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Die vorliegende Erfindung betrifft einen Kraftfahrzeugsitz mit einer Rückenlehne, die eine in Sitzrichtung weisende Stützfläche aufweist, an der der Fahrzeuginsasse abstützbar ist, wobei mindestens eine langgestreckte Armlehne an der Rückenlehne angeordnet ist, die von einer Nichtgebrauchsposition um eine erste Schwenkachse in eine Gebrauchsposition verschwenkt werden kann, in der sich die Armlehne im Wesentlichen in Sitzrichtung erstreckt.
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Aus dem Stand der Technik sind Kraftfahrzeugsitze mit verschwenkbaren Armlehnen bekannt. Dabei weisen die bekannten Kraftfahrzeugsitze jeweils eine Rückenlehne auf, die eine in Sitzrichtung weisende Stützfläche, an der der Fahrzeuginsasse abstützbar ist, und zwei in Querrichtung weisende Querseiten umfasst. Die langgestreckte Armlehne ist dabei derart an einer Querseite der Rückenlehne angeordnet, dass diese in Querrichtung über die Querseite hervorsteht. In der Nichtgebrauchsposition der Armlehne erstreckt sich die Armlehne im Wesentlichen in Höhenrichtung und parallel zu der entsprechenden Querseite der Rückenlehne. Um die Armlehne von der Nichtgebrauchsposition in eine Gebrauchsposition verschwenken zu können, ist eine erste Schwenkachse vorgesehen, die sich in Querrichtung erstreckt. Auf diese Weise kann die Armlehne von der Nichtgebrauchsposition um die in Querrichtung verlaufende erste Schwenkachse in Sitzrichtung nach vorne in die Gebrauchsposition verschwenkt werden, in der sich die Armlehne im Wesentlichen in Sitzrichtung erstreckt.
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Die bekannten Kraftfahrzeugsitze mit den zuvor beschriebenen Armlehnen haben sich bewährt, weisen jedoch einige Nachteile auf. Zum einen steht die Armlehne der bekannten Kraftfahrzeugsitze in der Nichtgebrauchsposition störend in den Fahrzeuginnenraum hervor, d. h., es ist keine platzsparende Anordnung der Armlehne in der Nichtgebrauchsposition möglich. Darüber hinaus wird die Ausbreitung eines gegebenenfalls vorhandenen Seitenairbags an der Rückenlehne oder an einem in Querrichtung benachbarten Fahrzeugteil durch die Armlehne in der Nichtgebrauchsposition behindert, wenn nicht gar verhindert, so dass die Verletzungsgefahr für den Fahrzeuginsassen im Falle eines Crashs erhöht ist. Zum anderen haben die Armlehnen der bekannten Kraftfahrzeugsitze lediglich eine eingeschränkte Funktionalität, zumal diese lediglich als Armlehne genutzt werden können und darüber hinaus keinerlei Funktion ausüben können.
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Es ist daher eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung, einen Kraftfahrzeugsitz mit einer Rückenlehne, an der eine verschwenkbare Armlehne angeordnet ist, zu schaffen, der eine platzsparende Anordnung der Armlehne in der Nichtgebrauchsposition gewährleistet, das Verletzungsrisiko für den Fahrzeuginsassen minimiert und darüber hinaus eine multifunktionelle Armlehne aufweist.
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Diese Aufgabe wird durch die in Patentanspruch 1 angegebenen Merkmale gelöst. Vorteilhafte Ausführungsformen der Erfindung sind Gegenstand der Unteransprüche.
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Der erfindungsgemäße Kraftfahrzeugsitz weist eine Rückenlehne auf. Die Rückenlehne umfasst unter anderem eine in Sitzrichtung weisende Stützfläche, an der sich der Fahrzeuginsasse mit dem Rücken abstützen kann. Es ist ferner mindestens eine langgestreckte Armlehne an der Rückenlehne angeordnet. Die Armlehne kann von einer Nichtgebrauchsposition, in der die Armlehne nicht oder nur eingeschränkt zur Abstützung des Armes des Fahrzeuginsassen auf dem Kraftfahrzeugsitz nutzbar ist, um eine erste Schwenkachse in eine Gebrauchsposition verschwenkt werden, in der sich die Armlehne im Wesentlichen in Sitzrichtung erstreckt, so dass der Fahrzeuginsasse seinen Arm auf der Armlehne abstützen kann. Erfindungsgemäß ist die Armlehne in der Nichtgebrauchsposition zumindest teilweise in einer Vertiefung in der dem Fahrzeuginsassen zugewandten Stützfläche der Rückenlehne angeordnet, wobei sich die erste Schwenkachse, um die die Armlehne von der Nichtgebrauchsposition in die Gebrauchsposition verschwenkbar ist, in Höhenrichtung erstreckt.
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Indem die Armlehne des erfindungsgemäßen Kraftfahrzeugsitzes zum einen in der Nichtgebrauchsposition zumindest teilweise in einer Vertiefung in der Stützfläche der Rückenlehne angeordnet und zum anderen um eine sich in Höhenrichtung erstreckende erste Schwenkachse von der Nichtgebrauchsposition in die Gebrauchsposition verschwenkbar ist, ist die in der Nichtgebrauchsposition befindliche Armlehne einerseits besonders platzsparend angeordnet, während andererseits die Ausbreitung eines Seitenairbags im Crashfall nicht durch die in der Nichtgebrauchsposition befindliche Armlehne be- bzw. verhindert wird. Darüber hinaus hat die Armlehne bei dem erfindungsgemäßen Kraftfahrzeugsitz eine weitere Funktion. Befindet sich die Armlehne in der Nichtgebrauchsposition, so bildet diese sinngemäß einen Teil der Stützfläche der Rückenlehne aus und kann somit beispielsweise als Lordosenstütze zur Abstützung der Lordose in der Lendenwirbelsäule des Fahrzeuginsassen dienen. Die Vertiefung bewirkt hierbei, dass eine besonders breite Armlehne verwendet werden kann, ohne dass die Armlehne in einer den Sitzkomfort einschränkenden Weise in der Nichtgebrauchsposition über die Stützfläche hervorsteht. Ist die Armlehne hingegen unter Freigabe der Vertiefung in der Stützfläche um die in Höhenrichtung verlaufende erste Schwenkachse von der Nichtgebrauchsposition in die Gebrauchsposition verschwenkt, so bewirkt die freigegebene Vertiefung in der Stützfläche der Rückenlehne eine verbesserte Belüftung des an der Stützfläche der Rückenlehne abgestützten Rückens des Fahrzeuginsassen, so dass auch hierdurch der Sitzkomfort erhöht wird.
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Um eine gleichbleibende Abstützung des Rückens des Fahrzeuginsassen im Bereich der Lendenwirbelsäule über die Breite der Rückenlehne zu erzielen, erstreckt sich die Armlehne in einer bevorzugten Ausführungsform des erfindungsgemäßen Kraftfahrzeugsitzes in der Nichtgebrauchsposition im Wesentlichen in Querrichtung.
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Um den unter Bezugnahme auf die vorangehend beschriebene Ausführungsform genannten Vorteil einer gleichmäßigen Abstützung der Lendenwirbelsäule des Fahrzeuginsassen über die Breite der Rückenlehne noch zu verstärken, ist die Armlehne in einer weiteren bevorzugten Ausführungsform des erfindungsgemäßen Kraftfahrzeugsitzes in der Nichtgebrauchsposition horizontal angeordnet.
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Grundsätzlich könnte die erste Schwenkachse bezogen auf die Querrichtungen des Kraftfahrzeugsitzes bzw. der Rückenlehne durch die Mitte der Rückenlehne verlaufen. Um jedoch zu vermeiden, dass die in die Gebrauchsposition verschwenkte Armlehne mittig oberhalb der Sitzfläche des Sitzteils angeordnet ist und somit die nutzbare Sitzfläche auf dem Sitzteil in unnötiger Weise einschränkt, ist die erste Schwenkachse in einer vorteilhaften Ausführungsform des erfindungsgemäßen Kraftfahrzeugsitzes in Querrichtung gegenüber der Mitte der Rückenlehne versetzt angeordnet, wobei sich der Begriff Mitte hier wiederum auf die Querrichtung des Kraftfahrzeugsitzes bzw. die Rückenlehne desselben bezieht.
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Grundsätzlich könnte die erste Schwenkachse bei der zuvor genannten Ausführungsform derart weit gegenüber der Mitte in Querrichtung versetzt angeordnet sein, dass diese außerhalb der Rückenlehne verläuft. Dies würde jedoch bedingen, dass der entsprechende Schwenkmechanismus in Querrichtung der Rückenlehne über die Querseite derselben hervorsteht, was einerseits zu einer Einschränkung der Bewegungsfreiheit der Fahrzeuginsassen und andererseits zu einer erhöhten Verletzungsgefahr führt, wenn der Fahrzeuginsasse beispielsweise gegen den Schwenkmechanismus stößt. Um dies zu vermeiden und einen besonders kompakten Kraftfahrzeugsitz zu schaffen, verläuft die erste Schwenkachse in einer besonders vorteilhaften Ausführungsform des erfindungsgemäßen Kraftfahrzeugsitzes durch die Rückenlehne. Auf diese Weise kann auch ein vorzusehender Schwenkmechanismus innerhalb der Rückenlehne angeordnet werden, wodurch die zuvor erwähnten Nachteile überwunden werden.
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Um einen besonders kompakten Aufbau des Kraftfahrzeugsitzes zu erreichen, weist die Rückenlehne in einer weiteren bevorzugten Ausführungsform des erfindungsgemäßen Kraftfahrzeugsitzes ferner eine Querseite auf, zu der die erste Schwenkachse in Querrichtung versetzt angeordnet ist, wobei die Armlehne in der Nichtgebrauchsposition nicht in Querrichtung über die Querseite hervorsteht. Wie bereits zuvor angedeutet, wird hierdurch die Bewegungsfreiheit der Fahrzeuginsassen erhöht, während das Verletzungsrisiko geringer ist.
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Alternativ oder ergänzend zu der vorangehend beschriebenen Ausführungsform steht die Armlehne in einer weiteren bevorzugten Ausführungsform des erfindungsgemäßen Kraftfahrzeugsitzes in der Gebrauchsposition in Querrichtung über die Querseite hervor. Auf diese Weise bildet die Armlehne in der Gebrauchsposition eine in Querrichtung bzw. seitlich versetzte Armlehne aus, so dass die Sitzfläche des Sitzteils des Kraftfahrzeugsitzes weitgehend wenn nicht gar vollständig nutzbar ist, zumal diese dann nur geringfügig oder gar nicht in Höhenrichtung von der Armlehne in der Gebrauchsposition verdeckt wird. Der Sitzkomfort wird hierdurch weiter erhöht.
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Um eine weitere Anpassung der Armlehne in der Gebrauchsposition an den jeweiligen Fahrzeuginsassen auf dem Kraftfahrzeugsitz zu ermöglichen, kann die Armlehne in einer weiteren bevorzugten Ausführungsform des erfindungsgemäßen Kraftfahrzeugsitzes zur Neigungsverstellung zumindest in der Gebrauchsposition um eine sich in Querrichtung erstreckende zweite Schwenkachse verschwenkt werden.
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Um den Kraftfahrzeugsitz weiter an die Bedürfnisse des jeweiligen Fahrzeuginsassen anpassen zu können, kann die Rückenlehne in einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform des erfindungsgemäßen Kraftfahrzeugsitzes zur Neigungsverstellung um eine sich in Querrichtung erstreckende Lehnenschwenkachse verschwenkt werden. Bei dieser Ausführungsform ist es bevorzugt, wenn die Armlehne in der Gebrauchsposition um die zuvor erwähnte, sich in Querrichtung erstreckende zweite Schwenkachse verschwenkt werden kann, zumal hierdurch die Schwenkposition der Armlehne um die zweite Schwenkachse ohne Weiteres an die Schwenkposition der Rückenlehne um die sich in Querrichtung erstreckende Lehnenschwenkachse angepasst werden kann, um beispielsweise eine horizontale Ausrichtung der Armlehne in der Gebrauchsposition zu erzielen.
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Gemäß einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform des erfindungsgemäßen Kraftfahrzeugsitzes ist die Armlehne in der Nichtgebrauchsposition bündig mit der Stützfläche der Rückenlehne angeordnet. Somit wird eine besonders platzsparende Anordnung der Armlehne in der Nichtgebrauchsposition erzielt, wobei die Armlehne in der Nichtgebrauchsposition auch bei dieser Ausführungsform als Lordosenstütze fungieren kann, sofern die Armlehne härter als die die Armlehne umgebende Stützfläche ausgebildet ist. In diesem Fall würde sich der Rücken des Fahrzeuginsassen stärker in die weiche Stützfläche eindrücken, so dass die relativ härtere Armlehne in geeigneter Weise als Lordosenstütze in Sitzrichtung nach vorne versetzt bleibt.
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Alternativ zu der vorangehend beschriebenen Ausführungsform weist die Armlehne in einer weiteren bevorzugten Ausführungsform des erfindungsgemäßen Kraftfahrzeugsitzes einen Armlehnenabschnitt auf, der in der Nichtgebrauchsposition der Armlehne in Sitzrichtung über die Stützfläche hervorsteht. Auf diese Weise wird eine besonders sinnvoll ausgebildete Lordosenstütze gebildet, wenn sich die Armlehne in der Nichtgebrauchsposition befindet, wobei die Armlehne und die die Armlehne umgebende Stützfläche in etwa dieselbe Härte aufweisen können.
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In einer besonders bevorzugten Ausführungsform des erfindungsgemäßen Kraftfahrzeugsitzes kann die Härte der Armlehne oder/und das Volumen der Armlehne verändert werden. In der Nichtgebrauchsposition der Armlehne bedeutet dies, dass die Härte oder/und das Volumen der als Lordosenstütze fungierenden Armlehne verändert werden kann. Befindet sich die Armlehne hingegen in der Gebrauchsposition, in der die Armlehne in erster Linie der Abstützung des Armes des Fahrzeuginsassen dient, so kann in entsprechender Weise die Härte oder/und das Volumen der Armlehne verändert werden. In beiden Positionen der Armlehne kann der Kraftfahrzeugsitz somit an die Komfortwünsche des jeweiligen Fahrzeuginsassen angepasst werden.
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Gemäß einer weiteren bevorzugten Ausführungsform des erfindungsgemäßen Kraftfahrzeugsitzes kann durch die Volumenänderung der Armlehne in der Nichtgebrauchsposition die Ausdehnung des Armlehnenabschnitts, der über die Stützfläche hervorsteht, in Sitzrichtung verändert werden. Wie bereits zuvor erwähnt, ist hierdurch eine besonders gute Anpassbarkeit des Kraftfahrzeugsitzes an den jeweiligen Fahrzeuginsassen gegeben.
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Um die Härte oder/und Volumenänderung der Armlehne besonders komfortabel und vorzugsweise stufenlos vornehmen zu können, weist die Armlehne in einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform des erfindungsgemäßen Kraftfahrzeugsitzes eine aufblasbare, evakuierbare oder/und belüftbare Hülle auf, die vorzugsweise in die Polsterung der Armlehne integriert ist.
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Bei der vorstehend genannten Ausführungsform muss die Hülle nicht zwangsläufig elastisch ausgebildet sein. Bei einer nicht elastisch ausgebildeten Hülle wäre das Endvolumen somit durch Formgebung der Hülle vorgegeben, während durch Veränderung des Luftdrucks innerhalb der nicht elastischen Hülle eine Regulierung der Härte der Armlehne möglich ist. Um jedoch eine besonders komfortable Abstützung an der Armlehne sowohl in der Nichtgebrauchsposition als auch in der Gebrauchsposition zu erreichen, ist die Hülle zum Zwecke der Volumenänderung in einer weiteren bevorzugten Ausführungsform des erfindungsgemäßen Kraftfahrzeugsitzes elastisch ausgebildet.
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Damit die Armlehne einerseits in der Nichtgebrauchsposition als Lordosenstütze fungieren und andererseits in der Gebrauchsposition eine sichere Abstützung des Armes des Fahrzeuginsassen gewährleisten kann, ist die Armlehne in einer weiteren besonders vorteilhaften Ausführungsform des erfindungsgemäßen Kraftfahrzeugsitzes in der Nichtgebrauchsposition bezogen auf die Höhenrichtung in der unteren Hälfte, vorzugsweise in dem unteren Drittel der Rückenlehne angeordnet.
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In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform des erfindungsgemäßen Kraftfahrzeugsitzes ist der Kraftfahrzeugsitz als Einzelsitz für lediglich einen Fahrzeuginsassen oder als Sitzbank für zwei oder mehr Fahrzeuginsassen ausgebildet. Während die Armlehne bei einem als Einzelsitz ausgebildeten Kraftfahrzeugsitz vorzugsweise als seitliche Armlehne ausgebildet ist, kann die Armlehne bei einem als Sitzbank ausgebildeten Kraftfahrzeugsitz als eine mittlere Armlehne oder eine seitliche Armlehne ausgebildet sein.
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Die Erfindung wird im Folgenden anhand beispielhafter Ausführungsformen unter Bezugnahme auf die beigefügten Zeichnungen näher erläutert. Es zeigen:
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1 eine perspektivische Darstellung einer Ausführungsform des erfindungsgemäßen Kraftfahrzeugsitzes mit der Armlehne in der Nichtgebrauchsposition,
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2 den Kraftfahrzeugsitz von 1 mit der Armlehne in der Gebrauchsposition,
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3 eine Seitenansicht des Kraftfahrzeugsitzes von 1 in teilweise geschnittener Darstellung und
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4 eine Seitenansicht des Kraftfahrzeugsitzes von 1 in teilweise geschnittener Darstellung in einer alternativen Ausgestaltung.
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1 zeigt eine Ausführungsform des erfindungsgemäßen Kraftfahrzeugsitzes 2 in perspektivischer Darstellung. In 1 sind die Sitzrichtung 4, in die der Fahrzeuginsasse auf dem Kraftfahrzeugsitz 2 blickt, die der Sitzrichtung 4 entgegengesetzte Richtung 6, die einander entgegengesetzten Querrichtungen 8, 10 und die einander entgegengesetzten Höhenrichtungen 12, 14 des Kraftfahrzeugsitzes 2 anhand entsprechender Pfeile angedeutet.
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Der Kraftfahrzeugsitz 2 weist ein Sitzteil 16 mit einer in Höhenrichtung 12 nach oben weisenden Sitzfläche 18 auf, auf der ein Fahrzeuginsasse Platz nehmen kann. Darüber hinaus umfasst der Kraftfahrzeugsitz 2 eine Rückenlehne 20 mit einer in Sitzrichtung 4 weisenden Stützfläche 22, gegen die sich der Fahrzeuginsasse mit seinem Rücken lehnen kann. Des Weiteren weist die Rückenlehne 20 eine Querseite 24, die in Querrichtung 8 zur Seite weist, und eine weitere Querseite auf, die in Querrichtung 10 zur Seite weist, jedoch in den Figuren nicht zu sehen ist. Die Rückenlehne 20 ist dabei um eine Lehnenschwenkachse 26 verschwenkbar an dem Sitzteil 16 oder anderenorts angelenkt, wobei sich die Lehnenschwenkachse 26 in Querrichtung 8, 10 erstreckt. Durch Verschwenken der Rückenlehne 20 um die Lehnenschwenkachse 26 kann die Rückenlehne 20 somit in Sitzrichtung 4 nach vorne oder in entgegengesetzter Richtung 6 nach hinten geneigt werden.
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Der Kraftfahrzeugsitz 2 weist ferner eine langgestreckte Armlehne 28 auf, die an der Rückenlehne 20 angeordnet ist und deren Längsachse in den Figuren mit dem Bezugszeichen 30 gekennzeichnet ist. Die Armlehne 28 ist um eine erste Schwenkachse 32 verschwenkbar an der Rückenlehne 20 angeordnet. Dabei erstreckt sich die erste Schwenkachse 32 in Höhenrichtung 12, 14 des Kraftfahrzeugsitzes 2, wobei die in Höhenrichtung 12, 14 verlaufende erste Schwenkachse 32 in Querrichtung 8 gegenüber der Mitte 34 der Rückenlehne 20 versetzt angeordnet ist. Die erste Schwenkachse 32 ist somit in Querrichtung 8 zu der Querseite 24 hin versetzt, wobei die erste Schwenkachse 32 dennoch durch die bzw. innerhalb der Rückenlehne 20 verläuft.
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Während 1 die Armlehne 28 in einer Nichtgebrauchsposition zeigt, befindet sich die Armlehne 28 in 2 in einer Gebrauchsposition, in der sich die Armlehne 28 bzw. deren Längsachse 30 im Wesentlichen in Sitzrichtung 4 erstreckt. In der Nichtgebrauchsposition von 1 ist die Armlehne 28 zumindest teilweise in einer langgestreckten Vertiefung 36 in der Stützfläche 22 der Rückenlehne 20 angeordnet. Dabei erstreckt sich die Armlehne 28 bzw. deren Längsachse 30 in Querrichtung 8, 10, wobei die Armlehne 28 in der Nichtgebrauchsposition horizontal ausgerichtet bzw. angeordnet ist. Auch steht die Armlehne 28 in der Nichtgebrauchsposition nicht in Querrichtung 8 über die Querseite 24 der Rückenlehne 20 hervor, wie dies 1 zu entnehmen ist. In der Nichtgebrauchsposition sowie in der später unter Bezugnahme auf 2 näher beschriebenen Gebrauchsposition ist die Armlehne 28 bezogen auf die Höhenrichtung 12, 14 ferner in der unteren Hälfte 38, vorzugsweise in dem unteren Drittel 40 der Rückenlehne 20 angeordnet.
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Dank der speziellen Anordnung der Armlehne 28 in der Nichtgebrauchsposition von 1 wird die Ausbreitung eines im Bereich der Querseite 24 angeordneten, in die Rückenlehne 20 integrierten Seitenairbags im Crashfall nicht behindert, wobei die zumindest teilweise in der Vertiefung 36 angeordnete Armlehne 28 ferner platzsparend verstaut ist und als Lordosenstütze dienen kann, wie dies später unter Bezugnahme auf die 3 und 4 erläutert wird.
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Sollte der Benutzer des Kraftfahrzeugsitzes 2 eine Möglichkeit zur Abstützung seines Armes benötigen, so kann die Armlehne 28 unter Freigabe der Vertiefung 36 von der in 1 gezeigten Nichtgebrauchsposition um die erste Schwenkachse 32 in die in 2 gezeigte Gebrauchsposition verschwenkt werden, wie dies anhand des Pfeils 42 in 2 angedeutet ist. Dabei erfolgt das Verschwenken um die erste Schwenkachse 32 im Wesentlichen in einer horizontalen Ebene, wobei die Armlehne 28 durch das Verschwenken zumindest im Bereich seines der Schwenkachse 32 abgewandten freien Endes in Querrichtung 8 versetzt wird. Wie aus 2 ersichtlich, steht die Armlehne 28 in der Gebrauchsposition in Querrichtung 8 über die Querseite 24 der Rückenlehne 20 hervor, so dass die Sitzfläche 18 des Sitzteils 16 nur unwesentlich oder gar nicht mehr in Höhenrichtung 12, 14 durch die Armlehne 28 verdeckt wird. Dank der in Querrichtung 8 gegenüber der Mitte 34 versetzten ersten Schwenkachse 32 bleibt die Sitzfläche 18 des Sitzteils 16 in der Gebrauchsposition der Armlehne 28 größtenteils oder gänzlich nutzbar, während die Armlehne 28 in der Gebrauchsposition eine seitliche Armlehne ausbildet.
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Um die Neigung der in der Gebrauchsposition befindlichen Armlehne 28 in Höhenrichtung 12, 14 verändern und gegebenenfalls an eine geänderte Neigung der Rückenlehne 20 in Sitzrichtung 4 bzw. Richtung 6 anpassen zu können, ist die Armlehne 28 ferner derart ausgebildet, dass diese zumindest in der Gebrauchsposition von 2 um eine sich in Querrichtung 8, 10 erstreckende zweite Schwenkachse 44 verschwenkt werden kann, wie dies anhand der Pfeile 46 in 2 dargestellt ist.
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3 zeigt eine Seitenansicht des Kraftfahrzeugsitzes 2 von 1. Wie aus 3 ersichtlich, ist die Armlehne 28 in der Nichtgebrauchsposition innerhalb der Vertiefung 36 bündig mit der Stützfläche 22 der Rückenlehne 20 angeordnet. Alternativ kann die Armlehne 28 jedoch auch einen Armlehnenabschnitt 48 aufweisen, der in der Nichtgebrauchsposition der Armlehne 28 in Sitzrichtung 4 über die Stützfläche 22 hervorsteht, wie dies in 4 gezeigt ist. In beiden gezeigten Ausführungsformen kann die Armlehne 28 in der Nichtgebrauchsposition als Lordosenstütze zur Abstützung des Lendenwirbelbereichs des Fahrzeuginsassen dienen, wobei die Armlehne 28 in der Ausführungsform nach 3 härter ausgebildet sein sollte, als die die Armlehne 28 in der Vertiefung 36 umgebende Stützfläche 22, was bei der Ausführungsform nach 4 nicht unbedingt erforderlich ist.
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Es ist bei der Armlehne 28 ferner bevorzugt, wenn deren Härte oder/und Volumen verändert werden kann. So ist in den 3 und 4 beispielsweise eine Veränderung bzw. Vergrößerung des Volumens der Armlehne 28 in der Nichtgebrauchsposition anhand jeweils einer gestrichelten Linie angedeutet. Wie aus den beiden Figuren ersichtlich, kann durch die Volumenveränderung der Armlehne 28 in der Nichtgebrauchsposition die Ausdehnung der Armlehne 28 (3) bzw. die Ausdehnung des Armlehnenabschnitts 48 in Sitzrichtung 4 verändert werden, um die in der Nichtgebrauchsposition als Lordosenstütze fungierende Armlehne 28 an den jeweiligen Fahrzeuginsassen bzw. dessen Komfortwünsche anpassen zu können. Um eine Härte oder/und Volumenänderung der Armlehne 28 zu erreichen, ist es bevorzugt, wenn eine aufblasbare, evakuierbare oder/und belüftbare Hülle an oder in der Armlehne 28 vorgesehen ist, auf deren Darstellung in den 3 und 4 jedoch verzichtet wurde. Hierbei ist es ferner von Vorteil, wenn die genannte aufblasbare, evakuierbare oder/und belüftbare Hülle zum Zwecke der Volumenänderung elastisch, also beispielsweise in der Art eines Luftballons, ausgebildet ist.
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Wenngleich in den 1 bis 4 lediglich ein Kraftfahrzeugsitz 2 in Form eines Einzelsitzes gezeigt ist, so kann der Kraftfahrzeugsitz 2 gemäß der Erfindung ebenso als Sitzbank für zwei oder mehr Fahrzeuginsassen ausgebildet sein.
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Bezugszeichenliste
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- 2
- Kraftfahrzeug
- 4
- Sitzrichtung
- 6
- Richtung
- 8
- Querrichtung
- 10
- Querrichtung
- 12
- Höhenrichtung
- 14
- Höhenrichtung
- 16
- Sitzteil
- 18
- Sitzfläche
- 20
- Rückenlehne
- 22
- Stützfläche
- 24
- Querseite
- 26
- Lehnenschwenkachse
- 28
- Armlehne
- 30
- Längsachse
- 32
- erste Schwenkachse
- 34
- Mitte
- 36
- Vertiefung
- 38
- untere Hälfte
- 40
- unteres Drittel
- 42
- Pfeil
- 44
- zweite Schwenkachse
- 46
- Pfeile
- 48
- Armlehnenabschnitt