubilden.
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Die 3 lässt erkennen, dass auf der der Anzeigeeinheit 9 zuweisenden Seite der Halterung 3 eine Aufnahme 15 und auf der der Halterung 3 zuweisenden Seite der Anzeigeeinheit 9 ein Zapfen 16 zum formschlüssigen Einführen in die Aufnahme 15 ausgebildet ist, wodurch eine einfache Montagemöglichkeit geschaffen ist und zusätzlich die Option besteht, eine verbesserte Abdichtung zu erzielen, wodurch es sich dann auch anbietet, die Kontaktstelle 10 der Aufnahme 15 bzw. dem Zapfen 16 zuzuweisen.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Zweirad
- 2
- Fahrradcomputer
- 3
- Halterung
- 4
- Gehäuse
- 5
- Eingang für Datenleitung
- 6
- Sensor
- 7
- Rechenwerk
- 8
- Bedieneinheit
- 9
- Anzeigeeinheit
- 10
- Einheit
- 11
- Lenkerstrebe
- 12
- Schnittstelle
- 13
- Aktuator
- 14
- elektrischer Kontakt
- 15
- Aufnahme
- 16
- Zapfen
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 10060247 A1 [0002]
- DE 20313357 U1 [0002]