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Die Erfindung betrifft ein Tragsystem mit einer ballistischen Schutzweste mit einem Front- und einem Rückenteil gemäß dem Oberbegriff von Anspruch 1 und Anspruch 35.
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Ballistische Schutzwesten sind aus dem allgemeinen Stand der Technik bekannt. Am Körper zu tragende Schutzwesten bzw. gepanzerte oder geschossabhaltende Kleidungsstück werden üblicherweise beim Militär und der Polizei verwendet, um Personen gegen Angriffe mit Stichwaffen oder Geschossen zu schützen.
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Zur Gewährleistung eines ballistischen Schutzes weisen die am Körper zu tragenden Schutzwesten im Regelfall einen aus mehreren Lagen zusammengesetzten, geschosshemmenden Verbund auf. Unterschieden wird dabei im Wesentlichen zwischen sogenannten soft-/weichballistischen und hartballistischen Schutzpaketen. In der Softballistik/Weichballistik setzt sich der geschosshemmende Verbund aus textilen Werkstoffen zusammen. Der soft-/weichballistische Verbund beinhaltet keine zusätzlichen Stahlplatten, Keramikplatten, Polyethylenplatten oder Platten aus anderen Materialien, um die auftreffenden Geschosse zu stoppen. Dies unterscheidet den soft-/weichballistischen Verbund von einem hartballistischen Verbund, bei dem zumindest eine der vorgenannten Platten eingesetzt wird.
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Softballistisch ausgebildete Front- und Rückenteile können gegebenenfalls durch entsprechende Einlagen oder eine geeignete Gestaltung auch einen Stichschutz aufweisen.
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Hartballistische, geschosshemmende Verbunde bieten im Unterschied zur Softballistik auch gegenüber Geschossen mit sehr hoher Geschwindigkeit und/oder mit sehr harten Kernen oder Geschossmänteln, beispielsweise Langkerngeschossen, einen geeigneten Schutz. Hierzu werden starre Verbundplatten, angepasst an den zu schützenden Bereich, in unterschiedlicher Größe und Form verwendet.
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Die bekannten ballistischen Schutzwesten weisen im Regelfall ein Front- und ein Rückenteil auf, welche einen Schutz gegen Stichwaffen und/oder gegen Schusswaffen bieten sollen.
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Ein gattungsgemäßes Tragsystem ist aus der
EP 2 052 632 A1 bekannt. Das Tragsystem besteht dabei im Wesentlichen aus drei Komponenten, nämlich erstens einer ballistischen Schutzweste mit einem Front- und einem Rückenteil und Mitteln zur Befestigung an einem menschlichen Oberkörper. Zweitens weist das Tragsystem einen Hüftgurt auf, welcher um eine Hüfte eines Menschen angeordnet werden kann, und drittens weist das Tragsystem zwei seitliche Abstützungen auf, welche den Hüftgurt mit dem hinteren schildförmigen Bereich der ballistischen Schutzweste, d. h. deren Rückenteil, verbindet. Im Rückenteil der ballistischen Schutzweste können elektronische Komponenten, z. B. ein Funkgerät, integriert sein.
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Der aus der gattungsgemäßen Schrift bekannte Hüftgurt mit den seitlichen Abstützungen erleichtert das Tragen einer Schutzweste, ohne die Bewegungsfreiheit des Trägers über Gebühr zu beschränken. Ferner kann die seitliche Abstützung bei Bedarf so gestaltet sein, dass diese eine relative Bewegung, die ein Mensch während des Gehens zwischen Hüfte und Oberkörper erzeugt, in einen elektrischen Strom umwandelt. Hierzu wird auch auf die
EP 1 994 841 A1 verwiesen, welche eine derartige Ausgestaltung schützt.
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Die aus der
EP 2 052 632 A1 bekannte Schutzweste in Kombination mit dem Hüftgürtel hat sich als besonders geeignet für militärische und polizeiliche Einsätze und Anwendungen herausgestellt.
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Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, das aus dem Stand der Technik bekannte Tragsystem mit einer ballistischen Schutzweste und einem Hüftgurt weiter zu verbessern.
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Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe durch Anspruch 1 gelöst.
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Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe auch durch Anspruch 35 gelöst.
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Dadurch, dass die ballistische Schutzweste eine Kupplung aufweist, um an der Rückseite des Rückenteils der ballistischen Schutzweste eine Trageinrichtung lösbar anzubringen, wird ein vorteilhafter modularer Aufbau erreicht, der es ermöglicht, dass die ballistische Schutzweste je nach Einsatzfall mit weiteren Komponenten ergänzt werden kann. Das modulare Tragsystem weist somit ein Grundelement auf, bei dem es sich um die ballistische Schutzweste handelt, welches je nach Bedarf mit einer beliebig gestalteten Trageinrichtung kombiniert werden kann. Die an die ballistische Schutzweste ankoppelbare Trageinrichtung kann dabei selbst aus mehreren Modulen zusammensetzbar sein, die jeweils einzeln oder gemeinsam an die ballistische Schutzweste angekoppelt werden.
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Bei der Trageinrichtung kann es sich beispielsweise um einen sogenannten ”elektronischen Rücken” handeln. Hierunter wird ein Gehäuse verstanden, das insbesondere für militärische Anwendungen in seinem Innenraum mit elektronischen Komponenten und elektronischen Geräten versehen ist.
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Ferner kann es sich bei der Trageinrichtung um einen Rucksack oder eine beliebige Vorrichtung zum Tragen von Lasten handeln. Vorzugsweise ist hierfür ein Rahmen vorgesehen, der einerseits über entsprechende Kupplungsteile verfügt, mit deren Hilfe der Rahmen an die Rückseite der ballistischen Schutzweste angekuppelt werden kann und andererseits geeignete Mittel aufweist, damit an dem Rahmen wenigstens ein Rucksack und/oder wenigstens ein Gepäckstück befestigt werden kann. Ferner kann der Rahmen derart gestaltet sein, dass eine Tragelade bzw. eine im Wesentlichen horizontal verlaufende Gepäckauflage befestigt werden kann.
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Die am Hüftgurt vorgesehene wenigstens eine seitliche Abstützung ist (gemäß Anspruch 1) an der Trageinrichtung anbringbar. Die Trageinrichtung ist somit einerseits über die Kupplung der ballistischen Schutzweste an der Rückseite des Rückenteils angekuppelt und andererseits über die seitliche Abstützung an dem Hüftgurt. Dadurch wird eine stabile und sichere Anordnung der Trageinrichtung realisiert. Ferner wird das Gewicht der Trageinrichtung durch die seitliche Abstützung in den Bereich einer menschlichen Hüfte umgeleitet, so dass der Oberkörper, insbesondere der Rücken und die Schulter des Trägers, entlastet wird. Gemäß dem Stand der Technik war vorgesehen, dass die seitliche Abstützung den Hüftgurt unmittelbar mit der ballistischen Schutzweste, genauer mit dem hinteren schildförmigen Teil der ballistischen Schutzweste, verbindet. Der Erfinder hat erkannt, dass es zur Ableitung der Gewichtskräfte der Trageinrichtung und um ein möglichst stabiles Tragsystem zu realisieren, vorteilhaft ist, die erfindungsgemäß angekoppelte Trageinrichtung direkt über die seitlichen Abstützungen mit dem Hüftgurt zu verbinden.
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Erfindungsgemäß kann ferner vorgesehen sein, dass die Trageinrichtung über die Kupplung drehbeweglich mit der ballistischen Schutzweste verbunden ist, so dass die Trageinrichtung wenigstens innerhalb eines Winkelbereichs um eine im Wesentlichen senkrecht zu der Ebene des Rückenteils stehende Achse drehbar ist.
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Der Erfinder hat erkannt, dass eine drehbewegliche Verbindung der Trageinrichtung an der ballistischen Schutzweste in Kombination mit den seitlichen Abstützungen, die die Trageinrichtung mit dem Hüftgurt verbinden, besonders geeignet ist, eine hohe Beweglichkeit des Trägers zu gewährleisten. Die erfindungsgemäße Lösung ermöglicht somit ein gewichtsoptimiertes Tragen des Tragsystems, ohne die Beweglichkeit des Trägers unnötig einzuschränken.
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Vorzugsweise kann die Kupplung derart gestaltet sein, dass eine Drehbewegung jedoch keine Schwenkbewegung (Neigung der Ebene des Rückenteils zu der parallel verlaufenden Ebene der Trageinrichtung) möglich ist.
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Vorzugsweise ist die seitliche Abstützung um wenigstens zwei Achsen verschwenkbar mit der Trageinrichtung und dem Hüftgurt verbunden. Dadurch wird eine hohe Beweglichkeit gewährleistet. Eine derart verschwenkbare Verbindung kann grundsätzlich auch über ein Kugelgelenk erreicht werden. Der Erfinder hat jedoch erkannt, dass die Ausbildung von Scharnieren vorliegend geeigneter ist, da diese ein Verschwenken um einen größeren Winkelbereich zulassen. Dabei können zur Anbindung der seitlichen Abstützung an der Trageinrichtung bzw. an dem Hüftgurt jeweils zwei Scharniere so eingesetzt bzw. kombiniert werden, dass eine Drehbewegung um eine horizontale und um eine vertikale Achse möglich ist. Die horizontale Achse steht vorzugsweise senkrecht zur vertikalen Achse und ist so ausgerichtet, dass diese im Wesentlichen parallel zu einer gedachten, seitlich durch einen menschlichen Körper verlaufenden Achse verläuft.
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Von Vorteil ist es, wenn zwei seitliche Abstützungen vorgesehen sind, die von zwei gegenüberliegenden Seitenteilen des Hüftgurts zu der Trageinrichtung führen und dort befestigt sind. Unter ”Seitenteilen” bzw. ”seitlich” wird dabei verstanden, dass sich diese links und rechts vom Körper eines Menschen befinden, wenn das Tragsystem in der dafür vorgesehenen Weise von einem Menschen getragen wird.
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Erfindungsgemäß kann ferner eine erste Fernauslöseeinrichtung zum Öffnen der Kupplung vorgesehen sein, um die Trageinrichtung von der ballistischen Schutzweste zu lösen. Dabei kann die Fernauslöseeinrichtung mechanisch mit der Kupplung verbunden sein und derart verlaufen, dass ein Bedienelement der Fernauslöseeinrichtung über der Oberseite (Schulter) oder vor der Vorderseite (Brust) eines menschlichen Oberkörpers angeordnet ist, wenn das Tragsystem korrekt getragen wird.
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Durch die Fernauslöseeinrichtung ist es dem Träger möglich, die Trageinrichtung einfach und schnell zu lösen. Dies kann insbesondere für militärische Anwendungen im Gefahrenfall von besonderer Bedeutung sein, wenn der Träger sich von seiner derzeitigen Position schnell zu entfernen hat.
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Vorzugsweise kann die Kupplung und die damit zusammenarbeitende Fernauslöseeinrichtung so gestaltet sein, dass die Fernauslöseeinrichtung einen Verschluss der Kupplung öffnet, so dass die eingekuppelte Trageinrichtung vorzugsweise nach unten und somit unterstützt durch die Gewichtskraft der Trageinrichtung, aus der Kupplung herausfällt.
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Von Vorteil ist es, wenn die seitliche Abstützung aus zwei vorzugsweise stabförmig ausgebildeten Stützelementen gebildet ist. Dabei kann vorzugsweise ein erstes Stützelement von dem Hüftgurt direkt zu der Trageeinrichtung führen und dort an entsprechend geeigneten Aufnahmegliedern befestigt werden. Das zweite Stützelement kann dabei vorzugsweise vertikal versetzt zu dem ersten stabförmigen Stützelement an der Trageinrichtung angeordnet sein. Das von der Trageinrichtung abgewandte Ende des zweiten Stützelements ist vorzugsweise nicht direkt an dem Hüftgurt, sondern über ein Verbindungsglied auf dem ersten Stützelement befestigt bzw. angebracht. Das Verbindungsglied ist dabei vorzugsweise axial verschieblich auf dem ersten Stützelement angeordnet, so dass dessen Position in Abhängigkeit des Körperbaus des Trägers verändert werden kann. Von Vorteil ist dabei des weiteren, dass die seitliche Abstützung am Hüftgurt nur an einem Befestigungspunkt angreift. Dies vereinfacht die Einleitung der Gewichtskräfte der Trageinrichtung. Ferner ist es von Vorteil, dass die beiden Stützelemente vertikal versetzt zueinander an Aufnahmegliedern der Trageinrichtung angreifen. Dadurch wird die Trageinrichtung besonders gut stabilisiert. Demgegenüber hätte ein Angreifen der Stützelemente nur an einem Aufnahmeglied der Trageinrichtung den Nachteil, dass Drehmomente auftreten könnten, wodurch das Aufnahmeglied an der Trageinrichtung entsprechend belastet wird.
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Von Vorteil ist es, wenn die seitliche Abstützung eine Stab-/Rohrkombination aufweist, so dass die relative Bewegung, die ein Mensch während des Gehens zwischen Hüfte und Oberkörper erzeugt, zu einer Bewegung des Stabs in dem Rohr führt, wobei die Stab-/Rohrkombination so beschaffen ist, dass eine Bewegung des Stabs im Rohr einen elektrischen Strom erzeugt. Hierzu wird auf die aus der
EP 1 994 841 A1 bekannte Lösung verwiesen.
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Für das erfindungsgemäße Tragsystem ist es selbstverständlich jedoch nicht notwendig, dass die seitliche Abstützung eine Stab-/Rohrkombination aufweist, die zur Stromerzeugung eingesetzt wird. Allerdings bietet sich eine derartige Ausgestaltung vorzugsweise an, wenn die Trageinrichtung ein mit elektronischen Komponenten versehenes Gehäuse, den sogenannten ”elektronischen Rücken”, aufweist. Eine Energieerzeugung kann jedoch auch für andere elektrische Geräte und Komponenten verwendet werden, die der Träger des Tragsystems mit sich führt.
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Von Vorteil ist es, wenn die seitliche Abstützung über Dämpfungselemente, beispielsweise Federelemente, verfügt. Dies bietet sich insbesondere dann an, wenn die seitliche Abstützung zwei vorzugsweise stabförmige Stützelemente aufweist.
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Von Vorteil ist es, wenn die Trageinrichtung wenigstens ein erstes Modul aufweist, welches über die Kupplung mit der ballistischen Schutzweste direkt verbunden ist. Das erste Modul kann dabei eine Kupplung aufweisen, um an der Rückseite des ersten Moduls ein zweites Modul lösbar anzukuppeln. Die Kupplung zur Befestigung des zweiten Moduls an der Rückseite des ersten Moduls kann vorzugsweise eine Zapfenverbindung sein.
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Von Vorteil ist es, wenn das zweite Modul mit dem ersten Modul verdrehfest verbunden ist. Vorzugsweise weist das zweite Modul einen Rahmen auf, der das erste Modul an dessen Außenumfang wenigstens teilweise formschlüssig umfasst. Daraus ergibt sich eine besonders stabile und insbesondere auch verdrehfeste Verbindung zwischen dem ersten und dem zweiten Modul.
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Erfindungsgemäß kann ferner vorgesehen sein, dass das zweite Modul hakenförmige Verbindungselemente aufweist, die in korrespondierende, vorzugsweise stiftförmige Verbindungselemente des ersten Moduls einhängbar sind.
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In einer Ausgestaltung der Erfindung kann ferner vorgesehen sein, dass der Rahmen Verzurrösen, Haken, Durchbrüche oder dergleichen aufweist, damit vorzugsweise Lasten einfach an dem Rahmen angeordnet werden können. Bei den Lasten kann es sich beispielsweise um wenigstens einen Rucksack und/oder wenigstens ein Gepäckstück handeln.
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Von Vorteil ist es, wenn an der Oberseite des Rahmens ein Verlängerungsbügel lösbar angeordnet ist. Dies kann beispielsweise durch Einstecken in entsprechende Öffnungen des Rahmens erfolgen.
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Erfindungsgemäß kann ein zweite Fernauslöseeinrichtung zum Öffnen der Kupplung zwischen dem ersten und dem zweiten Modul vorgesehen sein, um das zweite Modul von dem ersten Modul zu lösen. Die zweite Fernauslöseeinrichtung kann analog zu der ersten Fernauslöseeinrichtung mechanisch mit der Kupplung des ersten Moduls verbunden sein und derart verlaufen, dass ein Bedienelement der zweiten Fernauslöseeinrichtung über der Oberseite oder vor der Vorderseite eines menschlichen Körpers angeordnet ist, wenn das Tragsystem korrekt getragen wird.
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Durch die zweite Fernauslöseeinrichtung kann somit das zweite Modul bei Bedarf schnell vom ersten Modul gelöst werden. Dies erleichtert die Handhabung und kann von Vorteil sein, wenn der Träger des Tragsystems schnell Gewicht abwerfen muss.
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Von Vorteil ist es, wenn das erste Modul ein Gehäuse ist, in welchem elektronische Komponenten und/oder elektronische Geräte aufgenommen sind. Ferner ist es von Vorteil, wenn das zweite Modul ein Rahmen ist, an dem wenigstens ein Rucksack und/oder wenigstens ein Gepäckstück angebracht ist.
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Erfindungsgemäß kann vorgesehen sein, dass Kupplungsteile des zweiten Moduls, die zur Ankupplung an die Kupplung des ersten Moduls ausgebildet sind, auch zur Ankupplung an die Kupplung der ballistischen Schutzweste ausgebildet sind. Alternativ dazu kann auch vorgesehen sein, dass das zweite Modul Kupplungsteile zur Anbindung an die Kupplung des ersten Moduls und hiervon unterschiedliche Kupplungsteile zur Anbindung an die Kupplung der ballistischen Schutzweste aufweist, wobei das zweite Modul vorzugsweise eine Aufnahme aufweist, in die das jeweils benötigte Kupplungsteil einsetzbar ist. Die Aufnahme kann hierzu vorzugsweise eine Schnappverbindung oder dergleichen aufweisen.
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Durch beide Alternativen ist es möglich, das Tragsystem flexibel bzw. modular einzusetzen. Bei Bedarf kann somit lediglich das Gehäuse mit den elektronischen Bauteilen oder der Rahmen zum Tragen von Lasten an der Schutzweste angekoppelt werden. Insofern beide Module benötigt werden, kann vorzugsweise zunächst das Gehäuse mit den elektronischen Bauteilen an der Schutzweste und anschließend auf dem Rücken des Gehäuses der Rahmen zum Tragen der Lasten angekuppelt werden.
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Von Vorteil ist es, wenn der Rahmen Aufnahmeglieder aufweist, an denen die am Hüftgurt vorgesehenen seitlichen Abstützungen anbringbar sind. Vorzugsweise entsprechend die Aufnahmeglieder des Rahmens den Aufnahmegliedern, die vorzugsweise seitlich am Gehäuse für die elektronischen Komponenten angeordnet sind. Dadurch kann die seitliche Abstützung im Bedarfsfall einfach von dem Gehäuse gelöst und an dem Rahmen angebracht werden, falls der Rahmen ohne das Gehäuse eingesetzt werden soll.
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Von Vorteil ist es, wenn die ballistische Schutzweste am Front- und/oder Rückenteil softballistisch ausgebildet ist. Vorzugsweise ist die ballistische Schutzweste sowohl am Front- als auch am Rückenteil softballistisch ausgebildet. Hierzu sind aus dem Stand der Technik entsprechende Gestaltungen bekannt. Besonders eignet sich der Einsatz von sogenannten Kompositwerkstoffen. Die softballistische Ausgestaltung der Schutzweste kann vorzugsweise dadurch erfolgen, dass die Schutzweste mehrere Lagen eines textilen Werkstoffs, vorzugsweise Aramid, zum Beispiel aromatische Polyamidfasern, aufweist. Anstelle von Aramid sind aus dem allgemeinen Stand der Technik weitere Lagen bekannt, die sich zur Ausbildung eines softballistischen Verbunds eignen. Alternativ oder vorzugsweise ergänzend zu einer softballistischen Ausgestaltung kann die ballistische Schutzweste an ihrem Front- und/oder Rückenteil mit hartballistischen Einlagen versehen sein. Die hartballistischen Einlagen können dabei dauerhaft integriert oder über entsprechend geeignete Einschübe bei Bedarf eingesetzt und später wieder entnommen werden. Die hartballistische Einlage kann eine starre, geschosshemmende Platte aufweisen bzw. als solche ausgebildet sein. Die Platte kann aus Keramik, vorzugsweise einem Hochleistungskeramik, Polymeren, Polyethylenen, Metallen oder einer Kombination der vorgenannten Materialen gebildet sein. Besonders eignet sich hierfür Borcarbid. Die hartballistischen Einlagen können vorzugsweise mit einem oder mehreren Lagen eines Gewebes, vorzugsweise Aramid, verbunden sein. Das Gewebe kann vorzugsweise mittels einer Klebefolie oder Klebern mit der hartballistischen Platte unter Einwirkung von Druck und Temperatur fest, unlösbar und starr verbunden werden.
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In einer Ausgestaltung der Erfindung kann die Schutzweste mit Belüftungskanälen versehen sein, durch die vorzugsweise unter Verwendung eines Ventilators Luft gepumpt oder abgesaugt werden kann. Derartige Kanäle sind aus der
EP 2 016 843 A1 bekannt.
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Das gemäß Anspruch 35 beanspruchte, Tragsystem weist eine ballistische Schutzweste mit einem Front- und Rückenteil und Mitteln zur Befestigung an einem menschlichen Oberkörper auf. Ferner ist ein Hüftgurt vorgesehen, an welchem wenigsten eine seitliche Abstützung vorgesehen/angebracht ist. Das nach Anspruch 35 erfindungsgemäß vorgesehene Tragsystem soll dabei wenigstens ein flaches, in Höhe und Breite wenigstens annähernd dem Rückenteil der Schutzweste angepasstes Gehäuse aufweisen, in dessen Innenraum elektronische Komponenten und/oder elektronische Geräte angeordnet sind. Ferner soll das Tragsystem wenigstens einen Rahmen zum Tragen von Lasten aufweisen, dessen Höhe und Breite wenigstens annähernd dem Gehäuse zur Aufnahme der elektronischen Geräte entspricht. Ferner sollen das Gehäuse und der Rahmen nach Anspruch 35 Aufnahmeglieder aufweisen, an denen die am Hüftgurt vorgesehene seitliche Abstützung anbringbar ist. Die Schutzweste, das Gehäuse und der Rahmen sollen derart ausgebildet sein, dass das Gehäuse und der Rahmen jeweils direkt an die Rückseite der Schutzweste ankoppelbar sind. Ferner soll das Gehäuse und der Rahmen zueinander derart ausgebildet sein, dass der Rahmen alternativ auch an die Rückseite des Gehäuses angekoppelt werden kann.
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Anspruch 35 betrifft somit ein besonders vorteilhaftes modular aufgebautes Tragsystem, dessen Basis eine ballistische Schutzweste und ein Hüftgurt mit seitlichen Abstützungen ist.
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Ein vorteilhafter Rahmen zum Tragen von Lasten für ein Tragsystem ergibt sich aus Anspruch 33. Ein vorteilhaftes Gehäuse mit einem Innenraum, in dem elektronische Komponenten und/oder elektronische Geräte angeordnet sind, zur Verwendung als erstes Modul für ein Tragsystem ergibt sich aus Anspruch 34.
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Vorteilhafte Ausgestaltungen und Weiterbildungen der Erfindung ergeben sich aus den weiteren abhängigen Ansprüchen. Nachfolgend ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindung prinzipmäßig dargestellt.
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Es zeigt:
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1 eine perspektivische Darstellung von vorne auf eine ballistische Schutzweste, die von einem menschlichen Oberkörper getragen wird;
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2 eine perspektivische Darstellung von vorne auf einen Hüftgurt, welcher über zwei seitliche Abstützungen mit einem Gehäuse zur Aufnahme elektronischer Komponenten verbunden ist;
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3 eine Seitenansicht zur Verdeutlichung des Prinzips des modularen Aufbaus mit einer Schutzweste, einem Hüftgurt mit zwei seitlichen Abstützungen, einem Gehäuse zur Aufnahme elektronischer Komponenten und einem Rahmen zum Tragen von Lasten, an dem ein Rucksack angeordnet ist;
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4 eine Darstellung gemäß 3, wobei der Hüftgurt im Bereich einer Hüfte eines menschlichen Oberkörpers angeordnet und das Gehäuse an die Schutzweste und den Hüftgurt angekoppelt ist;
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5 eine perspektivische Ansicht von vorne auf den Rahmen zum Tragen von Lasten, an dem ein Rucksack befestigt ist;
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6 eine Seitenansicht zur Verdeutlichung der Möglichkeit, den Hüftgurt mit den seitlichen Abstützungen an dem Rahmen zum Tragen von Lasten anzuordnen;
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7 eine perspektivische Darstellung von hinten auf das Tragsystem, wobei ein Rahmen zum Tragen von Lasten direkt, ohne Zwischenschaltung eines Gehäuses, an die Rückseite einer ballistischen Schutzweste angekoppelt ist, wobei an dem Rahmen zum Tragen von Lasten zwei Rucksäcke angebracht sind;
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8 eine Darstellung gemäß 7, wobei an dem Rahmen eine im Wesentlichen horizontal verlaufende Gepäckauflage angebracht ist, auf der zwei Gepäckstücke aufgelegt und befestigt sind;
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9 eine perspektivische Ansicht auf den Rahmen mit einer schwenkbaren Gepäckauflage;
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10 eine prinzipmäßige Darstellung einer Kupplung der ballistischen Schutzweste, in die ein Kupplungsteil des Gehäuses eingekuppelt wird;
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11 eine Darstellung einer alternativen Ausgestaltung der seitlichen Abstützung mit einer Längenverstellung;
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12 eine Darstellung einer Alternative zur Ankopplung der seitlichen Abstützung über einen Schnellverschluss an dem Hüftgurt; und
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13 der in 12 dargestellte Schnellverschluss zur Anbindung der seitlichen Abstützung an einem Hüftgurt in einer Einzeldarstellung.
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1 zeigt eine ballistische Schutzweste 1 mit einem Frontteil 2 und einem Rückenteil 3 (in 3 näher dargestellt). Vorgesehen sind Mittel 4, 5 zur Befestigung an einem menschlichen Oberkörper. Im Ausführungsbeispiel sind die Mittel zur Befestigung der ballistischen Schutzweste 1 an einem menschlichen Oberkörper durch Träger 4 bzw. textile Bänder, ausgebildet, die beidseits des Halses über die Schulter des Trägers verlaufen und in Klick- oder Schnappverschlüssen 6 enden, um das Rückenteil 3 mit dem Frontteil 2 zu verbinden. Die Schnappverschlüsse 6 sind dabei im Bereich des Frontteils 2 angeordnet, so dass diese vom Träger des Tragsystems einfach geöffnet und geschlossen werden können.
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Ferner sind ergänzend elastische Verbindungen vorgesehen, die das Frontteil 2 mit dem Rückenteil 3 an beiden Seiten des menschlichen Körpers verbinden. Im Ausführungsbeispiel sind die Mittel dabei in Form von Stoffsegeln 5 bzw. Stofflappen ausgebildet, welche jeweils vom Frontteil 2 bzw. Rückenteil 3 ausgehen und im Bereich der Seite eines Menschen über einen Klettverschluss 7 miteinander verbunden sind.
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Die im Ausführungsbeispiel dargestellte ballistische Schutzweste 1 ist softballistisch ausgebildet. Dabei ist sowohl das Frontteil 2 als auch das Rückenteil 3 softballistisch ausgebildet. Hierfür eignen sich insbesondere Kompositmaterialien. Vorzugsweise werden hierfür Aramidlagen eingesetzt. Ergänzend kann im Ausführungsbeispiel ferner vorgesehen sein, dass das Frontteil 2 und das Rückenteil 3 über nicht näher dargestellte hartballistische Einlagen verfügt, die in Taschen bzw. Einschübe der Schutzweste 1 eingeschoben werden können und die geeignet sind, auch Langkerngeschossen standzuhalten. Als hartballistische Einlagen eignen sich besonders Keramikplatten oder Stahlplatten.
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2 zeigt einen Hüftgurt 8, an dem zwei seitliche Abstützungen 9 vorgesehen bzw. angebracht sind. Der dargestellte Hüftgurt 8 verfügt über zwei Einstellungsmöglichkeiten, mit denen die Länge des Hüftgurts 8 variiert und somit an den Hüftumfang des Trägers angepasst werden kann. Eine Einstellungsmöglichkeit ist an der Rückseite des Hüftgurts 8 realisiert, die andere durch einen Verschluss 10 an der Vorderseite. An beiden Seitenteilen des Hüftgurts 8 sind seitliche Abstützungen 9 angeordnet. Unter ”Seitenteilen” bzw. ”seitlich” ist dabei zu verstehen, dass sich die seitlichen Abstützungen 9 links und rechts vom Körper eines Menschen befinden, wenn das Tragsystem korrekt getragen wird.
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In dem in 2 dargestellten Ausführungsbeispiel sind die seitlichen Abstützungen 9 mit einem Ende am Hüftgurt 8 und mit dem anderen Ende an einer Trageinrichtung 14 befestigt. Die Trageinrichtung 14 weist dabei ein erstes Modul 11 auf, an dem das von dem Hüftgurt 8 abgewandte Ende der seitlichen Abstützung 9 befestigt ist. Das erste Modul 11 bildet im Ausführungsbeispiel einen Teil der Trageinrichtung 14. In einer Ausgestaltung könnte das erste Modul 11 auch das einzige Teil der Trageinrichtung 14 sein. Bei dem ersten Modul 11 handelt es sich in 2 um ein Gehäuse, in dessen Innenraum in nicht näher dargestellter Weise elektronische Komponenten und/oder elektronische Geräte aufgenommen sind. Von den aufgenommenen elektronischen Geräten ist in 2 nur eine Antenne 12 eines Funkgerätes zu erkennen, welche an der Oberseite des Gehäuses 11 über dieses hinaus ragt.
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Das Gehäuse 11 ist flach ausgebildet und weist eine Höhe und eine Breite auf, die wenigstens annähernd an die Höhe und die Breite des Rückenteils 3 der ballistischen Schutzweste 1 angepasst ist.
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Wie ferner aus 2 ersichtlich ist, weisen die seitlichen Abstützungen 9 jeweils ein erstes stabförmiges Stützelemente 13 auf, welches von dem Hüftgurt 8 zu dem Gehäuse 11 führt.
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Das Gehäuse 11 (bzw. allgemein die Trageinrichtung 14) weist Aufnahmeglieder 15 auf, an denen ein Ende des ersten Stützelements 13 mit dem Gehäuse 11 verbunden werden kann. Die Aufnahmeglieder 15 sind dabei derart ausgebildet, dass diese gemeinsam mit einem Verbindungsglied 16 des ersten Stützelements 13 ein Scharnier 17a ausbilden. Das Scharnier 17a ermöglicht dabei eine Drehbewegung des ersten Stützelements 13 um eine vertikal verlaufende Achse, wenn das Tragsystem korrekt getragen wird. Dies ergibt sich besonders deutlich aus der 6.
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Ferner weist das erste Stützelement 13 ein zweites Scharnier 17b auf, welches durch das Stützelement 13 gebildet wird und das eine Drehbewegung um eine horizontale Achse ermöglicht. Die horizontale Achse steht dabei senkrecht zu der vertikalen Achse des ersten Scharniers 17a. Die horizontale Achse verläuft im Wesentlichen parallel zu einer gedachten Achse, die sich seitlich durch einen menschlichen Körper erstrecken würde. Die horizontale Achse ist dabei vorzugsweise derart ausgebildet, dass diese in etwa auf einer Geraden liegt, welche zwei an gegenüberliegenden Seiten des Gehäuses 11 ausgebildete Aufnahmeglieder 15 (für das erste Stützelement 13) verbinden würde.
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Wie sich insbesondere aus einer Zusammenschau der 2 mit der 6 ergibt, ist das Verbindungsglied 16 ein Teil des Scharniers 17a und ein Teil des Scharniers 17b.
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In nicht näher dargestellter Weise erfolgt die Anbindung des ersten Stützelements 13 an dem Hüftgurt 8 vorzugsweise ebenfalls über zwei Scharniere 17a, 17b. Diese können derart gestaltet sein wie die Scharniere 17a, 17b für die Anbindung an dem Gehäuse 11. Im Ausführungsbeispiel ist aus Gründen der einfachen Darstellung am Hüftgurt 8 an dieser Stelle nur ein einfaches Kugelgelenk dargestellt.
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Durch die Ausbildung von Scharnieren 17a, 17b kann der Hüftgurt 8 – verglichen mit einem Kugelgelenk – schnell und einfach an den Aufnahmegliedern 15 befestigt und wieder gelöst werden.
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Wie sich ferner aus 2 ergibt, weist die seitliche Abstützung 9 ein zweites stabförmiges Stützelement 18 auf, welches zu der Trageinrichtung 14 bzw. gemäß 2 zu dem Gehäuse 11 führt. Das zweite Stützelement 18 greift dabei vertikal versetzt oberhalb des ersten stabförmigen Stützelements 13 an dem Gehäuse 11 an. Das zweite Stützelement 18 ist im Ausführungsbeispiel ebenfalls über zwei Scharniere 17a, 17b schwenkbar an dem Gehäuse 11 angeordnet. Der Aufbau kann dabei dem bereits beschriebenen Aufbau entsprechen. Die Achsen des zweiten Stützelements 18 sind vorzugsweise jeweils parallel zu den Achsen ausgebildet, die sich durch die schwenkbare Befestigung des ersten Stützelements 13 ergeben.
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Das von dem Gehäuse 11 abgewandte Ende des zweiten Stützelements 18 ist über ein Verbindungsglied 19 mit dem ersten Stützelement 13 verbunden. Das Verbindungsglied 19 ist axial verschieblich auf dem ersten Stützelement 13 angebracht. Das Verbindungsglied 19 umfasst das erste Stützelement 13 im Ausführungsbeispiel außenseitig. Durch das Verbindungsglied 19 bzw. dessen axiale Verschiebbarkeit auf dem ersten Stützelement 13 kann das erfindungsgemäße Tragsystem auf unterschiedlich große Personen eingestellt werden. Die Anbindung des Endes des zweiten Stützelements 18 auf dem Verbindungsglied 19 erfolgt über ein Scharnier 20 derart, dass die Drehachse im Wesentlichen parallel zu den bereits beschriebenen horizontalen Drehachsen der Scharniere 17b verläuft.
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Zur Dämpfung weist das zweite Stützelement 2 einen Dämpfer 21 auf, der in dem in 2 dargestellten Ausführungsbeispiel als Feder, insbesondere als Spiralfeder, ausgebildet ist.
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Im Ausführungsbeispiel kann vorgesehen sein, dass eines der Stützelemente
13,
18 als Stab-/Rohrkombination ausgebildet ist, so dass die relative Bewegung, die ein Mensch während des Gehens zwischen Hüfte und Oberkörper erzeugt, zu einer Bewegung des Stabs in dem Rohr führt. Die Stab-/Rohrkombination kann dabei so beschaffen sein, dass eine Bewegung des Stabs im Rohr einen elektrischen Strom erzeugt. Dieser kann gegebenenfalls zum Laden einer Batterie bzw. zur Versorgung der in dem Gehäuse
11 angeordneten elektrischen Bauteile, insbesondere eines Funkgeräts, verwendet werden. Es handelt sich hierbei um eine optionale Ausgestaltung. Im Ausführungsbeispiel kann vorgesehen sein, dass das zweite Stützelement
18, vorzugsweise beide zweite Stützelemente
18, als Stab-/Rohrkombination zur Energieerzeugung ausgebildet sind. Zu Details wird auf die
EP 1 994 841 A1 , insbesondere deren
8 verwiesen.
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Eine Ausbildung des zweiten Stützelements 18 als Stab-/Rohrkombination eignet sich auch, ohne dass die Stab-/Rohrkombination zur Energieerzeugung ausgebildet ist. Durch die Stab-/Rohrkombination lässt sich unter Verwendung eines Dämpfers 21, so wie dies prinzipmäßig beispielsweise in 2 dargestellt ist, ein besonders geeignetes Dämpfungssystem schaffen. Dabei umgibt der Dämpfer 21, bei dem es sich beispielsweise um eine Feder handelt, ein Teilstück eines Stabs, der ober-oder, wie in 2 dargestellt, unterhalb der Feder 21 in einem Rohrstück geführt ist bzw. verläuft. Dadurch wird einerseits eine stabile Ausgestaltung des Stützelements 18 erreicht und andererseits wird eine gute Dämpfung erzielt. Vorzugsweise kann vorgesehen sein, dass das zweite Stützelement 18 teleskopierbar ist, so dass das Tragsystem einfach größenindividuell eingestellt werden kann.
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Grundsätzlich ist es auch möglich, dass beide Stützelemente 13, 18 als Stab-/Rohrkombination unter Verwendung eines geeigneten Dämpfers, vorzugsweise einer Spiralfeder, ausgebildet sind.
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In nicht näher dargestellter Weise ist es grundsätzlich auch möglich, dass die seitliche Abstützung 9 über mehr als zwei Stützelemente verfügt.
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Zur Anbindung der seitlichen Abstützung 9 an dem Hüftgurt 8, im Ausführungsbeispiel des ersten Stützelements 13, kann vorgesehen sein, dass der Hüftgurt 8 im Kontaktbereich verstärkt ist. Im Ausführungsbeispiel ist hierfür eine Verstärkungsplatte 8a vorgesehen. Aus Übersichtlichkeitsgründen ist die Verstärkungsplatte 8a verhältnismäßig groß dargestellt. Es ist jedoch vorzuziehen, dass die Verstärkungsplatte 8a möglichst geringe Abmessungen aufweist, damit die Flexibilität des Hüftgurts 8 möglichst wenig beeinträchtigt wird.
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Wie sich aus einer Zusammenschau der 1, der 2 und der 3 ergibt, weist die ballistische Schutzweste 1 eine Kupplung 22 auf, um an der Rückseite des Rückenteils 3 der ballistischen Schutzweste 1 eine Trageinrichtung 14 lösbar anzubringen. In der in den 1, 2 und 3 dargestellten Ausführungsform weist die Trageinrichtung 14, wie bereits beschrieben, ein erstes Modul 11 auf. Dieses erste Modul, das im Ausführungsbeispiel als Gehäuse 11 ausgebildet ist, wird über die in 3 dargestellte Kupplung 22 mit der ballistischen Schutzweste 1 verbunden. Das Gehäuse 11 weist ein Kupplungsteil 23 auf, welches an die Kupplung 22 angekuppelt werden kann, damit das Gehäuse 11 an der ballistischen Schutzweste 1 befestigt ist. Die Kupplung 22 und hierzu korrespondierend das Kupplungsteil 23 kann beliebig ausgestaltet sein. Vorzugsweise ist die Kupplung 22 als zentrale Kupplung ausgebildet, bei der zum Schließen lediglich ein Kupplungsteil 23 in eine Kupplung eingeführt werden muss.
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Es eignet sich besonders eine Ausgestaltung der Kupplung, so wie dies in 10 dargestellt ist. Besonders eignet es sich, wenn die Kupplung 22 einen Einführbereich bzw. einen Schleusenbereich aufweist, der sich vorzugsweise V-förmig in Richtung auf die Verriegelungsposition verjüngt. Somit kann das Kupplungsteil 23 besonders einfach in die Kupplung 22 eingeführt werden. Dies ist von besonderem Vorteil, wenn der Träger das Gehäuse 11 bzw. allgemein die Trageinrichtung 14 selbständig anbringen möchte, nachdem dieser bereits die ballistische Schutzweste 1 angelegt hat.
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10 zeigt prinzipmäßig einen möglichen Aufbau einer Kupplung 22. Dabei ist ein im Wesentlichen V-förmig gestalteter Schleusenbereich (bzw. eine selbstfindende Öffnung) vorgesehen, in den ein Kupplungsteil 23 des ersten Moduls 11 von oben eingeführt werden kann. Das Kupplungsteil 23 ist im Schleusenbereich strichliniert dargestellt. Das Kupplungsteil 23 kann im Schleusenbereich nach unten bewegt werden, bis dieses in einer Verriegelungsposition der Kupplung 22 angekommen ist. Durch das Gewicht des Moduls 11 wird diese Bewegung unterstützt. Vorzugsweise fällt das Kupplungsteil 23 selbständig in die Verriegelungsposition und ist dort gegen ein ungewolltes Entfernen gesichert. Das Kupplungsteil 23 rastet vorzugsweise in der Verriegelungsposition ein.
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Die Kupplung 22 ist im Ausführungsbeispiel derart gestaltet, dass die Trageinrichtung 14 bzw. das Gehäuse 11 über die Kupplung 22 drehbeweglich mit der ballistischen Schutzweste 1 verbunden ist. Eine Drehbewegung soll dabei derart stattfinden können, dass die Trageinrichtung 14 bzw. das Gehäuse 11 wenigstens innerhalb eines Winkelbereichs um eine im Wesentlichen senkrecht zu der Ebene des Rückenteils 3 stehende Achse drehbar ist. Dadurch lassen sich seitliche Bewegungen, insbesondere Blickbewegungen, des Trägers besonders gut ausgleichen. Dies lässt sich beispielsweise durch eine Ausgestaltung der Kupplung 22 als Zapfenverbindung erreichen.
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Wie sich ferner aus einer Zusammenschau der 1 und der 3 ergibt, ist eine erste Fernauslöseeinrichtung 24 zum Öffnen der Kupplung 22 vorgesehen, um die Trageinrichtung 14 bzw. das Gehäuse 11 von der ballistischen Schutzweste 1 zu lösen. Die Fernauslöseeinrichtung 24 kann dabei beliebig gestaltet sein. Im Ausführungsbeispiel ist vorgesehen, dass die erste Fernauslöseeinrichtung 24 mechanisch mit der Kupplung 22 verbunden ist und derart verläuft, dass ein Bedienelement 24a der ersten Fernauslöseeinrichtung 24 an der Oberseite oder der Vorderseite eines menschlichen Oberkörpers angeordnet ist, wenn das Tragsystem korrekt getragen wird.
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Wie sich aus der prinzipmäßigen Darstellung der 10 ergibt, kann in einer besonders einfachen Ausführungsform vorgesehen sein, dass die erste Fernauslösseinrichtung 24 ein unterhalb des Kupplungsteils 23 angeordnetes Teilstück 22a der Kupplung 22, welches als Verschluss ausgebildet ist, entfernt bzw. wegzieht bzw. öffnet, so dass das Kupplungsteil 23 aus der Kupplung 22 fällt und sich somit die Verbindung zwischen der Trageinrichtung 14 bzw. dem Gehäuse 11 und dem Rückenteil 3 der ballistischen Schutzweste 1 löst. Die Kupplung 22 wird vorzugsweise durch Zug geöffnet.
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Ein besonderer Vorteil des erfindungsgemäßen Tragsystems ist es, dass die Verbindung zwischen der Trageinrichtung 14 bzw. dem Gehäuse 11 und dem Körper des Trägers des Tragsystems nur über drei Punkte erfolgt. Nämlich über die Kupplung 22 und die beiden seitlichen Abstützungen 9. Die Kupplung 22 erlaubt in vorteilhafter Weise eine Drehbewegung der bereits beschriebenen Art. Ferner erlauben die seitlichen Abstützungen 9, insbesondere die zweiten Stützelemente 18, über deren Dämpfungssysteme ebenfalls eine hohe Beweglichkeit. Eine drehbewegliche Anordnung des Gehäuses 11 über die Kupplung 22 würde noch nicht den gewünschten Effekt bringen, wenn nicht auch im Bereich der Hüfte durch das Dämpfungssystem eine Beweglichkeit erlaubt wird.
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Nach dem Ankuppeln des Gehäuses 11 an die ballistischen Schutzweste 1 ergibt sich das in 4 dargestellte Bild. Wie sich aus einer Zusammenschau der 3, 4 und 5 ergibt, weist das Gehäuse 11, bei dem es sich um das erste Modul handelt, eine Kupplung 25 auf, um an der Rückseite des Gehäuses 11 ein zweites Modul 26 lösbar anzukuppeln. Die Kupplung 25 ist dabei auf der Rückseite des Gehäuses 11 ausgebildet. Bei der Kupplung 25 handelt es sich im Ausführungsbeispiel um eine Zapfenverbindung.
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Im Ausführungsbeispiel ist vorgesehen, dass das zweite Modul 26 verdrehfest mit dem ersten Modul 11 verbunden ist. Ferner handelt es sich im Ausführungsbeispiel bei dem zweiten Modul um einen Rahmen 26, der geeignet ist, Lasten zu tragen. Der Rahmen 26 zum Tragen von Lasten weist eine Höhe und eine Breite auf, welche im Wesentlichen der Höhe und der Breite des Gehäuses 11 entspricht. Im Ausführungsbeispiel ist ferner vorgesehen, dass der Rahmen 26 das Gehäuse 11 an dessen Außenumfang wenigstens teilweise formschlüssig umfasst. Hierzu kann das Gehäuse 11 im Übergangsbereich zwischen seiner Rückseite und seinen Seitenwänden einen Rücksprung 11a aufweisen (siehe 4).
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Wie sich aus den 3, 4 und 5 ferner ergibt, weist der Rahmen 26 hakenförmige Verbindungselemente 27 auf, die an stiftförmigen Verbindungselementen 28 des Gehäuses 11 einhängbar sind. Die hakenförmigen Verbindungselemente 27 und die stiftförmigen Verbindungselemente 28 sind jeweils in einem unteren Bereich des Rahmens 26 bzw. des Gehäuses 11 ausgebildet. Im Ausführungsbeispiel ist vorgesehen, dass an beiden Längsseiten des Gehäuses 11 bzw. korrespondierend an den Längsseiten des Rahmens 26 jeweils ein Verbindungselement 27, 28 ausgebildet ist. Hierdurch ergibt sich eine besonders gute, insbesondere auch verdrehfeste Verbindung zwischen den Modulen 11, 26.
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Der Rahmen 26 ist vorzugsweise aus Kunststoff, beispielsweise aus Polyamid, ausgebildet und kann mit entsprechenden Verstärkungseinlagen versehen sein.
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Der Rahmen 26 weist Verzurrösen 29 oder dergleichen auf. Die Verzurrösen 29 ermöglichen es in einfacher Weise, dass Lasten an dem Rahmen 26 angebracht werden können. Die 3, 4 und 5 zeigen, dass an dem Rahmen 26 ein Rucksack 30 angeordnet ist. Alternativ dazu können auch andere Gepäckstücke an dem Rahmen 26 angeordnet sein, so wie dies in den 7 und 8 dargestellt ist. Ferner kann an dem Rahmen 26 eine Gepäckauflage 31 angeordnet werden, so wie dies in 9 dargestellt ist. Die Gepäckauflage 31 erstreckt sich dabei vorzugsweise im Wesentlichen horizontal. Die Gepäckauflage 31 ist besonders geeignet, Gepäckstücke 32 aufzunehmen, so wie diese in 8 dargestellt sind. Mittels der Verzurrösen 29 können auch weitere sperrige Gepäckstücke, beispielsweise rohrförmige Elemente 33, wie z. B. ein Panzerabwehrsystem, verstaut werden. Hierzu kann auch vorgesehen sein, dass eine zusätzliche weitere Gepäckauflage 31 eingesetzt wird.
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Der Rahmen 26 kann an seiner Oberseite mit einem vorzugsweise lösbaren Verlängerungsbügel 34 versehen sein. Dies ist insbesondere dann vorteilhaft, wenn ein zu transportierender Rucksack 30 an der Oberseite über den Rahmen 26 übersteht. Der Rucksack 30 kann vorzugsweise eine Stulpe aufweisen, damit dieser am Verlängerungsbügel 34 befestigt werden kann. Der Verlängerungsbügel 34 ist vorzugsweise aus Fiberglas gebildet.
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Wie sich ferner aus einer Zusammenschau der 3, 4 und 5 ergibt, ist eine zweite Fernauslöseeinrichtung 35 mit einem Bedienelement 35a zum Öffnen der Kupplung 25 zwischen dem ersten Modul 11 und dem zweiten Modul 26 vorgesehen, um das zweite Modul 26, im Ausführungsbeispiel den Rahmen, von dem ersten Modul 11, im Ausführungsbeispiel dem Gehäuse, zu lösen. Die zweite Fernauslöseeinrichtung 35 kann dabei so gestaltet sein, wie dies bereits bezüglich der ersten Fernauslöseeinrichtung 24 beschrieben wurde.
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In 4 sind daher zwei Fernauslöseeinrichtungen 24, 35 dargestellt, die jeweils an einer Seite des Halses über die Schulter vorbei zur Vorderseite des Oberkörpers des Trägers verlaufen.
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Auch bei der zweiten Fernauslöseeinrichtung 35 ist vorgesehen, dass durch eine Beeinflussung der Kupplung 25 des Gehäuses 11 ein mit der Kupplung 25 zusammenwirkendes Kupplungsteil 36 des Rahmens 26 gelöst wird. Vorzugsweise derart, dass das Kupplungsteil 36 nach unten aus der Kupplung 25 herausfällt. Die hakenartigen Verbindungselemente 27 des Rahmens 26 lösen sich dabei selbständig von den stiftförmigen Verbindungselementen 28 des Gehäuses 11, wenn der Rahmen 26 aufgrund der gelösten Kupplungsverbindung eine Schwenkbewegung um die stiftförmigen Verbindungselemente 28 nach hinten durchführt. Im Notfall lässt sich somit der Rahmen 26 mit den daran befestigten Lasten schnell abwerfen.
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Im Ausführungsbeispiel ist vorgesehen, dass die Kupplung 25 einen anderen Aufbau aufweist wie die Kupplung 22. Dies kann bereits deshalb sinnvoll sein, da die Kupplung 22 eine Drehbewegung der gekuppelten Teile ermöglichen soll, während dies vorzugsweise bei der Kupplung 25 nicht der Fall ist.
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In einer alternativen Ausführungsform kann vorgesehen sein, dass das Kupplungsteil 36 so gestaltet ist, dass dieses auch zum Ankuppeln an die Kupplung 22 geeignet ist.
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Wie sich aus 5 ergibt, kann der Rahmen 26 vorzugsweise eine skelettartige Konstruktion aufweisen. D. h. vorzugsweise ist keine geschlossene Rückenfläche vorgesehen, sondern nur ein Verbund aus Streben bzw. Rippen.
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Wie sich aus einer Zusammenschau der 3, 6, 7 und 8 ergibt, kann der Rahmen 26 auch direkt auf der ballistischen Schutzweste 1 angekuppelt werden, d. h. ohne dass dazwischen ein Gehäuse 11 angeordnet ist.
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Der Rahmen 26 kann somit das erste Modul darstellen. Alle bezüglich des ersten Moduls 11 genannten Ausführungsvarianten können daher auch bei dem Rahmen 26 realisiert werden.
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Im Ausführungsbeispiel ist vorgesehen, dass, wenn der Rahmen 26 direkt an die ballistische Schutzweste 1 angekuppelt werden soll, zunächst der Hüftgurt 8 mittels der seitlichen Abstützungen 9 mit dem Rahmen verbunden wird. Der Rahmen 26 kann hierzu Aufnahmeglieder 15 aufweisen, die denen entsprechen, die bereits bezüglich des Gehäuses 11 beschrieben wurden. Die bereits beschriebenen Teile 15, 16, 17a und 17b können dabei identisch realisiert sein.
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Ferner ist im Ausführungsbeispiel vorgesehen, dass das Kupplungsteil 36 des Rahmens 26, welches zur Anbindung an das Gehäuse 11 vorgesehen war, entfernt wird. Zur Anbindung des Rahmens 26 an dem Rückenteil 3 der ballistischen Schutzweste 1 bzw. an die Kupplung 22 wird dann ein Kupplungsteil 23 montiert, welches dem Kupplungsteil 23 des Gehäuses 11 entspricht (siehe 6). Der Rahmen 26 kann zum einfachen Wechseln der Kupplungsteil 36, 23 eine Aufnahme 37 aufweisen, in die das jeweils benötigte Kupplungsteil 23, 36 eingesetzt wird. Die Aufnahme 37 kann vorzugsweise über eine Schnapp- oder eine sonstige formschlüssige Verbindung, die schnell gewechselt werden kann, verfügen.
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Nach der Anbindung des Hüftgurts 8 über die seitlichen Abstützungen 9 an dem Rahmen 26 und gegebenenfalls dem Wechsel der Kupplungsteile 36, 23 kann der Rahmen 26 direkt an dem Rückenteil 3 der ballistischen Schutzweste 1 montiert werden, so wie dies in den 7 und 8 dargestellt ist. Die Beladung des Rahmens 26 mit Lasten ist in den 7 und 8 beispielhaft dargestellt. In 7 trägt der Rahmen 26 zwei Rucksäcke 30, während der Rahmen 26 gemäß 8 mit Hilfe von zwei Gepäckaufladen 31 Gepäckstücke 32 und 33 trägt.
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Der Rahmen 26 weist an seiner Oberseite eine Öffnung auf, die es ermöglicht, dass eine Antenne 12 durchgeführt werden kann. Die Antenne 12 ist dabei im Regelfall dem Gehäuse 11 zugeordnet. In 6 ist die Antenne 12 nur zur Verdeutlichung dargestellt.
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11 zeigt prinzipmäßig eine alternative Ausgestaltung der seitlichen Abstützung 9. Die in 11 dargestellte Abstützung 9 weist sowohl für das erste Stützelement 13 als auch für das zweite Stützelement 18 eine Längeneinstelleinrichtung 38 auf. Die Längeneinstelleinrichtung 38 ist im Ausführungsbeispiel als Rändelschraube, vozugsweise mit einer steilen Steigung, ausgebildet, so dass zwischen einem ersten und einem zweiten Teil der Stützelemente 13, 18 eine Verdrehung derart möglich ist, dass ein erstes Teil in das zweite Teil ein- oder ausschraubbar ist. Dadurch lässt sich der Abstand zwischen dem Rücken des Trägers und dem Tragsystem besonders einfach einstellen. Die Längeneinstelleinrichtung kann auch anderweitig ausgestaltet sein, beispielsweise durch eine Teleskopierbarkeit der Stützelemente 13, 18. Grundsätzlich kann auch vorgesehen sein, dass nur eines der beiden Stützelemente 13, 18 über eine Längeneinstelleinrichtung verfügt. Die Längeneinstelleinrichtung lässt sich grundsätzlich bei allen seitlichen Abstützungen 9 realisieren und ist nicht auf die in 11 dargestellte konkrete Ausführung beschränkt.
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In der in 11 dargestellten seitlichen Abstützung 9 wurde auf ein verschiebbares Scharnier 20, so wie dies bezüglich der 2 bis 4 beschrieben wurde, verzichtet. Vorgesehen ist, dass die Stützelemente 13, 18 über eine Scharnierkombination 17a, 17b an dem Hüftgurt 8 (in 11 nicht dargestellt) angekoppelt sind. Die Ankopplung an dem Hüftgurt 8 kann jedoch auch über ein Kugelgelenk, so wie dies in den 2 bis 4 dargestellt ist, oder über einen in 12 dargestellten Schnellverschluss 39 erfolgen. Ferner kann bei 11 auch ein axial verschiebbares Scharnier 20 vorgesehen sein, über welches das zweite Stützelement 18 mit dem ersten Stützelement 13 verbunden ist.
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12 zeigt eine Ausführungsform, bei der die seitliche Abstützung 9 mittels eines Schnellverschlusses 39 mit dem Hüftgurt 8 bzw. einer Verbindungsplatte 8a des Hüftgurts 8 verbunden ist. Ein möglicher vorteilhafter Aufbau des Schnellverschlusses 39 ist prinzipmäßig in 13 dargestellt.
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Der Hüftgurt 8 bzw. die Verbindungsplatte 8a weist zur Ankopplung des Schnellverschlusses 39 einen Zapfen 41 oder einen Stift auf, der eine Drehachse für den Schnellverschluss 39 bildet, wenn der Schnellverschluss 39 angekoppelt ist.
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Der Schnellverschluss 39 weist ein Gehäuse 40 auf. Das Gehäuse 40 weist dabei eine in 13 näher dargestellte Öffnung 46 zur Durchführung des Zapfens 41 auf. Die Drehbewegung des Schnellverschlusses 39 um den Zapfen 41 ergibt sich durch das Zusammenwirken zwischen dem Zapfen 41 und der Öffnung 46 im Gehäuse 40 des Schnellverschlusses 39. Die Anbindung der seitlichen Abstützung 9 an den Schnellverschluss 39 ist im Ausführungsbeispiel in 12 beispielhaft dargestellt. Auch die Ausgestaltung der seitlichen Abstützung 9 ist in 12 beispielhaft. Es eignen sich alle vorbeschriebenen Ausführungsformen der seitlichen Abstützung 9 grundsätzlich auch für eine Anbindung mittels eines Schnellverschlusses 39 an dem Hüftgurt 8.
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Wie aus
12 ferner ersichtlich ist, weist der Schnellverschluss
39 ein Verschlussteil
42 zum Verriegeln und Lösen des Zapfen
41 auf. Von dem Verschlussteil
42 sind in
12 nur zwei, in
13 näher dargestellte, Teilstücke
47 zu erkennen, durch deren Bedienung der Schnellverschluss
39 gelöst werden kann. Im Ausführungsbeispiel handelt es sich bei dem Verschlussteil
42 des Schnellverschlusses
39 um ein Federelement bzw. einen vorzugsweise einstückig gebogenen Draht. Ein derartiges Draht-Federelement ist in der
EP 07108898 beschrieben. Der gebogene Draht ist derart aufgebaut, dass durch ein Zusammendrücken der beiden Teilstücke
47 der Zapfen
41 freigegeben wird.
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Im Ausführungsbeispiel ist vorgesehen, dass beide seitliche Abstützungen 9 über Schnellverschlüsse 39 an dem Hüftgurt 8 angekoppelt sind.
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Die konkrete Ausgestaltung des Schnellverschlusses 39 kann beliebig sein. 13 zeigt eine besonders vorteilhafte Ausführungsform.
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Wie aus 13 ersichtlich ist, weist der Schnellverschluss 39 ein Gehäuse 40 auf, welches sich aus zwei Gehäuseteilen, bei dem es sich um ein Unterteil 40a und ein Oberteil 40b handelt, zusammengesetzt ist. Die Gehäuseteile 40a, 40b sind durch Befestigungsglieder 43, im Ausführungsbeispiel durch Schrauben, miteinander verbindbar. Zwischen dem Unterteil 40a und dem Oberteil 40b ist das Verschlussteil 42 in einer Ausgestaltung als gebogener Draht angeordnet. Der Draht 42 ist dabei derart gebogen, dass zwei vorzugsweise parallel zueinander verlaufende Teilstücke 42a ausgebildet sind, welche den Zapfen 41 an zwei gegenüberliegenden Seiten umfassen, wenn der Schnellverschluss 39 mit dem Zapfen 41 verriegelt ist. Der Zapfen 41 weist hierzu vorzugsweise eine ringförmig umlaufende Nut 41a bzw. einen Rücksprung auf, so wie dies in 13 dargestellt ist. Im verriegelten Zustand rasten somit die Teilstücke 42a in der Nut 41a ein. Durch ein Zusammendrücken der Teilstücke 47 des Drahtes 42 vergrößert sich der Abstand zwischen den Teilstücken 42a, so dass bei Erreichen eines definierten Abstands der Zapfen 41 aus seiner Verriegelungsposition zwischen den Teilstücken 42a herausgezogen werden kann. Dies wird erreicht, indem die in 12 dargestellt beiden sichtbaren Teilstücke 42a zusammengedrückt werden.
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Der Draht 42 ist ferner derart gebogen, dass dieser zwei, vorzugsweise rechtwinklig abgewinkelte Endstücke 44 aufweist, die in entsprechende Aufnahmen 45 des Gehäuses 40 (im Ausführungsbeispiel des Unterteils 40a des Gehäuses) eingesetzt werden können. Der Draht 42 wird somit in einfacher Weise gegenüber dem Gehäuse 40 fixiert. Ferner kann das Gehäuse 40 weitere Ausformungen aufweisen, die an den Verlauf des Drahtes 42 angepasst sind. Insbesondere kann vorgesehen sein, dass eine Bewegung, bei der die Teilstücke 42a aufeinander zu bewegt werden, von einer entsprechend ausgebildeten Kante des Gehäuses 40, im Ausführungsbeispiel einer Kante des Unterteils 40a, begrenzt wird. Wie sich aus 13 ferner ergibt, kann der Draht 42 ein Teilstück aufweisen, das einen Teilkreis bzw. Teilring ausgebildet, welcher einen entsprechend kreisförmig ausgebildeten Vorsprung des Gehäuses 42, im Ausführungsbeispiel des Unterteil 40a umfasst.
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Der in 13 dargestellte Schnellverschluss 39 ist robust und insbesondere zuverlässig in der Handhabung. Durch den Schnellverschluss 39 ist es möglich das Tragsystem bei Bedarf schnell abzuwerfen bzw. vom Träger zu lösen. Ferner lässt sich das Tragsystem durch den Schnellverschluss besonders gut auf unterschiedlich große Personen einstellen, da die Hüftgurte, die in unterschiedlichen Größen vorliegen können, leicht mit seitlichen Abstützungen, die ebenfalls in unterschiedlichen Größen vorliegen können, kombiniert werden können.
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Das erfindungsgemäße Tragsystem ist nicht auf die dargestellte vorteilhafte Kombination verschiedener Merkmale beschränkt. Vielmehr können die Merkmale auch jeweils einzeln miteinander kombiniert werden. Des weiteren stellt der Rahmen 26 und auch das Gehäuse 11, so wie dies in 2 dargestellt ist, auch unabhängig von dem Tragsystem eine Erfindung dar.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- EP 2052632 A1 [0007, 0009]
- EP 1994841 A1 [0008, 0026, 0075]
- EP 2016843 A1 [0041]
- EP 07108898 [0110]